Überraschung in den Flitterwochen

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Sagt Cara der Verlobungsring, den Neil ihr liebevoll ansteckt, etwa, dass er es ernst meint? Ihre geplante Ehe sollte doch eigentlich nur vorübergehend sein, um ihre Großmutter glücklich zu machen. Schließlich ist Cara schmerzlich bewusst, dass Neil keine Bindung will…


  • Erscheinungstag 16.08.2017
  • ISBN / Artikelnummer 9783733779436
  • Seitenanzahl 130
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

„Wer ist als Nächstes dran?“, fragte Neil, als der Kunde, dem er gerade ein paar Bremsklötze verkauft hatte, sich zum Gehen anschickte. An die sechs Leute warteten geduldig darauf, von Neil bedient zu werden. Momentan war er noch der Geschäftsführer dieses Ladens, Inhaber war sein Vater. Doch sobald er das nötige Geld zusammenhatte, wollte er die Anteile seines Vaters aufkaufen und endlich stolzer Besitzer dieses Kfz-Ersatzteilladens werden.

Er war ein wenig überrascht, dass Cara nicht aus dem Büro herbeigeeilt kam, um ihm zu helfen, die Kunden zu bedienen. Zwar gehörte der Verkauf nicht zu ihren Aufgaben, doch wenn der Laden voll, wenn Not am Mann war, war sie sich nie zu schade einzuspringen, das war eine Selbstverständlichkeit für sie. Und sie kannte sich im Geschäft ebenso gut aus wie Neil, was keinesfalls verwunderlich war, denn sie hatte schon seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr bei Griffin Auto Parts mit angepackt, in den Schulferien, nachmittags, nach der Schule, wann immer sie Zeit hatte. Jetzt arbeitete sie als seine Sekretärin. Vor wenigen Monaten war sie neunundzwanzig geworden.

Neil blickte in Richtung Büro. Was er durch die Glasscheibe sah, machte ihm Sorgen. Cara starrte auf ihren Computerbildschirm und wischte sich gleichzeitig Tränen ab. Dann, als spürte sie seinen Blick, drehte sie sich zu ihm um.

„He, was ist denn los?“, schien sein Blick sie zu fragen. Und wie üblich, gelang ihr ein tapferes, wenn auch etwas wackliges Lächeln. Sie winkte ab, wie um zu sagen, er solle sich nicht um sie sorgen, es ginge ihr gut.

„Ich glaube, ich bin als Nächste dran“, wiederholte eine Frau, inzwischen leicht ungeduldig und gereizt. Höflich widmete sich Neil der Kundin, die doch tatsächlich eine ganze Minute brauchte, um eine Quittung aus ihrer Handtasche hervorzukramen. „Mein Mann schickt mich, um dieses Ersatzteil abzuholen, das er vor einigen Tagen bestellt hat. Jemand von Ihnen hat angerufen und gesagt, dass es da ist.“

„Ich habe angerufen“, erklärte Cara mit leicht belegter Stimme. Sie war hinter Neil aufgetaucht und nahm ihm die Quittung ab. „Ich kümmere mich schon darum.“

„Danke, Cara“, sagte Neil und strich ihr dankbar und gleichzeitig aufmunternd über die Schulter. Er wollte nicht, dass sie sich sorgte oder bedrückt war.

Solange er denken konnte, hatte er brüderliche Gefühle für Cara LaCroix. Er kannte sie schon seit ihrer Geburt, sie waren in derselben Nachbarschaft hier in Hammond, Louisiana aufgewachsen. Neil, ein Einzelkind, war fünf Jahre älter als Cara, die das jüngste von acht Kindern war. Aus ihm unerfindlichen Gründen hatte sie ihn stets angehimmelt, und er hatte sie einfach nur niedlich gefunden, dieses rundliche, springlebendige kleine Ding, das sie damals gewesen war, mit den großen braunen Augen und einem Wirrwarr an schwarzen Locken. So war es nur natürlich, dass er so etwas wie ein großer Bruder für sie geworden war.

Neil war immer für Cara da gewesen, hatte sie aufgehoben, wenn sie von ihrem Dreirad gefallen war, hatte ihre Tränen mit linkischer Zärtlichkeit getrocknet und hatte ihr aufmunternd Zuspruch geleistet. Und als sie später Fahrrad fuhr, war er derjenige gewesen, der es stets für sie reparierte.

Während er auf dem College war, entwickelte sie sich zu einem reizenden Wirbelwind von Teenager, der Interesse an Jungs zeigte. In Herzensangelegenheiten hatte sie nie ihre Brüder um Rat gefragt, sondern war damit immer zu Neil gekommen, er hatte ein offenes Ohr für sie und war stets bemüht, sie klug und weise zu beraten.

Neil war sicher, dass er noch vor dem Abend erfahren würde, was Cara bedrückte. Hoffentlich war es nichts Ernstes, und es stand in seiner Macht, ihr zu helfen. Er würde geradezu alles tun, um das ansteckende Lächeln wieder auf ihr hübsches Gesicht zu zaubern. Es war ihm inzwischen die größte Freude, Cara um sich zu haben, nicht nur beruflich, sondern auch sehr oft privat.

Der Kundenstrom riss auch in der Mittagszeit nicht ab. Doch allmählich, gegen halb drei, beruhigte sich das Geschäft etwas, und Neils Verkäufer Jimmy Boudreaux und Peewee Oliver kamen allein zurecht.

„Haben Sie schon zu Mittag gegessen, Boss?“, fragte Peewee, ein Afro-Amerikaner Ende zwanzig. Cara, die gerade aus dem Büro gekommen war, antwortete anstelle von Neil: „Nein, hat er noch nicht.“ Sie wandte sich an Neil. „Ich habe dir vorhin ein Roastbeef-Sandwich bestellt. Es liegt im Kühlschrank.“

„Danke.“ Er lächelte sie an. „Das ist sehr lieb von dir.“

„Irgendjemand muss ja darauf achten, dass du hin und wieder etwas isst. Wenn man nicht auf dich Acht gibt, verhungerst du noch.“

Cara hatte ja recht. Seit Neil vor drei Jahren seine Frau und seinen kleinen Sohn bei einem Unfall verloren hatte, war Essen für ihn zu einer unbedeutenden Nebensache geworden. Zwar hatte er seinen Appetit mittlerweile wenigstens zu einem gewissen Grad wiedergewonnen, aber keine Mahlzeit würde jemals wieder so schmecken, wie sie es getan hatte, als er noch eine glückliche Familie hatte. Nichts im Leben würde wieder so sein wie zuvor. Das hatte er inzwischen akzeptiert.

Mit der Zeit war der niederschmetternde Schmerz über den Verlust etwas schwächer und zu einer stillen Trauer geworden. Das Geheimnis des Überlebens, so hatte Neil festgestellt, bestand darin, viel zu arbeiten und so wenig wie möglich über sich selbst nachzudenken.

„He, hin und wieder eine Mahlzeit auszulassen wird mich nicht gleich umbringen“, protestierte er lachend. „Im Gegenteil, so bleibe ich in Form!“

„Du kannst doch essen, was du willst. Du wirst nie zunehmen. Während ich nur an Essen zu denken brauche, und schon landen einige extra Kilos auf meinen Hüften.“

„Du denkst zu viel über dein Gewicht nach.“

„Wenn ich das nicht tue, werde ich in Windeseile ebenso rund und pummelig wie meine drei Schwestern.“

„Deren Ehemänner sich aber keinesfalls beschweren, oder?“ Neil legte Cara liebevoll den Arm um die Schultern und drückte sie brüderlich. „Komm und iss mit mir! Wie ich dich kenne, hast du bestimmt wieder nur einen Salat zu Mittag gegessen und bist immer noch hungrig.“

Cara seufzte herzerweichend. „Ertappt! Mir knurrt der Magen.“ Sie blieb stehen. „Aber es wäre besser, wenn ich mich wieder an die Arbeit mache.“

„Nein! Mach eine Pause und leiste mir Gesellschaft“, bat Neil. „Wir haben heute noch gar keine Gelegenheit gehabt, uns zu unterhalten.“ Er hatte nicht vergessen, dass sie vorhin geweint hatte, und wollte unbedingt den Grund erfahren. Er machte sich Sorgen um sie.

„Na gut. Aber erwarte nicht, dass ich eine besonders fröhliche Unterhalterin bin.“

„Warum nicht? Ist es wegen deiner Großmutter?“

Cara nickte und blinzelte krampfhaft, um den aufsteigenden Tränen Einhalt zu gebieten. Neil zog sie behutsam mit sich in den Aufenthaltsraum, hin zum Esstisch, zog einen Stuhl hervor und wollte sie sanft zwingen, sich hinzusetzen. „Wir haben uns doch schon darüber unterhalten“, erinnerte er sie beruhigend. „Du weißt, dass Sophia sehr religiös ist und keine Angst vor dem Tod hat. Im Gegenteil, sie freut sich sogar darauf, wieder mit ihren geliebten Verstorbenen vereint zu sein.“

„Das weiß ich doch.“ Sie sträubte sich, sich hinzusetzen. „Setz du dich! Ich hole dir das Sandwich. Was möchtest du trinken?“

„Nein, du setzt dich. Ich hole uns die Sachen.“ Und schon war Neil unterwegs zum Kühlschrank. Er beeilte sich, denn er wollte unbedingt erfahren, wieso Cara so unglücklich war. Nachdem er das Sandwich appetitlich auf einem Teller angerichtet hatte, holte er noch zwei Dosen mit kalten Getränken und trug das ganze Menü zum Tisch, wo er es zwischen sich und Cara abstellte.

„Bedien dich“, forderte er sie auf, nahm sich selbst ein Stück und biss hungrig hinein.

„Eigentlich sollte ich nichts essen“, meinte Cara verzagt und blickte sehnsüchtig auf den Teller.

„Es schmeckt wirklich gut. Und wenn du jetzt deinen Heißhunger stillst, brauchst du heute Abend nicht so viel zu essen.“

„Das stimmt. Und ich sterbe vor Hunger.“ Sie sah ihn dankbar an, nahm sich einen Teil des Sandwichs und biss lustvoll hinein. Ganz offensichtlich mundeten Roastbeef und Käse vorzüglich. Dennoch entging es Neil nicht, dass sie nach wie vor niedergeschlagen war. Er musterte sie besorgt.

„Um noch einmal auf Sophia zurückzukommen“, hob er an, als sie aufgegessen hatte und sich zufrieden zurücklehnte, „hat sich ihr Zustand denn so sehr verschlechtert?“ Vor einigen Monaten war bei Caras Großmutter Krebs diagnostiziert worden, und der Arzt hatte ihr erklärt, dass sie nur noch acht Monate bis zu einem Jahr zu leben hatte, denn sie hatte sich gegen eine Chemotherapie entschieden.

„Nein.“ Caras Stimme zitterte, und Tränen benetzten ihre Wangen. Gereizt wischte sie sie mit dem Handrücken weg.

„Aber irgendetwas ist seit gestern vorgefallen. Sag es mir. Vielleicht kann ich ja helfen.“

„Du kannst mir nicht helfen.“ Sie schniefte und wies streng und mit spitzem Finger auf die noch unberührte Hälfte seines Sandwichs. Er sollte essen. Brav nahm Neil ein Viertel auf. Er wusste nur zu genau, dass sie nichts sagen würde, bevor er nicht seinen guten Willen bewiesen und zumindest etwas mehr gegessen hatte. Und richtig. Cara erzählte nun ohne dass er weiter drängen musste. „Auf dem Weg hierher habe ich kurz im Haus meiner Eltern vorbeigeschaut, um Nonna zu besuchen. Wie immer eben, du weißt ja.“

Neil nickte. Er kannte Caras Gewohnheiten. Und er brauchte auch keine Erklärung, dass Nonna italienisch für Großmutter war.

Cara fuhr fort. „Ich bin durch die Hintertür reingegangen und dann direkt zu Nonnas Zimmer. Erst danach wollte ich Mom in der Küche aufsuchen. Die Tür zu Nonnas Schlafzimmer stand offen, und ich hörte, wie Mom und Nonna sich unterhielten. Ich wollte wirklich nicht lauschen, aber noch ehe ich mich überhaupt bemerkbar machen konnte, hörte ich, wie Nonna Mom erzählte, dass sie von meiner Hochzeit geträumt hätte. Sie beschrieb mein Hochzeitskleid, die Kleider der Brautjungfern, die Blumen in der Kirche, einfach alles. Oh Neil, du hättest Nonnas Stimme hören sollen. Sie klang so glücklich!“ Cara biss sich auf die Unterlippe und zwei weitere dicke Tränen rollten ihre Wangen herunter.

„Und dann? Erzähl weiter“, drängte er sie sanft.

„Na ja, dann unterhielten die beiden sich darüber, dass ich schon neunundzwanzig und noch nicht einmal verlobt bin. Nonna meinte, wenn doch nur ihr Traum wahr würde, könnte sie ohne Bedauern sterben. Der Hauptgrund, warum sie überhaupt noch am Leben festhielte, sei der, dass sie sich nichts sehnlicher wünsche, als mich glücklich im sicheren Hafen der Ehe zu sehen, mit einem guten Mann.“

„Arme Kleine. Und wie ich dich kenne, hast du dir gleich einen Packen Schuldgefühle aufgeladen. Deine Familie meint es gut, aber sie setzen dich schon unter Druck, endlich einen Ehemann zu finden, seit du zwanzig bist.“

„Aber doch nur, weil sie das Beste für mich wollen. Sie können es sich einfach nicht vorstellen, dass man auch als Single glücklich ist.“ Cara seufzte, ließ die Schultern hängen und verschränkte die Arme auf dem Tisch. „Ich bin ja ganz ihrer Meinung. Das ist das Schlimmste daran. Ich gäbe alles dafür, eine Hochzeit zu planen, an der Nonna teilhaben kann, während sie noch bei Kräften ist. Nicht nur um ihretwillen, sondern auch, weil ich liebend gern heiraten würde. Es ist immer mein Traum gewesen, Ehefrau und Mutter zu sein – aber es hat bisher einfach noch nicht sein sollen.“

„Der Richtige wird schon noch auftauchen. Du musst Geduld haben.“ Neil schob den Rest seines Mittagessens zur Seite, umfasste ihre Arme und drückte sie beruhigend.

„Aber ich habe doch Geduld bewiesen! Was, wenn ich weiterhin auf den Richtigen warte und er überhaupt nicht auftaucht? Was, wenn er schon da war und ich ihn nicht erkannt habe? Neil, wie kann ich sicher sein, dass ein bestimmter Mann der richtige ist?“

„Dein Instinkt wird sich sofort melden. Wenn du dir vorstellst, den Rest deines Lebens ohne ihn zu verbringen und du diesen Gedanken nicht ertragen kannst, dann weißt du, dass es der Richtige ist.“

„War es so für dich, als du Lisa batest, deine Frau zu werden?“

„Ja.“ Schnell schob Neil die Erinnerung wieder zurück hinter eine fest verschlossene Tür seiner Vergangenheit, allerdings nicht schnell genug, um den Schmerz und die Leere zu verhindern, die sich immer einstellten, wenn er an Lisa dachte. Und an seinen toten Sohn, den kleinen Chris.

„Entschuldige.“ Cara nahm seine linke Hand in ihre. „Die Frage ist mir einfach so herausgerutscht. Ich weiß, du kannst es nicht ertragen, daran erinnert zu werden.“

„Ist schon gut“, versicherte Neil und stand auf. „Und du zerbrichst dir nicht weiter den Kopf über das, was du heute Morgen gehört hast, Cara. Ich bin ganz sicher, dass du schon sehr viel dazu beiträgst, Sophias letzte Tage auf Erden glücklich zu machen, indem du einfach du selbst bist.“

Statt auch aufzustehen, blieb sie sitzen, als hätte sie noch etwas auf dem Herzen. Neil sah sie fragend an.

„Hast du noch etwas Zeit? Da ist noch etwas anderes, was mich beschäftigt.“

Plötzlich hatte er ein ungutes Gefühl. Doch warum?

„Gestern Abend hat mich Roy gebeten, seine Frau zu werden.“

Langsam setzte sich Neil wieder hin. Roy Xavier war der Autoverkäufer, mit dem sich Cara schon seit einiger Zeit traf. Neil hatte bisher jedoch nicht den Eindruck gehabt, dass es ihr ernst war mit dem Mann. „Was hast du ihm geantwortet?“

„Ich habe ihm gewissermaßen einen Korb gegeben.“

„Gewissermaßen?“

„Na ja, ich war eben ehrlich. Ich habe ihm gesagt, dass ich nichts gegen ihn habe, dass ich gern mit ihm meine Zeit verbringe, aber dass ich nicht glaube, in ihn verliebt zu sein.“ Sie musterte Neils Gesicht eingehend und runzelte verwirrt die Stirn. „Sehe ich da etwa Erleichterung auf deinem Gesicht?“

„Nein, das hat mich einfach nur etwas … überrascht“, erklärte er, nicht bereit zuzugeben, dass er in der Tat ungeheuer erleichtert war. Neil begriff sich selbst nicht. Wieso war er so sehr dagegen, dass Cara Roy Xavier heiratete? Allerdings musste er zugeben, dass ihm bisher keiner ihrer Freunde gut genug dafür gewesen war, ihr Ehemann zu werden.

„Ich hatte auch nicht erwartet, dass er mir einen Antrag machen würde“, verriet sie ihm. „Ich war völlig durcheinander, stammelte nur noch peinliches Zeug. Ich wollte ihn nicht verletzen. Komisch, innerlich war ich ganz ruhig: In Gedanken machte ich eine Liste, welche seiner Eigenschaften für eine Ehe sprechen.“ Sie hob einen Finger nach dem anderen. „Er hat ein gutes Herz. Er ist erfolgreich in seiner Arbeit. Meistens ist er der beste Verkäufer in seinem Laden. Er besucht die Kirche. Er stammt aus einer großen Familie. Ich bin noch nicht oft bei seinen Eltern gewesen, aber sie scheinen nett zu sein. Und er mag meine Familie.“ Cara warf entnervt die Hände hoch. „Warum sollte ich Roy nicht heiraten? Ganz besonders, wenn man bedenkt, dass ich bald dreißig werde.“

„Du hast selbst gesagt, dass du ihn nicht liebst. Du triffst dich seit sechs Monaten mit ihm, die Liebe hätte also wahrlich Zeit gehabt zu wachsen.“

„Es sind sogar sechseinhalb Monate. Vielleicht gibt es Leute, die sich niemals Hals über Kopf verlieben. Vielleicht wächst die Liebe bei solchen Leuten ganz langsam, aus Respekt und Zuneigung. Verliebtheit währt doch sowieso nicht ewig, oder?“

„Cara, warum willst du dich mit Gewalt dazu überreden, Roy zu heiraten?“

„Meinst du, es wäre ein großer Fehler, wenn ich das täte?“

Ja, dachte er, sprach es aber nicht aus. „Was ich meine, ist unwichtig, Kleines. Es ist dein Leben und deine Entscheidung. Aber du solltest weder Roy noch sonst jemanden heiraten, nur weil du es satt hast, Single zu sein, oder weil du deine Großmutter glücklich machen möchtest!“

„Aber du hast nichts gegen Roy?“

„Ich kenne Roy wirklich nicht gut genug, um mir eine umfassende Meinung zu bilden. Er scheint ja ein ganz netter Kerl zu sein“, fügte Neil widerwillig hinzu.

Cara streckte die linke Hand aus und blickte sehnsüchtig auf ihren Ringfinger. „Er hat noch keinen Verlobungsring gekauft. Er wollte, dass wir zusammen losziehen und einen aussuchen.“

„Also hat Roy immerhin noch die Hoffnung, dass du Ja sagen könntest.“

„Unbedingt. Er war zwar enttäuscht, dass ich seinen Antrag nicht gleich angenommen habe, aber er meinte, dass meine zögerliche Haltung ganz natürlich sei, wie sagte er doch gleich? Er fände das sehr weiblich. Er war jedenfalls einverstanden, mir Bedenkzeit zu geben.“ Sie stützte sich vom Tisch ab, stand auf und lächelte verlegen. „Danke, dass du dir eine weitere Episode aus dem dramatischen Leben der Cara LaCroix angehört hast, Neil. Ich weiß nicht wieso, aber es hilft mir immer, mit dir über meine Probleme zu reden.“

Neil winkte ab. Er war ganz und gar nicht glücklich über das, was sie ihm erzählt hatte. Seine Laune war plötzlich alles andere als gut. Gereizt wäre das richtige Wort – und für gewöhnlich kannte er diesen Gemütszustand nicht.

„Chef, ein Vertreter möchte Sie sprechen.“ Peewee steckte den Kopf durch die Tür des Aufenthaltsraumes und warf Neil einen fragenden Blick zu.

„Sagen Sie ihm, ich komme gleich.“

„Geh und rede mit dem Mann. Ich räume das hier schon weg.“

Als Neil zögerte, stellte Cara sich kurz auf die Zehenspitzen, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und schob ihn dann energisch zur Tür hinaus. Dann machte sie schnell Ordnung. Sie spürte, dass sie sich schon wieder ein wenig besser fühlte. Das Gespräch mit Neil hatte ihr gut getan und die Dinge in die richtige Perspektive gerückt. Wenn sie ihm doch nur ebenso helfen könnte! Sie machte sich Sorgen um ihn, und ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, wenn sie daran dachte, was er durchgemacht hatte. Neil hatte seine Frau Lisa und seinen dreijährigen Sohn Chris bei einem Unfall verloren. Er selbst war zu der Zeit geschäftlich unterwegs gewesen, damals arbeitete er noch als Vertreter für eine große Kfz-Ersatzteil-Firma.

Manchmal hatte Cara das Gefühl, dass er in besonders depressiven Phasen wünschte, er wäre zusammen mit seiner kleinen Familie gestorben. Sie selbst dankte Gott von ganzem Herzen, dass er verschont geblieben war. Sie liebte Neil genauso, wie sie ihre vier Brüder liebte, und, um die Wahrheit zu sagen, fühlte sich Neil sogar noch näher als Tony, Michael, Sal oder Frankie.

Cara war mit der Einstellung groß geworden, dass alles, was geschieht, einen Grund und Sinn hat, und dass alle Ereignisse im Leben in einen göttlichen Plan passen, den der Mensch nur leider manchmal nicht versteht. Für Cara war es unbegreiflich, dass Neil etwas so Entsetzliches zustoßen konnte. Aber zugleich war sie froh, dass er vor drei Jahren wieder in ihr Leben getreten war, als er, ein einunddreißigjähriger Witwer, aus Memphis zurückkam, um sein Leben irgendwie weiterzuleben. Sie freute sich jeden Tag aufs Neue darauf, zur Arbeit zu kommen und ihn dort zu sehen.

Was war es noch gleich, was er vorhin gesagt hatte auf ihre Frage, wie sie den Richtigen erkennen würde? „Wenn du dir vorstellst, den Rest deines Lebens ohne ihn leben zu müssen und du den Gedanken einfach nicht ertragen kannst, dann ist er der Richtige.“ Sie konnte sich nicht vorstellen, je für einen anderen Chef als Neil zu arbeiten. Egal, ob sie Roy nun heiratete oder nicht, Cara würde auf jeden Fall ihren Job behalten und Neil weiterhin jeden Tag zur Seite stehen. Eine Ehe mit Roy würde an ihrer Beziehung zu Neil auf keinen Fall etwas ändern.

Voller Elan machte sie sich wieder an die Arbeit. Für den Augenblick waren ihre Sorgen vergessen, und sie fühlte sich leicht und zuversichtlich.

2. KAPITEL

„Danke, Tante Cara!“, freuten sich Lea und Lauren, die Zwillinge, deren vierter Geburtstag heute war, einstimmig. Aufgeregt hatten sie Caras Geschenke ausgepackt, identische Make-up-Sets für kleine Mädchen. „Jetzt können wir uns so hübsch machen, wie du es bist.“

Mia, die Mutter der Zwillinge, tat beleidigt. „Eure Mom legt auch hin und wieder Make-up auf und sieht hübsch aus, wenn sie die Zeit dazu hat!“

„Es bringt eurer Tante Cara überhaupt nichts, sich hübsch zu machen“, mischte sich jetzt Caras ältester Bruder Tony mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht ein. „Es gelingt ihr ja trotz allem nicht, sich einen Mann zu angeln!“

„Hör auf, deine kleine Schwester zu ärgern“, schimpfte Rose LaCroix gutmütig, mit einem liebevollen Blick auf ihren ältesten Sohn.

Die Zwillinge waren mehr an ihren Geschenken interessiert als an dem Geplänkel der Erwachsenen. Sie packten aufgeregt und zielstrebig die nächsten Päckchen aus und zogen damit wieder die Aufmerksamkeit der ganzen Runde auf sich. Aber Cara wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bevor sie erneut aufgezogen werden würde. Und sie wusste auch, dass ihre Familie die Angelegenheit nicht nur als Spaß betrachtete. Fast war es schon so weit, dass sie große Familienzusammenkünfte fürchtete, weil sie doch immer nur wieder daran erinnert wurde, dass sie noch nicht unter der Haube war.

Heute bestand die Versammlung auf dem großen Rasen hinter dem Haus ihrer Eltern aus ihren sieben Geschwistern, deren Frauen und Männern und fünfundzwanzig Enkelkindern. Dazu kamen noch verschiedene Nachbarn und Verwandte. Cara hatte zwar nicht gezählt, aber sie schätzte, dass es sich um insgesamt mehr als sechzig Menschen handelte. Der Jüngste war Stevie, der sechs Monate alte Sohn ihres Bruders Sal, und die Älteste war Sophia, ihre Großmutter, die in einem bequemen Gartensessel Hof hielt und äußerst zerbrechlich wirkte in ihrem neuen rosafarbenen Kleid.

Cara hatte ihrer Großmutter dabei geholfen, sich für den Festtag zu richten, hatte sie liebevoll frisiert, sie mit ein wenig Make-up hübsch geschminkt und ihr die antiken Ohrringe angelegt. Während dieser kleinen Liebesdienste hatte sie sich traurig an die Unterhaltung zwischen ihrer Mutter und Sophia erinnert, als ihre Großmutter von ihrem Traum gesprochen hatte. Wie erfreut wäre Sophia gewesen, wenn Cara, ihre Lieblingsenkelin, ihr endlich die erlösenden Worte gesagt hätte: „Nonna, du wirst es nicht glauben. Der Mann, mit dem ich mich treffe, Roy Xavier? Er hat mir einen Antrag gemacht, und ich habe mich entschieden, Ja zu sagen!“ Was für ein schöner Augenblick das gewesen wäre! Und Cara war so kurz davor gewesen, genau dies ihrer Nonna zu sagen.

Nur Neils negative Reaktion auf Roys Antrag hatte ihr zu denken gegeben. Sie hatte seinen Rat immer geschätzt und wollte seine Zustimmung. Und solange sie die nicht hatte, würde sie auch für ihre geliebte Großmutter nicht jene Nachricht haben, auf die die alte Dame schon so lange und sehnsüchtig wartete.

Neil war der Einzige, der Cara wirklich wichtig war, und – das war ihr wichtig – von dem sie mit absoluter Sicherheit wusste, dass er diskret war. Ihre drei Schwestern, ihre Mutter und Sophia hätten eine Neuigkeit wie den Heiratsantrag unter dem Siegel der Verschwiegenheit weitererzählt, und binnen kürzester Zeit wäre er Allgemeingut gewesen, dem jeder noch seinen eigenen Senf voller Begeisterung hinzugefügt hätte.

Die Zwillinge hatten inzwischen alle ihre Geschenke ausgepackt und Kuchen und Getränken war freudig zugesprochen worden. Und nun war es Zeit für all die beliebten Kinderspiele, die schon zu Caras Kinderzeit gespielt worden waren.

Während die Kinder sich fröhlich lärmend vergnügten, tauschten die Erwachsenen die letzten Neuigkeiten aus. Frankie umarmte seine Frau, die beiden lächelten einander zu wie Verschwörer. „Es sieht ganz so aus, als würde Klein-Stevie in einigen Monaten einen kleinen Cousin zum Spielen bekommen. Carmen erwartet weiteren Nachwuchs.“

Diese Nachricht wurde freudig begrüßt. Cara bemühte sich tapfer, ihre Sehnsucht nicht allzu offen zu zeigen. Sie und Carmen waren Schulkameradinnen gewesen, und jetzt erwartete Carmen selig schon ihr drittes Kind.

Wie die anderen wohl reagieren würden, wenn sie auch einmal Neuigkeiten dieser Art verkünden könnte? Roy würde sicher ebenso stolz aussehen wie Frankie jetzt. Sie konnte Roys Arm fast um sich spüren, stark und unterstützend.

Wie leicht das alles wahr werden könnte. Sie musste nur Ja sagen, und sofort könnte sie den Hochzeitstermin festlegen, so bald wie möglich, damit Sophia noch kräftig genug war, um an der Feier teilzunehmen. Ihre Großmutter wäre so glücklich. Und, nicht zu vergessen, die ganze Familie wäre froh, dass Cara endlich unter der Haube war. Und Cara wünschte sich doch selbst nichts sehnlicher. Sie wollte die glückliche Hälfte eines Paares sein, wollte schwanger werden, endlich ein Kind haben. Ich möchte Ehefrau, Mutter, verheiratete Tochter, Enkelin und Schwester sein, dachte sie sehnsüchtig.

Ich akzeptiere seinen Antrag, entschied sie im Stillen. Und nun, da sie endlich einen Entschluss gefasst hatte, konnte sie es kaum erwarten, Roy zu sehen, um ihm ihre Entscheidung mitzuteilen. Nein, sie wollte keine weitere Minute verlieren. Cara war fest entschlossen. Und sie jubelte innerlich bei dem Gedanken, dass sie nun endlich die Möglichkeit hatte, Sophias Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

„Das fällt wirklich ins Auge. Nicht schlecht“, meinte Cara. Sie stand hinter Neil, den Kopf leicht schief gelegt und musterte das neue Arrangement aus Autowachsen und – polituren, das er soeben aufgebaut hatte. „Die hellblaue Dose da, ist das ein neues Produkt?“

„Ja, ist es. Soll angeblich alles Bisherige auf dem Markt in den Schatten stellen.“

„Das muss ich unbedingt Roy erzählen. Was das Aussehen seines Wagens betrifft, ist er äußerst penibel. Sein Wagen ist ständig so auf Hochglanz poliert, dass man sich darin spiegeln kann.“

„Der Mann verdient ja schließlich auch sein Geld mit Autos“, meinte Neil so ruhig wie möglich, was ihm nicht leicht fiel, denn je mehr er von Roy Xavier hörte und sah, desto weniger gefiel ihm dieser Mann. Und inzwischen sah er ihn oft, denn seit sich Cara vor zwei Wochen mit ihm verlobt hatte, kam der Typ ständig im Laden vorbei. Neils Instinkt sagte ihm, dass Xavier ihn nicht ausstehen konnte, egal, wie kumpelhaft er sich nach außen auch gab. Und dieses Gefühl beruhte eindeutig auf Gegenseitigkeit.

„Roy holt mich nachher ab. Wir haben einen Termin bei Pfarrer Kerby in der Kirche.“ Cara zog behutsam die Schultern hoch und bewegte vorsichtig den Kopf von Seite zu Seite.

„Was ist los? Nackenverspannung?“

„Diese Hochzeitsvorbereitungen bringen mich noch um“, seufzte sie. „Ich versuche ja, alles ganz entspannt anzugehen, aber es gibt einfach zu viel zu tun, und die Zeit rennt mir davon.“

„Du setzt dich viel zu sehr unter Druck. Komm, ich massiere dir Nacken und Schultern. Danach geht es dir bestimmt besser.“ Neil drehte sie so, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand, und begann ihr sanft die Schultern zu massieren.

„Oh, tut das gut“, seufzte sie erleichtert. „Das solltest du jeden Abend für mich tun, bevor ich ins Bett gehe. Bestimmt würde ich dann mit Leichtigkeit einschlafen können.“

Roy Xaviers Stimme erklang hinter Neil. „Heh, damit bin ich aber ganz und gar nicht einverstanden. Der einzige Mann, der meine Frau vor dem Einschlafen massiert, bin von jetzt an ich.“

„Oh, hallo, Roy“, begrüßte Cara ihn mit vor Entspanntheit träger Stimme. „Lass mich dieses paradiesische Gefühl noch ein, zwei Minuten genießen.“

„Mach hopp. Wir sind spät dran, Süße“, erwiderte er verstimmt.

„Tatsächlich? Ach, schade. Na ja, danke, Neil.“ Nur ungern trat Cara von ihm weg, und ebenso ungern ließ Neil die Hände fallen.

„Nun, wie läuft denn das Geschäft, Roy?“, fragte er und bemühte sich, freundlich zu klingen. Dass Xavier Cara Süße nannte und sie herumkommandierte, ging ihm gewaltig gegen den Strich.

„Könnte nicht besser sein“, antwortete Roy. Seiner Stimme fehlte jetzt der aalglatte verbindliche Ton, den er für gewöhnlich an den Tag legte.

Cara schien die Spannung, die zwischen den beiden Männern herrschte, jedoch nicht zu bemerken. „Morgen früh werde ich wohl eine halbe Stunde später kommen, Neil. Ich muss auf dem Weg zur Arbeit noch in der Druckerei vorbeischauen, um mir den Vorabdruck der Hochzeitseinladungen anzusehen.“

„Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst“, meinte Neil gutmütig. „Lass es langsam angehen. Du halst dir einfach zu viel auf mit der Organisation dieser Hochzeit.“

„Können wir jetzt endlich los, Süße?“ Xavier zog Cara an sich und küsste sie fordernd auf den Mund. Er wollte den Kuss lang und tief werden lassen, aber Cara wehrte ihn ab. Und Neil stand dabei, die Hände zu Fäusten geballt. Es fiel ihm schwer, seine Abneigung zu verbergen.

„Bis morgen, Neil“, verabschiedete sich Cara.

„Ja, bis morgen.“ Er wandte sich schnell ab und konzentrierte sich ganz auf die Auswahl seiner Autowachse, um nicht zusehen zu müssen, wie die beiden zusammen fortgingen. Xavier hatte besitzergreifend den Arm um Cara gelegt.

Dieser Typ war nicht annähernd gut genug für Cara. Wieso sah sie nicht, dass sie dabei war, einen Riesenfehler zu begehen? Sie hatte Roy Xavier doch nur erhört, weil sie unbedingt heiraten wollte, um ihre Großmutter glücklich zu machen.

Allein der Gedanke, Zeuge dieser Eheschließung sein zu müssen, verursachte Neil Übelkeit. Cara war drauf und dran, einen schlimmen Fehler zu begehen. Als Mrs. Roy Xavier würde sie niemals glücklich werden. Das war nicht nur undenkbar, das war unmöglich.

„Roy, es ist völlig in Ordnung, wenn du mir vor Neil einen kleinen Begrüßungskuss gibst, aber bitte küss mich in der Öffentlichkeit nicht so, als wären wir allein.“ Sie hatten gerade den Laden verlassen, und Cara war noch ganz erhitzt vor Empörung. „Deine fordernde Art ist mir peinlich – und für Neil ist das auch nicht gerade angenehm.“

„Mir schien, als fühlte er sich äußerst wohl dabei, dich zu betatschen.“

„Mach dich doch nicht lächerlich! Er hat mir nur den Nacken massiert, weil ich verspannt war. Das war vollkommen ohne Hintergedanken. Neil hat mich noch nie sexuell berührt.“

„Aber jedes Mal, wenn ich in den Laden komme, hat er gerade den Arm um dich gelegt oder er tätschelt dich sonst irgendwie. Und das, meine Liebe, gefällt mir ganz und gar nicht.“

„Du übertreibst maßlos. Und auch wenn dem so wäre, Neil und ich sind wie Geschwister.“

Roy warf ihr einen schrägen Blick zu und gab einen skeptischen Laut von sich.

Sie stiegen in den Wagen. Cara wollte noch mehr sagen, beschloss dann aber, das Thema zumindest für den Augenblick fallen zu lassen. Und noch bevor sie überhaupt ein anderes unverfängliches Thema anschneiden konnte, meinte Roy auch schon besänftigend: „Lass uns nicht streiten, Süße. Aber versuch bitte auch, mich zu verstehen. Wie würde es dir gefallen, wenn du bei mir im Geschäft reinspaziertest und ich gerade eine meiner Sekretärinnen umarmte?“

„Das würde mir ganz und gar nicht gefallen. Aber du kennst deine Sekretärin auch noch nicht seit Kindertagen, oder?“

Roy hob abwehrend die Hände, und Cara verstand diese Geste dahingehend, dass die Diskussion beendet war. Sie schwieg, während er in den Verkehr ausscherte.

„In einer Sache muss ich Griffin allerdings recht geben.“ Roy nahm die rechte Hand vom Steuer und legte sie besitzergreifend auf Caras Oberschenkel. „Du halst dir wirklich zu viel auf damit, die Hochzeit ganz allein zu organisieren und dabei noch Vollzeit zu arbeiten. Warum gibst du nicht schon jetzt deine Arbeit auf? Selbstverständlich musst du ihm zwei Wochen Kündigungsfrist geben, alles andere wäre unfair.“

„Ich soll kündigen?“ Sie starrte ihn entgeistert an.

„Wir sind uns doch darin einig, dass wir sofort eine Familie gründen wollen, nicht wahr? Hatten wir das nicht gemeinsam beschlossen?“ Er tätschelte anzüglich ihren Oberschenkel. „Ich will ja nicht angeben, aber ich nehme mal an, dass ich dich schon auf unserer Hochzeitsreise schwängern werde.“

Autor

Carole Halston
Wenn Carole Halston sich etwas wünschen dürfte, dann stünde „mehr Zeit“ ganz oben auf ihrer Liste.
Die könnte sie gut zum Schreiben ihrer Romane und für Familie und Freunde gebrauchen und sich außerdem ihren vielen anderen Leidenschaften widmen: Gartenarbeit, Tennis, Golf und Töpfern.
Außerdem reist sie gerne mit ihrem Ehemann an...
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