Ein Feuerwerk aus Leidenschaft - Kapitel 4

Am Montagmorgen klingelte es an der Tür. Kerry öffnete und sah sich plötzlich einem Meer von Blumen gegenüber.

„Hallo“, lächelte Adam sie über den riesigen Strauß hinweg an. „Darf ich hereinkommen?“

„Äh, ja, natürlich.“ Was, zum Teufel, wollte er nur mit all diesen Blumen?

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drückte er ihr den Strauß in die Arme. „Für dich!“

„Für mich?“

Er grinste. „Kann ein Mann seiner Verlobten denn keine Blumen schenken? Wie du dich vielleicht erinnerst, sind wir seit Kurzem verlobt.“

„Danke. Sie sind wunderschön.“ Wohin nur mit diesem Riesenstrauß, dachte sie verzweifelt.

Ihre gemischten Gefühle zeichneten sich offenbar auf ihrem Gesicht ab, denn Adam strich ihr tröstend übers Haar. „Wann hat dir jemand das letzte Mal Blumen geschenkt?“

Kerry zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“ Meist beendete sie ihre Beziehungen, bevor sie das Stadium schöner Gesten erreichten. Ihre Freunde schenkten ihr meist edle Schokolade, CDs, Kosmetikprodukte oder Bücher. Sie selbst hatte sich noch nie Blumen gekauft. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt eine Vase hatte.

„Nun ja, das ist meine Art, dir meine Dankbarkeit zu zeigen. Mein Vater kommt Ende der Woche aus dem Krankenhaus und wird sich wohl tatsächlich zur Ruhe setzen. Das ist zum größten Teil dein Verdienst.“ Er deutete auf die Blumen. „Die brauchen übrigens demnächst Wasser.“

„Äh, ja.“ Wie sollte sie das nur anstellen?

Kerrys Suche endete damit, dass sie die Blumen auf all ihre größeren Wassergläser verteilte. Der Strauß wirkte jetzt zwar nicht mehr so prächtig, aber es sah doch recht hübsch aus. Und der Duft war überwältigend.

„Nächstes Mal“, meinte Adam, „schenke ich dir die Vase gleich dazu.“

Nächstes Mal, wiederholte sie in Gedanken und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Das klang ja so, als hätten sie bereits eine lange Beziehung.

Von lang kann keine Rede sein, erinnerte sie sich selbst. Ihre Verlobung war schließlich ebenso vorgetäuscht wie befristet. Am besten, sie gewöhnte sich erst gar nicht daran. Sie kam ja auch allein sehr gut zurecht.

Kerry versuchte, die merkwürdige Befangenheit, die sich zwischen Adam und ihr eingestellt hatte, zu ignorieren. „Möchtest du einen Kaffee?“

„Ich dachte schon, du fragst nie. Ich kümmere mich darum.“

Sie protestierte nicht, denn er machte ganz hervorragenden Kaffee. „Irgendwo habe ich auch noch eine Packung Biscotti.“

Während sie in der Küche ihren Schrank nach dem Mandelgebäck durchsuchte, setzte Adam den Kaffee auf. Als er fertig war, schenkte er zwei Becher voll und reichte ihr einen.

„Zum Wohlsein“, sagte er lakonisch. „Wollen wir uns nicht hinsetzen?“

Er folgte ihr ins Wohnzimmer und nahm dicht neben ihr auf der Couch Platz.

Zwischen ihnen lagen nur wenige Zentimeter.

Kerry räusperte sich. „Fliegst du am Wochenende wieder nach Schottland? Wenn dein Dad aus dem Krankenhaus entlassen wird?“

„Das schaffe ich nicht. Ich kann erst am Montagmorgen. Ich nehme an, du musst arbeiten, oder?“

„Ja.“ Eigentlich hätte Kerry die anstehenden Termine auch verschieben können. Aber sie war noch nicht bereit, Adams Eltern gegenüberzutreten.

„Kein Problem.“

Was würde eine Verlobte in dieser Situation tun? Sie dachte angestrengt nach. „Ich könnte dir eine Karte mit guten Wünschen und ein Geschenk für deinen Vater mitgeben“, schlug sie schließlich vor.

„Oh, das würde ihm bestimmt gefallen.“

„Was liest er denn gern?“

„Alles Mögliche. Seine Interessen sind ziemlich vielseitig.“

„Ich schaue mal, was der Buchladen an der Ecke im Angebot hat.“

Adam lächelte. „Du musst das nicht tun. Trotzdem danke. Vergiss nicht, die Farbmuster zu besorgen, während ich weg bin.“

„Farbmuster?“

„Wenn wir am Donnerstag Farben kaufen und Freitag streichen wollen, musst du dir allmählich überlegen, wie deine Wände aussehen sollen.“

„Am Freitag streichen?“ Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das abgemacht hatten. „Tut mir leid, das geht nicht. Da habe ich einen Kundentermin.“

Er zuckte die Schultern. „Ich habe doch deinen Ersatzschlüssel. Ich fange einfach schon mal an. Und du kommst dazu, wenn du fertig bist.“

Kerry runzelte die Stirn. „Bist du sicher? Du musst das nicht machen, weißt du?“

„Ich streiche gern Wände. Eine Sache macht mir allerdings Sorgen.“

„Was denn?“

„Die Musik. Ich kann wirklich nicht bei Vivaldi arbeiten. Oder ist es nicht Vivaldi, den wir gerade hören?“

„Locatelli.“

Er verdrehte die Augen. „Machst du das mit Absicht? CDs von Komponisten abspielen, die kein Mensch kennt?“

Sie musste lachen. „Eigentlich nicht. Aber während des Studiums habe ich neben einer Musikstudentin gewohnt.“ Bei dieser Studentin handelte es sich um ihre beste Freundin Trish. Da Trish und Adam einander jedoch nicht leiden konnten, vermied Kerry es, den Namen des anderen zu erwähnen. „Sie hat mir ab und zu eine CD geliehen. Und so habe ich auch unbekannte Komponisten für mich entdeckt.“

Adam musterte sie eindringlich. Sie konnte förmlich sehen, wie bei ihm der Groschen fiel.

„Oh, nein. Du sprichst doch nicht zufällig von Trish Henderson?“

Dabei rümpfte er die Nase, als hätte sich plötzlich ein übler Geruch im Raum verbreitet. Genauso ein Gesicht machte Trish, wenn sie seinen Namen nannte.

Kerry unterdrückte ein Seufzen. „Doch, das tue ich. Und sie ist immer noch meine beste Freundin. Denk daran, bevor du etwas sagst, was du später bereust.“

„Aber damals war sie nur deine Nachbarin. Und jetzt bin ich dein Nachbar. Warum darf ich dich nicht in die wunderbare Welt der Rockmusik einführen?“

„Weil ich nun einmal Klassik mag.“

„Ergreifst du gerade Partei für Trish?“

„Natürlich nicht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Mir ist nicht entgangen, wie sehr ihr euch hasst. Aber ich habe keine Ahnung, warum das so ist.“

„Weil sie eine schreckliche Diva ist.“

„Sie ist Violinistin. Eine sehr gute sogar. Und sie ist ganz bestimmt keine Diva. Ich kenne kaum einen weniger überheblichen Menschen als sie.“

Adam schnaubte abfällig.

„Hat sie dich vielleicht einmal abblitzen lassen?“

„Nein, hat sie nicht. Und zwar deshalb, weil ich mich nie um sie bemüht habe. Sie ist einfach nicht mein Typ. Selbst, wenn sie nicht verheiratet wäre.“

Das liegt vermutlich daran, dass Trish fließende knöchellange Kleider und Schals trägt anstatt Miniröcke und hochhackige Pumps, dachte Kerry. Und sie war nicht blond, sondern brünett. Außerdem schien sie das einzige weibliche Wesen im ganzen Universum zu sein, das immun gegen Adams Charme war. Der Grund dafür war vor allem ihre überaus glückliche Ehe mit dem Cellisten Pete Henderson, mit dem sie gemeinsam in einem bekannten Streichquartett musizierte.

„Dir entgeht eine wunderbare Erfahrung“, meinte Adam.

Sprach er von Musik, oder bezog sich diese Bemerkung auf seine Fähigkeiten als Liebhaber?

Es war bestimmt die Musik, entschied Kerry. Denn Adam war alles andere als ein Angeber.

„Über Geschmack lässt sich schlecht streiten. Ich bevorzuge eben klassische Musik“, sagte sie.

„Eines Tages werde ich dich dazu bringen, deine Meinung zu ändern.“

Kerry zuckte die Achseln. Sie wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen. Sie war sich nicht sicher, ob sie seinen Überredungskünsten widerstehen konnte. Hoffentlich versuchte er nie, sie zu verführen!

 

Am folgenden Tag besorgte Kerry die Farbmuster. Und am Donnerstagabend fuhr Adam sie zu einem Baumarkt, um die Wandfarben zu kaufen.

„Schön, dass du etwas mehr Mut zur Farbe zeigst“, sagte Adam. „Obwohl Gelb nicht viel besser ist als Cremeweiß.“

„Es ist eine angenehme Farbe“, widersprach sie. „Hell und sonnig.“

„Aber diese Gelb ist viel zu blass. Du hättest ruhig eine kräftigere Schattierung nehmen können.“

„Ich mag es nicht zu dramatisch.“

Er lachte. „Also gut. Gelb für Wohnzimmer, Küche und Bad. Und ein helles Jadegrün im Schlafzimmer.“ Er deutete auf den Eimer mit der grünen Farbe. „Diese Farbe gefällt mir. Vielleicht streiche ich mein eigenes Schlafzimmer auch in diesem Ton.“

„Tu das ruhig“, erwiderte sie. „Damit wirst du vielen Frauen eine große Freude machen.“

Er warf ihr einen Seitenblick zu. „So vielen nun auch wieder nicht.“

Sie schnaubte. „Gemessen an welchen Standards? Casanovas?“

Er legte theatralisch eine Hand auf sein Herz. „Im Moment bin ich nichts anderes als ein respektabler Verlobter.“

„An dir ist überhaupt nichts respektabel, Adam McRae.“

„Vorsicht, das könnte ich als Herausforderung interpretieren.“

„Aber nicht jetzt. Denn wir kaufen gerade Wandfarbe ein.“

„Und das ganze Zubehör. Ich vermute, du hast noch nie eine Wohnung renoviert.“

Das stimmte. Kerrys momentane Wohnung war der erste Ort, an dem sie sich wirklich zu Hause fühlte. Zuvor war sie nie auf den Gedanken gekommen, ihre Unterkunft zu verschönern.

Adam füllte den Einkaufswagen mit allem, was sie brauchten. Pinselreiniger, Schmirgelpapier, Klebeband, verschiedene Farbrollen, Bürsten und Pinsel sowie mehrere Lagen Abdeckfolie. „So“, meinte er. „Das sollte fürs Erste reichen.“

 

Als Kerry am Freitagmittag von ihrem Kundentermin nach Hause zurückkehrte, rechnete sie eigentlich nicht damit, Adam dort vorzufinden. Zwar hatte er ihr gesagt, dass er allein mit dem Streichen beginnen würde. Und er hielt für gewöhnlich sein Wort. Aber sie wusste, dass er seine freien Vormittage für gewöhnlich in einem Sportstudio verbrachte.

Daher war sie ziemlich überrascht, als ihr beim Öffnen der Haustür Rockmusik entgegenschallte. Adam hatte Kerrys Wohnzimmer fast gänzlich mit Plastikfolie abgedeckt. Auch ihren Computer und das Aktenregal, wie sie mit Erleichterung feststellte. Er stand auf einer Trittleiter und war damit beschäftigt, die Decke zu streichen.

Die Leiter gehörte vermutlich ihm, falls er sie nicht von einem Nachbarn geliehen hatte. Sie selbst besaß keine. Sie hatte vorgehabt, sich zum Streichen auf einen Stuhl zu stellen.

„Hallo“, begrüßte er sie mit einem strahlenden Lächeln.

Du lieber Himmel! Wenn er sie so anlächelte, während sie auf einem Stuhl stand, würde sie garantiert herunterfallen. Denn ihre Beine fühlten sich plötzlich an, als wären sie aus Gummi.

„Möchtest du Kaffee?“

„Sehr gern. Ich bin mit der Decke fast fertig. Wir können gleich mit den Wänden anfangen.“

Kerry sah an sich herunter. Sie war auf einem Außentermin gewesen, um den Schauplatz für ein geplantes Feuerwerk zu besichtigen. Deshalb trug sie ziemlich robuste Kleidung. Aber ihre Jeans waren so gut wie neu. Die wollte sie auf keinen Fall mit Farbe ruinieren. „Ich setze rasch Kaffee auf und ziehe mich um.“

Vergebens kämpfte sie gegen ein Gefühl der Befangenheit an. Sie konnte es sich nicht recht erklären. Schließlich hielt Adam sich nicht zum ersten Mal in ihrer Wohnung auf. Und sie hatte ihn schon oft in Jeans und T-Shirt gesehen. Er sah unverschämt gut aus, aber auch das war nichts Neues. Auf den Schauer, der ihr bei seinem Anblick über den Rücken lief, war sie nicht gefasst. Ebenso wenig wie auf das dringende Bedürfnis, ihn zu küssen. Sanft ihre Lippen über seinen Mund gleiten zu lassen, bis er vor Verlangen glühte und ihr die Sachen vom Leib riss.

Reiß dich gefälligst zusammen! ermahnte sie sich in Gedanken selbst, während sie in ihre ältesten Jeans und ein ausgeleiertes T-Shirt schlüpfte. Du wirst keinen Sex mit Adam McRae haben. Diese Verlobungssache ist nur vorgetäuscht. Ein großer Schluck Kaffee brachte sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, und sie war in der Lage, sich wieder halbwegs normal zu verhalten.

„Ich stelle deinen Kaffee hier auf den Tisch“, sagte sie zu Adam, der immer noch auf der Leiter stand.

„Danke. Du hast nicht zufällig noch welche von diesen Biscotti?“, fragte er hoffnungsvoll.

„Nein. Jemand hat sie neulich alle aufgegessen.“

„Oh, tut mir leid.“

Aber er sah überhaupt nicht aus, als ob es ihm leidtäte.

Er machte sich daran, die Decke zu Ende zu streichen. Kerry konnte die Augen kaum von ihm abwenden. Seine Zungenspitze war zwischen zwei Reihen weißer ebenmäßiger Zähne zu sehen. Das war immer so, wenn er sich konzentrierte. Als er sich streckte, rutschte das T-Shirt nach oben und entblößte seinen Waschbrettbauch. Unterhalb des Nabels zeichnete sich eine feine Linie dunkler Härchen ab. Keine Wunder, dass die Frauen ihm scharenweise zu Füßen lagen. Er hätte auch eine erfolgreiche Karriere als männliches Model beginnen können.

Sie schüttelte unwillig den Kopf und zwang sich, wegzuschauen. Adam war für sie tabu. Es war höchste Zeit, wieder zu ihrer gewohnten unbeschwerten Freundschaft zurückzukehren. „Da hast du ein Stück ausgelassen“, neckte sie ihn.

„Wo?“, fragte er bestürzt.

„Da in der Ecke“, antwortete sie und zeigte mit dem Finger auf die vermeintlich ungestrichene Stelle.

Er kniff die Augen zusammen und spähte in die Richtung, die sie ihm wies. „Das kann nicht sein. Wo denn genau?“

Kerry lachte. „Ätsch, reingelegt.“

„Oh, das wirst du büßen.“ Er schwenkte drohend die Farbrolle und begann, die Leiter herunterzuklettern.

Sie machte sich keine ernsthaften Sorgen, denn sie wusste, dass es eine leere Drohung war. Er kam nur herunter, weil er Kaffee trinken wollte.

Umso überraschter war sie über den Farbklecks, der unversehens auf ihrer Nasenspitze landete, als Adam mit der Farbrolle darüberstrich.

Sie blickte ihn fassungslos an. Er hatte ihr gerade die Nase angemalt. „Du … du …“

„Ja?“ Seine Augen funkelten vor Übermut.

„Du hast es so gewollt“, sagte sie entschlossen, nahm einen großen Pinsel, tunkte ihn tief in die Farbemulsion und strich ihm damit einmal quer über das Gesicht.

Er revanchierte sich durch einen erneuten Angriff mit der Farbrolle. Und diesmal begnügte er sich nicht mit ihrer Nase.

Im nächsten Augenblick rannten sie prustend vor Lachen durchs Wohnzimmer und bespritzten sich mit Wandfarbe.

Es endete damit, dass Kerry auf dem Boden lag, Adam halb auf ihr kauerte und sie festhielt, während er triumphierend die Farbrolle schwenkte.

„Gib zu, dass ich gewonnen habe.“

„Niemals“, erwiderte sie, entwand ihm eine Hand und malte ihm einen großen Fleck auf die Brust.

„Das war ein Fehler“, sagte er lachend und tauchte die Rolle tief in den Farbeimer.

Dann sah er ihr in die Augen. Und plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck.

Er würde sie küssen. Das wusste sie einfach. Sie konnte es an seinen Augen ablesen. Der Ausdruck darin war weich, und seine Pupillen hatten sich geweitet. Er würde sich zu ihr beugen und sanft mit den Lippen über ihren Mund streichen. Jeden Moment konnte es so weit sein.

Ihr ganzer Körper schien nach diesem Kuss zu verlangen. Alles in ihr vibrierte. Sie spürte, wie sich ihre Brüste an seinen harten Oberkörper drückten. Sie wünschte sich, er würde die Hände unter ihr T-Shirt schieben und ihre Brüste umfassen. Und sie wünschte sich, er würde sie endlich, endlich küssen.

Jetzt gleich. Es würde jetzt gleich passieren …

 

Er würde Kerry küssen. Und ihr dabei das spöttische Lächeln aus dem Gesicht wischen.

Aber da veränderte sich ihre Miene plötzlich. Ihre Züge wurden weicher. Ihr Schutzschild verschwand und mit ihm ihre Distanziertheit. Sie öffnete die Lippen, als ob sie ihn einladen wollte, ihren atemberaubend schönen Mund zu küssen. Es wäre so einfach, sich zu ihr zu beugen und sie zu küssen, bis sie keine Luft mehr bekam. Zärtlich in ihre Unterlippen zu beißen. Ihre Zunge mit seiner zu umspielen, bis sie die Hände in seinem Haar vergrub und er ihnen beiden die Sachen vom Leib streifte.

Dann würde es keine trennende Barriere mehr geben. Er würde ihre warme, weiche Haut auf seiner spüren. Seine Beine zwischen ihren Oberschenkeln. Die Temperatur zwischen ihnen würde ansteigen, ebenso wie das Verlangen.

Und dann wäre er in ihr.

Und …

Nein.

Er sollte das nicht tun. Er würde das nicht tun.

Kerry war seine Freundin. Die beste Freundin, die man sich vorstellen konnte. Er war nicht bereit, ihre Freundschaft für Sex aufs Spiel zu setzen.

Das Problem war nur, dass sein Körper etwas anderes wollte. Er begehrte sie so sehr, dass es schmerzte. Er brauchte sich nur an sie zu pressen, damit sie spürte, wie sehr er sie begehrte. Und er hatte das Gefühl, dass dieses Verlangen auf Gegenseitigkeit beruhte. Er konnte ihren schnellen Pulsschlag unter der zarten Haut am Hals erkennen. Er spürte ihre Brüste an seinem Oberkörper und ihre harten, hoch aufgerichteten Brustwarzen.

Oh, verdammt! Er musste auf der Stelle aufhören, an ihre Brüste zu denken. Und daran, wie sehr es ihn danach verlangte, sie zu berühren, während er beobachtete, wie die Erregung sich in Kerrys Gesicht spiegelte.

Es war höchste Zeit für etwas Abstand zwischen ihnen. Jetzt sofort. Bevor sie zu weit gingen. Bevor es zu spät war.

„Zur Wiedergutmachung musst du mir etwas zu essen geben“, sagte er heiser, löste sich von ihr und wandte sich ab, damit sie nicht merkte, wie erregt er war.

Schöne Worte, dachte er. Denn eigentlich wollte er nichts anderes, als Kerry zu vernaschen. Aber das durfte sie auf keinen Fall erfahren. Dann würde sie ihn auf der Stelle aus ihrer Wohnung schmeißen. Und er wollte bei ihr bleiben. Also würde er so tun, als ob nichts passiert wäre und er sie nicht am liebsten ins Paradies entführt hätte.

 

Kerry unterdrückte ein frustriertes Seufzen, als Adam sich erhob.

Er hatte sie nicht geküsst.

Er hatte sie nicht berührt.

Das bewies ihr, wie dumm sie um ein Haar dagestanden hätte. Sie war nur ganz kurz davon entfernt gewesen, die Arme um seinen Hals zu legen und ihn an sich zu ziehen, bis ihre Lippen sich berührten.

Zum Glück hatte sie das nicht getan.

Besonders deshalb, weil er anscheinend im Moment nur ans Essen dachte. Und nicht an Sex.

„Natürlich“, sagte sie mit brüchiger Stimme. „Ich mache uns ein paar Sandwiches.“

Sie hoffte inständig, dass Adam verborgen geblieben war, wie sehr sie seinen Kuss gewollt hatte. Wenn nicht, wäre das ziemlich demütigend für sie gewesen.

Er fand sie überhaupt nicht attraktiv. Das war offensichtlich. Auf fast beschämende Weise offensichtlich. Also würde sie vernünftig sein und ihre Beziehung in der gewohnten Art weiterführen.

Rein platonisch.

Sie versuchte, die leise Stimme in ihrem Kopf zu ignorieren, die ihr zuflüsterte, dass ihr das nicht mehr reichte.


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