Zeit der Zärtlichkeit, Zeit der Liebe – Kapitel 6

Einige Minuten später fuhren sie bereits in Richtung Norden durch eine Berglandschaft, die Rebecca nie zuvor gesehen hatte. Der Verkehr auf dem schmalen Highway war schwach, und schon nach kurzer Zeit hatten sie jegliche Bebauung oder Zivilisation weit hinter sich gelassen.

Während Jake sich auf die Fahrt konzentrierte, beschloss Rebecca, die Gedanken auszusprechen, die durch ihren Kopf rasten. „Ich war sehr überrascht, als du mich heute Nachmittag angerufen hast.“

Sie konnte sehen, dass sich seine Augenbrauen unter der Krempe seines grauen Huts leicht nach oben bogen. „Oh. Und warum?“, fragte er.

Sie wandte den Blick von ihm ab und betrachtete wieder die sich rasch verändernde Landschaft. In den letzten Minuten waren die Berge einer flachen Wüstenlandschaft gewichen, die von niedrigen, immer kahler werdenden Hügeln umgeben war.

„Weil ich an diesem Abend, an dem du mein Haus verlassen hast, gedacht habe, dass …“ Sie wusste nicht, wie sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen sollte. „Nun, dass dich irgendetwas an mir abgestoßen hat. Vielleicht hattest du vor, mir aus dem Weg zu gehen. Aus Angst, dass ich Ärger bedeute.“

Er hielt seine Augen auf den Highway gerichtet. „Natürlich bedeutest du Ärger, Rebecca.“

Stirnrunzelnd starrte sie ihn an. „Was tu ich dann hier? Bei dir?“

Dieses Mal lachte er, und das Geräusch löste ihre innere Anspannung ein bisschen.

„Hast du noch immer nicht verstanden, dass ich ein Mann bin, der es liebt, mit der Gefahr zu flirten?“

Oh ja, er flirtete. Und zwar, ohne dass es ihm selbst bewusst war. Genau das machte einen Teil seines Charmes aus. Er selbst wusste nicht einmal, wie stark seine Wirkung auf Frauen war. Dass schon ein einfacher Blick reichte, um Rebeccas Herz zum Schmelzen zu bringen.

Sie wollte ihm versichern, dass nichts an ihr gefährlich war. Stattdessen beschloss sie, das Thema zu beenden und den Kuss zu vergessen. „Ich habe gestern mit Bess gesprochen“, sagte sie. „Sie war ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe. Aber sie schien Gertrude sehr gemocht zu haben.“

„Bess hat eine etwas raue Schale, aber das ist verständlich. Sie hat es im Leben nicht immer leicht gehabt. Dennoch ist sie eine treue Seele. Sie wäre die Erste, die dir Hilfe anbieten würde, wenn du sie brauchst.“ Er sah sie neugierig an. „Hat sie dir Neues über deine Tante sagen können?“

„Sie hat mir etwas erzählt, das mich noch immer verwirrt. Meine Tante sah meiner Mutter rein gar nicht ähnlich. Bess sagte, Gertrude sei groß und blond gewesen. So wie ich. Ist das wahr? Hast du sie irgendwann einmal aus der Nähe gesehen?“

„Nicht direkt. Aber sie war tatsächlich eine große Frau mit heller Haarfarbe. Früher habe ich sie öfter mal draußen im Hof gesehen, wenn sie die Büsche und Blumen gegossen hat. Damals hatte sie viele Pflanzen, die alle geblüht haben. Das ist allerdings Jahre her. Quint und ich waren damals noch kleine Jungs. Später hat sie dann wohl das Interesse an ihrem Hof und dem Haus verloren. Mit der Zeit wirkte alles heruntergekommen.“ Er verzog das Gesicht, dann schüttelte er den Kopf. „Sorry, das hätte ich nicht sagen sollen.“

Sie sah ihn neugierig an. „Warum nicht? Das ist doch noch untertrieben. Da sind sehr viele Renovierungsarbeiten nötig.“

„Nun, sicher. Ich meinte, dass sie das Interesse verloren hat. Wahrscheinlich waren ihre gesundheitlichen Probleme der Grund. Dasselbe habe ich bei meiner Mutter beobachtet.“

Rebecca hob interessiert die Augenbrauen. „Du hast noch nicht sehr viel von deiner Mutter gesprochen. Lebt sie auch in der Gegend?“

„In Ruidoso. Nach der Scheidung von meinem Vater hat sie die Ranch verkauft, auf der ich aufgewachsen bin. Dafür hat sie sich ein Haus gekauft, das sich – wie sie es nennt – ‚im Land der Lebenden‘ befindet.“

Sein leichter Sarkasmus schien bei allem, was mit seiner Familie zu tun hatte, zutage zu treten. „Und du wolltest nicht, dass sie verkauft?“

„Herrgott, nein. Sie hat das Anwesen für die Hälfte des Werts verkauft. Gemeinsam hätten wir etwas daraus machen können, aber sie wollte es noch nicht einmal versuchen.“

„Ich dachte, du warst erst dreizehn, als dein Vater sie verließ.“

„Das stimmt. Aber ich war ein großer und kräftiger Junge, der die körperliche Arbeit eines erwachsenen Mannes verrichten konnte. Und Dad hatte mir bereits alles über die Aufzucht von Rindern beigebracht.“

„Dennoch gab es nur dich und deine Mutter. Eine Ranch dieser Größe zu unterhalten, wäre eine immense Aufgabe für euch beide gewesen.“

„Von Zeit zu Zeit hätten wir einen Helfer anheuern müssen. Und, wenn nötig, einen Tierarzt. Aber …“ Er atmete tief aus und schüttelte den Kopf. „Nichts davon spielt heute noch eine Rolle.“

„Aber es setzt dir noch immer zu“, stellte sie leise fest. „Verstehst du dich gut mit deiner Mutter?“

Er zuckte die Achseln. „Wenn du wissen willst, ob ich sie liebe – das tue ich. Sehr sogar. Sie hat weiß Gott schwer gearbeitet, um mich großzuziehen – ohne jede Hilfe von meinem Vater. Trotzdem gibt es immer wieder Momente, in denen ich mich sehr über sie ärgere. Es scheint, als habe sie ihr Leben bereits aufgegeben. Sie sieht in allem nur das Negative.“

„Das ist nicht gut.“

„Nein. Andererseits ist sie nicht ohne Grund so geworden. Erst hat sie ihren Ehemann an eine andere Frau verloren. Und dann, vor etwa zehn Jahren, hatte sie Krebs und musste eine monatelange, zermürbende Behandlung über sich ergehen lassen. Die hat den Krebs zwar besiegt, aber auch ihr Herz geschwächt.“

„Arme Frau“, murmelte Rebecca. „Ist sie jetzt behindert?“

„Nein. Und ihre Herzprobleme wären nicht so ernst, wenn sie den Rat ihrer Ärzte befolgen würde. Doch das tut sie nicht. Ich denke … sie ist so wie deine Tante Gertie in den letzten Jahren. Sie hat an allem das Interesse verloren.“

Rebecca blickte gedankenverloren durch die Windschutzscheibe. „Glaubst du, dass sie noch immer deinen Vater vermisst? Dass sie über seinen Verlust nicht hinwegkommt?“

Er stieß einen leisen Fluch aus. „Ich habe versucht, ihr klarzumachen, dass dieser Mann es nicht wert ist, dass sie sich von ihm um den Schlaf bringen lässt. Und sie stimmt mir zu. Sie weiß, dass er nichts getaugt hat. Schon bevor er uns verlassen hat, hatte er eine Menge Frauen, und das wusste sie auch. Trotzdem liebte sie ihn.“ Er sah sie an und schüttelte entmutigt den Kopf. „Als sei Liebe wichtiger als andere. Sogar als das Leben selbst.“

Der Stich in ihrer Brust überraschte sie. Eigentlich konnte es ihr doch egal sein, ob Jake eine zynische Einstellung zum Thema Liebe hatte. Doch das war es nicht, und sie verstand nicht, warum. Abgesehen davon, dass sie ihn immer mehr als galanten Ritter in Sporen und Bluejeans ansah. Und Ritter glaubten an die Liebe. Oder etwa nicht?

„Ich habe Bess gefragt, ob es in Gertrudes Leben einen Mann gab“, sagte Rebecca. „Sie glaubt, dass es vor langer Zeit einen gegeben haben mag. Aber das ist nur eine Vermutung.“

„Und was glaubst du?“

„Da ich sie nie kennengelernt habe, kann ich das nicht sagen. Ich denke, dass ich vielleicht einige Dinge über sie herausfinde, wenn ich mir ihre persönlichen Papiere durchsehe. Das Gästeschlafzimmer ist voller Kartons mit alten Briefen. Vielleicht befinden sich darunter auch alte Briefe an Freunde. Oder an jemanden, der wichtig für sie war.“

„Hast du dir das bisher noch nicht angesehen?“

Rebecca schüttelte den Kopf. „Ehrlich gesagt habe ich Angst vor dem Unbekannten.“

Jetzt sah er nur noch verwirrter aus. „Ich verstehe nicht ganz, Rebecca. Ich dachte, du wolltest mehr über deine Tante erfahren.“

„Das will ich auch. Aber ich …“ Sie stieß einen langen Seufzer aus. „Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es vielleicht besser ist, nicht alles zu wissen. Meine Mutter hat mir jedenfalls klargemacht, dass sie die Vergangenheit ruhen lassen will. Vielleicht versucht sie auf irgendeine Art, mich zu schützen.“

„Wovor? Gertrude war doch keine Verbrecherin.“

Seufzend fuhr sich Rebecca durch die blonden Haare. „Nein. Aber, Jake, wann immer du an deinen Vater denkst, vielleicht sogar nach ihm suchst … hast du da nie das Gefühl, dass dir vielleicht nicht gefällt, was du findest?“

„Doch. Sogar die ganze Zeit“, gab er zu. „Wahrscheinlich habe ich mich deshalb nie auf die Suche nach ihm gemacht. Ich würde gern wissen, warum er sich von mir abgewandt hat. Aber die Antwort würde mir vielleicht mehr verraten, als ich wissen will.“

„Genauso denke ich über Gertrudes Briefe.“ Sie warf ihm einen hilflosen Blick zu. „Sind wir vielleicht feige, Jake?“

Er verzog das Gesicht. „Ich würde eher sagen, wir verhalten uns nur menschlich.“

Nur menschlich. Jakes Worte hallten in ihren Gedanken nach, während der Truck auf eine niedrige Bergkette zufuhr.

In Jakes Nähe fühlte sie sich sogar sehr menschlich. Und auch ausgesprochen weiblich. Ob das nun gut oder schlecht war, konnte sie nicht einschätzen. Sie wusste nur, dass Jake der erste Mann war, dem sie all ihre Facetten offenbart hatte. Auch Gefühle und Gedanken, die sie sonst immer für sich behielt.

Was hatte das zu bedeuten? Dass er ein Mann war, in dessen Gesellschaft man sich wohlfühlte, und mit dem man sich gern unterhielt? Oder war sie dabei, sich in ihn zu verlieben?

Während sie über diese Frage nachgrübelte, warf sie einen Blick auf sein dunkles Profil. Im selben Moment deutete er durch die Windschutzscheibe.

„Siehst du den Zedernpfahl da? Du betrittst nun Rafter-R-Land“, gab er bekannt.

Stolz schwang in seiner Stimme mit, und der Klang löste ein Glücksgefühl in ihr aus. „Abe hat mir verraten, dass du sehr hart an dem Anwesen gearbeitet hast. Dass sie eine ‚verdammt gute Ranch‘ wird, waren seine genauen Worte, glaube ich.“

„Du hast schon wieder mit Abe gesprochen?“

„Gestern. Er kam mit zwei Hilfskräften, um den Schrott wegzubringen, den ich im Hof zusammengetragen habe.“

„Du solltest nicht alles glauben, was Abe dir erzählt. Der alte Mann übertreibt gern.“

Sie beobachtete, wie sein Grübchen erschien und wieder verschwand. „Ich hatte auch das Gefühl, dass er hin und wieder gern Märchen erzählt. Aber in deinem Fall sagt er wohl die Wahrheit, oder?“

Jake lachte. „Das wirst du gleich selbst herausfinden.“

    Fünf Minuten später steuerte Jake den Truck vom Highway und vorbei an einem Torbogen, der aus einem Eisenrohr gefertigt war.

Blechscheiben, die in der Form des Markenzeichens der Ranch zurechtgeschnitten waren, hingen von der Mitte des Bogens herab und bewegten sich leicht in der staubigen Brise.

Sie folgten dem rötlichen Feldweg mindestens eine halbe Meile, bis hinter einem Espenwäldchen und Weiden ein ausladendes Blockhaus mit grünen Dachschindeln erschien.

Beim Näherkommen bemerkte Rebecca, dass das Gebäude von einem braun gestrichenen Holzzaun umgeben wurde. Und dass der ebenerdige Säulenvorbau des Hauses im Schatten riesiger Blautannen lag.

„Herrlich!“, rief sie aus. Doch als er an der kurzen Einfahrt vorbeifuhr, wandte sie sich abrupt zu ihm um. „Halten wir denn nicht an? Oder gehört das Haus jemand anderem?“

Jake lächelte schief. „Es gehört mir. Ich dachte nur, solange wir noch Tageslicht haben, zeige ich dir die anderen Winkel des Anwesens. Das Haus kannst du dir später immer noch ansehen. Außer, du willst einen Stopp einlegen und dich frisch machen.“

„Nein, nicht nötig“, versicherte sie. „Ich war nur verwirrt. Einen Moment lang dachte ich, dass auf deinem Grundstück noch andere Menschen leben. Ist dem so?“

„Nein. Meine Hilfskräfte wohnen in der Nähe von Ruidoso. Und mein nächster Nachbar lebt sechs Meilen von hier. Bis nach Capitan, der nächstgelegenen Stadt, sind es gut zwanzig Meilen.“

„Fährst du oft dorthin?“

„Gelegentlich, um mich mit Freunden zu treffen. Es ist mehr ein Dorf als eine Stadt. Wenn ich Farmbedarf brauche, fahre ich deshalb nach Ruidoso.“

Die ganze nächste Stunde fuhr Jake mit Rebecca verschiedene Stellen ab, an denen er immense Fortschritte bei den Zäunen und dem Weideland vorweisen konnte.

Dabei versuchte er, die Konversation in Gang zu halten.

Irgendetwas war jedoch anders zwischen ihnen. Er wusste nicht genau, was es war, und woher es kam. Nur, dass eine angestrengte Spannung zwischen ihnen lastete. Obwohl beide sich intensiv bemühten, Blickkontakt zu vermeiden oder irgendetwas zu sagen, das als zu persönlich ausgelegt werden konnte.

Als sie schließlich zur Ranch zurückkehrten und den großen Stall betraten, war Jake bereit, klein beizugeben, und dem Dasein als Gentleman ebenso abzuschwören wie seinen Gedanken über die Zukunft.

„Musstest du im Stall viel reparieren?“, fragte Rebecca, als sie sich langsam durch den Mittelgang schlängelten.

Auf der linken Seite des Gebäudes waren zehn Tonnen Alfalfa bis zur Decke gestapelt. Rechts von ihnen befanden sich einige leere Pferdeboxen.

Jake blieb bei einem der riesigen Stützbalken stehen und klopfte mit seiner Handfläche sanft gegen das mit Teeröl versiegelte Holz. „Ich habe die Dachstützen erneuert und das Dach neu gedeckt. In den Stall habe ich mehr Geld gesteckt als in alles andere zusammen.“

Rebecca stand nun genau neben ihm. In dem schwachen Licht waren ihre Gesichtszüge weich und ihre Lippen wirkten noch einladender. Das schmerzhafte Verlangen in seinem Innern wurde zunehmend stärker.

„In den Boxen sind gar keine Pferde. Hat das einen Grund?“

„Wenn draußen die Sonne scheint und ich die Tiere am nächsten Tag nicht brauche, bringe ich sie nach draußen. Sie lieben es, frei zu sein und tun zu können, was immer sie wollen.“

Sie warf ihm einen schiefen Blick zu, und er sah, wie ihre Lippen plötzlich zu zittern begannen. „Dir geht es genauso, nicht wahr?“, fragte sie leise.

Jake gab seinen Widerstand auf. Seine Hände griffen so schnell nach ihr, dass sie in seinem Blickfeld verschwammen.

Ihre Brüste wurden gegen seinen Oberkörper gedrückt, und er stützte ihren Kopf mit einem Arm ab. „Ja, verflucht“, murmelte er. „Und momentan bin ich es verdammt leid, nicht das zu tun, was ich will. Und das hier will ich mehr als alles andere.“

Als er den Kopf senkte, hörte er noch, wie Rebecca scharf Luft holte. Dann merkte er nur noch, wie seine Arme sie wie von selbst umschlangen, und er intensivierte den Kuss.

Sie schmeckte genauso gut wie in seiner Erinnerung – oder sogar noch besser. Und als sie die Arme um seinen Hals legte und Jake an sich zog, wusste er, dass sie es genauso wollte wie er.

Eine berauschende Vorstellung, die seine ungezügelte Lust nur weiter entfachte.

Jakes Sinne begannen zu schwinden. Zwischen seinen abgehackten Atemstößen bedeckte er Rebeccas Hals mit Küssen, bis zu ihren Schultern hinunter.

Ihre Haut erinnerte an ein Blütenblatt. Samtig und weich. Und je mehr er von ihr erforschte und ertastete, desto mehr wollte er sie.

Er spürte, wie sie die Finger um seinen Nacken legte, während sie ihm ihren Körper entgegenbog und ihre Brüste an ihn presste. „Jake“, flüsterte sie heiser. „Ich will dich wirklich. Ganz und gar.“

Mehr musste sie nicht sagen, damit er den Kopf hob. Mit wild klopfendem Herzen sah er ihr in die Augen. „Bist du dir sicher?“, fragte er voller Verlangen.

Sie hob die Hand, um mit den Fingerspitzen über seine Wange zu streichen. Nie zuvor hatte ihn eine Frau so zärtlich berührt, und er spürte einen seltsamen Druck in seiner Brust. Das Verlangen, sie einfach nur festzuhalten und ihre Nähe zu genießen.

„Ganz sicher“, antwortete sie schnell atmend.

„Aber nicht hier“, sagte er brüsk und griff nach ihrer Hand.

Als er sie aus dem Schuppen und über den Hof der Ranch führte, ging bereits die Sonne unter und durchsetzte die länger werdenden Schatten mit rosafarbenen Streifen.

Die Luft war kühl und ruhig, und Jake rechnete schon fast damit, dass die abendliche Ruhe Rebeccas innere Glut zum Erlöschen brachte und sie noch einmal darüber nachdachte, ob sie wirklich mit ihm schlafen wollte.

Doch ihre Finger blieben fest um seine geschlungen. Und als sie die Veranda erreichten und das Haus betraten, wandte sie sich lächelnd zu ihm um.

Jake würde die Zärtlichkeit in ihrem Blick nie vergessen. Auch dann nicht, wenn er hundert Jahre alt werden sollte.

Wäre ihr Blick nur lustvoll gewesen, Jake hätte verstanden und wäre ganz entspannt geblieben. Doch das hier war etwas vollkommen anderes. Etwas tiefer Gehendes, Liebevolleres.

Diese Erkenntnis erschütterte ihn bis in die Stiefelspitzen. Eine Sekunde lang spielte er mit dem Gedanken, ihr zu sagen, dass er es nicht konnte.

Jake Rollins konnte nicht mit einer Frau schlafen! Was für eine gottverdammte Erkenntnis.

„Jake“, murmelte sie leise. „Stimmt irgendetwas nicht?“

Sie trat näher an ihn heran, und als sie die Hand flach auf seine Brust legte, verschwanden all seine Zweifel, und die stechende Hitze, die er im Schuppen verspürt hatte, kehrte mit doppelter Kraft zurück.

„Gar nichts“, entgegnete er und stöhnte lustvoll auf.

Dann hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer.


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