Vom Ritter entehrt?

– oder –

 

Rückgabe möglich

Bis zu 14 Tage

Sicherheit

durch SSL-/TLS-Verschlüsselung

Joanna zittert - doch es nicht die Erregung, die von ihrem Körper Besitz ergreift. In den nächsten Minuten wird Hal Danby fordern, was ihm gebührt: die Hochzeitsnacht in seinem Schlafgemach! Sie hat der Vermählung mit dem Schmied nur zugestimmt, weil ihr Onkel es verlangt hat. Und weil der Mann, den sie zu lieben glaubte, sie schmählich im Stich ließ! Jetzt muss sie ihr Leben - und ihre Nächte - mit einem Gatten verbringen, dem ihr Herz nicht gehört. Doch Hal verblüfft sie: Anstatt sich zu nehmen, was ihm zusteht, lässt er sie allein. Und Joanna ist beinahe entsetzt, so etwas wie Enttäuschung zu verspüren …


  • Erscheinungstag 04.09.2018
  • Bandnummer 344
  • ISBN / Artikelnummer 9783733733810
  • Seitenanzahl 256
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Laut donnerten die Hufe, als die Pferde aufeinander losstürmten. Lanzen trafen auf Rüstungen, splitterten beim Aufprall und ließen Holzspäne auf den Turnierplatz herabregnen. Die Ritter wendeten ihre Rösser, um sich noch einmal zu begegnen. Die Menge tobte, stampfte mit den Füßen, trommelte mit den Fäusten auf die hölzernen Zäune, die sie von den Wettkämpfern trennten. Auf den Tribünen hielten die Frauen vor Aufregung den Atem an und ballten vor Spannung die Hände. Zuzusehen war die reinste Qual, doch niemand, sei er hoch oder niedrig geboren, hätte angesichts dieses Schauspiels den Blick abwenden können.

Auch Joanna beobachtete wie gebannt den Zweikampf.

„Sir Roger liegt in Führung. Da müsste Sir Godfrey ihn schon aus dem Sattel heben oder am Kopf treffen, um noch zu gewinnen“, brummte ein Mann links neben ihr.

„Sir Godfrey wird den Sieg erringen“, erwiderte sein Begleiter. „Er ist doppelt so erfahren wie Sir Roger.“

Roger of Danby würde den Tjost gewinnen, dessen war Joanna sich vollkommen sicher. Gewiss, die heutigen Begegnungen fanden zwischen Rittern statt, die sich noch nicht in der Schlacht bewähren konnten, doch Sir Roger war der Beste, der Glänzendste. Ganz Yorkshire sprach von seinen Reitkünsten. Das erwähnte er jedes Mal, wenn Joanna ihm sagte, wie sehr sie um seine Sicherheit besorgt war. Er lachte über ihre Einwände und brachte sie mit verstohlenen Küssen zum Schweigen, die bei jedem Treffen fordernder wurden.

Joanna zwang sich, wieder auf den Turnierplatz zu sehen. Die beiden Ritter standen sich am jeweiligen Ende der Bahn gegenüber und wischten sich den Schweiß von der Stirn, während ihnen die Knappen neue Lanzen brachten. Sir Rogers Brauner stampfte mit den Hufen und warf den Kopf zurück, ebenso begierig wie sein Herr, sich wieder in den Kampf zu stürzen.

Fanfarenstöße ertönten, die Ritter klappten das Visier hinunter und hoben die Lanzen zum letzten Lauf. Schweigen breitete sich aus, als die Flagge hochgehoben wurde. Aufgeregt biss Joanna sich auf die Lippe. Sie kannte Sir Roger nun seit drei Jahren und konnte sich nicht erinnern, dass er je aus dem Sattel gehoben worden wäre. Dennoch zerrte sie an dem Leinenschal, der auf ihrem Schoß lag, und wickelte ihn sich so fest um die Hand, dass sich das Blut in den Fingerspitzen staute.

Die Flagge wurde gesenkt, und die Ritter stürmten mit lautem Gebrüll aufeinander zu. Sir Godfreys Lanze prallte gegen Sir Rogers Brust, doch dieser rollte nur die Schultern zurück, sodass die Lanze abglitt. Gleichzeitig schmetterte Sir Roger seinem Gegner die Lanze gegen den Brustpanzer, woraufhin sie zersplitterte. Sir Godfrey schwankte und stürzte aus dem Sattel. Die Menge sprang auf und stieß ein ohrenbetäubendes Jubelgeschrei aus. Joanna atmete aus und merkte erst jetzt, dass sie die Luft angehalten hatte.

Sir Roger hatte gesiegt, hatte eine Börse mit Silbermünzen gewonnen und sich für die Teilnahme am morgigen Turnier qualifiziert.

Die Ritter trabten an der Absperrung vorüber und hoben die Hand, um Sir Bartholomew Clifford zu grüßen, den Sheriff von York. Sir Roger richtete sich im Sattel auf und ließ den Blick über die Menge schweifen. Joanna beugte sich vor, um seinen Blick aufzufangen, wusste jedoch, dass er sie auf der niedrigen Bank ganz hinten auf der Tribüne kaum entdecken würde.

Sie reckte den Hals, um einen Blick auf die Mitteltribüne zu erhaschen, wo die edlen Damen in ihren farbenfrohen Gewändern aus Samt und Seide saßen, und verspürte leise Sehnsucht. Vielleicht würde Sir Roger dieses Jahr endlich um ihre Hand anhalten. Wenn er weiterhin als Sieger aus den Turnieren hervorginge, hätte er bald das Vermögen angehäuft, das, wie er ihr immer wieder versicherte, alles war, was ihm zu einem Heiratsantrag noch fehlte.

Die Vorstellung, Lady Danby zu werden, zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie konnte noch immer kaum fassen, dass sie als Nichte eines Schmiedes einem Edelmann ins Auge hatte fallen können. Roger war einst in die Werkstatt ihres Onkels getreten, um sich einen neuen Helm fertigen zu lassen. Simon Vernon war nicht da gewesen, und so hatte sie selbst die Bestellung aufgenommen. Als ihr Onkel dann zurückgekehrt war, hatte der junge Ritter keine Eile gezeigt, sich zu verabschieden. Anscheinend war er angetan von ihr. Simon war daraufhin auf der St. Andrewgate herumstolziert und hatte vor seinen Zunftkollegen wochenlang damit geprahlt, dass seine Nichte das Interesse eines so angesehenen Verehrers zu fesseln wusste. Für Joanna hingegen stand fest: Sie liebte Sir Roger. Die Monate, in denen er York fern war, waren grau und öde. Sie lebte für den Tag seiner Rückkehr, ab dem ihr Leben wieder mit Wärme erfüllt sein würde.

Sie war so in ihre Gedanken verloren, dass sie beinahe den Moment verpasst hätte, an dem die Ritter unter dem Jubel der Zuschauer den Turnierplatz verließen. Während des nächsten Zweikampfes achtete sie nicht weiter auf das Geschehen. Sie interessierte sich nur für einen einzigen Mann, und der würde erst morgen wieder kämpfen. Als die Sonne hinter den Tribünen versank, verließ sie den Turnierplatz, bummelte an Ständen mit billigem Tand, an Imbissbuden und Gauklern vorbei.

Joanna wollte nach Hause gehen, zögerte aber beim Anblick der Zelte der Ritter, die die Burgmauern säumten. In der Tasche hatte sie ein Geschenk, das sie für Sir Roger hatte abgeben wollen, aber warum sollte sie es nicht selbst überreichen? Inzwischen wäre er sicher zu seinem Lager zurückgekehrt. Sie würde ihn an diesem Abend beim öffentlichen Bankett sehen, doch aus trauriger Erfahrung wusste sie, dass sie dort kaum einen Augenblick allein wären. Andere Ritter – und andere Frauen – würden sich um Sir Roger scharen.

Statt die Straße zu wählen, die in die Stadt führte, schloss Joanna sich den Massen an, die zu den bunten Zelten unterwegs waren.

„Was hast du im Lager zu suchen?“

Zwei Wachen versperrten ihr mit gekreuzten Spießen den Weg. Mit steinerner Miene sahen sie auf die Frau herab, doch sie war darauf vorbereitet. Joanna wies auf die dicke Ledertasche, die sie unter dem Arm trug.

„Ich habe etwas bei Sir Roger of Danby abzuliefern.“

„Kann ich mir vorstellen“, sagte die Wache links und blinzelte seinem Kollegen lüstern zu. „Für derartige Lieferungen ist es aber noch ein wenig früh, hm?“

Die Röte stieg ihr in die Wangen, und sie funkelte den Mann an. „Ich komme aus der Werkstatt von Meister Simon Vernon, einem Mitglied der Schmiedezunft. Was fällt Euch ein …“

Die Wache streckte die Hand aus. „Ich kümmere mich darum, dass es seinen Empfänger erreicht.“

Joanna hob das Kinn. „Wohl kaum! Ich habe versprochen, es höchstpersönlich abzuliefern.“

Die Wachen rollten mit den Augen, ließen sie jedoch passieren. Die anzügliche Bemerkung klang ihr noch in den Ohren, und Hitze stieg ihr in die Wangen. Sie hätte nicht kommen sollen. Natürlich gab es Frauen von zweifelhafter Moral, die sich Zutritt zum Lager zu verschaffen suchten, doch es war beschämend, als eine der ihren betrachtet zu werden.

Sobald sie außer Sichtweite war, strich sie sich das Haar hinter die Ohren und nahm seufzend die eine widerspenstige Locke zur Kenntnis, die sich nicht in ihre Zöpfe bändigen lassen wollte. Sie zog an den Ärmeln ihres Wollgewands, bis ihre Handgelenke bedeckt waren, und prüfte, ob der Ausschnitt züchtig hochgeschlossen war. Für Ende Februar war es erstaunlich mild, und sie wünschte sich, sie hätte den schweren Umhang zu Hause gelassen. Sie rückte die Mantelspange zurecht, bis sie zufrieden war. Die Anspielungen der Wache waren ungerecht gewesen und entbehrten jeder Grundlage. Sie sah genauso aus wie das, was sie war: das Mitglied eines ehrbaren Handwerkerhaushalts, keine billige Dirne.

Joanna ging weiter, hievte die Tasche ein wenig höher. Ihre Laune besserte sich, und sie lächelte verstohlen. Sie hatte die Wachen nicht direkt angelogen, schließlich gehörte sie wirklich zu Meister Simons Haushalt – allerdings war es ziemlich unwahrscheinlich, dass ihr Onkel Kenntnis von ihrem Botengang hatte. Sie hatte tatsächlich versprochen, das Päckchen persönlich an Sir Roger zu übergeben, auch wenn sie dieses Versprechen nur sich selbst gegeben hatte.

Im Lager herrschte ebenso viel Betrieb wie auf dem Turniergelände. Alle waren vollauf mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt und schenkten ihr keinerlei Beachtung. Joanna entdeckte Sir Rogers Zelt im hinteren Teil des Lagers, erkennbar an der blauen Standarte mit dem grünen Wildschwein, doch es war leer bis auf Sir Rogers Pagen, einen dümmlichen Knaben von acht Jahren, der in einer Ecke saß und mit ein paar Würfeln spielte.

Joanna begab sich zu dem Platz, wo die behelfsmäßigen Stallungen und Werkstätten errichtet waren. Sie hatte die Hoffnung schon aufgegeben, Sir Roger zu finden, als sie plötzlich einen Blick auf wohlvertraute schwarze Locken erhaschte.

Vorfreude durchzuckte sie, als sie sich durch die Menge zu ihm vorarbeitete. Sechs Monate war es her, seit Sir Roger zum letzten Mal in York gewesen war. Obwohl sie sich am liebsten sofort in seine Arme gestürzt hätte, hielt Joanna sich zurück und betrachtete ihn voll Bewunderung.

Sir Roger war von ihr abgewandt und schärfte mit langsamen, sicheren Bewegungen ein Schwert. Er hatte die Rüstung und den gepolsterten Waffenrock abgelegt, doch statt des eng anliegenden Wamses aus feiner Wolle, das er sonst bevorzugte, trug er Beinlinge und eine weite Tunika, die von einem Gürtel zusammengehalten wurde. Er legte das Schwert auf einem Klapptisch ab, rollte den Kopf von einer Seite zur anderen und reckte die Arme.

Joanna schlich sich von hinten an ihn heran, weil sie ihn überraschen wollte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.

„Gott zum Gruße, Mylord, ich habe nach Euch gesucht.“

Er erstarrte und drehte sich zu ihr um. Joanna sah in Sir Rogers Augen.

Im Gesicht eines Fremden.

Sie schnappte nach Luft, stolperte zurück und ließ die Tasche fallen. Ein unverständliches Durcheinander aus Erklärungen und Entschuldigungen floss über ihre Lippen.

„Ich wusste nicht … ich dachte … ich meine … tut mir leid!“

Der Mann verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln. Joanna trat noch einen Schritt zurück, außer sich vor Scham und Verwirrung. Ihr Herz schlug so laut, dass sie glaubte, es müsste weithin zu hören sein. Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen, um die Schamesröte zu verbergen, die ihr in die Wangen gestiegen war, und linste zwischen den Fingern hervor.

Es war kein Wunder, dass sie den Mann für Sir Roger gehalten hatte. Von hinten betrachtet, hatten sie die gleiche Gestalt, die gleichen widerspenstigen Locken. Auch von vorn sahen sie sich ähnlich. Plötzlich wurde ihr klar, dass das, was sie für einen Gürtel gehalten hatte, die Bänder einer Lederschürze waren, die er sich um den Leib gebunden hatte. Wer er auch war, der Fremde war kein Ritter.

„Ich bitte um Verzeihung!“, sagte Joanna verlegen.

Der Mann fuhr sich durch die schwarzen Locken, die ihm bis über die Ohren reichten. Als er sie mit offenem Interesse betrachtete, spürte Joanna, dass ihr Herz erneut wild zu pochen begann.

„Das ist nicht nötig. Ich hatte gedacht, dass mir das Glück endlich einmal hold wäre, doch leider habe ich mich wohl getäuscht“, sagte er übertrieben bedauernd. „Eine solche Begrüßung wurde mir schon lange nicht mehr zuteil. Ich glaube fast, ich bin Euch wegen dieser Erfahrung zu Dank verpflichtet! Vielleicht wollt Ihr mit meiner Gesellschaft vorlieb nehmen?“, schlug er vor.

Die Kommentare der Wachen kamen ihr in den Sinn. Wieder stieg ihr die Schamesröte in die Wangen und breitete sich auf der Haut, die ihr Ausschnitt freigab, aus. Plötzlich kam er ihr viel tiefer vor als zuvor. Hielt dieser Mann sie etwa ebenfalls für eine Dirne? Nach ihrer schamlosen Begrüßung wäre es nicht unwahrscheinlich, dass er zu diesem Schluss gekommen war. „Ich weiß nicht, wofür Ihr mich haltet, aber ich kann Euch versichern, dass Ihr Euch täuscht“, sagte sie steif und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hielt nach jemand Bestimmtem Ausschau.“

„Das habe ich mir schon gedacht. Ich frage mich, wen Ihr wohl suchen könntet?“, überlegte der Mann und rieb sich mit dem Daumen über die Bartstoppeln an seinem Kinn. Seine Stimme war tief und wies einen leichten Akzent auf, den Joanna nicht zuordnen konnte. „Würdet Ihr wohl einen Becher Wein darauf setzen, dass ich weiß, nach wem Ihr sucht?“

„Ganz gewiss nicht“, erwiderte Joanna entschieden. Sie knickste mit all der Würde, die ihr unter diesen Umständen blieb. „Ich bitte noch einmal um Entschuldigung. Guten Tag.“ Sie hob ihre Tasche auf, wandte sich ab, ehe ihr noch das Herz aus der Brust sprang, und floh.

„Versucht es in der Schänke“, rief der Mann ihr nach. „Ein Lanzenstechen macht einen Mann auf nicht nur eine Weise durstig.“

Verärgert rümpfte Joanna die Nase. Sie lief durch das Lager Richtung Eingang, vorbei an Sir Rogers Zelt. Dabei achtete sie nicht auf den Weg und stieß abrupt mit jemandem zusammen. Hände packten sie an der Schulter, sie schrie erschrocken auf und versuchte sich zu befreien.

„Joanna?“

Rasch hob sie den Kopf und sah sich Auge in Auge mit Sir Roger. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.

Sir Roger runzelte die Stirn.

„Was machst du hier im Lager? Ich hätte nicht erwartet, dich vor heute Abend zu sehen.“ Seine dunkle Miene entspannte sich zu einem Lächeln. Er hakte sich bei ihr unter und führte sie zu seinem Zelt, während er ihr von dem Turnier berichtete, bei dem sie eben zugesehen hatte. Sie verdrängte jeden Gedanken an den Fremden.

Sir Roger schob die Plane vor seinem Zelt zurück und bat Joanna herein. Dann warf er seinem Pagen eine Kupfermünze zu.

„Geh, kauf dir etwas Naschwerk.“

Der Knabe trottete davon und ließ sie allein zurück. Sir Roger fasste sie um die Taille und zog Joanna an sich.

„Es überrascht mich, dass du allein hergekommen bist.“ Seine Stimme klang streng, doch das Glitzern in seinen Augen verriet ihr, dass er ihre Anwesenheit keineswegs missbilligte. Sein Blick wurde begierig. „Und dabei bist du sonst so zurückhaltend.“

Joanna blickte zum Eingang, doch Sir Roger schien ihre Unruhe nicht zu bemerken. Er zog sie an sich und begann, sie zu küssen. Rau pressten sich seine Lippen auf die ihren, und seine Hände wanderten an ihren Hüften nach unten. Joanna versteifte sich. Dies war das erste Mal, dass sie vollkommen allein miteinander waren, und Sir Rogers Benehmen war zudringlicher, als sie erwartet hätte. Die spöttischen Bemerkungen der Wachen kamen ihr in den Sinn.

Sie befreite sich aus seinen Armen.

„Ich habe Euch ein Geschenk mitgebracht“, sagte sie hastig, um ihr Missbehagen zu verbergen. Sie kramte in ihrer Tasche und holte ein in Stoff geschlagenes Päckchen heraus. Eifrig wickelte Sir Roger es aus und legte eine reich verzierte Gürtelschließe frei.

„Hat das dein Onkel gemacht?“, fragte er und hielt die Schließe ins Licht.

Joanna nickte und fuhr liebevoll über die Blätterverzierungen. „Die Treibarbeit ist aber von mir.“

Sir Roger nahm sie bei den Händen und zog sie an sich. „Wunderschön, Joanna. Du wirst eine würdige Erbin sein für das Geschäft deines Onkels.“

Joanna errötete vor Freude über das Kompliment, lachte jedoch. „Seine Erbin? Ich doch nicht. Er hat ja mehrere Töchter und jetzt einen Sohn. Aber Ihr wart ja monatelang nicht mehr in York und konntet nicht wissen, dass meine Tante einen Knaben zur Welt gebracht hat.“

„Was für ein Glück für deinen Onkel“, versetzte Sir Roger.

„Vielleicht könntet Ihr ihm heute Abend persönlich gratulieren und dabei auch andere Dinge mit ihm besprechen“, begann Joanna schüchtern.

„Diese Zeit könnte ich aber doch auch in deiner Gesellschaft verbringen“, murmelte Sir Roger. „Das andere hat ja keine Eile, nicht wahr?“ Er ließ die Hände über ihren Körper wandern. Er küsste sie, drängte ihre Lippen mit der Zunge auseinander. Joanna runzelte die Stirn. Das war das Äußerste, wozu sie vor einer Ehe bereit war. Sie begann sich ihm zu widersetzen und wandte den Kopf ab.

Vom Eingang kam ein kalter Luftzug, und dann ertönte eine tiefe Stimme, die ihr bekannt vorkam.

„Roger, ich glaube fast …“

Sir Roger gab sie abrupt frei und trat zurück. Joanna drehte sich langsam zu dem Sprecher um und erkannte schweren Herzens, wer dort stand.

Es war der Mann von vorhin, beide Hände entschuldigend ausgestreckt. „Tut mir leid. Ich habe deinen Pagen weggehen sehen. Ich wusste nicht, dass du Gesellschaft hast.“

Er klang keineswegs zerknirscht, und als sein Blick auf sie fiel, zuckte es verräterisch um seine Lippen. Sir Roger seufzte verärgert auf. Joanna sah zwischen den beiden Männern hin und her.

„Mistress Joanna, gestattet, dass ich Euch meinen Bruder vorstelle, Henry Danby“, sagte Sir Roger knapp. „Wir nennen ihn Hal.“

Joanna blieb der Mund offen stehen. „Von einem Bruder habt Ihr mir noch nie erzählt!“, sagte sie.

„Halbbruder“, erwiderte der Mann kurz mit Blick auf Sir Roger.

„Habe ich Hal denn nie erwähnt?“, fragte Sir Roger lässig. „Wohl nicht. Er ist viel unterwegs. In den letzten drei Jahren haben sich unsere Pfade nur selten gekreuzt.“

Staunend blickte Joanna von Sir Roger zu seinem Bruder und wieder zurück. Ihr wurde bewusst, dass sie den Neuankömmling anstarrte, und knickste. „Ich wünsche Euch einen guten Tag, Sir Henry.“

„Nur Hal, wenn ich bitten darf. Ich bin kein Sir.“

„Hal und ich haben denselben Vater, aber verschiedene Mütter“, erklärte Sir Roger.

Halbbrüder. Das erklärte es, denn sie wirkten fast gleichaltrig.

„Roger will damit sagen, dass ich ein Bastard bin“, fügte Hal mit humorlosem Lächeln hinzu. Er hob herausfordernd das Kinn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Auch wenn mein Vater so freundlich war, mich anzuerkennen. Viele hätten das nicht getan.“

Überrascht von seinem harschen Ton, starrte Joanna ihn an. Bei ihrer ersten Begegnung hatte er trotz aller spöttischen Worte fröhlich gewirkt, und so war sie irritiert von seiner plötzlichen Heftigkeit. Seine Stirn war gerunzelt, sein Blick finster. Einen Augenblick hing das Schweigen zwischen ihnen, während sie reglos dastanden und kein Wort sagten.

Wie sie so nebeneinander standen, sahen sich die beiden Brüder nicht besonders ähnlich. Sie waren etwa gleich groß und von ähnlicher Statur, und beide hatten tiefschwarzes Haar, doch Sir Rogers Haar war zurückgekämmt und ordentlich im Nacken gebunden. Er hatte einen kurzen, sauber gestutzten Bart. Seinem Bruder hingegen fiel das Haar wild in die Stirn, und seine Wangen waren von Bartstoppeln bedeckt.

Am ähnlichsten waren die Augen: tiefbraun, von langen Wimpern umgeben, in einem sonnengebräunten Gesicht. Der Ausdruck in ihren Augen ist jedoch bemerkenswert unterschiedlich, stellte Joanna fest. Sir Roger sah sie voll Zuneigung an, während Henry sie mit dunklem Humor taxierte und ihr Unbehagen zu genießen schien.

„Ich muss gehen. Ich werde zu Hause erwartet“, murmelte Joanna und griff nach ihrer Tasche. Sie lächelte Sir Roger zu und hoffte, dass er anbieten würde, sie durch das Lager zu begleiten, doch er lächelte nur steif und verabschiedete sich. Joanna verbarg ihre Enttäuschung, nickte Hal zu und floh aus dem Zelt. In großer Eile erreichte sie den Eingang zum Lager, hielt aber inne, als sie sich den Wachen näherte.

Einer von beiden grinste sie lüstern an und musterte sie von Kopf bis Fuß.

„Hast deinen Botengang ja recht schnell erledigt, was? Ist deine Last jetzt leichter?“

„Irgendwem ist jetzt bestimmt leichter als zuvor.“ Grinsend stieß er seinen Gefährten in die Rippen.

Joanna atmete tief durch, fest entschlossen, voll Würde an den beiden vorbeizugehen.

„Wenn Ihr Euer Mundwerk in Anwesenheit einer Dame nicht zu hüten versteht, werde ich an geeigneter Stelle einen Wink geben, dann dürft Ihr bis zum Turnierende bei den Müllhaufen Wache stehen.“

Joanna fuhr herum und sah sich Hal Danby gegenüber.

„Mistress Joanna, gestattet, dass ich Euch zurück in die Stadt begleite.“ Er reichte ihr den Arm. Überrascht hängte sie sich bei ihm ein und ließ sich von ihm aus dem Zeltlager führen.

„Wenn Ihr so tugendhaft seid, wie Ihr behauptet, solltet Ihr nicht mehr hierher kommen“, murmelte er, während sie an den Wachen vorbeigingen. „Diese Lümmel werden nicht die Einzigen bleiben, welche Euch mit Beleidigungen bedenken.“

„Was soll das heißen, wie ich behaupte?“ Verärgert entzog Joanna ihm den Arm. „Mein Ruf geht Euch nichts an, und ich habe nichts getan, um irgendwelchem Klatsch Nahrung zu geben.“ Sie errötete ein wenig, als sie an die Küsse dachte, die sie sich von Sir Roger hatte rauben lassen und die sich für eine unverheiratete Frau ganz und gar nicht schickten. „Sir Roger und ich haben nichts Unrechtes getan“, erklärte sie empört. Sie hielt inne. Wenn sie einen solchen Ton Sir Roger gegenüber angeschlagen hätte, hätte dieser zornig oder kalt reagiert, doch Master Danby lachte nur.

„Was Ihr und mein Bruder im Geheimen tut, geht mich nichts an. Darauf habe ich nicht angespielt.“ Er beugte sich vor und murmelte ihr ins Ohr: „Bei unserer nächsten Begegnung dürft Ihr mir einen Becher Wein spendieren.“

„Warum?“, fragte Joanna verwirrt.

„Weil ich erraten habe, wen Ihr eigentlich gesucht habt, als Ihr mir so verlockend ins Ohr flüstertet.“

Joanna schnaubte entrüstet. „Auf Wiedersehen, Master Danby. Ich finde allein zurück“, erklärte sie. Sie wandte sich ab und ging davon, und sein leises Lachen klang ihr in den Ohren.

2. KAPITEL

Als Joanna durch das Stadttor trat, war ihr Gesicht nicht länger rot vor Zorn, doch sie bebte immer noch vor Empörung, wenn sie an die Worte der Wachen dachte.

Das Lager zu besuchen war ein Fehler gewesen, und der größte Fehler waren die Freiheiten, die sie Sir Roger gestattet hatte. Seine Küsse waren intensiver gewesen denn je, und die Art, wie er sie berührt hatte, hatte sie stark beunruhigt. Derartige Intimitäten sollten der Hochzeitsnacht vorbehalten bleiben. Kein Wunder, dass Hal Danby Zweifel an ihrer Tugend geäußert hatte, nachdem er sie miteinander überrascht hatte.

Entsetzen durchflutete sie, und sie blieb abrupt stehen, sein lachendes Gesicht vor Augen. Und wenn er Sir Roger nun von ihrer ersten Begegnung erzählte? Was würde der Ritter von einem derartigen Benehmen halten? Sie könnte nach Master Danby suchen und ihn anflehen, ihr Geheimnis zu bewahren, doch sie ertrug die Vorstellung nicht, noch einmal bei den beiden Wachen vorzusprechen, oder den Gedanken an den vernichtenden Blick, den Master Danby ihr sicherlich zuwerfen würde. Was auch geschah, sie würde damit fertig werden müssen.

Zu Hause angekommen, öffnete sie vorsichtig die Eingangstür. Aufgrund des kleinen Zwischenspiels hatte sie sich verspätet. Wenn sie Glück hatte, wäre Onkel Simon noch in seiner Schmiedewerkstatt oder im Zunfthaus, und sie könnte sich unbemerkt ins Haus schleichen. Zwei Mädchen im Alter von vier und sieben stürzten sich mit begeistertem Kreischen auf sie. Ihre ältere Schwester, die schon zehn war und solche Zuneigungsbekundungen für weit unter ihrer Würde hielt, nickte ihr von ihrem Platz aus zu und widmete sich dann wieder ihrer Näharbeit.

Joanna umarmte ihre Kusinen und beantwortete die Fragen, mit denen sie sie bestürmten. Ja, sie hatte das Lanzenstechen gesehen. Ja, Sir Roger hatte gewonnen. Nein, sie wusste nicht, welcher Ritter im Nahkampf triumphiert hatte.

„Joanna, komm hierher!“

Beim Klang der barschen Stimme erstarb das Gelächter. Mit einem flauen Gefühl im Magen trat Joanna in die Stube.

„Du kommst spät.“ Simon Vernon verschränkte die kräftigen Arme vor der Brust und musterte seine Nichte stirnrunzelnd. „Wo warst du? Hast du dir das Turnier angesehen, während ich mich abgearbeitet habe, um für euch alle Essen auf den Tisch zu bringen?“

Joanna zwang sich, zerknirscht zu blicken.

„Bitte entschuldige“, sagte sie. „Ich wollte die Gürtelschnalle persönlich bei Sir Roger abgeben.“

Simons Miene verfinsterte sich. „Du hast ihn ohne Begleitung besucht? Ist dir dein Ruf denn völlig egal? Oder meiner?“

„Nein, ist er nicht.“ Sie schob die anzüglichen Bemerkungen der Wachleute und Hal Danbys ähnlich lautende Warnung beiseite. „Sir Roger hat mich gebeten, seinen Dank zu übermitteln.“

Ein dünnes Lächeln milderte Simons strenge Miene. „Dann hast du ihn also erfreut?“

Joanna errötete und dachte an die Liebkosungen. „Ich hoffe, dass er heute Abend mit dir sprechen wird.“

Simon baute sich drohend vor seiner Nichte auf. „Das will ich ihm auch geraten haben. Auch der wohlwollendste Onkel ist nicht verpflichtet, eine Nichte auf ewig bei sich wohnen zu lassen. Drei Jahre warte ich nun bereits darauf, dass du ihn dir als Ehemann angelst. Was es mich nicht schon alles gekostet hat, ihn zu bewirten, und trotzdem hält er uns hin! Allmählich kommt mir der Verdacht, dass seine Gefühle für dich doch nicht so stark sind, wie es anfangs den Anschein hatte.“

„Sir Roger wird mich heiraten“, beharrte Joanna. Natürlich liebte er sie, anders waren seine stürmischen Umarmungen doch gar nicht zu erklären.

„Das möchte ich auch hoffen“, knurrte Simon. „Diesen Sommer noch wirst du einundzwanzig, du müsstest längst verheiratet sein. Ich habe genug eigene Mäuler, die ich stopfen muss, das kostet mich schon genug.“

Joanna sah sich um. Farbenfrohe Webteppiche schmückten die Wände, zu beiden Seiten der Tür standen schwere Eichentruhen, und in einem Regal schimmerten silberne Trinkbecher und polierte Zinnteller. Meister Simon stand keineswegs kurz davor, am Bettelstab zu landen. Seit die große Pestepidemie ihr vor neun Jahren die Familie genommen hatte, lebte Joanna bei ihrem Onkel; sie arbeitete schwer, damit er es nicht bereute, das einzige überlebende Kind seiner Schwester bei sich aufgenommen zu haben. Schließlich hatte er keinen Hehl daraus gemacht, dass dieser Akt der Barmherzigkeit ihm von Anfang an widerstrebte. Sie schloss die Augen, damit ihr Onkel den Schmerz darin nicht sah.

„Wenn meine Familie Zugang zum Adel bekäme, würde mir das ungeahnte Möglichkeiten eröffnen“, sagte Simon begierig.

„Ich sollte mich jetzt lieber für heute Abend umziehen“, versetzte Joanna frostig.

„Behalte dein freches Mundwerk im Zaum“, knurrte Simon. „Vergiss nicht, Sir Roger ist gehorsame, wohlerzogene Damen gewohnt. Wenn du nicht lernst, deine Gedanken für dich zu behalten, wirst du nie irgendeinen Ehemann abkriegen.“

Joanna verließ die Stube und stieg die Treppe zu der Dachkammer empor, die sie sich mit der Dienstmagd teilte. Sie legte ihr graues Kleid ab und wusch sich mit dem kalten Wasser aus dem Krug, der auf dem Tisch vor dem Fenster stand. Rasch zog sie sich ein rotes Gewand an und begann das Oberteil zu schnüren. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, es wäre Sir Roger, der sich so geschickt an ihrem Mieder zu schaffen machte, doch dann funkelte in ihrer Erinnerung der spöttische Blick seines Bruders auf, und ein kalter Schauer überlief sie. Rasch schnürte sie das Kleid zu Ende, kämmte sich das Haar, bis es ihr in Wellen über den Rücken fiel, und befestigte einen zarten Schleier darüber. Schließlich legte sie noch ihr hübschestes Schultertuch um.

An diesem Abend musste sie sich von ihrer schönsten Seite zeigen, wenn sie Sir Rogers Hand gewinnen wollte. Und wenn es ihr nicht gelang, nun, über die Reaktion ihres Onkels wollte sie lieber nicht nachdenken.

Als Joanna die Treppe hinunterkam, sah Tante Mary kurz auf und lächelte ihr zu, ehe sie sich wieder dem Kind widmete, das sie gerade stillte. Onkel Simon musterte sie und nickte beifällig.

„Thomas Gruffydds Frau ist bei der Geburt ihres letzten Knaben gestorben“, bemerkte Simon, während sie durch die Stadt gingen. „Er kehrt bald nach Montgomery zurück, und ich weiß, dass er recht gern eine neue Frau mitnehmen würde.“

Joanna krampfte sich der Magen zusammen. „Er ist mehr als doppelt so alt wie ich.“

„Was spielt das für eine Rolle?“, spottete Simon. „Mir wäre es auch lieber, wenn du mir bessere Verbindungen einbrächtest, aber wenn Sir Roger dich nicht um deine Hand bittet, wäre mir ein Mann, der so viel Land besitzt wie Gruffydd, genauso recht. Ich erwarte, dass du ihn in Betracht ziehst.“

Sie gingen zur Versammlungshalle, aus der Licht durch die Türen und Fenster strömte. Als sie ihre Umhänge ablegten und den Saal betraten, empfing sie der würzige Duft der Kräuter und Binsen, mit denen der Boden bestreut war. Onkel Simon entschuldigte sich und gesellte sich zu einigen Zunftmitgliedern, die sich neben dem Tisch mit den Speisen zusammengefunden hatten. Lauter dickwanstige alte Männer, deren Finger und Münder fettig glänzten von dem Fleisch, das sie verzehrten. Thomas Gruffydd war auch dabei.

Angewidert rümpfte Joanna die Nase und sah sich im Saal um, ob sie Sir Roger irgendwo entdecken könnte. Die Ritter waren prachtvoll in ihre Farben gekleidet und zogen die bewundernden Blicke sämtlicher Gäste auf sich. Der Tanz hatte bereits begonnen, und sie begann mit dem Fuß zu wippen. Schließlich entdeckte sie ihn in einer Nische am anderen Ende der Halle. Entmutigt stellte sie fest, dass er nicht allein war.

Neidisch beobachtete sie, wie Sir Roger der jungen Dame, die größer war als sie und glänzende schwarze Locken hatte, die Hand küsste. Die beiden ließen die Blicke nicht voneinander, als Sir Roger sie auf die Tanzfläche führte.

„Hoffentlich habt Ihr nicht vor, den ganzen Abend nur zuzusehen, wie sich andere amüsieren, statt mitzumachen!“

Joanna fuhr zusammen, als ihr die leise, tiefe Stimme ins Ohr flüsterte. Sie drehte sich zu Hal Danby um und funkelte ihn zornig an. Seine braunen Augen sahen Sir Rogers so ähnlich, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte.

„Habt Ihr es Euch zur Gewohnheit gemacht, Euch an andere Leute anzuschleichen?“, fuhr sie ihn an, schockiert vom verräterischen Verhalten ihres Körpers.

Hal lachte, und seine dunklen Augen blitzten frech. Er nahm zwei Becher Wein vom Tablett eines Dienstboten und reichte einen an Joanna weiter.

„Ihr wart es doch, die diese Methode als Erste erprobt hat, wenn ich mich recht entsinne“, erklärte er, prostete ihr zu und nahm einen großen Schluck Wein.

Eisige Finger schienen ihr Herz zu umschließen. Simons Warnungen zu ihrem Ruf fielen ihr ein. Hatte sich Sir Roger deswegen eine andere Tanzpartnerin gesucht, statt auf sie zu warten?

„Habt Ihr Eurem Bruder davon erzählt?“, fragte sie und umklammerte ihren Becher.

Hal Danby musterte sie so scharf, dass ihr schauderte.

„Dann habt Ihr es Roger also nicht selbst gesagt. Ich habe mich schon gefragt, ob Ihr das wohl tun würdet. Warum habt Ihr es verheimlicht?“, fragte er und rückte ein Stück näher. „Was habt Ihr denn befürchtet?“

„Gar nichts“, log Joanna. „Ihr habt uns unterbrochen, bevor ich Gelegenheit hatte, ihm davon zu erzählen.“

Hal grinste. Joanna dachte daran, wobei er sie unterbrochen hatte, und errötete.

„Sagt doch, weiß er davon?“, beharrte sie.

Hal musterte sie schweigend. Während sie bei Roger sofort die Augen niedergeschlagen hätte, begegnete sie dem Blick seines Bruders freimütig, ohne sich von ihm einschüchtern zu lassen. Mit seinen dunklen Augen und Locken war er ebenso attraktiv wie sein Bruder, doch sein Blick war schärfer, erinnerte sie an einen Fuchs, der seiner Beute auflauerte.

„Nein“, erklärte er schließlich achselzuckend.

„Danke“, hauchte Joanna. Sie nahm einen Schluck von dem warmen Würzweine. „Ich stehe in Eurer Schuld.“

Hal bot ihr den Arm. „Ich werde Euch sofort von jeder Schuld freisprechen, wenn Ihr mir den nächsten Tanz gewährt.“

Joanna ließ den Blick zur Saalmitte wandern, wo Sir Roger immer noch mit der dunkelhaarigen Frau tanzte. Bestimmt würde er bald zum Ende kommen und dann sie auffordern. Er konnte doch nicht vergessen haben, dass sie auch hier war.

„Fürchtet Ihr seine Missbilligung so sehr, dass Ihr nicht mit mir tanzen wollt?“, fragte Hal, der ihrem Blick gefolgt war.

„Natürlich nicht!“, sagte Joanna. „Ich will nur jetzt nicht tanzen.“

Er schnaubte. „Das glaube ich nicht. Eben noch seid Ihr auf und abgesprungen wie ein Fiedler auf einem Kaltblüter.“

Diese Vorstellung war so komisch, dass Joanna unwillkürlich lächeln musste.

„Ich muss an meinen Ruf denken.“

Hal prostete ihr noch einmal zu. In seinen Augen glitzerte es. „Ihr seid bereit, Euren Ruf mit einem unbegleiteten Besuch bei meinem Bruder aufs Spiel zu setzen, wollt aber nicht in aller Öffentlichkeit mit mir tanzen? Ein Tanz hat nichts zu bedeuten. Wenn überhaupt, würde er Euren Ruf eher schützen: Andere abzuweisen und nur mit ihm zu tanzen würde doch erst recht Gerede verursachen, meint Ihr nicht?“ Er bot ihr den Arm, doch als Joanna den Kopf schüttelte, bestand er nicht weiter darauf.

Die Musik endete. Joanna versuchte, Sir Rogers Blick aufzufangen, doch zu ihrer Bestürzung präsentierte ihm Sir Bartholomew eine andere junge Dame. Diese knickste anmutig, und dann begann der nächste Tanz. Joanna zog die Mundwinkel nach unten und seufzte enttäuscht.

Sie sah, dass Hal sie genau beobachtete. Seine Miene zeigte eine merkwürdige Mischung aus Mitleid und Verachtung. Joanna senkte den Kopf, denn sein Blick zerriss ihr das Herz.

„Was habt Ihr denn erwartet?“, fragte er neckend. „Dieses Fest findet zu Ehren der Ritter statt. Ihr seid nicht die einzige Frau, die sich vom Glanz dieses Turniers den Kopf hat verdrehen lassen oder auf der Suche nach einem Ehemann ist.“

„Mit dem Glanz des Turniers hat das nichts zu tun!“, fuhr Joanna ihn an. „Das ist nicht der Grund, warum ich ihn liebe.“

Hal grinste ungläubig. „Wollt Ihr etwa behaupten, Ihr würdet meinen Bruder auch dann heiraten, wenn er ohne jeden Penny dastünde und kein Ritter wäre?“

Joanna sah zu Sir Roger und versuchte sich ihn als jemand anderen vorzustellen, doch es gelang ihr nicht, ihn ohne seine Rüstung und ohne seine edlen Samtgewänder zu sehen.

Während sie ihn beobachtete, lachte Sir Roger herzhaft über etwas, das ihm seine Tanzpartnerin zugeflüstert hatte. Er führte sie von der Tanzfläche und schlug die entgegengesetzte Richtung ein, mit derselben Vitalität, die er beim Lanzenstechen gezeigt hatte. Joanna wischte sich über die Augen, in denen Tränen brannten. Kein anderer Mann konnte ihr so den Kopf verdrehen wie er.

„Ich würde ihn lieben, egal wer er ist“, erklärte sie.

„Ihr habt indes gezögert“, meinte Hal und hob eine Braue. „Also, gebt Ihr Euch damit zufrieden, den ganzen Abend darauf zu warten, dass Roger Euch bemerkt, oder wollt Ihr mit mir tanzen?“

Joanna warf den Kopf zurück. „Ich würde weitaus lieber allein hier stehen, als mit Euch zu tanzen. Ihr habt Euch über mich lustig gemacht und wart die ganze Zeit überaus grob zu mir. Ich weiß auch, warum. Ich glaube, Ihr seid neidisch, weil Ihr selbst kein Ritter seid.“

Sie wollte sich abwenden, sah jedoch seine Miene und hielt inne. Seine Augen blitzten, und er hatte das Kinn zornig gereckt. Als er das Wort ergriff, klang seine Stimme barsch.

„Zufällig liegt Ihr damit falsch. Ich habe mich schon vor Langem mit meinem Schicksal abgefunden.“

Scham überflutete Joanna. Er war ein Bastard. Natürlich konnte er sich nie Hoffnungen auf einen Ritterschlag machen. Als er sich zum Gehen wandte, rief sie:„Master Danby, wartet!“

Er blieb stehen. Seine Miene war misstrauisch, wurde jedoch ein wenig weicher, als er sich zu ihr umdrehte und ihr direkt in die Augen sah. Ihr schlug das Herz ganz merkwürdig bis zum Halse.

„Nennt mich Hal“, sagte er knapp.

„Ich wollte Euch nicht verärgern“, sagte Joanna und rang verlegen die Hände. „Es muss schwer sein zu wissen, dass Ihr nicht sein könnt, was Euer Bruder ist.“

„Ich habe nicht den Wunsch, das zu sein, was er ist“, erwiderte Hal so hart, dass Joanna erschrocken zurückwich. Er wies mit weit ausladender Geste in den Saal. „Welcher halbwegs gescheite Mensch würde sich ein solches Gepränge wünschen?“

Überrascht fragte Joanna: „Wie könnte man an so einem Spektakel denn keine Freude haben?“

„Ganz einfach. Wenn es vorbei ist, bleiben von der ganzen Pracht doch nur ein leerer Saal und verlassene Turnierplätze. Ich ziehe Dinge vor, die von Dauer sind.“

Joanna ließ sich das durch den Kopf gehen. Wenn die Jahrmärkte und Turniere vorüber waren, fühlte sich York tatsächlich leer und öde an, und sie freute sich die ganze Zeit darauf, dass die Spektakel wieder stattfanden.

„Warum seid Ihr dann hier, wenn Ihr für all das nur Verachtung übrig habt?“, fragte sie.

Hal biss die Zähne zusammen. „Ich wäre viel lieber nicht hier. Aber ich habe meine eigenen Gründe, warum ich in York bin, und es wird mir wenig nützen, wenn ich hier bei Euch verweile. Wenn Ihr entschlossen seid, darauf zu warten, bis mein Bruder Notiz von Euch nimmt, überlasse ich Euch Eurer Einsamkeit. Guten Abend.“

Er verneigte sich kurz und ging davon, in Richtung des Ausgangs. Joanna überlegte, ob sie ihm folgen sollte, doch da hörte die Musik auf zu spielen. Sie sah sich zu den Tanzenden um und stellte fest, dass Sir Roger mit einer weiteren Frau getanzt hatte. Nachdem er sich vor seiner Partnerin verneigt hatte, drehte er sich um. Als er sie entdeckte, strahlte Joanna ihn an, und ihr Herz begann zu rasen.

Sir Roger schlenderte zu ihr herüber. Er hob ihre Hand an die Lippen. „Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass du noch kommst“, sagte er.

Natürlich hat er mich vorher nicht entdeckt, sonst wäre er längst zu mir gekommen, redete Joanna sich ein. Er bot ihr den Arm, und sie hängte sich bei ihm ein. Sie wollte sich zur Raummitte wenden, doch Sir Roger verstärkte seinen Griff und zog sie in die andere Richtung.

„Ich habe jetzt lange genug getanzt“, brummte er.

Joanna seufzte bedauernd, ließ sich aber von ihm nach draußen führen. Sie zitterte, wünschte sich, dass sie ihren Umhang mitgenommen hätte. „Hier ist es kalt“, protestierte sie.

Sir Roger zog sie um die Ecke und drückte sie gegen die Mauer. „Ich kann dich aufwärmen.“ Er grinste und küsste sie. Eine Weile versank alles um sie, doch als Sir Roger die Hand nach ihren Brüsten ausstreckte, verkrampfte sie sich.

„Wir sollten wieder hineingehen. Das hier schickt sich nicht.“

Sir Roger rollte mit den Augen. „Wir sind ja wohl kaum allein.“ Das stimmte, draußen standen andere Paare, welche die schattigen Winkel und Durchgänge der Versammlungshalle nutzten. „Ich war monatelang weg. Du möchtest uns diese Gelegenheit, einander wieder näher zu kommen, doch nicht verwehren?“

„Nein … nur … wann werdet Ihr denn mit meinem Onkel reden?“, fragte Joanna schüchtern. „Er hat von anderen Ehemännern gesprochen, von Männern, die mich angeblich zur Frau begehren.“

Sir Roger biss die Zähne zusammen. „Und du würdest einen dieser Männer vorziehen, ist es das, was du mir sagen möchtest?“

Hastig griff Joanna nach seinen Händen. „Nein, ich liebe nur Euch, das schwöre ich!“

Mürrisch verzog Sir Roger den Mund. „Gut. Die Vorstellung, dass du einem anderen gehören könntest, ist mir zuwider. Du sagst, dass du mich liebst, aber wie kann ich dir glauben, wenn deine Küsse so kalt und züchtig sind? Du könntest genauso gut meine Tante sein oder meine Schwester! Gib mir ein Zeichen deiner Zuneigung, damit ich dir glauben kann!“, raunte er.

Joanna lächelte und machte Anstalten, das Tuch abzunehmen, das sie um den Hals trug, doch Sir Roger fasste sie am Handgelenk. „Nicht diese Art Zeichen“, sagte er. „Heb dir das für den Turnierplatz auf.“

„Was dann?“, fragte Joanna.

„Ich glaube nicht, dass du ein Gespräch gesucht hast, als du zu mir ins Zelt kamst. Zeig mir, was ich dir bedeute. Dass du meine Frau sein willst.“

Er zog sie an sich, bedeckte ihren Mund mit dem seinen und zwang ihre Lippen auseinander. Er rieb sich mit den Hüften an ihr, drängte mit einem Bein zwischen ihre Schenkel, und dann ließ er die Hand an ihr herabwandern. Er streifte ihre Lippen mit den Zähnen, und sie zuckte zusammen. Sie versuchte, nicht laut aufzuschreien, als Sir Roger ihre Brüste befingerte und drückte. Ohne Vorwarnung zwickte er sie in die Brustspitze.

Unangenehme Hitze durchströmte sie. Sie hatte nur eine vage Vorstellung von dem, was zwischen Mann und Frau geschah, doch schienen diese fast schmerzhaften Empfindungen, die sie nun erlebte, die leisen Schreie zu erklären, die des Nachts aus dem Schlafzimmer ihrer Tante drangen.

Wurde von den Frauen etwa erwartet, dass sie diese Darbietung männlicher Zuneigung genossen? Vielleicht würde sie es mit der Zeit lernen, doch in diesem Augenblick hätte Joanna alle Aussichten auf eine Ehe aufgegeben, wenn es nur aufhörte. Sie schloss die Augen und sagte sich, dass dies eben der Preis war, den sie für die Erfüllung ihres Herzenswunsches zahlen musste. Ein Leben voller Aufregung an der Seite eines Mannes, der ihr Herz höher schlagen ließ. Keine öde Existenz in einem feuchten walisischen Dorf mit dem alten Thomas Gruffydd. Nicht länger eine unerwünschte Last in Onkel Simons Haushalt. Sir Roger wäre bald befriedigt, und dann würde es erst wieder nach ihrer Hochzeit passieren.

Um die Ecke wurde eine Melodie gepfiffen, die ihr vertraut vorkam. Das Orchester hatte sie während ihres Gesprächs mit Hal gespielt. Sir Roger ließ die Hand von ihren Brüsten sinken. Er lächelte auf sie herab; sein Blick war immer noch begierig. Sie erwiderte das Lächeln, froh, dass sie ihn zufriedengestellt hatte.

Das Pfeifen verstummte. Zum zweiten Mal an diesem Tag wurden sie von Hal unterbrochen, doch nun war Joanna froh, ihn zu sehen. Er schlenderte zu ihnen hinüber, wobei sein Blick vielsagend zwischen Sir Roger und ihr hin und her wanderte.

„Ich habe dich im Saal gesucht, aber du warst verschwunden, Roger. Ich dachte mir schon, dass ich dich hier draußen finden könnte.“

War er ihnen absichtlich gefolgt? Seine Miene war grimmig. Joanna wandte beschämt den Blick ab. Seine Meinung von ihrer Tugend beziehungsweise ihrem Mangel daran hatte sich offenbar erneut bestätigt.

„Joanna, geh hinein. Ich komme dann später nach“, befahl Sir Roger. Sie nickte gehorsam und ging. An der Ecke hielt sie noch einmal inne und drehte sich zu den beiden Brüdern um. Sie standen sich in derselben Pose gegenüber, breitbeinig, die Arme vor der Brust verschränkt, beide mit zorniger Miene. Sir Rogers Ärger war leicht zu verstehen, doch warum Hal so erbost war, war ihr ein Rätsel.

„Wer ist sie?“, fragte Hal neugierig.

Joanna war anders als die Frauen, die Roger sonst bevorzugte. Er hatte sie gern schlank mit kastanienbraunem Haar und blitzenden Augen, nicht klein und wohlgerundet mit dem Blick einer erschrockenen Katze, wenn man sie überraschte.

Roger schenkte ihm das selbstzufriedene Grinsen, das nie verfehlte, Hal zu erzürnen. „Du hast mit ihr geredet, während ich getanzt habe. Hast du nicht selbst etwas herausgefunden?“

„Nur dass sie dich anbetet und glaubt, dass du genauso empfindest“, fuhr Hal ihn an. „Stimmt das?“

Ein schuldbewusster Ausdruck huschte über Rogers Gesicht. „Ich mag sie wohl recht gern. Sie amüsiert mich, und sie ist so verliebt. So fügsam. Sie ist unschuldiger, als es meinem Geschmack entspricht, aber immer den gleichen Wein zu trinken kann einen auch ermüden. Hin und wieder ist es ganz nett, zur Abwechslung weißen statt roten zu trinken.“

Hal rümpfte die Nase. Das Bild, das sein Bruder von Joanna entworfen hatte, schien ihm zutreffend. Ihr Benehmen im Lager mochte unziemlich gewesen sein, doch ihre Kleidung war züchtig gewesen. Als ihre Tugend in Frage gestellt worden war, hatte ihre Empörung aufrichtig gewirkt, und ihr Unbehagen eben, während sie Rogers grobe Zärtlichkeiten über sich hatte ergehen lassen, war echt gewesen.

„Du hast dein Bestes versucht, ihr auch noch die Tugend zu nehmen, die ihr geblieben ist“, sagte er düster. „Ist das anständig? Oder klug?“

Roger grinste nur anzüglich. „Wenn sie bereit ist mitzumachen, habe ich nichts dagegen.“

„Hast du vor, sie zu heiraten?“, fragte Hal.

„Eine Weile habe ich es in Betracht gezogen“, sagte Roger offen. „Zu meinem Bedauern musste ich dann allerdings feststellen, dass dieser Jahrgang doch nicht so reichhaltig ist, wie ich mir zuerst erhofft hatte.“

„Hör auf, Witze zu machen.“ Hal funkelte ihn an. „Mistress Joanna ist nicht die erste Frau, die du an der Nase herumführst. Wenn du nicht vorhast, sie zu heiraten, dann gib ihr das deutlich zu verstehen, und nimm dir keine Freiheiten mehr heraus, sonst werde ich Vater wirklich von deinem Benehmen erzählen. Ich brauche dir ja nicht zu sagen, was das in seinem gegenwärtigen Gesundheitszustand für ihn bedeuten könnte.“

Er wandte sich ab und verschwand in der nächsten Gasse.

3. KAPITEL

Kommst du heute auch zum Turnier?“

Das waren die ersten Worte, die Roger seit dem vorigen Abend an Hal richtete. Beide waren getrennt zum Lager zurückgekehrt, und Roger war so lautstark durch das Zelt gestapft, dass Hal sich an früher erinnert fühlte, als sie beide noch Kinder waren.

„Hatte ich nicht vor“, erwiderte Hal, was ihm einen mürrischen Blick von Roger eintrug.

„Ich erlaube dir, mein Zelt zu teilen – da könntest du mir wenigstens bei der Vorbereitung helfen. Du kennst dich mit meiner Rüstung besser aus als mein Knappe“, brummte Roger. „Wenn du nicht so stolz wärst, hättest du einen ausgezeichneten Knappen abgegeben.“

Hal ignorierte die Stichelei. „Du weißt, dass ich in eigenen Angelegenheiten unterwegs bin.“

„Du denkst nur an deine Arbeit. Ich muss erst am Mittag auf den Turnierplatz“, schmeichelte Roger. „Dir bliebe noch jede Menge Zeit.“

Hal nahm einen in ein Tuch eingeschlagenen Gegenstand aus der Kiste, die am Fußende seines Feldbettes stand, legte ihn behutsam auf den Tisch und schlug das Tuch auseinander. Zum Vorschein kam das Schwert, das er geschmiedet hatte. Es glänzte, als er es aus der Scheide zog und in der Hand wog.

Roger pfiff voll ehrlicher Bewunderung. „Ich weiß nicht, warum du der Zunft überhaupt beitreten willst. Du bist doch jetzt schon ein guter Schmied.“

Vorsichtig legte Hal das Schwert auf das Tuch und fuhr über die breite, flache Klinge.

„Würdest du dich auf Dauer mit Zielscheiben aus Holz zufriedengeben?“

Autor

Elisabeth Hobbes

Elisabeth Hobbes‘ Karriere als Autorin begann damit, dass sie mit ihrem ersten Roman 2013 beim „So You Think You Can Write“-Wettbewerb des Verlagshauses Harlequin Enterprises den dritten Platz belegte. Sofort wurde sie von Harlequin, dem Mutterhaus von CORA, unter Vertrag genommen und hat seitdem acht historische Romane veröffentlicht.

Obwohl das...

Mehr erfahren

Entdecken Sie weitere Bände der Serie

The Danby Brothers