Fang des Tages

– oder –

 

Rückgabe möglich

Bis zu 14 Tage

Sicherheit

durch SSL-/TLS-Verschlüsselung

Männer gibt’s wie Sand am Meer - nur die Richtigen scheinen um Maggie einen großen Bogen zu machen. Bis der attraktive Hummerfischer Matthew in ihr Leben tritt … Ein Roman in bester Bridget Jones-Tradition von Kristan Higgins!

Maggie ist dreißig, chaotisch und Single. In einer typischen Ostküsten-Kleinstadt wahrlich kein Vergnügen! Das letzte Mal, dass sie den Mann ihrer Träume gefunden zu haben glaubte, hatte sie sich ausgerechnet in den neuen Priester von Gideon’s Cove verguckt - und die halbe Stadt mit ihrer Schwärmerei amüsiert. Die Lage ist ernst und Maggie allmählich verzweifelt. Bis ihr suchender Single-Blick auf Matthew Malone fällt. Augen so blau wie das Meer - der Fang des Tages? Oder angelt Maggie wieder einmal treffsicher nach dem falschen Traumprinzen?


  • Erscheinungstag 01.06.2011
  • ISBN / Artikelnummer 9783862780624
  • Seitenanzahl 384
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Guten Morgen, Maggie”, sagt Pfarrer Tim und setzt sich in seine übliche Nische. „Schön draußen, nicht?“ Er lächelt, und mir wird warm ums Herz.

„Guten Morgen, Pfarrer Tim. Was kann ich Ihnen heute bringen?“

„Ich glaube, ich probiere die Armen Ritter mit Ahornsirup. Die Mandelsplitter oben drauf sind eine gute Idee!“

Dass er diesen sexy Akzent hat, ist einfach nicht fair. „Danke. Kommt sofort. “ Vergib mir, Vater, denn ich habe mich versündigt. Ich hatte unzüchtige Gedanken – schon wieder. Ich suche verzweifelt nach einem weiteren Thema. „Wie war denn der Gottesdienst heute Morgen?“

Er nickt. „O ja, die Heilige Eucharistie ist immer wieder Nahrung für die Seele“, murmelt er. „Sie sind herzlich eingeladen, das selbst zu erfahren, Maggie. Es würde mich auch sehr interessieren, was Sie zu meiner Predigt sagen. Jederzeit. “

Pfarrer Tim drängt mich oft, zum Gottesdienst zu kommen. Doch irgendetwas hält mich davon ab. Vermutlich Schuldgefühl. Ich mag keine besonders gläubige Katholikin sein, aber selbst ich scheue mich davor, in der Kirche lüsterne Gedanken zu hegen. „Tja. Sicher. Irgendwann. Ganz bestimmt. “

„Durch eine Predigt haben wir die Chance, zur Einsicht zu kommen. Manchmal neigen wir dazu, das wirklich Wichtige im Leben zu übersehen. Wir verlieren den Überblick, wenn Sie verstehen, was ich meine. “

O ja, das tue ich. Den Überblick zu verlieren ist meine Spezialität. Aktuelles Beispiel: Ich bin immer noch in einen katholischen Pfarrer verliebt. Er sieht unverschämt gut aus in Schwarz, obwohl ich zugeben muss, dass der weiße Kragen die Ausstrahlung etwas mindert. Ich verdrehe die Augen über mich selbst und meine blödsinnigen Gedanken, schenke einigen Gästen Kaffee nach und gehe in die Küche. Octavio wendet gerade Pfannkuchen. „Arme Ritter mit Ahornsirup für Pfarrer Tim“, verkünde ich und schnappe mir einen Teller mit Spiegelei auf ungebuttertem Toast. Wieder zurück an der Theke, schiebe ich den Teller Stuart hin, einem meiner Stammgäste. „Sonne scheint aufs Handtuch, keine Sonnencreme“, sage ich sein Essen an, und Stuart nickt anerkennend. Er ist ein großer Fan von Imbiss-Slang.

„Möchten Sie noch etwas, Mrs. Jensen?“, frage ich die siebzigjährige Dame an Tisch eins. Sie runzelt die Stirn und schüttelt den Kopf, und ich lege ihr die Rechung hin. Mrs. Jensen war im Gottesdienst. Sie geht jede Woche zur Beichte. Sie macht mit bei der Bibelarbeit und beim Altarschmuck. Wie es scheint, bin ich nicht die Einzige, die für Pfarrer Tim schwärmt.

Automatisch sehe ich wieder zu meinem Traummann hinüber. Er liest Zeitung. Wenn ich sein Profil so gegen das Fenster sehe, durchzieht mich ein warmes, kribbeliges Gefühl. Ach, wärst du doch ein ganz normaler Mann …

„Pass auf, sonst merkt er was“, flüstert Rolly mir zu.

„Ist schon in Ordnung“, sage ich. „Immerhin ist es kein Geheimnis. Vergiss bitte nicht, den Stimmzettel auszufüllen. “ Widerstrebend löse ich den Blick vom Objekt meiner Begierde. „Du auch, Stuart. Ich brauche alle Stimmen, die ich kriegen kann. “

„Aber klar. Du hast den besten Kaffee im ganzen Staat“, lobt Rolly.

„Sogar das beste Frühstück. “ Ich klopfe ihm auf die Schulter.

In den letzten zwei Jahren hat Joe’s Diner jeweils den vierten Platz im Wettbewerb um „Maines bestes Frühstück“ belegt, und ich bin fest entschlossen, dieses Jahr den Titel zu gewinnen. Die Zeitschrift, die den Wettbewerb ausrichtet, hat großen Einfluss auf die Tourismusbranche, und wir könnten wirklich mehr Feriengäste gebrauchen. Letztes Jahr machte Blackstone Bed & Breakfast in Calais das Rennen, obwohl die Fertigpfannkuchen aus der Tüte servieren.

„Du wirst gewinnen, Boss“, ruft Octavio durch die Durchreiche zwischen Theke und Küche. „Wir haben eindeutig das beste Frühstück. “

Ich lächle ihm zu. „Das stimmt, aber das am besten gehütete Geheimnis an Maines Küste zu sein bringt uns finanziell überhaupt nichts. “

„Wir kommen schon durch“, entgegnet er, aber er hat gut reden. Er verdient mehr als ich und muss sich nicht jeden Monat mit der Buchhaltung herumschlagen.

„Hey, Maggie, da du gerade stehst … Könntest du mir bitte Kaffee nachschenken?“, bittet Judy, meine Kellnerin. Ich tue es, bringe dann Pfarrer Tim das Frühstück, schiele dabei auf seine glatten, feinen Hände und gehe schnell weiter, um einen Tisch abzuräumen.

Seit acht Jahren führe ich nun schon Joe’s Diner. Ich habe es damals von meinem Großvater Jonah Gray übernommen, nach seinem Herzinfarkt. Mit seinen vier Angestellten gehört das Lokal zu einem der größeren Unternehmen am Ort. Octavio, mein unermüdlicher und tüchtiger Koch, ist unersetzbar. Kellnerin Judy gehörte quasi zum Inventar. Sie ist irgendwo zwischen sechzig und hundertzwanzig und begnadet im Nichtstun, obwohl sie zur Not ein volles Lokal in den Griff bekommen könnte – nicht, dass dazu oft Gelegenheit wäre. Und unser Georgie bekommt in den Sommermonaten Unterstützung, wenn wir einen Schüler oder eine Schülerin als Aushilfe einstellen für den Fall, dass sich doch einmal Touristen so weit in den Norden verirren.

Und dann gibt es natürlich noch mich. Ich koche die täglichen Spezialgerichte, backe alles, bediene, mache die Buchhaltung, kümmere mich um die Vorräte und halte alles sauber. Unser letzter, wenn auch inoffizieller Angestellter ist Colonel. Mein Hund. Mein Kumpel. Mein guter Junge. „Wer ist deine Mommy?“, frage ich ihn. „Hm, Colonel Knutschbacke? Wer liebt dich, mein Hübscher?“ Er klopft zu meinem blödsinnigen Gerede mit dem Schwanz auf den Boden, aber er weiß genau, dass er seinen Platz hinter der Kasse nicht verlassen darf. Ein Golden Retriever nimmt eine Menge Raum ein, doch die meisten Leute sehen ihn nicht einmal. Mit seinen dreizehn Jahren ist er inzwischen noch ruhiger und zurückhaltender geworden. Ich gebe ihm ein Stück Schinken und gehe wieder an die Arbeit.

Pfarrer Tim geht zur Kasse, um zu bezahlen. „Hallo, Gwen, meine Liebe, wie geht es Ihnen heute? Das Gelb steht Ihnen ganz hervorragend“, sagt er zu Mrs. Jensen, die vor Glück dahinschmilzt. Dann lächelt er mich an, und ich bekomme weiche Knie. „Ich sehe Sie beide doch heute Abend, oder?“

„Ja, auf jeden Fall“, sage ich. Ich kann mich zwar nicht überwinden, in den Gottesdienst zu gehen, aber Pfarrer Tim hat mich überredet, bei der Bibelarbeit mitzumachen. Fast muss ich über mich selbst den Kopf schütteln. Bibelarbeit! Mein Unterhaltungsprogramm für die Woche. Na ja, es ist ja nicht gerade so, dass ich Dutzende von Verehrern dafür abwimmeln muss. Traurigerweise kommt Pfarrer Tim seit langer, langer Zeit dem am nächsten, was man als festen Freund bezeichnen könnte.

„Nancy Ringley wollte diesmal etwas zu essen mitbringen, oder?“, erkundigt sich Pfarrer Tim.

„Nein, ich bringe etwas mit“, sage ich lächelnd. „Nancys kleiner Tochter geht es gerade nicht so gut, deshalb hat sie mich angerufen. “

Sein Gesicht hellt auf. „Ah, wunderbar! Also das mit dem Essen, nicht das mit der Tochter, natürlich. Dann sehe ich Sie später, Maggie. “ Er tätschelt mir freundschaftlich die Schulter, und Erregung durchflutet meinen Körper. Während er zur Tür geht, forme ich lautlos Ich liebe dich mit den Lippen. Ich kann nicht anders.

Hat er mich gehört? Ich werde rot vor Scham, als Pfarrer Tim sich umdreht und mir zuzwinkert, ehe er in die Kälte hinaustritt. Beim Überqueren der Straße winkt er mir noch einmal zu, und Mrs. Jensen sieht mich böse an. Ich starre mit blitzenden Augen zurück. Sie kann mir nichts vormachen. Wir leiden an derselben Krankheit – nur dass es bei mir eben mehr auffällt.

Es ist ein frostiger Märztag, der Wind kommt vom Meer und dringt durch die dicksten Mützen und Handschuhe. Nur ein paar Tapfere wagen sich hinaus, und der Tag zieht sich hin. Zum Mittagessen haben wir nur eine Handvoll Gäste. Ich warte, bis Judy ihr Kreuzworträtsel beendet hat, ehe ich sie nach Hause schicke, da sie ohnehin nur zur Dekoration hier herumsitzt. Octavio nimmt die Schürze ab, und ich kratze den Grill sauber.

„Octavio, nimm den restlichen Kuchen mit, ja? Für deine Kinder“, rufe ich. Er hat fünf Kinder.

„Wenn die noch etwas davon abbekommen“, sagt er. „Ich hatte schon zwei Stück. “ Er grinst und entblößt eine bezaubernde Zahnlücke.

Ich grinse zurück. „Hat Judy noch weitere Unterschriften sammeln können?“

„Ja, sie hat eine Menge Stimmzettel verteilt. “

„Toll. “ Letztes Jahr waren wir mit zweihundert Stimmen im Rückstand, deshalb muss jeder dran glauben, der auch nur in die Nähe unseres Lokals kommt. „Einen schönen Nachmittag, Octavio. “

„Gleichfalls, Boss. “

„Hier, nimm die Kekse auch noch mit. “ Mein Koch winkt seinen Dank und geht zur Hintertür hinaus.

Colonel weiß genau, wie spät es ist. Er steht auf und kommt zu mir, um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen. Ich kraule seine weißen Backen. „Du bist ein guter Junge, ja, das bist du. “ Er wedelt zustimmend mit dem Schwanz und kehrt an seinen Platz zurück, da er weiß, dass ich noch eine Weile brauche.

Ich drehe das „Geöffnet“-Schild an der Tür auf „Geschlossen“ und wische den letzten Tisch ab. Dies ist meine liebste Zeit am Tag … drei Uhr. Feierabend. Das Diner öffnet um sechs, auch wenn ich normalerweise nicht vor sieben Uhr herkomme (einer der Vorzüge, wenn man die Besitzerin ist), dafür mache ich diese Zeit nachmittags wett, wenn ich backe. Ich kann mit Stolz behaupten, dass unsere Desserts in der ganzen Gegend berühmt sind, vor allem die Kuchen und Kokosmakronen.

Joe’s Diner entspricht ganz dem klassischen amerikanischen Imbiss-Stil: außen roter und cremefarbener Lack mit viel Chrom, innen mit rotem Vinyl bezogene Sitzbänke und Hocker, cremefarbene Wände und schwarz-weiße Fliesen. An der Theke sind zehn drehbare Hocker im Boden verschraubt. Am ihrem Ende steht die unerlässliche Kuchenvitrine, in der die ausgestellten Kuchen und Desserts unsere Gäste zum Verzehr verführen sollen. Es gibt sieben Sitznischen mit schön hohen Rückenlehnen und weicher Polsterung. Mein Großvater hat irgendwann für jeden Tisch eine kleine Jukebox einbauen lassen, und als Kinder überprüften wir bei jeder Gelegenheit das Repertoire. Durch eine Schwingtür mit Guckloch geht es in die Küche, und es gibt einen kleinen Vorratsraum und eine Toilette für sowohl weibliche als auch männliche Gäste. Im Eckfenster blinkt in Neonschrift unablässig das zeitlose „Iss bei Joe’s“.

In der nächsten halben Stunde addiere ich die Rechnungen, überprüfe die Vorräte, drucke noch ein paar Stimmzettel aus und wische den Boden. Dabei lasse ich die Jukebox laufen und singe mit Aretha und dem Boss. Danach gehe ich in die Küche, backe die Kuchen für morgen und bereite den Imbiss für die Bibelarbeit zu.

Da Pfarrer Tim sich so offensichtlich gefreut hat, als er hörte, dass ich den Imbiss mitbringe, beschließe ich, etwas Besonderes zu machen: Aprikosenschnitten, eine seiner Lieblingsspeisen. Während sie im Ofen sind, fülle ich bereits fertige Törtchenböden mit Blaubeeren.

Colonel fängt wieder an, mit der Rute auf den Boden zu klopfen, dann höre ich, wie er aufsteht. Ich drehe die Temperatur runter und schiebe das Backblech mit den Aprikosenschnitten etwas höher in den Ofen, damit die Böden nicht anbrennen. Ohne nachsehen zu müssen, weiß ich, dass meine Schwester im Anmarsch ist.

Und ich habe recht. Christy schiebt gerade den Kinderwagen vor die Eingangstür. Seit drei Tagen haben wir uns nicht mehr gesehen, was für uns eine lange Zeit ist. „Hallo, Christy. “ Ich halte ihr die Tür auf.

„Hallo, Maggie. “ Sie lächelt mich an, dann reißt sie die Augen auf und stöhnt. „Ach, du meine Güte!“. Sie schiebt den Wagen ganz durch die Tür, ohne dass Violet aufwacht, und zieht sich die Mütze vom Kopf. „Ich auch!“

Mir bleibt vor Staunen der Mund offen stehen. „Christy!“ Wir fangen beide an zu lachen und fassen uns gleichzeitig an den Händen.

Christy und ich sind eineiige Zwillinge und sehen uns seit Violets Geburt vor acht Monaten immer noch sehr ähnlich. Wir haben dasselbe Gewicht, dieselbe BH-Größe, Schuh- und Hosengröße. Beide haben wir ein Muttermal auf der linken Wange und an der rechten Hand einen leicht krummen kleinen Finger. Christy zieht sich vielleicht ein bisschen besser an als ich, aber trotzdem können uns die meisten Leute nicht unterscheiden. Tatsächlich hat nur Will, Christys Ehemann, uns nie verwechselt. Selbst unsere Eltern kommen gelegentlich durcheinander, und auch Jonah, der acht Jahre jünger ist, treibt kein besonderer Ehrgeiz, uns zu unterscheiden.

Oft ruft eine von uns die andere an und hört nur das Besetztzeichen, weil die andere gerade dieselbe Idee hatte. Manchmal schenken wir uns gegenseitig die gleiche Geburtstagskarte oder bestellen den gleichen Pullover aus dem L.-L.-Bean-Versandkatalog. Wenn ich Tulpen für meinen Küchentisch kaufe, kann ich fast darauf wetten, dass Christy dasselbe getan hat.

Hin und wieder jedoch treibt es jede von uns, etwas Individuelles auszuprobieren. Und daher war ich am Montagnachmittag, als das Lokal geschlossen hatte, in Jonesport und habe mir Stufen ins Haar schneiden und ein paar Glanzlichter setzen lassen. Doch offenbar hatte Christy denselben Gedanken. Und schon wieder sind wir nicht zu unterscheiden.

„Wann warst du beim Friseur?“, will ich wissen.

„Gestern. Und du?“ Sie schmunzelt und streicht mir über die neue Frisur.

„Montag, also ist das eigentlich mein Look. “ Ich grinse. Es ist mir egal. Tatsächlich gefällt es mir, mit Christy verwechselt zu werden. „Ich trage aber sowieso meist einen Pferdeschwanz“, füge ich hinzu. „Außerdem bist du besser angezogen. “

„Jedenfalls habe ich weniger Flecken auf meinen Sachen“, entgegnet sie lächelnd und setzt sich an den Tresen. Sie zieht ihre Jacke aus und hängt sie über den nächsten Hocker. Ich gehe zum Kinderwagen, einem dieser komplizierten schwedischen Ungetüme mit allem Drum und Dran, vom Windschutz bis hin zur Kaffeemaschine, und strecke meinen Kopf hinein. „Hallo, mein kleiner Engel“, flüstere ich und bewundere Violets perfekte Haut und lange Wimpern. „Du meine Güte, Christy, sie wird ja jeden Tag hübscher!“

„Ich weiß“, sagt Christy stolz. „Also, was gibt’s Neues?“

„Ach, nicht viel. Pfarrer Tim war hier. Ich glaube, er hat gehört, wie ich sagte, dass ich ihn liebe. “

„Ach, Maggie!“ Christy schüttelt mitfühlend den Kopf. Sie verzichtet zum Glück darauf, dieselben Plattitüden loszulassen wie die meisten anderen. Warum vergeudest du deine Zeit an einen Priester? Kannst du keinen anderen finden? Du solltest wirklich mal jemanden kennenlernen, Maggie. Hast du es schon mit Internet / gemeinnütziger Arbeit / der Kirche / Kontaktanzeigen / Speed-Dating / Single-Clubs / Single-Nächten / Single-Kreuzfahrten / Prostitution versucht? (Letzteres kam von einem Freund meines Bruders, der auf mich steht, seit er zwölf ist.)

Ja, ich habe es mit gemeinnütziger Arbeit versucht. Und die Kirche ist ja nun mal Auslöser allen Übels. Was Single-Nächte und Speed-Dating betrifft … Nun ja, zunächst einmal haben wir im ländlichen Maine nicht viel davon. Die nächste größere Stadt ist Bar Harbour, und die liegt mindestens eineinhalb Autostunden weiter südlich, wenn das Wetter mitspielt. Und Internet? Dem traue ich nicht so recht, denn schließlich kann dort jeder von sich behaupten, was er will. Wie viele Geschichten habe ich schon gehört, in denen jemand über die wahre Identität seiner Internetbekanntschaft zutiefst getäuscht wurde. Vielen mag es zwar auch Glück bringen, aber ich habe es nie versucht.

Christy weiß das alles. Sie leidet so sehr mit mir, wie es einer glücklich verheirateten Frau nur möglich ist. Sie hatte keine Probleme, Will kennenzulernen, ihren tollen, gut aussehenden Ehemann, der noch dazu – jawohl! – Arzt ist. Sie wohnen in einem alten, restaurierten viktorianischen Haus, das von einem Kapitän entworfen wurde, mit wunderbarem Blick aufs Meer. Einmal pro Woche gehen sie in Machias essen, und ich passe auf Violet auf, natürlich umsonst. Und während ich ihr all das Schöne in ihrem Leben von Herzen gönne, finde ich es dennoch ein wenig unfair. Schließlich sind wir genetisch identisch. Sie hat das große Los gezogen – und ich bin in einen Priester verliebt.

„Möchtest du heute Abend zum Essen kommen und sehen, ob wir Will an der Nase herumführen können?“, fragt sie und zwirbelt an ihren neuen gestutzten Haarsträhnen.

„Gern“, sage ich. „Die Kuchen sind gleich fertig. Soll ich einen mitbringen?“

„Nein, ist schon in Ordnung. Wir werden dich bekochen, Süße. Oh, und das hier habe ich für dich eingesteckt, als ich in Machias war. “ Sie holt ein kleines Fläschchen aus ihrer Handtasche. „Die habe ich aus einem kleinen Laden mit allem möglichen tollen Zeug, Ohrringen und Tüchern und kleinen Seifen. Da ist Bienenwachs drin. “

Eine der Begleiterscheinungen meines Lebens als Diner-Chefin an der Nordküste von Maine – wo raues Wetter herrscht und ich meine Hände die meiste Zeit in Wasser und neben heißem Fett habe – ist, dass meine Hände schrecklich zerschunden aussehen. Sie sind meist etwas angeschwollen, haben kurze Nägel, eingerissene Nagelhaut und rote, schorfige Flecken. Ständig hoffe ich auf eine Creme, die ihnen zu besserem Aussehen verhilft, und ich habe schon alles Mögliche ausprobiert, ohne großen Erfolg.

„Danke, Christy. “ Ich reibe meine Hände ein. „Die riecht gut. Ist da Lavendel drin?“ Sofort merke ich, dass die Creme nicht viel ausrichten wird.

„M-hm. Ich hoffe, sie hilft. “

Eine Stunde später sind wir bei Christy. Im Ofen schmort ein Braten, und ich beschäftige Violet, indem ich ein paar Messlöffel vor ihr Gesicht halte. Gurrend und sabbernd greift sie danach, und ich küsse ihr weiches Haar. „Kannst du schon ‘Löffel’ sagen, Violet? ‘Löffel’?“

„Bwöa“, sagt sie.

„Prima!“, rufen Christy und ich einstimmig. Violet lächelt und zeigt ihre zwei süßen Zähnchen.

Da hören wir Wills Wagen in die Garage fahren. „Oh, er kommt“, sagt Christy. „Schnell, gib mir die Kleine. Ich gehe ins Wohnzimmer, und du stellst dich an den Herd. Hier, nimm meine Schürze. “ Kichernd wirft sie mir die Schürze zu, schnappt ihre Tochter und verzieht sich.

Ich stelle mich an den Herd und gönne mir kurz die Vision, dass dies mein Haus ist, mein Ehemann, mein Kind, mein Braten. Dass ein Mann, der mich liebt, herbeieilt, um mich zu küssen, dass das wunderhübsche Baby mich Mommy nennt. Dass ich diese warme, gemütliche Küche eingerichtet habe, den Ort, an dem meine Familie sich am wohlsten fühlt und am meisten lacht.

Will öffnet die Tür, die die Küche mit der Garage verbindet. Ich stehe mit dem Rücken zu ihm. „Hallo, Maggie. Deine Haare sehen aber auch gut aus. “ Lachend küsst er mich auf die Wange. „Wolltet ihr mich reinlegen?“

Christy kommt. Sie strahlt. „Wir mussten es einfach versuchen“, sagt sie. „Hallo, Liebling. “ Sie küssen sich, und Violet streckt ihre kleine Hand aus, um ihren Vater zu streicheln. Lächelnd rühre ich die Soße um. Ich kann meine Schwester beneiden und mich gleichzeitig für sie freuen. Das schließt sich nicht gegenseitig aus.

„Wie war die Arbeit, Herr Doktor?“, frage ich ihn. Will ist einer der zwei Ärzte des Ortes und behandelt fast jeden der Bewohner. Unsere Mutter hat er als Teilzeitsekretärin eingestellt, und sie zementiert seinen Ruf als Heiliger.

„Es war toll“, antwortet er und nimmt seine Tochter auf den Arm. „Daddy hat gerade Leben gerettet, blutende Wunden und geschundene Seelen geheilt, also das Übliche. “

„Heißt das, dass sich heute mal niemand auf dir übergeben hat?“, entgegnet meine Schwester grinsend.

„Was ist mit dir, Maggie?“, erkundigt sich Will. „Irgendwas Neues?“

Oh, wie ich diese Frage hasse! Sie ist fast so schlimm wie Und – hast du einen Freund? „Nein, eigentlich nicht“, sage ich. „Jedenfalls fällt mir gerade nichts ein. Aber es geht mir gut. Wirklich. Danke, Will. “

„Hey, Schatz“, sagt Christy, „du hast doch neulich von diesem Typen im Krankenhaus erzählt. Mit dem du Maggie verkuppeln willst. “

Will öffnet den Kühlschrank und holt drei Dosen Bier heraus. „Ach ja. Genau. Roger Martin. Netter Kerl, Maggie. Er ist Krankenpfleger. Was meinst du? Sollen wir dich verkuppeln?“

„Klar“, sage ich und nehme einen großen Schluck Bier, um meine Verlegenheit zu überspielen. Ich finde es immer noch schrecklich, dass ich auf andere angewiesen bin, um mich mal mit einem Mann zu verabreden. Aber immerhin bin ich schon zweiunddreißig. Die Zeit läuft mir davon. „Aber, ihr wisst schon … Nur, wenn er wirklich interessiert ist. Und wenn er nett ist. Ist er nett?“

„Natürlich ist er nett!“, behauptet Christy, die ihn noch nie gesehen hat. „Du hast doch gesagt, dass er ganz niedlich ist, oder, Will?“

„Ja, ich denke schon Aber ich interessiere mich nicht so für Männer, also kann ich das nicht beurteilen, Mrs. Jones. “ Er verfällt in das Lied, zu dem sie zwei Jahre zuvor bei ihrer Hochzeit getanzt hatten. „Me … and … Mrs. … Mrs. Jo-ones. We’ve got a thing going on …“

„Hör bloß auf, du machst dem Kind ja Angst“, sagt Christy mit vor Freude glühenden Wangen.

Ich liebe meine Schwester von ganzem Herzen. Violet ist mein Sonnenschein und Will einer der besten Menschen, die ich kenne – einer der wenigen, die meine Schwester wirklich verdient haben könnten. Heute Abend jedoch fällt es mir schwer, hier zu sein, so gern sie mich auch bei sich haben. Die Tatsache, dass ich nur Besucherin bin, bleibt bestehen, und ich will, was sie haben. Die Anspielungen, die unterschwelligen Zärtlichkeiten, die Kosenamen.

Christy spürt es. Nach dem Abendessen waschen wir gemeinsam die Teller ab, dann bringt sie mich zur Tür. „Soll ich dich eben fahren?“

„Nein, nein. Es ist … super Wetter da draußen. Ein herrlicher Abend für einen Spaziergang. “ „Herrlich“ ist für einen Märzabend an der Nordküste von Maine etwas übertrieben, aber ein Spaziergang wird mir jetzt wirklich guttun. Ich schlinge meinen Schal um den Hals, ziehe mir die Mütze über die Ohren und rufe Colonel, der genüsslich an dem Knochen nagt, den Will ihm zugesteckt hat.

„Du wirst auch jemanden finden“, flüstert meine Schwester und drückt mich. „Ganz bestimmt. “

„Na klar. Ich weiß. Es ist nur eine Frage der Zeit. Vielleicht könnten wir ja auch Will klonen. “ Ich schmunzle und nehme sie auch fest in den Arm. „Danke für das Essen, Christy. Ich hab dich lieb. “ Während ich die Treppe hinuntergehe, halte ich Colonels Halsband ganz fest, damit er nicht fällt. Er hat leicht arthritische Hüften, und Stufen sind schon ein bisschen gefährlich für ihn.

„Ich hab dich auch lieb“, ruft sie mir nach.

Ich habe gerade genug Zeit, um Colonel bei mir die Treppe hinaufzuhelfen, ihn kurz zu versorgen, zum Lokal zu gehen, die Aprikosenschnitten einzupacken und zum Pfarrhaus zu gehen. Fünf Gäste sind bereits da, alles Frauen, alle halbwegs verliebt in Pfarrer Tim, jedoch nicht mit der Ausprägung oder öffentlichen Aufmerksamkeit wie ich.

„Maggie!“, ruft Pfarrer Tim und kommt zu mir. Ich kann seinen Seifenduft riechen. Unter seinem strahlenden Lächeln beginnen meine Wangen zu brennen. „Da sind Sie ja! Und was haben Sie uns da mitgebracht? Ah, Maggie, Sie könnten ja einen Heiligen in Versuchung bringen. “ Mrs. Plutarski, die Gemeindesekretärin von St. Mary, runzelt die Stirn. Natürlich spricht Pfarrer Tim von meinen Backkünsten, nicht von meinen weiblichen Reizen. Mit schwelgendem Blick stellt er das Tablett auf eine Anrichte. Sein Hintern ist unverschämt knackig. Diese sündigen Gedanken bringen dich nirgendwohin, Maggie, tadele ich mich selbst. Und trotzdem hat er einen knackigen Hintern.

„Nun, meine Damen, ich glaube, wir wollten diese wunderbare Passage aus dem Buch der Weisheit besprechen. Mabel, meine Liebe, warum fangen Sie nicht an und lesen uns aus dem zweiten Kapitel die Verse sechs bis elf vor?“

In der nächsten Stunde beobachte ich Pfarrer Tim, verliere mich in seinen ausdrucksvollen Augen, seinem einfühlsamen, perfekten Lächeln, seinem betörenden Akzent. Meine Gefühle schwanken zwischen Begierde und Selbstverachtung. Könnte ich doch nur jemand anderes kennenlernen! Könnte ich Pfarrer Tim doch nur vergessen. Oder besser: Würde er doch nur der Episkopalkirche angehören! Dann könnten wir heiraten, und ich könnte in diesem schönen Haus zusammen mit unseren hübschen, grünäugigen Kindern leben, Liam, vielleicht, und Colleen. Ein drittes Kind ist unterwegs, wir erwägen Connor, wenn es ein Junge wird, und Fiona für ein Mädchen.

„Maggie, was denken Sie? Würden Sie Louise zustimmen?“, fragt Pfarrer Tim erwartungsvoll.

„Ja! Ja, ich stimme zu. M-hm. Guter Gedanke, Louise. “ Ich habe keine Ahnung, was sie gerade gesagt hat. Ich erinnere mich vage an etwas über Licht … aber nein, da steht nichts dergleichen. Mrs. Plutarski schnaubt.

Pfarrer Tim zwinkert mir zu. Er weiß Bescheid. Ich spüre, wie ich rot werde. Wieder einmal.

Als die Bibelstudien vorbei sind – nicht, dass ich in irgendeiner Weise gebildet, spirituell bereichert oder bewegt worden wäre –, spüre ich wider Erwarten den Drang zu gehen. Die anderen haben sich bereits um die Anrichte versammelt, schenken sich Kaffee ein und fallen über meine Aprikosenschnitten her.

„Ich muss gehen, Leute“, sage ich und winke. „Tut mir leid. Und Guten Appetit!“

„Danke, Maggie“, sagt Pfarrer Tim mit vollem Mund. „Ich bringe das Tablett einfach im Diner vorbei, ja?“

„Das wäre sehr nett. “

Er winkt mir zu und nimmt sich noch eine Schnitte, und ich bin glücklich, ihm einen Gefallen getan zu haben. Dann gehe ich nach Hause und freue mich, dass wenigstens Colonel dort auf mich wartet.

2. KAPITEL

Freitagnachmittag verlasse ich das Lokal nach meinem üblichen Kuchenbackmarathon für den morgigen Samstag mit federnden Schritten. Will, der beste Schwager der Welt, hat alles arrangiert. Ich habe eine Verabredung.

Das letzte Mal ist schon eine Weile her. Eine lange Weile. Ich denke angestrengt nach, um mich an meine letzte Verabredung mit einem Mann zu erinnern, aber mir fällt nichts ein. Auf jeden Fall war es, bevor Pfarrer Tim in die Stadt kam.

Aber das ist jetzt egal. Beruhigend tätschele ich Colonel den Kopf und ziehe meinen Mantel straffer. Heute Abend werde ich ausgehen und mich amüsieren. Ein nettes Essen in netter Gesellschaft, möglicherweise mit Aussicht auf mehr. Ich biege in die Straße zu meinem Haus ab, das ich mir vor einigen Jahren gekauft habe. Im Erdgeschoss wohnt meine Untermieterin Mrs. Kandinsky. Sie ist einundneunzig Jahre alt und eine liebe, zierliche Dame, die mir mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit Pullover und Mützen strickt, vor allem wenn man bedenkt, dass ihre Finger vor Arthritis ganz verkrümmt sind.

Ich klopfe an ihre Tür und warte. Manchmal braucht sie eine Weile, um aufzustehen. Schließlich öffnet sie die Tür einen misstrauischen Spaltbreit. Dann sieht sie, dass ich es bin. „Hallo, meine Liebe!“, zwitschert sie.

„Hallo, Mrs. Kandinsky!“, grüße ich freundlich zurück und beuge mich vor, um ihre weiche, runzlige Wange zu küssen. „Ich habe Ihnen etwas Hackbraten mitgebracht. Mit Soße und Gemüse. “

„Oh, Maggie, wie lieb von Ihnen! Gerade hatte ich überlegt, was ich mir zu essen kochen soll. Und nun muss ich überhaupt nicht kochen. Maggie, Sie sind ein Engel! Kommen Sie doch rein. “ Mit ihren Betonungen hört es sich wie ein Singsang an, und nach ein paar Minuten Konversation merke ich meist, dass ich sie unbewusst imitiere.

Obwohl ich erst in ein paar Stunden los muss, möchte ich gern so schnell wie möglich hochgehen und das seltene Gefühl der Vorfreude genießen. Aber Mrs. Kandinsky ist so lieb, und an manchen Tagen bin ich der einzige Mensch, den sie sieht. Ihre erwachsenen Kinder leben nicht in Maine, und die meisten ihrer Freunde sind längst verstorben. Ich bringe ihr fast jeden Tag Essen aus dem Lokal mit, was allerdings nicht ganz uneigennützig ist, denn ich will nicht riskieren, dass sie beim Kochen versehentlich mein Haus in Brand steckt. Also bekommt sie neben Blaubeertörtchen und Muffins immer wieder Hackbraten, Schmorfleisch, Käsenudeln oder was ich sonst als Tagesgericht gekocht habe.

Wir gehen in ihr Wohnzimmer, in dem vollgepackte Schränke und Regale stehen und jede Menge Zeitschriften herumliegen. Sie hat Anschluss an meine Satellitenschüssel, und in ihrem kleinen Fernseher läuft ein Fußballspiel, Italien gegen Russland. Es riecht nach Alter – muffig, medizinisch und seltsam tröstend.

„Ich kann nicht lange bleiben, Mrs. Kandinsky“, sage ich. „Ich habe nämlich heute Abend eine Verabredung. “ Und schon wieder plappere ich all meine Neuigkeiten heraus. Zumindest weiß ich diesmal, dass der Typ kein Priester ist.

„Oh, wie schön, meine Liebe! Ich weiß noch, wie Mr. Kandinsky mich umworben hat. Mein Vater war dagegen, wussten Sie das?“, erzählt sie.

O ja, ich weiß das. Ich habe diese Geschichte schon Dutzende Male gehört. Um sie daran zu erinnern, sage ich: „Genau. Er hat Mr. Kandinsky immer seine Waffensammlung gezeigt, nicht wahr?“

„Mein Vater hat Walter immer seine Waffensammlung gezeigt, während er auf mich wartete. Können Sie sich das vorstellen?“ Ihr runzliges Gesicht wird noch knitteriger, wenn sie lacht: ein helles, kicherndes Lachen.

„Tja, Mr. Kandinsky muss Sie sehr geliebt haben, wenn er das ertragen hat“, sage ich lächelnd.

„Oh, ja. Das hat er. Soll ich Ihnen auch etwas Hackbraten warm machen, Maggie?“

Ich beuge mich hinunter und küsse ihre Wange. „Nein, ich habe gleich eine Verabredung, wissen Sie noch? Aber ich werde ihn für Sie warm machen. “ Ich stelle den Teller in die Mikrowelle und drücke die entsprechenden Tasten. Mrs. Kandinsky vergisst oft, wie man die Mikrowelle benutzt, obwohl ich abends häufig Popcorn rieche. Ich schätze, bei den wirklich wichtigen Sachen erinnert sie sich doch wieder daran. Auf der Küchentheke steht eine Tube Eucerin-Handcreme für besonders trockene Haut. „Dürfte ich wohl einmal Ihre Handcreme ausprobieren, Mrs. Kandinsky?“

Natürlich! Meine Mutter sagte immer, eine wahre Lady könne man an den Händen erkennen. “

„Oh, das hoffe ich nicht“, murmele ich und reibe intensiv die raue, eingerissene Stelle unter meinem Daumen ein.

Zehn Minuten später gehe ich in meine Wohnung hinauf. Colonel scheint steifer als gewöhnlich, die letzten Stufen muss ich ihn fast tragen. „Gleich geht’s los, mein Großer“, sage ich, während ich sein Fressen vorbereite. Ich drücke Tabletten gegen Arthrose und Entzündungshemmer in einen Löffel mit Erdnussbutter und halte sie ihm hin. „Erdnussbutter-Leckerli!“ Er wedelt freudig mit dem Schwanz und schleckt seine Medizin auf. „Und hier ist dein Fressen, mein Hübscher. “ Da ich seine Hüften schonen will, lasse ich ihn vorher nicht Sitz machen.

Nachdem das erledigt ist, kann ich mich einen Moment in meinen Sessel setzen und entspannen. Meine Wohnung ist klein – Miniküche, Wohnzimmer, kleines Schlafzimmer und ein winziges Bad, in dem kaum Platz genug zum Stehen ist. Aber ich liebe sie. Eine Seemannskiste mit Häkeldeckchen von Mrs. Kandinsky dient mir als Sofatisch. Am Kühlschrank hängen Fotos von Violet, und ihr zu Ehren halte ich ein paar Usambaraveilchen auf der Fensterbank. Eine Sammlung alter Streichholzschachteln sowie eine Reihe Salz- und Pfefferstreuer in Tierform stehen auf einem Regal, das mein Vater und ich vor ein paar Jahren angebracht haben. An den Wänden hängen ein paar alte Blechschilder und sechs oder sieben dekorative Vogelhäuser, die mein Vater ebenso schnell baut, wie Mrs. Kandinsky ihre Zierdecken häkelt. Als Garderobe benutze ich anstelle von Haken alte Türknäufe aus Porzellan oder Glas.

Also gut. Zeit, mich für meine Verabredung fertig zu machen. Ich habe bereits überlegt, was ich anziehe – schwarze Hose, roter Pullover und ein Paar hübsche Wildlederschuhe, die ich aber erst im Restaurant anziehen werde. Der Schneematsch und das Salz auf dem Weg von meinem Haus zum Auto würden sie sonst ruinieren, und so trage ich bis dahin meine alten, treuen Bean Boots. Ich dusche, föhne und schminke mich, und was ich im Spiegel sehe, gefällt mir. Ich trage mein Haar selten offen, aber durch den neuen Schnitt und die Strähnchen sieht es weich und locker aus. Meine grauen Augen wirken geschminkt größer, und durch das Rouge ist meine Haut nicht ganz so blass. Ich binde noch eine Kette um, gebe meinem Hund einen Kaustick und verlasse das Haus.

Roger Martin, der Krankenpfleger, mit dem ich gleich essen gehen werde, hat mich auf Wills Drängen hin vor drei Tagen angerufen. Er klang sehr nett, obwohl wir nicht allzu viel gesprochen haben. Wir verabredeten uns im The Loon, einem netten Restaurant in Machias, das Will und Christy häufig besuchen. Ich finde es ein wenig dubios, dass er verkuppelt werden muss, aber ich muss mich ja auch verkuppeln lassen, also mache ich mir keine weiteren Gedanken.

Ich brauche eine Weile, um zum Restaurant zu gelangen, da die Straßen, die von unserer kleinen Halbinsel aufs Festland führen, schmal und gewunden sind. Aber das ist mir egal; ich summe beim Fahren zur Musik vor mich hin. Um ehrlich zu sein, verlasse ich unsere Stadt nicht gerade oft, und meistens fahre ich mit dem Fahrrad durch die Gegend. Mein Auto, ein Subaru Kombi, ist sehr nützlich, wenn ich Vorräte und Putzmittel für das Diner hole – Fünfliterflaschen Glasreiniger und Bleiche, Müllbeutel, Mehl in Großpackungen – aber für alles andere bevorzuge ich eigentlich die Fortbewegung durch eigene Körperkraft.

In Machias fahre ich am Universitätsgelände vorbei und weiter durch die Stadt. Das Restaurant ist ein hübsches Fachwerkhaus mit Lichterketten in den Büschen davor. Auch drinnen ist es hübsch und gemütlich, mit Kerzen, weißen Tischdecken und einem Klavier in der Ecke. Der Ober bringt mich zu unserem reservierten Tisch, und dort sitzt Roger und studiert die Speisekarte. Ich spüre das ungewohnte, nervöse Prickeln des Neu-Kennenlernens.

„Hallo Maggie, ich bin Roger“, sagt er und steht auf, um mir die Hand zu schütteln. Er sieht durchschnittlich aus – weder besonders gut noch schlecht, mittelgroß, ein wenig rundlich. Er hat blaue Augen und braunes Haar, das sich bereits ein wenig lichtet.

„Hallo. Ich bin Maggie. Wie geht es Ihnen? Das ist ein nettes Lokal, nicht? Sehr hübsch. Meine Schwester sagt, das Essen ist super. “ Ich krümme mich innerlich vor Verlegenheit und werde rot. Meinen Hang zum Plappern sollte ich wirklich mal untersuchen lassen.

Roger lächelt. „Setzen Sie sich doch. “

Ich setze mich hin, stelle meine Tasche auf dem Boden ab und spiele mit dem Besteck. „Also“, beginne ich, „das ist sehr nett. Danke, dass Sie gekommen sind. Ich meine, dass Sie … herrje! Tut mir leid. “ Ich lache nervös. „Ich gehe nicht oft aus, wissen Sie?“ Hör auf zu reden. Hör auf. Zu reden. „Zu Blind Dates, meine ich. Ich schätze, ich bin etwas nervös. Aber Sie scheinen nett zu sein. Und Sie haben einen guten Beruf, nichts Gruseliges, einfach Krankenpfleger. Tja, also … So weit, so gut. “

Himmel, hört mich an! Ich klinge wie ein Schimpanse auf Speed. Roger sieht mich an. „Möchten Sie etwas trinken?“

Da Alkohol meine Tendenz zu schwafeln weiter steigert, sollte ich eigentlich ablehnen. Aber vielleicht hilft es gegen meine Nervosität. „Ich nehme ein Glas Chardonnay“, bestelle ich beim Kellner. Dann presse ich meine Lippen aufeinander und zwinge mich, Roger zuzuhören.

„Will ist mit Ihrer Schwester verheiratet, richtig?“, sagt er.

„Ja. “ Gut gemacht, Maggie!

„Und gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Zwillinge sind?“

„Ja. “

„Eineiige Zwillinge?“

„Ja. “

Er hebt leicht die Brauen. Vielleicht ist es jetzt doch mal an der Zeit, etwas zu sagen. „Also ja, m-hm, wir sind Zwillinge. Eineiige Zwillinge, da haben Sie recht. Christy ist zwei Minuten älter, aber ich sage gern, dass meine Mutter mich lieber hat, weil ich weniger gewogen habe. Christy hatte viertausendeinhundert Gramm und kam wie eine Kanonenkugel aus ihr rausgeschossen. Hat sie ganz schön zerrissen. “

Kein Wunder, dass ich noch Single bin.

„Ich verstehe“, sagt Roger. Er lächelt nicht mehr.

Ich verstecke mein brennendes Gesicht hinter der Speisekarte. Entspann dich, versuche ich mich zu beruhigen. Das ist kein Wettbewerb. Du hast nichts zu verlieren. Entweder mag er dich oder nicht. Er gefällt dir oder nicht. Bleib ganz ruhig.

Der Kellner kommt, und wir bestellen unser Essen. Mit Bedacht wähle ich ein Gericht, das weder das teuerste noch das billigste ist. Dann trinke ich einen Schluck Wein. „Und Sie, Roger? Sind Sie gern Krankenpfleger?“, frage ich. Gut so, Maggie, so ist es richtig.

„O ja, sehr gern. “ Er erzählt mir von seiner Arbeit und dem Krankenhaus. Und ich merke es sofort: Er ist nicht der Richtige für mich. Er ist … langweilig. Anstatt über Patienten zu reden oder Ärzte und andere zwischenmenschliche Ereignisse, erzählt er von Überstunden und Sozialleistungen und seinem Rentenplan. Gib ihm eine Chance, höre ich meine Schwester sagen. Ich bemühe mich.

Unser Essen kommt. Im Gegensatz zu mir hatte Roger keine Skrupel, das teuerste Gericht von der Speisekarte zu bestellen. Der Kellner stellt ihm einen riesigen, dampfenden roten Hummer hin und bindet ihm einen Latz um, mit dem er aussieht wie ein Riesenbaby. Der Hummer muss um die zwei Kilo wiegen und wirkt gegenüber seinesgleichen wie ein Sumo-Ringer. Roger reißt ihm mit gladiotorgleichem Männlichkeitsgehabe eine der Scheren ab und bearbeitet sie mit der mitgelieferten Zange.

„Und Sie sind also Köchin, Maggie“, sagt er. Er bohrt die Hummergabel in die Schere, holt ein großes Stück Fleisch heraus, tunkt es in Butter und schiebt es sich in den Mund. Butter und Hummersaft rinnen ihm über das Kinn, aber er lässt sich mit dem Abwischen Zeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich diesen Mann lieben könnte, sinkt beständig.

„Oh, nein, nein. Ich bin keine Köchin. Mir gehört das Joe’s Diner in Gideon’s Cove. Ich koche auch, aber ich bin keine Köchin. Das ist ein großer Unterschied. “ Ich starre wie gebannt auf seinen fettig glänzenden Mund.

„Wo ist da der Unterschied?“, will er wissen. Knack. Schaufel. Noch mal Knack. Mir ist, als würde ich Graf Dracula bei einer Autopsie beobachten.

„Äh … na ja, ein Koch ist … hat mehr … hat eine richtige Ausbildung, schätze ich. Viele Jahre lang …“ Reiß. Tunk. Schmatz. Schlabber. „Äh, Sie haben da Butter am Kinn. “ Ich lächle schwach und winke verhalten mit meiner Serviette.

„Das wird bei diesem Essen noch oft passieren, denke ich. “ Er grinst, und ich kann das rosige Hummerfleisch in seiner Wange sehen. Mein gebackener Dorsch wird langsam kalt. Unfähig, den Blick abzuwenden, beobachte ich weiter, wie mein Gegenüber eines der kleineren Beine abreißt und mit ekligen kleinen Knabberbewegungen darauf herumkaut, um das Fleisch dann schmatzend und schlürfend mit den Zähnen herauszulösen. Eine spontane Horrorvision von Sex mit Roger verdirbt mir gänzlich den Appetit.

„Mögen Sie Ihr Essen nicht?“, will er wissen und verschlingt ein weiteres Stück Hummerfleisch. „Hallo, könnte ich noch mehr Butter haben?“, ruft er einem vorbeigehenden Kellner zu.

„O doch, es ist gut. Nein, nein, ich … Hmm. Lecker. “ Ich nehme eine Gabel voll in den Mund und kaue lustlos darauf herum. Vielleicht werde ich Vegetarierin.

Mir fehlen die Worte – was wirklich selten vorkommt, das kann ich Ihnen versichern –, doch Roger, trunken vor Genuss beim Verspeisen des armen Schalentieres, bekommt es nicht mit. Und nicht nur der Hummer wird vollmundig von ihm verschlungen, nein, er schmatzt sich auch durch das Kartoffelpüree und die grünen Bohnen und sieht danach sehnsüchtig auf meinen Teller. „Essen Sie das noch?“, fragt er, und ich schüttle fasziniert und entsetzt den Kopf, während er auch noch mein Reispilav und das Mischgemüse vertilgt. Zuletzt spießt er meinen kaum angerührten Fisch auf seine Gabel, taucht ihn in den Rest seiner zerlassenen Butter und beißt Häppchen für Häppchen davon ab, wie ein Orca, der nun auch noch das unglückselige Robbenjunge verschlingt.

Schließlich schiebt er den geplünderten Hummerpanzer beiseite, wischt seinen Mund ab und reibt sich mit dem bereitgelegten nassen Tuch die Hände. „Hmm, das war fantastisch!“, verkündet er und lehnt sich zurück. Sein Bauch ist merklich runder geworden. „Möchten Sie noch Nachtisch? Ich hätte jetzt Lust auf Käsekuchen. “

„Wow! Machen Sie Witze?“ Er sieht mich irritiert an. „Oh, ich bin … äh, tut mir leid. Es ist nur … wow! Das war ein Riesen-Hummer! Mann, Sie können aber essen!“ Okay, Maggie, das reicht. „Wie sieht’s aus, Roger? Haben Sie irgendwelche interessanten Hobbys?“ Es wäre wirklich nett, in diesem Moment an etwas anderes als Essen zu denken, und es ist eine gute und bewährte Frage für eine erste Verabredung. Nicht, dass ich auch nur die kleinste Chance sehe, dass wir zusammenkommen. Die Vorstellung, diesen wildernden Mund zu küssen … Ich erschauere.

„Ist Ihnen kalt?“, erkundigt er sich.

„Nein, nein. Erzählen Sie mir von Ihren Hobbys“, fordere ich ihn auf.

„Na ja“, beginnt er, „tatsächlich bin ich froh, dass Sie danach fragen. Ich bin natürlich sehr gerne Krankenpfleger, aber was mich wirklich fasziniert … was ich für meine wahre Berufung halte … ist die Kommunikation mit Tieren. “ Er sieht mich erwartungsvoll an.

„Oh! Das klingt ja … interessant“, sage ich. Ich bin mir nicht ganz sicher, was das sein soll, aber alles ist besser, als ihm beim Essen zuzusehen. „Ist das so was wie … äh, Tierdressur?“ Der Kellner blickt gerade in unsere Richtung, doch ich winke ihn unauffällig fort. Noch mehr Essen, und Rogers Gürtel wird ihn in zwei Hälften spalten.

„Nein. Mit Dressur hat das überhaupt nichts zu tun, Maggie. Ich hätte gedacht, ein so kluges Mädchen wie Sie wüsste das. “

Ich sehne mich nach Colonel. Habe ich mich je darüber beklagt, Single zu sein? Wie dumm von mir.

„Ein Tierkommunikator liest die Gedanken von Tieren“, klärt Roger mich auf. „Telepathie. “

„Ach. “ Ich überlege. „Sprechen die denn englisch?“

„Wer?“

„Na, die Tiere. Ich meine, wenn Sie ihre Gedanken lesen, sind die dann nicht in Katzensprache oder Hunde- oder Ziegensprache oder so?“

Roger runzelt die Stirn. Mein Einwand scheint ihm nicht zu behagen. „Nein, Maggie. Das ist auch kein Witz. Haben Sie nie die Sendung Was Tiere uns sagen auf dem Wissenschaftskanal gesehen?“

„Nein, die habe ich bisher immer verpasst. Aber, hm … Na ja, das ist interessant. Also, Sie versuchen, ihre Gedanken zu lesen und … ich weiß nicht, können dann erkennen, ob sie verletzt sind oder misshandelt wurden oder so etwas?“

Er lächelt herablassend, und mein Wunsch, nach Hause zu fahren, zu fasten und fernzusehen wird immer stärker. „Manche Leute tun das, ja. Aber ich habe noch ein ganz besonderes Talent, Maggie. Ich kommuniziere mit Tieren, die von uns gegangen sind. “

„Äh … toll! Das ist ja … Wahnsinn. “

Er scheint mir meine Zweifel anzumerken, denn er beugt sich plötzlich vor und starrt mich eindringlich an. „Hatten Sie früher als Kind ein Haustier, Maggie?“

„Ja, hatten wir“, antworte ich. „Einen lieben …“

„Sagen Sie nichts!“ Ich zucke erschrocken zusammen. „Entschuldigen Sie“, sagt er beschwichtigend. „Denken Sie nur an dieses Haustier. Stellen Sie es sich vor … ihn oder sie … denken Sie an ihn … oder sie … an die schöne Zeit, die Sie mit ihm hatten. “

„Oder mit ihr“, füge ich hinzu.

„Wie auch immer. Stellen Sie es sich einfach vor. “

Ich muss ein Kichern unterdrücken. Ich stelle ihn mir vor … oder sie … aber in diesem Fall ist es tatsächlich ein Er. Dicky, unser früherer Hund, war ein hübscher schokoladenbrauner Labrador, rund und kräftig wie eine Tonne. Christy und ich setzten Jonah immer auf seinen Rücken, und Dicky schritt stolz und behäbig durchs ganze Haus, während wir nebenherliefen und Jonah festhielten. In den Fotoalben unserer Eltern sind viele Bilder aus dieser glücklichen alten Zeit zu sehen.

„Okay, okay“, sagt Roger. „Ich bekomme ein Signal. War dieses Haustier … ein Säugetier?“

Erstaunlich. „Bingo“, sage ich.

„Gut, Maggie, und bitte antworten Sie nur mit Ja oder Nein. “ Er schließt die Augen, und ich nutze die Gelegenheit, um mein Weinglas zu leeren.

„War dieses Tier … eine Katze?“

„Nein. “

Roger runzelt die Stirn, lässt seine Augen jedoch geschlossen. „Sind Sie sicher?“

„Ja. “

„Keine Katze? Ganz sicher?“

„Ja. “ Meine Stimme klingt angespannt, da ich krampfhaft versuche, mein Lachen zu unterdrücken.

„Ein Hund?“

„Ja. “

„Super!“, ruft Roger. Er öffnet die Augen und sieht mich misstrauisch an. „Sind Sie sicher, dass Sie sich das richtige Tier vorstellen?“

Dicky, Dicky, komm zu mir, Dicky … Ich presse mir die Serviette auf den Mund, um nicht laut loszulachen. „Ja, ich stelle ihn mir ganz genau vor“, bringe ich heraus.

„Sie sollten doch nicht verraten, dass es ein Er ist! Kommen Sie, Maggie, wollen Sie das nun oder nicht?“

„Nein, eigentlich will ich …“

Roger kneift erneut die Augen zusammen. „Okay, okay, da ist er wieder. Genau … es ist ein schwarz-weißer Hund. Ein Dalmatiner. Ja. “

„Nein. “ Mir entfährt ein kurzes Schnauben durch die Nase. Doch Roger lässt sich in seiner Trance nicht stören.

„Okay, okay, genau … Ist der Hund schwarz?“

„Nein. “

„Ein Irischer Setter?“

„Nein“, quietsche ich.

„Und Sie sind sicher, dass es keine Katze ist?“

Nun kann ich nicht länger an mich halten. Ich pruste los. „Okay, Roger, danke. Hören Sie, ich sollte jetzt gehen. Es war nett, Sie kennenzulernen, aber ich glaube nicht, dass wir zueinanderpassen“, sage ich so freundlich, wie ich kann.

„Ach, wirklich? Das habe ich schon vom ersten Moment an gespürt, als Sie durch die Tür kamen. “ Er zieht sein Portemonnaie hervor, wirft ein paar Scheine auf den Tisch, steht auf und geht. Ich kann nicht behaupten, dass es mir leidtut. Ich frage mich, ob man im Krankenhaus über sein besonderes Talent Bescheid weiß.

„Ist alles in Ordnung, Miss?“, erkundigt sich der Keller.

„Ja, sicher. Alles bestens. Danke. Könnte ich bitte die Rechnung haben?“

Ich bin nicht überrascht, dass Rogers Geld nur für seinen Hummer reicht. Er hat nicht einmal genug für seinen Wein dagelassen. Tja. Ich zahle den Rest und gebe dem Ober ein großzügiges Trinkgeld.

Als ich nach Hause komme, blinkt eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter – Pfarrer Tim hat eine Frage zum Spaghetti-Essen nächste Woche. Wunderbar. Es ist schon zu spät, um meiner Schwester von der Verabredung zu erzählen, und Pfarrer Tim hat mir gerade die perfekte Entschuldigung geliefert, ihn anzurufen. Er bleibt immer lange auf, was er am Anfang einmal erwähnte und was ich sofort in meiner ureigenen mentalen Enzyklopädie zu Pfarrer Tim absgepeichert habe. Außerdem bin ich gerade am Pfarrhaus vorbeigefahren und habe gesehen, dass bei ihm noch Licht brennt.

„Maggie, wie geht es Ihnen?“, fragt er herzlich.

„Oh, ich hatte gerade eine äußerst lustige Verabredung. “ Als ich mit meinem Bericht über Hummerfeind und Tierkommunikator Roger Martin fertig bin, lacht Pfarrer Tim so heftig, dass er sich die Nase putzen muss.

„Maggie, Sie sind schon etwas ganz Besonderes“, sagt er, als er wieder sprechen kann. „Ich muss gestehen, dass ich es dringend nötig hatte zu lachen, und dann wurden meine Gebete erhört und Sie riefen an. “

Ich lächle und kraule Colonel den Bauch. „Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen helfen konnte, Pfarrer Tim. Obwohl ich zugeben muss, dass ich ein bisschen … ich weiß nicht … enttäuscht bin. Ich lerne nicht viele neue Leute kennen. “

„Ich weiß, Maggie, ich weiß“, erwidert er. „Aber Sie werden bald diesen einen ganz besonderen Menschen kennenlernen, glauben Sie mir. Sie sind ein Schatz, Maggie Beaumont. “ Wie ich allerdings diesen besonderen Menschen kennenlernen soll, darüber schweigt Pfarrer Tim sich aus.

„Tja. Danke. Lieb, dass Sie das sagen. “

Dann teilt er mir mit, dass der Termin für den Spaghettiabend verschoben wurde. Wie üblich ist mein Terminkalender zum neuen Termin ebenfalls frei.

„Wunderbar!“, ruft er. „Ich weiß nicht, wie St. Mary ohne Sie auskommen würde. Irgendwann werden Sie bestimmt auch Lust bekommen, regelmäßig unsere Gottesdienste zu besuchen. Gott segne Sie, Maggie. “

Ich weiß nie, was ich darauf antworten soll. Amen? Danke? „Sie auch, Pfarrer Tim“, sage ich und zucke zusammen, als er leise lacht. „Ich meine, Gute Nacht, Pfarrer Tim. “

„Gute Nacht, Maggie. “

Ich schiebe das Telefon behutsam auf den Nachtschrank, lege den Kopf aufs Kissen und gebe mich einer kurzen Fantasie hin. Dass heute Pfarrer Tim mit mir essen war, nur dass er kein Priester war. Dass wir zwei Verliebte waren, beim Essen, die plaudern und lachen und sich gegenseitig von den Erlebnissen ihres Tages erzählen. Dass er meine Hände streichelt, die in dieser Fantasie glatt und weich sind, und dass er hübsche Fältchen um die Augen bekommt, wenn er lacht. Dass er darauf besteht, Nachtisch zu essen, weil er weiß, wie sehr ich Nachtisch liebe …

Colonel grunzt.

„Ich weiß, ich weiß. Reine Zeitverschwendung. “ Es ist verwerflich, von einer romantischen Verabredung mit dem Pfarrer zu träumen. Es ist ihm gegenüber unfair und so weiter. Wie üblich rufe ich mir ins Gedächtnis, dass es sinnlos und dumm ist … und dennoch kann ich es mir so gut vorstellen. Tim und Maggie. Maggie und Tim. Seufzend sehe ich auf das Buch, das mein Bruder mir einen Tag nach dem unseligen Gottesdienst damals geschenkt hat: Die Dornenvögel.

Colonel sieht mich vorwurfsvoll an. „Entschuldige, mein Bester“, sage ich. „Du hast recht. Ich höre sofort auf. “

Ich streichle seinen Kopf, schlinge die Arme um mein Kissen und versuche zu schlafen.

3. KAPITEL

Ich bin nicht immer allein gewesen. Es gab eine Zeit, in der ich dachte, ich würde heiraten, in der ich „vorverlobt“ war (nicht, dass es das offiziell gibt, aber ich habe einen billigen einfachen Perlenring, um es zu beweisen). Es gab eine Zeit, da hatte ich einen festen Freund, den ich liebte, und der mich auch liebte – zumindest dachte ich das damals.

Skip Parkinson war ein Gott der Highschool – gut aussehend, einigermaßen klug, aus wohlhabender Familie und sportlich äußerst talentiert. Er spielte Baseball. Und wenn ich sage talentiert, dann meine ich begnadet. Durch Skip war unsere Schule jedes Jahr bei der überregionalen Meisterschaft vertreten. Durch Skip gewannen wir diese Meisterschaft während seiner Schulzeit dreimal hintereinander. Durch Skip kamen viele Zeitungsreporter und Talentsucher von Colleges und Universitäten nach Gideon’s Cove, sahen sich Spiele an und aßen in Joe’s Diner.

Skip (Spitzname für Henry, fragen Sie nicht, warum) spielte auf der Position des Shortstop, der dynamischsten Defensivposition im Baseball, weil dort von den Rechtshändern die meisten Bälle hingeschlagen werden. In seinem ersten Highschooljahr hatte er einen Schlagdurchschnitt von 34,5 %, im zweiten 39,5 %, im dritten 42 % und im letzten sensationelle 46,3 %. Stanford University wollte ihn haben, und er nahm an in der Hoffnung, wie viele andere berühmte Spieler von dort aus in eine Nationalmannschaft aufzusteigen, etwa wie David McCarty, der zuletzt bei den Boston Red Sox spielte, oder Mike Mussina von den New York Yankees.

Wir waren ab dem zweiten Highschooljahr zusammen, und ich war durchaus kein schlechter Fang für ihn. Wir lernten uns näher kennen, weil ich ihm Nachhilfe in Mathe gab. Eines Tages, als ich ihm die Geheimnisse der Kehrwertfunktionen näherzubringen versuchte, sagte er plötzlich: „Ich kann jetzt nicht denken, Maggie. Du riechst zu gut. “ Wir küssten uns, und es war wie Magie.

Skip war mein erster richtiger Freund. In der vierten Klasse hatte ich mit Ricky Conway im Bus Händchen gehalten, in der achten zweimal mit Christopher Beggins getanzt und in meinem ersten Jahr an der Highschool nach einem Footballspiel Mark Robideaux geküsst. Doch bei Skip musste meine Mutter mir jeden Abend den Telefonhörer aus meinen verschwitzten Händen ziehen und mich schließlich ins Bett schicken. Skip lud mich ins Kino ein, wir küssten uns während des gesamten Vorprogramms und sahen dann den Film in unbequem verschlungener Umarmung an. Ich liebte ihn mit aller jugendlicher Innigkeit, bis sogar Christy eifersüchtig wurde.

Skip und ich verloren am Nationalfeiertagswochenende in einer Koje des Segelboots seiner Eltern gemeinsam unsere Unschuld – ein feierliches, humorloses Ereignis ohne jede Leichtigkeit. Ich wollte dann eigentlich auch in Kalifornien studieren, um in Skips Nähe zu bleiben, landete aber in Colby, hier in Maine, und war nicht in der Lage, mich weiter von meinem Zuhause und von Christy zu entfernen. Doch Skip und ich blieben auch während der Collegezeit zusammen, telefonierten, schrieben Briefe und E-Mails und sahen uns an Feiertagen und in den Ferien, wo wir uns in die Arme fielen und festhielten, bis er wieder ins Flugzeug steigen musste. Seine Eltern, beide Anwälte, waren nicht besonders glücklich über seine Kleinstadtfreundin, wo ihm doch nun in Stanford alle Möglichkeiten offenstanden. Aber wir liebten uns eben.

Als Stanford in unserem letzten Studienjahr in die nationale Endrunde kam, sprach Skip mit vielen Trainern, Talentsuchern und Reportern. Schließlich bekam er ein Angebot der Minnesota Twins und zog nach New Britain, Connecticut, um in ihrem Regionalteam bei den Rock Cats zu spielen. In jenem Sommer nahm ich viermal die zehn Stunden Fahrt auf mich, um wie eine Irre zu jubeln und zu schreien, wenn mein Freund – mein fester Freund! – auf Schlagposition ging. Aber es war schwierig für uns, und wir schafften es nur noch selten, eine Nacht zusammen zu verbringen. Er war sehr beschäftigt, musste viel reisen. Ich verstand das alles sehr gut.

Als Minnesota ihn in ihrer Nationalmannschaft haben wollte, war ganz Gideon’s Cove aus dem Häuschen. Ein Spieler der Major League aus unserem Städtchen! Es war wie ein Wunder. Ununterbrochen wurde darüber geredet. Die halbe Stadt abonnierte die Minneapolis Star Tribune, auch meine Familie, und jeden Morgen suchten wir nach seinem Namen. Wenn Skip in einem Artikel erwähnt war, wurde der mit dem Fotokopierer im Gemeindezentrum vergrößert, sein Name mit gelbem Textmarker hervogehoben und die Kopie in Joe’s Diner aufgehängt, damit alle es sehen konnten. Er würde es schaffen, da waren wir uns einig. Unser Skip – der kleine Skip aus der Overlook Street! Er war so gut, so talentiert, so besonders!

Nur in der Welt des professionellen Baseball war er es nicht. Es ist sehr viel einfacher, den geworfenen Ball eines zwanzigjährigen Studenten zu schlagen als den eines vierzigjährigen Profis, der jede denkbare Wurfart mit bis zu hundertfünfzig Stundenkilometern drauf hat. Skips Schlagdurchschnitt sank von akzeptablen 29,4 % in New Britain zu erbärmlichen 19,8 % in Minnesota. Als Feldspieler muss man extrem harte Bälle parieren, die zudem unberechenbar abprallen können. Die Läufer erreichten eine Base mit beeindruckender Präzision und wussten genau, wie sie einen Neuling einschüchtern konnten, damit er seinen Wurf verfehlte oder den Ball nicht fing.

Ich schrieb aufmunternde Briefe, rief ihn nach jedem Spiel an und versuchte, sein Ego aufzurichten. Ich redete mit ihm über die Technik eines speziellen Werfers, über seinen eigenen Wurf, der beinahe ein Doppel-Aus gebracht hätte, über die unfaire Entscheidung des Schiedsrichters an der zweiten Base. Mit unerschütterlichem Optimismus brachte ich in jenem Jahr Stunden damit zu, Skip in bessere Stimmung zu versetzen.

Als seine erste Saison vorbei war – ich half gerade im Diner aus, während mein Großvater künstliche Herzklappen bekam –, verkündete Skip, er werde nach Maine zurückkehren und seine Baseballkarriere „neu überdenken“. Er wolle sehen, welche anderen Möglichkeiten sich ihm boten. Die Stadtväter entschieden, dass wir unseren Helden der Stadt nach allen Möglichkeiten unterstützen sollten, und organisierten eine große Willkommensparade. Warum nicht? In dieser Jahreszeit, nach dem Ende der Touristensaison mit Aussicht auf einen weiteren kalten Winter, konnten wir jede Aufmunterung gut gebrauchen.

Seine Eltern holten Skip also vom Flughafen ab und fuhren in die Stadt, wo bereits die Highschool-Band wartete, die Cheerleaderinnen in ihren kurzen Röcken bibberten, Dutzende Kinder mit Baseballtrikots und -kappen standen und Skips Sammelkarte oder einen Baseball umklammerten in der Hoffnung, Skip werde sie unterschreiben. Fast alle Einwohner waren versammelt, um den berühmtesten Sohn der Stadt zu begrüßen.

Natürlich wartete auch ich, ganz vorn vor der Menge. Skip war in den Wochen davor sehr beschäftigt gewesen, und wir hatten nur ein- oder zweimal telefoniert. Ich hatte seine Eltern angerufen und auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass ich gern mit zum Flughafen kommen würde, aber sie hatten nicht zurückgerufen.

Als der Wagen seiner Eltern vor der Gemeindewiese anhielt und die Menge der Bewunderer zu jubeln begann, bekam ich vor Aufregung Herzklopfen. Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu sehen, in die Arme zu schließen und zu küssen und dabei rot zu werden, weil sicher alle pfeifen und klatschen würden, wenn Skip und seine Highschool-Liebe wieder vereint wären. Das College hatte ich abgeschlossen, ich war auf der Suche nach einem Job und arbeitete aushilfsweise im Diner. Und nun war Skip wieder da. Waren wir zu jung, um uns zu verloben? Sicher nicht, dachte ich.

Natürlich wusste ich, dass Highschool-Freundschaften selten bis zu einer Ehe durchhielten, aber es war auch nicht unmöglich. Es gibt durchaus einige glückliche Paare, die sich bereits seit der Schulzeit kennen. Oft, wenn ich den Grill sauber kratzte oder die Fußböden wischte oder Brandwunden an meinen Händen verarztete, dachte ich an das hübsche Haus, in dem Skip und ich wohnen würden. In Winter Habour vielleicht. Oder sogar in Bar Harbour. Falls er weiter in der Nationalliga spielte, würde ich mit ihm herumreisen und ihn jeden Abend liebevoll empfangen, ob er nun niedergeschlagen oder triumphierend ankäme. Ich würde eine vorbildliche Baseball-Spielerfrau sein.

Skip stieg aus dem Lexus. Dann drehte er sich um und reichte jemandem die Hand. Immer galant, mein Skip!

Sie war eine schöne, schlanke Frau in blutrotem Strickkostüm, die Haare zu einem französischen Knoten gebunden. Der Bürgermeister, der Baseballtrainer der Highschool und der Ortsvorsitzende der Jugendliga warteten oben auf der kleinen Bühne. Skip, seine Eltern und die blonde Frau stiegen das Treppchen hinauf und nahmen auf den bereitgestellten Stühlen Platz. Es waren genau vier, wie ich sah, und der vierte Stuhl war nicht für mich.

Dies war das erste Mal, dass mir in aller Öffentlichkeit das Herz gebrochen wurde.

Vermutlich gab es geraunte Kommentare, als ich mich durch die Menge nach hinten schob, weg, nur weg von der Bühne. Ich hörte sie nicht. Wahrscheinlich schluchzte ich vor mich hin. Ich weiß, dass ich die Hände vors Gesicht geschlagen hatte, denn ich stolperte mehrere Male, weil ich nichts sah und weil meine Knie immer wieder nachgaben. Meine Eltern sahen mich und folgten mir, und es war der erniedrigendste, schmerzvollste Moment meines Lebens, weitaus schlimmer als Pfarrer Tims erster Gottesdienst in St. Mary.

„O nein, die arme Maggie!“, haben sie bestimmt getuschelt. „Da hat Skip sich eine Neue geangelt, und sie wusste noch nicht mal davon!“ „Das arme Mädchen!“ Und obwohl Skip etwas Schreckliches und Ungehöriges getan hatte, war er dennoch ein Star, und das war ja wohl verständlich, oder? Ich meine, warum sollte man seine unbedeutende Kleinstadtfreundin behalten, wenn die Tochter eines texanischen Ölbarons einen haben will?

Er rief mich an. Nicht sofort, aber später am Wochenende. „Das mit Annabelle ging einfach so schnell … Ich wollte es dir sagen … Die Sache mit uns war ja sowieso nicht mehr so eng … Also, wir waren ja nicht mehr richtig zusammen oder so. “

Tja, wie dumm von mir zu denken, wir wären es gewesen!

Skip und Annabelle verließen Gideon’s Cove in der darauffolgenden Woche. Das war die Woche, in der mein Vater mir einen zwei Jahre alten Golden Retriever schenkte und mich wortlos umarmte und Christy, die gerade an ihrem Master-Diplom bastelte, mich zu einem Besuch in ihr Wohnheim einlud. Dann starb plötzlich mein Großvater, und es gab genug anderes, um das ich mich kümmern musste. Ich war jetzt Eigentümerin eines Lokals. Ich musste einen Hund erziehen. Ich hatte einen kleinen Bruder, der Hilfe bei den Hausaufgaben brauchte. Viel zu tun.

Mit großer Genugtuung erfuhr ich bald darauf, dass Skip in die untere Liga zurückversetzt wurde, nachdem er bei den Minnesota Twins einen erbärmlichen Start hingelegt hatte. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, Annabelle noch im selben Jahr zu heiraten. Sie zogen nach Bar Harbour, in ein Haus an der Küste, das zweifelsohne mit dem Geld ihres Vaters bezahlt worden war.

Skip ist jetzt Verkäufer bei einer noblen Autofirma, und bei ihren seltenen Besuchen in Gideon’s Cove kommen die beiden immer in irgendeinem heißen Sportwagen oder einem umweltverpestenden Geländewagen daher. Zum Glück kehrt er nie in Joe’s Diner ein. Seit er mich abservierte, habe ich kein Wort mehr mit ihm gesprochen.

Es ist also verständlich, wenn mein Liebesleben für die Bewohner unserer kleinen Stadt eine Quelle der Erheiterung darstellt. Zuerst Skip, dann der Priester. Ich versuche, es leichtzunehmen. Die meiste Zeit über bin ich mit meinem Leben sehr zufrieden. Ich liebe das Diner, und ich liebe meine kleine Wohnung. Ich liebe die Menschen, denen ich Essen mache, und meine Familie liebe ich ganz besonders.

Autor

Kristan Higgins
Die Romane der New-York-Times-Bestsellerautorin werden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und sind mehrfach ausgezeichnet worden. Kristan Higgins lebt mit ihrem Ehemann, einem heldenhaften Feuerwehrmann, zwei ungewöhnlich liebevollen Kindern, einem neurotischen Rettungshund und einer manchmal freundlichen Katze in Connecticut.
Mehr erfahren