So sexy kann Silvester sein

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Auf der Silvesterparty erwischt er seine Freundin mit einem anderen! Tornadojäger Rick sinnt auf Rache, und die süße Jenna wird seine Komplizin. Ihre Küsse sind unvergleichlich, und er will mehr - doch was wird sein, wenn der Sturm der Leidenschaft abflaut?


  • Erscheinungstag 01.10.2018
  • ISBN / Artikelnummer 9783733738174
  • Seitenanzahl 144
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

„Rate, wie viele James Bonds sich gerade in diesem Raum befinden.“ Jenna Delaney zog ihren Ausschnitt nach oben, während sie beobachtete, wie die Bonds sich miteinander unterhielten. Manche waren klein, manche rundlich, andere blond. Einige hatten Ansätze eines Bierbauchs. Aber sie alle waren eindeutig als der eine, der einzige 007 gekleidet.

Jenna und ihre Freundin Mindy waren perfekt platziert: nahe genug am Silvester-Büfett-Tisch, dass sie alles naschen konnten, was sie wollten, aber trotzdem einen großartigen Ausblick auf den Saal für das Jahrgangstreffen der Boston University hatten. „Zehn? Zwölf?“ Mindy schüttelte den Kopf. „Ich gebe auf. Wie viele?“

„Sie sind alle Bond“, erklärte Jenna. „Jeder einzelne Mann hier. Um sich zu kostümieren, mussten sie sich lediglich einen Smoking leihen. Das ist alles. Es sei denn, sie hatten bereits einen, was es noch einfacher macht. Während ich dumme Nuss einen Haufen Kohle für einen blutroten Momco-Lippenstift und lila-schwarzen OPI-Nagellack in dieser scheußlichen, aber perfekten Farbe ausgegeben habe. Und dann habe ich noch ein Kleid an, das viel zu gewagt ist, nur um das Outfit von Vesper Lynd in Casino Royale zu tragen.“

„Du hast das alles genau recherchiert, ja?“

„Natürlich habe ich das. Alle Bond-Girls haben ihre eigenen Wikis.“ Jenna nahm das Verkleiden ebenso ernst wie ihren Job als Englischlehrerin an einer Mittelschule.

„Du Arme“, sagte Mindy. „Ich habe mein Kostüm wie die Männer ausgewählt. Nichts davon ist neu. Ich habe es mit den Sachen aus meinem Kleiderschrank zusammengestellt.“

Jenna betrachtete die schwarze Bluse und die lange Hose ihrer Freundin. „Das soll ein Kostüm sein?“

Mindy nickte kauend.

„Also wer bist du? Ein Statist?“

„Mach dich nicht lächerlich. Ich bin Judi Denchs ‚M‘.“

Jenna drehte sich um, um sie anzusehen. „Aber sie war nicht rothaarig.“

Mindy grinste schelmisch. „Ich bin M in Verkleidung.“

Jenna lachte.

„Übrigens siehst du sensationell aus.“ Mindy musterte sie eingehend und sah dann auf ihren Ausschnitt. „Na, würdest du, wenn du nicht ständig versuchen würdest, deine Brüste zu verstecken.“

„Was meinst du?“

„Du ziehst schon den ganzen Abend deinen Ausschnitt nach oben. Du zeigst nicht zu viel, du prüde Viktorianerin. Sieh dich um. Hier gibt es Frauen, die beinahe gar nichts mehr tragen. Das Motto der Party sind James-Bond-Filme.“ Mindy zog Jennas Oberteil ein paar Zentimeter nach unten. „Es gibt einen Grund, warum man es tief ausgeschnitten nennt. Warum bist du nicht einfach als Moneypenny gekommen?“

Jenna umklammerte ihr Oberteil. „Das bin ich. Drei Mal, wie du sehr wohl weißt.“

„Genau. Weil wir jedes verdammte Jahr hierherkommen. Überall in Boston gibt es Partys. Ich meine, es ist Silvester und Neujahr, aber jedes Jahr müssen wir zur selben Party. Es ist kriminell, was wir alles verpassen. Es bedeutet nicht, unloyal ihrer Alma Mater gegenüber zu sein, wenn wir auch mal etwas anderes sehen wollen.“

Sie waren Jennas Verlobter und Mindys Ehemann, die beide an der Boston University studiert hatten. „Da hast du nicht unrecht“, Jenna nahm etwas, das aussah wie mit Lachs gefüllter Blätterteig. „Es ist an der Zeit, unser Repertoire zu erweitern. Es ist nur … Payton ist so daran gewöhnt …“

„Pech.“ Mindy sah vielleicht nicht aus wie M, aber im Moment klang sie wie sie. „Ich mag euch beide sehr, aber mir reicht’s. Keine Partys mehr, auf denen wir uns verkleiden müssen. Wenn die Jungs unsere knappen Outfits vermissen, können sie sie anziehen.“

Jenna lachte, bis sie bemerkte, dass sie immer noch ihr Dekolleté mit der Hand bedeckte. Es war ja nicht so, dass ihre Brüste so groß waren, dass sie viel Aufruhr verursacht hätten. Und sie war nie prüde gewesen. Doch dann hatte sie angefangen, Zwölfjährige zu unterrichten. Und mit Payton auszugehen. Nicht, dass er sie prüde gemacht hätte, aber sie gingen zu vielen Veranstaltungen für seine ultrakonservative Buchhaltungsfirma und sie hatte gelernt, sich dementsprechend zu kleiden und zu benehmen. Sie ließ die Hand fallen und richtete sich auf. „Okay, nächstes Jahr schmiedest du die Pläne. Ich bin sicher, Payton ist dabei.“

Mindy hob die Brauen. „Und wenn nicht?“

„Er wird dabei sein. Wo sind die beiden überhaupt?“

Mindy verzog das Gesicht. „Vermutlich stecken sie irgendwo in einer Ecke und diskutieren über die neuesten aufregenden Steuervorgaben.“

Mindys Ehemann Zane war nicht nur zwei Jahre vor Payton auf die Universität gegangen, er war auch Buchhalter in derselben Firma. Jenna mochte das Paar wirklich sehr, aber sie sahen einander nur bei Veranstaltungen wie dieser. Sie lebten in unterschiedlichen Vorstädten und sowohl Mindy als auch Jenna arbeiteten ganztags.

„Hast du den gesehen?“ Mindy nickte in Richtung eines großen, dunkelhaarigen Manns, der am anderen Ende des Büfetts stand.

„Wen? Oh. Hatte ich nicht. Nein. Aber ich … Er … sieht gut aus.“

Mindy nahm sich eine in Schokolade getauchte Erdbeere, jetzt, da sie ein paar Schritte in Richtung der Desserts gegangen waren. „Er sieht gut aus? Das ist, als würdest du sagen, die Mona Lisa ist ein nettes Gemälde.“

„Okay, gut. Er ist umwerfend“, erwiderte Jenna. „Ernsthaft, ich habe in dem Moment aufgehört, dir zuzuhören, als ich ihn gesehen habe.“

„Es sei dir verziehen. Ich meine, er sieht wirklich wie James Bond aus. Besser als Daniel Craig, wenn du mich fragst.“

Jenna nickte, obwohl sie wusste, dass Mindy nicht zu ihr sah. „Er muss ein Schwimmer sein. Richtig? Das ist der Körper eines Schwimmers.“

„Ich weiß es nicht. Ich denke, ein Läufer. Nein. Kampfsport“, sagte sie und ihre Stimme wurde eine Oktave tiefer.

„Hmm. Gut möglich“, erwiderte Jenna mit britischem Akzent.

Mindy lachte. „Ich schicke ihm eine telepathische Nachricht, sein Jackett auszuziehen.“

„Wenn du schon dabei bist, bitte ihn, auch alles andere auszuziehen.“

„Das erscheint mir gierig.“

Nun kicherte Jenna. „Oh verdammt, er ist mit jemandem hier.“

„Wir auch.“

„Natürlich sind wir das. Ich mache nur einen Schaufensterbummel. Oh, seine Freundin ist sehr schön.“

„Ich mochte Blondinen noch nie“, Mindy beäugte Jenna kurz. „Du würdest gut zu ihm passen“, sagte sie. Dann begann sie ihren Teller mit Petit Fours zu beladen.

Jenna lachte. Sie nahm einen Brownie, während sie den Rest der Köstlichkeiten betrachtete und alles ignorierte, das nicht aus Schokolade war.

„Er sieht … gefährlich aus. Danger Bond“, meinte Mindy. „Wenn er nur das verdammte Jackett ausziehen würde. Uns sehen lassen, was er darunter zu bieten hat.“

Jenna sah vom Büfett-Tisch auf und blickte ihre Freundin an, die den Mann unverhohlen anstarrte.

„Es würde mich nicht überraschen, wenn er eine Walther PPK versteckt.“

Mindys Augen leuchteten auf, als sie sich Jenna zuwandte. „Ich nehme den Kommentar über die Viktorianerin zurück. Und gebe dir Extrapunkte für die eleganteste Art, den Witz ‚Ist das ein Revolver in Ihrer Hose?‘ neu zu interpretieren.“

„So bin ich eben. Elegant wie – oh, verdammt, er kommt näher.“

Mindy stupste sie an der Schulter an. „Sieh ihm nicht direkt in die Augen.“

Jenna nickte geistesabwesend. Sie interessierte sich mehr für das traumhafte Kleid, das die Freundin des Mannes trug, als für ihn. Ein paar Sekunden später begriff sie, was ihre Freundin gesagt hatte. Sie sah wieder zu Danger Bond. „Verdammt, ich habe ihm gerade direkt in die Augen gesehen. Er hat mich dabei erwischt. Hör auf, solche Sachen zu sagen.“

„Jenna?“ Mindy piekte sie in die Schulter. „Jenna.“

„Ja, was ist?“

„Payton“, sagte Mindy ein wenig zu strahlend. „Zane. Gott sei Dank seid ihr wieder da. Wir haben schon befürchtet, ihr hättet ein paar Bondgirls gefragt, ob ihr ihre Steuer machen könntet.“

„Ha“, erwiderte Mindys Ehemann ohne jeglichen Humor. „Von Buchhalterwitzen kann ich nie genug bekommen.“

Mindy winkte ab, bevor sie ihren doppelten Scotch entgegennahm. Jennas Blick fiel auf ihre Eheringe. Sie waren von Vera Wang. Diamanten und Saphire auf Weißgold. Gott allein wusste, wie teuer sie gewesen waren.

Dann blickte sie auf ihren eigenen Verlobungsring. Sie und Payton hatten ihn gemeinsam ausgesucht. Der bezaubernde Diamant im Princess-Schliff mit einem drei viertel Karat auf Platin war die perfekte Wahl gewesen. Das Geld, das sie gespart hatten, indem sie vorsichtig waren, hatten sie auf das Konto für ihr Haus getan. Die Hochzeit war für den kommenden Juni angesetzt – falls sie sie nicht wieder verschoben.

Wie dem auch sei, bis dahin hätte sie ihren Studienkredit zurückgezahlt und sie würden eine beachtliche Summe beiseitegelegt haben, um eine Anzahlung für ein Haus in Easton zu haben, einem hübschen Vorort, der in der Mitte zwischen ihren Arbeitsplätzen lag. Es gab einen Grund, warum sie beschlossen hatten, die Hochzeit im schönen Garten seiner Eltern zu feiern. Es war für sie beide sehr wichtig, den nächsten Abschnitt in ihrem Leben schuldenfrei zu beginnen.

Sie nahm Payton ihren White Russian ab und gab ihm einen Kuss. „Du solltest etwas essen. Alles hier schmeckt extrem gut.“

„Ich bin sehr dankbar, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, es für uns zu probieren. Hier kann man die Bösewichte kaum von den Helden unterscheiden.“

„Gern geschehen.“

Payton drückte ihr rasch einen Kuss auf die Stirn und wollte sich einen Teller holen. Er kam nicht weit. Die schöne Blondine, die bei Danger Bond war, schnappte nach Luft, als sie ihn sah. „Payton?“

„Faith! Du kommst doch nie zu diesen Treffen.“

Sie war sogar noch schöner, wenn sie lächelte. „Ich wusste nicht, dass du hier bist“, erwiderte sie, setzte ihren Teller ab und nahm ihn fest in den Arm. Jenna und Mindy sahen sich gegenseitig mit hochgezogenen Brauen an.

Die Umarmung dauerte nur ein paar Sekunden zu lang. Das sah Payton so unähnlich, dass Jenna kaum bemerkte, wie Danger Bond zu ihnen trat.

Faith ging einen Schritt zurück. „Das ist Rick. Mein Freund. Wir sind seinetwegen in Boston.“

Payton stellte sich vor. Jenna sah zu, wie die beiden Männer sich die Hände schüttelten. Offensichtlich hatte Faith etwas für gut aussehende Männer mit dunklem Haar übrig. Jenna seufzte angesichts ihrer Dummheit. Es war das Treffen der Ehemaligen an Silvester. Die Leute aßen gutes Essen und tranken viel Alkohol. Also umarmten sie sich. Es bedeutete nichts. Dennoch stellte sie sich neben Payton.

Payton legte den Arm um sie. „Jenna, das ist Faith Quentin. Wir waren Freunde, als wir auf dem College waren.“ Sie schüttelten sich die Hände, und Faith musterte sie gründlich. Jenna fühlte sich überlegen, weil sie Faith im Gegenzug nicht betrachtete. Niemand außer Mindy musste wissen, dass sie die Frau bereits ausgiebig begutachtet hatte.

Danger Bond hielt ihr ebenfalls die Hand hin. „Ich bin auf die Schule auf der anderen Seite des Charles River gegangen, aber Faith lässt mich trotzdem hierher mitkommen. Rick Sinclair.“

Aus der Nähe betrachtet war sein Lächeln großartig, doch es passte nicht ganz zu seinem markanten Kinn und den stechenden blauen Augen. Als Payton Mindy und Zane vorstellte, begriff sie, dass das College am anderen Ufer des Flusses das M.I.T., das Massachusetts Institute of Technology, war.

„Also bist du beim Journalismus geblieben.“ Payton lächelte Faith an. Oder vielleicht hatte er die ganze Zeit gelächelt.

„Ja. Ich hatte Glück. Journalismus ist – warte. Woher weißt du das?“

„Ich …“ Payton schien überrascht zu sein. Er fing sich schnell wieder, so, dass niemand es bemerkte. Außer Jenna. Sie sah den verräterischen Tick, der ihr verriet, dass er nervös war. „Ich muss etwas im Ehemaligen-Magazin gelesen haben“, meinte er leichthin. „Wenn ich mich recht erinnere, hast du einen National Magazine Award gewonnen.“

Jenna blinzelte. Entweder hatte er Faiths Karriere verfolgt oder er hatte das Ehemaligen-Magazin von vorne bis hinten durchgelesen, etwas, von dem Jenna sicher war, dass er es nicht tat.

„Ja, das hat sie.“ Rick zog Faith für eine schnelle Umarmung an sich. „Sie hatte erst eineinhalb Jahre für Discover gearbeitet. Der NM-Award ist das Zeitschriften-Gegenstück zum Pulitzer-Preis.“

Faith wurde rot und warf ihr perfektes blondes Haar über die Schulter. „Er prahlt nur, weil es in einem Großteil der Artikelserie um ihn ging.“

„Wirklich?“ Zane, der keine Zeit verloren hatte, um seinen Teller zu füllen, trat wieder zu ihnen. „Worum ging es?“

Payton hatte immer noch nichts gegessen. Er musste am Verhungern sein. Jenna wollte gerade anmerken, dass er auf nüchternen Magen trank, aber als Faith sagte: „Klimawandel und die Formation von Superzellengewittern“, sah Payton aus, als habe er nie etwas Faszinierenderes gehört.

Als Payton sie fragte, welche Rolle Rick gespielt hatte, gab Jenna auf. Wenn er mit einem Kater aufwachen wollte, war das seine Sache.

Rick, der offenbar gut mit der Neugier ihres Verlobten zurechtkam, erklärte: „Ich bin Meteorologe beim National Severe Storms Laboratory.“

Faith warf Rick einen Blick zu. Den typischen Blick eines Paares. „Eher ein professioneller Sturmjäger, der zufällig auch einige akademische Grade besitzt.“

Das erregte Jennas Aufmerksamkeit. „Sturmjäger. Das klingt gefährlich.“

Rick zuckte mit den Achseln. „Es kann gefährlich sein, aber es ist auch ein unglaublicher Rausch. Ich glaube, ich habe nicht mitbekommen, was Sie beruflich tun?“

„Sie ist Lehrerin“, warf Payton ein. Noch etwas, das er nur selten tat. Es war wirklich nicht nötig, dass er für sie sprach. „Für Englisch auf der Mittelschule. An einer sehr guten Schule in Scituate.“

Jenna starrte ihn an. Sein Ton und der Hinweis auf South Shore, die eine gute Schule war, wenngleich auch nicht mit Thorndyke Road oder Migos zu vergleichen, zeigten, dass er versuchte, ihren Job glamouröser zu machen. Er war kein bisschen überzeugend. Was war nur heute Abend mit ihm los? Vielleicht hatte er bereits seinen zweiten Whiskey gehabt, bevor er zu ihr zurückgekommen war.

Faith warf ihr ein charmantes Lächeln zu. Rick jedoch sah Payton eine Weile an, bevor er sich an sie wandte. „Dort ist das echte Abenteuer. Was Schüler in diesen prägenden Jahren begeistert, macht den Unterschied. Seit ich vierzehn bin, will ich Tornados studieren. Kinder in diesem Alter sind so leidenschaftlich.“

„Das sind sie“, erwiderte sie. „Ich wollte Lehrerin werden, seit ich dreizehn war.“

Es entstand eine Pause, die gerade lang genug war, um das Thema zu wechseln. Mindy war schrecklich still. Payton brach schließlich das Eis. „Oh, wow, ich muss etwas essen“, erklärte er. Mit einer Hand auf dem Bauch wandte er sich an Jenna. „Soll ich dir etwas mitbringen?“

Sie schüttelte den Kopf. Das war endlich der Payton, den sie kannte. Dann überraschte er sie mit einem Kuss. Nicht das übliche Küsschen. Da war ein bisschen Zunge dabei, und das vor allen Leuten. Sie beendete den Kuss rasch. „Danke, Mr. Bond“, sagte sie und hoffte, dass sie den richtigen Tonfall getroffen hatte.

Payton zwinkerte ihr zu. „Gern geschehen.“ Er wandte sich wieder an die Gruppe. „Also gut. Es war toll, dich wiederzusehen, Faith. Bleibst du eine Weile in der Stadt?“

„Ein paar Tage.“ Faith lächelte erst Rick, dann Payton an. „Ich bin sicher, wir werden uns bald wiedersehen. Es war schön, Sie alle zu treffen.“

Das Paar verschwand schließlich in der Menge.

Sobald sie wieder zu viert waren, machten die Männer sich daran, das Büfett zu studieren, während Jenna an ihrem White Russian nippte. Sie und Mindy standen direkt neben dem Schokoladenbrunnen, aber sie hatte keinen Hunger.

Mindy stieß sie an der Schulter an und flüsterte: „Danger Bond hat deine Ehre verteidigt.“

„Was?“ Jenna lachte. „Nein, hat er nicht.“

„Okay, deinen Beruf. Trotzdem … das war nett.“

Jenna lachte erneut gezwungen. Sie war dankbar, dass Mindy Paytons seltsames Verhalten nicht erwähnt hatte. Sie warf Jenna jedoch einige fragende Blicke zu, besonders, als Faith und Rick noch einmal an ihnen vorbeigingen. Jenna lächelte, als wäre alles in Ordnung. Sie war nicht eifersüchtig.

Aber sie musste zugeben, dass Paytons Verhalten sie vor ein Rätsel stellte. Er hatte nicht erwähnt, dass sie verlobt waren. Den größten Teil der kurzen Begegnung hatte er damit verbracht, Faith anzugrinsen. Aber vielleicht hatte es ihn einfach überrascht, seine alte Freundin zu sehen. Jenna konnte sich vorstellen, dass sie auch nach Worten ringen würde, wenn sie Martin, ihren Freund vom College, auf einer Party treffen würde. Natürlich war das etwas völlig anderes. Sie glaubte nicht, dass zwischen Payton und Faith etwas gelaufen war. Zumindest hatte er es nie erwähnt. Wie dem auch sei, Faith wäre eine Idiotin, wenn sie sich mit anderen Männern herumtreiben würde, wo sie Rick hatte. Er war absolut charmant gewesen.

Payton belegte einen gerade frei gewordenen Platz an einem hohen Bartisch. Sie hätte es vorgezogen, sich hinzusetzen, aber es war angenehm, ihren Drink abzustellen.

„Jetzt, wo ich mich umgesehen habe“, sagte Payton und trank seinen Whiskey aus, „glaube ich nicht, dass es in diesem Hotel eine schönere Vesper Lynd gibt.“

Sie lächelte, wohl wissend, dass er das auch gesagt hätte, wenn sie einen Pullover über ein Alltagskleid gezogen hätte. „Ich habe wirklich nicht gedacht, dass es so viele Vespers geben würde.“ Gerade als sie das gesagt hatte, lief eine weitere vorbei. „Aber ich vermute, es ergibt Sinn. Der Film ist relativ neu.“

„Keine hat es so gut hinbekommen wie du.“

Noch ein Kompliment? Interessant. Payton lobte für gewöhnlich nur im Privaten. Aber er hatte sie auch noch nie in der Öffentlichkeit so geküsst. Es gab keinen Grund, warum er diese Dinge nicht in Gegenwart von Zane und Mindy sagen sollte. Und trotzdem …

„Und deine Augen haben noch nie so verführerisch ausgesehen.“

Okay, das war wirklich zu viel. Was zum Teufel war los mit ihm? Hatte es etwas mit Faith zu tun? Machte er ihr Komplimente, weil er sich schuldig fühlte? Oder war er betrunken? Ebenso wie sie trank er für gewöhnlich nicht viel.

Eines der Dinge, die sie am meisten an Payton schätzte, war, dass er berechenbar war. Für viele Frauen mochte das kein attraktiver Charakterzug sein, aber für sie schon. Sie liebte ihn für seine Beständigkeit. Dafür, dass ihre gemeinsame Zukunft sich ohne Hindernisse und Tränen entfalten würde. Trotzdem, drei Komplimente hintereinander? „Worüber hast du mit Zane so lange geredet, als ihr zur Bar gegangen seid? Arten, wie man eine sichere Sache anwirbt?“

Alle lachten und Paytons Schultern entspannten sich, als er antwortete: „Ich habe George und Cora eine Weile nicht gesehen. Haben sie gesagt, wohin sie wollen?“

Mindy meldete sich endlich zu Wort. „Sie tanzen unten. Wir treffen uns mit ihnen, sobald Zane fertig gegessen hat. Wollt ihr mitkommen?“

Payton schüttelte den Kopf. „Da unten ist es zu laut und zu voll. Ich werde wahrscheinlich hierbleiben.“

Es war lächerlich, aber Jennas Brust zog sich wieder zusammen. Er und Faith waren Freunde gewesen. Wenn sie mehr gewesen wären als das, hätte Payton es ihr erzählt. Sie war auf dem Wellesley College gewesen. Martin war zwei Jahre lang ihr Freund gewesen. Es hatte auch ein paar andere gegeben. Payton wusste von ihnen. Genauso, wie sie von Paytons Freundinnen vor ihr wusste. In der Zeit, in der sie und Payton zusammen waren, war Eifersucht nie ein Thema gewesen.

Sie sah auf ihre Uhr, dann wandte sie sich an Mindy. „Jetzt ist es halb elf. Wie wäre es, wenn ihr uns eine SMS schreibt, falls ihr beschließt, früher zu gehen? Sonst treffen wir uns in einer Stunde beim Aufzug im zweiten Stock, bevor der Countdown beginnt, ja?“

„Ich glaube, es wäre einfacher, wenn wir uns hier treffen“, meinte Payton. „Wir wissen bereits, wo es ist, und soweit ich gehört habe, macht das Ehemaligentreffen-Komitee hier um Mitternacht etwas Besonderes.“

Mindy und Zane stimmten zu, bevor sie gingen, aber vorher warf Mindy Jenna ein seltsames Lächeln zu.

„Weißt du was, Liebling?“, meinte Jenna und suchte Paytons Blick. „Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, nächstes Jahr Silvester woanders zu feiern.“

So wie Payton sie ansah, hätte sie ebenso gut fragen können, ob er mit ihr Verbrechen begehen wollte.

„Sicher“, sagte er, wenig überzeugend. „Warum nicht? Wir können darüber reden. Wie wäre es, wenn ich noch mal versuche, mir einen Weg zur Bar zu bahnen? Wir haben noch viel Zeit. Solange ich vor Mitternacht zurück bin.“

Nichts an seinem Gesicht, das eifriger wirkte, als sie es je zuvor gesehen hatte, stimmte. Und warum hatte er sie nicht gebeten, mitzukommen? Sie kannte ihn zu lange, um so überrascht zu werden. Als er sich den Weg durch die Feiernden bahnte, wurde ihr schwer ums Herz.

Waren sie jedes Jahr wegen Faith zu diesem Wiedersehenstreffen gekommen?

2. KAPITEL

Ricks Handy vibrierte. Irgendein Tölpel rempelte seinen Rücken an und das Einzige, was ihn auf den Füßen hielt, war die Menge der sich windenden, frenetisch feiernden Partygäste in einem Saal, der so voll war, dass er sich wünschte, er und Faith wären nie zu diesem Wiedersehenstreffen gekommen. Aber sie hatte ihn darum gebeten und er hatte gerade mit seiner Freundin Samantha geredet, die wollte, dass Rick ihr Prototyp-Apartment in Boston ausprobierte, also hatte er nicht lange überlegen müssen. Er fragte sich nun, ob Faiths Interesse daran, zu dieser Party zu gehen, etwas persönlicher war, als sie ihn hatte glauben lassen. Es hatte ihr sichtlich gefallen, Payton zu treffen. Egal, es machte nichts. Er und Faith hatten Spaß. Und es würde noch besser werden.

Er zog das Handy heraus, während Faith sich auf der Tanzfläche an ihm rieb. Es war ein Anruf von der Arbeit und er konnte es sich nicht leisten, ihn nicht anzunehmen. Es hatte keinen Sinn, ihr das zu sagen, nicht bei der lauten Musik, aber er hielt das Handy hoch, bis sie es bemerkte und nickte.

Er war dankbar für den Anruf. Er tanzte gerne, aber die Band war laut genug, um Tote aufzuwecken. Er musste ein wenig manövrieren, aber schließlich erreichte er einen überfüllten Gang, wo ihn ein Zeichen auf die Toiletten aufmerksam machte.

Sobald er sich darin befand, wurde es ruhiger. Dennoch summten seine Ohren trotz der Ohrstöpsel, die er nun herausnahm und in seine Tasche steckte. Nicht in die Tasche, in der sich die Überraschung des heutigen Abends befand. In die andere. Dann drückte er die Kurzwahl.

„Frohes neues Jahr, du Blödmann.“ Sogar in dem widerhallenden Toilettenvorraum, in dem zwei Handtrockner liefen, erklang die spöttische Bemerkung mit dem jamaikanischen Akzent seines Mitarbeiters laut und klar.

„Antwan, wenn du mich nur angerufen hast, um mich zu belästigen, werde ich deinen iPod so umprogrammieren, dass er nur noch ABBA spielt.“

„Du bist der Teufel in Menschengestalt“, antwortete Antwan. „Ich sitze hier und beobachte das Wetter auf der ganzen Welt, während du abfeierst. Aber da ich ein netter Kerl bin, werde ich dir trotzdem sagen, dass es in der Innenstadt von Boston nach zwei Uhr morgens schwierig aussieht. Viel Schnee, also solltet du und Faith schnell in das tolle Apartment verschwinden, sobald sie Ja gesagt hat.“

Rick griff in seine andere Tasche und zog einen 1,4-Karat-Verlobungsring heraus. „Danke, Mann. Sonst noch irgendwelche Orte, an denen es Probleme gibt?“

„Was kümmert es dich? Du willst sie doch immer noch fragen, ob sie dich heiraten will, richtig?“

„Ja. Direkt nach dem Kuss. Es wird nicht wieder so wie … du weißt schon.“

Das letzte Mal, als er ihr einen Antrag hatte machen wollen, hatte er den Ring in der Tasche seiner Jeans versteckt. Es war an ihrem Geburtstag gewesen. Sie waren in einem Heißluftballon gefahren, was damals eine gute Idee gewesen zu sein schien. Die ersten zehn Minuten ihres besonderen Flugs? Fantastisch. Danach? Zum Einschlafen. Die Stimmung war unwiederbringlich verloren gewesen.

Natürlich hätte ihn nichts davon abhalten können, ihr den Antrag zu machen, wenn er es wirklich gewollt hätte, wie Antwan bemerkt hatte. Aber sein Freund dachte auch, dass er ein Idiot war, ihr einen Antrag zu machen. Antwan mochte Faith recht gerne, aber er meinte, er könne keine Funken fliegen sehen. Er war einfach zu romantisch. Ein gemeinsamer Sinn für Humor und Bequemlichkeit würde noch lange andauern, wenn die Flitterwochen vorbei waren.

„Ich bin sicher, diesmal wird dich nichts aufhalten.“

„Richtig. Also …“

„Halt dich zurück, Ricky. Ich bin noch nicht fertig. Buch deinen Flug früh am Samstagmorgen. Das ist die einzige Pause, die ich sehe, bevor Boston von einer Reihe übler Stürme getroffen wird. Möglicherweise Rekord-Schneemenge.“

„Nun, das ist ärgerlich. Ich habe morgen fürs Abendessen reserviert …“

„Das kannst du möglicherweise einhalten, aber ich würde mich nicht darauf verlassen.“

„Na, herzlichen Dank.“

„Ja, weil ich persönlich den Polarwirbel geschaffen habe, nur um dir den Urlaub zu vermiesen.“

„Ich wusste es.“

Antwan lachte. „Du machst ihr den Antrag und es ist Silvester. Zumindest habt ihr ein paar Nächte. Also mach was draus. Und klebt nicht vor dem Wetterkanal, ja?“

Okay, nun war Antwan einfach nur noch nervtötend. Rick und Faith lebten seit über drei Jahren zusammen, und sie sahen immer den Wetterkanal, bevor sie ins Bett gingen. Es war eines der vielen Dinge, die sie gemeinsam hatten. Sie verstand die Anforderungen seiner Arbeit und zuckte mit keiner Wimper, wenn er beim ersten Anzeichen für eine Superzelle mit seinem Team von Sturmjägern aufbrach. Meistens brach sie dann ebenfalls auf. Nicht als Teil seines Teams, sondern um ihre Reportagen zu machen.

Sie war nach Norman gezogen, um in der Nähe des National Weather Center zu sein. Sie hatten sich kennengelernt, als sie ihn interviewt hatte, und er hatte sofort gewusst, dass sie beide gut zusammen wären.

„Wie dem auch sei“, sagte Antwan, dem man anhörte, dass er grinste. „Warum redest du in irgendeiner Toilette mit mir, wenn du bei deiner Verlobten sein könntest?“

„Sie ist noch nicht meine Verlobte. Und woher weißt du, dass ich in der Toilette bin?“

„Nichts hat so viel Klasse wie eine Klospülung im Hintergrund, mein Freund. Wir sehen uns am Montag.“

„Ja. Danke, Kumpel. Frohes neues Jahr.“

Nachdem er aufgelegt hatte, sah sich Rick den Diamanten erneut an. Klare Linien und makellose Schönheit, so wie Faith. Sie trug nicht viel Schmuck. Das hätte auch nicht gepasst. Wenn sie nicht gerade einen Auftrag hatte, trainierte sie jeden Tag zu Hause in ihrem Fitnessraum oder schwamm im Freizeitzentrum. Und wenn sie klettern oder tauchen gingen, war Schmuck keine gute Idee. Aber einen Verlobungsring würde sie tragen. Wahrscheinlich.

Er hatte einen an Jennas Finger bemerkt. Er fragte sich, warum der gute alte Payton nicht erwähnt hatte, dass sie seine Verlobte war. Er wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als eine schwere Hand auf seine Schulter fiel. Er wirbelte herum, stieß die Hand weg und war bereit, den Idioten umzuhauen, der ihn angefasst hatte – bis er seinen Atem roch.

„Tun Sie’s nicht“, beschwor ihn der Betrunkene. Er sah aus, als wäre er fünfzig oder sechzig. „Leben Sie einfach mit ihr zusammen. Und schaffen Sie sich keine Kinder an. Die saugen Sie aus. Frohes neues Jahr.“

Der Mann ging in eine der Kabinen, als Rick den Ring zurück in seine Tasche steckte. Er hatte nie daran gedacht, Faith zu heiraten, bis zwei seiner Kollegen Kinder bekommen hatten. Sie waren in seinem Alter und beide schienen nun glücklicher zu sein. Seitdem war der Grundstein gelegt.

Außerdem klang eine Zukunft mit Kindern gar nicht so schlimm, wenn er Faith in seinem Leben hatte. Sie war ein Abenteuerjunkie wie er. Sie hatten beide großes Interesse an Meteorologie. Und sie war die Art Frau, die er brauchte. Unabhängig. Ehrgeizig. Schön. Er hatte noch nie eine Frau kennengelernt, mit der er so problemlos zurechtkam. Also ja, auch wenn Faith jetzt noch keine Kinder wollte, würde sie doch wahrscheinlich irgendwann ihre Meinung ändern. Er war auch noch nicht bereit dafür. Aber er hatte sich dem Gedanken geöffnet.

Faith einen Heiratsantrag zu machen, war der logische nächste Schritt. Aber das würde er ihr nicht sagen. Sie würde nur lachen und ihm erklären, dass sein gesamtes Leben unlogisch war. Und er hätte ihr zugestimmt.

Als er sich die Hände wusch, dachte er wieder über den Kerl nach, den Faith umarmt hatte. Es war ein voller Körperkontakt gewesen. Wenn er es nicht gesehen hätte, hätte er es nicht geglaubt. Sie war eigentlich nicht der Typ, der andere umarmte.

Vielleicht hatte sie sich verpflichtet gefühlt, sich an ihn zu pressen? Eine alte Schuld, die sie begleichen musste? Nein. Sie hatte gelächelt, als hätte sie gerade eine seltene linksdrehende Superzelle entdeckt.

Warum machte er sich Sorgen? Faith interessierte sich für nichts außer ihre Arbeit und, na ja, ihn. Und Payton sah nicht so gut aus wie er. Rick betrachtete sich im Spiegel, um sicherzugehen. Verdammt, er konnte es nicht sagen. Er glich eher einem Bösewicht als Bond. Faith nannte ihn gerne gefährlich sexy. Aber ernsthaft, wer nannte sein Kind Payton? Doch komischer Name oder nicht, er hatte es geschafft, sich eine sexy Verlobte zu angeln.

Rick setzte seine Ohrstöpsel wieder ein und ging zurück, um Faith zu finden. Es waren nur noch zwanzig Minuten bis Mitternacht.

Jenna war wieder alleine. Payton war gerade mit einem Mitglied seiner Studentenverbindung auf einen letzten Drink gegangen und sie erwartete nicht, ihn bis kurz vor Mitternacht wiederzusehen.

Wenn es nach Jenna gegangen wäre, wären sie und Payton mit Zane und Mindy gegangen. Die beiden hatten vernünftigerweise beschlossen, nach Hause zu gehen.

Stattdessen hatte Jenna es geschafft, wieder direkt vor dem Desserttisch zu landen. Sie würde niemals in ihr Hochzeitskleid passen, wenn sie so weitermachte.

Ach, verdammt.

Sie wählte ein köstlich aussehendes Teil. Es war ein Brownie mit Käsekuchen und einem Schokoladenmousse-Topping.

Sie hatte gerade den zweiten Bissen genommen, als Danger Bond den Raum betrat. Sein Blick wanderte direkt dorthin, wo sie stand. Natürlich.

Sekunden später gesellte sich Faith zu ihm und Jenna wirbelte herum. Nun blickte sie die kahle Wand an. Nichts Verdächtiges dort.

Himmel, warum hatte Payton sie hier alleingelassen? Warum waren sie nicht schon nach Hause gegangen? Sie war müde und schlecht gelaunt. Und sie musste ihren Teller abstellen. Aber natürlich gab es keinen Tisch in der Nähe. Der nächste befand sich bei Faith und Rick, und da sie sich nicht in deren Nähe begeben würde, durchquerte Jenna den gesamten Saal, wo sie einen großen Tisch in einer recht einsamen Ecke fand.

Alles war in Ordnung, bis sie zu ihrem Lieblingspärchen blickte …

Aber sie waren nicht dort, wo sie sie zuletzt gesehen hatte. Stattdessen standen sie genau vor ihr. Nun, nicht genau, aber sie waren nahe genug, um eine unauffällige Flucht zu verhindern.

Ein tiefer Atemzug ermöglichte es ihr, den Raum nach Payton abzusuchen. Aber sie konnte die Gedanken an Rick nicht verdrängen. Und wenn sie ehrlich war, die an Faith auch nicht. Sie trug keinen Verlobungsring. Sie hatte Rick ihren Freund genannt. Die kamen und gingen, wie sie sehr wohl wusste. Aber Rick war sicher jemand, der sich längerfristig band. Eine schöne Frau wie Faith konnte jeden haben. Ein sexy Sturmjäger war eher ihre Liga als ein Buchhalter.

Verdammt. Jenna machte sich wegen Faith Sorgen, aber das war idiotisch, weil Payton sie nie verlassen würde. Sie hatten ihre gesamte Zukunft geplant. Sie hatten schon Namen für ihr erstes Kind ausgesucht.

Was stimmte nicht mit ihr? Es musste der Alkohol sein. Sie hatte zwei White Russian gehabt und Payton brachte ihr einen dritten. Zum Glück nahmen sie den Zug nach Hause, aber wenn sie ihre Haltestelle erreichten, musste einer von ihnen nüchtern sein, um Paytons Auto zu ihrer Wohnung zu fahren.

Faith setzte sich in Bewegung und Jenna beobachtete sie, bis sie den Saal verließ. Dann ging Rick in Richtung des Büfetts, sodass Jenna sich aus ihrer Ecke wagen konnte. Als sie die Uhr in der Nähe der Tür sah, blieb sie abrupt stehen. Payton war bereits seit einer ganzen Weile verschwunden. Vielleicht hatte ihn das Trinken auf leeren Magen eingeholt? Sie hoffte, es ging ihm gut. Und dass er nicht immer noch an der Bar war.

Bei dem Gedanken wurde ihr übel … doppelt verdammt, denn ihr erster Gedanke war gewesen, dass Faith ebenfalls zur Bar ging und die beiden sich über den Weg liefen. Diese Nacht musste jetzt enden. Neujahr war ihr egal. Nächstes Jahr würde sie nicht einmal in die Nähe dieses Hotels kommen. Vielleicht würde sie zu Hause bleiben, einen Film ansehen und Popcorn essen. Ja, das klang toll.

Autor

Jo Leigh

Seit Jo Leigh 1975 bei der großen Filmgesellschaft 20-Century-Fox als Lektorin in der Abteilung für Comedys einstieg, ist sie im Filmgeschäft zu Hause. Sie war für die Mediengesellschaften CBS, NBC und verschiedene andere große Produktionsfirmen tätig, wobei sie zunehmend Drehbücher konzeptionierte und bearbeitete. Kein Wunder, dass bei so viel Sachkenntnis...

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