Verzaubert in den Highlands

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Schottland, 1257. "Spart Eure süßen Worte für eine andere. Ihr habt nicht das, was ich in einem Mann suche." Ungläubig starrt Trálin MacGruder die überirdisch schöne Catarine an. Noch keine Frau hat ihn bezaubert wie diese geheimnsivolle Fremde, die sich im blutigen Machtkampf der Clans so furchtlos und kriegerisch auf seine Seite geschlagen hat. Und nun weist sie ihn kalt zurück - obwohl das Verlangen doch heiß in ihren Augen brennt! Warum darf sie ihm ihr Schwert schenken, aber nicht ihr Herz? Als der stolze Highlander erfährt, wie tief die Kluft tatsächlich ist, die ihn von seiner mysteriösen Verbündeten trennt, bricht eine Welt für ihn zusammen …


  • Erscheinungstag 15.09.2015
  • Bandnummer 292
  • ISBN / Artikelnummer 9783733761813
  • Seitenanzahl 320
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Schottland 1257

Prinzessin Catarine MacLaren musterte die nebelumwölkten Berge und Hänge jenseits des Lochs. „Ich sehe nichts.“

„Ich auch nicht.“

Catarine schaute Atair, den Anführer ihrer Feenkrieger, an. „Wir haben die englischen Krieger noch vor wenigen Minuten gesichtet. Sie können nicht verschwunden sein.“

„Das ist wahr“, entgegnete Atair besorgt. Ein Lederband hielt sein rabenschwarzes Haar zusammen. Seine Stimme war tief. Er spähte zu der Stelle, wo einige Feenkrieger das knietiefe Gras nach Spuren durchkämmten. „Die englischen Krieger sind menschlich. Wir konnten sie problemlos in der Anderwelt verfolgen. Aber seit wir Schottland durch den Steinkreis betreten haben, verblasst ihre Fährte, je weiter wir uns vom magischen Portal entfernen.“

Aye, da ist etwas nicht in Ordnung.“ Sie sah düster zum Steinkreis hinüber, den der Nebel wie ein Laken umfing. „Woher wissen die Engländer, wie man den Steinkreis benutzt, um in die Anderwelt zu gelangen? Noch mehr beunruhigt mich, wie sie hindurchgekommen sind. Eigentlich können sich nur Feen des Steinkreises bedienen, um Schottland zu betreten.“

Atair rieb sich über die Stirn. „Ich weiß es nicht.“ Er sah sie an. „Vielleicht ist es besser, dass wir ihre Spur verloren haben.“

Seine Bemerkung ärgerte sie. „Besser? Wie kannst du das sagen? Die englischen Krieger haben den königlichen Palast angegriffen und meinen Onkel ermordet.“

Atair verzog den Mund. „Und deshalb hat Euer Vater verlangt, dass Ihr Euch von Euren Schwestern getrennt versteckt. Bis er weiß, ob der Mörder Prinz Johans eine Bedrohung für die königliche Familie darstellt, wünscht König Leod, dass weder Ihr noch ein anderes Mitglied der königlichen Familie sich irgendwelchen Gefahren aussetzt.“

Catarine biss die Zähne zusammen. „Mein Vater würde aber ebenso wenig wollen, dass wir englische Krieger, die aus der Anderwelt fliehen, entkommen lassen.“

„König Leod hat nicht den Wunsch geäußert, dass seine Tochter ihr Leben gefährden solle“, erwiderte Atair knapp.

Nay. Es war meine Entscheidung, den Engländern zu folgen. Ich hatte gehofft, dass sie uns zu denjenigen führen, die den Anschlag geplant haben.“ Catarine verstand Atairs Missmut, doch sie war diejenige, die hier die Entscheidungen traf.

Er verschränkte die Arme. „Das muss nicht heißen, dass ich es gutheiße.“

Seine Offenheit störte sie nicht. Atair war nicht nur ihr Beschützer, sondern auch ihr Freund. „Wann habe ich denn zuletzt eine Entscheidung getroffen, die dir gefallen hat?“

Atair ließ die Arme sinken. „Darüber solltet Ihr keine Scherze machen. Ich sorge mich um Eure Sicherheit.“

Ihr Ärger verrauchte. „Ich weiß. Aber ich bin weder naiv noch hilflos. Seit unserem fünften Sommer haben die besten Lehrer meine Schwestern und mich im Schwertkampf unterrichtet.“

„Eure Königliche Hoheit …“

„Catarine“, unterbrach sie ihn. „Wir kennen uns seit unserer Kindheit.“

Er sah sie traurig an. „Aber wir sind keine Kinder mehr.“

„Stimmt.“ Sie betrachtete die Wolken und fühlte sich plötzlich sehr müde. „Ich befürchte, mein Vater wird feststellen, dass dies nicht der erste Anschlag auf die königliche Familie gewesen ist.“

„Warum sagt Ihr das?“

Seufzend strich sie einige Haarsträhnen zurück, die sich während der anstrengenden Reise aus ihren Zöpfen gelöst hatten. „Heute Morgen hat mein Onkel in aller Frühe Boten mit der dringenden Bitte geschickt, ihn so rasch wie möglich im königlichen Garten zu treffen. In seinem Schreiben hieß es, es gehe um eine Angelegenheit von größter Dringlichkeit, die uns alle angehe. Bevor das Gespräch stattfinden konnte, griffen die englischen Krieger an und ihre Pfeile erreichten ihr Ziel.“

„Prinz Johans Gespür hat Eure Familie gerettet.“ Sein Blick wurde noch ernster. „Trotzdem sollte es eigentlich ausgeschlossen sein, dass menschliche Pfeile einen Angehörigen der Feen töten.“

„So sollte es eigentlich sein“, pflichtete Catarine ihm bei. „Und deshalb gibt es nur eine Erklärung dafür und die ist schrecklich: Die Pfeile waren mit einem Zauberspruch belegt.“

„Das ist die einzige Möglichkeit.“ Atair nickte. „Aber wer würde eine menschliche Waffe mit einem Zauberspruch belegen, um einen Angehörigen des Feenvolks umzubringen?“

Catarine spürte Angst in sich aufsteigen. „Jemand, der den Menschen Einlass in die Anderwelt gewährt hat, damit sie diese ruchlose Tat vollbringen können. Es könnte jedes Mitglied des Feenadels sein, das in den vergangenen Jahren das Recht der königlichen Familie auf den Thron angefochten hat. Wenn es nur um Macht geht“, sagte sie und dachte über die furchtbaren Möglichkeiten nach, „könnte jeder der Verräter sein. Und deshalb müssen wir die Engländer stellen.“

„Wisst Ihr, ob Euer Vater ein Schriftstück gefunden hat, das den Verdacht Prinz Johans bestätigt?“, fragte Atair.

Sie erinnerte sich, wie sie im königlichen Garten über ihren Onkel gestolpert war, an den Geruch von Blut und die Pfeile, die in seiner Brust steckten.

„Catarine?“

Sie schluckte. „Mein Vater ist kurz nach mir eingetroffen und hat dann – in der Hoffnung, einen Hinweis zu finden – die Umgebung und das Zimmer seines Bruders durchsuchen lassen. Was oder wer auch immer meine Familie bedroht, mein Onkel wollte es uns nur persönlich sagen.“

„Dem Himmel sei Dank hat die königliche Wache die fliehenden Männer gesehen und konnte sie beschreiben.“

Aye. Es war leicht, die englischen Krieger zu erkennen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass Menschen wegen eines so teuflischen Vorhabens in die Anderwelt gebracht worden sind.“ Catarine umfasste den Griff ihres Dolches, während sie zum Feld hinübersah, auf dem die Feenkrieger ihre Suche fortsetzten. Gereizt schüttelte sie den Kopf. „Es hat wenig Sinn, dort weiter nach Anzeichen zu suchen. Wir sollten zum Steinkreis zurückkehren und es dort versuchen. Vielleicht finden wir einen Hinweis, den wir vorhin übersehen haben.“

In der Dämmerung stieß Atair einen leisen Pfiff aus.

Die Feenkrieger sahen sich um und eilten dann durch den Nebel zu Catarine und Atair herüber.

Als alle versammelt waren, nickte Catarine jedem der Männer zu. „Wir sind …“

Aus der Ferne ertönte der Schrei eines Mannes.

„Runter!“, befahl Atair.

Catarine ließ sich zu Boden fallen und legte sich flach neben die anderen Feenkrieger. Der starke Duft nach Erde mischte sich mit dem Geruch des feuchten Grases, als eine Brise durch die Büsche fuhr, die sie vor unerwünschten Blicken verbargen.

„Schaut zum Ufer“, sagte Sionn, einer der Feenkrieger, leise.

Catarine spähte durch das nebelverhangene Gras. In einiger Entfernung konnte sie durch den Dunst eine große Anzahl von Kriegern ausmachen.

„Ich zähle über zwanzig Männer“, raunte Sionn.

„Schaut weiter hinten“, flüsterte Atair besorgt. „Dort führen andere Krieger zwei Menschen vom Ufer weg. Ihrer Kleidung nach zu urteilen, gehören die Gefangenen zum Adel.“

Adelige? Beim Anblick des Mannes und der Frau, die mit den Kriegern durchs seichte Wasser wateten, runzelte Catarine die Stirn. Die luxuriöse Kleidung der beiden wies wahrhaftig darauf hin, dass sie adelig, wenn nicht gar königlich waren.

„Halt!“ Dieser Ruf kam von hinten und aus einiger Entfernung.

Verblüfft sah Catarine in Atairs besorgtes Gesicht. „Wir sind zwischen zwei Gruppen eingeschlossen.“

„Das hohe Gras und das Gebüsch sollten uns hinreichend Schutz gewähren“, meinte Atair.

Sie hoffte, dass er recht hatte.

In der Nähe erklangen schwere Schritte.

Als die Männer näher kamen, zog Catarine mit klopfendem Herzen ihren Dolch.

„Halt im Namen König Alexanders des Dritten!“, befahl eine tiefe Stimme. Der Mann gehörte offenbar zu der Gruppe, die nun auf die Krieger mit ihren adeligen Gefangenen zusteuerte.

Verblüffte sah Catarine zu den Kriegern hinüber, die mit dem königlichen Paar davoneilten. König Alexander der Dritte und seine Königin?

Vom Ufer wurden Befehle laut. Ein paar Männer entfernten sich von der Schar und erklommen den Hügel, um sich den Angreifern entgegenzustellen.

Atair schaute hinüber. „Wenn sie näher kommen, müssen wir kämpfen.“

Catarine spannte den Körper an, um notfalls sofort aufspringen zu können, und nickte.

Das Geräusch von ineinanderkrachenden Schwertern war zu hören.

Dann erscholl ein Schmerzensschrei.

Aus dem Nebel stolperte ein Mann auf sie zu und brach kurz vor ihnen zusammen.

„Das ist nicht Euer Kampf, Lord Grey“, warnte ein Krieger den hochgewachsenen Mann, der gerade erst wieder auf die Füße kam. Der Angesprochene hatte rostbraune Haare und trug einen Bart. „Zieht Euch zurück.“

„Zur Hölle!“, dröhnte der Rothaarige. „Es ist mein König, den Ihr verschleppt!“ Mit zitternden Armen hob Lord Grey sein Schwert und schwang es herum.

Die Männer schlugen aufeinander ein. Während des Gefechts erfüllten Ächzen und Flüche die Luft, vermischt mit dem Klang von Metall und den letzten keuchenden Atemzügen zu Boden fallender Männer.

Entsetzt beobachtete Catarine den Kampf um Leben und Tod direkt vor ihrer Nase. Sie wollte sich an Lord Greys Seite stellen und ihm dabei helfen, den schottischen König zu beschützen. Den Dolch in der Faust begann sie sich aufzurichten.

Atair hielt sie am Handgelenk fest. „Was tut Ihr da?“, zischte er.

Mit heißen Wangen legte sie sich wieder auf den Boden. „Ich …“ Sie war sich nicht sicher, warum sie hatte helfen wollen. Sie war eine Fee und kein Mensch. Der König von Schottland oder seine Vasallen waren nicht ihre Angelegenheit. Dennoch blieb das Bedürfnis, dem Mann darin beizustehen, seinen König zu retten. Beklommen musterte sie die kämpfenden Männer. Doch ihr Blick kehrte immer wieder zu dem rothaarigen Schotten zurück.

Wie ein trotziger Gott kämpfte sich Lord Grey voran. Bei jedem seiner Schläge hielt Catarine die Luft an. Warum? Sie kannte ihn nicht. Warum sorgte sie sich also um ihn? Sie hatte den Mann noch nie gesehen.

Erneut hob Lord Grey mit kraftvollen Armen sein Schwert und schwang es herum.

Der schottische Krieger ihm gegenüber schrie auf und fiel zu Boden.

Ein anderer Schotte griff den Rothaarigen von hinten an.

Catarine unterdrückte ein Keuchen. Mit klopfendem Herzen beobachtete sie, wie das blutbefleckte Schwert des Angreifers durch die Luft schnitt.

Lord Grey sackte stöhnend in sich zusammen.

Nein! Sie musste ihm helfen!

Atairs Griff um ihr Handgelenk wurde fester. Er schüttelte den Kopf.

Was dachte sie sich dabei? Sie durfte die Fremden auf keinen Fall auf sich aufmerksam machen. Doch aus unerfindlichen Gründen fühlte sie sich zu Lord Grey hingezogen.

Nach einer Weile lockerte Atair seinen Griff. Der Klang klirrender Schwerter verebbte.

Dann war es still.

„Was soll mit den Toten geschehen?“, fragte ein Mann undeutlich, der einige Schritte entfernt von Catarine stand.

„Lass sie liegen“, befahl eine barsche Stimme weiter weg. „Wir müssen Stirling Castle erreichen.“

„Und was ist, wenn der König die Forderung unseres Herrn nicht erfüllt?“, fragte der andere, der nur schwer zu verstehen war.

„Dann wird er sterben“, antwortete die barsche Stimme. „Lass uns gehen.“ Der Anführer winkte die Männer vorwärts.

Die Gruppe machte sich gen Westen auf. Das Letzte, was von ihnen zu hören war, war das Geräusch von Metall, das gegen Leder schabte, als sie ihre Schwerter zurück in die Scheiden schoben.

Der Nebel lichtete sich ein wenig, als Catarine den Männern nachblickte, die bald zu der Schar aufschlossen, die das Königspaar wegführte. „König Alexander und seine Königin sind in Gefahr!“

Atair betrachtete seine Herrin verblüfft. „Ihr Schicksal geht uns nichts an. Wir müssen die Spur der Engländer finden, die die Anderwelt betreten haben, und ihr folgen.“

Catarine blinzelte. Mitgerissen vom Kampf und ihrer Sorge um Lord Grey hatte sie ihre Aufgabe aus den Augen verloren. Verärgert konzentrierte sie sich auf den in der Ferne aufragenden Steinkreis und schaute dann wieder den Männern nach, die sich immer weiter entfernten.

„Wenn die englischen Krieger, die wir verfolgen, hier entlanggekommen sind“, sagte Sionn bedächtig, „dann sind nach dem Kampf eben alle Spuren zerstört.“

Catarine nickte. „Wir werden es bald feststellen.“ Sie erhob sich, achtete aber darauf, dass das hohe Gras und die Büsche sie weiterhin verbargen.

„Die Schotten sollten inzwischen weit genug weg sein“, sagte Atair, während er langsam aufstand. „Aber ich möchte unbedingt vermeiden, dass wir gesehen werden.“ Er wandte sich an die anderen Feenkrieger. „Wir gehen zum Steinkreis. Aber duckt euch dabei so tief wie irgend möglich.“ Er begann sich in die angegebene Richtung zu bewegen.

Sionn trat auf Catarine zu. „Ich bleibe bei Euch.“

Die Fürsorge ihres Freundes rührte sie. Sie lächelte ihm zu. „Ich glaube, ich kann mich selbst verteidigen.“

„Aye“, gab Sionn zurück. „Aber ich bleibe trotzdem bei Euch.“

„Dann lass uns gehen.“ Catarine begann sich durch das dichte, taubenetzte Gras zu schleichen.

Plötzlich nahm sie das schmerzerfüllte Stöhnen eines Mannes wahr.

Sie drehte sich in die Richtung, aus der die qualvollen Laute kamen.

Zwischen den sonnenbeschienenen Gräsern rappelte sich ein rothaariger Mann auf die Füße.

Lord Grey!

Sie empfand Schmerz und gleichzeitig Ärger. Beide Gefühle waren so überwältigend, dass Catarine für einen Moment die Augen schloss, um sich wieder zu fassen.

Sionn blieb neben ihr stehen. „Was ist los?“

„Ich …“ Wie sollte sie ihm diese seltsamen Gefühle erklären? Ungläubig starrte Catarine zu Lord Grey hinüber. Dann verstand sie. Es war unglaublich, aber wahr: Sie fühlte das Gleiche wie der Schotte. Sie machte einen Schritt auf den Mann zu.

„Catarine, was tut Ihr?“, fragte Sionn.

„Ich muss ihm helfen.“

Beim Klang ihrer Stimme wandte der rothaarige Schotte den Kopf in ihre Richtung.

Seine grünen Augen spießten sie regelrecht auf. Es war, als bohrte sich ein Schwert durch ihre Haut. Eine tiefe Freude erfüllte sie, die so vollkommen war, dass die Empfindung sie beinahe taumeln ließ.

„Wer seid Ihr?“, fragte Lord Grey rau.

Mit erhobenem Schwert kam Atair zurückgerannt und stellte sich neben Catarine, während die anderen Feenkrieger einen Kreis um sie bildeten. „Antwortet nicht!“

Catarine schüttelte den Kopf. „Er ist keine Bedrohung.“

„Ihr wisst nichts von ihm“, sagte Sionn warnend. Er klang misstrauisch.

Atair nickte dem imposanten Mann zu. „Wer seid Ihr?“

„Trálin MacGruder, Earl of Grey, Vasall König Alexanders“, sagte er schwer atmend. „Der …“ Leise fluchend sank er wieder zu Boden.

„Nay!“ Catarine bahnte sich einen Weg durch den schützenden Kreis ihrer Krieger und ging rasch zu Lord Grey.

„Catarine!“, rief Atair.

Eine große Angst ergriff sie, als sie herumwirbelte und dem Anführer der Feenkrieger ins Gesicht blickte. „Ich … ich muss ihm helfen.“

Atair sah sie ernst an. „Dazu haben wir keine Zeit. Wir müssen gehen. Und zwar jetzt.“

Er hatte recht. Sie mussten dringend dorthin, wo sie die Fährte der Engländer verloren hatten, und sie wiederfinden – für den Fall, dass es sie überhaupt noch gab. Bei diesem Fremden – noch dazu einem Menschen – zu bleiben, verstieß gegen alle Regeln.

Sie straffte die Schultern. „Ich kann ihn nicht zurücklassen.“

„Ihr könnt nicht?“ Atair starrte sie fragend an. „Wovon redet Ihr?“

Sionn und die anderen Feenkrieger tauschten unsichere Blicke.

Wieder überschwemmten Catarine diese Gefühle, die sie an die Seite Trálin MacGruders zwangen. Er lag ächzend am Boden. „Ich kann es nicht besser erklären.“ Sie eilte zu Lord Grey.

Atair folgte ihr. „Catarine!“

Die Sonne brach durch die Wolken, als sie sich neben den verletzten Earl kniete.

Atair packte sie am Arm und zog sie hoch. „Was um alles in der Welt tut Ihr da? Wollt Ihr wegen eines Menschen Euer Leben riskieren?“

Lord Grey stöhnte wieder.

Aufgewühlt von dem Schmerz, den er bei jedem Atemzug erdulden musste, wiederholte sie eindringlich: „Der Schotte stellt keine Bedrohung für uns dar.“

Atair kniff die Augen zusammen. „Er ist ein Mensch.“

„Ich weiß“, entgegnete sie düster. „Aber hier drin“, sie berührte ihr Herz, „weiß ich auch, dass ich ihm helfen muss.“

„Einem Menschen Beistand zu leisten, ist verboten“, sagte Sionn, der mit den anderen Kriegern zu ihnen getreten war. „Es ist uns gestattet, einen Gedanken in ihrem Geist zu hinterlassen, mehr nicht.“

„Ich weiß“, flüsterte sie.

„Was ist mit der Spur der englischen Krieger?“, fragte Atair gereizt. „Ist sie jetzt unwichtig geworden?“

Catarine fühlte sich schuldig. Die Feenkrieger hatten recht. Diesem Schotten zu helfen, verstieß gegen die Gesetze der Anderwelt. Sie wollte sich abwenden.

„Nicht weggehen“, flüsterte Lord Grey. Sein Körper bebte, als er hustete. „Ich muss meinen König und seine Königin retten.“

Sein flehender Ton traf Catarine wie ein Pfeil. Wieder kamen diese Gefühle von irgendwoher, während sie den Mann betrachtete. Die Sonne schien nun auf Trálin MacGruders markantes Gesicht. Es war das Antlitz eines Kriegers, eines Mannes, der zu allem entschlossen ist. Doch die Sonne hob auch seine Lippen hervor, sinnliche Lippen, und seine grünen Augen, die auch im Schmerz noch freundlich blickten.

„Ihr sprecht von König Alexander und Königin Margaret“, stellte Catarine fest und versuchte nicht mehr auf seine Lippen zu achten.

„Aye“, antwortete Lord Grey. „Sie sind entführt worden.“

Catarine schaute in die Richtung, in die das Königspaar mitsamt seiner Eskorte verschwunden war. „Von wem?“

„Ich weiß es nicht, aber ich mu… muss es herausfinden.“ Fluchend versuchte er erneut, sich aufzusetzen.

„Bewegt Euch nicht. Ihr seid verwundet“, sagte Catarine, kniete sich abermals neben ihm nieder und hielt ihn mit einer Hand an seiner Schulter zurück.

Er zitterte. „Meine Männer?“

Sie sah zu den Leichen, die inmitten von Blutlachen überall um sie herum lagen. „Es tut mir leid. Sie sind tot.“

„Um Gottes willen“, stieß er hervor.

Atair meldete sich wieder zu Wort. „Catarine, wir müssen gehen.“

Stirnrunzelnd sah sie ihren Freund an. „Er wird an seinen Verletzungen sterben, wenn ich ihn zurücklasse.“

„Und die Spuren der englischen Krieger, denen wir folgen müssen?“, fragte der Anführer der Feenkrieger noch einmal ungeduldig.

Bisher hatte sie nie gezögert, wenn sie Entscheidungen treffen musste. Die Feenkrieger schätzten diese Charaktereigenschaft an ihr. Aber jetzt wusste sie nicht weiter. Außerdem ging ihr Sionns Bemerkung über die Gesetze der Anderwelt nicht aus dem Kopf, nach denen sie Lord Grey nicht helfen durfte. Wenn sie blieb und ihr Vater erfuhr davon, musste sie mit Konsequenzen rechnen.

„Atair, nimm Kuircc, Magnus, Ranulf und Drax mit zum Steinkreis und schwärmt dort aus“, sagte sie. „Wenn ihr die Spur der englischen Krieger findet, kehrt zu mir zurück.“

Atair nickte grimmig. „Wenn wir Erfolg haben, werdet Ihr dann mit uns zurück in die Anderwelt kommen?“

„Deine Frage ist überflüssig.“

„Aye“, stimmte Atair ihr zu. „Ebenso überflüssig wie Euer Wunsch, hierzubleiben und einem Men…“

„Es reicht“, sagte sie und zeigte verstohlen auf Lord Grey. Sie kannten diesen Menschen nicht und vertrauten ihm nicht genug, um in seiner Gegenwart offen über die Anderwelt zu reden.

Gebieterisch wies Atair seine vier Männer an, sich auf den Weg zu machen. Mit leisen Schritten eilten sie auf die alten Steinblöcke zu.

Sionn nickte. „Ich bleibe in der Nähe.“ Er ging ein paar Schritte beiseite.

„Eng… englische Krieger?“, fragte Lord Grey verwirrt.

Catarine konzentrierte sich auf den Verletzten. „Am besten, Ihr sprecht und bewegt Euch nicht“, sagte sie. „Ich muss Eure Wunden untersuchen.“

„Keine Zeit“, keuchte er mit verzerrtem Gesicht und wollte sich aufrichten. „Ich … ich muss meinen König retten.“

Resolut hielt sie ihn an seinen Schultern fest, um ihn am Aufstehen zu hindern. „Wenn Ihr Eurem König jetzt folgt, werdet Ihr sterben.“

Das kann sein, dachte Trálin. Aber wenn er jetzt nichts unternahm, geriet das Leben des Königspaars ernsthaft in Gefahr.

Andererseits: Wer auch immer heute Nacht Loch Leven Castle gestürmt hatte, um die Krone zu erringen, hätte den König und die Königin ohne Weiteres im Schlaf töten können. Es ergab keinen Sinn. Aber er würde die Wahrheit herausfinden und das Herrscherpaar befreien.

Er bewegte sich und zuckte vor Schmerz zusammen. Er versuchte, Haltung zu bewahren. Verdammt, er musste sich zusammenreißen.

„Lord Grey?“, sagte die sanfte, wohlklingende Stimme.

Trálin wandte sich der Frau zu, die ihn festhielt. Wie verzaubert starrte er sie an – fasziniert von ihrer Schönheit. Die Intensität ihres Blicks faszinierte ihn. Er sehnte sich danach, sie an sich zu drücken und ihr seine Geheimnisse anzuvertrauen.

Aufgewühlt von den Gefühlen, die ihre Gegenwart in ihm auslöste, räusperte er sich. „Ich … ich muss herausfinden, wohin die Entführer des Königs und der Königin gegangen sind.“

„Stirling Castle“, erwiderte sie. „Und nun legt Euch wieder hin und lasst mich Eure Wunden untersuchen.“

Er wurde misstrauisch. „Woher wisst Ihr, wohin sie gegangen sind?“

Sie zögerte. „Ich habe es aufgeschnappt.“

„Aufgeschnappt? Was haben die Männer noch gesagt?“

„Lord Grey“, sagte sie verdrossen. „Wenn Ihr Euch jetzt wieder hinlegt und mir gestattet, mich um Euch zu kümmern, könnt Ihr mich alles fragen, was Ihr wollt.“

„Werdet Ihr meine Fragen auch beantworten?“ Diese Frau, die wie eine Fee aussah, beeindruckte ihn. Ihm war auch ihre ungewöhnliche Kleidung aufgefallen. Sie trug ein Kleid aus einem seidigen Material, dass von einem juwelenbesetzten Gürtel zusammengehalten wurde. Er zögerte. Wer war diese Frau? Ihrer kostbaren Kleidung nach zu urteilen eine wohlhabende Person oder die Tochter eines Adeligen. Jedenfalls war sie eine Fremde, der er nicht trauen konnte. Er betrachtete sie aufmerksam, während sie schwieg. „Ihr habt gesagt, dass ich Euch alles fragen könne, wenn ich Euch erlaube, dass Ihr Euch um meine Wunden kümmert. Aber werdet Ihr meine Fragen auch beantworten?“

Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Könnte sein.“

„Dann ist es gut.“ Er biss die Zähne zusammen und streckte sich auf dem kühlen, feuchten Boden aus.

„Und nun bewegt Euch bitte nicht.“ Mit geübten Bewegungen entfernte sie seinen Kettenpanzer. „Ich bin sofort zurück.“ Sie wollte aufstehen.

„Catarine.“

Die schöne Frau verharrte und sah ihn argwöhnisch an.

„Ich habe gehört, dass einer der Männer Euch so genannt hat. Ihr heißt doch so, oder?“

„Aye.“ Aus ihren Augen verschwand jegliche Wärme. Sie schien nun auf der Hut zu sein, kam rasch auf die Füße und trat einen Schritt zurück.

„Der Name passt zu Eurer Schönheit. Er geht einem Mann glatt von der Zunge.“

Abschätzend sah sie ihn an. „Ihr habt sicher Erfahrung darin, eine Frau zu umwerben. Spart Euch die schönen Worte für eine andere auf. Ihr seid nicht die Art Mann, die ich suche.“

Die Zurückweisung schreckte ihn nicht ab. Im Gegenteil: Er war sogar beeindruckt. Egal, was sie glaubte, er hatte mit einer Frau noch nie so gesprochen. „Fühlt Ihr es auch?“

Sie warf dem schlanken, blondhaarigen Krieger, der ganz in der Nähe stand, einen Blick zu. Bei Trálins Worten kniff er die Augen zusammen.

Die schöne Frau sah wieder Trálin an. „Ich fühle nichts.“

Er war sicher, dass sie log. Und warum hatte sie ihn so rasch zurückgewiesen? Sie schien an der Aufrichtigkeit seines Kompliments zu zweifeln. Aber warum? Sein König und seine Königin waren entführt worden. Da stand ihm doch nicht der Sinn nach falschen Schmeicheleien!

„Ich komme gleich zurück“, sagte sie. „Ich hole Wasser, um Eure Wunden zu reinigen.“

„Ich sage immer die Wahrheit.“ Neugierig wartete er auf ihre Reaktion.

„Ach ja?“

Ihre skeptische Antwort schürte sein Interesse nur noch mehr. „Aye.“

Sie musterte ihn ausführlich, dann ging sie. Kurz darauf kehrte sie mit einer aus Gras geflochtenen Schale zurück. Sie hockte sich hin, riss ein Stück Stoff aus dem Saum ihres Kleides und begann, seine Wunden behutsam zu säubern.

Er nahm den Duft von Gras und Lilien wahr und hob ein wenig den Kopf. „Zu welchem Clan gehört Ihr?“

Sie spülte die größte Wunde mit Wasser und drückte dann ein feuchtes Stück Tuch darauf.

Der Schmerz ließ ihn aufheulen. „Ist das die Antwort auf meine Frage?“

Sie furchte die Stirn.

Er gewann den Eindruck, als wäre die junge Frau sturer als andere Vertreterinnen ihres Geschlechts. Wenn sie die Tochter eines Adeligen war, würde ihn das nicht überraschen. Erschöpft ließ Trálin den Kopf auf den kühlen Boden sinken. „Wer sind die Männer, die Euch begleiten?“

Bedächtig säuberte sie eine weitere Wunde. „Meine Wache.“

Obwohl sie leise sprach, klang Autorität in ihren Worten mit. „Ihr seid eine Adelige.“

Bei seinen Worten hielt Catarine inne. „Aye.“

Seit seiner Jugend begleitete er den König auf Reisen und gehörte inzwischen zu dessen Leibwache. Wie konnte es sein, dass er diese umwerfende Frau noch nie gesehen hatte? „Wer ist Euer Vater?“

Sie räusperte sich. „Ihr kennt ihn nicht.“

„Lady Catarine, als schottischer Adeliger von hohem Ansehen bin ich allen Adeligen in Schottland und den meisten in England, Frankreich und vielen anderen Ländern begegnet. Auf meinen Reisen habe ich ganz sicher auch von Eurem Vater gehört.“

Sie presste die Lippen aufeinander.

„Ist es ein Geheimnis?“, fragte er. Ihre Aussprache klang schottisch; ihre Ausdrucksweise zeigte, dass sie gebildet war.

„Wie kommt es, dass Ihr dem schottischen König dient?“, fragte sie.

Schottischer König? Warum sprach sie von König Alexander als „schottischem“ und nicht als „unserem“ König? Ob ihre Treue einem anderen Herrscher galt?

Sein König war heute entführt worden. Durfte er ihr da überhaupt antworten? Schlimmer noch, er war nun der Einzige, der bezeugen konnte, dass der König aus Loch Leven Castle verschleppt worden war, nachdem seine Kameraden eben im Kampf ums Leben gekommen waren. Und warum war sie so zurückhaltend, wenn es um Auskünfte zu ihrer Person ging? Sie verschwieg ihm etwas, aber er würde schon noch herausfinden, was es war.

„Lady Catarine“, sagte er und wählte seine Worte mit Bedacht. „Ihr habt gesagt, die Entführer von König Alexander hätten erwähnt, sie wollten ihn nach Stirling Castle bringen.“

„Aye.“

„Was habt Ihr noch gehört?“

„Dass …“ Sie schaute weg.

„Sagt es!“

Sie sah ihn zornig an. „Dass sie König Alexander töten werden, wenn er nicht tut, was ihr Herr von ihm verlangt.“

2. KAPITEL

Lord Grey traute ihr nicht. Catarine verstand das. Er war ein Krieger und seinem König treu ergeben. Er glaubte, sie stecke mit den Entführern des Königs unter einer Decke.

Sie strich über die Lederscheide ihres Dolchs. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Lord Grey sie nach ihrer Familie fragte. Überhaupt hatte sie nicht vorgehabt, sich länger mit ihm zu unterhalten. Abgesehen davon ging es das Feenvolk nichts an, was mit dem schottischen Herrscher passierte.

Irgendetwas aber musste sie dem Earl sagen, ansonsten würde er nur noch misstrauischer werden. „Ich bin adelig“, sagte sie also noch einmal.

Lord Grey runzelte die Stirn. „Da Ihr mit einer Wache reist, ist das offensichtlich.“

Catarine ignorierte Sionns düsteren Blick. „Ihr habt König Alexander die Treue geschworen?“

Aye, er ist mein Lehnsherr“, entgegnete Lord Grey vorsichtig.

Aus seinem Zögern schloss sie, dass das nicht alles war. „Und?“

Röte überzog sein Gesicht. „Und er ist ein Mann, für dessen Sicherheit ich mein Leben opfern würde.“

Ein Freund. Interessant.

Er musterte sie scharf. „Was bedeutet Euch König Alexander?“

Seine Frage klang sanft und fordernd zugleich. „Ich habe schon viel von ihm gehört. Für einen Mann seines Alters scheint er weise zu sein. Außerdem sagt man von ihm, er habe viele treue Anhänger.“

„Sagt man?“, fragte er.

Sie musste ihre Worte besser wählen. Der Mann war einfach zu aufmerksam. „Ich habe mich versprochen.“

Wieder betrachtete er sie gedankenvoll. „Und Euer Vater ist wer?“

„Ein Mann, den Ihr sicher noch nie getroffen habt“, entgegnete sie.

„Warum weicht Ihr meinen Fragen aus?“, fragte der Schotte schroff.

Sie achtete nicht auf Sionn, der eine Grimasse schnitt. „Ich komme nicht aus Eurem Land.“ Es war die Wahrheit, doch wie würde er reagieren, wenn sie ihm sagte, dass sie eine Fee aus der Anderwelt war?

Er erschauerte. Die Knöchel seiner zu Fäusten geballten Hände traten weiß hervor.

Catarine stand auf, holte eine Decke aus ihrem Gepäck und breitete sie über ihm aus. „Bitte, hört auf zu sprechen. Ihr müsst Euch ausruhen.“

Er sah sie aus schmerzerfüllten Augen an. „Unter… Unterstützt Ihr meinen König? Ich … ich muss es wissen.“ Die letzten Worte stieß er flüsternd hervor.

Catarine nickte. Auch wenn er nicht zur Anderwelt gehörte, so war sein König doch ein Mann, von dem ihr noch nie etwas Schlechtes zu Ohren gekommen war.

„Aye“, krächzte er. „Ich glaube Euch.“ Er wollte noch etwas hinzufügen, wurde aber ohnmächtig.

Sie trat näher.

Einige Augenblicke später ging sein Atem regelmäßiger.

„Lord Grey ist bewusstlos“, sagte sie. „Für ihn ist es das Beste so. Er leidet große Schmerzen.“

„Catarine, was ist los?“, fragte Sionn.

„Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, als wäre er wichtig für mich.“

„Wichtig für Euch?“, wiederholte Sionn verständnislos. „Wie das?“

„Ich kann es nicht erklären, aber ich fühle es“, entgegnete sie. „Ich kann ihn nicht verlassen.“

„Catarine, Ihr habt Atair versprochen, dass wir gehen, sobald er eine Spur findet.“

„Ich weiß.“ Sie blickte zu Atair und den anderen Feenkriegern hinüber, die immer noch die Umgebung des Steinkreises absuchten. „Wenn es dort noch Spuren gibt.“

„Dem Gesichtsausdruck Atairs nach zu urteilen“, sagte Sionn, „scheinen sie nicht besonders erfolgreich zu sein.“

„Es sieht so aus.“ Besorgt fragte sie: „Sionn, warum ist es plötzlich so wichtig für mich, was aus einem Menschen wird? Glaubst du, dass mich jemand mit einem Zauberbann belegt hat und ich deshalb meine, für das Wohlergehen Lord Greys verantwortlich zu sein?“

Nachdenklich schüttelte Sionn den Kopf. „Ich weiß es nicht. Jemand, der Menschen in die Anderwelt bringen und die Spuren der englischen Krieger verwischen kann, verfügt über große Macht.“

Catarine biss sich auf die Unterlippe und betrachtete den ohnmächtigen Lord. Ihre Brust schmerzte. Sie stand also unter einem Zauberbann? Sie hatte noch nie von einer Fee gehört, die sich zu einem Menschen hingezogen fühlte.

Ein Schrei klang durch den Morgen.

Hatten sie die Spur gefunden? Sie schaute zum Steinkreis.

Atair winkte die Feenkrieger heran, die sich rasch um ihn versammelten. Einer schüttelte den Kopf, dann ein weiterer. Die Männer machten sich auf den Rückweg zu Catarine und Sionn.

Catarine war enttäuscht. „Sie haben nichts gefunden.“

„Wer hat nichts gefunden?“, fragte Trálin, der sich in einen halbwachen Zustand zurückgekämpft hatte.

Sie sah den Earl an. „Ihr seid wieder bei Bewusstsein.“

„Aye“, entgegnete er und wiederholte seine Frage: „Wer hat nichts gefunden?“

Atair und die Krieger kamen immer näher.

Sie schaute noch einmal zum Steinkreis hinüber. „Meine Männer kehren zurück. Verhaltet Euch bitte ruhig.“ Sie wandte sich den Kriegern zu.

Ruhig verhalten? Trálin dachte nicht daran! Er schob die Decke weg und richtete sich unbeholfen auf.

Catarine hatte das leise schabende Geräusch, das sein Körper auf dem gefrorenen Untergrund machte, gehört, drehte sich um und riss die Augen weit auf. „Was tut Ihr?“

„Aufstehen.“ Die Schmerzen waren kaum zu ertragen, als er sich auf die Füße rappelte. Die Welt verschwamm vor seinen Augen; er wankte.

Catarine packte ihn sacht am Unterarm. „Bitte, legt Euch wieder hin. Eure Verletzungen sind ernst.“

Gottlob wurde seine Sicht wieder klar. Trálin achtete nicht auf das Pochen in seinem Kopf, sondern fixierte so gut es ging die näher kommenden Krieger. „Mag sein. Aber ich hatte schon schlimmere Wunden.“ Auch wenn es ihm schwerfiel, würde er aufrecht stehen bleiben – das Gefühl der Hilflosigkeit, das er am Boden liegend zwischen all diesen Fremden verspürt hatte, war ihm einfach unerträglich gewesen.

In der Nähe knisterte Gras.

Ein grimmig aussehender Mann mit kohlrabenschwarzem Haar, das er im Nacken zusammengebunden trug, blickte Trálin unverwandt an, beäugte dann kurz Catarines Hand auf Trálins Arm und runzelte die Stirn. „Ah, er ist bei Bewusstsein.“

Aye.“ Sie errötete und ließ Trálins Arm los.

„Scheint so, als würde er genesen“, stellte der Schwarzhaarige fest. Er klang alles andere als herzlich.

Sie räusperte sich. „Er muss sich ausruhen.“

Ein unbehagliches Schweigen folgte.

„Atair“, sagte Lady Catarine schließlich, „hast du etwas gefunden?“

Der Schwarzhaarige schnitt eine Grimasse. „Wir sollten das unter vier Augen besprechen.“

„Nay“, meldete sich Trálin ärgerlich. „Ihr werdet das hier besprechen.“

Die Frau wirbelte herum. „Ihr werdet nicht …“

„Mein König und meine Königin sind entführt worden. Ihr verratet mir weder den Namen Eures Vaters noch den Eures Clans“, erklärte Trálin. Es war ihm egal, ob sein Ausbruch ihr behagte. Für Höflichkeiten war jetzt nicht die Zeit. „Ich verlange eine Antwort.“

Der schwarzhaarige Mann zog sein Schwert und machte einen Schritt auf Trálin zu. „Ihr werdet nicht so mit P…“

„Atair!“, befahl Lady Catarine. „Genug!“

Der Krieger fluchte leise und steckte sein Schwert in die Scheide zurück. „Aye, Mylady.“

Sie war blass geworden. „Es tut mir leid, Lord Grey.“

„Entschuldigt Euch nicht, Mylady. Euer Begleiter verteidigt Euch nur“, sagte Trálin. „Wäre ich an seiner Stelle, würde ich dasselbe tun.“

Die Sonne sandte ihre Strahlen über den Horizont. Ihr Licht ließ das Gras golden schimmern. Es war schon viel zu viel Zeit verstrichen. Wenn er das Herrscherpaar retten wollte, musste er sich bald auf den Weg machen. „Mylady, Ihr seid auf der Suche nach Engländern. Warum?“

Der schwarzhaarige Krieger erstarrte.

Catarine musterte Trálin aufmerksam. „Das geht nur mich etwas an.“

„Nicht, wenn mein König damit zu tun hat“, sagte Trálin.

„Hat er nicht“, entgegnete sie.

Lord Grey zögerte. „Seid Ihr sicher?“, fragte er.

„Verratet nichts“, rief der Schwarzhaarige.

Seufzend sah sie ihn an. „Atair, hast du eine Spur gefunden?“

Der Mann betrachtete Trálin kühl, bevor er sich an Catarine wandte. „Nichts. Wie vorhin.“

Sie ließ die Schultern sinken. Catarine und Trálin sahen sich an. In ihren Augen lagen solcher Schmerz und eine solche Wut, dass es ihm beinahe den Atem raubte. Ja, er misstraute ihr, doch offenbar hatte auch sie Probleme, und diese Tatsache bekümmerte ihn aus irgendeinem Grund.

„Mylady“, sagte Trálin sanft. „Ich will weder Euch noch Euren Männern schaden. Außerdem weiß ich nichts von englischen Kriegern und bin auch nicht mit ihnen im Bunde.“

Der Mann, den sie Atair nannte, grunzte.

Trálin beachtete ihn nicht. „Mylady, seid Ihr sicher, dass die Männer, nach denen Ihr sucht, Engländer sind?“

Ein leichter Windstoß wehte ihr Strähnen ihres blonden Haares ins Gesicht. „Aye.“

Was taten die Engländer so hoch im Norden? König Henry hatte König Alexander nicht über seine Absicht informiert, Männer nach Schottland zu schicken. Der schottische König hätte eine solch wichtige Nachricht an Trálin weitergegeben. Trálin fühlte sich unbehaglich. Hatte König Henry etwas mit der Entführung König Alexanders zu tun? Plante er, seinen Machtbereich auszudehnen? Verdammt. Fragen, nichts als Fragen.

Catarine rieb sich den Arm. „Warum fragt Ihr?“

Trálin verlagerte das Gewicht auf sein verletztes Bein und unterdrückte ein Stöhnen. „Ich wüsste nicht, was englische Krieger auf schottischem Boden zu suchen hätten.“

„Wir hatten gehofft, sie aufzuspüren, um herauszufinden, wer sie geschickt hat.“

„Weshalb?“, fragte Trálin.

Sie antwortete nicht sofort. „Damit sie uns zu dem Mann führen, der sie beauftragt hat, meinen Onkel zu ermorden.“

„Das tut mir leid“, sagte Trálin. Er kannte die widerstreitenden Gefühle nur zu gut, die der Tod eines geliebten Menschen mit sich brachte.

„Danke“, antwortete sie. „Wir haben sie gesehen und konnten sie bis zum Steinkreis verfolgen. Aber nun sind alle Spuren verschwunden.“

„Lady Catarine“, sagte der Krieger mit dem schwarzen Haar. „Seid vorsichtig mit dem, was Ihr sagt.“

Trálin beeindruckte der finstere Blick des Kriegers nicht. Dieser Atair mochte ihn nicht, aber das war ihm egal. „Mylady, was hat Euer Onkel getan, um den Zorn englischer Krieger zu erregen? Warum sind sie nach Schottland gekommen, um ihn zu töten?“

Nach einer Weile des Schweigens nickte sie. „Ich weiß weder, wer sie geschickt hat, noch, warum sie ihn getötet haben. Doch ich muss beides herausfinden.“

Er hätte ihr gerne weitere Fragen gestellt, doch sie wich ihm aus. Sie würde ihm nicht mehr über die Mörder ihres Onkels oder sich selbst verraten. Dennoch hatte er den Eindruck, dass die wenigen Antworten, die er bisher von ihr erhalten hatte, ehrlich gewesen waren.

„Seid Ihr wirklich sicher, dass die Männer, die Ihr verfolgt, Engländer sind?“, fragte Trálin noch einmal.

„Aye“, erwiderte sie. „Eine meiner Wachen hat sie gesehen, als sie flohen. Nur deshalb wissen wir, dass Engländer hinter dem Anschlag stecken.“

Trálin nickte nachdenklich. „Glaubt Ihr, dass König Henry die Männer geschickt hat?“

Sie zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht.“

„Mylady“, sagte Trálin, „wenn ich Euch helfen kann …“

„Ihr würdet uns helfen, Mylord?“, fragte sie.

Er musste herausfinden, ob es zwischen König Henry, dem Mord an ihrem Onkel und der Entführung König Alexanders eine Verbindung gab. Alles wies darauf hin, dass der englische König sich Schottland einverleiben wollte. Andererseits ergab diese Überlegung auch wieder keinen Sinn. König Henry war ein friedliebender Mann. Doch auch friedliebende Männer konnten der Versuchung erliegen, sich mehr Macht anzueignen, wenn sich die Gelegenheit bot.

Aye, ich werde Euch helfen“, entgegnete Lord Grey. „Doch zuerst müssen wir meinen König befreien.“

Atair ächzte. „Wir können keine Verzögerungen brauchen.“

„Es dauert nur ein paar Tage.“ Allein würde er seinen König nicht befreien können.

„Warum sollten wir Euch zuerst helfen?“, erkundigte sich Catarine.

„Zur Hölle!“, brummte Atair. „Ihr zieht die Erfüllung seiner Bitte doch nicht etwa ernsthaft in Erwägung?“

„Atair“, sagte Catarine. „Ich würde gerne seine Antwort hören.“

Atair schüttelte den Kopf. „Seine Antwort hören? Wenn wir Lord Grey helfen, werden die Spuren der Engländer bei unserer Rückkehr endgültig verschwunden sein.“

„Wie viele Spuren habt Ihr denn bis jetzt gefunden?“, fragte Trálin. Er hatte das Misstrauen des Schwarzhaarigen satt.

„Keine“, meinte Catarine. „Aber wie wollt Ihr uns helfen, wenn alle Spuren verwischt sind?“

Trálin schaute erst zum Steinkreis und dann zu Catarine. „Sobald wir König Alexander und die Königin befreit haben, wird der König mir sicher Mitstreiter zur Verfügung stellen, die mit uns gemeinsam nach den Engländern suchen.“ Falls Alexander glaubte, der englische König habe vor, Schottland zu erobern, würde er ihm sicher mehr als nur ein paar Männer mitgeben.

Der Schwarzhaarige fluchte. „Wir brauchen die Hilfe dieses Schotten nicht.“

Catarine funkelte Atair zornig an. „Und was sollen wir deiner Ansicht nach tun? Nach Hause gehen und darum beten, dass niemand mehr stirbt?“

Der Feenkrieger presste die Lippen zusammen. „Ihr wäret in Sicherheit.“

„Wäre ich das wirklich?“, wandte sie ein. „Solange wir nicht wissen, wer hinter dem Anschlag steckt und welche Absicht der oder die Täter verfolgen, schwebt meine Familie in Gefahr.“

„Wir haben die Fährte der Männer verloren, und ich frage mich, warum“, sagte Atair nachdrücklich. „Das ist ungewöhnlich. Wie soll der Schotte das finden, was wir nicht finden können? Falls überhaupt noch Spuren vorhanden sind, dann wird das Wetter sie in einer Woche ausgelöscht haben.“

Trálins Gesicht lief rot an. „Ich kenne das Land und die Menschen, die darin leben. Wenn Engländer hier waren, kriege ich es heraus.“

„Wenn wir Euch dabei helfen, Euren König zu befreien, und Ihr danach nichts über die Mörder von Lady Catarines Onkel in Erfahrung bringt, dann bleiben uns nichts als schöne Worte.“

„Wenn wir es nicht versuchen, haben wir auch nicht mehr in der Hand“, meinte Catarine. „Hört mir zu! Indem wir Lord Grey unterstützen, können wir klären, wer hinter dem Anschlag steckt.“ Atair sah sie wütend an, doch sie hielt seinem Blick stand. „Sei ehrlich“, flüsterte sie ihm zu, „glaubst du wirklich, dass wir damit die Möglichkeit verspielen, die Mörder meines Onkels zu stellen?“

„Das spielt keine Rolle. Ihr habt versprochen, nach unserer Suche in unsere Heimat zurückzukehren.“

„Aber nur, wenn ihr etwas findet“, antwortete Catarine spitz. „Aber das habt ihr nicht.“

Atair fluchte leise. „Über eine Möglichkeit haben wir bisher noch nicht nachgedacht. Was, wenn die Spuren absichtlich verwischt worden sind?“

„Verwischt?“, fragte sie und ihr wurde flau.

„Aye“, antwortete Atair. „Von demjenigen verwischt, der den Engländern den Zutritt zu …“ Er warf dem Schotten einen Blick zu. „Zu unserer Burg ermöglicht hat.“

Atair meinte natürlich keine Burg, sondern die Anderwelt, nur dass er das Wort nicht in Gegenwart des Menschen aussprechen wollte. Offenbar glaubte er, dass der Anführer der Engländer mächtig genug war, um die Spur durch Magie verschwinden zu lassen. Tränen der Wut brannten Catarine in den Augen. Wenn Atair recht hatte, würde ihnen Lord Grey nicht helfen können – und sie würden kostbare Zeit verschwenden, wenn sie ihn bei der Befreiung seines Königs unterstützten.

„Catarine“, sagte Atair. „Wir müssen zurückkehren. Wir dürfen nicht hierbleiben. Es ist zu gefährlich.“

Sie nickte. „Gut, lass uns …“ Moment! Warum war ihr das bisher nicht eingefallen? Vielleicht war der Mensch gegen Feenzauber unempfänglich und konnte ihnen deshalb nützlich sein.

3. KAPITEL

Was ist los?“, fragte Sionn.

In Gegenwart von Lord Grey, der alles mithörte, konnte sie nicht offen sprechen. Sie hatten es mit jemandem zu tun, der beträchtliche magische Fähigkeiten hatte und Zaubersprüche kannte. Je länger sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, dass der Mensch dagegen immun war.

„Es besteht die Möglichkeit“, sagte Catarine entschlossen, „dass Lord Grey uns doch bei unserer Aufgabe helfen kann. Die Chance mag gering sein, aber ich will sie dennoch nutzen.“

Atair sah sie zweifelnd an und Drax verschränkte die Arme. Auch die anderen Feenkrieger wirkten wenig überzeugt.

„Ich werde es nachher erklären“, versprach sie.

Atair verstand und nickte. „Aye.“

Catarine wandte sich an den Schotten. „Wir helfen Euch, Euren König zu befreien. Aber Ihr müsst mir Euer Wort geben, dass Ihr uns danach ebenfalls beisteht.“

Trotz seiner Erleichterung blieb er auf der Hut. Er wusste zwar nicht, was die Frau ihren Kriegern erklären wollte, doch dass er es nicht hören sollte, dessen war er sich sicher. Geheimnisse. Seltsam war nur, dass er den Eindruck hatte, dieser Frau vertrauen zu können, obwohl ihr Verhalten eine Menge Fragen aufwarf. Doch sein Bauchgefühl hatte ihm schon oft das Leben gerettet; er würde ihm auch jetzt folgen.

Trálin musterte die Frau und ihre fünf Krieger. Sie hatten ein eigenartiges Verhältnis zueinander, ganz anders, als er es bisher zwischen einer Adeligen und ihrer Leibwache erlebt hatte. „Ihr habt mein Wort.“

Erleichtert ließ sie die Schultern sinken.

„Wenn die Entführer des königlichen Paares nach Stirling Castle unterwegs sind, sollten wir uns nach Westen wenden.“ Trálin betrachtete das unwegsame Gelände, das vor ihnen lag.

Catarine schaute ihn besorgt an. „Bei Euren Verletzungen wäre es besser, wenn Ihr Euch einen Tag lang ausruhtet.“

„Mag sein“, entgegnete Trálin. „Aber das würde meinem König nichts nützen.“

„Scheint so, als wäre der Schotte ebenso dickköpfig wie Ihr“, sagte der Blonde. Er nickte Trálin zu. „Ich heiße Sionn.“

„Sir Sionn“, sagte Trálin.

„Unser Anführer …“, Sionn zeigte auf den Schwarzhaarigen, „heißt Atair.“

„Sir Atair.“ Es überraschte Trálin nicht, dass der Mann, der ihm gegenüber so misstrauisch war und der Frau Widerspruch leistete, der Kopf der Leibwache war.

Atair nickte knapp.

„Die anderen“, sagte Sionn, „heißen Kuircc, Magnus, Ranulf und Drax.“ Er wies nacheinander auf einen Rothaarigen mit einem gewaltigen Bart, einen Kahlköpfigen mit einem keltischen Tattoo auf dem Hinterkopf, einen Mann, der sein schwarzes Haar mit einem Lederriemen zusammengebunden trug, und schließlich auf einen Krieger mit rotbraunem Haar.

„Ich freue mich, Euch kennenzulernen“, sagte Trálin, „und danke Euch für Eure Unterstützung.“

In der Ferne schrie ein Rabe.

Catarine lächelte den Earl an. „Ich danke Euch. Wie es scheint, Lord Grey, werden wir die kommenden Tage zusammen verbringen. Ich bitte Euch deshalb, mich wie meine Krieger Catarine zu nennen.“

Atair verzog unzufrieden den Mund.

Trálin nickte zustimmend. „Catarine, es ist mir eine Ehre.“ Sie lächelte, was ihr ausgesprochen gut stand. „Und nennt mich bitte Trálin, Mylady.“

Sie errötete. „Aye.“

Einige Stunden später wurde der Wind so kalt, dass er wie ein Schwert durch Catarines Umhang fuhr. Sie zog das wollene Cape fester um sich, während sie weiter nach oben stieg. Müde setzte sie einen Fuß vor den anderen. Es roch nach Pinien und Schnee. Beim nächsten Schritt schob sie einen abgebrochenen Ast beiseite.

Ein weiterer Windstoß schüttelte die Baumwipfel über ihr.

Sie sah zum Himmel. Oben zogen sich dunkle Wolken zusammen. „Es wird bald schneien.“

Trálin nickte. Sein Atem bildete weiße Schwaden. „Aye, das macht mir Sorgen. Der Weg nach Stirling Castle ist ohnehin beschwerlich. Der Schnee wird unsere Wanderung nicht nur verzögern, wir hinterlassen auch verräterische Spuren.“

„Erzählt mir von Stirling Castle“, sagte Catarine. „Wir sollten wissen, was uns erwartet.“

„Es ist eine starke Festung, von drei Seiten durch Felsen geschützt“, erklärte Trálin. „Am besten wäre es, wenn wir im Schutz der Nacht eindringen.“

„Ihr wisst, wie man in die Festung gelangt?“, fragte Drax.

Autor

Diana Cosby

Diana Cosby ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre preisgekrönten historischen Liebesromane, die im mittelalterlichen Schottland spielen, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bevor sie Autorin wurde, machte Diana Karriere bei der Navy, zog in dieser Zeit 34 Mal um und lernte auf diese Weise viele unterschiedliche Kulturen kennen. Ihre Zeit in Europa...

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