Vorsichtig ließ Jake Rebecca auf das mit einem weichen blauen Leinen bezogene Doppelbett sinken.
Rebecca fragte sich, wie es zwischen ihnen so schnell so ernst hatte werden können. Gerade eben hatte sie ihn noch geküsst, und schon im nächsten Moment war sie sich sicher, dass ihr ganzer Körper in Flammen aufgehen würde, wenn sie nicht mit ihm schlief.
Hatte sie den Verstand verloren? Oder hatte sie ihn erst jetzt wiedererlangt?
Jake ließ ihr keine Zeit, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Schnell folgte er ihr auf die Matratze und zog sie in die Arme. Und als er sie leidenschaftlich küsste, wurde ihr klar, dass alles andere unwichtig war.
Alles, was jetzt zählte, waren er und das Vergnügen, ihm nahe zu sein. Seine Lippen und seine starken Arme zu spüren, mit denen er sie an sich drückte.
Schließlich beendete er den Kuss und schmiegte sich an sie. „Oh, Rebecca“, flüsterte er mit rauer Stimme. „Ich hätte nie gedacht, dass du einmal hier bei mir sein würdest. Auf diese Weise …“
Die Überraschung in seiner Stimme verwunderte sie. War er sich seiner eigenen sexuellen Anziehungskraft denn gar nicht bewusst? War ihm nicht klar, dass sie seit der Sekunde, als sie sich kennengelernt hatten, an diesen einen Moment dachte? Daran, wie es sein würde, mit ihm zu schlafen?
„Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal hier bei dir sein würde. Auf diese Weise …“, gab sie zurück.
Seine Schultern waren breit, mit ausgeprägten Muskeln. Rebecca ließ die Finger über die starken Wölbungen gleiten, dann seinen Arm hinunter, bis sie die Schwellung seines Bizeps erreichten.
Jake sah sie forschend an. „Warum?“, fragte er mit leichter Ironie. „Weil du nie davon geträumt hast, im Bett eines Cowboys zu liegen?“
Sie lächelte, während sie mit verklärtem Blick seine dunklen Gesichtszüge erforschte. „Du sagst das, als sei mit euch Cowboys irgendetwas nicht in Ordnung.“
„Nur mit manchen von uns.“
„Heißt das, ihr habt auch Fehler?“
Er grunzte amüsiert. „Fehler? Ich kann mich nicht verstellen, Rebecca. Ich mag Frauen.“
Die bloße Freude, seinem Körper so nahe zu sein, brachte sie zum Seufzen. „Das ist schön. Ansonsten hättest du mich vielleicht gar nicht beachtet.“
Er rollte mit den Augen. „Das ist aber nur einer meiner Fehler, hübsche Dame. Ich mag auch Bier. Und Faulenzen. Und ich bin nicht gern ernst. Außerdem …“
„Du redest zu viel“, fiel sie ihm ins Wort. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog seinen Mund an ihren heran. Das genügte, um seinen Redefluss zu stoppen.
Anschließend zeigte sie ihm, wie sehr sie sich danach sehnte, in seinen Armen und in seinem Bett zu liegen.
Fast auf einen Schlag wurde die Berührung ihrer Lippen intensiver und stürmischer. Beide versuchten, mehr zu nehmen und zu geben.
Als ihre Zungen sich begegneten, schob Rebecca eine Hand zwischen ihre Körper und begann fieberhaft, sein Hemd aufzuknöpfen. Ihr Atem ging schnell und abgehackt.
Hastig öffnete sie sein Hemd und betupfte sein Schlüsselbein, seine Brust und seinen flachen Bauch mit federleichten Küssen. Seine Haut war heiß, und sein männlicher Duft fachte ihre innere Hitze weiter an.
Sie hörte, wie Jakes Atem schneller ging und stoßweise kam. Unter ihren suchenden Händen konnte sie seinen Herzschlag spüren. Der schnelle Rhythmus bildete eine Einheit mit dem Pochen in ihren Ohren.
Sie wollte ihn, seit er sie in jener Nacht zum ersten Mal geküsst hatte. Bis zu diesem Moment hatte sie jedoch nicht gewusst, wie tief dieses Verlangen saß. Es war mehr als nur der Wunsch, ihn berühren, ihn schmecken zu dürfen. Es war das Verlangen, in jeder nur erdenklichen Weise mit ihm verbunden zu sein.
Als sie mit der Zunge einen feuchten Kreis um seinen Nabel zog, keuchte er und zog ihren Kopf sanft nach oben, weg von ihm.
„Komm hierher.“ Er küsste sie, bis sie sehnsuchtsvoll stöhnte. Dann öffnete er den Reißverschluss auf der Rückseite ihres Kleides und schob den Stoff über ihre Schultern, bis es zusammengerollt um ihre Hüften lag.
Berauscht vom Verlangen sank ihr Kopf zurück, und sie genoss, wie sein geöffneter Mund langsam an ihrem Hals hinabglitt, immer tiefer sank, bis zu der pinkfarbenen Seide, die ihre Brüste nur notdürftig bedeckte.
Mit der Zunge wanderte er zu einer der Spitzen, wo er sie sanft und zärtlich durch den Stoff hindurch biss.
Rebecca schrie leise auf, wand sich in ihrer Lust und schlang die Beine um seine. Ihr Atem ging schnell und stoßweise, und fast hätte sie vor Erleichterung aufgeschrien, als er endlich seinen Kopf hob und sich daran machte, ihr die restliche Kleidung auszuziehen.
Nachdem er die Kleidungsstücke beiseitegeworfen hatte, schälte er sich eilig aus seinem Hemd und streifte die Stiefel ab.
Ihr Blick folgte jeder seiner Bewegungen, bis er seine Jeans aufknöpfte. Nun trafen sich ihre Blicke, saugten sich aneinander fest.
Rebecca las eine letzte Frage in seinen Augen. Es war, als wolle er ihr noch eine Chance geben, ihre Meinung zu ändern. Es rührte sie, dass er an ihre Bedürfnisse dachte.
Sie öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, ihm zu versichern, dass sie dasselbe wie er wollte. Doch ihre Kehle war so zugeschnürt, dass sie kein einziges Wort mehr hervorbrachte. Jetzt konnte sie nur noch eines tun, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen: Sie stand vom Bett auf und schlang die Arme um ihn.
Auch Jake erhob sich.
Als sie sich an seine Brust schmiegte, stöhnte er auf.
Ob dieser Laut Freude ausdrückte oder zögerliche Kapitulation, wusste sie nicht. Es spielte auch keine Rolle. In diesem Moment gehörte Jake ihr, nur ihr allein.
Er umarmte sie, und sie blieben so stehen, bis sich die Hitze zwischen ihnen ins Unerträgliche steigerte. Bis das Verlangen nicht mehr auszuhalten war.
In hektischen Zuckungen wand Jake sich aus seiner Jeans und drückte Rebecca aufs Bett zurück.
Während sie sich nackt an ihn presste, vergrub er das Gesicht in der Kuhle ihres Halses. Der Duft von Wildblumen und Weiblichkeit stieg ihm in die Nase und wirbelte wie ein Karussell in seinem Kopf herum.
Um seine Sinne zu beruhigen, umfasste er ihre Hüften. „Nichts daran – an mir und an dir – ist sicher. Aber ich kann mir nicht helfen. Ich wollte dich schon, als ich dich zum ersten Mal sah.“
„Und ich will dich“, flüsterte sie. „Alles andere spielt keine Rolle.“
Jake hatte sich vorgenommen, langsam vorzugehen, um jeden Moment voll auszukosten. Aber jetzt konnte er sich nicht länger zurückhalten, denn Rebecca lag bereits nackt in seinen Armen.
Er rollte sie auf den Rücken und legte sich auf sie.
Dieses Gefühl war so stark und so neu für ihn, dass er den Kopf in den Nacken warf, und alle Luft seinen Lungen entwich.