Masken des Verlangens

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Eine aufregende Affäre mit einem maskierten Stripper scheint genau das Richtige für Summer. So kann sie hoffentlich ihren supersüßen, aber leider unerreichbaren Nachbarn Joe vergessen! Doch nach einer rauschenden Liebesnacht erlebt sie eine umwerfende Überraschung...


  • Erscheinungstag 11.01.2020
  • ISBN / Artikelnummer 9783733729462
  • Seitenanzahl 130
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Nackte, wohlgeformte, muskulöse Männerpos, die rhythmisch zum schnellen Takt der Musik wackelten. Wo Summer Jacobs auch hinschaute – überall sah sie ölglänzende, knackige Männerpos, hier im Bare Buns, einem exklusiven Stripklub für Frauen mitten in Phoenix. Sie kam sich vor wie im Paradies, als sie all die blendend aussehenden, umwerfend gebauten und lediglich mit einem Stringtanga bekleideten Männer genauer in Augenschein nahm. Aber hallo.

„Tanz, Süßer! Zeig, was du hast!“, riefen die Frauen im Sprechchor, die dicht gedrängt vor der Bühne standen.

Summer bahnte sich einen Weg durch die Menge. In sexueller Hinsicht hatte Summer eine längere Durststrecke zurückgelegt, und der Anblick dieser fast nackten Prachtkerle sorgte dafür, dass sie … Nun, der Anblick törnte sie ein kleines bisschen an.

Die Männerauswahl war beeindruckend. Hier würde sie ohne jeden Zweifel einen sexy Tänzer für den Junggesellinnenabschied ihrer Schwester finden. Genau wie ihr Nachbar Joe Everhart – er wohnte in dem Apartment direkt unter ihrem – vorhergesagt hatte.

Es war eine merkwürdige Unterhaltung gewesen. Als sie heute Morgen das eingekaufte Partyzubehör aus ihrem Mini Cooper geladen hatte, war die Einkaufstüte gerissen, und all die schlüpfrigen Scherzgeschenke waren auf den Bürgersteig gekullert. Unter anderem waren Kondome darunter, die im Dunkeln leuchteten. Oder Körpermalfarbe mit Schokoladengeschmack. Oder Pelz-Handschellen.

Joe war eilig zu ihr gelaufen, um ihr behilflich zu sein. Summer hatte ihn fast weggescheucht, damit er die gewagten kleinen Mitbringsel nicht zu sehen bekäme. Sie wusste, wie schnell er in Verlegenheit geriet.

Denn wann immer sie sich nur mit ihrem knappen Bikini bekleidet am Gemeinschaftspool des Apartmentkomplexes sonnte, stammelte er, wenn er sie sah und wich ihrem Blick aus. Und wann immer sie sich über ihr nicht existierendes Liebesleben beklagte, wurde er puterrot.

Er war ein netter Mann. Ein Nachbar, der immer bereitwillig die Ärmel hochkrempelte und aushalf. Auf seine Art war er süß: Der Typ zerstreuter Professor, der zurückgezogen lebte und ein wenig sonderlich war. Er trug eine Brille mit dicken Gläsern und zu weite Kleidung. Die zotteligen Haare wirkten immer so, als müsste er dringend zum Friseur.

Aber Joe hatte das ungekünstelte und schönste Lächeln, das Summer jemals gesehen hatte. Wann immer er sie anlächelte, flatterte ihr Herz – was sie sich nicht erklären konnte. Der Mann war ein Rohdiamant, der nur auf eine scharfsichtige Frau wartete, die ihn auf Hochglanz polierte. Doch sie stand dafür nicht zur Verfügung. Auf keinen Fall.

Zum einen war er eine Intelligenzbestie und hatte einen Doktortitel in Archäologie. Sie dagegen war vorzeitig von der Highschool abgegangen. Zwar hatte sie den Schulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt und sich als Goldschmiedin inzwischen einen Namen gemacht. Aber sie hatte nie aufgehört, sich wegen ihrer mangelnden Schulbildung unzulänglich zu fühlen.

Zum anderen war Joe ein Mann für die Ewigkeit, und sie hatte nach leidvoller Erfahrung begriffen, wie kurz das Leben war. Daher hatte Summer beschlossen, nur noch im Jetzt zu leben und die Gegenwart in vollen Zügen zu genießen. Mit dieser neu entdeckten Lebensphilosophie konnte sie sich schlichtweg nicht an einen einzigen Menschen binden.

Dennoch malte sie sich aus, wie es wäre, mit ihrem liebenswerten Nachbarn zusammen zu sein, und konnte einfach nicht damit aufhören. Das war das Problem. Um sich abzulenken, brauchte sie eine wilde Affäre mit einem heißen, animalischen Kerl. Eine Herausforderung, ein Abenteuer. Etwas, das ihr Nachbar und seine Fossilien definitiv nicht waren.

Also hatte Summer ignoriert, dass heute Morgen die Funken gesprüht hatten, als Joe mit seinen Fingern ihre gestreift hatte. Er hatte ihr schweigend die Schachtel mit den essbaren Slips gereicht, die ebenfalls heruntergefallen und hinter dem Vorderreifen ihres Autos gelandet war.

„Das ist typisch für mich!“ Sie hatte geseufzt, ohne seinen Blick zu erwidern. „Erst hat der Caterer einen Rückzieher gemacht. Dann hat der Stripper abgesagt, und jetzt reißt auch noch die Einkaufstüte.“

„Stripper?“

„Für Devons Junggesellinnenabschied. Die Party findet am Samstagabend statt.“

„Ich weiß, wo du einen anderen Stripper auftreibst, Summer. Ein Freund von mir arbeitet in einen Lokal namens Bare Buns. Es ist der Monsieur mit der Maske. Sag ihm, dass ich dich zu ihm geschickt habe.“

Joe hatte sie es also zu verdanken, dass sie jetzt von lauter fast nackten Männern umgeben war und Lust auf mehr hatte.

Das ist verkehrt. Total verkehrt. Joe Everhart war klar, dass sein gewagter Plan liebestoll war. Aber seitdem seine sexy Nachbarin Summer Jacobs vor zwei Monaten ihre Umzugskisten die Treppe zu ihrem Apartment hinaufgetragen hatte, spielte sie in seinen erotischen Fantasien die Hauptrolle – und es war höchste Zeit, dass er deshalb zur Tat schritt.

Er hatte schon im ersten Moment gewusst, dass sie etwas Besonderes war. Zuerst hatte er nur ihre Stimme gehört. Denn sie hatte genauso enthusiastisch wie falsch das Chanson „Non, Non, je ne regrette rien“ von Édith Piaf gesungen, während sie die Umzugskisten hinaufgetragen hatte.

„Ich bedaure nichts“, hatte sie auf Französisch geträllert. Joe hatte Herzklopfen bekommen. Welcher Mann konnte einer Frau widerstehen, die nichts bedauerte? Er wünschte, er könnte in Bezug auf die Entscheidungen in seinem Leben so selbstbewusst sein. Also war er aus seinem Apartment gekommen, um ihr seine Hilfe anzubieten und sie in Augenschein zu nehmen.

Die langen, kastanienbraunen Haare mit den blonden Strähnen hatte Summer offen getragen. Sie waren ihr bis auf den Rücken gefallen. Die tief sitzenden Hüftjeans hatten ihren niedlichen Po in Szene gesetzt. Dazu hatte sie flippige, rote Cowboystiefel und ein knappes, weißes Tanktop kombiniert, das nicht nur ihren flachen Bauch, sondern auch ein Nabelpiercing entblößt hatte: einen mit einem Türkis besetzten Ring.

In diesem Augenblick hatte Joe entschieden, dass er sie haben musste. Er hatte nur nicht gewusst wie. Denn er war nicht gerade der gewandteste und charmanteste Mann auf der Welt. Er war introvertiert, liebte Fossilien, Artefakte und die Antike. Kontakte zu knüpfen war ihm noch nie leicht gefallen. Er verbrachte mehr Zeit mit seinen Büchern als mit Menschen.

Außerdem war Summer so frech und wagemutig. Sie sprühte vor Energie und Lebenslust. Sie war viel zu sehr mit Heißluftballonfahren, Bergklettern oder mit dem Design und der Herstellung ihres einzigartigen Schmucks beschäftigt, um Notiz von einem langweiligen Archäologen wie ihm zu nehmen.

Daher hatte er den richtigen Zeitpunkt abgewartet, um sie um eine Verabredung zu bitten. Doch je länger er auf die perfekte Gelegenheit gewartet hatte, desto mehr hatte sie ihn wie einen Bruder behandelt. Wenn sie nur bloß wüsste, dass er alles andere als brüderliche Absichten hatte!

Das Problem war, dass Summer sich bereits ein Bild von ihm gemacht hatte. Joe Everhart war der nette, stets hilfsbereite Typ von nebenan. Ein Kumpel, dem man sein Herz ausschütten konnte. Er musste sie dazu bringen, ihn in einem völlig anderen Licht zu sehen. Aber er hatte keine Ahnung gehabt, wie er dieses Ziel erreichen sollte.

Bis heute Morgen. Als sie gesagt hatte, dass sie für die Party einen Stripper brauchte, war er leichtsinnig geworden. Er hatte ausgeplaudert, dass der Monsieur mit der Maske ein Freund von ihm wäre.

Nun, das war keine glatte Lüge. Er war durchaus mit sich befreundet. Und wenn es falsch war, Summer mit einem Trick dazu zu bringen, ihm eine Chance zu geben, wollte er nicht richtigliegen.

Autor

Lori Wilde

Lori Wilde wollte schon immer Autorin werden. Sie machte eine Ausbildung zur Krankenschwester und konnte in dieser Zeit auch nebenbei ihrer Leidenschaft zu schreiben nachgehen. Ihr erstes Buch hat sie 1994 veröffentlicht.

Sie arbeitete 20 Jahre als Krankenschwester, doch ihre große Liebe ist die Schriftstellerei. Lori Wilde liebt das Abenteuer....

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