Einfach mal den Ex verführen

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"Ich bin hier, um dich zu verführen!" Lauren hat ihr Ziel im Blick, als sie ihren sexy Ex in New Orleans trifft. Denn solange sie ihr Herz aus dem Spiel lässt und sich auf die Erotik konzentriert, bedeutet ein sündiges Wochenende mit Luc pures Vergnügen ohne Reue. Oder etwa nicht?


  • Erscheinungstag 12.07.2015
  • ISBN / Artikelnummer 9783733742669
  • Seitenanzahl 128
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

„Wenn ich der Zucker wäre, könnte ich jetzt als glücklicher Mann sterben.“

Lauren LaCroix ignorierte die Bemerkung und klopfte sich den Puderzucker von der Brust. Frauen aus New York gingen niemals auf solche Anspielungen ein, erst recht nicht, wenn es Anmachen von Männern wie Luc Dupre waren.

Allerdings war sie nicht mehr in New York City, sondern zurück zu Hause in New Orleans, und im Begriff, dem Mann gegenüberzutreten, der ihr vor acht Jahren das Herz gebrochen hatte. Der sie dazu gebracht hatte, davonzulaufen, um ihre Wunden zu lecken. Aber sie hatte mehr als das getan. Sie war eine ganz neue Frau geworden – eine, der Luc nicht widerstehen könnte.

Mit eiskaltem Blick schaute Lauren in Lucs kristallblaue Augen. Ihre Libido spielte verrückt, doch es gelang ihr, sich zu beherrschen, obwohl in ihr alles darauf drängte, ihm entweder eine Ohrfeige zu verpassen oder ihn wild zu küssen. Sicher, sie würde Luc zu einem glücklichen Mann machen – aber ihn sofort darauf wieder verlassen.

„Mensch, Luc. Wenn du dieser Zucker wärst …“, sie strich sich den Rest des weißen Puders von den Händen, „… könnte ich dich dann auch so einfach wegwischen?“

Langsam und unbeschwert breitete sich ein Lächeln auf Lucs Gesicht aus, wie der Sonnenaufgang über dem Mississippi. Aber seine dunklen Augenbrauen, die exakt die gleiche Farbe wie sein langes rabenschwarzes Haar hatten, hoben sich abrupt bei ihrem bissigen Kommentar. Lauren lächelte zufrieden. Sie würde ihre sämtlichen Gucci-Koffer darauf verwetten, dass er nicht damit gerechnet hatte, sie derart gegen seinen legendären Charme gewappnet zu finden. Warum sollte er auch? Sie war früher ein bereitwilliges, gefügiges Spielzeug für ihn gewesen – fasziniert von Ehe, Heim und Herd. Dann hatte er sie abserviert.

Sie war noch so jung gewesen und rettungslos verliebt. Heute konnte sie ihm dankbar dafür sein, dass er ihr das Herz gebrochen hatte. Wäre sie mit ihm in New Orleans geblieben, hätte sie niemals diese Willensstärke erlangt oder den Mut gehabt, herauszufinden, was für eine Frau wirklich in ihr steckte – eine starke, intelligente, heißblütige Frau. Sie brauchte keinen Mann mehr, der ihr sagte, was sie wollte. Sie konnte es ihm selbst sagen. Und noch besser, sie konnte es ihm zeigen.

Luc zog einen Stuhl heran und setzte sich, unaufgefordert zu Lauren. Die Terrasse des Café du Monde war erstaunlich leer für einen Freitagmorgen. Lauren hatte gehofft, noch schnell einen Happen zu sich nehmen zu können, bevor sie sich mit der Stadt neu vertraut machte. Ihr blieb nur das eine Wochenende, um einen Entwurf zu gestalten, der ihren Redakteur von den Socken hauen würde. Ihr „Sexy City Nights“-Feature könnte ihr einen klaren Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten um die begehrte Beförderung verschaffen. Aber sie war sehr lange aus New Orleans fort gewesen. Zwar hatte sie vorgehabt, Luc aufzutreiben, um ihn dazu zu bringen, ihr persönlicher Tourguide durch die Stadt zu werden. Allerdings war sie nicht darauf vorbereitet gewesen, dass er sie zuerst fand.

Manchmal ging das Schicksal seltsame Wege. Noch ehe sie ihn fragen konnte, woher er wusste, dass sie in der Stadt war, angelte er sich eins von den drei Beignets von ihrem Teller und winkte dem Kellner, um einen Café au Lait zu bestellen.

„Was treibt dich zurück nach Hause?“, fragte Luc gedehnt.

„Die Arbeit … hauptsächlich.“

Er nickte kauend. Seine Miene drückte aus, er würde längst alles über sie und ihr neues Leben wissen und bräuchte keine näheren Details. Gott, wie arrogant ist er eigentlich? Er konnte gar nicht wissen, dass sie in den vergangenen acht Jahren ihr College beendet und hart daran gearbeitet hatte, dass sie sich vielleicht bald Chefredakteurin von einem der führenden Frauenmagazine nennen durfte. Sie arbeitete mit siebenstelligen Budgets. Hielt ständig mit Prominenten Kontakt, traf sich mit Topmodels oder Modedesignern zum Mittagessen, einfach so. Mit Luc hatte sie in all den Jahren überhaupt keinen Kontakt gehabt. Bloß kürzlich zu ihrem Dreißigsten hatte sie eine Geburtstagskarte von ihm bekommen, die ihre Tante Endora an sie weitergeleitet hatte.

Nur ein kurzer Satz: „Ich hoffe, du hast gefunden, wonach du immer gesucht hast. Luc“, aber das Timing hatte ihre Neugier angestachelt und sie nach Hause gelockt.

Trotzdem behielt sie ihre Erfolge erst einmal für sich. Vielleicht hatte Endora ihm alles erzählt. Vielleicht würde es ihn auch gar nicht beeindrucken. Als Besitzer des angesagtesten Nachtklubs New Orleans, des berühmt-berüchtigten ‚Klub Carnal‘, kannte er dieselben Stars und Supermodels wie sie. Und mit dem Geld seiner Familie könnte er siebenstellige Beträge an einem einzigen Abend beim Blackjack verspielen, und es würde nicht einmal groß auffallen.

„Hast du deine Tante schon angerufen?“, wollte Luc wissen.

„Sie weiß, dass ich hier bin.“

Lucs träges Lächeln wurde breiter. Der Kellner brachte seinen Kaffee und ein Glas Eiswasser, um der Hitze an diesem unglaublich warmen Morgen Herr zu werden.

„Natürlich weiß sie, dass du hier bist, chérie. Die Frage war, ob du sie angerufen hast.“

„Meine Tante ist genauso wenig ein Medium, wie du bescheiden bist.“

Er schüttelte den Kopf. „Du warst zu lange weg, Rena. In diesem Teil der Welt ist eine seltsame Magie am Werk. Und hier haben wir das perfekte Beispiel. In einer Million Jahre hätte ich nicht erwartet, dich hier wiederzusehen. Aber du bist da. Absolut glamourös, kultiviert, eine Frau von Welt.“

Lauren schluckte und presste die Lippen fest zusammen. Sie war sich des Glühens in seinen Augen ebenso bewusst wie ihrer instinktiven, sinnlichen Reaktion auf den südlichen Tonfall in seiner Stimme, auf seine unverhüllten Komplimente, den vertrauten Kosenamen. Chérie, Rena, niemand nannte sie so. Niemand außer Luc.

Die Erinnerungen verdrängend trank sie ihren Kaffee in zwei Schlucken aus. Sie durfte die Kontrolle nicht verlieren. Das hier war ihre Verführung, verdammt noch mal. Sie musste das Tempo bestimmen.

Als ihr Redakteur vorgeschlagen hatte, sie solle mit ihrem Projekt doch in ihrer Heimatstadt beginnen, hatte Lauren sich vorgestellt, dass ihr „Sexy City Nights“-Feature derart einschlug, dass es jede Woche auf der Titelseite erwähnt wurde. Sie musste sich eine Tour einfallen lassen, auf der sie aus erster Hand all die Erotikbars, die Trendklubs und sonstigen heißen Läden erlebte.

Autor

Julie Leto
Auch als Julie Elizabeth Leto bekannt.
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