Julia Kiss Band 12

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EIN GENTLEMAN FÜR MOLLY von BARBARA HANNAY
"Der Mann meiner Träume stand plötzlich vor meiner Haustür!", mailt Molly an Patrick. Denn der Fremde scheint genau der perfekte Gentleman zu sein, den sie immer kennenlernen wollte. Bis er sie zu einem romantischen Wochenende in Cornwall einlädt - und seine wahre Identität offenbart …

VERLOBTER - VERZWEIFELT GESUCHT! von NIKKI RIVERS
Madison braucht einen Verlobten, und zwar sofort! Aber wie soll sie auf die Schnelle einen hervorzaubern? Vielleicht kann sie ja den charmanten Colin dazu überreden, sich als ihr Zukünftiger auszugeben … Hauptsachte, sie verliebt sich nicht in den Firmencasanova!

(K)EIN MANN FÜR DIE LIEBE? von KELLY HUNTER
Sie sollte Cole Rees hassen, so wie seine Familie mit ihr umspringt! Doch als Jolie mit dem attraktiven Unternehmer bei einem Schneesturm in der Gondel eines Skilifts stecken bleibt, kommt sie ihm unfreiwillig näher - und muss sich eingestehen, dass er sie fasziniert wie kein Mann zuvor …


  • Erscheinungstag 04.10.2019
  • Bandnummer 12
  • ISBN / Artikelnummer 9783733713713
  • Seitenanzahl 448
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Barbara Hannay, Nikki Rivers, Kelly Hunter

JULIA KISS BAND 12

1. KAPITEL

„Pass auf, gleich kommt meine Lieblingsstelle …“

Erwartungsvoll kuschelte Molly sich in die Sofakissen, während sich die beiden Liebenden auf dem Bildschirm voneinander abwandten und traurig, aber gefasst auf der Westminster Bridge auseinandergingen.

Mollys Freundin Karli beugte sich vor und griff erneut in die Popcornschüssel.

„Du darfst diesen Moment auf keinen Fall verpassen“, flüsterte Molly angespannt. „Hörst du die Glocken von Big Ben läuten? Gleich bleibt er stehen und …“, ihre Stimme ging in ein verzücktes Seufzen über. „Siehst du, wie er ihr nachschaut?“

„Und ob ich das sehe“, bestätigte Karli. „Man spürt förmlich, wie verzweifelt er ist.“

„Ich weiß …“

Während der atemberaubende Held darauf wartete, dass die Frau in dem glamourösen Nerzmantel sich noch einmal zu ihm umdrehte, griff Molly nach einem Taschentuch. „Es zerreißt einem das Herz, nicht wahr?“

„Er wird ihr bestimmt gleich nachlaufen und sie zurückholen“, meinte Karli zuversichtlich, aber Molly schüttelte den Kopf.

„Nein, jetzt hängt alles von ihr ab. Wenn sie sich nicht umdreht, weiß er, dass sie ihn nicht liebt.“

In diesem Augenblick kam ein roter Doppeldeckerbus ins Bild und steuerte die Haltestelle auf der Brücke an.

„Oh nein!“, protestierte Karli, als die Frau auf den Bus zulief und eilig einstieg. „Bitte sag mir, dass dieser Film nicht traurig ausgeht.“

Molly presste fest die Lippen zusammen, um nicht das Ende zu verraten. Langsam entfernte sich die Kamera von dem Paar und schwenkte immer höher, bis man London aus der Vogelperspektive sah: die Themse, die sich wie ein silbriges Band dahinschlängelte, die Parlamentsgebäude, Big Ben, die einsame Gestalt des Helden und den davonfahrenden roten Bus.

Karli runzelte die Stirn. Molly umschlang mit beiden Armen ihre Knie und machte sich für das furiose Finale bereit. Sie hatte diesen Film schon mehr als ein Dutzend Mal gesehen, und noch immer trieb er ihr am Ende die Tränen in die Augen.

Die Kamera stieg noch ein wenig höher. Die Verkehrsgeräusche gingen in eine herzzerreißende, dramatisch anschwellende Musik über, und dann endlich – der Bus hielt nach wenigen Metern wieder an, und jemand stieg aus.

Die Kamera schwenkte wieder nach unten und zoomte die Brücke immer dichter heran, während die Liebenden mit ausgebreiteten Armen aufeinander zuliefen, bis sie sich schließlich weinend und lachend zugleich in den Armen lagen.

Als der Abspann begann, zog Karli ihre sommersprossige Stupsnase kraus. „Okay“, räumte sie ein. „Das war nicht schlecht.“

„Nicht schlecht?“, schniefte Molly. „Gib zu, dass es einfach gigantisch war! Der Augenblick, in dem Christian glaubt, dass er Vanessa für immer verloren hat, ist eindeutig die emotionalste Szene der Filmgeschichte. Und London ist die romantischste Stadt der Welt“, fügte sie mit einem wehmütigen Seufzer hinzu.

Karli zuckte die Schultern und schob sich noch eine Handvoll Popcorn in den Mund. „Ich dachte, das wäre Paris.“

„Nie im Leben!“, begehrte Molly auf. „Jedenfalls nicht für mich. Paris ist …“ Sie machte eine unbestimmte Handbewegung. „Ach, ich weiß auch nicht. Paris ist einfach nicht London.“

„Gib es zu, Molly“, neckte Karli sie. „Du hast eine Schwäche für Engländer und glaubst, dass es in London nur so von perfekten Gentlemen wimmelt.“

In ihrem Innern wusste Molly, dass mehr als nur ein Körnchen Wahrheit darin steckte, aber sie beschloss, nichts darauf zu erwidern. Stattdessen stellte sie den Fernseher ab, ging zum Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Der Mond war beinah voll. Sein Licht versilberte die hohen Kiefern auf der Landzunge und die spiegelglatte Oberfläche des Korallenmeers.

„Eins ist sicher“, murmelte sie. „Auf dieser Insel wird mir nie im Leben etwas so Romantisches passieren.“

Karli zuckte die Schultern. „Ach, ich weiß nicht. Wir haben zwar keinen Big Ben und auch keine Westminster Bridge, aber ein lauschiger Abend in der Picknickbucht ist auch nicht zu verachten. Ich hatte jedenfalls keinen Grund zur Klage, als Jimbo mir dort einen Heiratsantrag gemacht hat.“

Mit einem reumütigen Lächeln drehte Molly sich wieder zu ihrer Freundin um. „Tut mir leid, Karli. Ich hatte dich und Jimbo ganz vergessen. Ihr seid wirklich das Paradebeispiel für eine romantische Liebe. Unzertrennlich seit dem Kindergarten und bis heute ein Herz und eine Seele. Ich glaube, jedem hier war klar, dass aus euch einmal ein Paar wird.“

„Na ja, so romantisch ist es auch wieder nicht, wenn dein Ehemann sein halbes Leben auf einem Fischkutter verbringt“, stellte Karli trocken fest.

„Wahrscheinlich nicht.“ Molly ging in die Küche und stellte einen Topf auf den Herd, um Kakao zu machen. „Ich sollte wirklich aufhören, mir immer wieder diesen Film anzusehen. Danach fühle ich mich jedes Mal so ruhelos, dass ich am liebsten meine Koffer packen und den nächsten Flieger nach London besteigen würde.“

„Muss es denn unbedingt London sein?“, fragte Karli, die ihr gefolgt war. „Wenn du nur von der Insel weg willst, könntest du dir doch auch Sydney oder Brisbane ansehen. Oder Cairns.“

Molly verdrehte die Augen. Als ob irgendeine Stadt in Australien es mit ihrer Vision von Englands berühmter Hauptstadt aufnehmen könnte! Solange sie denken konnte, schwärmte sie schon für London. Für dessen Geschichte, die Gebäude, die Pracht, die Kultur. Schon allein die Worte Portobello Road, The Serpentine, Piccadilly Circus und Battersea klangen in ihren Ohren aufregend und magisch. Wie reine Poesie …

„Wenn ich einmal nach Übersee reise, dann lieber nach Amerika“, verkündete Karli. „Jimbo will mit mir nach Las Vegas fliegen.“

„Wow! Wann denn?“

Karli winkte grinsend ab. „Sobald einer von uns beiden einen Job findet, der mehr als das Allernötigste einbringt. Also in etwa hundert Jahren.“

„Ja, das liebe Geld ist auch mein Problem“, pflichtete Molly ihr seufzend bei. „Die Hypothek auf dem Haus verschlingt fast meine ganzen Ersparnisse, und die Mieten in London sind horrend. Ich habe das im Internet gecheckt.“

„Aber vielleicht würde es gehen, wenn du das Haus zur Ferienvermietung anbietest.“

„Ich weiß nicht …“ Die Vorstellung, dass fremde Leute sich hier im Dreiwochentakt die Klinke in die Hand gaben, während sie sich am anderen Ende der Welt befand, behagte Molly gar nicht. Immerhin war Pandanus Cottage mehr als ein halbes Jahrhundert das Zuhause ihrer Großmutter gewesen.

„Oder wie wäre es mit einem Haustausch?“, schlug Karli vor. Dann hättest du nur einen einzigen Mieter, und den könntest du dir aussuchen. Mein Cousin in Cairns hat das mit einem dänischen Ehepaar gemacht, und es hat super geklappt.“

Ein Haustausch … Unvermittelt spürte Molly ein elektrisierendes Kribbeln im Magen.

„Und wie funktioniert so etwas?“

Patrick Knight klappte den schmalen Aktenordner zu, legte ihn auf den Stapel mit den erledigten Vorgängen und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war bereits nach acht, und es würde noch Stunden dauern, bis er den Papierberg auf seinem Schreibtisch abgearbeitet hatte.

Mit einem Anflug von Schuldbewusstsein griff er nach seinem Handy und tippte rasch eine SMS ein. Angela würde es nicht gefallen, aber er konnte es nun mal nicht ändern.

Sorry, Ange. Ersticke in Arbeit. Muss für heute Abend leider absagen. Können wir uns Freitag treffen? P.

Nachdem das erledigt war, klappte Patrick das Handy wieder zu und nahm sich den nächsten Ordner vor. Sein Magen knurrte. Er war hundemüde. Und außerdem hasste er sein derzeitiges Leben.

Die globale Finanzkrise der letzten Jahre hatte seinen interessanten und herausfordernden Job bei einer renommierten Londoner Bank in eine Quelle kräftezehrenden Dauerstresses verwandelt. Es war, als würde er in einem Kriegsgebiet arbeiten. Viele seiner Kollegen waren gefeuert worden oder hatten von sich aus gekündigt. Einige hatten sogar Nervenzusammenbrüche erlitten, sodass er sich allmählich wie der letzte einsame Kämpfer an einer verlorenen Front fühlte.

Sicher, er hatte das eine oder andere bedeutende Vermögen retten können, aber in seiner Abteilung leistete er die Arbeit von drei Mitarbeitern, und die ständigen Belobigungen seines Chefs hatten längst ihren Glanz verloren. Mittlerweile hatte Patrick einen Punkt erreicht, an dem er sich fragen musste, warum er sich diesen Wahnsinn eigentlich antat.

Er hatte keine Zeit, um das schöne Haus in Chelsea zu genießen, das er vor drei Jahren gekauft hatte, und keine Zeit, um mit seiner neuesten Freundin auszugehen. Tatsächlich grenzte es an ein Wunder, dass er Angela überhaupt kennengelernt hatte. Höchstwahrscheinlich würde sie ihm – ebenso wie ihre Vorgängerinnen – demnächst den Laufpass geben.

Hatte er sich tatsächlich einmal vorgenommen, in seiner Freizeit einen Roman zu schreiben?

In seiner Freizeit!

Ein guter Witz, nur konnte Patrick inzwischen nicht mehr darüber lachen. Dies war sein Leben, und er war auf dem besten Wege, es zu vergeuden. Eines Tages würde er aufwachen und feststellen, dass er fünfzig und ein Abbild seines Chefs geworden war – blass, ausgelaugt, langweilig und nur noch fähig, über ein einziges Thema zu reden: seine Arbeit.

Ein leiser Signalton verkündete Patrick, dass er eine SMS bekommen hatte. Wie erwartet, war sie von Angela und lautete wie folgt:

Sorry, weder Freitag noch an einem anderen Tag. Eine Absage zu viel. Machs gut, Süßer. Ange

Patrick gab einen leisen Fluch von sich. Morgen würde er Angela zwei, nein besser drei Dutzend Rosen schicken, auch wenn er sich nicht viel von dieser Aktion versprach. Nicht dieses Mal. Und wenn er ehrlich war, konnte er nicht behaupten, dass das Ende dieser Affäre ihm das Herz brechen würde.

Dennoch war die Situation symptomatisch für die Richtung, die sein Leben eingeschlagen hatte.

Von einer plötzlichen Unruhe erfasst, schob Patrick seinen Stuhl nach hinten und begann, mit ausgreifenden Schritten sein Büro zu durchwandern. Er fühlte sich wie ein gefangenes Tier in einem zu kleinen Käfig und verspürte den unbezähmbaren Drang, aus diesem Käfig auszubrechen.

Als sein Blick auf den alten Globus fiel, der in einer Ecke des Raums stand, blieb er unvermittelt stehen. Er hatte ihn bei der großen Renovierungsaktion vor einem Jahr aus dem Konferenzsaal gerettet und betrachtete ihn in letzter Zeit recht oft. Dabei packte ihn jedes Mal das fast schmerzhafte Verlangen, überall auf diesem Planeten zu sein, solange es nicht London war.

Mit einem leichten Stups setzte Patrick den Globus in Bewegung und ließ die farbigen Umrisse der verschiedenen Kontinente an sich vorbeiziehen. Nach einer Weile berührte er ihn mit der Fingerspitze und spürte einen gespannten Kitzel, als sich die Drehgeschwindigkeit verlangsamte.

Wenn er aufhört, sich zu drehen, gehe ich genau dorthin, wohin mein Finger zeigt, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Mit angehaltenem Atem wartete er, und als es endlich so weit war, musste er über sich selbst lachen. Er hatte etwas Spektakuläres, Exotisches erwartet wie Tahiti oder Rio de Janeiro, aber sein Finger zeigte auf eine winzige Insel vor der Ostküste Australiens.

Patrick kniff die Augen zusammen, um die kleine Schrift zu entziffern. Magnetic Island, las er. Er hatte noch nie davon gehört und wollte gerade wieder zur Tagesordnung übergehen, als etwas ihn innehalten ließ. Gerade eben war er noch verzweifelt genug gewesen, um an jeden beliebigen Ort auf der Welt zu flüchten. Sollte er da nicht wenigstens kurz checken, was es mit dieser Insel auf sich hatte?

Aber was sollte das bringen? Seine Arbeit fesselte ihn an London. Er würde weder nach Magnetic Island noch sonst wohin reisen können.

Und wenn du es doch irgendwie möglich machst? meldete sich eine kleine Stimme in seinem Kopf. Es ist allerhöchste Zeit, dass du dir eine Auszeit nimmst.

Wieder zurück an seinem Schreibtisch, ging Patrick ins Internet und gab „Magnetic Island“ in die Suchmaschine ein. Wie sich herausstellte, lebte die Insel vorwiegend vom Tourismus und schien sich gar nicht sosehr von Tahiti zu unterscheiden. Zumindest gab es dort ebenfalls Palmen, weißen Sand und türkisblaue, tropische Buchten.

Patrick scrollte durch die Liste mit den angebotenen Unterkunftsmöglichkeiten, bis sein Blick an dem Wort „Haustausch“ hängen blieb. Neugierig geworden, klickte er den entsprechenden Link an und las:

Magnetic Island, Queensland, Australien

Biete Cottage mit zwei Schlafzimmern gegen Wohnung in London, UK

Ab 1. April für drei bis vier Monate

Mit seiner fantastischen Lage auf einer bewaldeten Landzunge bietet dieses Haus einen einzigartigen Meerblick. Mehrere schöne Buchten sind bequem zu Fuß zu erreichen. Am Rande des Great Barrier Reef gelegen, ist die Insel ein Paradies zum Fischen, Tauchen, Segeln, Kanufahren und Parasailing.

Ein breites Lächeln erschien auf Patricks Gesicht. Für einen Moment konnte er sich schon auf der Insel sehen. In einer anderen Hemisphäre, einer völlig neuen Welt …

Freiheit, ich komme!

Er würde mit tropischen Fischen schwimmen. Unter Palmen in einer Hängematte liegen. Australischen Bikinischönheiten nachblicken. Den Thriller schreiben, der bisher nur in seinem Kopf existierte, und sich dabei vom Anblick des blauen, glitzernden Ozeans inspirieren lassen …

Widerstrebend riss Patrick sich von dem verlockenden Tagtraum los und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Es fiel ihm jedoch schwer, sich zu konzentrieren, da er im Geiste bereits einen Anzeigentext formulierte:

Biete Haus mit drei Schlafzimmern im begehrten Stadtteil Chelsea, London, UK

Kamin, zwei Balkone, Garten

ausgezeichnete Verkehrsanbindung

zahlreiche Restaurants / Geschäfte / Galerien / Museen bequem zu Fuß erreichbar.

ab April/Mai bis Juni/Juli für drei Monate

Bevorzugtes Ziel: die Küste von Queensland, Australien

Als Patrick dreieinhalb Stunden später die letzte Akte schloss, stand für ihn fest, dass er es tun würde.

Es musste sein!

Morgen früh würde er gleich als Erstes einen Gesprächstermin mit seinem Boss vereinbaren.

2. KAPITEL

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Reif für einen Tapetenwechsel

Hi Patrick,

ich kann noch immer kaum glauben, dass ich in etwas mehr als vierundzwanzig Stunden tatsächlich in ENGLAND sein werde! Ich habe gepackt (mein armer Koffer stöhnt), und mein kleines Haus wartet blitzblank geputzt auf Sie. Das Bett ist frisch bezogen – hoffentlich mögen Sie Marineblau.

Eigentlich wollte ich Ihnen ja zur Begrüßung einen Strauß Blumen hinstellen, aber dann habe ich es doch gelassen. Ich hatte Angst, sie könnten verwelken oder anfangen zu riechen, bevor Sie hier ankommen.

Den Schlüssel habe ich unter den Blumentopf neben der Hintertür gelegt. Das klingt für Sie als Großstädter bestimmt sehr leichtsinnig, aber es besteht kein Grund zur Sorge. Die Bewohner von Magnetic Island sind grundehrlich und in solchen Dingen ausgesprochen locker. Niemand hier schließt seine Tür ab.

Zur Sicherheit habe ich aber noch einen Ersatzschlüssel an der Rezeption des Sapphire Bay Resort gelassen, wo ich bis gestern gearbeitet habe.

Gearbeitet HABE – klingt das nicht wundervoll?

Ach, Patrick, Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich es mir immer gewünscht habe, in London zu leben, und nun ist es endlich so weit (wenn auch nur für drei Monate ).

Nochmals tausend Dank, dass Sie meinen Traum haben wahr werden lassen. Ich bin so aufgeregt, dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht lang kein Auge zubekomme.

Ach ja, Sie können natürlich jederzeit mein Auto benutzen. Es ist nicht mehr als eine Sardinenbüchse auf Rädern, aber man kann sich damit fortbewegen. Und machen Sie sich keine Gedanken wegen der fehlenden Nummernschilder. Wir müssen unsere Autos nicht registrieren lassen, solange wir sie nicht aufs Festland bringen.

Es war sehr nett von Ihnen, mir ebenfalls Ihren Wagen anzubieten, aber ich will meine zweifelhaften Fahrkünste lieber nicht im Londoner Verkehr auf die Probe stellen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.

London, ich komme!

Molly

PS: Leider geht mein Mitteilungsbedürfnis mit mir durch, wenn ich aufgeregt bin.

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Betrifft: Reif für einen Tapetenwechsel

Liebe Molly,

danke für Ihre Nachricht, die ich jetzt erst gelesen habe. Ich musste bis spät in den Abend hinein arbeiten, um meinen Schreibtisch klar zu bekommen. Jetzt werde ich rasch packen, und dann nichts wie weg.

Cidalia (meine Putzfrau) kommt im Laufe der Woche vorbei und erklärt Ihnen, wie alles im Haus funktioniert. Die Schlüssel habe ich in meiner Bankfiliale in der Kings Road deponiert (eine Wegbeschreibung finden Sie im Anhang). Meine Kollegen sind instruiert, sie Ihnen auszuhändigen, und wenn Sie Ihren Pass mitbringen, dürften Sie keine Schwierigkeiten haben.

Ich wünsche Ihnen einen guten Flug!

Mit den besten Wünschen,

Patrick.

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Ich bin in London!!!

Wow … wow … WOW!!!

Wäre ich nicht so erschossen, würde ich mich kneifen, um festzustellen, ob ich träume, aber der Jetlag hat mich voll erwischt, und ich bin zu keiner körperlichen Anstrengung mehr in der Lage.

Doch ich schwebe auf Wolken!

Ihr Kollege in der Bank war sehr gentlemanlike. Er hat mir mit einer galanten Verbeugung die Schlüssel überreicht und mir einen angenehmen Aufenthalt im Alice Grove Nummer 34 gewünscht. Als ich dann endlich dort war, wagte ich meinen Augen kaum zu trauen.

Oh Patrick, Ihr Haus ist einfach

UNGLAUBLICH

SCHÖN!

Göttlich wäre vielleicht treffender, aber auch das würde Ihrem Zuhause nicht gerecht. Weitere Lobeshymnen folgen morgen. Ich werde gleich meine erste Tasse englischen Tee trinken und dann auf der Stelle ins Bett fallen – oder besser gesagt, in Ihr Bett (hoffe, diese Feststellung erscheint Ihnen nicht zu intim ).

Ihre rundherum glückliche

Molly

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Danke!

Hi Patrick,

nach zehn Stunden Schlaf in Ihrem fantastischen Kingsize-Bett geht es mir schon bedeutend besser als gestern Abend, aber mir ist noch immer ganz schwindlig vor Aufregung.

Ich bin noch nie von Australien weg gewesen, und so war es ein unglaubliches Erlebnis, England zum ersten Mal aus der Luft zu erblicken. Wir sind über den Kanal geflogen, und als ich die grüne, leicht neblige Landschaft unter mir sah (genauso, wie ich es mir immer vorgestellt habe), sind mir tatsächlich die Tränen gekommen.

Und dann Heathrow! Meine Güte, jetzt weiß ich endlich, wie sich Rinder fühlen, wenn sie in ihre Gatter getrieben werden. Für einen Moment überkam mich der Drang, auf dem Absatz kehrtzumachen und auf meine verschlafene kleine Insel zurückzukehren, doch dieser Moment war schnell vorbei. Stattdessen bin ich mit dem Taxi nach Chelsea gefahren, was eine schreckliche Geldverschwendung war, aber ich fühlte mich der Londoner Untergrundbahn einfach noch nicht gewachsen.

Als ich dem Fahrer die Adresse nannte, wirkte er ziemlich beeindruckt, was ich augenblicklich verstand, als er vor Ihrem Haus hielt.

Und jetzt bin ich etwas besorgt, denn bei diesem Tauschgeschäft haben Sie eindeutig den Kürzeren gezogen.

Sie bieten mir ein absolutes Traumhaus mit teppichgeschmücktem Treppenaufgang, Marmorkamin und drei Schlafzimmern, von denen jedes über ein angrenzendes Bad verfügt, während Sie inzwischen vermutlich festgestellt haben, dass in meinem Minibadezimmer drei grüne Baumfrösche wohnen.

Ach, Patrick, können Sie es überhaupt ertragen?

Ihr Wohnzimmer mit all den vielen Büchern gefällt mir sehr (Sie lesen ziemlich gerne, oder?), aber am schönsten finde ich Ihre Küche. Ich liebe die schwarz-weißen Fliesen auf dem Boden und die hohen Verandatüren, durch die man direkt in den süßen kleinen Hintergarten gelangt. Dort habe ich heute Morgen meinen Tee getrunken, mich von der sanften englischen Sonne bescheinen lassen und die Narzissen vor meinen Füßen betrachtet. Es war das erste Mal, dass ich Narzissen in der Natur gesehen habe, können Sie sich das vorstellen?

Überhaupt gibt es hier so vieles, das ich zum ersten Mal erlebe.

Nach dem Frühstück bin ich über die Kings Road geschlendert, und alle hatten so rosige Wangen und sahen mit ihren doppelt geknoteten langen Schals und Stiefeln so mondän aus! In der Hoffnung, mich optisch ein wenig anzugleichen, habe ich mir ebenfalls einen Schal gekauft (für die Stiefel ist mein Budget zu knapp, und bei den rosigen Wangen muss ich leider auch passen).

Und wissen Sie, was dann passiert ist? Ich könnte schwören, dass ich einen bekannten Filmschauspieler gesehen habe. Ein älterer Mann, sein Name fällt mir gerade nicht ein, aber meine Großmutter war ganz verrückt nach ihm.

Ach, Patrick, es ist so unfair! Ich lebe hier wie eine Königin, und dann denke ich an Sie, wie Sie auf der anderen Seite des Erdballs in meinem winzigen Cottage sitzen, das milde ausgedrückt sehr schlicht ist. Vielleicht hätte ich Sie warnen sollen, dass ich nicht einmal einen Flachbildschirmfernseher besitze.

Bitte schreiben Sie mir, wie es Ihnen geht. Ich hoffe inständig, dass es Ihnen nicht vor Entsetzen die Sprache verschlagen hat.

Cheers, wie ihr Briten sagt.

Molly

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Sind Sie noch am Leben?

Tut mir leid, wenn ich wie Ihre Mutter klinge, Patrick, aber könnten Sie mir kurz mitteilen, dass Sie gut angekommen sind und dass im Haus alles in Ordnung war? Eine einzige Zeile würde mir schon genügen.

M.

PS: Ich bin immer noch begeistert, aber ich kann kaum glauben, wie kalt es hier ist. Sollte es jetzt nicht Frühling sein?

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Felicity Knight <flissK@mymail.com>

Betrifft: Bist du gut und sicher angekommen?

Hallo Liebling,

ich nehme an, dass du inzwischen in Australien angekommen bist, und hoffe, dass du einen guten Flug hattest. Keine Sorge, ich habe nicht vor, dich während deines Aufenthalts ständig zu nerven, aber ich brauche einfach ein Signal, dass bei dir alles in Ordnung ist.

Außerdem wollte ich dir gutes Gelingen für deinen Roman wünschen!

Alles Liebe von der stolzen Mutter eines zukünftigen weltberühmten Bestsellerautors.

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Betrifft: Sind Sie noch am Leben?

Liebe Molly,

ja, ich bin gut hier angekommen – danke der Nachfrage –, und alles ist bestens. Was ich hier vorgefunden habe, war den zwanzigstündigen Flug vollauf wert. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen. Ihr Haus entspricht perfekt meinen Bedürfnissen, und die Lage ist mit Geld gar nicht zu bezahlen. Alles hier strahlt vor Sauberkeit, genau wie Sie es versprochen haben. Vielen Dank, dass Sie sich sogar die Mühe gemacht haben, die Bettwäsche zu bügeln!

Wie Sie wissen, habe ich vor, hier ein Buch zu schreiben, sodass ich weder Luxus noch einen Fernseher benötige. Was ich brauchte, waren ein radikaler Tapetenwechsel und Inspiration, und die Umgebung hier bietet mir beides.

Ich habe mir erlaubt, den Tisch ans Fenster zu stellen, sodass ich beim Arbeiten den atemberaubenden Blick über die Bucht nach Cape Cleveland genießen kann. Während des Tages wechselt das Meer je nach Sonnenstand und Wolkenbild ständig die Farbe – einfach traumhaft!

Ich freue mich, dass Sie sich inzwischen eingelebt haben und mein Haus Ihnen so gut gefällt. Und bitte machen Sie sich meinetwegen keine weiteren Gedanken. Ich genieße die Sonne und bin absolut zufrieden.

Ach, und danke auch für die hilfreichen Notizen bezüglich der Fische in Ihrer Kühltruhe, der Topfpflanzen, des Schleudergangs Ihrer Waschmaschine und der Geckos. Sämtliche Punkte sind vom Unterzeichner sorgfältig zur Kenntnis genommen worden.

Viele Grüße,

Patrick

An: Felicity Knight <flissK@mymail.com>

Von: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Betrifft: Bist du gut und sicher angekommen?

Hi Mum,

alles ist in bester Ordnung, danke der Nachfrage. Ich bin mitten im Paradies gelandet, mach dir also keine Sorgen.

Wir bleiben in Verbindung.

Liebe Grüße, auch an Jonathan,

Patrick

Persönliche Aufzeichnungen von Patrick Knight. Magnetic Island, 10. April

Ehrlich gesagt fühle ich mich gerade etwas unwohl.

Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, mich näher mit dieser Methode zu befassen. Es schien mir eine unnötige Zeitverschwendung zu sein, etwas aufzuschreiben, von dem ich das Meiste sowieso nie verwenden werde. Aber nachdem mir einen ganzen Tag lang die Worte „Erstes Kapitel“ von meinem ansonsten leeren Bildschirm entgegengestarrt haben, will ich es wenigstens auf einen Versuch ankommen lassen.

Also, was gibt es zu sagen?

Es ist eine überaus faszinierende Erfahrung ans andere Ende der Welt zu kommen und das Leben einer Person kennenzulernen, in dem die Landschaft, die Farben, die Geräusche, ja selbst die Gerüche fremd und überraschend sind.

Sobald ich Mollys Notizen gefunden hatte, die überall im Haus verteilt waren, wusste ich, dass ich mich in einer völlig anderen Welt befand. Hier einige Beispiele:

An einer Topfpflanze: Es wäre schön, wenn Sie sie zwei Mal pro Woche gießen könnten. Aber achten Sie darauf, dass kein Wasser auf dem Unterteller stehen bleibt, sonst brüten die Moskitos.

An der Kühlschranktür: Bedienen Sie sich an dem Fisch im Eisfach. Es gibt Korallenbarsche, Stachelmakrelen, Wahoo und Nannygai. Lassen Sie sich von den fremdartigen Namen nicht abschrecken, sie schmecken alle köstlich. Versuchen Sie es auf dem Grill. Auf dem Regal neben dem Herd finden Sie ein Buch mit fantastischen Barbecue-Rezepten.

An der Wohnzimmerwand neben dem Lichtschalter: Nicht erschrecken, wenn Sie eine kleine Eidechse über die Wand flitzen sehen. Es ist ein Gecko, der ebenso nützlich wie niedlich ist, da er sich von lästigen Insekten ernährt.

Die Pflanzen und Bäume um das Cottage herum sind überhaupt nicht mit der Vegetation in England zu vergleichen. Einige sind wilder und ausladender, andere üppiger und dicker. Und alle kommen mit unglaublich wenig Erde aus. Sie finden sie selbst noch in den Ritzen der riesigen Felsbrocken, die es überall auf der Landzunge gibt.

Die Vögel hier sehen nicht nur anders aus, sondern klingen zum Teil auch sehr bizarr. Es gibt einen hellgrünen Papagei mit einem blauen Kopf und einer gelben Kehle, der unentwegt durchdringende Schnattergeräusche von sich gibt. Der Ruf des „Laughing Kookaburra“ klingt natürlich wie Lachen, weshalb er auch den Spitznamen „Lachender Hans“ bekommen hat. Ein anderer Vogel stößt während der Nacht unheimliche Klagelaute aus, bei denen man eine richtige Gänsehaut bekommt.

Selbst das Licht ist hier anders. So gnadenlos hell, dass man eine ganze Weile braucht, um sich daran zu gewöhnen …

HILFE!!!

Bei diesem armseligen Geschreibsel überkommt mich das starke Bedürfnis nach einem Glas Rotwein. Höchstwahrscheinlich steckt nicht einmal der Funke eines Schriftstellers in mir. Aber was soll’s. Es wäre schließlich noch erbärmlicher, gleich am ersten Tag das Handtuch zu werfen.

Zumal es einem Wunder gleichkommt, dass der alte George Sims mich so ohne Weiteres hat gehen lassen. Er hat mir auf den Kopf zugesagt, dass er bei mir schon länger einen Burn-out befürchtet hatte, und dass ich mir die drei Monate mehr als verdient habe. Ich war so platt von seiner Großzügigkeit, dass ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte.

Aber zurück zum Thema. Ich dachte immer, das Schreiben wäre eine ungemein entspannende Tätigkeit, bei der man die ganze Welt vergessen könnte. Im Moment kann davon bei mir keine Rede sein, aber ich bin noch nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Und bis es so weit ist, werde ich weiter das „freie Schreiben“ üben.

Trotz all der Dinge, die hier anders sind – oder vielleicht gerade deswegen – fühle ich mich ausgesprochen wohl in Molly Coopers kleinem Cottage. Es ist zwar schlicht, aber dafür hat es jede Menge Charme. Manchmal kommt es mir fast vor, als wäre sie gar nicht wirklich abgereist. Es klingt seltsam, aber es ist, als würde ich sie tatsächlich mehr und mehr kennenlernen. Nur indem ich mich hier aufhalte und all die tausend Dinge berühre und benutze, die sie ebenfalls berührt und benutzt hat (ihre Seife – Sandelholz, glaube ich –, ihr Geschirr und Besteck, ihr Bett mit dem weißen Moskitonetz etc. etc.).

An ihrer Kühlschranktür ist ein Foto von ihr angebracht (mit einem Magnet in Form einer Melonenscheibe). Sie steht neben einer älteren Frau, und auf der Rückseite stehen die Worte „Molly und Gran“ und das Datum. Das Bild ist etwas mehr als ein Jahr alt, und Mollys Großmutter wirkt darauf sehr zerbrechlich. Molly selbst dagegen sieht aus wie das blühende Leben. Außerdem hat sie eine wilde, hellbraune Lockenmähne, ein sehr hübsches Lächeln, Grübchen und sensationelle Beine.

Nicht dass Mollys Aussehen oder ihre Persönlichkeit in irgendeiner Weise relevant wären. Wir werden einander nie persönlich kennenlernen, und außer unseren Häusern gibt es keine Berührungspunkte.

Also etwas mehr über Pandanus Cottage.

Insgeheim hatte ich befürchtet, es könnte zu mädchenhaft und niedlich sein. Einer dieser kuscheligen, in Pastelltönen gehaltenen Orte, die den Testosteronspiegel eines Mannes abrupt in den Keller fallen lassen. Aber Pandanus Cottage hat nichts dergleichen an sich. Ich finde es ganz wundervoll, besonders die spektakuläre Wildheit seiner Umgebung gefällt mir.

Das Haus selbst ist sehr klein. Es gibt nur zwei Schlafzimmer, ein Bad und einen großen offenen Raum, der gleichzeitig als Küche, Ess- und Wohnzimmer dient. Alles befindet sich auf einer Ebene, und es ist seltsam, keine Treppe hinaufsteigen zu müssen, um ins Bett zu gehen.

Es gibt hier verblüffend viele Fenster. Und Kerzen in rauen Mengen. Sie sind überall verteilt, als gäbe es hier keinen Strom, zusammen mit Stücken von Treibholz, Muscheln und kleinen, überraschenden Gegenständen in Blau. Normalerweise achte ich nicht besonders auf Farben, aber (… ja, ich weiß selbst, wie dümmlich sich das anhört …) ich liebe all diese blauen Molly-Stückchen. Sie sind wie ein Echo des Ozeans und des Himmels, und ich muss jedes Mal lächeln, wenn ich eins von ihnen sehe.

Außerhalb des Hauses herrscht schwüle Hitze, aber drinnen ist es kühl, still und sehr friedvoll – genau die Atmosphäre, die ich nach dem geballten Stress der letzten Jahre brauche. Alle sind informiert, dass ich in den nächsten Monaten nicht zu erreichen bin, und das bedeutet: keine Anrufe, keine SMS, nur gelegentlich eine Mail von Molly oder meiner Mutter. Die reine Wohltat!

Ich glaube, ich werde heute Nachmittag die Hängematte im Mangobaum ausprobieren …

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: aktueller Lagebericht

Hi Patrick,

wirkt der Zauber der Insel schon auf Sie, und kommen Sie gut mit Ihrem Buch voran? Ich habe bereits angefangen London zu erforschen (zu Fuß und in diesen herrlichen roten Doppedeckerbussen. Das kostet zwar mehr Zeit, aber ich wage mich immer noch nicht in die U-Bahn). Außerdem habe ich einige Regeln für mich aufgestellt, um meine Zeit hier optimal zu nutzen.

Andere Australier meiden!

Schließlich will ich nicht die ganze Zeit von zu Hause reden.

Das „richtige“ London kennenlernen

Natürlich werde ich mir auch den Buckingham Palace und den Trafalgarsquare ansehen, aber ich brenne vor allem darauf, die verborgenen Schätze der Stadt zu entdecken.

Von einem Highlight kann ich Ihnen sogar schon berichten: Gestern bin ich bei einem Spaziergang auf das Haus gestoßen, in dem Oscar Wilde vor mehr als hundert Jahren gelebt hat. Ich habe an der Fassade hinaufgeschaut und an all die brillanten Theaterstücke gedacht, die er geschrieben hat. Ist es nicht unglaublich, dass man dieses Genie ins Gefängnis gesteckt hat, nur weil er schwul war?

Sie sind doch nicht schwul, oder? Nach den Büchern, die sie lesen (Sportlerbiografien, Spionageromane und dicke Wälzer über Finanzen), glaube ich es jedenfalls nicht.

Sorry, Patrick! Selbstverständlich gehen mich weder ihr Literaturgeschmack noch Ihre sexuellen Präferenzen etwas an, aber es ist schwer, nicht neugierig auf Sie zu werden. Hier gibt es ja nicht einmal ein Foto von Ihnen! (Keine Angst, ich stelle deswegen keine wilden Vermutungen an, sondern gehe einfach davon aus, dass Männer weniger Wert darauf legen als Frauen.)

Apropos Fotos: Ich habe zwar vor, mir die Wachablösung vor dem Buckingham Palace anzusehen, aber ich gedenke nicht, mich zusammen mit einem Mann zu Pferde ablichten zu lassen, der einen umgedrehten Wischmopp auf dem Kopf trägt.

Mich in den perfekten Engländer verlieben

Eigentlich wäre es ganz praktisch, wenn Sie doch schwul wären, da ich mich in dem Fall hemmungslos über mein nicht vorhandenes Liebesleben äußern könnte. Nachdem Sie die Insel nun kennen, wird auch Ihnen klar sein, dass es dort nicht gerade vor interessanten Singlemännern wimmelt.

Meine geheime Fantasie (nun erzähle ich es Ihnen doch) ist eine romantische Verabredung mit einem echten englischen Gentleman. Natürlich bestehe ich nicht auf Prince William oder Colin Firth. Ich bin durchaus bereit, meine Ansprüche herunterzuschrauben, aber nicht zu sehr. Der kleine Bruder von Colin Firth wäre zum Beispiel eine akzeptable Alternative.

Vor allen Dingen muss er gut angezogen sein! Nachdem ich an einem Ort aufgewachsen bin, an dem die Herren der Schöpfung in der Regel in Flipflops und löchrigen T-Shirts herumlaufen, lechze ich förmlich nach einem Mann in einem eleganten Anzug. Er soll ein schönes, kultiviertes Englisch sprechen, mich wie eine Lady behandeln und mich zu etwas Kulturellem einladen – zu einem Konzert oder Theaterbesuch oder in eine Kunstgalerie etc. (Ein Mädchen darf schließlich seine Träume haben, oder nicht?). Wissen Sie übrigens, dass in London gerade sechhundertdreiundsiebzig!!! verschiedene Shows zu sehen sind, während auf unserer Insel einmal im Jahr ein Amateurmusical aufgeführt wird?

Armer Patrick, ich hatte Sie ja bereits vor meinem krankhaften Mitteilungsdrang gewarnt, aber jetzt lasse ich Sie in Ruhe.

M.

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Putzen

Cidalia war heute da. Sie ist ganz bezaubernd und spricht wirklich hervorragend Englisch! Ich habe noch nie eine Brasilianerin kennengelernt, und so saßen wir bald am Küchentisch, und sie hat mir alles über ihre Familie und ihre Kindheit in São Paulo erzählt. Es war unglaublich interessant!

Aber Patrick, mir war gar nicht klar, dass sie auch während meiner Anwesenheit hier sauber machen wird (wie sie mir sagte, haben Sie sie schon im Voraus dafür bezahlt). Ich finde das sehr lieb und aufmerksam von Ihnen, und Cidalia braucht sicher das Geld, aber ich muss Ihnen leider gestehen, dass ich niemanden damit beauftragt habe, für Sie zu putzen. Wenn Sie wollen, bitte ich Jodie Grimshaw darum. Sie ist eine alleinstehende Mutter, die ab und zu Gelegenheitsjobs übernimmt, aber ich fürchte, Sie müssen sich vor ihr in acht nehmen, Patrick. Ich fühle mich Ihnen gegenüber irgendwie verantwortlich, und daher will ich Ihnen nicht verschweigen, dass sie auf der Suche nach einem betuchten Mann ist. Außerdem neigt ihr Kind zu Wutanfällen.

Wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich im Sapphire Bay Resort nachfrage. Für einen Vormittag in der Woche können Sie dort sicher eine ihrer Reinigungskräfte entbehren.

Sagen Sie mir Bescheid, wenn ich etwas arrangieren soll.

Alles Liebe,

Molly

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Betrifft: Putzen

Liebe Molly,

Ihre Warnung vor Jodie G. kam gerade noch rechtzeitig, da ich sie heute Morgen im Supermarkt traf. Sie war ziemlich … zielbewusst, würde ich sagen. Aber ich denke, ich habe die Situation ganz gut gemeistert.

Eine Reinigungskraft brauche ich nicht, vielen Dank. Ihr Haus ist so klein, dass ich es ohne Probleme selbst in Ordnung halten kann. Wahrscheinlich sind Sie jetzt überrascht, dass ich weiß, wie man einen Fußboden wischt (obwohl ich nicht schwul bin ), aber ich versichere Ihnen, dass ich es kann.

Im Moment betrübt mich etwas ganz anderes: Offenbar wimmelt es an der Küste zurzeit vor hochgiftigen Quallen, und außerdem hat sich ein riesiges Salzwasserkrokodil in diese Gegend verirrt. Alle Strände sind geschlossen, es ist heiß wie in der Hölle, und ich kann nicht schwimmen gehen!

Doch nun zu Ihnen. Ich kann verstehen, dass es etwas beängstigend für Sie sein muss, die U-Bahn zu benutzen, nachdem Ihr bisheriges Haupttransportmittel die Inselfähre war, aber es ist wirklich nicht gefährlich. Die Züge fahren schnell und pünktlich, und die Station Sloane Square befindet sich praktisch um die Ecke.

Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen!

Viele Grüße,

Patrick

PS: Jemand namens Boof hat angerufen und mich zu einem Krötenrennen eingeladen, das in einem der hiesigen Pubs stattfinden soll. Ich habe daraufhin ein wenig im Internet recherchiert und herausgefunden, dass diese Rennen in der Regel von Aga-Kröten bestritten werden, die giftig sind, so groß wie Suppenteller werden und sich vermehren wie die Kaninchen. Ich gehe also davon aus, dass es dort etwas anders zugehen wird als in Ascot. Irgendwelche Tipps/Warnungen?

Persönliche Aufzeichnungen von Patrick Knight. Magnetic Island, 16. April

Diese Aufzeichnungen bringen absolut nichts. Ich starre immer noch auf eine leere Seite, da ich bisher keinen einzigen brauchbaren Satz zustande gebracht habe. Die Handlung, die Charaktere – alles befindet sich fertig in meinem Kopf, aber sobald ich anfange, es aufzuschreiben, wird ein grässliches Gefasel daraus.

Allmählich kommt es mir so vor, als wäre Molly die weit bessere Autorin von uns beiden, und sie versucht es nicht einmal. Sie lässt die Worte mit einer Leichtigkeit aus sich herausfließen, die mir völlig abgeht.

Erste Anzeichen von Panik stellen sich ein. Wie habe ich mir je einbilden können, ein ganzes Buch zu schreiben? Was nützen mir die großartigsten Ideen, wenn kein brauchbares Manuskript daraus wird?

Ich hasse es zu versagen!

Vielleicht sollte ich einen langen Spaziergang machen. Laufen soll ja ein wahres Wundermittel gegen Schreibblockaden sein.

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Quallen etc.

Hi Patrick,

tut mir leid, dass ich Sie nicht wegen der Quallen gewarnt habe, und das mit dem Krokodil ist wirklich Pech. Aber ich habe auch gute Nachrichten für Sie: Die Quallensaison dauert nur bis Ende April, und wahrscheinlich fangen die Leute vom Nationalpark das Krokodil in den nächsten Tagen ein und bringen es an irgendeinen abgelegenen Teil der Küste.

Sie werden also schon bald nach Herzenslust schwimmen und schnorcheln können (eine Skizze der Insel, auf der ich die besten Tauchriffe markiert habe, folgt per Post).

Gehen Sie auf jeden Fall zu dem Krötenrennen, die sind immer ein Riesenspaß. Und hören Sie auf Boof. Er fängt die Kröten für die Rennen, und vielleicht gibt er Ihnen einen todsicheren Tipp, mit dem Sie ein paar Dollar gewinnen können.

Wie geht es mit dem Schreiben voran?

Molly

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Danke!

Patrick, Sie sind ein Schatz!

Sorry, wenn das zu vertraulich klingt (schließlich sind wir uns ja noch nie begegnet), aber ich kann einfach nicht anders.

Es war unglaublich süß und aufmerksam von Ihnen, mir Die geheimen Plätze Londons zu schicken. Das Buch ist heute Morgen angekommen, und ich habe mich natürlich sofort darauf gestürzt. Jetzt habe ich endlich all die Informationen, die ich brauche, um die Stadt so zu erkunden, wie ich es mir gewünscht habe.

Heute Nachmittag war ich bereits im Hyde Park und habe den Tierfriedhof besucht, der in dem Buch erwähnt wird. Es hat mich ganz eigenartig berührt, all die verwitterten Grabsteine zu sehen, unter denen Hunderte von Hunden, Katzen, Vögeln und sogar ein Affe ihre letzte Ruhe gefunden haben. Es waren „nur“ Tiere, und die meisten von ihnen sind schon weit über hundert Jahre tot, doch an diesem Ort kann man immer noch spüren, wie sehr sie einmal geliebt worden sind.

Bezüglich der U-Bahn habe ich noch keine Fortschritte gemacht. Die Vorstellung, dass ganz London auf einem Netz von Tunneln ruht, und zu jedem Zeitpunkt Abertausende von Menschen da unten in Zügen hin und her sausen, lässt mich nach wie vor erschauern. Aber ich verspreche, weiter daran zu arbeiten.

M.

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Betrifft: Underground

Hi Molly,

bitte machen Sie sich wegen der U-Bahn nicht verrückt. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, sich in London fortzubewegen, aber wenn Sie diese Sache lieber in den Griff bekommen würden, wäre vielleicht eine Begleitperson hilfreich.

Wenn Sie wollen, bitte ich meine Mutter, einmal bei Ihnen vorbeizuschauen. Ich bin sicher, sie würde diese Aufgabe liebend gern übernehmen. (Keine Angst, mir gegenüber gibt sie sich gern herrisch, aber alle anderen, die sie kennen, empfinden ihre Gegenwart als sehr beruhigend.)

Kopf hoch, Sie schaffen das schon!

Patrick

PS: Ich freue mich, dass das Buch Ihnen gefallen hat.

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Underground

Lieber Patrick,

vielen Dank für das Hilfsangebot, aber ich kann es beim besten Willen nicht annehmen. Erstens könnte ich mich Ihrer Mutter niemals auf diese Weise aufdrängen, und zweitens bin ich der Meinung, dass ich dieses Problem allein bewältigen muss.

Ich mag in meinen Mails drauflos plappern wie ein naiver Teenager, aber ich bin eine erwachsene Frau von vierundzwanzig Jahren – also alt genug, um allein in einen Zug zu steigen. Ich möchte auf keinen Fall undankbar erscheinen, aber die Rolle der Jungfrau in Nöten hat mir noch nie gefallen.

Liebe Grüße,

Molly

PS: Sie haben Ihren Roman gar nicht erwähnt. Haben Sie Angst, ich könnte Sie für wichtigtuerisch halten, oder verbietet Ihre britische Reserviertheit es Ihnen, derart persönliche Informationen an eine neugierige Australierin weiterzugeben?

3. KAPITEL

SMS von Karli an Molly, 19. April, 10:40 Uhr:

Du hast uns verschwiegen, wie unglaublich gut dein Haustausch-Partner aussieht!!!

An: Karli Henderson <hendo86@flowermail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Haustausch-Partner

Hi Karli,

da Patricks Aussehen noch immer ein Buch mit sieben Siegeln für mich ist, konnte ich mich bisher auch nicht dazu äußern. Ehrlich gesagt hat diese auffällige Abwesenheit von Fotos in seinem Haus mich schon auf den Gedanken gebracht, dass seine äußere Erscheinung ihm möglicherweise peinlich ist.

Sieht er wirklich so gut aus???

Ich habe hier eine wirklich tolle Zeit. Ein passender Verehrer ist zwar noch nicht aufgetaucht (seufz!), aber es hat auch seinen Reiz, London auf eigene Faust zu erkunden. Allerdings wird es langsam Zeit, mir hier einen Job zu suchen. Schließlich will die Hypothek bezahlt werden, und Pandanus Cottage ist mein einziges Kapital.

Hast du schon mit Patrick gesprochen? Hat er einen sexy britischen Akzent? Ich war etwas enttäuscht, feststellen zu müssen, dass nicht viele Londoner wie Jeremy Irons oder Colin Firth sprechen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Frauen hier nicht so versessen darauf sind wie ich.

Wie geht es Jimbo?

Deine dich vermissende Freundin

Molly

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Karli Henderson <hendo86@flowermail.com>

Betrifft: Haustausch-Partner

Ich bin froh zu hören, dass du dich so gut amüsierst, Molly, aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin, weitere Details bezüglich Patricks Aussehen herauszurücken. Du könntest mit dem nächsten Flieger zurückkommen, und das wäre uns gegenüber nicht fair. Schließlich bist du von Millionen von Engländern umgeben, und wir haben nur einen!

Nicht, dass Patrick bisher irgendwelche Anstalten gemacht hätte, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten. Er ist ein bisschen von oben herab, wenn ich das so sagen darf (den Ausdruck „versnobt“ verkneife ich mir lieber). Jodie Grimshaw hat sich natürlich trotzdem an ihn herangemacht, aber er hat sie abblitzen lassen. Er war dabei wohl äußerst höflich, doch selbst sie hat die Botschaft verstanden, und du weißt, wie viel es dazu braucht.

Jimbo geht es hervorragend. Er hat sich bei einem Bootsbauer in Cairns beworben, sodass es sein kann, dass wir bald von der Insel wegziehen.

Habe ich dir übrigens schon gesagt, wie stolz ich auf dich bin, Molly? Ich finde es unglaublich mutig von dir, dich ganz allein in eine Stadt am anderen Ende der Welt zu wagen.

Bis bald, meine Heldin!

K.

An: Karli Henderson <hendo86@flowermail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Haustausch-Partner

Liebste Karli,

ich kann mir die Insel ohne dich und Jimbo gar nicht vorstellen! Bestimmt werde ich euch schrecklich vermissen, aber ich will nicht egoistisch sein. Ihr beiden seid mein Leben lang meine besten Freunde gewesen, und ich weiß, wie sehr du dir immer eine gut bezahlte Festanstellung für Jimbo gewünscht hast. Also drücke ich euch ganz fest die Daumen, dass es mit dem Job in Cairns klappt!

Was Patrick Knight betrifft, glaube ich nicht, dass er wirklich hochnäsig ist. Er mag vielleicht etwas reserviert auftreten, aber nach den Mails zu urteilen, die ich bisher mit ihm ausgetauscht habe, scheint er ein wirklich netter, hilfsbereiter Mensch zu sein. Wahrscheinlich zieht er sich nur wegen seines Buches so stark zurück. Er hat nur drei Monate Zeit, um es zu schreiben, also arbeitet er vermutlich rund um die Uhr.

Im Übrigen finde ich es ziemlich gemein, dass du mir nicht mehr von ihm erzählen willst. Immerhin lebt dieser Mann in meinem Haus und schläft in meinem Bett. Das ist praktisch die Definition einer intimen Beziehung, und ich weiß noch nicht einmal, wie er aussieht!

Vielleicht findest du ja wenigstens die Zeit, mir folgende Fragen mit Ja oder Nein zu beantworten:

Ist er groß?

Dunkelhaarig?

Jung (unter 35)?

Muskulös?

Hat er schöne Zähne?

Alles Ja?

Alles Nein?

Kuss

M.

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Karli Henderson <hendo86@flowermail.com>

Betrifft: Haustausch-Partner

Entspann dich, Süße. Alles Ja

K.

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Zu Ihrer Information

Fortschrittsbericht bezüglich der Londoner U-Bahn von Ms. Molly Cooper

Eine erste Annäherung an die Station „Sloane Square“ um 14:00 Uhr ergab Folgendes:

30 Minuten Aufenthalt im Eingangsbereich. Dabei wurden die Fahrpläne inspiziert und diverse Fahrgäste beim Kauf ihrer Tickets und dem Passieren der Drehkreuze beobachtet.

Ms. Cooper stellte fest, dass keiner der ankommenden Fahrgäste beim Verlassen der Station einen traumatisierten Eindruck machte.

Ms. Cooper hat eine Tageskarte erworben, die sie möglicherweise in Kürze benutzen wird.

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Betrifft: Zu Ihrer Information

Gratuliere Molly!

Ich bin hocherfreut zu hören, dass Sie hinsichtlich Ihres kleinen Problems einen so vielversprechenden Schritt unternommen haben. Sie werden sehen, bald ist das U-Bahnfahren ein Kinderspiel für Sie, und Sie werden einen Roman mitnehmen müssen, um statt Ihrer Angst Ihre Langeweile zu bekämpfen.

Und da ich das Thema „Roman“ schon einmal angeschnitten habe, können wir auch gleich dabei bleiben. In Ihrer letzten Mail drückten Sie eine gewisse Besorgnis bezüglich meiner Fortschritte aus, aber ich versichere Ihnen, dass alles auf einem guten Weg ist.

Das Buch wird ein Thriller, der in der Finanzwelt spielt. Die Handlung steht im Großen und Ganzen fest, allerdings ist sie ziemlich komplex, sodass ich jede Wendung und Verwicklung sorgfältig im Voraus planen muss. Zu diesem Zweck unternehme ich regelmäßig lange Wanderungen, bei denen ich sämtliche Aspekte des Romans bis in die kleinste Einzelheit ausarbeite. Wenn alles nach Plan läuft, werde ich in Kürze mit dem „richtigen“ Schreiben beginnen.

Viele Grüße,

P.

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Zu Ihrer Information

Ich finde, es ist eine brillante Idee, Ihren Roman in der Finanzwelt spielen zu lassen. Heißt es nicht immer, man sollte über das schreiben, was man kennt? Und dann noch ein Thriller – WOW! Ich würde liebend gern mehr darüber erfahren.

Legen Sie mit Volldampf los, Patrick!

Molly

Persönliche Aufzeichnungen von Patrick Knight. Magnetic Island, 27. April

Ich habe den Tisch wieder vom Fenster weggerückt (die fantastische Aussicht lenkt mich zu sehr ab). Nachdem ich den Plot so detailliert wie möglich durchgeplant habe, beginne ich jetzt mit der Entwicklung der Charaktere. Eine gute Story lebt schließlich von ihren Akteuren, und wenn ich die Hauptfiguren erst einmal im Griff habe, wird auch endlich Leben in die Handlung kommen.

Der Held: Harry Shooter

Ende dreißig, schlank und dunkelhaarig. Hat früher für den britischen Geheimdienst gearbeitet und wurde dann von der Bank of England angeheuert. Seine Aufgabe ist es, Wirtschaftskriminelle zu entlarven, die sich als Bankangestellte in das System einschleusen und im großen Stil Kapital abziehen. Harry ist ein knallharter Typ, verfügt aber über exzellente Umgangsformen und ist stets makellos gekleidet. Ein moderner James Bond.

Die Heldin: Beth Harper

Mitte zwanzig, schulterlanges, lockiges Haar, munteres Lächeln, strahlende Augen, umwerfende Beine. Arbeitet als Bankkassiererin. Ziemlich vorlaut und neugierig, aber clever.

Es ist hoffnungslos!

Das Zusammenstellen der obigen Fakten hat mich meinem Ziel, endlich mit dem eigentlichen Roman anzufangen, kein Stück näher gebracht. Ich dachte, jetzt würde der Teil kommen, der wirklich Spaß macht, aber ich kann einfach nicht ins Geschehen eintauchen. Wahrscheinlich muss ich zuerst ausarbeiten, was meine Charaktere tatsächlich zueinander sagen. Wie sie denken. Wie sie fühlen. Und ich brauche eine spannende Ausgangssituation, die den Leser sofort packt.

Nur leider fällt mir überhaupt nichts ein.

Langsam beschleicht mich das unangenehme Gefühl, dass dieses ganze Haustauschunternehmen ein großer Fehler war. Der Umstand, dass hier alles anders und neu ist, ist eher eine Quelle ständiger Ablenkung als eine Hilfe. Ich kann mich nicht konzentrieren, schiebe auf, bis ich ein schlechtes Gewissen bekomme und mich wieder an den Laptop zwinge, und dann beginnt der Teufelskreis von Neuem.

Ich fühle mich wie ein Betrüger.

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Zu Ihrer Information

Hi Patrick,

können Sie sich vorstellen, dass ich heute Morgen beim Aufwachen Heimweh hatte? Ich habe aus dem Fenster geschaut und den grauen Himmel und die vielen Menschen und Autos gesehen, und plötzlich packte mich eine unglaubliche Sehnsucht nach meiner bewaldeten Landzunge, wo ich von meiner Veranda aus kein anderes Haus sehen kann und die Luft frisch und rein ist.

Um nicht länger Trübsal zu blasen, bin ich nach Wimbledon Common gefahren. Dazu musste ich zwar mehrmals den Bus wechseln, aber ich bin dort angekommen, und fand genau das, was ich brauchte: wuchernde Waldstücke, Wiesen voller Wildblumen und sogar einen kleinen, stillen See. Einfach himmlisch! Wer hätte gedacht, dass es mitten in London so viel unberührte Natur gibt?

Wie Sie sehen, habe ich meine kleine Krise überwunden und bin wieder bis über beide Ohren verliebt in Ihre Stadt.

Molly

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Betrifft: Zu Ihrer Information

Sie hatten recht, Patrick!

Ihre Mutter kam und siegte auf der ganzen Linie (natürlich auf die denkbar angenehmste Weise).

Ich habe mich in die Eingeweide der Untergrundbahn begeben!

Ich bin bis Paddington und wieder zurückgefahren!

Und es tat kein bisschen weh!!!

Aber bevor ich Ihnen berichte, wie es dazu kam, eine Warnung: Es könnte ein wenig länger werden (wofür Sie in diesem Fall allerdings selbst verantwortlich sind ).

Also, um zehn Uhr heute Morgen klingelte das Telefon, und als ich abnahm, fragte mich eine reizende Frauenstimme, ob ich Molly sei. Ich bejahte das schüchtern und fragte mich, woher die Anruferin mich kannte.

„Wie schön, dass ich Sie zu Hause antreffe“, sagte die Stimme. „Ich bin Felicity Knight, Patricks Mutter.“

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr so genau, was ich darauf erwiderte, da ich vollauf damit beschäftigt war, mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Ihre Mutter spricht so kultiviert, und mein Akzent ist ziemlich … nun ja, australisch eben.

Sie sagte, dass sie am Nachmittag einige Besorgungen in Chelsea zu erledigen habe und gern bei mir vorbeischauen und Hallo sagen würde, falls es mir recht sei.

Ich versicherte ihr mit meiner vornehmsten Stimme, dass ich mich sehr darüber freuen würde, aber ich habe mich nicht täuschen lassen, Patrick. Mir war sofort klar, dass Sie sie beauftragt haben, nach dem Rechten zu sehen (und in der U-Bahn meine Hand zu halten). Nachdem ich Ihnen ausdrücklich verboten hatte, mit Ihrer Mutter über mein kleines Problem zu sprechen, müsste ich Ihnen jetzt eigentlich böse sein, aber das kann ich nicht. Stattdessen möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie sich so selbstherrlich über mein Nein hinweggesetzt haben.

Ich hatte nämlich einen wunderbaren Nachmittag!

Wir haben in einem entzückenden kleinen Café Tee getrunken, und ich war heilfroh, dass ich einen Rock mitgenommen hatte. Es wäre mir doch sehr banausenhaft vorgekommen, in Jeans und T-Shirt den High Tea in Chelsea einzunehmen, zumal Ihre Mutter (taubenblaues Leinenkostüm und dazu Perlen) wie eine Herzogin aussah.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass so elegante, weltgewandte Frauen wie Ihre Mutter mich normalerweise sehr verunsichern. Ich werde mir sofort meiner unzähmbaren Locken bewusst, meine Hände und Füße kommen mir plötzlich doppelt so groß wie sonst vor, und dann passiert mir garantiert irgendein Missgeschick (ich stoße eine Blumenvase um, stolpere auf der Treppe, bleibe an einer Teppichkante hängen o. Ä.).

Aber mit Felicity (sie hat mir streng verboten, sie Mrs. Knight zu nennen) war es ganz anders. Sie hat mir völlig mühelos jede Befangenheit genommen und es sogar geschafft, dass ich mich beinah wie eine Lady fühlte (jedenfalls habe ich nichts zerbrochen und bin nicht ein Mal gestolpert).

Nachdem wir uns mit Scones mit Marmelade und Clotted Cream, Gurkensandwiches und hauchzartem Gebäck vollgestopft hatten – sehr damenhaft, selbstverständlich –, sind wir spazieren gegangen und haben dabei endlos geredet.

Kommt Ihnen das bekannt vor, Patrick? Ich meine, Ihre Mutter bringt einen irgendwie dazu, wirklich alles auszupacken? Ich habe ihr sogar erzählt, dass mein Vater in London zur Welt gekommen ist, und das hat mich selbst am meisten überrascht, da ich so gut wie nie an ihn denke. Ich war erst achtzehn Monate alt, als ich meine Eltern verlor, und kann mich kaum noch an sie erinnern. Die wichtigste Bezugsperson in meinem Leben war meine Großmutter, doch vor einem knappen Jahr ist sie leider ebenfalls gestorben.

Aber zurück zu Ihrer Familie, Patrick. Als ich erfuhr, dass Ihr Vater jetzt irgendwo in Schottland lebt und Sie ihn nur selten sehen, konnte ich es nicht fassen. Welcher Mann, der auch nur halbwegs bei klarem Verstand ist, würde sich von einer Frau wie Felicity trennen? Aber zum Glück ist ja dann Jonathan aufgetaucht (ja, Ihre Mutter hat auch ihren neuen Partner erwähnt ).

Wir unterhielten uns eine Weile über das Thema Familie im Allgemeinen, und dabei wurde mir klar, wie wichtig es für mich ist, den genauen Geburtsort meines Vaters herauszufinden. Möglicherweise kann ich ja etwas über ihn in Erfahrung bringen, selbst wenn es noch so wenig ist. Also habe ich diesen Punkt meiner Londoner To-do-Liste hinzugefügt.

Ach übrigens, Patrick: Mein Traumdate mit dem britischen Gentleman gehört zu den wenigen Dingen, die ich Felicity nicht anvertraut habe (ein paar Geheimnisse muss eine Frau schließlich haben). Mit Ihnen ist das anders. Ihnen kann ich so etwas erzählen, weil sie sich sichere 12.000 Meilen von mir entfernt befinden. Stellen Sie sich also darauf ein, auch weiterhin als mein Beichtvater herhalten zu müssen.

Natürlich hat Felicity mir auch eine Menge über Sie erzählt, aber da Ihnen nichts davon neu sein dürfte, werde ich es hier nicht wiederholen (zumal es nur Ihr Ego streicheln würde). Ihre Mutter betet Sie an, doch das wissen Sie zweifellos ebenfalls. Und sie ist unglaublich stolz, dass Sie jetzt sogar einen Roman schreiben.

Originalzitat Felicity Knight: „Das Buch wird bestimmt ein großer Erfolg werden. Der Junge hat ja schon in der Schule so schrecklich kluge Aufsätze geschrieben.“

Der Nachmittag verging wie im Fluge, und irgendwann verkündete Felicity wie nebenbei, dass sie sich allmählich auf den Weg zur U-Bahn machen müsse.

SCHOCK!

Die ganze Zeit über hatte ich mich in einem falschen Gefühl der Sicherheit gewiegt und dabei völlig den wahren Grund ihres Besuches vergessen. Außerdem hatte ich automatisch angenommen, dass eine so kultivierte Frau wie Felicity entweder mit dem eigenen Wagen fährt oder sich ein Taxi nimmt. Letzteres sagte ich ihr auch, was sie ziemlich zu amüsieren schien. Sie versicherte mir, dass die U-Bahn schnell, sicher und bequem sei, und ehe ich wusste, wie mir geschah, waren wir auch schon am Sloane Square.

Was soll ich sagen? Nachdem ich nun einmal da war, schien es mir ein Gebot der Höflichkeit zu sein, sie auch bis zum Bahnsteig zu begleiten, was wiederum bedeutete, dass ich mich mitten in den riesigen, schwarzen Schlund der Underground hineinbegeben musste!

Offen gestanden war es ein ziemlich heikler Moment.

Während wir mit der Rolltreppe nach unten fuhren, spürte ich die ersten Anzeichen einer Panikattacke. Ich war sicher, dass mir jeden Moment die Luft wegbleiben würde, aber Felicity lächelte und plauderte die ganze Zeit über und vermittelte mir ein so wunderbares Gefühl der Sicherheit, dass ich mich nach und nach entspannte und nach einer Weile wieder völlig normal atmen konnte.

Als wir dann endlich auf dem Bahnsteig standen, fühlte ich mich viel besser, als ich erwartet hatte. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass da unten alles so weitläufig und solide gebaut ist. Und vor allem so gut beleuchtet! Ich gestand Felicity, dass mir für einen Moment ein klein wenig mulmig zumute gewesen sei, was sie vollauf verstand. Sie meinte, dass es ihr im australischen Outback vermutlich ebenso ginge, und dann fragte sie mich, ob ich nicht Lust habe, mit ihr zusammen bis Paddington zu fahren, wo sie in eine andere Linie umsteigen müsse.

Im ersten Augenblick wollte ich kneifen, aber dann habe ich mich ganz nüchtern gefragt, ob ich mir die Rückfahrt allein zutraute, und die Antwort lautete JA! Ich stieg also tatsächlich in den Zug ein, und von da an lief alles wie geschmiert.

Ich glaube, ich bin geheilt, Patrick!!!

Wie soll ich Ihnen bloß danken (denn Sie waren ja der Anstifter dieser Aktion)? Ich wünschte, ich könnte Ihnen im Gegenzug ebenfalls helfen, aber leider habe ich keinen Schimmer vom Romanschreiben.

Herzliche Grüße von Molly

PS: Bitte nehmen Sie kein Blatt vor den Mund, wenn ich mich zu weit vorwage, aber ist es auch möglich, ein Buch tot zu planen? Haben Sie noch nie den Drang verspürt, einfach loszulegen und die Worte fließen zu lassen?

4. KAPITEL

An: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Von: Felicity Knight <flissK@mymail.com>

Betrifft: Mission erledigt

Lieber Patrick,

wie schade, dass du dich am anderen Ende der Welt befindest, und deine Rettungsaktion nicht persönlich durchführen konntest. Molly Cooper ist nämlich eine ganz entzückende junge Frau, und ich habe den Nachmittag mit ihr sehr genossen.

An dieser Stelle ein kleiner Vorschlag: Da sich dein Frauengeschmack erheblich zu verbessern scheint, sobald du deine Auswahlkriterien änderst, solltest du deine nächste Freundin vielleicht nach ihrem Wohnort wählen. Molly ist zwar keine superschlanke Blondine wie die meisten deiner Verflossenen, aber es ist ein Genuss, sich mit ihr zu unterhalten. Sie ist intelligent und witzig, und das Funkeln in ihren blauen Augen ist wirklich sehenswert.

Mein Schatz, ich danke dir, dass du mir diesen höchst erfreulichen Auftrag erteilt hast. Ich war zugegebenermaßen sehr neugierig auf die Frau, der du so bedenkenlos dein Haus anvertraut hast, und diese Neugier ist jetzt aufs Angenehmste befriedigt.

Hoffentlich hast du beim Schreiben deines Romans genauso viel Spaß, wie Molly hier in London zu haben scheint.

In Liebe,

deine Mum

Persönliche Aufzeichnungen von Patrick Knight. Magnetic Island, 30. April

Vielleicht sollte meine Heldin an einer persönlichen Angst leiden, die sie im Laufe der Geschehnisse überwinden muss.

An: Molly Cooper <molly.cooper@flowermail.com>

Von: Patrick Knight <patrick.knight@mymail.com>

Betrifft: Zu Ihrer Information

Hi Molly,

Ihre Karte von den Riffs ist heute angekommen. Ich bin Ihnen sehr dankbar und fühle mich geehrt, dass Sie Ihre Inselgeheimnisse mit einem hergelaufenen Fremden teilen. Besonders hinreißend fand ich Ihre Darstellung der bizarren Meeresgeschöpfe, denen ich möglicherweise bei meinen künftigen Tauchgängen begegnen werde. Haben Sie je über eine Karriere als Comiczeichnerin nachgedacht?

Ich bin schon ganz wild auf mein erstes Rendezvous mit dem Kupferstreifen-Pinzettfisch, aber noch mehr fasziniert mich der Anemonenfisch. Mit dem Krokodil hatten Sie übrigens recht. Es wurde in Florence Bay eingefangen und von sechs furchtlosen Mitarbeitern des Nationalparks weiter nach Norden gebracht. Angeblich soll es vorerst nicht zurückehren, da es ihm hier im Winter zu kalt ist.

Molly, ich freue mich riesig, dass Sie Ihre U-Bahn-Angst besiegt haben, und kann Ihnen berichten, dass meine Mutter die Begegnung mit Ihnen in vollen Zügen genossen hat.

Gut gemacht!

Falls Sie irgendwelche Hilfe bei der Suche nach dem Geburtsort Ihres Vaters brauchen, lassen Sie es mich wissen.

Mit den besten Wünschen,

Patrick

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