Michelle Stone

Hinter dem Pseudonym Michelle Stone verbirgt sich der bekannte Autor Thomas Jeier, der spannende Romane für jugendliche Leser schreibt. Er wuchs in Frankfurt auf, aber schon bald packte ihn die Abenteuerlust und er unternahm ausgedehnte Reisen nach Nordamerika, das ihm mittlerweile zur zweiten Heimat geworden ist. Er ist ein wahrer Amerika-Kenner und das merkt man seinen romantischen Abenteuerromanen auch an. Diese veröffentlicht er sehr erfolgreich unter seinem zweiten Pseudonym, Christopher Ross. Hier schreibt jemand, der sich wirklich vertieft hat in Land und Leute. Für seine Bücher wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Thomas Jeier ist verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt bei München und „on the road“ in den USA und Kanada, immer auf der Suche nach der nächsten spannenden Begegnung … http://jeier.privat.t-online.de/

Interviews, Fotos und mehr

  • Interview
Was reizt Sie am Schreiben?
Beim Schreiben eines Romans kann ich in eine andere Welt eintauchen. Ich lerne andere Menschen kennen, die ich selbst geschaffen habe, und lebe manchmal sogar in anderen Ländern und einer anderen Zeit. Außerdem macht mir das Formulieren großen Spaß. Wenn es mir gelingt, in wenigen Sätzen oder Worten eine bestimmte Stimmung zu erzeugen, fühle ich mich wohl.

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Geschichte, die Sie geschrieben haben?

Die erste Geschichte habe ich mit sechzehn geschrieben, einen Artikel über Indianer. Eine kleine Tageszeitung hat ihn abgedruckt und mich sogar dafür bezahlt. Ein toller Job, dachte ich, den behalte ich bei. Und so kam’s auch. Der erste Roman war ein Heftwestern mit dem schaurigen Titel „Sechzig Meilen Hölle“. Der erste große Roman für Erwachsene hieß „Das Lied der Cheyenne“ und erschien in den achtziger Jahren.


Woher kommt ihre Begeisterung für die USA und Kanada?
Ich bin mit AFN, dem amerikanischen Soldatensender, aufgewachsen – die hatten die beste Musik. Zu meiner Lieblingslektüre zählten Karl May und historische Westernromane, also wollte ich das Land meiner HeldInnen unbedingt kennenlernen. Mit 21 ging’s zum ersten Mal über den Großen Teich. Amerikanische Geschichte wurde mein Hauptinteressengebiet, die USA und Kanada der Schauplatz meiner Romane. Also fuhr ich immer wieder hin, gewann dort zahlreiche Freunde und eroberte mir eine zweite Heimat.

Was lieben Sie am Reisen?
Das Reisen liegt bei meiner Familie in den Genen. Schon meine Eltern und Großeltern hielt es niemals an einem Ort. Wir wollen ständig wissen, wie es hinter dem nächsten Hügel aussieht. Mein Nachname kommt aus dem Nordischen und bedeutet "dazwischen". Meine Vorfahren waren wahrscheinlich Wikinger, vielleicht also jene, die Amerika entdeckt haben …

Wo bekommen Sie die Inspiration und die Ideen für Ihre Geschichten her?
Die Ideen fliegen mir zu, ich habe jetzt schon genug für ein zweites Leben. Oft erhalte ich sie im Gespräch mit Menschen, die ich am Wegesrand treffe, manchmal beim Lesen eines Sachbuches über eine bestimmte Zeit oder beim Ansehen eines historischen Fotos.

Was muss die perfekte Heldin für Sie verkörpern?
Eine Heldin in einem Thriller oder Abenteuerroman, früher eine männliche Domäne, darf niemals ein Mannweib sein. Sie darf spannende Abenteuer bestehen und mutig handeln, sogar zuschlagen, muss aber immer weiblich bleiben. Man hat mir attestiert, dass ich „in die Seele einer Frau blicken kann.“ Das versuche ich bei jedem Roman.


Wie wichtig ist Ihnen ein Happy-End?

Ein Roman muss so enden, dass die LeserInnen zufrieden sind. Man muss das Buch zur Seite legen und sagen können: „Ach, das war schön!“ Alltag haben wir genug. Allerdings ist ein Happy-end nicht zwingend für mich – bei manchen, vor allem historischen Romanen, ist es auch gar nicht möglich.

Kommen Sie selbst noch zum Lesen? Wer sind Ihre Lieblingsautoren zurzeit?
Ich lese viel, besonders nachts vor dem Einschlafen. Krimis von Karin Slaughter, Robert B. Parker und Loren D. Estleman, Indianerkrimis von Margaret Coel, historische Romane wie „Die Säulen der Erde“ von Ken Follet, Gesellschaftsromane von Debbie Macomber.


Vielen Dank für das Gespräch!