Wie ein Traum aus 1001 Nacht – Kapitel 8

„Wenn Sie sich dort hinstellen, Eure Majestät, dann können Sie besser auf den Monitor schauen.“

    Anstatt diesem Rat zu folgen, schmiegte sich Khalid dichter an Maggie und lächelte sie aufmunternd an.

    „Fertig?“, murmelte er.

    Sie nickte. „Mir geht es gut.“

    Den ganzen Morgen über war sie wegen dieser Ultraschalluntersuchung aufgeregt gewesen. Zwangsläufig hatte sie ihn mit ihrer Nervosität angesteckt. Seine Entscheidung, sie zu dem Gynäkologen zu begleiten, hatte sie zutiefst gerührt. Zuvor hatte Khalid sich die Zeit genommen, ihr die Bereiche der Palastanlage zu zeigen, die ihr bisher verborgen geblieben waren – all die exotischen, geheimnisvollen Orte, an denen er während seiner Kindheit herumgetollt war.

    Seine Geschichten über Kinderstreiche und Abenteuer und die Historie dieses wundervollen Landes hatten Maggie bis zum jetzigen Zeitpunkt von ihrer Angst um die Gesundheit ihres Babys erfolgreich abgelenkt.

    „Du rückst lieber etwas von mir ab, damit der Doktor seine Arbeit machen kann“, riet sie Khalid leise.

    Er drückte Maggies Hand. Seine Zuversicht gab ihr Kraft.

    „Ich bin froh, dass du hier bist.“

    „Ich hätte es um nichts in der Welt versäumen wollen.“

    Daran hatte sie keinen Zweifel. Dieses Baby bedeutete ihm genauso viel wie ihr. Es war ein festes Bindeglied zwischen ihnen beiden.

    „Und da geht es schon los“, verkündete der Arzt, und Maggie hielt den Atem an. Eine gefühlte Ewigkeit lang konnte sie nichts auf dem Bildschirm erkennen, bis die grauen und schwarzen Pünktchen endlich Gestalt und Form annahmen. Dort war es, ihr Baby! Gesund und munter.

    Eine Welle des Glücks überspülte sie und trieb ihr heiße Tränen in die Augen. „Khalid! Hast du jemals etwas so Schönes gesehen?“

    Es war wie ein Wunder.

    Überwältigt streckte sie ihre Hand nach Khalid aus, doch er bemerkte sie nicht, sondern starrte nur sprachlos auf den Monitor. Ein fassungsloser Ausdruck war auf sein Gesicht getreten, und er ergriff Maggies Hand so fest, als wollte er sie nie wieder loslassen.

    „Ist mit dem Kleinen alles in Ordnung?“, fragte er plötzlich. „Alles normal?“

    „Ja, Eure Majestät. So weit ist alles in bester Ordnung.“

    Khalid befand sich in einer Art Schockzustand. Niemand hatte ihn darauf vorbereitet, wie es sich anfühlen würde, sein Kind auf einem Bildschirm zu sehen. Die Umrisse des Kopfes, die angezogenen Knie, das Pochen des winzigen Herzens.

    Das leise Gespräch zwischen Maggie und dem Arzt wurde durch den eindringlichen Klang dieses Herzschlags übertönt. Es hatte eine Zeit für Khalid gegeben, in der er geglaubt hatte, niemals eigene Kinder zu haben. Damals war ihm dies fast wie ein Segen erschienen, da er so keinerlei negative Gene weitertragen würde. Es gab so gut wie nichts aus der Linie seines Vaters, das Khalid an weitere Generationen vererben wollte.

    Shahina hatte sich nichts sehnlicher als ein Baby gewünscht. Aber diesen einen einzigen Wunsch hatte er ihr nicht erfüllen können.

    Und heute stand er hier und durfte beobachten, wie sich sein Kind in dem Bauch einer Frau bewegte. Ein Kind, das unabsichtlich in diese Welt gebracht worden war. Und er wollte dieses Baby um jeden Preis.

    Widersprüchliche Emotionen – Schuld und unbändige Freude – spiegelten sich in seinem Gesicht wider, und er versuchte automatisch, sie schnell wieder zu verdrängen. Zu lange hatte er sich eingeredet, dass in seinem Herzen kein Platz für ernsthafte Gefühle war. Nach der quälenden Trauer vor acht Jahren hatte Khalid festgestellt, dass er nur überleben konnte, wenn er absolut nichts mehr spürte.

    In seinem Herzen tobte ein Krieg. Er wollte sich darauf einlassen, gemeinsam mit Maggie das Wunder dieses neuen Lebens in sich aufzunehmen. Er wollte für sie und das Kind sorgen – bis zu seinem Tod. Sie gehörten beide zu ihm.

 

Khalids Miene glich einer starren Maske, als er Maggie später zurück in ihr gemeinsames Apartment begleitete. Er wirkte wie ein Mann, der sich einer unliebsamen Realität stellen musste.

    Maggie fühlte sich plötzlich innerlich hohl und ausgebrannt. Die Zuversicht des Morgens war verschwunden, und sie erkannte den Mann an ihrer Seite kaum wieder. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.

    Bereut er diese Schwangerschaft? dachte sie betrübt. Hat er etwas gegen mich persönlich?

    Nachdem sie beobachtet hatte, wie Khalid mit Kindern umging, war sie sicher, dass er ihr Baby nach der Geburt über alles lieben würde. Er hatte eine warmherzige, fürsorgliche Seite, auf die man sich bedingungslos verlassen konnte.

    Aber Maggie war nicht so naiv, sich einzubilden, dass diese Liebe zum eigenen Fleisch und Blut sie einschließen würde. Es musste reichen, dass er ihr gegenüber freundlich und großzügig war. Und ein ausgezeichneter Liebhaber. Er würde ein wunderbarer Vater sein.

    „Nach dir.“ Galant hielt er ihr die Tür zum Wohnzimmer auf.

    „Danke.“

    Schweigend durchquerte sie das Zimmer und blieb vor der mit seidenen Kissen bedeckten Sitzecke stehen.

    „Willst du dich hinlegen? Du wirkst erschöpft.“

    Maggie war froh, dass er nicht mehr hinter ihrer Schweigsamkeit vermutete. „Nicht mehr als gewöhnlich“, gab sie tonlos zurück.

    „Dann lass ich dich mal in Ruhe.“ Khalid klang fast erleichtert.

    Maggie lief ein kalter Schauer über den Rücken. Die Nähe von heute Morgen zwischen ihr und Khalid war unwiederbringlich verschwunden. Ganz offensichtlich wollte er dieses Kind, aber die Ehe wollte er nicht.

    Plötzlich wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich in diesem Augenblick nach seiner starken Umarmung sehnte. Sie fühlte sich emotional verwirrt, musste sich erst noch an ihre Schwangerschaft gewöhnen und verließ sich daher mehr und mehr auf Khalids Unterstützung.

    Fröstelnd rieb sie sich die Arme.

    „Geht es dir wirklich gut?“, fragte er sofort scharf, doch Maggie wich seinem Blick aus.

    Sie hatte keine Ahnung, was heute in der Klinik geschehen war. Irgendetwas hatte Khalid verändert, und wieder einmal kam sich Maggie schrecklich einsam und verlassen vor.

    „Ja, natürlich“, versicherte sie hastig. „Ich möchte nur schnell einen sicheren Platz für dieses Ultraschallbild finden.“

    In ihren zittrigen Fingern hielt sie das Bild ihres Babys – Schmerz und Verzweiflung schnürten ihr die Kehle zu. Am liebsten wäre sie in diesem Moment allein gewesen, um sich wieder beruhigen zu können. „Hast du etwas dagegen, wenn ich es erst einmal hier hinlege?“, fragte sie zaghaft, wartete allerdings keine Antwort ab. „Ich werde ein Album besorgen, in das wir alle Babyfotos einkleben können.“ Sie plapperte weiter, um ihre Nervosität zu überspielen. „Meinst du, ich bekomme eines in einem gewöhnlichen Supermarkt? Zeinad will nämlich demnächst mit mir einkaufen gehen.“

    Sie zog ein paar Schubladen auf und suchte nach einem festen Heft oder Buch, um den kostbaren Umschlag darin aufzubewahren. „Das ist perfekt.“ Zufrieden zog sie ein in Leder gefasstes Buch hervor. Dies war ein würdiger Schutzumschlag, und sie drehte sich triumphierend zu Khalid um.

    Er starrte sie regungslos an, und im selben Augenblick wurde ihr bewusst, dass sie kein Buch, sondern ein gerahmtes Foto in den Händen hielt. Sie spürte den ledernen Rahmen unter ihren Fingerspitzen und daneben das Glas, das die empfindliche Fotografie schützte. Instinktiv drehte sie den Rahmen um, doch bevor sie einen Blick darauf werfen konnte, hörte sie Khalid gequält aufstöhnen.

    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er die Hände zu Fäusten ballte und die Zähne fest aufeinanderpresste. Seine offensichtliche Anspannung verängstigte sie.

    Ich bin in seine Privatsphäre eingedrungen, dachte sie entsetzt.

    Ganz langsam legte sie das Bild wieder in die offene Schublade zurück und sah Khalid dabei direkt in die Augen. Er blinzelte nicht einmal, und Maggies Puls schlug schneller. Sie fühlte sich, als hielte sie etwas Lebendiges, Verbotenes in der Hand. Oder spielte ihre Einbildung ihr einen Streich?

    Khalid sprach kein einziges Wort. Er stand einfach da und wartete ab.

    Mit tastenden Fingern fand sie den Griff der Schublade und schob sie wieder halb zu. Immer noch keine Reaktion von ihm.

    Bilde ich mir nur ein, dass er ein Problem mit diesem Bild hat? überlegte sie verwirrt.

    Vielleicht hatte er recht, und sie war schlichtweg übermüdet. Immerhin hatte sie in letzter Zeit sehr viel Energie in das Studium der Landessprache gesteckt und es damit möglicherweise etwas übertrieben. Aber sie wollte sich ihrem neuen Leben, so schnell es irgend ging, anpassen, um sich richtig einleben zu können.

    Dann fiel ihr Blick plötzlich in die halb geöffnete Lade, und Maggie erstarrte. Sie schnappte hörbar nach Luft und hielt anschließend den Atem an.

    Khalid sah unfassbar jung aus und so schön, wie man sich einen Märchenprinzen vorstellte. Und dieses Lächeln. Sie selbst hatte ihn niemals so lächeln sehen, voller Glück und Vertrauen in die Zukunft, als hielte er die ganze Welt in seinen Händen.

    Abwesend fuhr sie mit einer Fingerspitze über sein Gesicht auf dem Foto. Das Glas fühlte sich unerwartet kalt an.

    Er stand schon neben ihr, als sie endlich ihre Stimme wiederfand.

    „Wie hieß sie denn?“

    Anstatt ihn anzusehen, hing ihr Blick an der Frau, die ihn auf dem Bild anstrahlte. Insgeheim wusste sie genau, um wen es sich dabei handelte. Mit den hennabemalten Händen, dem kostbaren Festgewand und den Juwelen brauchte man nicht mehr viel Fantasie, um seine Schlüsse zu ziehen.

    Maggie zog ihre Hand zurück, als hätte sie sich an dem Glas des Rahmens verbrannt. Wie betäubt stützte sie sich auf einer Anrichte ab.

    „Ihr Name war Shahina.“ Sein Ton war kühl, so als müsse er dahinter seine wahren Empfindungen verborgen halten.

    Betroffen sah Maggie auf die fröhlichen Gesichter hinunter, deren Augen aufrichtige Liebe ausstrahlten. Die Zusammengehörigkeit war unverkennbar: in der Art, wie sie sich aneinanderlehnten, als würden sie etwas einzigartig Intimes miteinander teilen, obwohl sie sich nur an den Händen hielten.

    Sie sahen hinreißend aus. Beneidenswert.

    Plötzlich fühlte Maggie sich furchtbar dumm dabei, sich insgeheim Hoffnungen auf Khalids Liebe zu machen.

    „Sie war eine wunderschöne Braut.“ Der innere Schmerz zerriss sie fast.

    „Das Foto wurde an unserem Hochzeitstag gemacht. Vor zehn Jahren.“

    Maggie bildete sich ein, das Zuknallen einer schweren Eisentür zu hören, die sie von Khalid und seiner umwerfenden Braut trennte. Die Wahrheit lag deutlich auf der Hand. Khalid war rettungslos, über alle Maßen und mit Leib und Seele in diese Frau verliebt gewesen.

    Erst als sie einen salzigen Geschmack im Mund wahrnahm, merkte Maggie, wie fest sie sich auf die Unterlippe gebissen hatte. Wie anders ihre eigene Hochzeit doch gewesen war. Hatten alle Gäste den Unterschied bemerkt und gewusst, dass ihr Scheich sich zumindest beim ersten Mal aus Liebe und nicht aus Pflichtgefühl vermählt hatte?

    Natürlich hatten sie das. Es musste mehr als offensichtlich gewesen sein.

    Wie sehr ich mich doch getäuscht habe! dachte sie bitter.

    Denn Maggie hatte Khalids Haltung als Ablehnung interpretiert, als er davon sprach, keine Ehefrau mehr zu haben. Er war so hart und verschlossen gewesen, dass sie dummerweise von einer Scheidung ausgegangen war. Jetzt war ihr klar, dass sie lediglich einen wunden Nerv getroffen hatte. Die Erwähnung seiner Frau hatte unerträgliche Erinnerungen wachgerufen.

    Erst nach einer ganzen Weile konnte sie wieder sprechen, wenn auch nur stockend. „Ihr wart jung.“

    „Ich war zwanzig, sie achtzehn. Aber wir haben uns schon unser Leben lang gekannt. Wir sind zusammen aufgewachsen.“

    Das bedeutet, sie haben viel miteinander erlebt, dachte sie.

    „Sie war wirklich sehr, sehr schön“, flüsterte sie.

    Vor allem war seine erste Frau alles, was Maggie nicht war! Zierlich, lebhaft, fraulich gerundet mit glitzernden schwarzen Mandelaugen, feinen Gesichtszügen und vollen lackschwarzen Haaren. Sie glich einer süßen Puppe, aber es war ihr aufrichtiges Lachen, das sie so anziehend machte.

    Jede Frau würde sich dieser lieblichen Shahina unterlegen fühlen. Bittere Eifersucht überfiel Maggie, nicht weil sie auf Shahinas Schönheit neidisch war, sondern weil die andere Frau bekommen hatte, was Maggie verwehrt blieb: Khalids Liebe.

    Maggie hatte Khalids Aufmerksamkeit genossen, seine Fürsorge und natürlich seine glühende Leidenschaft. Aber jetzt wusste sie mit Sicherheit, dass ihr das auf Dauer nicht reichen würde. Sie wollte mehr.

    Denn mittlerweile hatte sie entdeckt, dass sie selbst wesentlich mehr für ihn empfand. Und sie wusste nun auch, zu welchen Gefühlen er fähig war. Wenn er doch nur sein Herz ins Spiel bringen könnte, wäre ihre Beziehung nahezu perfekt.

    Mit einer Handbewegung stieß sie die Schublade zu und stützte sich noch schwerer an der Anrichte ab. Sie hatte genug gesehen. Ihr Herz pochte schmerzhaft gegen ihre Rippen.

    „Sie war immer voller Leben“, sagte er tonlos, doch Maggie spürte den Kummer hinter seinen Worten.

    „Was ist geschehen?“ Sie wagte es nicht, hochzusehen. Niemals hätte sie ertragen, in diesem Augenblick die Erinnerung an Shahina in seinen Augen zu beobachten.

    Abrupt wandte er sich ab und starrte aus dem Fenster.

    „Sie litt an einer schweren Form von Asthma. Ihren Eltern sagte man, sie würde vielleicht nicht einmal die Volljährigkeit erreichen.“

    Maggies Herz krampfte sich zusammen. Sie ahnte, was nun kommen würde.

    „Die Ärzte hatten die Situation zwar einigermaßen unter Kontrolle, aber eines Tages hatte sie einen schweren Anfall, als wir weit außerhalb der Hauptstadt waren.“ Er brach ab und atmete tief durch. „Alles kam so plötzlich. Die Medikamente richteten rein gar nichts aus. Sie musste dringend in ein Krankenhaus gebracht werden, aber wir erreichten es nicht mehr rechtzeitig. Mein Vater hatte hohen Besuch und aus diesem Grund sogar die Rettungshubschrauber dazu eingesetzt, seine Gäste zu einem Wüstenpicknick zu fliegen. Als endlich einer von den Helikoptern einsatzbereit war, um Shahina abzuholen, war es bereits zu spät.“

    „Das tut mir so leid“, wisperte Maggie fassungslos und wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Schließlich sah sie auf und betrachtete Khalids angespannte Gesichtszüge.

    „Es ist lange her. Acht Jahre.“

    Nicht lange genug, um seine Trauer zu verarbeiten. Jetzt verstand Maggie, warum er immer etwas zurückhaltend wirkte. Sie konnte den bitteren Schock seines grausamen Verlusts nachfühlen. Es schmerzte sie, dass Shahina so früh gestorben war und dass Khalid nicht über den Tod seiner Frau hinwegkam.

    Sie würde niemals in die Fußstapfen dieser unbekannten, wunderbaren Frau treten können. Für sie gab es nicht mehr als die Rolle der zweiten Geige – ein schlechter Ersatz für eine Liebe, die es nie wieder geben konnte …

    Auch wenn er es sich nicht oft anmerken ließ, fiel es ihm sicher schwer, Maggie in seinen Armen zu halten. In seinem Bett, seinem Leben – anstelle der Frau, die er eigentlich liebte.

    Denkt er an sie, wenn wir zusammen sind? überlegte Maggie. Nutzt er vielleicht sogar die Dunkelheit aus, um sich vorzustellen, endlich wieder seiner Shahina nahe zu sein?

    Ihr Schluchzen blieb ihr im Hals stecken.

    Er hat mir nie etwas versprochen oder von Liebe geredet, erinnerte sie sich fast wütend. Er gibt mir alles, was er geben kann. Mehr darf ich nicht erwarten …

    Aber diese Tatsache war mittlerweile immer schwerer zu akzeptieren. Maggie wollte nicht bis in alle Ewigkeit in einer Zweckbeziehung leben. Und sie würde um das kämpfen, was sie sich sehnlich wünschte: um Khalid. Sie wollte ihn für sich gewinnen.

    Ich liebe ihn, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte sich tatsächlich unendlich in diesen stolzen, ehrbaren Mann verliebt, der ihr Zärtlichkeit und Schutz geschenkt hatte und durch den Wonne und Leidenschaft endlich feste Bestandteile ihres Lebens geworden waren.

    „Wo willst du hin?“, erkundigte er sich und riss sie damit aus ihren Gedanken.

    Abrupt blieb sie stehen und sah sich halb zu ihm um, wagte es allerdings nicht, ihm direkt in die Augen zu schauen. Maggie fühlte sich schrecklich verletzlich und befürchtete, dass Khalid ihr ihre Gefühle an der Nasenspitze ansehen konnte.

    „Zu den Ställen. Ich habe Afraa heute den ganzen Tag noch nicht gesehen. Außerdem wollten die Kinder noch zu Besuch kommen.“

    „Das hatte ich vollkommen vergessen! Ich komme mit.“

    „Aber was ist mit deiner Arbeit? Du hast dir schon den gesamten Morgen freigenommen.“ Ihre Überraschung ließ Maggie unvorsichtig werden, und sie begegnete Khalids Blick. Ihr war, als würde sie in einen dunklen Strudel gezogen, dessen Energie und Gewalt sie nicht begriff und nicht kontrollieren konnte.

    „Dieses Land wird nicht auseinanderbrechen, wenn ich mal einen Tag mit meiner Familie verbringe.“

    Seiner Familie … aber natürlich sprach er nur von den Kindern seiner Cousins.

    Maggie schluckte ihre Enttäuschung hinunter. Entschlossen biss sie die Zähne zusammen, als Khalid ihre Hand ergriff und sie zur Tür hinausführte.

 


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