Warum brauchen wir Liebesromane?

Es ist kein Geheimnis, dass Romane über die Liebe auf den Bestsellerlisten ganz weit oben stehen. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass wir nicht nur Liebesromane brauchen, sondern ganz einfach Liebe! Liebe ist der Hoffnungsanker, an dem wir uns festhalten, der Lichtblick für eine friedliche Zukunft, Liebe ist das Gefühl, das unsere Herzen wärmt. Und wenn die Liebe sich im realen Leben auf Abwegen befindet? Dann wächst die Sehnsucht nach Liebesgeschichten.

Aber was zeichnet einen Liebesroman aus? Was gehört zu einer Liebesgeschichte unbedingt dazu? Warum brauchen wir diese Gefühlsbeschreibungen? Wir sind sicher, besonders die Helden und Heldinnen, die auf dem Weg zu ihrem Happy End sehr viele und sehr schwere Steine aus dem Weg räumen müssen, unterhalten und inspirieren die Lesenden. Man identifiziert sich mit ihnen, denn auch im eigenen Leben besteht die größte Hürde oft darin, dass wir – wie die Figuren im Roman – lernen müssen, den eigenen Gefühlen zu vertrauen. Erst dann kann man zu seiner großen Liebe stehen. Diese Entwicklung in einer Geschichte zu verfolgen, macht uns mit uns selbst vertraut – wir erinnern uns an unsere eigenen Gefühle in ähnlichen Situationen und vergleichen uns. In manchen Romanen leben, leiden und lieben wir mehr mit den Heldinnen und Helden und in manchen weniger.

Wir können nicht erklären, warum Liebesromane Bestseller werden, sicher gehören mehrere Zutaten zu einem erfolgreichen Rezept. Vielleicht ist es ein besonderer Ort, an dem die Geschichte spielt, vielleicht zeichnet sich die Heldin durch eine besondere Eigenschaft aus, vielleicht ist sie aber auch einfach so wie du und ich – nicht perfekt, und dafür umso liebenswerter, in dem, was sie tut oder auch eben nicht tut.

 

Liebesromane : Ein Blick zurück

Ein Blick in die Literaturgeschichte liefert den Beweis für den Erfolg von Liebesromanen und das offensichtliche Bedürfnis, über die Liebe zu lesen: sei es in der Antike die Tragödie, der Briefroman im 18. Jahrhunderts oder die großen Romane des 19. Jahrhunderts wie „Anna Karenina“ oder „Stolz und Vorurteil“. Bis heute verschlingt ein Millionenpublikum klassische und moderne Liebesgeschichten von Jane Austin bis Jojo Moyes. Ein Leben ohne Liebesgeschichten? Das möchten sich viele Lesende gar nicht vorstellen.

Für jeden erschwinglich sind Liebesromane im Heftformat schon seit dem 19. Jahrhundert. Leicht zu lesen und mitreißend, das waren Zutaten, mit der die Erfolgsgeschichte des Heftromans begann – und, wie wir sehen, bis heute andauert. Die Faszination, die Romances ausüben, ist ungebrochen. Denn die Sehnsucht der Menschen nach spannenden Geschichten ist genauso groß wie die Sehnsucht nach Liebe. 

Doch die Lektüre von Liebesromanen erfüllt uns nicht nur den Wunsch, Liebenden und ihrem Schicksal nahe zu sein, sie erfüllt auch andere wichtige kulturelle, emotionale und psychologische Funktionen.

 

6 Best-of-Gründe, warum wir Liebesromane brauchen ...

  1. Die emotionale Verbindung und Trost
    Liebesromane sprechen Grundbedürfnisse des Menschen an: Nähe, Zugehörigkeit, Hoffnung. Sie bieten Trost, besonders in schwierigen Zeiten, weil sie oft zeigen, dass Liebe möglich ist – trotz aller Hindernisse.
     
  2. Verarbeitung von Gefühlen
    Sie helfen Leser*innen, ihre eigenen Gefühle besser zu verstehen oder zu reflektieren. Indem man sich in Figuren hineinversetzt, durchlebt man Liebe, Verlust, Sehnsucht und Versöhnung auf sichere Weise.

  3. Flucht aus dem Alltag
    Liebesromane bieten Eskapismus: eine Flucht aus Stress, Routinen oder emotionaler Leere. Sie entführen uns in romantische Fantasiewelten, in denen oft alles gut ausgeht – ein wohltuender Kontrast zur Realität.

  4. Gesellschaftliche Spiegelung
    Moderne Liebesromane thematisieren oft soziale Fragen wie Geschlechterrollen, Diversität, Machtverhältnisse oder emotionale Arbeit in Beziehungen. Damit sind sie mehr als nur Unterhaltung – sie regen zum Nachdenken an.

  5. Hoffnung und Optimismus
    In einer oft zynischen Welt geben Liebesromane Hoffnung. Sie erinnern daran, dass Liebe existiert und Menschen zusammenfinden können, trotz Chaos, Zweifel oder Schmerz.

  6. Persönliche Weiterentwicklung
    Viele Protagonistinnen in Liebesromanen wachsen emotional, lernen sich selbst besser kennen oder überwinden alte Wunden – Leserinnen nehmen daran teil und können daraus auch für sich selbst etwas mitnehmen.

Deshalb sind viele unserer Liebesromane Bestseller, weil sie die Leserinnen wieder an die Liebe glauben lassen und durch die Zuversicht, die ein verliebtes Paar ausstrahlt, wieder Hoffnung bekommen, selbst die große Liebe zu finden – allen Widrigkeiten zum Trotz. Oder wir erinnern uns an die eigene erste Verliebtheit, wenn wir bereits den Partner oder die Partnerin fürs Leben gefunden haben – wir träumen uns in jene Zeit zurück, und der Zauber der Vergangenheit wird in der Gegenwart wieder für uns lebendig.

 

Top 10 CORA Liebesromane Bestseller

Autorinnen über ihre Liebesromane

Julia James

In einer Welt, in der es genug Leid und Trauer gibt, muss man sich von Zeit zu Zeit bewusstmachen, dass auch viel Gutes, Schönes passiert – und genau das ist die Aufgabe von Liebesromanen. Das Romance-Genre führt uns immer wieder vor Augen, dass man das Leben genießen sollte. Es bringt Licht in eine Welt, die uns manchmal sehr dunkel vorkommt. Liebesromane spenden Trost, während anderswo Stress und Schwierigkeiten allgegenwärtig sind. Und wenn in unserem Leben gerade alles gut läuft, können wir durch sie die schönen Momente besser wertschätzen. Man sollte also Liebesromane lesen, wenn man traurig ist – und wenn man glücklich ist!


Clare Connelly

Ich erinnere mich noch gut an den Sommer, in dem ich mich in die Liebe verliebt habe. Ich war ein Teenie, und meine Mutter (die Antiquitätenhändlerin war) hatte in einem Secondhandladen eine Schachtel alter Taschenbücher erstanden. Die Liebesromane darin zogen mich magisch an; schwer zu sagen, warum genau. Ich genoss die Beschreibungen der exotischen Schauplätze, die feinsinnigen Dialoge und das aufregende Knistern zwischen zwei füreinander bestimmten Personen. Das alles wurde zu einer Sucht für mich! Von diesem Sommer an habe ich mein gesamtes Taschengeld in Liebesromane gesteckt. Ich verschlang Hunderte – bis spät in die Nacht, immer eine Seite mehr, weil ich um jeden Preis wissen wollte, wie das Buch ausgeht. Obwohl ich seitdem ein ziemlich bewegtes Leben geführt habe, ist meine Begeisterung für gute Liebesgeschichten nie verebbt. Was gibt es Schöneres, als an einem gemütlichen Abend einen Roman aufzuschlagen und sich in die Story (und natürlich in den Helden!) zu verlieben?


Annie Burrows

Ich lese pausenlos. Und obwohl ich Thriller sehr mag, bin ich jedes Mal enttäuscht, wenn der Protagonist darin am Ende das Mädchen nicht bekommt. Es macht mich einfach viel glücklicher, wenn die Hauptfiguren – egal, welches Genre ich lese – in einer erfüllenden Beziehung landen. Und als Schriftstellerin schreibe ich diese Art von Geschichten am liebsten: solche mit Happy End, bei dem jede Figur einen Menschen findet, der auf einzigartige Weise genau zu ihr passt.


Susan Carlisle

Wenn sich jemand etwas Romantisches für mich überlegt hat, fühle ich mich immer als etwas ganz Besonderes. Als mein Mann und ich uns kennenlernten, waren wir noch arme College-Studenten. Trotzdem kaufte er von dem wenigen Geld, das er hatte, ein und zauberte uns ein Abendessen mit Wachteln, Kartoffeln, grünen Bohnen und dazu Brötchen. Ich fühlte mich geliebt, weil er so viel Zeit und Energie in die Vorbereitung dieses romantischen Abends gesteckt hatte. Heute, nach 36 Jahren Ehe, erinnern wir uns noch immer gerne an unser „Vögelchen“-Dinner.


Résumé

Der Liebesroman ist heute so vielfältig wie nie. Er hat sich von der patriarchal geprägten Fantasie zum Spiegel menschlicher Beziehungen in all ihren Facetten entwickelt – ehrlich, komplex und oft überraschend tiefgründig.

Wir hoffen, ihr habt euch in einigen Erklärungen wiedergefunden und die Antworten auf die Frage „Warum brauchen wir Liebesromane?“ haben euch neue Perspektiven eröffnet.

Vielleicht liegt der Erfolg von Romances auch daran, dass Liebe ein nicht fassbarer Wert ist. Jeder Mensch liebt und fühlt auf seine Weise – so wie jede Liebesgeschichte immer wieder neu, besonders und einzigartig von der großen Liebe erzählt.

Nächster Artikel Herz an Herz: Heimat ist, wo mein Herz ist!