Everything changes - Riskante Lust

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In "Hot Summer" gab Anne ihrer Leidenschaft sowohl für ihren Ehemann James als auch seinen Freund Alex nach. Jetzt ist es an der Zeit für Alex’ Version der Geschichte …

Als James ihn darum bittet, mit seiner Frau Anne zu schlafen, weiß Alex, dass das nur zu Problemen führen wird. Sicher findet er sie scharf - außerdem hatte er schon früher mit James darüber gesprochen, sich eine Frau zu teilen. Aber das war vor ewigen Zeiten, bevor Alex wusste, was er wirklich wollte. Trotzdem lässt er sich auf die erregende ménage à trois ein und versinkt in einem Strudel aus Lust und verbotener Sehnsucht …


  • Erscheinungstag 15.02.2014
  • ISBN / Artikelnummer 9783955763398
  • Seitenanzahl 65
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Megan Hart

Everything changes – Riskante Lust

Aus dem Amerikanischen von Ivonne Senn

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der Harlequin Enterprises GmbH,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Geschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright © 2014 by MIRA Taschenbuch

in der Harlequin Enterprises GmbH

Deutsche Erstveröffentlichung

Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:

Everything changes

Copyright © 2010 by Megan Hart

erschienen bei: Spice Books, Toronto

Published by arrangement with

Harlequin Enterprises II B.V./S.àr.l

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln

Redaktion: Maya Gause

Titelabbildung: Harlequin Enterprises S.A., Schweiz

Autorenfoto: © Harlequin Enterprises S.A., Schweiz

ISBN eBook 978-3-95576-339-8

www.mira-taschenbuch.de

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eBook-Herstellung und Auslieferung:

readbox publishing, Dortmund

www.readbox.net

Sie hatte sie auf dem Bett zurückgelassen, ordentlicher zusammengefaltet, als er es jemals getan hätte, und mit einem rosafarbenen Band zusammengeschnürt, das farblich perfekt zu den aufgedruckten lächelnden Katzengesichtern auf dem schwarzen Material passte.

Hello Kitty.

Alex Kennedy – fünfunddreißig, Single, attraktiv – schaute in den Spiegel. Richtete seine Krawatte. Strich sein Hemd glatt. Fuhr sich mit der flachen Hand über die Haare und starrte so lange in seine eigenen Augen, dass er einen kurzen Moment lang glaubte, etwas darin zu sehen.

Ein Blinzeln und ein weiterer Strich über die Haare, dann schaute er wieder zum Bett. Es war nur eine Pyjamahose. Die beißt nicht. Doch Genevieve konnte es – und hatte es getan – und er traute ihr durchaus zu, dass sie es noch einmal versuchen würde.

Sie hatte seinen vollen Namen auf die Vorderseite der Karte geschrieben. Sie war der einzige Mensch, der darauf bestand, ihn so zu nennen. Alexander.

„… der Große“, fügte sie manchmal mit diesem leisen, kehligen Lachen hinzu. Normalerweise, wenn sie seinen Schwanz in der Hand hielt. Gestern Abend hatte sie es gesagt, nachdem sie ihm einen runtergeholt hatte, während irgendein Typ, den sie in einem Club aufgegabelt hatten, zwischen ihren Schenkeln gekniet und sie geleckt hatte, bis sie gekommen war.

Das Geschenk hatte bei seiner Heimkehr nach dem Meeting, das kurz und erfolgreich gewesen war, auf ihn gewartet. Global Communicom würde ihn endlich auskaufen und das Speditionsunternehmen übernehmen, das er hier in Singapur aufgebaut hatte. „Tut mir leid, Alex, alter Kumpel, aber für dich gibt es keinen Platz in der Geschäftsführung, nicht mal in einer beratenden Position. Bitte nimm das Geld und sieh zu, dass du Land gewinnst“, hatte Reginald Bell gesagt.

Alex war nicht dumm und wusste, dass es vor allem daran lag, dass er während der letzten sechs Monate immer wieder mit Reginalds Frau gevögelt hatte. Was vermutlich der Grund dafür ist, dass sie mir dieses Geschenk hinterlassen hat, dachte er mit einem weiteren Blick auf sein perfekt gemachtes Bett, über das sogar die Überdecke gelegt worden war. Sie musste ihre Schlüssel benutzt haben, um während seiner Abwesenheit hineinzukommen.

Erneut schaute er in den Spiegel. Transcom hatte ihm alles bedeutet. Er hatte die Firma mit seinem eigenen Schweiß und Blut aufgebaut. Sein gesamtes Leben hatte er hinter sich gelassen, um hierherzukommen und ganz neu anzufangen. In weniger als zehn Jahren hatte er mehrere Millionen verdient. Nimm den Scheck, dachte er. Und dann hau hier ab. Verfickten Dank auch und schönen Tag noch.

Alex zog an einem Ende und das weiche, rutschige Band wickelte sich um seinen Finger, als sich die Schleife löste. Die Hose war aus schwarzer Baumwolle mit pinken Hello-Kitty-Gesichtern darauf. Es war eine Frauenhose, aber durch den Gummizug in der Taille würde sie ihm auch passen. Sie kannte ihn gut genug, um sich in der Größe nicht zu irren. Er sollte sich glücklich schätzen, dass sie ihm stattdessen nicht einen Tanga aus Spitze geschickt hatte.

Er versuchte, sich daran zu erinnern, ob sie ihm jemals zuvor eine Nachricht hinterlassen hatte, aber er wusste es nicht mehr. SMS, ja. Dutzende davon, normalerweise genauso schmutzig wie ihr Mundwerk und so, wie sie es gernhatte. Natürlich hatte sie ihn nicht gern. Genevieve Bell mochte niemanden außer sich selbst. Sogar ihre Haustiere hatte sie sich als Accessoires oder Investitionen zugelegt und nicht, um etwas zu haben, mit dem sie eine emotionale Verbindung aufbauen konnte.

Wie oft hatte sie ihren Mund über seinen Schwanz gleiten lassen? Er riss den Umschlag auf und dachte an ihre Zunge. Sie hätte gelacht, wenn sie es wüsste. Vielleicht tat sie es. Sie wusste viel über Menschen – vor allem über diejenigen, die alles versuchten, um ihre Gefühle vor ihr zu verbergen. Ja, vor allem über diese Menschen wusste sie viel.

Über ihn.

Die Vorderseite der Karte war leer bis auf ein kleines schwarzes Quadrat in der Ecke, ein stilisiertes Geschenk. Innen stand: Herzlichen Glückwunsch. Mehr nicht. Zwei Wörter. Keine Aufforderung, kein Befehl. Nicht einmal eine Unterschrift. Er hatte sie verlassen, aber sie war diejenige, die ihn ziehen ließ.

Das war ein Dankeschön wert, aber da er das Arschloch war – was sie ihm mehrmals unmissverständlich klargemacht hatte –, wollte er sie nicht anrufen. Er schaute sich in seinem Apartment um, sah all die hübschen Sachen, von denen es ihm egal war, ob er sie jemals wiedersehen würde.

Er hatte genügend Geld, um überall hinzuziehen und zu tun und zu lassen, was er wollte. Doch am Ende gab es nur eines zu tun. Einen Ort, an den er gehen konnte. Eine Person, die er anrufen wollte.

„Jamie“, sagte er, als der Mann auf der anderen Seite der Welt ans Telefon ging. „Rate mal … Ich komme nach Hause.“

Mit einer Schüssel in der Hand stand die Frau in der Küche. Ihre Miene zeugte von äußerster Konzentration. Im Profil waren ihre Züge nicht mehr so weich wie auf ihren Hochzeitsfotos, aber das Haar fiel ihr in üppigen rotbraunen Locken über den Rücken, in denen ein Mann sich verlieren konnte. Alex beobachtete sie von der Tür aus und dachte, was für ein verdammter Glückspilz Jamie schon immer gewesen war. Es sah so aus, als hielte dieses Glück immer noch an.

„Hallo, Anne.“

Sie schrie auf und ließ ihren Löffel fallen. Er machte sich bereit, sich wegzuducken, doch sie warf nichts nach ihm. Stattdessen setzte sie die Schüssel klappernd auf den Tresen. Er hätte etwas sagen sollen, sich vorstellen, aber er schaute nur ihre großen Augen an, ihren Mund, der ein wenig offen stand … und fand einfach keine Worte.

Dieser erste Moment dauerte sehr lange. Er erkannte die Farbe ihrer Augen und sah, wie ihre Schultern sich hoben und senkten, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Von den Fotos her hatte er gewusst, dass sie hübsch war – alleine die Tatsache, dass sein bester Freund sie geheiratet hatte, hätte ihm das verraten können –, doch die Frau, die jetzt vor ihm stand, war mehr als nur harmonische Gesichtszüge, ein knackiger Hintern, wohlgeformte Brüste und ein straffer Bauch. Das hier war die Frau, die Jamie geheiratet hatte. Sie hätte drei Augen und einen Hintern von der Größe Arizonas haben können, und trotzdem hätte Alex ein Stück von ihr gewollt.

Das Schweigen hielt an. Kurz bevor es unangenehm wurde, schaute er sich über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg in der Küche um und dann wieder sie an. „Hi. Anne.“

„Alex? Wow. Es tut mir leid, ich habe dich nicht erwartet.“

Er fühlte sich wie der große böse Wolf, als er seine Sonnenbrille abnahm, um sie besser sehen zu können. Jede Sommersprosse, jede Falte, jede Linie. Sie hatte weiche, gerade Augenbrauen, die keinem vollkommen heterosexuellen Mann jemals aufgefallen wären. Was Alex vollkommen egal war. Seit der achten Klasse war er nicht mehr vollkommen heterosexuell.

„Ja, tut mir leid. Ich habe Jamie auf dem Handy angerufen und er meinte, ich solle vorbeikommen. Er wollte dich eigentlich anrufen, aber ich schätze, das hat er nicht getan.“

„Nein, hat er nicht.“ Sie lachte und senkte den Kopf. In ihrem Blick lag Skepsis.

Was hatte Jamie ihr über ihn erzählt? Und noch wichtiger: Was hatte er ihr nicht erzählt?

„Bastard.“ Die Küche hatte sich nicht sonderlich verändert, seitdem er und Jamie als Kinder hierher geradelt waren, um den Tag bei Jamies Großeltern zu verbringen und im Eriesee zu schwimmen, der an das Grundstück grenzte. Er machte es sich jetzt gemütlich, während Anne ihn beobachtete. Er bezweifelte, dass sie wusste, wie misstrauisch sie aussah. Frauen mochten es, wenn Männer lächelten. Das entspannte sie. Also schenkte er ihr sein schönstes Lächeln. „Irgendetwas riecht hier sehr gut.“

Sie backte Brot und Brownies, und durch die etwas zu lockere Art, wie sie darüber sprach, wusste er, dass sie es mehr Mrs Kinney zuliebe tat als für sich. Schon vor langer Zeit hatte Jamies Mom aufgehört, ihn nervös zu machen, doch nur, weil es ihn einen Scheiß interessierte, was sie über ihn dachte. Allerdings hatte er auch nicht ihren Sohn geheiratet.

Er beobachtete Anne bei ihrer Arbeit und ließ sich erzählen, was sie bisher schon gemacht hatte. Das war seine Gelegenheit, ihr zu helfen. Gleich hier und jetzt konnte er ihr beweisen, dass, egal, welche Geschichten Jamie über ihn erzählt hatte, er nicht durch und durch schlecht war. Er war vielleicht ein Halunke, aber er konnte die verdammt besten Brownies der Welt backen.

Ein weiteres Lächeln, so charmant, wie es nur ging. Auf einer Reise in den Westen hatte er mal eine Präriehundefarm besucht, wo die kleinen Nager einem Erdnüsse aus der Hand fraßen, wenn man ganz, ganz still saß. So ähnlich fühlte er sich jetzt auch. Als wäre Anne eine scheue, hübsche Kreatur, die er zähmen müsste.

„Willst du den Trick wissen?“

„Um Brownies zu machen?“ Ihre Miene zeigte deutlich, dass sie eine andere Art von Trick vermutete, vielleicht einen auf ihre Kosten, und Alex malträtierte im Geist seine Mrs-Kinney-Voodoopuppe mit einer weiteren Nadel.

„Soll ich es dir zeigen?“

Butter. Schokolade. Niedrige Temperatur. Es bedurfte keiner wirklichen Magie, sondern nur etwas Geduld. Nach ein paar Minuten war der Teig fertig.

Alex probierte ihn, und Anne tat es ihm gleich. Er grinste sie an. „Brownies, die einer Königin würdig wären.“

„Oder James’ Mutter.“

„Ja, selbst ihr.“

Das erste richtige Lächeln von ihr, auf das er die ganze Zeit gewartet hatte. Es war nicht schwer, zu sehen, warum Jamie sich in sie verliebt hatte. Er war froh, dass sie keine Angst mehr vor ihm zu haben schien.

Sie war jedoch eine bessere Frau, als er ein Freund war, denn sie räusperte sich und trat einen kleinen Schritt zurück – nur wenige Zentimeter, dennoch fiel es ihm auf. „Ich sollte jetzt duschen gehen. Dein Zimmer ist schon fertig, ich muss dir nur noch ein paar frische Handtücher rauslegen.“

Alex war schon mit vielen Frauen zusammen gewesen, die mehr oder weniger versteckte Einladungen ausgesprochen hatten. Doch selbst sein Ego ließ ihn nicht denken, dass Anne ihn anmachen wollte. „Mach dir meinetwegen bitte keine Umstände.“

„Das sind keine Umstände, Alex.“

Sein Name glitt ihr leicht, aber wie ein nachträglicher Gedanke über die Lippen. Ihr Lächeln hatte eine Verbindung zwischen ihnen geschaffen, aber sie seinen Namen aussprechen zu hören brachte sie noch fester zusammen. Er wollte es noch einmal hören. Es war …

„Perfekt“, sagte er und meinte weder die Handtücher noch ihre Bemühungen, doch das wusste sie nicht.

Vielleicht gab es den Moment nicht. Vielleicht existierte er nur in seinem Kopf, aber Anne brach ihn trotzdem, indem sie lachend auf die Schokolade an ihrer Kleidung und ihren Händen deutete. Er schaute ihr zu, wie sie die süße Masse von den Fingern leckte, und konnte es nicht mehr leugnen: Er war wirklich ein Arschloch.

„Du hast da noch was …“ Er strich mit dem Daumen über ihren Mundwinkel, woraufhin sie ihre Lippen leicht öffnete.

Verdammt, ihre Lippen waren so weich. Ihre Zungenspitze blitzte zwischen ihren Zähnen auf, und er wollte seinen Daumen in der Hitze ihres Mundes vergraben. Er wollte die Süße auf ihren Lippen davonküssen … doch er tat es nicht.

Sie zog sich zurück, ihr Blick glitt über seine Schulter, und Alex wusste, was er sehen würde, wenn er sich umdrehte. „Jamie“, sagte er, als wenn er nicht gerade erst schmutzige Gedanken über die Frau seines besten Freundes gehabt hätte. „Wie geht es dir, Kumpel?“

Das Abendessen verlief so gut, wie ein Abend bei den Kinneys eben laufen konnte. Evelyn, Jamies Mutter, verzog bei seinem Anblick die Lippen, benahm sich aber wenigstens höflich. Das war sie in Gegenwart anderer immer. Alex rief sich in Erinnerung, dass es ihm vollkommen egal war, was die alte Schachtel dachte oder gedacht hatte oder jemals denken würde.

Er sorgte dafür, immer in Jamies Nähe zu sein und ihm etwas ins Ohr zu flüstern, wenn sie gerade hinsah.

Der Blick, mit dem sie ihn dann bedachte, war Jamies Miene auf jeden Fall wert – dieses halb erschrockene, halb schläfrige, anzügliche Grinsen, von dem Alex gewettet hätte, dass Jamie es in seinen Augen und um seinen Mund nicht einmal spürte. Er beugte sich so nah zu ihm, dass seine Lippen Jamies Ohr streiften; Alex roch das neue Aftershave, das sein Freund trug. Darunter verborgen schimmerte der Duft der gleichen Seife durch, die er schon seit Jahren verwendete. Das und der Geruch von Weichspüler. Im Bruchteil einer Sekunde waren sie wieder in der Junior-Highschool und kämpften auf Jamies Bett um die neueste Ausgabe des Mad Magazine.

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