Geständnis am Strand - Kapitel 10

Julies Fußboden war hart. Shanni und ihre Freundin belegten ihn mit Kissen, gingen sogar ins Kaufhaus, um neue zu besorgen, doch das Ganze hatte nicht gerade den Komfort einer Luxusherberge.

    "Ich bleibe nur, bis ich meine Eltern telefonisch erreicht habe", versicherte Shanni ihrer unglücklichen Freundin. "Sie schwirren irgendwo in der Welt herum."

    "Und wenn ich dir etwas Geld leihe?", fragte Julie.

    "Nein", lehnte Shanni ab. Pierce hatte ihr ebenfalls Geld angeboten – sehr viel mehr, als ihr nach den wenigen Tagen als Haushälterin zustand. Der Inhalt ihres Portemonnaies reichte noch für einige Tage, und bei der Stellenvermittlung hatte man ihr Mut gemacht.

    "Kuratorinnen sind nicht sehr gefragt", hatte die Mitarbeiterin gesagt, "aber wenn Sie es als Kellnerin versuchen wollen … Anfang nächster Woche werden zwei Stellen frei."

    Also wartete auf den Beginn ihrer neuen Tätigkeit. Ob sich ihre Eltern bei ihr melden würden, überließ sie dem Zufall, und an Dolphin Bay versuchte sie nicht zu denken. Nicht an das Schloss, nicht an Pierce und nicht an die Kinder.

    "Du siehst aus, als wärst du von einem Bus gerammt worden", stellte Julie am vierten Tag fest. Sie war kurz nach Hause gekommen, um sich für eine Party umzuziehen, bei der sie eine Freundin mit Leichenbittermiene nicht brauchen konnte.

    "Ich leide an gebrochenem Herzen", klagte Shanni.

    "Mike war ein Schuft", bestätigte Julie, "aber irgendwann musst du darüber hinwegkommen."

    Shanni hatte Julie nichts von Pierce erzählt, denn sie fürchtete die endlosen Fragen, die einer Beichte unweigerlich folgen würden.

    Am fünften Tag klingelte es nachmittags an der Tür. Shanni saß vor dem Fernseher, und da sie ihren Pyjama anhatte, wollte sie nicht öffnen, bis ihr einfiel, dass Julies Freund ein Romantiker war und Streitigkeiten immer mit Rosen aus der Welt zu schaffen suchte. Und die beiden stritten häufig miteinander, mit dem Ergebnis, dass das Apartment voll von Sträußen in allen Farben und allen Stadien des Verblühens war. Das Geringste, was Shanni als unwillkommene Untermieterin für ihre Freundin tun konnte, war also, die nächste Lieferung entgegenzunehmen.

    Also ging sie zur Tür und öffnete.

    Pierce!

    "Ich dachte, es kämen wieder Rosen", sagte sie überflüssigerweise. Pierce sah hinreißend aus. Die ausgeblichenen Jeans saßen tief auf seinen Hüften, an dem karierten Hemd, das am Hals offen stand, fehlte ein Knopf. Das dunkle Haar fiel ihm frech in die Stirn, und sein Gesicht zeigte Spuren von Sonnenbrand.

    Natürlich – er kam ja vom Strand.

    "Rosen?", fragte er leicht verwirrt.

    "Sie werden hier ziemlich regelmäßig abgegeben."

    "Du beschämst mich. Soll ich noch einmal wiederkommen … mit einem Strauß?"

    "Sei nicht albern, Pierce."

    "Wie du willst." Er betrachtete Shanni von oben bis unten. Sie war barfuß, trug den Pyjama mit den rosa Schweinchen und hatte sich heute offenbar noch nicht gekämmt. "Du hast einen braunen Fleck auf der Oberlippe."

    Die Pralinen!

    "Na und?", murmelte sie verlegen.

    "Was ist los, Shanni? Spielst du für Mike Miss Havisham?"

    "Wer ist Miss Havisham?"

    "Eine verlassene Braut in Dickens' Roman Große Erwartungen. Sie sitzt in ihrem Brautkleid an der Festtafel und sieht den Mäusen zu, die sich um die letzten Krümel des Hochzeitskuchens zanken."

    "Ich trage einen Schlafanzug und sehe fern", erwiderte Shanni entrüstet.

    "Darf ich trotzdem hereinkommen?"

    "Es ist Julies Wohnung."

    "Ich mache bestimmt keine Unordnung." Pierce sah über Shannis Schulter hinweg auf die vielen Kissen, die Vasen mit welkenden Rosen und die überall verstreuten Pralinenhüllen.

    "Was willst du hier?" Shanni wollte sich auf keinen Fall überrumpeln lassen. "Bleib bitte sachlich, und zähl nicht die leeren Konfektschachteln."

    Pierce lächelte. "Ich habe gute Nachrichten."

    Warum musste er unbedingt lächeln? Nichts brachte Shanni so nachhaltig durcheinander!

    "Geht es den Kindern gut?"

    "Sie vermissen dich."

    "Eine Frau, die sie kaum eine Woche gekannt haben?"

    "So ist es." Pierce zögerte. "Sie verbringen eine herrliche Zeit in Dolphin Bay. Bessy ist die Windpocken los und lebt mit den anderen praktisch am Strand. Oh, und Kirsty hat ihr Baby bekommen … einen Jungen. Sie wollen ihn Angus nennen."

    "Das freut mich." Shanni musste mehrmals schlucken. "Warum bist du nicht auch dort?"

    "Weil ich überflüssig bin. Die Kinder sind glücklich, und ich musste unbedingt an einer Konferenz teilnehmen."

    "Dann fährst du heute Abend zurück?"

    "Ja." Pierce sah sie forschend an. "Du bist doch nicht deprimiert?"

    "Nein." Es war unhöflich, ihn nicht hereinzubitten, aber Shanni konnte sich nicht dazu entschließen. Es wäre zu gefährlich gewesen.

    "Ich wollte mit dir über Mike sprechen."

    "Über Mike?"

    "Ich habe neue Nachrichten von Blake. Deine finanziellen Probleme sind gelöst. Er hat das Geld für dich zurückbekommen."

    Shanni blieb vor Überraschung stumm. Warum hat Pierce den fehlenden Knopf nicht wieder angenäht?, schoss es ihr unsinnigerweise durch den Kopf.

    "Blake konnte mithilfe deiner Vollmacht feststellen, wo das Geld geblieben war. Hätte Mike es verspielt, wäre nichts mehr zu machen gewesen, aber dein Mike war schlau."

    "Er ist nicht mein Mike!"

    "Nein, nicht mehr. Jedenfalls hat er von dem Geld drei Gemälde angekauft, von denen jedes ein kleines Vermögen wert ist. Die gehören jetzt dir."

    "Sag das noch mal."

    "Blake hat eine einstweilige Verfügung erwirkt. In dem Schreiben, das du ihm gegeben hast, wurde von dir eindeutig erklärt, dass die Partnerschaft mit Mike an dem Tag, an dem du ihn mit dieser Frau in flagranti erwischt hast, beendet war. Also hatte Mike kein Recht, mit deinem Geld etwas zu erwerben. Wenn du die Bilder geschickt verkaufst, kannst du die Schulden bei der Bank begleichen und behältst noch eine schöne Summe übrig."

    "Oh, Pierce." Shanni musste sich einen Moment am Türrahmen festhalten.

    "Ja, ja … unser Blake ist nicht schlecht."

    "Nein, wirklich nicht." Fast wäre Shanni vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen. Ohne lange zu überlegen, fiel sie Pierce um den Hals und barg ihr Gesicht an seiner Schulter. Es war berauschend, ihn wieder in den Armen zu halten und seinen Duft einzuatmen. Er roch nach Sonne, Strand und Meer. "Wie soll ich dir nur danken", flüsterte sie mit heiserer Stimme.

    Pierce schob sie sanft, aber bestimmt von sich. "Das ist schon in Ordnung. Du hast Donald gerettet, ich habe dich gerettet. Wir sind quitt."

    Oh ja, zum Heulen quitt!

    "Was die Briefe betrifft, die du an meine Pflegebrüder geschrieben hast … Sie haben sie erhalten und sind einverstanden. Wider besseres Wissen", setzte Pierce nach einer Pause hinzu.

    Shanni hatte Blake, Connor, Sam, Darcy, Dominic und Nikolai in getrennten Schreiben mitgeteilt, ihr Bruder Pierce habe fünf Kinder adoptiert, und es sei grausam, ihrer Pflegemutter diese Jungen und Mädchen vorzuenthalten. Überhaupt hätten sie kein Recht, darüber zu bestimmen, wen Ruby bei sich aufnehmen und wie lange sie ihn beherbergen dürfe. Diese unsinnige Forderung, die mit dem Geschenk der neuen Wohnung verbunden gewesen sei, müsse schleunigst zurückgenommen werden.

    "Du weißt, was ich geschrieben habe?", flüsterte sie.

    Pierce nickte. "Alle sechs haben mir den Brief zugeschickt und unter Protest ihr Einverständnis erklärt."

    "Sie begreifen nichts."

    "Nein."

    "Aber du begreifst es?", fragte Shanni hoffnungsvoll.

    "Sagen wir, ich fange an zu verstehen. Ruby und Shanni … Hort der Heimatlosen und Verlassenen dieser Welt … Ja, ich habe einiges von dir gelernt."

    Shanni war nicht zum ersten Mal um eine Antwort verlegen. Pierce sah so unglaublich sexy aus, und sie war im Pyjama. Wie konnte er behaupten, etwas von ihr gelernt zu haben, nachdem er sie gerade vor dem finanziellen Ruin gerettet hatte?

    "Was wirst du jetzt tun?"

    Shanni musste sich gewaltsam zusammennehmen. "Was willst du hören?"

    "Du hast zwar deine Galerie verloren, aber es ist nicht die einzige auf der Welt. Blake hat gute Kontakte in der Kunstwelt. Deine Geschichte hat sich inzwischen herumgesprochen, und Mike gilt allgemein als der Schuldige."

    "Und ich stehe als Trottel da", ergänzte Shanni bitter.

    Pierce schüttelte den Kopf. "Man ist der Ansicht, dass Mike dich um deinen rechtmäßigen Besitz gebracht hat. Die Künstler, die du vertreten hast, würden gern wieder mit dir zusammenarbeiten."

    "Du hast dich aber genau umgehört", staunte Shanni.

    "Blake hat es für mich getan."

    "Dann muss ich ihm schreiben und mich bedanken." Sie dachte einen Moment nach. "Und ihn noch etwas mehr über seine Pflegemutter aufklären."

    "Das wird wenig nützen, und ein Dankeschön ist überflüssig. Geht mal zusammen essen, wenn du wieder in London bist."

    "Vielleicht kehre ich gar nicht dorthin zurück."

 

Das überraschte Pierce. "Und deine Karriere?"

    Shanni zuckte die Schultern. "Wer weiß? Da ist diese fantastische Stellung, die ich am kommenden Montag antreten kann." Dass es sich dabei um einen Job als Kellnerin in einer Autobahnraststätte handelte, brauchte niemand zu wissen. "Trotzdem vielen Dank."

    "Gern geschehen." Pierce wollte sie nicht weiter bedrängen und fragte nur noch: "Wirst du die Kinder besuchen, wenn du hierbleibst?"

    "Das habe ich vor. Weißt du übrigens, dass Tante Ruby eine neue Haushälterin für dich sucht?"

    Pierce nickte. "Sie hat es mir erzählt. Ich wusste, dass sie sich wieder einmischen würde."

    "Das ist ihr Leben, also hindere sie nicht daran. Wann werdet ihr wieder in 'Two Creeks' sein? Nächsten Samstag?"

    "Ja."

    "Tante Ruby kennt die Farm noch nicht, und sie fährt nicht gern längere Strecken mit dem Auto. Ich habe versprochen, sie hinzufahren und die neue Haushälterin gleich mitzunehmen, falls wir bis dahin eine gefunden haben. Wir könnten den Herd anheizen und alles etwas gemütlich machen."

    "Danke, das ist nicht nötig."

    "Doch", beharrte Shanni. "Für Ruby und auch für mich. Es wäre ein besserer Abschied."

    "Gibt es denn verschiedene Arten von Abschied?", fragte Pierce nervös.

    "Allerdings." Shanni wurde langsam wütend. "Du sollst mich nicht im Pyjama in Erinnerung behalten … mit einem Schokoladenfleck auf der Oberlippe. Ich habe schließlich auch meinen Stolz."

    "Du siehst reizend aus, Shanni."

    "Ich bin Geschäftsfrau", entgegnete sie gereizt. "Da hat man andere Maßstäbe. Wenn du mich also bitte entschuldigen würdest … Ich habe zu tun und schließe jetzt die Tür."

    Sie trat einen Schritt zurück und sah Pierce ein letztes Mal an. Insgeheim hoffte sie, er würde die Arme nach ihr ausstrecken, sie an sich ziehen und küssen. Oder wenigstens Adieu sagen.

    Er tat keins von beiden, sondern stand nur da und machte ein hilfloses Gesicht.

    "Adieu", sagte sie schließlich. "Wir sehen uns nächsten Samstag … und das war's dann."

 

Pierce war nie mit schwererem Herzen in sein Auto gestiegen. Shannis Liebreiz brachte ihn fast um den Verstand, und als sie ihm um den Hals gefallen war …

    Auf diesem Gebiet kannte er sich nicht aus. Sein Plan war gewesen, die Kinder ins Schloss zu bringen, der Fürsorge der Betreuer zu übergeben und selbst ernsthaft zu arbeiten.

    Letzteres tat er auch, aber anders, als er es sich vorgestellt hatte. Gewiss, Susan und ihre Mitarbeiter sorgten prächtig für die Kinder. Sie genossen jeden Tag und jubelten jedes Mal auf dem Weg zum Strand, und dieses Jubeln klang in seinen Ohren nach, ohne dass er es loswurde.

    Die ganze Zeit in Dolphin Bay konnte er nicht mehr richtig abschalten. Er blickte starr auf seine Zeichnungen, verdoppelte und verdreifachte seine Bemühungen und fand sich schließlich selbst auf dem Weg zum Strand. Dann saß er mit Bessy im flachen Wasser, brachte ihren älteren Geschwistern das Schwimmen bei, mimte beim Kricket den Schiedsrichter und spielte am Ende selber mit.

    Abends kamen die Kinder glücklich und müde nach Hause zurück und schliefen so tief und fest, wie sie es nie getan hatten. Das waren die Stunden, in denen er endlich arbeiten konnte, aber sobald er sich zu konzentrieren versuchte, dachte er an Shanni.

    Zum Teufel, nein … Er konnte sie nicht fragen. Was denn eigentlich?

    Pierce wusste genau, was er sie fragen wollte. Ob sie vielleicht bereit sei, sich fester zu binden. Ob sie … Nein, dazu war es noch zu früh. Viel zu früh. Außerdem war sie einfach verschwunden. Sie hatte das getan, was er hätte machen sollen, als Maureen ihn um Hilfe bat.

    Und was wäre dann aus den Kindern geworden?

    Das Klingeln seines Handys rief Pierce in die Gegenwart zurück. Er hatte eine Freisprechanlage, sodass er während der Fahrt jederzeit Anrufe entgegennehmen konnte. Seine Kollegen und auch die Leute vom Schloss hatten die Nummer.

    "Ja, bitte?"

    "Hallo, mein Lieber."

    "Ruby?"

    "Ich hoffe, ich rufe nicht zur falschen Zeit an."

    "Durchaus nicht."

    "Ich brauche die Kleidergrößen der Kinder."

    "Ihre Kleidergrößen?"

    "Wir wollen in meinem Makrameekränzchen etwas für sie stricken."

    Gütiger Himmel! Pierce hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Immer tiefer glitt er in ein schwarzes Loch, ohne sich irgendwo festhalten zu können.

    "Hast du Shanni gesehen?"

    "Ja."

    "Hast du ihr von Blakes Erfolg erzählt?"

    "Ja."

    "Dann geht sie nach London zurück?"

    "Ehrlich gesagt, habe ich nicht den Eindruck."

    "Gott sei Dank." Die Erleichterung war Ruby deutlich anzuhören.

    "Ruby?"

    "Ja, mein Lieber?"

    "Tu es bitte nicht."

    "Was denn?"

    "Was du jetzt vorhast."

    "Oh, ich habe gar nichts vor." Pierce meinte Rubys strahlendes Gesicht deutlich vor sich zu sehen. "Du kennst mich doch. Ich würde mich niemals einmischen. Nenn mir jetzt endlich die Größen der Kinder."

 

Der Abschied von Loganaich Castle war herzzerreißend. Die Kinder liefen schon in der Morgendämmerung an den Strand, um ein letztes Mal zu schwimmen. Anschließend wanderten sie durch das Schloss, um jedem Winkel Lebewohl zu sagen. Auch Eric und Ernest, die Ritterrüstungen am Fuß der Treppe, erhielten einen letzten Gruß.

    Pierce versäumte es nicht, Queen Victoria eine letzte Aufwartung zu machen.

    "Große Familien mögen ganz nett sein", meinte er, "aber auch du hast nach dem Tod deines Mannes nicht mehr gelächelt."

    Täuschte er sich, oder hatte sich der Gesichtsausdruck Ihrer Majestät verändert? Sah sie plötzlich eher mitleidig als streng auf ihn herab? Es war beinahe unheimlich.

    "Achte auf die Schusterpalme", ermahnte er die Queen noch, ehe er zum Frühstück in die Küche hinunterging. Susan stand schon am Herd und backte Pfannkuchen. Jetzt würden er und die Kinder lernen müssen, selbst solche zu machen.

    Ob Shanni das konnte? Sicher nicht … wenn er an die Schokotörtchen dachte.

    Hör auf damit, Pierce MacLachlan!

    Er setzte sich hin, aß mit den Kindern und sorgte dafür, dass auch Taffy ihren Anteil bekam.

    "Sobald ihr aus dem Haus seid, wird sie auf Diät gesetzt", erklärte Susan mit Nachdruck.

    Ich werde Taffy vermissen, dachte Pierce und streichelte sie unter dem Tisch. Ob er für die Kinder einen Hund anschaffen sollte? Er fing einen Blick von Susan auf und sah, dass sie lächelte.

    "Eine gute Idee", meinte sie.

    Wendy spitzte die Ohren. "Was?"

    "Was euer Vater gerade gedacht hat. Und jetzt zu der letzten Überraschung …"

    "Überraschung?"

    Die Augen der Kinder leuchteten auf. Es hatte jeden Morgen eine für sie gegeben: einen Wettstreit im Sandburgenbauen, einen Ausflug zum örtlichen Aquarium, Drachensteigen und Ähnliches. Vor einigen Tagen waren sie alle zum Krankenhaus gefahren, um den kleinen Angus zu besuchen. Er war etwas schwach und hatte die ersten Tage im Brutkasten verbracht. Die Kinder hatten ihn liebevoll betrachtet, und Pierce …

    Pierce hatte an die viele Mühe gedacht, die Bessy ihm immer noch machte, aber ein kleiner Hund war leichter zu versorgen.

    "Sie schaffen es schon", meinte Susan, die ihn weiter beobachtet hatte. Konnte sie etwa, wie Shanni, Gedanken lesen? Diese entsetzlichen Frauen!

    Susan wandte sich wieder an die Kinder. "Heute werden wir Delfine beobachten. Es ist neun Uhr, und ihr habt alle gepackt. Mr. Ross, der Besitzer von 'Dolphin Bay Charters', holt euch in einer halben Stunde ab. Mrs. Ross übernimmt Bessy, während ihr hinausfahrt, um die Tiere aufzuspüren. Anschließend gibt es ein Picknick am Strand, und um ein Uhr tretet ihr die Rückreise an. Gegen vier Uhr nachmittags seid ihr dann zu Hause. Ich werde euch vermissen, aber im nächsten Jahr kommt ihr wieder, nicht wahr?"

    Dann drehte sie sich um und rührte heftig in ihrem Pfannkuchenteig. Hier ist noch eine, die ihr Herz bedenkenlos an andere verschenkt, dachte Pierce. Wie Ruby. Wie Shanni. Warum kann ich nicht genauso sein?

    Bessy warf mit einem Stückchen Toast nach ihm. Es traf ihn an der Stirn und hinterließ einen Marmeladenfleck über der linken Augenbraue. Die Kinder erstarrten – und begannen dann heimlich zu lachen. Vor zwei Wochen wäre das noch unmöglich gewesen. Loganaich Castle hatte Wunder gewirkt!

    Frauen wie Ruby, wie Shanni und Susan wirkten Wunder …

    "Also los", sagte er. "Auf zu den Delfinen und dann nach Hause. Und mit Toast wird nicht mehr geworfen!"

    Bessy krähte vor Vergnügen und warf das nächste Stück. Hatte er etwa keine Autorität mehr?

 


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