Wohin die Nacht uns führt

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Was für ein toller Mann! Wie ihr Blind-Date endet, ist Cady sonnenklar: im Bett natürlich. Aber dann sieht sie Patton überraschend bei Vorbereitungen zu einer Hochzeit wieder, die sie beide verhindern wollen. Wenn sie sich bloß nicht ständig gegenseitig ablenken würden …


  • Erscheinungstag 28.11.2019
  • ISBN / Artikelnummer 9783733728588
  • Seitenanzahl 144
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

Ein Wahnsinnstyp! Cady entdeckte ihn im Restaurant am vereinbarten Tisch. Sie war froh, dass sie zu spät kam. Das gab ihr die kleine Chance, sich von dem ersten Eindruck zu erholen. Bianca hatte ihr gesagt, dass er gut aussehend war. Gut? Der Mann war wie geschaffen für lange Tage nackt im Bett. Oder für lange schlaflose Nächte – im Bett … in der Dusche … auf der Couch … im Auto.

Sie ließ sich vom Ober zum Tisch führen und nutzte die Gelegenheit, ihr Date zu betrachten. Breite Schultern. Ein markantes Kinn mit einem sexy Hauch von Bartstoppeln. Schwarze Haare.

„Patton?“ Sie reichte ihm die Hand.

Die hellen Augen unter den dichten dunklen Brauen waren unerwartet. Der Blick, den er ihr daraus schenkte, war hellwach und durchdringend – und ließ ihr einen Schauer prickelnder Erregung über den Körper laufen.

Er erhob sich und sah auf ihre knapp einen Meter sechzig herab. „Cady?“

„Schuldig.“ Ihr schwirrten höchst erfreuliche Fantasien durch den Kopf.

Seine Hand war rau, warm und groß, ihr Druck kräftig, aber kontrolliert. Unwillkürlich fragte sie sich, wie sie sich auf ihrem Körper anfühlen mochte. Unkontrolliert.

Sie setzte sich und schob sich eine Strähne hinter das Ohr. „Tut mir leid, dass Sie warten mussten.“ Sie lächelte ihn an.

„Kein Problem“, murmelte er nur und nahm wieder Platz.

„Guten Abend, ich bin heute für Ihren Tisch zuständig.“ Der Ober reichte ihnen die Speisekarten.

Cady vertiefte sich in die Seiten und musterte dabei verstohlen ihr sexy Gegenüber. Auch er betrachtete sie, aber im Gegensatz zu ihr versuchte er nicht, diskret dabei zu sein: Er starrte sie unverhohlen an.

„Wir haben heute einen guten Rotwein im Angebot.“ Der Ober sah sie fragend an.

„Ich hätte gern einen Whiskey-Special mit extra Oliven.“ Sie lächelte den Mann an, und er lächelte zurück. Er sah auch nicht schlecht aus. Aber keine Frage: Ihr Date war eine Klasse für sich.

„Ich nehme ein Bier.“ Patton hatte eine dunkle, raue Stimme. Eine Schlafzimmerstimme.

Der Ober ließ sie mit den Speisekarten zurück.

„Wer hat Ihnen das angetan?“, fragte Cady und ließ den Blick über die Seiten gleiten, ohne aufzusehen.

„Was?“ Die Frage schien ihn zu verwirren.

„Wer hat Ihnen das Date eingebrockt?“, erklärte sie und lachte leise. „Ein Freund oder die Familie?“ Nun erst schaute sie auf.

Er grinste schief. „Die Familie. Und wer war es bei Ihnen?“

„Eine Freundin.“

Er ließ den Blick ihren Hals hinunter zur Schulter wandern, die unter ihrem schwarzen Pulli hervorlugte. „Das ist mehr Druck.“

„Inwiefern?“ Wieso kam es ihr so vor, als berühre er sie? Sie erschauerte.

„Familie hat man, Freunde sucht man sich aus.“

Sie lachte nur.

Er legte die Speisekarte beiseite, ohne Cady dabei aus den Augen zu lassen. Sie betrachtete seine markanten Gesichtszüge. Er war einfach … überwältigend. Überwältigend männlich.

„Wissen Sie, was Sie wollen?“

„Zum Essen?“

Zum ersten Mal sah sie ihn lächeln. Sie brauchte eine kalte Dusche. Eine sehr kalte Dusche. „Ist es nicht das, worüber wir reden?“

„Natürlich.“ Er lehnte sich zurück.

„Ein Mann vieler Worte“, bemerkte sie trocken.

Er zuckte nur die Achseln.

„Reden hilft im Allgemeinen bei einem ersten Date.“ Sie beugte sich vor. „Ich fange mal an. Lassen Sie mich raten. Sie nehmen ein Steak?“

Er nickte.

Der Ober erschien mit ihren Drinks. „Möchten Sie Ihre Bestellung aufgeben?“

„Ein Steak, medium, eine gebackene Kartoffel und den Haussalat.“ Patton gab die Karte zurück. Er mochte ein heißer Typ sein, aber er musste eindeutig noch an seinen Manieren feilen.

„Und für die Dame?“

„Ich bin mir noch nicht sicher …“

„Ich kann gern zurückkommen.“

„Nein, nein. Man soll niemanden warten lassen.“ Sie nippte an ihrem Drink. „Ich nehme das Gleiche wie der Herr.“

„Sehr gut.“ Der Ober nahm die Karten und verschwand.

Patton trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte. Entweder war er gedankenverloren oder nervös. Sie beobachtete, wie er leicht die Augen zusammenkniff und die Lippen aufeinanderpresste, während er jeden Gast einer Musterung unterzog. Er überraschte sie, als er sagte: „Wenn Sie noch nicht so weit waren, hätten Sie es ruhig sagen können.“

„Oder Sie hätten fragen können.“ Sie trank noch einen Schluck.

Patton sah sie durchdringend an. Er nickte kaum merklich. Konzentrierte sich ganz auf ihre Lippen.

Sie war bereit, seine schlechten Manieren zu vergessen. Wer hätte ahnen können, dass ein Blind Date derartig … interessant sein konnte?

Ihre Freundin Bianca war fest entschlossen, ihr zu helfen, den Richtigen zu finden. Sie hatte sie schon mehrfach zu solchen Dates gedrängt. Die Männer, die sie dabei ausgesucht hatte, waren – nun ja, es war ein Fiasko nach dem anderen gewesen. Als Bianca ihr versprochen hatte, dieses werde definitiv ihr allerletzter Versuch sein, hatte Cady zugestimmt. Sie hatte keinerlei Erwartungen an das Date gehabt, hatte sich nur auf das Essen gefreut. Aber jetzt … Sie konnte sich nicht erinnern, sich je so spontan zu einem Mann hingezogen gefühlt zu haben. Es war etwas Animalisches. Magnetisches. Unwiderstehliches.

Ihr Handy vibrierte.

Nach einem Monat intensivster Arbeit – jeden Tag bis in die frühen Morgenstunden – hätte sie wissen sollen, dass es zu viel erwartet gewesen war, einen Abend ungestört zu bleiben. Aber sie hatte Charles, den Sohn ihres Chefs, aufs Auge gedrückt bekommen. Sie hatte den Eindruck, er könnte nicht einmal zur Toilette gehen, ohne sie vorher um Rat zu fragen. Aber wenn sie ihre Beförderung wollte, dann musste sie Charles’ fehlerhafte Programmierungen und seine ständigen Fragen ertragen. Zumindest für den Moment. Sie zog das Handy aus der Tasche und legte es auf den Tisch. „Entschuldigen Sie“, murmelte sie und las die SMS.

„Alles in Ordnung?“

„Kennen Sie das Gefühl, der Einzige zu sein, der weiß, was er tut?“ Sie tippte eine Antwort.

„Nur zu gut.“

Sie hielt inne und sah zu ihm hinüber. „Es nervt, oder?“

„Man muss damit leben.“

Sie drückte auf Senden und steckte das Handy wieder ein. „Genau.“ Vielleicht hatten sie doch etwas gemeinsam …

„Arbeit?“ Er deutete mit der Bierflasche auf ihr Telefon.

Sie nickte.

„Eine merkwürdige Arbeitszeit.“

„Stimmt. Aber in meinem Job zählt jede Minute. Wenn ich eine SMS bekomme, beantworte ich sie also sofort.“

„Gefällt Ihnen das? Immer gefragt zu sein?“

Sie wusste, dass er zusah, als sie den Zahnstocher mit der Olive in den Mund schob. Betont langsam zog sie die Olive mit den Zähnen herunter und schloss die Lippen darum. Sie antwortete erst, nachdem sie sie hinuntergeschluckt und an ihrem Drink genippt hatte. „Ich trage gern Verantwortung.“ Sie stützte die Ellenbogen auf den Tisch und war sich dabei sehr wohl bewusst, dass ihr Pullover weiter von der Schulter rutschte und noch mehr Haut sehen ließ. Sie sah, wie Patton ihre Schulter anstarrte. Es arbeitete sichtlich in ihm. Ihre Stimme war rau, als sie hinzusetzte: „Ich arbeitete hart dafür, dass es so bleibt.“

Er sah ihr in die Augen. Unverkennbar: Er wollte sie. Danach zu urteilen, wie seine Finger die Bierflasche umklammerten, wollte er sie sogar sehr. Interessant …

„Wofür sind Sie verantwortlich?“

„Beruflich, meinen Sie?“

„Ist es nicht das, worüber wir reden?“

„Stimmt. Ich bin Systemanalytikerin für Sicherheitssoftware.“

Seine Brauen hoben sich kaum merklich. Er schien beeindruckt.

„Ich weiß. Computer. Klingt wahnsinnig aufregend, nicht?“ Genüsslich schob sie die zweite Olive zwischen die Lippen.

Er stellte seine Flasche etwas fester als nötig auf den Tisch.

Sie verkniff sich ein Lächeln. „Und Sie?“

„Ich bin ein Cop.“ Er seufzte. „Detective.“

Sie musste sich eine alberne Bemerkung über Handschellen oder Fesseln verkneifen. „Wirklich?“ Sie durfte nicht an Patton und Fesseln denken. Verdammt, sie konnte an nichts anderes denken als an Patton und Fesseln.

Er musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. „Sie sind sehr leicht zu durchschauen.“

Cady spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg, aber sie hielt seinem Blick stand.

„Dann brauchen wir uns ja nicht lange mit dem Vorspiel aufzuhalten.“

Patton erkannte eine Einladung, wenn er sie hörte. Sein Körper nahm sie an. Aber er wollte die Entscheidungen an diesem Abend nicht von seinen Hormonen fällen lassen. Die Zeit seiner One-Night-Stands war eigentlich vorüber. Er hatte den Spaß daran schon vor Jahren verloren. Aber würde er sich darauf einlassen, könnte er dieser Frau nicht widerstehen.

Sich auf etwas anderes zu konzentrieren war unmöglich. Eine Frau wie sie hatte er noch nie getroffen. Zierlich. Weiblich. Voller Temperament. Glattes rotbraunes Haar, kinnlang, durchzogen von einer blonden Strähne. An sich bevorzugte er langes Haar, aber er konnte nicht leugnen, dass Cadys freiliegender schlanker Hals sehr viel Appeal hatte. Jedes verdammte Mal, wenn sie die Haarsträhne hinter ihr Ohr schob, stellte er sich vor, an ihrem Ohrläppchen zu nagen. Und ihre Schulter … es juckte ihn, die Hand unter den lose herabfallenden Pulli zu schieben. Er wollte ihre Brüste spüren. Wollte sie berühren. Wollte sie schmecken.

Was zum Teufel war los mit ihm? Nachdem er drei Tage durchgearbeitet hatte, hatte er sich nur danach gesehnt, nach Hause zu kommen und zehn Stunden am Stück zu schlafen.

Seine Familie machte sich Sorgen um ihn, das wusste er. Sie wollten alle, dass er unter Menschen ging und ein wenig lebte. Er sollte vergessen, was geschehen war. Dieses Blind Date war eine Idee seines Bruders Zach gewesen. Er hatte absagen wollen, hatte es aber vergessen. Jetzt wusste Patton nicht, ob er seinem Bruder danken oder ihn verprügeln wollte. Zach hatte nicht ahnen können, wie sehr Cady ihm unter die Haut ging, aber dennoch … Wenn er Cady so anschaute, wollte er an diesem Abend wirklich „ein wenig leben“.

Sie hatte dunkelblau lackierte Fingernägel, die in krassem Kontrast zu ihrer hellen Haut standen. Er sah zu, wie ihre zierlichen Finger den Zahnstocher mit der Olive in ihrem Drink drehten. Wenn sie noch einmal ihre kleine rosa Zunge über eine verdammte Olive gleiten ließe, könnte er für nichts mehr garantieren. Ihre großen braunen Augen waren auf den Drink gerichtet. Und ihre Lippen … voll und rot. Zum Küssen gemacht.

„Gefällt dir, was du siehst?“ Sie sah durch ihre langen Wimpern zu ihm auf.

Ihre Worte kamen leise und klangen nicht halb so vorwitzig, wie sie gemeint waren. Er mochte das Weiche. Diese Andeutung einer Unsicherheit. Das war es, was ihn ehrlich antworten ließ. „Ja.“

Die vollen roten Lippen öffneten sich.

„Hier kommt Ihr Salat.“ Die Teller wurden auf den Tisch gestellt. „Pfeffer?“

Patton schüttelte den Kopf. Der Ober und seine Pfeffermühle sollten sich zur Hölle scheren.

„Nein, danke“, sagte Cady, ohne den Ober anzusehen.

„Noch eine Runde?“ Der Mann verschwand, als sie stumm nickten.

„Was denke ich?“ Cady sah Patton herausfordernd an.

Er registrierte, dass ihr Atem schneller ging, registrierte die leichte Rötung ihrer Haut. Offensichtlich war sie ebenso erregt wie er.

„Weißt du es nicht, oder willst du es nicht sagen?“

„Vielleicht später“, murmelte er und beobachtete fasziniert, wie sich ihre Lider kurz senkten und sie sich auf die Unterlippe biss.

„Warum nicht jetzt? Das Essen kann warten …“

„Ich nicht.“

Sie nahm den Zahnstocher auf. Die Olive bewegte sich Richtung Lippen. Richtung Zunge. Seine Hand schnellte vor. Er packte ihr Handgelenk und stoppte sie. Er wusste nicht, was er tun würde, wenn sie diese verdammte Olive zwischen ihre Lippen nahm.

„Kein Fan von Oliven?“ Sie lächelte mokant.

„Im Moment nicht.“ Er ließ seine Finger bis zu ihrem Ellenbogen hinuntergleiten. Meinte, ihre seidige Haut noch zu spüren, als er seine Hand längst zurückgezogen hatte. Wie lange war es her, seit er das Bedürfnis verspürt hatte, jemanden zu berühren? Etwas zu fühlen? Im Moment wollte er nichts sehnlicher. Er griff nach der leeren Bierflasche.

Ihr Handy vibrierte wieder. Sie entspannte sich, und das Lächeln ließ ihren Ausdruck von sexy zu süß schwenken. „Es ist Bibi.“

„Bibi?“

„Die Freundin, die das Ganze hier arrangiert hat.“ Wieder schob sie sich die Strähne hinter das Ohr. „Sie schreibt, ich soll anständig bleiben.“

„Und? Was wirst du ihr antworten?“

„Ziemlich unwahrscheinlich.“ Sie lachte leise.

„Hier sind Ihre Drinks.“ Der Ober war zurückgekommen. „Die Steaks sind gleich fertig.“

Ihr Blick war unmissverständlich, als sie sagte: „Können wir sie zum Mitnehmen haben?“

Patton hatte das Gefühl, dass seine Hose schmerzhaft eng wurde.

„Zum Mitnehmen?“ Der Ober sah sie verblüfft an.

„Zum Mitnehmen“, bestätigte Patton. Je eher, desto besser. Im Moment erwog er ernsthaft, gegen ein paar Gesetze zu verstoßen, die festlegten, was in der Öffentlichkeit erlaubt war und was nicht. Es war verrückt, er wusste es, aber es war ihm einerlei.

„Selbstverständlich.“ Der Ausdruck des Obers hatte schon etwas Komisches.

Sie lächelte vielsagend. „Ich dachte, ich gehe heute Abend früh zu Bett.“

„Das wirst du.“ Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Sie lachte. „Du bist eine Überraschung, Patton.“

Er war eine Überraschung?

Der Ober brachte die Tasche mit ihrem Essen und legte die Mappe mit der Rechnung daneben.

Patton schob ein paar Scheine hinein und erhob sich. Er kam zu Cady herum und hielt ihr den Stuhl.

Sie sah ihn verblüfft an. „Ich wusste doch, dass in dir ein Gentleman steckt.“ Sie erhob sich, beugte sich zu ihm und sagte leise: „Heute Nacht suche ich allerdings keinen Gentleman.“

„Gut zu wissen.“ Die wenigen Zentimeter zwischen ihnen waren wie elektrisch geladen von Verlangen. Patton konnte nicht widerstehen. Er legte eine Hand an ihre Wange und ließ seinen Daumen über ihre volle Unterlippe gleiten. Ihre Lippen umschlossen ihn aufreizend langsam. Er musste ein Stöhnen unterdrücken. Ihr Blick spiegelte die Lust an der Herausforderung wider. Er nahm sie an.

Wortlos nahm er ihre Hand und führte sie aus dem Restaurant – er hatte keine Ahnung, wohin. Bis zu seiner Wohnung war es zu weit, so lange wollte er nicht warten. Sie waren im Stadtzentrum. Es gab zwei Hotels in Laufweite. Er entschied sich für das nächstgelegene.

Sie brauchten zehn Minuten, um einzuchecken.

Er nahm die Schlüsselkarte, und Cady zerrte ihn in den Fahrstuhl. Er wartete, bis sich die Türen hinter ihnen geschlossen hatten, bevor er sie um die Taille fasste und sie auf das Geländer setzte, das um die Kabine herumlief.

Sie ließ ihre Finger durch sein Haar fahren. „Küss mich!“ Es war gleichermaßen ein Befehl wie ein Flehen – der Ton sagte ihm alles, was er wissen musste. Sie war nicht so selbstbeherrscht, wie sie zu sein vorgab.

Er streifte mit seinen Lippen ihr Ohr. Ihren Hals. Ein feiner Duft stieg ihm in die Nase. Er zog eine Spur federleichter Küsse über ihren Hals hinunter zu ihrer Schulter. Sie erschauerte.

Die Glocke des Fahrstuhls ließ sie auseinandergehen. Er half ihr vom Geländer herunter – gerade noch rechtzeitig, bevor ein älteres Paar und einige Teenager die Kabine betraten. Cady stand vor ihm. Drückte sich an seine Erregung. Er schob die Hand unauffällig an ihrer Hüfte hinunter nach vorn. Spürte ihr unregelmäßiges Atmen.

Die Fahrt in den achten Stock schien ewig zu dauern. Endlich. Cady zog Patton mit sich hinaus. Sie drehte sich zu ihm, drückte ihn gegen die Wand und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Ihre weichen Lippen öffneten sich ihm. Ihr Atem … Ihre Zunge … Als er die nackte Haut ihrer Schulter berührte, konnte er ein lautes Stöhnen nicht unterdrücken.

Die Fahrstuhlglocke hinter ihnen erinnerte ihn daran, dass sie ihr Ziel noch nicht erreicht hatten. Er las die Nummer auf der Schlüsselkarte und zog Cady mit sich zu ihrem Zimmer. Sie öffnete die Tür, und er stieß sie mit dem Fuß hinter ihnen zu.

Ehe er sich versah, hatte sie ihren Pulli beiseitegeworfen und wand sich aus ihrem engen Rock, nachdem sie die Schuhe abgestreift hatte. Sie im Hauch eines schwarzen Höschens und einem BH zu sehen, der wenig der Fantasie überlief, verschlug ihm fast den Atem.

Er schüttelte den Kopf. „Cady …“

Sie schmiegte sich an ihn. Drückte diese seidigen Kurven an seine immer noch bekleidete Brust. Er protestierte nicht, als sie sein Hemd aufriss und die Knöpfe dabei in alle Richtungen fliegen ließ. Er dachte nicht an seine Narben. Riss sich das Unterhemd herunter. Er wollte sie spüren. Ganz.

Verspielt nagte er an ihrer Unterlippe. Sog sie in seinen Mund. Er konnte einfach nicht genug von ihr haben. Blind stolperten sie durch den Raum zu dem großen Bett. Cady ließ sich schwer atmend darauf fallen.

„Du bist wunderschön“, raunte er.

„Du auch, Patton.“ Sie setzte sich auf und ließ ihre Hände über seine Schultern gleiten. Die Narben ließen sie kurz pausieren, bevor sie ihre Erkundungen weiter unten fortsetzte. Mit einer raschen Bewegung hatte sie seine Boxershorts nach unten gezogen. „Der Abend wird ja immer besser.“

Er verschluckte sein Lachen, als die zierlichen Finger mit ihren dunkelblauen Nägeln sich um ihn legten.

„Wow!“, flüsterte sie beinahe ehrfurchtsvoll.

Er ging auf die Knie, riss ihr das Höschen herunter und warf es irgendwo hinter sich. Sie sah zu, wie er die Innenseiten ihrer Schenkel erkundete … das weiche Haar zwischen ihren Beinen. Sie spreizte sie für ihn. Es war unglaublich sexy. Er küsste ihren Bauch. Leckte über ihren Bauchnabel.

„Patton“, flüsterte sie. „Bitte!“

Er hielt sie fest, während seine Zunge ihre empfindlichste Stelle fand. Cady stöhnte auf. Er schlug einen schnellen, leichten Rhythmus an. Sie versuchte, sich ihm entgegenzuwölben, versuchte, sich zu bewegen, aber er hielt sie auf das Bett gedrückt und setzte das sinnliche Spiel fort. Dabei schob er einen Finger tief in sie hinein. Ließ einen zweiten folgen. Erhöhte den Rhythmus. Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung, sich nicht in ihr zu versenken, aber er war noch nicht fertig.

Er zog eine Spur heißer Küsse über ihren Körper. Die Spitze des BHs schob er beiseite, um seine Zunge mit ihren festen Brustwarzen spielen zu lassen. Saugte erst an einer, dann an der anderen. Er schob sich zwischen ihre Schenkel. Er war inzwischen so hart, dass es schmerzte. „Ich habe keinen Schutz dabei …“

„Ich nehme die Pille.“ Ihr Atem zitterte leicht. „Und bei mir ist alles in Ordnung. Und bei dir?“

Er nickte nur. Sie packte ihn bei den Oberarmen und schlang ein Bein um seine Hüften. Langsam schob er sich in sie. Sie war so heiß, so eng. Für einen Moment schloss er die Augen. Bezwang den Drang, sich zu bewegen. Aber er wollte sie sehen, wollte sie beobachten.

„Bitte …“, stöhnte sie.

Er drängte sich tiefer. Gab ihr Zeit, sich anzupassen. Als sie begann, sich zu bewegen, beschloss er, sie das Tempo bestimmen zu lassen. Er rollte sich, sodass sie oben lag. Sie ließ ihre Hände über sein Gesicht und seine Schultern gleiten und begann, sich zu bewegen. Drückte den Rücken durch. Ihre Brüste schwangen im Rhythmus. Er umfasste sie und spielte mit den Nippeln, die über der Spitze des BHs frei lagen. Er liebte es, sie zu fühlen. Liebte ihr Stöhnen.

Ihre Bewegungen wurden heftiger, gerieten außer Kontrolle. Ihre Nägel drückten sich in seine Haut. Jede Berührung, jeder Stoß brachte ihn dem Höhepunkt näher. Aber er hielt sich zurück, bis sich die Muskeln in ihrem Inneren um ihn spannten. Cady schrie auf. Ihr Höhepunkt ließ auch ihn kommen. Er packte ihre Hüften, hielt sie fest an sich gedrückt, während er kam. Und kam. Und kam.

Sie ließ sich auf seine Brust fallen und schnappte nach Luft. Er legte die Arme um sie und drückte sie an sich. Es fühlte sich einfach nur gut an. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fiel er in einen tiefen, ruhigen Schlaf.

2. KAPITEL

„Das gute Geschirr?“ Patton betrachtete den sorgfältig gedeckten Tisch seiner Mutter.

„Zach hat gesagt, er hätte große Neuigkeiten“, erklärte sie.

Patton kannte seine Mutter. Und er kannte seinen Bruder Zach. Die beiden hatten eine ganz besondere Verbindung zueinander, die er und sein anderer Bruder Spence nicht verstanden. „Und weißt du schon, was diese große Neuigkeit ist?“

Die blauen Augen seiner Mutter leuchteten. „Nein.“

Er zog eine Braue in die Höhe.

„Wirklich nicht“, beteuerte sie. „Komm mir nicht mit diesem Blick!“

Er lächelte. „Normalerweise erreiche ich damit mein Ziel.“

Sie stemmte die Arme in die Seiten. „Nur, wenn jemand etwas zu verbergen hat. Das habe ich nicht.“

Er hielt die Hände hoch. „Okay, okay, ich sage ja nichts mehr.“

Autor

Sasha Summers
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