Baccara Exklusiv Band 201

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EIN UNVERGESSLICHER VERFÜHRER von KATHIE DENOSKY

Ausgerechnet Josh Gordon! Vor drei Jahren verbrachten Kiley und er eine Nacht der Leidenschaft - mit peinlichem Erwachen. Jetzt muss Kiley ihn um Geld für ihr Kindergarten-Projekt bitten. Und fleht insgeheim, dass Josh sie nicht erkennt …

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  • Erscheinungstag 11.12.2020
  • Bandnummer 201
  • ISBN / Artikelnummer 9783733726850
  • Seitenanzahl 384
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Kathie DeNosky, Olivia Gates, Brenda Jackson

BACCARA EXKLUSIV BAND 201

PROLOG

Als Josh Gordon die Tür zum Apartment seiner Freundin aufschloss, wollte er zwei Dinge: leidenschaftlichen Sex mit Lori und anschließend unbedingt etwas Schlaf nachholen. Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich, in dessen Verlauf er zahlreiche Stellenangebote für Gordon Construction ausgeschrieben und viel Zeit mit einem potenziellen Klienten beim Dinner verbracht hatte. Dieser war relativ lange unentschlossen gewesen, ob er dem Unternehmen von Josh und seinem Zwillingsbruder Sam oder aber einem ihrer Mitbewerber den Zuschlag geben sollte.

Zwar war Josh nicht besonders stolz darauf, aber sein Geschäftspartner und er hatten während des Essens so viel Wein getrunken, dass es ein Leichtes gewesen wäre, damit eine ganze Schiffsflotte zu fluten. Letztendlich hatte der Mann dann Gordon Construction den heiß ersehnten Auftrag erteilt.

Nach dem Dinner hatte Josh beschlossen, die Nacht mit Lori zu verbringen, anstatt auf seine Ranch zu fahren, die fünf Meilen außerhalb der Stadt lag. Schließlich war er verantwortungsbewusst genug, um sich nach dem Genuss von so viel Wein nicht mehr hinter das Lenkrad seines Wagens zu setzen. Glücklicherweise hatte Lori ihm einige Wochen zuvor die Schlüssel zu ihrer Wohnung überreicht, die nur wenige Blocks von dem Restaurant entfernt war, in dem er zu Abend gegessen hatte. Außerdem hatte er Lori schon einige Tage lang nicht mehr gesehen und sehnte sich danach, sie in den Armen zu halten.

Vielleicht hätte er sich Gedanken darüber machen müssen, dass ihre Beziehung mehr oder weniger rein sexueller Natur war, doch weder er noch Lori wollten eine feste Partnerschaft. Seiner Meinung gab es nichts, was dagegen sprach, wenn zwei Erwachsene in gegenseitigem Einverständnis unverbindlichen Sex miteinander hatten.

Während er durch das Wohnzimmer auf den Flur zuging, der zu ihrem Schlafzimmer führte, beschloss er, das Licht nicht anzuschalten, weil er – wahrscheinlich vom übermäßigen Weinkonsum – leichte Kopfschmerzen hatte.

Er lockerte bereits seine Krawatte und schlüpfte aus der Anzugjacke, als er die Tür zu Loris Schlafzimmer öffnete, bevor er sich seiner restlichen Kleidung entledigte und ins Bett legte. Genüsslich schloss er die schlafende Frau neben sich in die Arme und küsste sie leidenschaftlich, um sie aufzuwecken.

Bevor sie seinen Kuss erwiderte, murmelte sie leise etwas vor sich hin, doch Josh gab ihr keine Gelegenheit, mehr zu sagen, denn ihre weiblichen Reize hatten ihn augenblicklich verzaubert. Es kam ihm so vor, als hätte Lori noch nie verführerischer geschmeckt als in dieser Nacht, und der zarte Duft ihres Shampoos ließ glutvolles Verlangen in ihm aufsteigen.

Während sie seine Schultern streichelte und ihm mit den Fingern durchs Haar fuhr, küsste sie ihn mit einer Leidenschaft, die ihm den Atem raubte und seine Erregung ins Unermessliche steigerte. Offenbar war sie genauso scharf auf ihn wie er auf sie. Ohne den Kuss zu unterbrechen, schob er den Saum ihres knielangen Nachthemdes nach oben. Kurz darauf hatte er ihr auch das winzige Etwas aus Seide und Spitze, das ihn noch von ihrer verheißungsvollen Weiblichkeit trennte, nach unten gestreift und schob ungeduldig die Hand zwischen ihre Schenkel.

Sein Herz schien wie wild zu trommeln, als er sich auf sie rollte und spürte, wie sie sich ihm entgegendrängte. Da ihre Begierde seiner in nichts nachzustehen schien, drang er mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung in sie ein und begann, sich lustvoll in ihr zu bewegen. Er war fasziniert davon, wie außergewöhnlich sie sich in dieser Nacht anfühlte und wie begierig sie seine Liebkosungen erwiderte. Doch der Rausch der Leidenschaft hatte ihn bereits zu sehr mit sich gerissen, als dass er sich weitere Gedanken um solche Nebensächlichkeiten hätte machen können. Vermutlich war seine veränderte Wahrnehmung eine natürliche Folge des weinseligen Geschäftsessens.

Schon kurze Zeit später spürte er, wie dicht Lori davor war, den Gipfel zu erklimmen. Daher hielt auch er sich nicht länger zurück, und nach einigen Sekunden erreichten sie gemeinsam einen unglaublich intensiven Höhepunkt. Ihr leises Aufstöhnen verriet ihm, dass sie an dem leidenschaftlichen Intermezzo genauso viel Vergnügen gefunden hatte wie er, und erschöpft zog er sie noch enger an sich.

„Oh, Mark, das war einfach unglaublich.“

Abrupt verharrte Josh mitten in der Bewegung und versuchte zu verarbeiten, was er da gerade gehört hatte. Die Frau, mit der er soeben geschlafen hatte, hatte ihn Mark genannt. Das allein hätte schon ausgereicht, ihn vor Schreck erstarren zu lassen, doch wesentlich problematischer war die Tatsache, dass diese Frau sich überhaupt nicht wie Lori anhörte.

Was hatte er getan? Wo war Lori? Und wer war diese Frau, mit der er soeben Sex gehabt hatte?

Schlagartig war er wieder völlig nüchtern, rollte sich auf die Seite, setzte sich auf die Bettkante und griff hastig nach seinen verstreuten Kleidungsstücken. „Ich … ähm … oh, zur Hölle. Es tut mir wirklich leid. Ich habe gedacht, Sie wären Lori.“

Die Frau schwieg einen Moment, bevor sie einen leisen Schrei ausstieß und, den Geräuschen nach zu urteilen, hastig aus dem Bett sprang. „Du liebe Güte! Nein, das darf doch nicht wahr sein. Wir haben doch nicht … Sie müssen …“

„… Josh sein“, beendete er den Satz für sie, da sie offensichtlich Probleme hatte, ihre Gedanken zu ordnen.

Während er sich anzog, drehte er ihr den Rücken zu, obwohl sie in der Dunkelheit vermutlich ebenso wenig sehen konnte wie er. Angesichts der misslichen Situation erschien es ihm jedoch irgendwie richtig.

„Es tut mir wirklich leid“, sagte er, obwohl ihm klar war, dass eine Entschuldigung vermutlich nicht genügte, wenn man die Umstände bedachte. Allerdings wusste er auch nicht, was er sonst sagen sollte, um die peinliche Situation zu entschärfen. „Ich schwöre bei Gott, dass ich dachte, Sie wären Lori.“

„Ich bin ihre … Schwester“, erwiderte die Frau, die offenbar allmählich die Fähigkeit wiedererlangte, in ganzen Sätzen zu sprechen.

Natürlich wusste er, dass Lori eine Schwester hatte, doch da ihre Beziehung nie über das Körperliche hinausgegangen war, hatten sie einander nicht sehr viele Details aus ihrem Leben erzählt. Und selbst wenn Lori irgendwann einmal den Namen ihrer Schwester erwähnt haben sollte, wüsste er ihn jetzt vermutlich sowieso nicht mehr.

„Ich würde alles dafür geben, um das hier ungeschehen …“

„Bitte, hören Sie damit auf“, unterbrach sie ihn. „Gehen Sie einfach, Josh.“

Einen Moment lang zögerte er, bis er schließlich zu dem Schluss kam, dass das vermutlich wirklich das Beste war, was er tun konnte. Also hastete er überstürzt durch das Apartment, um es umgehend zu verlassen. Kaum hatte er die Tür hinter sich ins Schloss gezogen, hört er, wie Loris Schwester von innen den Riegel davorschob.

Er brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was gerade vorgefallen war. Er war zu berauscht und sie zu schlaftrunken gewesen, um daran zu denken, Safer Sex zu praktizieren oder zu verhüten. Das war ihm noch nie passiert, und er konnte nicht glauben, dass es gerade eben zum ersten Mal geschehen war.

Mittlerweile wieder völlig nüchtern, begab er sich zu seinem Mercedes, der immer noch auf dem Parkplatz vor dem Restaurant stand. Er würde jetzt nach Hause fahren und hoffte inständig, dass er am folgenden Tag nach dem Aufwachen feststellte, dass er den ganzen Vorfall nur geträumt hatte.

Doch als er in den Wagen gestiegen war und den Motor gestartet hatte, wusste er, dass das nicht der Fall sein würde. Er hatte das Unvorstellbare getan und mit der Schwester seiner Freundin geschlafen, die allerdings die aufregendste und wundervollste Sexpartnerin gewesen war, die er jemals gehabt hatte. Was die ganze Sache noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass er keinen Schimmer hatte, wie sie überhaupt aussah oder hieß.

1. KAPITEL

Drei Jahre später

Während sie im Korridor des Texas Cattleman’s Club stand, seufzte Kiley Roberts aus tiefster Seele. Es war ja nicht so, dass sie nicht schon einige Monate zuvor genug um die Ohren gehabt hätte, als Unbekannte in dem Day Care Center – der Kindertagesstätte des Texas Cattleman’s Clubs – randaliert hatten. Jetzt musste sie zu allem Überfluss auch noch den Vorstand um eine Erhöhung des Jahresetats bitten. Nach allem, was sie bisher gehört hatte, würde das eine schwierige Schlacht werden. Einige der Komiteemitglieder hatten lautstark Bedenken an der Notwendigkeit einer Kinderbetreuung für Clubmitglieder geäußert – allen voran der Vorstandsvorsitzende Josh Gordon.

Sie waren einander niemals vorgestellt worden, und Kiley hatte keine Ahnung, ob Josh überhaupt wusste, wer sie war. Sie hingegen war sich nur allzu sehr bewusst, wer er war, und wäre deswegen am liebsten vor Scham im Erdboden versunken.

Als sie erfahren hatte, dass Josh Mitglied des Clubs war, hatte sie sich wieder an jedes Detail jener Nacht vor drei Jahren erinnert. Doch als ihr zu Ohren gekommen war, dass er auch noch dem Finanzausschuss des Texas Cattleman’s Clubs vorsaß, hatte sie das wie einen Schlag in die Magengrube empfunden. Als Leiterin der Tagesstätte musste sie die Erhöhung des Etats bedauerlicherweise persönlich beim Komitee beantragen.

Sie atmete tief ein. Weswegen war das Schicksal bloß so gemein zu ihr?

Wenn sie damals nicht so verschlafen gewesen wäre und so sehr darauf gehofft hätte, dass Mark – ihr damaliger Freund und jetziger Exmann – ihr nach dem Streit ins Apartment ihrer Schwester folgte, um sich mit ihr zu versöhnen, dann wäre das alles nicht passiert. Dann wäre ihr nämlich rechtzeitig aufgefallen, dass ein fremder Mann zu ihr ins Bett gestiegen war, und sie hätte das, was geschehen war, verhindern können.

Kiley schüttelte den Kopf. Allein die brennende Leidenschaft, die in Joshs Kuss zum Ausdruck gekommen war, hätte ihr sagen müssen, dass es sich nicht um Mark handeln konnte. Denn Mark vermochte nur für eines Leidenschaft zu empfinden, und das war er selbst.

Sie streckte die Schultern und seufzte ein letztes Mal. Es war nun einmal passiert, und es würde auch nichts ändern, wenn sie sich den Kopf über mögliche Eventualitäten zerbrach. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn nicht ausgerechnet Josh Gordon Vorstand des Finanzausschusses gewesen wäre. Abgesehen von dem peinlichen Zwischenfall hatte er darüber hinaus nämlich noch das Herz ihrer Schwester gebrochen, indem er einen Monat nach der verhängnisvollen Nacht mit ihr Schluss gemacht hatte. Damit hatte er in Kileys Augen ausreichend bewiesen, dass er alles andere als eine vertrauenswürdige Person war.

Die Tür zum Besprechungszimmer wurde geöffnet, und ein Mann – vermutlich eines der Ausschussmitglieder – trat auf sie zu. „Ms. Roberts, das Komitee ist jetzt bereit, Sie anzuhören.“

Kiley nickte und folgte dem Mann, obwohl ihre Füße sich am liebsten selbstständig gemacht hätten und in die entgegengesetzte Richtung gelaufen wären. „Danke.“

In dem Raum saßen Josh, drei weitere Männer sowie eine ältere Frau an einem langen Tisch, und Kiley versuchte, ihr Augenmerk ausschließlich auf alle anderen, nur nicht auf Josh zu richten. Da waren zum Beispiel Beau Hacket und Paul Windsor. Na großartig! Die beiden gehörten zu den Gegnern der Tagesstätte. Warum mussten sie ausgerechnet im Finanzausschuss sitzen? Kileys einzige Hoffnung ruhte also auf der Frau und dem Mann neben ihr.

„Guten Tag“, grüßte sie und zwang sich zu einem optimistisch wirkenden Lächeln, das ganz und gar nicht ihrer tatsächlichen Gefühlslage entsprach.

„Was können wir heute für Sie tun …“ Josh warf einen flüchtigen Blick auf die Akten, die vor ihm auf dem Tisch lagen, als könne er sich nicht mehr an ihren Namen erinnern. „Ms. Roberts?“

Als sie ihm in die Augen sah, fühlte sie sich ein wenig besser. Sie war von der Personalerin des Clubs eingestellt worden und hatte es bisher erfolgreich vermieden, Josh in der kurzen Zeit, in der sie für den Texas Cattleman’s Club arbeitete, der von seinen Mitgliedern der Einfachheit halber meist TCC genannt wurde, persönlich zu begegnen. Doch jetzt begriff sie plötzlich, dass ihre Nervosität völlig unbegründet gewesen war.

Offenbar hatte Lori ihm gegenüber nie den Namen ihrer Schwester erwähnt, und dank der dunklen Vorhänge, die ihre Schwester in ihrem Schlafzimmer bevorzugte, hatten sie einander in jener Nacht auch nicht wirklich sehen können. Entweder war er also ein guter Schauspieler, oder er hatte wirklich keine Ahnung, wer sie war. Plötzlich verspürte sie wieder wesentlich mehr Zuversicht.

„Als Leiterin des Day Care Centers erbitte ich vom Komitee zusätzliche Finanzmittel für diese Einrichtung“, sagte sie und war selbst überrascht, wie selbstbewusst ihre Stimme klang.

„Und wofür?“, fragte Beau Hacket. „Wir haben doch schon mehr gezahlt, als überhaupt nötig ist, um auf ein paar Babys aufzupassen.“

„Ich kann einfach nicht glauben, was Sie gerade gesagt haben“, mischte sich die Frau mittleren Alters ein, die rechts neben Josh saß und Beau einen vorwurfsvollen Blick zuwarf.

Auch Josh blickte missbilligend zu dem anderen Mann hinüber, bevor er die Aufmerksamkeit wieder auf Kiley richtete. „Und wofür benötigen Sie diese zusätzlichen Finanzmittel, Ms. Roberts?“

„Die Resonanz der Clubmitglieder auf unsere Einrichtung ist derart positiv, dass wir inzwischen wesentlich mehr Kinder betreuen, als wir ursprünglich angenommen hatten“, entgegnete sie und ahnte bereits angesichts des finsteren Gesichtsausdrucks von Beau Hacket, wofür dieser voraussichtlich stimmen würde.

„Sie machen doch nichts anderes, als täglich ein paar Stunden lang auf ein paar kleine Kinder aufzupassen“, meldete dieser sich auch gleich zu Wort. „Ich sehe nicht ein, wofür Sie mehr Geld brauchen. Geben Sie ihnen doch einfach einen Buntstift und ein Blatt Papier, um sie zu beschäftigen.“

„Beau“, warf Josh in leicht gereiztem Tonfall ein, aber Kiley vermutete, dass es Josh mehr um die Einhaltung der Regeln ging als um die Befürwortung ihres Antrags, denn schließlich war auch er ein entschiedener Gegner des Day Care Centers gewesen. Nun, da der Club seit Kurzem auch für Frauen zugänglich war, war es zu einigen Neuerungen gekommen, die auf die Bedürfnisse der weiblichen Mitglieder abgestimmt waren. Den alteingesessenen Herren jedoch gingen diese gehörig gegen den Strich, und ganz oben auf ihrer Hassliste stand die Gründung des Day Care Centers.

Es war jetzt ungemein wichtig, dass es Kiley gelang, die anderen Vorstandsmitglieder für ihre Sache zu begeistern. „Ich befürchte, dass einige von Ihnen möglicherweise falsche Vorstellungen von unserer Einrichtung haben. Ja, wir passen auf die Kinder auf, während ihre Eltern im Club bei Meetings oder anderen Veranstaltungen sind, aber wir sind viel mehr als nur ein Babysitterservice. Einige der Mitglieder vertrauen uns ihre Kinder auch im Rahmen der frühkindlichen Erziehung an.“

„Meine Enkelin besucht Ihre Einrichtung“, sagte die Frau, die neben Josh saß, lächelnd. „Wir staunen immer wieder, wie viel sie bei Ihnen lernt.“

„Warum können die Leute ihren Kindern nicht zu Hause beibringen, wie man mit Fingerfarben malt?“, fragte Beau abschätzig.

„Ich bin ausgebildete Erzieherin“, erklärte Kiley, obwohl sie den feindselig wirkenden Mann wohl kaum von ihrer Meinung überzeugen konnte. „Unsere Einrichtung ist so aufgebaut, dass jedes Kind gemäß seiner Altersstufe entsprechende Angebote wahrnehmen kann, um sich weiterzuentwickeln. Ich könnte den ganzen Tag hier verbringen und Ihnen erläutern, was meine Assistentin und ich alles mit den Kindern unternehmen, um sie altersgemäß zu fördern.“ Sie erläuterte kurz, wie diese Maßnahmen aussahen und inwieweit ihre kleinen Schützlinge davon profitierten. Beispielsweise wollte sie einen Teil des Geldes darauf verwenden, im kommenden Jahr eine weitere Kindergärtnerin einzustellen.

Die einzige Frau im Finanzausschuss nickte zustimmend. „Meine Enkelin ist längst nicht mehr so schüchtern und wirkt wesentlich offener als früher.“

Dankbar lächelte Kiley ihr zu. Wenigstens einen Befürworter hatte sie.

Flüchtig sah Josh auf die Akten. „Sie bitten also nicht um mehr Räumlichkeiten, sondern lediglich um eine Erhöhung der finanziellen Mittel?“

„Die Größe der Räume ist völlig in Ordnung. Ich möchte lediglich mehr Geld für die täglichen Ausgaben des Day Care Centers beantragen.“

„Wir hätten diese Probleme alle nicht, wenn wir keine Frauen aufgenommen hätten“, murmelte Beau verbittert.

„Was war das bitte eben, Beau?“, fragte die ältere Frau scharf.

„Ich habe nichts gesagt, Nadine“, erwiderte der Mann und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.

„Haben Sie Ihrem Antrag noch etwas hinzuzufügen?“, wollte Josh abschließend von Kiley wissen.

„Nein. Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt ausreichend klargemacht“, antwortete sie.

Er nickte. „Wir haben genügend Informationen, um über Ihren Antrag nachzudenken. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Erscheinen, Ms. Robert.“

Lächelnd blickte er sie an, und sie hatte das Gefühl, der Boden unter ihren Füßen würde nachgeben, als sie in Joshs hellblaue Augen sah. Unwillkürlich erschauerte sie und konnte nicht verhindern, an jene verhängnisvolle Nacht vor drei Jahren zu denken.

„Ich komme heute Nachmittag bei Ihnen vorbei, um Sie von unserer Entscheidung zu unterrichten“, fuhr Josh fort, der offenbar nichts von ihrer Reaktion bemerkt hatte.

Mit einem beklommenen Gefühl in der Magengegend verließ Kiley das Konferenzzimmer. Jetzt blieb ihr nichts weiter übrig, als das Ergebnis des Komiteebeschlusses abzuwarten. Sie wünschte nur, positiver in die Zukunft blicken zu können, doch unglücklicherweise würde das zu erwartende Ergebnis mit drei Gegnern und lediglich einer Befürworterin wohl nicht sonderlich rosig ausfallen.

Doch noch schlimmer fand sie die Vorstellung, Josh wiedersehen zu müssen. Warum konnte er nicht ein anderes Mitglied zu ihr schicken? Immerhin hatte sie weiß Gott genug um die Ohren.

Sie hatte eine zweijährige Tochter und ein Haus, an dem ständig irgendetwas repariert werden musste, und wenn das Komitee ihrem Antrag nicht zustimmte, konnte es durchaus sein, dass sie ihren Job verlor. Da musste Josh sie nicht auch noch ständig an diesen beschämenden Zwischenfall erinnern, der mittlerweile drei Jahre zurücklag.

Als Josh durch den Flur des Day Care Centers ging, hatte er keine Ahnung, weswegen ihn das unbestimmte Gefühl beschlichen hatte, diese Kiley Roberts zu kennen. Er glaubte nicht, ihr zuvor schon einmal begegnet zu sein – denn er hätte sich in jedem Fall an sie erinnert. Eine so attraktive Frau hätte er bestimmt nicht wieder vergessen.

Normalerweise stand er auf große, gertenschlanke Frauen, die von einer Aura des Geheimnisvollen umgeben waren. Kiley hingegen war zierlich und verfügte über sexy Kurven, die ihm außerordentlich gut gefielen. Das kinnlange dunkelblonde Haar und die wunderschönen braunen Augen ließen sie sexy und aufgeschlossen wirken.

Vergeblich dachte er darüber nach, wo er ihr schon einmal begegnet sein könnte. Vielleicht auf der Barbecueparty von Beau einige Monate zuvor, zu der offenbar der ganze Club sowie alle Einwohner von Royal eingeladen worden waren. Oder er hatte sie hier auf dem Grundstück des TCC gesehen – vielleicht im Restaurant oder in der Bar. Doch das komische Gefühl, dass es in einem ganz anderen Zusammenhang und an einem anderen Ort gewesen war, blieb.

Als er die Tür des ehemaligen Billardraumes erreicht hatte, der renoviert worden war und jetzt das Day Care Center beherbergte, zuckte er mit den Schultern. Eigentlich tat es nichts zur Sache. Sobald er ihr die Nachricht überbracht hätte, dass es vom Club keine weiteren finanziellen Mittel geben würde, würde er auf ihrer Hassliste ganz oben stehen, und das wäre es dann gewesen.

Durch das Fenster in der Tür blickte er in den Raum und musste feststellen, dass es hier mittlerweile wesentlich besser aussah als noch einige Monate zuvor, nachdem einige Randalierer eingebrochen waren und herumgewütet hatten. Die Verantwortlichen waren immer noch nicht gefasst worden, aber Josh war sicher, dass man die Schuldigen überführen und dementsprechend bestrafen würde. Das texanische Royal war nicht gerade eine Großstadt, und viele Einwohner waren Mitglied im TCC. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Spur ergab.

Auf keinen Fall möchte ich in der Haut der Randalierer stecken, wenn das der Fall sein sollte, dachte er, während er die Tür zum Kindergarten öffnete. Auch wenn das Day Care Center umstritten war, so reagierten doch alle Clubmitglieder empfindlich darauf, wenn Eigentum des TCC mutwillig zerstört wurde.

„Ich bin gleich bei Ihnen, Mr. Gordon“, sagte Kiley, die sich auf der anderen Seite des Raumes befand.

„Lassen Sie sich ruhig Zeit“, erwiderte er und sah sich um. Einige Kinder saßen auf winzigen Stühlen an ebenso winzigen Tischen. Josh konnte sich überhaupt nicht vorstellen, jemals so klein gewesen zu sein, um auf solchen Möbeln sitzen zu können.

Er beobachtete, wie die jüngste Tochter von Russ und Winnie Bartlett aufstand und Kiley ein Blatt Papier mit Buntstiftkritzeleien unter die Nase hielt. Die Erzieherin lobte sie, als hätte sie die Mona Lisa produziert, und das Kleinkind strahlte förmlich vor Stolz.

Für Kinder hatte Josh nie etwas übriggehabt, weil er keinerlei Erfahrung mit ihnen hatte und niemals wusste, wie er sich in ihrer Gegenwart zu verhalten hatte. Trotzdem musste er unwillkürlich lächeln, als er dabei zusah, wie Kiley mit dem kleinen Mädchen redete, während sie das Bild an eine Pinnwand heftete. Lediglich ein kaltherziger Schuft hätte bestreiten können, dass Kiley dem Kind gerade einen wunderschönen Moment beschert hatte, an den es noch lange zurückdenken würde.

„Carrie? Kannst du kurz für mich übernehmen?“, fragte sie eine junge Frau, von der Josh annahm, dass es sich bei ihr um die Kindergärtnern handelte, die Ms. Roberts kurz nach Eröffnung des Day Care Centers eingestellt hatte. Einen Moment später kam Kiley zu ihm herüber und deutete auf eine Tür am anderen Ende des Raumes. „Wir gehen wohl besser in mein Büro. Sonst können wir uns bestimmt nicht ungestört unterhalten.“

Während er ihr folgte, gelang es ihm einfach nicht, den Blick von ihrem sinnlichen Hüftschwung abzuwenden. Nur mühsam vermochte er schließlich, seine Aufmerksamkeit auf ihre zierlichen Schultern zu lenken. Doch unglücklicherweise wurde er dort von der zart schimmernden Haut ihres Nackens abgelenkt, der zwischen dem Ausschnitt ihres roten Pullovers und den kinnlangen blonden Haaren hervorblitzte und geradezu nach Joshs Lippen zu betteln schien.

Er spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte und eine ungeheure Erregung von ihm Besitz ergriff. Was zur Hölle war bloß mit ihm los? War es schon so lange her, dass er sich von seiner letzten Freundin getrennt hatte?

„Bitte, setzen Sie sich doch, Mr. Gordon“, sagte Kiley und umrundete den kleinen Schreibtisch, um auf einem alten Holzstuhl Platz zu nehmen.

Die beiden Sachen hatten in der Abstellkammer des TCC gestanden, solange Josh Mitglied im Club war – und vermutlich waren sie schon Jahrzehnte davor dort verwahrt worden. Unter anderen Umständen hätte er vielleicht Schuldgefühle entwickelt, weil der Finanzausschuss darauf bestanden hatte, das Büro mit alten Clubbeständen zu möblieren. Da jedoch niemand außer Nadine Capshaw davon ausging, dass der Fortbestand des Day Care Centers das Frühjahr überdauern würde, hatte man gebrauchte Möbel als ausreichend erachtet.

„Nennen Sie mich doch Josh“, schlug er vor und setzte sich auf einen metallenen Klappstuhl.

„Ich gehe davon aus, dass Sie gekommen sind, um mir die Entscheidung des Komitees mitzuteilen … Josh?“, fragte sie und klang so, als ahnte sie bereits, wie das Ergebnis lautete.

Doch etwas an der Art, wie sie seinen Namen aussprach, ließ ihn nachdenklich werden. „Bevor wir über das Komitee sprechen, darf ich Sie etwas anderes fragen?“

„Ähm, wieso nicht?“, entgegnete sie zögernd, und es drängte sich ihm der Verdacht auf, dass sie ihm nicht über den Weg traute.

„Kennen wir uns vielleicht von irgendwoher?“ An der Art, wie sie erschrocken die braunen Augen aufriss, erkannte er, dass er mit seiner Vermutung richtiglag.

„Nein“, erwiderte sie ein wenig zu schnell, um überzeugend zu wirken.

„Sind Sie sicher?“, bohrte er nach, fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden.

„Tja … also, ähm … wir kennen uns nicht offiziell“, antwortete sie und entwickelte mit einem Mal ein großes Interesse an ihren fest ineinander verschränkten Fingern.

Zweifellos verbarg sie etwas vor ihm, und er war wild entschlossen, herauszufinden, um was es sich dabei handelte. „Dann sind wir uns also doch schon einmal begegnet?“, fragte er weiter.

„Auf gewisse Weise … ja, ich glaube, so kann man das ausdrücken.“ Ihre Fingerknöchel waren schon ganz weiß, was darauf schließen ließ, dass dieses Thema für sie offensichtlich ziemlich stressbehaftet war. „Es geschah sozusagen eher versehentlich.“

Plötzlich beschlich ihn eine äußerst ungute Vorahnung, und er war sich gar nicht mehr so sicher, ob er wirklich wissen wollte, was sie zu verschweigen gedachte. „Wo soll das denn gewesen sein?“, hörte er sich selbst fragen, noch bevor er es verhindern konnte.

Abrupt stand sie auf und schloss die Bürotür, bevor sie sich wieder hinter den Schreibtisch setzte. „Sie sind mal mit meiner Schwester zusammen gewesen.“

Das ungute Gefühl war mittlerweile so etwas wie blankem Entsetzen gewichen. „War ich das?“, fragte er verunsichert.

Schließlich hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen. „Ich bin Lori Millers Schwester. Ihre einzige Schwester.“

Josh öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er nicht, was er sagen sollte. Doch zumindest ergab jetzt seine ungewöhnliche Reaktion auf sie einen Sinn. Seit dem ersten Moment an, an dem sie das Konferenzzimmer betreten hatte, um ihren Antrag zu stellen, hatte er seine liebe Not damit gehabt, seine Libido unter Kontrolle zu halten. Jetzt wusste er endlich, warum. Er hatte sie zwar nicht erkannt, sein Körper allerdings schon. Die Chemie, die drei Jahre zuvor unbestreitbar zwischen ihnen bestanden hatte, schien immer noch mit derselben Macht am Werke zu sein. Wenn er sich nicht irrte, dann rührte ihre Nervosität nicht nur von ihrer peinlichen Betroffenheit darüber her, dass die Wahrheit ans Licht kam, sondern auch davon, dass sie ebenfalls diese starke Anziehungskraft spürte.

Als er sie wortlos anstarrte, wurde ihm auf einmal klar, warum sie ihm so bekannt vorgekommen war, denn die Ähnlichkeit zwischen Kiley und ihrer Schwester war im Grunde unverkennbar. Kiley besaß Loris braune Augen und ihre makellose Alabasterhaut, doch hier endete die Ähnlichkeit zwischen den beiden Frauen auch schon. Lori war größer und ihr Haar kastanienfarben. Kileys kürzeres, dunkelblondes Haar hingegen schimmerte so seidig, dass er den brennenden Wunsch verspürte, die Finger darin zu vergraben, während er sich lustvoll in ihr bewegte. Er spürte, wie der Grad seiner Erregung immer offensichtlicher wurde, und räusperte sich, verzweifelt darum bemüht, an etwas anderes zu denken – irgendetwas, um sich und insbesondere die unteren Regionen seines Körpers abzulenken.

„Aber Sie haben einen anderen Nachnamen“, stellte er beinah vorwurfsvoll fest.

„Weil ich kurzzeitig verheiratet gewesen bin.“

„Jetzt also nicht mehr?“, erkundigte er sich neugierig.

„Nein.“

Er schluckte schwer, als ihn plötzlich ein unangenehmer Gedanke beschlich. „Aber Sie sind doch damals nicht verheiratet gewesen, als wir …“

„Nein, da noch nicht.“

Erleichtert atmete er aus. „Oh, gut.“

„Sehen Sie, ich bin auch nicht besonders erfreut darüber, mit Ihnen zusammenarbeiten zu müssen“, sagte sie und errötete dabei leicht. „Aber das hier ist weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen, was damals geschehen ist. Ich schlage vor, dass wir den Vorfall einfach vergessen und stattdessen lieber darüber reden, weshalb das Komitee meinen Antrag abgelehnt hat.“

Natürlich hatte sie recht – ein Kindergarten war wohl kaum der richtige Ort, um über ihre Liebesnacht zu reden. Außerdem wäre es vermutlich ohnehin besser, diesen peinlichen Zwischenfall zu vergessen – doch irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen, kampflos hinzunehmen, dass Kiley einfach so bereit zu sein schien, die aufregendste Nacht in seinem Leben zu vergessen. Nie zuvor hatte er mit einer Frau derart leidenschaftlichen und erfüllenden Sex gehabt.

„Einverstanden“, lenkte er schließlich ein. „Wir können ja ein anderes Mal in Erinnerungen schwelgen.“ Ihm war durchaus bewusst, dass sie das keineswegs vorzuhaben schien.

Sie verschränkte die Arme, was ihre Brüste hervorragend zur Geltung brachte, sodass Josh plötzlich einen ganz trockenen Mund bekam. „Mr. Gordon …“

„Ich würde es vorziehen, wenn Sie mich Josh nennen“, erinnerte er sie.

„Josh … Ich denke, Sie sollten besser …“

„Ich habe gute und schlechte Nachrichten“, unterbrach er sie hastig, denn wenn ihn nicht alles täuschte, deutete ihre Körpersprache darauf hin, dass sie beabsichtigte, ihn innerhalb der nächsten zwei Sekunden aus dem Büro zu werfen.

Entweder lag es an den unterschwelligen Schuldgefühlen, die ihn noch immer plagten, oder aber dem Ausdruck von Misstrauen, den er in ihren großen braunen Augen zu erkennen glaubte – auf jeden Fall verspürte er plötzlich den Drang, ihr zu beweisen, dass sie eine völlig falsche Meinung von ihm hatte.

„Ich werde Ihnen einen Monat lang die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, die Sie beantragt haben. Im Gegenzug überzeugen Sie mich, dass das Day Care Center eine unentbehrliche Einrichtung für den TCC und seine Mitglieder ist“, sagte er rasch, bevor sie ihn unterbrechen konnte.

„Ist das die Entscheidung des Komitees?“, fragte sie misstrauisch.

„Nicht wirklich“, gestand er. „Der Vorstand hat vier zu eins gegen Ihren Antrag gestimmt. Aber nachdem ich gesehen habe, wie Sie eben mit der kleinen Tochter von den Bartletts umgegangen sind, haben Sie mein Interesse geweckt. Ich schaue regelmäßig vorbei, um mich davon überzeugen, dass das Geld gut angelegt ist.“

Ihr Misstrauen jedoch schien immer noch nicht beschwichtigt zu sein. „Und was geschieht danach?“, erkundigte sie sich skeptisch.

„Wenn ich bis dahin überzeugt bin, dass die zusätzlichen Gelder gut investiert sind, werde ich dem Komitee beim Meeting vor Weihnachten empfehlen, Ihr Jahresbudget zu erhöhen“, beschloss er seine Ausführungen.

„Sie haben doch gesagt, dass mein Antrag abgelehnt worden ist“, bemerkte sie stirnrunzelnd. „Woher kommt denn dann das Geld?“

„Das lassen Sie mal meine Sorge sein“, erwiderte er und stand auf. „Ich kümmere mich darum, dass der Betrag dem Konto Ihrer Einrichtung noch heute Nachmittag gutgeschrieben wird. Spätestens morgen früh haben Sie vollen Zugriff darauf.“

Bevor sie ihm noch weitere Fragen stellen konnte, verließ er den Raum und kehrte ins Hauptbüro des Texas Cattleman’s Club zurück, um die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen. Er würde das Geld für den kommenden Monat aus eigener Tasche zahlen, war jedoch fest davon überzeugt, dass es die Sache wert war. In jedem Fall musste er Kiley beweisen, dass er nicht der miese Mistkerl war, für den sie ihn offensichtlich hielt. Außerdem schien es ihm die einzige Möglichkeit zu sein, wenigstens ein bisschen von dem wiedergutzumachen, was drei Jahre zuvor geschehen war.

2. KAPITEL

Am folgenden Tag zuckte Kiley jedes Mal, wenn sich die Tür zum Aufenthaltsraum öffnete, nervös zusammen. Josh hatte Wort gehalten und das Geld dem Konto der Einrichtung gutschreiben lassen. Doch seine Ankündigung, Kiley zu besuchen und sich davon zu überzeugen, wie sie ihren Job machte, zerrte an ihren Nerven. Weder wollte sie Josh wiedersehen noch vor ihm katzbuckeln, um das Geld zu bekommen, das der Kindergarten dringend benötigte. Außerdem wurde sie immer, wenn sie in seine blauen Augen sah, daran erinnert, dass sie beide ein äußerst intimes Geheimnis miteinander teilten – eines, das sie allen Anstrengungen zum Trotz einfach nicht aus ihren Gedanken verbannen konnte.

„Die Kinder haben ihre Spielsachen weggeräumt, und ich bin mit dem Vorlesen fertig. Soll ich ein bisschen mit ihnen rausgehen, bevor wir anfangen zu singen?“, fragte Carrie Kramer.

„Das wäre toll.“ Kiley lächelte der jungen Frau zu, die sie im Royal Diner kennengelernt und vom Fleck weg engagiert hatte. „Während sie sich draußen austoben, bereite ich hier drinnen alles fürs Singen vor.“

Anschließend ging sie in ihr Büro, um die Sachen zu holen, die ihre Schützlinge für das kleine Programm benötigten, das sie anlässlich der Weihnachtsfeier einstudierten. Als sie in den Aufenthaltsraum zurückkehren wollte, war sie so in Gedanken versunken, dass sie buchstäblich in Josh hineinrannte, der vor der Tür ihres Büros stand.

„Du lieber Himmel!“, rief sie aus und schaffte es gerade noch, die Schachtel mit der großen Weihnachtsglocke festzuhalten, die fröhlich vor sich hin läutete.

„Ich hatte nicht vor, Sie zu erschrecken“, entschuldigte Josh sich und umfasste ihre Schultern, um sie zu stützen. „Ich habe Sie gerufen, aber Sie haben mich offenbar nicht gehört.“

Die Wärme seiner Hände schien sich durch das dünne Material ihrer pinkfarbenen Seidenbluse zu brennen, und hastig machte Kiley einen Schritt zurück. „Das habe ich wohl bei diesem Geklingel nicht gehört.“

„Warten Sie, ich helfe Ihnen“, sagte er und nahm ihr die Schachtel ab. „Wo sind denn die Kinder?“

„Meine Assistentin ist mit ihnen rausgegangen, bevor wir mit den Vorbereitungen für das Weihnachtsprogramm beginnen“, erklärte sie, während sie den CD-Player sowie einige Zuckerstangen aus Plastik nahm.

Als sie an Josh vorbeiging, streifte sie seinen Arm und hatte mit einem Mal das Gefühl, ihr Herzschlag würde aussetzen. Sie tat ihr Bestes, es zu ignorieren.

„Eigentlich wollte ich ja schon früher vorbeischauen, aber ich hatte auf einer der Baustellen länger zu tun, als ich gedacht hatte.“ Er folgte ihr über den bunten Teppich, auf dem die Kinder sich immer für die Märchenstunde versammelten. „Ich bin nicht sicher gewesen, ob überhaupt noch jemand hier ist. Wann gehen die Kinder eigentlich nach Hause?“

„Normalerweise um halb sechs“, erwiderte sie und setzte die Zuckerstangen und den Player auf einem Tisch ab. „Aber manchmal verspäten die Eltern sich, und ich bleibe natürlich immer so lange, bis alle Kinder abgeholt worden sind.“

„Dann machen Sie also eher selten pünktlich Schluss?“, fragte er und stellte die Schachtel auf den Teppich.

„Kann man wohl sagen. Ich bin jeden Morgen ab sieben Uhr hier, um alles für die Kinder vorzubereiten.“

„Und wann werden die so gebracht?“, fragte er.

„Ein paar kurz nach sieben, aber die meisten zwischen acht und acht Uhr dreißig“, erklärte sie, überrascht darüber, dass er sich für ihren Tagesablauf interessierte. „Warum fragen Sie?“

Lächelnd strich er sich durch das kurze hellbraune Haar. „Ich kenne Ihren Arbeitsvertrag und weiß, dass Sie für Überstunden nicht bezahlt werden, sondern nur für die Zeit zwischen neun und siebzehn Uhr. Ist das nicht immer ein verdammt langer Arbeitstag für Sie?“

Sie zuckte die Schultern. Dass sie während der Arbeitszeit mit ihrer Tochter zusammen sein konnte, war ihr wichtiger als alles andere. „Das macht mir nichts aus. Es ist mein Traumjob.“

„Das muss es wohl sein, wenn es Sie so glücklich macht“, erwiderte er, sah allerdings so aus, als könne er nicht verstehen, wie jemand so viel Gefallen daran finden konnte, stundenlang mit Kleinkindern zu arbeiten.

In diesem Augenblick kehrten die Kinder von draußen in den Aufenthaltsraum zurück, und Kiley seufzte erleichtert. Zwar hatte sie keine Angst vor Josh, aber es machte sie nervös, mit ihm allein zu sein, weswegen sie die Abwechslung begrüßte. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, was für eine Wirkung er auf sie hatte, und sie weigerte sich, näher darüber nachzudenken, warum sie so für ihn empfand. Sehr wahrscheinlich würde ihr die Antwort nicht gefallen.

Ihre Tochter rannte auf sie zu und schlang die Arme um ihre Beine. „Ich singe“, sagte sie kichernd.

„Richtig, Emmie“, entgegnete Kiley und blickte das dunkelblonde Mädchen lächelnd an – das einzig Gute, das ihre kurze Ehe hervorgebracht hatte. „Gehst du bitte schon mal zu Elaina und Bobby rüber, damit wir anfangen können?“

„Miss Kiley, Jimmy Joe Harper hat mich an den Haaren gezogen“, erklärte Sarah Bartlett schmollend und starrte anklagend auf den kleinen Jungen, der neben ihr saß.

„Das wundert mich nicht“, sagte Kiley leise zu Josh. Nachdem sie auch hier für Ordnung gesorgt hatte, bemerkte sie, dass Josh sie fragend ansah.

„Wieso?“, wollte er wissen.

„Weil er sie mag.“ Kiley wandte sich an ihre Assistentin. „Können Sie bitte die Glöckchen und die Zuckerstangen verteilen, Carrie?“

„Ich verstehe“, entgegnete Josh und lächelte. „Mit anderen Worten ärgert er sie, damit sie auf ihn aufmerksam wird.“

„So etwas … in der Art.“ Ihr stockte der Atem, als ihr bewusst wurde, wie attraktiv Josh aussah, wenn er lächelte. Rasch schaltete sie den CD-Player ein und vermied es, in Joshs Richtung zu sehen. Er machte sie nervös, und sie wünschte, er würde endlich gehen. Doch es schien, als beabsichtigte er, noch eine Weile zu bleiben.

Da er sich dann ebenso gut nützlich machen konnte, nahm sie eins der Glöckchen und drückte es ihm in die Hand. „Ich gehe davon aus, dass Sie den Text von Jingle Bells kennen?“

Völlig überrascht sah er sie an, bevor er entschieden den Kopf schüttelte. „Ja, klar kenne ich das Lied, aber ich kann leider nicht länger bleiben. Ich habe einem Freund versprochen, ihn heute Nachmittag zu besuchen, und bin bereits spät dran.“

„Wie schade“, log sie und konnte sich ein erleichtertes Lächeln nicht verkneifen. „Dann vielleicht ein anderes Mal.“

„Ja, vielleicht“, entgegnete er zögernd, bevor er ihre Hand ergriff und die Glocke wieder dort hineinlegte, bevor er sanft ihre Finger darum legte. „Haben Sie morgen Abend Zeit?“

Perplex wegen seiner unerwarteten Frage und dem wunderbar warmen Gefühl, das seine Berührung verursachte, starrte sie ihn einen Augenblick fassungslos an. „W…wieso?“, brachte sie schließlich hervor.

„Ich würde gerne noch ein paar Sachen mit Ihnen besprechen“, antwortete er ausweichend und lächelte wieder sein Killerlächeln, das ihre Hormone in Alarmstufe Rot versetzte. „Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr, um mit Ihnen darüber zu diskutieren. Ich komme Freitagabend so gegen halb sechs. Wir werden im Clubrestaurant essen. Die Küche ist sehr gut, und wir können uns ungestört unterhalten.“

Kiley öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch dann strich er zärtlich über ihre Hand, und sie vergaß, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Fassungslos sah sie ihm hinterher, wie er den Raum verließ, und schüttelte den Kopf, darum bemüht, ihre Fassung wiederzuerlangen.

Was wollte Josh damit erreichen? Wie kam er zu der irrigen Annahme, dass zwischen ihnen überhaupt Diskussionsbedarf bestand? Er wollte doch bestimmt nicht darüber reden, was in jener Nacht vor drei Jahren geschehen war … Mühsam lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf die Weihnachtsshow, die die Kinder in einigen Wochen für ihre Eltern zum Besten geben wollten – doch ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Josh und seiner seltsamen Einladung. Selbst wenn sie dazu bereit sein sollte, mit ihm essen zu gehen – was sie definitiv nicht war –, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er viel Vergnügen daran finden würde, gemeinsam mit einer Zweijährigen zu Abend zu essen.

Während Josh seinen Mercedes durch die Tore von Pine Valley, einer exklusiven Golfanlage, steuerte, fragte er sich unentwegt, was in ihn gefahren war, als er Kiley zum Dinner eingeladen hatte. Warum konnte er es nicht einfach auf sich beruhen lassen, was in jener Nacht vor drei Jahren geschehen war?

Vielleicht sehnte er sich einfach danach, Kiley sagen zu hören, dass auch sie den Sex damals fantastisch gefunden hatte.

„Du bist ja völlig irre, Gordon“, murmelte er, als er in Alex Santiagos Privatzufahrt einbog und vor dem exklusiven Wohngebäude hielt. Nachdem er die Treppen hochgegangen und gerade im Begriff war, die Glocke zu läuten, wurde die Tür von einer freundlich aussehenden älteren Frau geöffnet.

„Hallo, Señor Gordon“, sagte sie und trat einen Schritt zurück, um Josh vorbeizulassen. „Señor Alex ist auf der Glasveranda.“

„Wie geht es ihm heute, Maria?“, erkundigte er sich, während er der Haushälterin durch das elegant eingerichtete Haus folgte.

Besorgt sah sie ihn an. „Señor Alex hat immer noch Kopfschmerzen und kann sich an nichts erinnern, was geschehen ist, bevor man ihn gefunden hat.“

„Ich bin sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er sein Gedächtnis wiederfindet.“ Josh wusste nicht, wen er zu überzeugen versuchte – die Haushälterin oder sich selbst.

Alex war einige Monate lang vermisst worden, bevor man ihn mit einer schweren Kopfverletzung in einem Truck von Menschenschmugglern an der Grenze zu Mexiko gefunden hatte. Niemand schien zu wissen, was er dort getrieben hatte und wie er dorthin gekommen war. Man ging davon aus, dass man ihn gekidnappt hatte und er mehrere Male brutal zusammengeschlagen worden war. Alex litt immer noch unter Amnesie und war erst vor Kurzem aus dem Royal Memorial Hospital entlassen worden. Seine Verlobte Cara hatte seine Freunde im TCC gebeten, ihn abwechselnd zu besuchen, um seiner Erinnerung wieder auf die Sprünge zu helfen, damit die für seine furchtbare Lage Verantwortlichen endlich gefasst und bestraft werden konnten.

„Wie geht es dir, Alex?“, fragte Josh, als er die Veranda betrat, auf der sein Freund saß und gerade in einem Buch las.

Lächelnd erhob Alex sich und streckte ihm die Hand entgegen. „Josh, richtig?“

Josh nickte. Der Händedruck seines Freundes war fest, was bedeutete, dass er allmählich wieder zu Kräften kam. Doch offensichtlich schien er sich noch immer Sorgen zu machen, ob er seine Freunde auch mit den richtigen Namen ansprach, was darauf schließen ließ, dass sein Erinnerungsvermögen sich immer noch nicht gebessert hatte.

„Ich wollte nur kurz vorbeisehen, um sicherzugehen, dass Cara und du zum Weihnachtsball kommt.“ Vor seinem Verschwinden im Sommer war Alex Mitglied im Planungskomitee der jährlich stattfindenden Weihnachtsgala gewesen, und Josh hoffte, dass die Erwähnung des Events ihm dabei half, sich wieder an etwas zu erinnern.

„Ja, Cara und ich haben darüber gesprochen und hoffen sehr, dass es mir hilft, auf der Party alle meine Freunde vom TCC wiederzusehen. Vielleicht erinnere ich mich dann wieder.“ Alex seufzte. „Es ist so frustrierend, dass ich nichts mehr von dem weiß, was geschehen ist, bevor ich in dem Truck aufgewacht bin.“

„Ich bin sicher, dass man schon bald mehr herausfindet“, erwiderte Josh und hoffte inständig, dass er recht hatte. „Die Ermittler vom Royal Police Department sind die besten im ganzen Staat, und sie haben Britt Collins zur Teamchefin gemacht. Sie war beim FBI und ist Expertin für Kidnapping, weswegen ich stark davon ausgehe, dass die Verantwortlichen bald hinter Schloss und Riegel sitzen.“

Während sie sich weiter unterhielten, musste Josh unfreiwillig immer wieder an Kiley und seine Einladung denken, sie zum Dinner auszuführen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie nicht Nein gesagt hatte.

Natürlich hatte sie seine Einladung auch nicht offiziell angenommen, aber darüber wollte er lieber nicht weiter nachdenken. Wenn es nach ihm ging, dann würden sie am folgenden Abend gemeinsam essen und über diese Nacht vor drei Jahren sprechen, um die Sache ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Er musste Kiley unbedingt verständlich machen, dass er normalerweise keinen Sex mit fremden Frauen hatte und sich dann wie ein Dieb in der Nacht davonschlich. Zufrieden lächelte er. Das klang nach einem guten Plan.

Er berichtete Alex von den neuesten Vorkommnissen im Club. „Das Day Care Center ist geöffnet und hat bereits großen Zulauf.“

„Ich bin sicher, dass sich besonders die weiblichen Mitglieder sehr darüber freuen“, entgegnete Alex lächelnd. „Aber Cara hat mir erzählt, dass ihr Vater und ein paar von den anderen nicht so begeistert von dieser Neuerung sind.“

„Ja.“ Josh nickte. „Ich selbst bin auch nicht völlig von der Notwendigkeit überzeugt gewesen, aber nachdem die Leiterin eine Aufstockung des Finanzetats beantragt hat, nehme ich mir die Zeit, mir persönlich einen Eindruck von ihrer Arbeit zu verschaffen.“

„Es ist immer gut, offen für Neues zu bleiben und die Fakten zu sichten, bevor man ein Urteil fällt“, bekräftigte Alex.

Josh wusste die Klugheit und Umsicht seines Freundes sehr zu schätzen. „Vielen Dank. Ich halte mich ganz bestimmt daran.“ Er erhob sich und streckte Alex die Hand entgegen. „Du weißt ja, wenn du irgendwas brauchst, ruf mich einfach an.“

„Das bedeutet mir sehr viel, Josh“, erwiderte Alex, während er ihn zur Eingangstür begleitete. „Ich komme bestimmt gerne mal darauf zurück.“

Als Josh die Stufen hinunterging, bemerkte er einen Wagen, der die Einfahrt hinauffuhr und hinter seinem Auto parkte. Als die Fahrerin ausstieg, erkannte er Alex’ ehemalige Haushälterin Mia Hughes.

Fröhlich winkte sie ihm zu. „Hi, Josh. Wie geht es Alex heute?“

„Er ist frustriert, weil er sich immer noch an nichts erinnern kann, aber das ist ja zu erwarten gewesen.“ Er lächelte. „Ich habe gehört, dass man gratulieren darf?“

Die hübsche junge Frau schien förmlich vor Glück zu strahlen. „Dann haben Sie also von meiner Verlobung mit Dave Firestone gehört?“

„Ja.“ Er lachte. „Solche Nachrichten verbreiten sich im TCC doch immer wie ein Lauffeuer.“

„Danke, Josh. Ich bin so glücklich wie nie zuvor.“

„Wenn das Lächeln auf Daves Gesicht Rückschlüsse zulässt, dann würde ich behaupten, dass er mindestens genauso glücklich ist“, gab Josh zurück.

„Es war wirklich nett, Sie wiederzusehen, Josh“, erwiderte Mia und begann, die Treppen hochzugehen.

„Wir sehen uns dann in ein paar Wochen auf dem Weihnachtsball“, rief Josh ihr hinterher.

Nachdem er in seinen Wagen gestiegen und losgefahren war, war er äußerst zufrieden mit sich selbst. Er hatte erfolgreich ein Problem mit einem seiner Bauteams gelöst, ein nettes Gespräch mit einem guten Freund geführt und sich für den morgigen Abend mit Kiley Roberts zum Dinner verabredet.

„Wirklich ein guter Tag“, sagte er laut, als er zu seiner Ranch fuhr.

Am nächsten Nachmittag war Kiley darum bemüht, nicht unentwegt an Josh und daran zu denken, dass er sie zum Dinner abholen wollte. Trotzdem wurde ihr Blick jedes Mal wie magisch von der Tür angezogen, sobald diese geöffnet wurde. Bisher waren jedoch nur Eltern gekommen, die ihre Kinder abholten. Allerdings war Kiley sicher, dass es nur eine Frage der Zeit war, bevor auch Josh das Day Care Center betrat.

Selbstverständlich beabsichtigte sie keineswegs, mit ihm irgendwohin zu gehen, und es verwirrte sie ungemein, dass sie einerseits sein Kommen herbeisehnte und andererseits Angst davor hatte.

„Kiley, ist es in Ordnung, wenn ich jetzt gehe?“, fragte Carrie, die, wie Kiley wusste, eine Verabredung mit ihrem neuen Freund hatte. „Es sind nur noch zwei Kinder da, und die werden sicher gleich abgeholt.“

„Klar doch“, erwiderte Kiley und sah lächelnd zu, wie ihre Assistentin davoneilte, um sich für ihr Date hübsch zu machen. In diesem Augenblick betrat Josh den Raum, und bei seinem Anblick setzte für einen winzigen Moment ihr Herzschlag aus. Josh trug einen schwarzen Anzug, ein hellblaues Hemd und eine marinefarbene Krawatte und wirkte attraktiver als die Models auf der Titelseite des GQ-Magazins.

„Ich hatte mir überlegt, dass wir nicht im Club essen, sondern lieber dieses neue Restaurant im Westteil der Stadt ausprobieren“, sagte er zur Begrüßung und lächelte so charmant, dass Kiley vor Erregung erschauerte. „Sind alle Kinder schon weg?“

„Noch nicht.“ Sie sammelte die Weihnachtsmasken auf, die die Vorschulklasse gebastelt hatte. „Aber ich befürchte, dass ich nicht …“ Sie verstummte, als Russ und Winnie Bartlett eintraten, um ihre beiden Mädchen abzuholen. Sie unterhielten sich ein paar Minuten miteinander, und kurz darauf verließen die Bartletts das Day Care Center, sodass Kiley, Emmie und Josh die Einzigen waren, die übrig blieben. Kiley ging in ihr Büro, um ihre Handtasche zu holen, während Emmie begann, Josh etwas über ihre Spielzeugpferde zu erzählen. Unauffällig sah Kiley zu ihm hinüber und hätte beinahe laut aufgelacht, als sie seinen perplexen Gesichtsausdruck bemerkte.

„Mein Pony“, erklärte Emmie gerade und umfasste Joshs Finger, um ihn in die Spielzeugecke zu ziehen.

„Was will sie?“, fragte Josh ein wenig alarmiert. Doch trotz seiner Verwirrung ließ er sich folgsam zu der Spielzeugkiste auf der anderen Seite des Raumes führen.

„Sie möchte Ihnen ihr Lieblingsspielzeug zeigen“, erklärte Kiley, während sie das Licht im Büro ausschaltete.

„Wirklich nett“, sagte Josh lächelnd, als Emmie ihm ein rosafarbenes Plastikpferd mit weißer Mähne präsentierte. „Wann holen ihre Eltern sie denn ab?“

„Emmie kommt mit zu mir“, sagte Kiley und nahm die Jacken von der Garderobe. „Sie ist meine Tochter.“

„Ich habe gar nicht gewusst, dass Sie ein Kind haben.“ Josh sah Emmie dabei zu, wie sie auf der Suche nach weiteren Pferden die Kiste durchwühlte. Dann blickte er auf, und Kiley wusste, dass er begriffen hatte, dass sie an diesem Abend wohl nicht miteinander ausgehen würden. Doch plötzlich bemerkte sie ein verdächtiges Funkeln in seinen Augen.

„Du magst also Pferde und Ponys, Emmie?“, fragte er.

Entschieden nickte das kleine Mädchen. „Ja.“

Er beugte sich ihr hinab, um ihr das Spielzeugpferd zurückzugeben. „Ich mag Pferde auch. Ich habe ein paar auf meiner Ranch.“

„Kann ich die sehen?“, fragte die Kleine hoffnungsvoll.

„Ich denke, da kann ich was möglich machen“, erwiderte Josh und lächelte Kiley triumphierend zu.

Doch Kiley gefiel der Gedanke ganz und gar nicht. „Ich glaube nicht, dass das …“

„Warum fragst du deine Mom nicht, ob sie dich am Samstagnachmittag zu mir fährt? Dann kann ich dir meine Pferde zeigen“, sagte er rasch, bevor Kiley ihn davon abhalten konnte.

„Mommy, bitte!“ Flehentlich sah Emmie ihre Mutter an. „Bitte. Will Ponys sehen.“

Kiley saß in der Falle. Josh hatte die Situation schamlos ausgenutzt, und ihre Tochter sah so hoffnungsvoll aus, dass sie ihr den Wunsch nur ungern abschlagen würde. Doch andererseits wollte sie auch nicht mehr Zeit als unbedingt nötig mit Josh verbringen – und war auch nicht übermäßig glücklich darüber, dass er das Ruder an sich gerissen hatte.

„Ist das Ihre Rache dafür, dass ich nicht mit Ihnen zu Abend esse?“, fragte sie, und ein schrecklicher Gedanke durchfuhr sie. „Aber das hat doch keinen Einfluss auf Ihre Beurteilung des Day Care Centers, oder?“

„Natürlich nicht“, antwortete er stirnrunzelnd und richtete sich wieder auf. „Ich habe nur gedacht, dass Ihre kleine Tochter sich bestimmt darüber freuen würde, ein paar richtige Pferde zu sehen.“

„Das ist ja wohl klar“, erwiderte Kiley ungnädig.

„Nein, ist es nicht. Ich weiß gar nichts über kleine Kinder und ihre Vorlieben.“

Doch Kiley nahm ihm nicht einen Moment lang ab, dass sein unschuldiger Gesichtsausdruck ehrlich war. „Es ist Ihre Strafe für meine Absage, und wir beide wissen das.“

„Nein, so weit würde ich nun wirklich nicht gehen.“ Er beugte sich dichter zu ihr hinüber, als ihr angenehm war, und flüsterte ihr ins Ohr: „Und nein, ich lasse mich dadurch nicht in meiner Beurteilung für das Komitee beeinflussen. Allerdings finde ich, dass Sie mir ruhig früher hätten mitteilen können, dass Sie nicht mit mir zu Abend essen wollen.“

„Sie haben mir gestern ja kaum eine Wahl gelassen“, verteidigte sie sich. „Und Sie sind vorher auch nicht noch mal vorbeigekommen, sonst hätte ich es Ihnen schon noch gesagt.“

„Sie hätten ja auch in meinem Büro anrufen und mir eine Nachricht hinterlassen können.“ Beim Klang seiner sexy Stimme begann ihre Haut zu prickeln. „Wie lautet also Ihre Antwort?“, fragte er lächelnd. „Sie haben ja eben selbst gesagt, dass Emmie gerne die Pferde sehen möchte.“

Der holzige, männliche Duft seines Aftershaves und die Tatsache, dass er so dicht vor ihr stand, brachten sie völlig aus der Fassung, weswegen sie rasch einen Schritt zurücktrat und zu Emmie hinuntersah. Wie könnte sie dieses kleine Mädchen enttäuschen, das sie so erwartungsvoll ansah?

„Oh, also gut“, gab sie schließlich nach. „Aber wir schauen nur für ein paar Minuten vorbei.“

„In Ordnung.“ Anschließend erklärte Josh ihr kurz, wie sie zu seiner Ranch fand. „Ich erwarte Sie so gegen ein Uhr.“ Dann beugte er sich zu ihrer Tochter hinunter und lächelte ihr zu. „Bis bald, Emmie.“ Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, streifte er sacht Kileys Kinn mit dem Zeigefinger. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, Kiley.“

Als sie ihn dabei beobachtete, wie er zur Tür ging, erfasste sie abermals ein wohliger Schauer der Erregung, und sie meinte, immer noch seine Berührung spüren und seine wohlklingende Stimme hören zu können. Hastig schüttelte sie den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.

„Lächerlich“, sagte sie leise, während sie Emmie in die Jacke half. Josh Gordon war bestimmt der allerletzte Mann, der sie in seinen Bann schlagen würde. Man konnte ihm nicht über den Weg trauen. Auch wenn er ihr bereitwillig den Etat für einen Monat erhöht hatte, ließ sie sich nicht von ihm hinters Licht führen. Von anderen Clubmitgliedern hatte sie gehört, dass er beinahe genauso stark wie Beau Hacket und Paul Windsor an der Schließung des Day Care Centers interessiert war.

Was genau also führte er im Schilde?

3. KAPITEL

Als Josh, der gerade dazu verdammt worden war, den Abend anders als geplant, nämlich ohne Kileys Gesellschaft, zu verbringen, die Bar betrat, sah er sich suchend um. Vielleicht entdeckte er ja einen seiner Freunde.

Noch immer war ihm schleierhaft, weswegen er so viel Wert darauf legte, dass sie eine gute Meinung von ihm hatte. Schließlich kümmerte es ihn sonst auch nicht, was andere von ihm hielten. Solange er zu seinen getroffenen Entscheidungen stand, konnte er abends hervorragend einschlafen. Doch aus irgendeinem Grund machte es ihn betroffen, dass Kiley an seiner Integrität zu zweifeln schien. Warum sonst sollte sie zu dem Schluss kommen, dass er seine Empfehlung für das Komitee davon abhängig machte, ob sie mit ihm ausging oder nicht? Und überhaupt – warum beließ er es nicht einfach dabei?

Normalerweise flaute sein Interesse an einer Frau augenblicklich ab, sobald er erfuhr, dass sie ein Kind hatte. Doch aus irgendeinem seltsamen Grund hatten Kiley und ihre Tochter seine Neugierde geweckt. Welcher Mann würde sich freiwillig von ihnen zurückziehen?

„Hey, Josh“, erklang da eine wohlbekannte Stimme und riss ihn aus seinen Gedanken. Gil Addison, der gegenwärtige Präsident des Texas Cattleman’s Clubs, saß auf der gegenüberliegenden Seite der Bar an einem Tisch, und Josh bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge.

„Hey, Gil, mit dir habe ich nicht gerechnet“, sagte er schließlich, als er den Freund erreicht hatte.

„Cade isst mit einem seiner Freunde aus dem Kindergarten Abendbrot“, erklärte Gil achselzuckend. „Ich habe mir also aussuchen können, allein zu Hause den Kühlschrank zu plündern oder gleich hierzubleiben und mir etwas zu bestellen.“

„Darf ich dir Gesellschaft leisten?“, fragte Josh. „Meine Pläne für den Abend sind in letzter Minute über den Haufen geworfen worden.“

Grinsend deutete Gil auf den leeren Stuhl gegenüber. „Bitte. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal mit jemandem gegessen habe, ohne dass es um Geschäftliches oder Kinder gegangen ist.“

„Seitdem du Präsident bist, hast du ja auch ziemlich viel um die Ohren“, meinte Josh und zog den Stuhl vor, um sich zu setzen.

Gil Addison war alleinerziehender Vater und seinem kleinen Sohn mit Haut und Haaren verfallen, sodass man ihn nicht häufig im Club bei einem Glas Bier antraf. Josh freute sich aufrichtig für seinen Freund, dass er sich wenigstens gelegentlich mal eine kleine Auszeit gönnte.

Nachdem sie bei der netten Bedienung ihre Bestellungen aufgegeben hatten, unterhielten sie sich über die Angelegenheiten des Clubs.

„Mir ist klar, dass du und ein paar andere Mitglieder Bedenken wegen der Neuerungen im TCC habt“, meinte Gil. „Aber je mehr Möglichkeiten wir anbieten, desto größer sind unsere Chancen, die Mitgliederzahlen zu halten und weiterhin eine starke Gemeinschaft zu bilden.“

„Vermutlich hast du damit recht“, räumte Josh ein und wartete, bis die Bedienung ihnen das Essen serviert hatte. „Und da wir gerade von Neuerungen sprechen: Was hältst du eigentlich vom Day Care Center? Meinst du, dass es deinen Erwartungen und denen deines Sohnes gerecht wird?“

„Sogar mehr als das“, erwiderte Gil und schnitt ein Stück von dem Steak auf seinem Teller ab. „Cade freut sich jeden Tag darauf, seine Freunde dort zu treffen. Es ist eine große Erleichterung für mich, zu wissen, dass hier im Haus gut auf ihn Acht gegeben wird, während ich das Geschäftliche für den TCC regele.“

„Die Leiterin scheint ja sehr gut mit Kindern zu können“, meinte Josh.

Gil nickte. „Kiley Roberts ist einfach toll. Ich kann immer noch nicht glauben, wie viel Cade gelernt hat, seitdem er bei ihr ist – und das ist er erst seit letztem Monat“, berichtete er stolz lächelnd. „Er kann sich selbst die Schuhe zubinden und erkennt sogar schon ein paar Wörter, wenn er sie geschrieben sieht.“

„Für einen Vierjährigen ist das ziemlich gut, oder?“, fragte Josh, der wirklich keine Ahnung hatte, ob das zutraf oder nicht. Im Grunde wusste er so gut wie gar nichts über kleine Kinder – gleichgültig, wie alt sie waren.

„Kiley geht einfach großartig mit den Kindern um. Sie lernen bei ihr ganz spielerisch und saugen das Wissen auf wie ein Schwamm.“ Gil grinste. „Jetzt geht Cade sogar ohne großes Theater ins Bett, denn Kiley hat den Kleinen erzählt, wie wichtig es ist, nachts zu schlafen, damit sie tagsüber mit ihren Freunden spielen können.“

Josh beendete sein Abendessen und trank einen Schluck Bier. „Sie hat einen Antrag auf Budgeterhöhung gestellt. Deswegen habe ich im Day Care Center vorbeigeschaut, um mich persönlich davon zu überzeugen, wofür die Gelder verwendet werden sollen. Wenn ich merke, dass das Geld gut angelegt ist, werde ich mich dafür einsetzen, den jährlichen Etat des Kindergartens zu erhöhen.“

„Ja, ich habe neulich gehört, wie Beau sich darüber beschwert hat.“ Gil stockte einen Moment, bevor er weitersprach. „Ich weiß natürlich, dass die Entscheidung über den Etat allein beim Finanzausschuss liegt, aber ich persönlich bin der Meinung, dass das Geld wirklich gut investiert wäre.“ Plötzlich erregte etwas auf einem der zahlreichen Flachbildschirme, die überall in der Bar hingen, seine Aufmerksamkeit. „Verdammt!“

Als Josh aufsah, entdeckte er das Foto von Alex Santiago in den Nachrichten eines nationalen Senders. Der Sprecher berichtete, dass die Ermittlungen bezüglich seines mysteriösen Verschwindens immer noch keine neuen Erkenntnisse gebracht hatten, obwohl Alex in der Zwischenzeit wieder aufgetaucht war. Der Journalist bat jeden Zuschauer, der Alex während des Zeitraums seines Verschwindens gesehen hatte, die leitende Ermittlerin Britt Collins zu kontaktieren. Er wies daraufhin hin, dass man allen Spuren nachging und bereits einige Mitglieder des prestigeträchtigen Texas Cattleman’s Clubs befragt hatte.

Verärgert schüttelte Gil den Kopf. „Gefällt mir ganz und gar nicht, dass der TCC auf diese Weise in Verruf gebracht wird. Unser Ruf ist immer einwandfrei gewesen, und jeder, der sich für die Mitgliedschaft bewirbt, wird einer eingehenden Prüfung unterzogen, bevor er aufgenommen wird. Diese Collins hat schon Chance McDaniel, Dave Firestone und mich befragt. Wen will sie sich wohl als Nächstes vorknöpfen?“

„Ich schätze mal, jeden von uns, wenn sie es für nötig hält“, meinte Josh und trank sein Bier aus. „Ich habe gehört, sie soll ziemlich gründlich sein.“

„Sie täte wirklich besser daran, sich anderswo nach Verdächtigen umzusehen“, bemerkte Gil verärgert.

Josh bedeutete der Kellnerin mit einem Handzeichen, dass sie zu zahlen wünschten. „Ich an deiner Stelle würde mir keine Sorgen um den guten Ruf des TCC machen. Wir sind schon immer über jeden Verdacht erhaben gewesen, und unser Leumund ist tadellos. So was trägt bestimmt nicht dazu bei, dass Zweifel an unserer Integrität aufkommen.“

„Das stimmt, aber trotzdem ist der Club in der letzten Zeit häufiger in den Schlagzeilen gewesen“, erwiderte Gil.

„Gibt es eigentlich schon eine neue Spur wegen der Verwüstungen im Day Care Center?“, fragte Josh. „Ich weiß eigentlich nur, dass die Polizei Teenager verdächtigt“, fügte er hinzu und griff nach der Rechnung, die die Kellnerin vor ihn gelegt hatte.

„Das habe ich auch gehört“, erwiderte Gil und zog sein Portemonnaie aus der Tasche. „Nur die wären dumm genug, sich mit dem TCC anzulegen. Der leitende Detective hat mir erzählt, dass sie Fingerabdrücke gefunden haben. Aber in der Datenbank hat es keinen Treffer gegeben. Sie vermuten, dass es sich vielleicht um eines der Kinder eines Clubmitglieds handeln könnte.“

Josh nickte. „Ja, es sind bestimmt Kinder gewesen.“

Auf der Heimfahrt dachte Josh über das nach, was Gil über Kileys Arbeit gesagt hatte. Er hatte sich schließlich aus erster Hand davon überzeugen können, wie gut sie mit den Kindern umging. Und selbstverständlich machten zusätzliche Serviceangebote den Texas Cattleman’s Club für seine Mitglieder noch interessanter.

Konnte es sein, dass er bisher in der Diskussion um die Notwendigkeit einer Ganztagskinderbetreuung im TCC voreingenommen gewesen war? Etwas zerknirscht musste er sich eingestehen, dass dies sehr wahrscheinlich der Fall gewesen war.

Er und sein Zwillingsbruder Sam waren von einem Mann großgezogen worden, der kein Geheimnis aus seiner Einstellung Frauen gegenüber gemacht hatte. Seiner Meinung nach gehörten sie an den Herd und kümmerten sich um ihre Kinder, anstatt zum Tennisspielen zu gehen, während jemand anderes auf den Nachwuchs aufpasste. Im Grunde hatte Josh die Meinung seines Vaters geteilt – bis er Kiley bei ihrer Arbeit beobachtet und seine Ansichten infrage zu stellen begonnen hatte.

Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn seine Mutter lang genug gelebt hätte, um auf ihn und Sam einzuwirken. Allerdings erinnerte Josh sich kaum an sie und kannte sie eigentlich nur von den Fotos, die sein Vater ihnen gezeigt hatte.

Während er die lange Einfahrt zu seiner Ranch entlangfuhr, beschloss er, bezüglich seiner Empfehlung für das Komitee keine übereilten Entscheidungen zu treffen, sondern sich den ganzen Monat Zeit zu nehmen, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Das war er nicht nur den Mitgliedern des Texas Cattleman’s Clubs, sondern auch Kiley schuldig.

Am Samstagnachmittag parkte Kiley vor Joshs Scheune. Als sie sah, wie er auf sie zukam, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Zwar hatte sie schon tags zuvor gedacht, dass er umwerfend gut aussah, als er sie im Day Care Center besucht hatte, doch das war nichts gewesen im Vergleich zum heutigen Tag. In Anzug und Krawatte war dieser Mann wirklich sehr attraktiv. In zerschlissenen Jeans, einem blauen Leinenhemd, Stiefeln und einem breitkrempigen Cowboyhut sah er einfach umwerfend aus. Wer hätte schon gedacht, dass sich unter seinen Anzügen von Armani so breite Schultern und sexy schmale Hüften verbargen?

„Pünktlich auf die Minute“, sagte er lächelnd, als er ihr die Tür öffnete. „Gut, Sie tragen Jeans.“

„Sie haben doch nicht wirklich gedacht, dass ich in High Heels und Kleid durch einen Stall marschiere?“, fragte sie und stieg aus, während sie sich im Stillen dafür verfluchte, dass dieser Mann derart anziehend auf sie wirkte.

Er lachte. „Neulich haben Sie aber ein Kleid getragen.“

„Weil ich vor dem Komitee meinen Antrag vorstellen musste“, erwiderte sie und wandte sich um, um die hintere Wagentür zu öffnen. „Ansonsten trage ich nur Hosen und Blusen.“

Der Ausdruck in seinen blauen Augen verschlug ihr förmlich den Atem. „Und Sie sehen in allem einfach toll aus.“

Überrascht von seinem Kompliment, kam sie nicht auf den Gedanken, zu protestieren, als er sie sacht beiseiteschob und an ihrer Stelle die Tür öffnete, den Sicherheitsgurt entfernte und ihre Tochter aus dem Autositz hob. „Bist du bereit, auf einem Pferd zu reiten, Emmie?“, fragte er.

Begeistert klatschte das kleine Mädchen in die Hände. „Oh, ja!“

„Von Reiten ist aber keine Rede gewesen“, meinte Kiley anklagend.

„Der Gedanke ist mir auch gerade erst gekommen.“ Er lächelte ihrer glücklichen Tochter zu. „Ich habe mir gedacht, dass die kleine Lady bestimmt Spaß daran hat.“

„Ganz bestimmt“, entgegnete Kiley, bevor ihr klar wurde, dass sie ihm soeben in die Hände gespielt hatte.

Josh grinste triumphierend und legte ihr die freie Hand auf den Rücken. „Dann ist es also beschlossene Sache.“

„Sie manipulieren mich genauso, wie Sie es gestern Nachmittag gemacht haben“, entgegnete sie scharf, als er sie zu einem Gehege führte, in dem zwei gesattelte Pferde standen, deren Zügel lose um den Zaun geschlungen waren.

„Nein, wohl kaum.“ Er öffnete das Gatter und führte sie zu einer gescheckten Stute. „Da ich nicht genau weiß, wie viel Erfahrung Sie mit Pferden haben, habe ich meinen Vorarbeiter gebeten, Daisy zu satteln. Sie ist das freundlichste Pferd, das ich besitze. Sie können doch reiten, oder?“

„Ja, aber es ist schon eine Weile her, dass ich Gelegenheit dazu hatte“, gestand Kiley und klopfte der Stute auf den Hals.

„Brauchen Sie Hilfe beim Aufsteigen?“, erkundigte sich Josh.

Sie schüttelte den Kopf, nahm die Zügel vom Zaun und stellte einen Fuß in den Steigbügel. Unglücklicherweise war die Stute groß und sie so klein, dass ihr Knie sich jetzt auf derselben Höhe wie ihr Kinn befand, was es ihr unmöglich machte, aus eigener Kraft auf das Pferd zu kommen.

„Warten Sie, ich helfe Ihnen“, erbot Josh sich, umfasste ihren Po und gab ihr mühelos den nötigen Schwung, den sie benötigte, um in den Sattel zu gelangen. Als sie sich zurechtsetzte, hatte sie das Gefühl, dass ihre Wangen rot glühten. Glücklicherweise sorgte ihre Tochter für Ablenkung, sodass Kiley sich wieder sammeln konnte.

„Pony“, sagte Emmie glücklich und streichelte Kileys Pferd.

Doch als ihre Mutter die Arme ausstreckte, um sie zu sich hochzuheben, schüttelte das Mädchen den Kopf und beharrte darauf, mit Josh zu reiten – was Kiley besorgt zur Kenntnis nahm. Es war offensichtlich, dass Emmie neidisch auf die anderen Kinder war, die von ihren Vätern abgeholt wurden, und einen Dad in ihrem Leben vermisste. Kiley machte sich Sorgen, dass die Kleine sich zu sehr an Josh gewöhnen konnte, doch sie gab schließlich nach.

Als sie kurz darauf durch das Gatter nach draußen ritten, sah Kiley, wie Emmie über das ganze Gesicht strahlte, und musste zugeben, dass es trotz ihrer anfänglichen Bedenken eine gute Idee gewesen war, Josh zu besuchen. Ganz offensichtlich verlebte ihr kleines Mädchen soeben die schönste Zeit seines Lebens.

„Das scheint ihr ja mächtig Spaß zu machen“, bemerkte Josh amüsiert, als Emmie den Sattelknauf umklammerte und sich glücklich lächelnd zu ihm umdrehte.

Kiley nickte. „Sie hat Tiere schon immer geliebt. Aber Pferde und Ponys sind ihre Favoriten.“

„Ist ihr Dad Pferdenarr?“, wollte Josh wissen. „Vielleicht hat sie es ja von ihm.“

„Nein, er hat sich seit ihrer Geburt nicht mehr blicken lassen“, erwiderte Kiley achselzuckend.

„Oh, das tut mir leid.“ Joshs Anteilnahme klang aufrichtig.

„Das muss es Ihnen aber nicht“, antwortete sie. „Emmie und ich sind ohne ihn besser dran.“

„Hält er denn gar keinen Kontakt mit Ihnen und Emmie?“

Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Nein, Mark hat bereitwillig auf alle elterlichen Rechte verzichtet, damit er keinen Unterhalt für sie zahlen muss.“

„Und ist das okay für Sie?“, fragte Josh verwundert und zügelte den rotbraunen Wallach, den er ritt.

„Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich froh, nichts mit ihm zu tun haben“, erwiderte sie und zügelte ebenfalls ihr Pferd. „Aber ich finde es sehr schade für Emmie. Wenn sie älter wird, fragt sie sich bestimmt, warum ihr Dad nichts von ihr wissen will.“

„Dann hat er selbst schuld.“ Josh klang erbost. „Der Bas…“ Mit einem Blick auf Emmie verstummte er. „Der Mann weiß ja gar nicht, was ihm da entgeht.“

Sie wusste nicht, weswegen sie sich Josh anvertraut hatte, aber schließlich war es ja kein Geheimnis in Royal, dass Mark sich nichts aus Emmie machte.

„Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber warum haben Sie ihn überhaupt geheiratet?“, erkundigte Josh sich.

„Ich bin schwanger geworden, und Marks Vater hat darauf bestanden, dass wir beide ‚das Richtige‘ tun.“

„Aber Sie hätten ja nicht mitspielen müssen“, wandte er ein.

„Sieht ganz danach aus, als wäre meine Schwester nicht die Einzige in der Familie, die in Bezug auf Männer schlechte Entscheidungen trifft“, platzte Kiley heraus.

„Autsch.“

„Tut mir leid“, sagte sie sofort, als ihr klar wurde, dass Josh denken musste, dass sie ihn damit meinte. Sicher, er hatte Lori das Herz gebrochen, aber er war nur einer von vielen Männern in den vergangenen Jahren gewesen. „Anwesende natürlich ausgenommen“, beeilte sie sich zu sagen. „Ich wollte sagen, dass Lori sich grundsätzlich in Typen verliebt, die nicht zu ihr passen.“

Er zuckte mit den Schultern. „Lori ist eine tolle Frau. Aber leider etwas sprunghaft.“

Mehr sagte er nicht, und Kiley fragte sich, was er wohl damit gemeint hatte. Lori war bekannt dafür, eher kurze Beziehungen zu haben, aber so, wie er es gesagt hatte, klang es ja beinahe so, als hätte sie ihm den Laufpass gegeben und nicht umgekehrt. Dabei hatte Lori behauptet …

„Deswegen sagen Sie also, dass die Arbeit im Day Care Center Ihr Traumjob ist“, sagte er. „Wenn Sie schon arbeiten müssen, um für sich und Emmie zu sorgen, ist es natürlich schöner, wenn Sie Ihre Tochter um sich haben.“

„Ja, so kann ich alle ihre Entwicklungsschritte mitbekommen und brauche mir keine Sorgen zu machen, ob jemand anders gut auf sie aufpasst.“

Nachdenklich sah er auf Emmie hinunter. „Oh, oh. Sieht ganz so aus, als würde das kleine Cowgirl einen Teil des Ausritts verpassen.“

Und tatsächlich – ihre Tochter hatte sich an Josh gekuschelt und war lächelnd eingeschlafen. Unwillkürlich musste Kiley lächeln. „Vermutlich liegt es an dem sanften Schaukeln. Sie war ja auch so aufgeregt, dass sie die Pferde besuchen durfte, dass sie kaum geschlafen hat. Wollen Sie, dass ich sie nehme?“

„Nein“, erwiderte er lächelnd. „Es scheint ihr gut zu gehen, und es wäre doch schade, wenn wir sie wecken würden.“

Schweigend ritten sie einen kleinen Bachlauf entlang, der sich am äußersten Rand des Weidelands erstreckte, bevor sie sich wieder auf den Rückweg machten. Vielleicht ist Josh ja doch kein so schlechter Kerl, dachte Kiley und beobachtete verstohlen, wie er ihre Tochter behutsam an seine starke Brust drückte, damit ihr nichts geschah. Wärme durchflutete sie. Welcher Anblick ging mehr zu Herzen als der eines Mannes, der zärtlich ein kleines Kind in den Armen hielt?

Unwillkürlich musste sie daran denken, wie es sich angefühlt hatte, sich an seine Brust zu schmiegen und seine starken Arme um sich zu fühlen, während sie sich in jener Nacht geliebt hatten. Schlagartig erfasste sie wildes Verlangen, und sie musste sich mühsam daran erinnern, das Atmen nicht zu vergessen. Woher war dieses Gefühl gekommen? Was um alles in der Welt stimmte nicht mit ihr?

Josh Gordon war nun wirklich der letzte Mann, an den sie ihr Herz verlieren sollte. Wenn es nach ihm und den anderen Mitgliedern des Finanzvorstandes ging, würde das Day Care Center geschlossen werden und sie ihre Arbeit verlieren – ihren Traumjob. Sie wäre wesentlich besser dran, wenn sie nicht ständig daran dachte, wie leidenschaftlich er sie geliebt und wie glücklich sie sich dabei gefühlt hatte.

Nachdem sie ins Gatter zurückgekehrt waren, stieg Josh behutsam von seinem Pferd ab, um Emmie nicht aufzuwecken. Nie zuvor war ihm aufgefallen, wie niedlich und unschuldig kleine Kinder aussahen, wenn sie schliefen – was vielleicht auch daran liegen mochte, dass Emmie das erste kleine schlafende Kind war, das er so aus der Nähe betrachtete.

Er konnte immer noch nicht fassen, dass Mark Roberts Kiley und ihre kleine Tochter einfach so verlassen hatte und offenbar keinen Wert darauf zu legen schien, eine Rolle in Emmies Leben zu spielen.

Kopfschüttelnd war er Kiley beim Absteigen behilflich. „Emmie ist bestimmt traurig, dass sie ihren ersten Ausritt verschlafen hat.“

Kiley nickte, als sie ihm ihre Tochter abnahm. „Vielen Dank, Josh. Sie hat es wirklich genossen, als sie noch wach gewesen ist, und wird sicher ein paar Tage lang nur noch über Pferde sprechen.“

Als er hörte, wie sie seinen Namen aussprach, durchflutete ihn ein nie gekanntes Gefühl der Wärme, und er musste sich räuspern, bevor er antwortete. „Es ist mir eine große Freude gewesen, Kiley. Wir sollten das bald mal wiederholen. Vielleicht bleibt Emmie beim nächsten Mal wach.“

Plötzlich streckte Emmie sich ein wenig. „Ponys“, murmelte sie schläfrig und sah sich müde um. Sie schien zu begreifen, dass der Ausritt vorüber war, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ponyreiten“, schluchzte sie.

Josh fühlte sich schlagartig schuldig, so als hätte er ihr das Lieblingsspielzeug weggenommen. „Ist es in Ordnung für Sie, wenn ich sie im Sattel sitzen lasse, während ich die Pferde in den Stall zurückbringe?“, fragte er. „Sie wissen schon … damit sie noch ein wenig reiten kann.“

„Ja, ist okay“, entgegnete sie und wischte eine große Träne von Emmies Wange. „Magst du mit Josh gehen, um noch mal zu reiten?“

Emmie nickte und streckte Josh die Arme entgegen. „Ponyreiten.“

Ohne zu zögern, nahm er sie ihrer Mutter ab und setzte sie auf den Sattel des Wallachs. „Halt dich gut am Knauf fest“, sagte er und zeigte ihr, wie sie ihre Hände zu halten hatte. Emmies glückliches Lächeln ging ihm durch und durch, und für nichts auf der Welt hätte er es verpassen wollen. „Wir kommen gleich zurück und holen Daisy“, sagte er zu Kiley. „Auf diese Weise kann sie zwei Mal reiten.“

Nachdem sie auch die Stute in den Stall gebracht hatten, wusste Josh, dass er bei dem kleinen Mädchen mächtig gepunktet hatte, denn es grinste glücklich von einem Ohr zum anderen. Während sein Vorarbeiter Bobby Ray sich um die Pferde kümmerte, kehrten Josh und Emmie wieder zum Gatter zurück. Dort fand er Kiley vor, die sich gerade angeregt mit Bobby Rays Frau unterhielt. „Wie ich sehe, haben Sie gerade meine Haushälterin Martha kennengelernt“, sagte er.

„Oh, mein Gott!“, rief Martha begeistert, als sie Emmie erblickte. „Was für ein entzückender kleiner Engel!“

„Willst du vielleicht, dass Martha dir die kleinen Katzen zeigt?“, flüsterte Josh dem Mädchen verschwörerisch ins Ohr, als teilten sie ein großes Geheimnis. Aus einem ihm unerfindlichen Grund wollte er die Abfahrt von Kiley und Emmie so lange wie möglich hinauszögern.

„Möchte Katzen sehen!“, rief Emmie glücklich.

„Ist es okay, wenn ich ihr die beiden Kätzchen zeige, die wir aus dem Tierheim bei uns aufgenommen haben?“, wandte Martha sich an Kiley.

„Das wäre toll“, erwiderte Kiley lächelnd. „Ich bin sicher, dass es ihr gut gefallen würde.“

Nachdem Josh sie auf den Boden gestellt hatte, griff Emmie vertrauensvoll nach Marthas Hand und winkte ihnen zu. „Bye.“

„Sie ist ein tolles Kind“, sagte Josh, während sie dabei zusahen, wie seine Haushälterin und das kleine Mädchen in die Scheune gingen.

„Danke.“

„Eigentlich müsste ich Ihnen danken“, gestand er. „Es hat mir wirklich Spaß gemacht, sie so glücklich zu sehen.“

„Für eine Zweijährige ist jeder Tag ein richtiges Abenteuer“, erklärte Kiley.

„Ich kann mir vorstellen, dass es das für Sie auch ist“, entgegnete er und stellte sich vor, wie schwer es Alleinerziehende haben mussten.

Sie lachte. „Tja, ist schon vorgekommen, dass ihre kleinen Abenteuer für meinen Begriff etwas zu sehr ausgeufert sind.“

Der glockenhelle Klang ihres Lachens berührte etwas in seinem Inneren, und unwillkürlich streckte er die Hand aus, um sie in die Arme zu ziehen. „Danke, dass ich an Emmies Abenteuer heute teilhaben durfte“, sagte er aufrichtig.

Es fühlte sich wundervoll an, ihren Körper so eng an seinen geschmiegt zu spüren. Als sie sich zurücklehnte und ihn aus ihren herrlichen braunen Augen anblickte, musste Josh sie einfach küssen und hätte nichts dagegen tun können – selbst wenn sein Leben davon abgehangen hätte.

Behutsam senkte er den Kopf, um Kiley die Möglichkeit zu geben, ihn zur Räson zu rufen, falls sie das wünschte. Doch zu seiner großen Erleichterung schloss sie verträumt die Augen, als seine Lippen ihre berührten. Sofort musste er wieder an jene Nacht im Apartment ihrer Schwester denken. Es kam ihm so vor, als würde ein Feuer in ihm auflodern, und leidenschaftliches Verlangen begann ihn zu durchströmen. Schon immer hatte er vermutet, dass es damals zum Äußersten gekommen war, weil sie beide diese unbeschreibliche Chemie zwischen sich gespürt hatten – doch jetzt wusste er es mit Bestimmtheit. Die Anziehungskraft zwischen ihnen war wie ein machtvolles Naturelement, dessen Einfluss sie sich nicht entziehen konnten.

Es kostete ihn große Mühe, sich schließlich von ihr zu trennen, so sehr fühlte er sich zu ihr hingezogen. Ein Kuss war bei Weitem nicht genug. „Das wollte ich schon seit Tagen tun“, sagte er lächelnd.

Autor

Kathie De Nosky
Kathie DeNosky stellt ihren Wecker oft auf 2 Uhr morgens, um wenigstens einige Stunden in Ruhe arbeiten zu können, bevor der Rest der Familie erwacht. Während dann in ihrem Büro leise Countrymusik erklingt, schreibt sie an ihren Romances, denen eine ganz besondere Mischung aus Sinnlichkeit und Humor zeigen ist. Sie...
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Brenda Jackson
Brenda ist eine eingefleischte Romantikerin, die vor 30 Jahren ihre Sandkastenliebe geheiratet hat und immer noch stolz den Ring trägt, den ihr Freund ihr ansteckte, als sie 15 Jahre alt war. Weil sie sehr früh begann, an die Kraft von Liebe und Romantik zu glauben, verwendet sie ihre ganze Energie...
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Olivia Gates
Olivia Gates war Sängerin, Malerin, Modedesignerin, Ehefrau, Mutter – oh und auch Ärztin. Sie ist immer noch all das, auch wenn das Singen, Designen und Malen etwas in den Hintergrund getreten ist, während ihre Fähigkeiten als Ehefrau, Mutter und Ärztin in den Vordergrund gerückt sind. Sie fragen sich jetzt bestimmt...
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