Olivia und der australische Millionär

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"Finde dich selbst!" Mit diesen Worten schickt Oscar Balfour seine Tochter Olivia nach Australien, weit weg von dem Skandal, der die Familie zutiefst erschüttert hat. Bei dem Rancher-Millionär Clint McAlpine soll Olivia sich beweisen. Eine Aufgabe, die sie an ihre Grenzen bringt! Denn spöttisch gibt Clint ihr zu verstehen, dass er sie für eine verwöhnte Erbin hält - und weckt damit ihren Trotz. Sie wird ihm zeigen, wie sehr er sich in ihr täuscht! Alle Zeichen auf der Ranch stehen auf Sturm, bis Clints erster heißer Kuss Olivias stolzes Herz ins Wanken bringt …


  • Erscheinungstag 01.10.2011
  • Bandnummer 1994
  • ISBN / Artikelnummer 9783863497521
  • Seitenanzahl 144
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

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IMPRESSUM

JULIA erscheint 14-täglich in der Harlequin Enterprises GmbH

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Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)

Cheflektorat:

Ilse Bröhl

Lektorat/Textredaktion:

Christine Boness

Produktion:

Christel Borges, Bettina Schult

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn,
Marina Grothues (Foto)

Vertrieb:

Axel Springer Vertriebsservice GmbH, Süderstraße 77, 20097 Hamburg, Telefon 040/347-29277

Anzeigen:

Christian Durbahn

Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste.

 

© 2011 by Harlequin Books SA

Originaltitel: „Olivia’s Awakening“

erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

in der Reihe: MODERN ROMANCE

Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Special thanks and acknowledgement are given to Margaret Way for her contribution

to The Balfour Legacy series

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe: JULIA

Band 1994 (22/1) 2011 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

Übersetzung: Gudrun Bothe

Fotos: Harlequin Books S.A.

Veröffentlicht als eBook in 11/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

ISBN: 978-3-86349-752-1

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

JULIA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Satz und Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, HISTORICAL MYLADY, MYSTERY, TIFFANY HOT & SEXY, TIFFANY SEXY

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BRIEF

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STAMMBAUM

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Margaret Way

Olivia und der australische Millionär

PROLOG

Ich freue mich auf die Herausforderung. Natürlich freue ich mich darauf!

Das bevorstehende Abenteuer diente schließlich dazu, das Beste aus ihr herauszuholen. Gleichzeitig fühlte sie aber auch eine gelinde Panik in sich aufsteigen. Allein in einem völlig fremden Land? Bestand da nicht auch die Gefahr, noch unglücklicher zu werden, als sie es ohnehin schon war?

Unsinn! Du bist doch nicht umsonst eine Balfour, Mädchen!

Olivia Balfour sprach häufig mit sich selbst. Das war eine Taktik, die sie sich bereits in frühesten Kindertagen angeeignet hatte. Sie war etwa sieben, als sie damit angefangen hatte, weil sie merkte, wie schwer es war, in ihrem Umfeld irgendjemandes Aufmerksamkeit zu erlangen.

Inzwischen war sie erwachsen, couragiert, selbstbewusst, aber nicht zu selbstgefällig – ein Wort, das zu ihrem bevorzugten Sprachschatz gehörte – und mit einem guten Urteilsvermögen ausgestattet.

Allerdings hatte diese Selbsteinschätzung durch die Ereignisse in den letzten Tagen ziemlich gelitten. Das verunsicherte sie. Aber sich jemandem anzuvertrauen kam für Olivia nicht infrage – beziehungsweise gelang es ihr regelmäßig im letzten Moment, diesen Drang zu stoppen.

Sie war ihren Verpflichtungen immer verantwortungsvoll nachgekommen und hatte stets, in Theorie und Praxis, resolut zu ihren Prinzipien und Moralvorstellungen gestanden, die sehr hoch angesiedelt waren.

Jetzt hatte sie es verloren – ihr unerschütterliches Selbstvertrauen!

Und damit auch die Fähigkeit, stets Ruhe, Übersicht und die Kontrolle über alles und jeden zu behalten. Das tat weh. Und wie weh das tat!

„Grundgütiger, Olivia!“, hatte ihr Vater, der englische Multimillionär Oscar Balfour, empört ausgerufen. „Wie konntest du nur? Gerade von dir hätte ich am wenigsten erwartet, dass du mir derart in den Rücken fällst!“

Natürlich hatte sich angesichts dieser Anschuldigung eine gewisse Verbitterung bei Olivia eingestellt. Nach den vielen Jahren, in denen sie alles getan hatte, um seine Anerkennung zu erringen, empfand sie Oscars Worte als ziemlich harte und ungerechte Kritik.

Wäre das Ganze doch nicht mehr als ein böser Traum! Dann könnte ich jetzt ganz normal mein gewohntes Leben weiterführen …

Doch so war es leider nicht. Der Eklat an jenem schrecklichen Abend hatte derartige Kreise gezogen, dass die gesamte Familie davon betroffen und nichts je wieder so wie vorher sein würde. Und das ausgerechnet beim hundertsten Jubiläum des berühmten, jährlich stattfindenden Balfour Charity Balls!

„Der Balfour-Ball ist ein absolutes Muss für jeden, der in der oberen Gesellschaft Rang und Namen hat!“, behauptete Edwina Balfour, Olivias snobistische Großtante. „Eine Einladung zu diesem Ball kommt einer Audienz im Königspalast gleich.“

Hätte man Olivia befragt, würde sie sagen, dass sie einen Ball auf Balfour Manor unbedingt einer Einladung in den Palast vorziehen würde. Auf jeden Fall aber war diese gesellschaftlich äußerst relevante Veranstaltung absolut nicht der richtige Ort, um einen Zickenkrieg auszutragen. Doch genau das hatten sie und Bella an jenem schicksalhaften Abend veranstaltet!

„Geh zum Teufel!“, hatte ihre Zwillingsschwester Olivia ins Gesicht geschrien und ihr eine Ohrfeige verpasst.

Noch nie zuvor hatte ein Zwilling den anderen tätlich angegriffen. Aber nun war diese schreckliche Szene in ihren Köpfen gespeichert, vielleicht für immer. Ein derartiger Bruch der Etikette galt als unverzeihlich und brachte die gesamte Familie in Misskredit. Als einzige Entschuldigung hätte man höchstens anführen können, dass sowohl Bella als auch Olivia es eigentlich nur gut meinten … und zwar mit ihrer geliebten jüngeren Schwester Zoe.

Arme Zoe!

Am wichtigsten Tag im Jahr – und an diesem speziellen Datum sogar des Jahrhunderts – hatten alle Balfour-Schwestern in festlichen Abendkleidern, funkelnden Juwelen und in schöner Eintracht vor dem imposanten Eingang des Herrensitzes beieinandergestanden. Sie gaben ein so hinreißendes Bild ab, dass die Pressefotografen gar nicht genug von ihnen bekommen konnten.

Leider bemerkte niemand, dass einige Paparazzi sich auf der Jagd nach intimeren Bildern und interessanten Schlagzeilen heimlich und als Angestellte getarnt ins Hausinnere geschlichen hatten. An diesem Abend kamen sie mehr als auf ihre Kosten!

Olivia seufzte, als sie daran zurückdachte, wie stolz sie an besagtem Abend auf ihre distinguierte Erscheinung gewesen war, im unübersehbaren Gegensatz zu ihrer wilden, glamourösen Zwillingsschwester, die ohnehin immer wie ein schillernder Kolibri aus der Geschwisterrunde herausstach. In ihrer aufregend mondänen und ziemlich gewagten Designerrobe zog Bella natürlich die meisten Blicke auf sich. Olivia galt eher als die Besonnene, Praktische … von der Presse wurde sie unfairerweise sogar einmal als frömmelnd und scheinheilig bezeichnet, während man ihrer Schwester das größere Herz und natürlich auch mehr Humor attestierte.

Jetzt, wo alle Karten offen auf dem Tisch lagen, musste Olivia sich eingestehen, dass sie sich Bella innerlich immer weit überlegen gefühlt hatte. Sosehr sie ihre Zwillingsschwester auch liebte und an ihr hing, konnte sie den Drang, sie zu bevormunden, einfach nicht unterdrücken. Heimlich bewunderte sie Bellas aufreizende Schönheit, traute ihr aber keine intellektuelle Tiefe und Ernsthaftigkeit zu.

Anders als Olivia las Bella keine Bücher oder Fachzeitschriften, sie hatte ihr Studium nicht beendet, und für schöne Künste interessierte sie sich schon gar nicht. Auch in Geschmack und Lebensart unterschieden sie sich sehr. Während Bella ihre körperlichen Vorzüge herausfordernd unterstrich, tat Olivia ihr Bestes, um sie möglichst zu verbergen.

Aber schließlich waren sie ja auch keine eineiigen Zwillinge. Bella glich geradezu frappierend ihrer verstorbenen Mutter, der wunderschönen Alexandra – bis auf die typischen, leuchtend blauen Balfour-Augen. Sie war ein Freigeist und hasste es, auf einem Fleck zu verharren und Verantwortung zu übernehmen. Olivia dagegen spürte nichts von dem unbezwingbaren Freiheitsdrang ihrer Schwester.

Stattdessen war sie ihrem Vater nach und nach zu einer nahezu unverzichtbaren Assistentin und Vertreterin in Sachen Charity geworden und unterwies und leitete ihre jüngeren Schwestern und Halbschwestern an, wann immer das nötig war. Währenddessen führte Bella unbekümmert ihr hektisches Gesellschaftsleben weiter, stets umringt von einer Horde männlicher Bewunderer.

Doch so unterschiedlich sie auch fühlten und lebten, dieser verflixte Streit war ihre erste ernsthafte Auseinandersetzung gewesen.

„Als Zwillinge halten wir für immer und ewig zusammen!“, hatte ihr gemeinsames Mantra während ihrer nicht ganz einfachen Kindheit gelautet. Olivia und Bella liebten sich, und sie liebten ihre kleine Schwester Zoe, die, wie sich an jenem schrecklichen Tag herausstellte, nicht Oscar Balfours leibliche Tochter war. Und damit ließ sich auch das verklärte Bild ihrer Mutter nicht länger aufrechterhalten. Alexandra hatte in der Fantasie der Zwillinge immer direkt hinter Mutter Theresa rangiert.

„Sie muss eine Heilige gewesen sein. Denn nur die Lieblinge der Götter sterben jung, sagt man doch, oder?“, hatten sie einander getröstet, um den Schmerz darüber zu verarbeiten, dass Alexandra Balfour bei der Geburt ihrer dritten Tochter verstorben war.

Olivia hatte dafür plädiert, Zoe die Wahrheit über ihre Herkunft zu sagen, Bella war strikt dagegen gewesen. Nachdem sie am Tag des verheerenden Balls zufällig ein verstecktes Tagebuch ihrer Mutter gefunden, gelesen und damit Alexandras lang gehütetes Geheimnis aufgedeckt hatten, debattierten sie nicht etwa in aller Öffentlichkeit, sondern in einem Privatzimmer hitzig über ihr weiteres Vorgehen.

Leider hatten sie sich nicht vergewissert, ob die Tür auch wirklich verschlossen war. Außerdem konnten sie nicht damit rechnen, dass sich getarnte Paparazzi ins Haus eingeschlichen hatten. Dass die Presse den schönen und teilweise ziemlich skandalträchtigen Balfour-Mädchen ständig nachspionierte, wusste jede von ihnen. Doch eine derartige Dreistigkeit war ein Novum.

Dazu hatte der Fotograf auch noch das unverschämte Glück, exakt im richtigen Moment auf die beiden Streithähne zu stoßen, und die Chuzpe, die Tür einen Spalt aufzudrücken, um ein höchst brisantes Foto zu schießen.

Am nächsten Morgen konnte die ganze Welt sehen, wie Bella ihre Schwester Olivia ohrfeigte, und die dazugehörige Schlagzeile lesen: Ein weiterer Skandal um Illegitimität erschüttert die Balfour-Dynastie …

Allein die Erinnerung daran verursachte Olivia jetzt noch Übelkeit. Wann würden ihre quälenden Selbstvorwürfe und Zweifel endlich aufhören und sie zur Ruhe kommen? Sie sollte sich entweder damit abfinden, im Zustand ewiger Reue zu leben, oder Bella beipflichten, die gesagt hatte: „Früher oder später muss jeder für seine Sünden bezahlen, Schwesterherz. Darin unterscheiden wir Balfours uns nicht von den Normalsterblichen.“

Olivia spürte, wie sich alles in ihr gegen diese Aussage wehrte.

Was für ein Unsinn! Natürlich sind wir anders als die breite Masse!

Zum Beispiel wohnten sie in einem außergewöhnlich großen, luxuriösen Heim, das sich wahrlich nicht jeder leisten konnte. Ihre Familie wurde im Debrett’s und im Who’s who? erwähnt! Und ihr Vater war Multimillionär.

Und doch hatte Bella irgendwie recht behalten. In diesem Fall zahlten sie alle!

Kein Wunder, dass ihr Vater die alten Balfour-Familientugenden entstaubt und wiederbelebt hatte – eine Ansammlung ethischer Leitsätze, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben wurden und nur in der letzten vorübergehend ihre Kraft verloren zu haben schienen. Da Oscar Balfour sich dafür die Hauptschuld gab, lag ihm sehr dran, das Versäumte nachzuholen, wenn auch ziemlich spät.

Darum schickte er seine acht Töchter aus drei Ehen, einem eigenen Fehltritt und der Affäre seiner ersten Frau auf eine Art Sinnreise, um sich an die alten Ideale zu erinnern und damit jede für sich den wahren Sinn des Lebens fand.

Bella hatte er unter dem Motto Würde auf die Reise geschickt und Olivia als Denkanstoß den Begriff Demut mit auf den Weg gegeben, was sie in blankes Erstaunen versetzte.

Demut? Wie ist das gemeint, Daddy?“, fragte sie gekränkt.

Ausnahmsweise hatte Oscar sich viel Zeit genommen, um es ihr zu erklären. Nach dem Gespräch fühlte Olivia sich elender und verletzter als je zuvor in ihrem Leben. Jetzt, mit etwas Abstand und im Stadium aufkeimender Selbsterkenntnis, überlegte sie, ob Oscar nicht doch recht haben könnte, zumindest in einigen Punkten.

Olivia wusste genau, was andere Menschen von ihr dachten: zurückhaltend bis distanziert, kühl bis eisig, über die Maßen selbstbewusst, snobistisch und einen Tick prüde und auf jeden Fall die unzugänglichste von allen Schwestern.

Aber das stimmte nicht! Zumindest zeichnete es kein ganzheitliches Bild von ihr.

Gut, sie war kein Ausbund an Temperament wie Bella und eine eher private Person. Doch in erster Linie entsprang dies demselben Schutzmechanismus wie die virtuos gespielte Heiterkeit und Oberflächlichkeit ihrer Zwillingsschwester. Immerhin hatten sie beide im Alter von erst zwei Jahren ihre Mutter verloren …

„Angesichts Daddys neu erwachten Vatersyndroms bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als unsere Strafexpedition anzutreten!“, lautete Bellas schnippische Devise. „Also, Kopf einziehen und durch.“

„Ich betrachte es lieber als Herausforderung“, behauptete Olivia, „aber, lieber Himmel, Daddy! Doch nicht Australien!“ Ihre Vorstellung von dem fernen Kontinent war die eines verlassenen Fleckchens Erde, nicht weit vom Südpol entfernt. Hatte man nicht unverbesserliche Sträflinge dorthin verschifft? Ob Bella vielleicht doch recht hatte?

„Für dich heißt es Australien, und damit basta!“, entschied Oscar mit ungewohnter Strenge. „Und du wirst jede Arbeit präzise und ohne Protest erledigen, was auch immer man dir zuteilt, verstanden? Schließlich hast du einen klugen Kopf auf den Schultern und bist es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen.“

Vielleicht sollte sie ihn daran erinnern, dass er ihr erst vor Kurzem versichert hatte, wie unverzichtbar sie als Hilfe und Unterstützung für ihn sei. Stattdessen schickte er sie nun zu einem Mann, den sie nur wenige Male getroffen und auf Anhieb nicht hatte ausstehen können.

Obwohl sie sich ihm gegenüber völlig normal verhalten hatte, hatte dieser Clint McAlpine, ein australischer Rinderbaron, die Frechheit besessen, ihr ins Gesicht zu sagen, dass sie dringend einmal einen Dämpfer versetzt bekommen müsste!

„Komm endlich von deinem hohen Turm herunter, Eisprinzessin!“, hatte er sie mit plumper Vertraulichkeit und einem amüsierten Zucken um den gut geschnittenen Mund aufgefordert. „Und misch dich unter die Normalsterblichen. Ich wette, das würde dir gut bekommen.“

Jetzt noch krümmte Olivia sich bei der Erinnerung an diesen schrecklichen Moment. Dass er Multimillionär wie ihr Vater war, gab ihm noch lange nicht das Recht, so mit ihr zu reden. Wahrscheinlich lag es an der Kränkung und der schwelenden Wut, der sie damals keinen Ausdruck hatte verleihen können, dass sein Bild noch immer so lebendig vor ihrem inneren Auge stand.

Irgendwie existierte eine weit hergeholte Verbindung väterlicherseits zwischen den McAlpines und den Balfours, was zur Folge hatte, dass man sich zwangsläufig ab und zu über den Weg lief. Außerdem besuchten die McAlpines London häufiger aus geschäftlichen Gründen und nutzten dann gern die Gelegenheit, Arbeit und Vergnügen zu verbinden.

Vor ein paar Jahren hatte Oscar Balfour einen großen Aktienanteil an der McAlpine Pastoral Company erstanden. Möglicherweise hatte auch das seine Entscheidung beeinflusst, sie ausgerechnet nach Australien zu schicken. Offenbar vertraute er dem Junior ebenso sehr wie zuvor Kyle McAlpine, der inzwischen verstorben war.

Daher war Olivia gerade mal zwei Tage nach dem furchtbaren Skandal auf dem Weg ans Ende der Welt.

Down Under …

1. KAPITEL

Darwin, Hauptstadt des Northern Territory und Tor zu Australien …

Olivia hatte sich noch nie besonders fürs Reisen erwärmen können, obwohl internationales Jet-Setting durchaus zu ihrem privilegierten Lebensstil gehörte. Doch diese Reise war in jedem Fall die bislang aufreibendste Erfahrung.

Zuerst der Flug von London nach Singapur. Der reine Horror! Über vierzehn Stunden Klaustrophobie! Dann hatte sie vergeblich versucht, auf einem Übernachtungsstopp im Raffels neue Kräfte zu tanken. Das Luxushotel versprühte einen ganz besonderen Charme, und sie würde es liebend gern noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt besuchen. Nun ging es weiter nach Darwin – der tropischen Hauptstadt des nördlichen Territoriums –, was noch einmal vier und mehr Stunden Flug bedeutete!

Autor

Margaret Way
Mit mehr als 110 Romanen, die weltweit über elf Millionen Mal verkauft wurden, ist Margaret Way eine der erfolgreichsten Liebesroman-Autorinnen überhaupt. Bevor sie 1970 ihren ersten Roman verfasste, verdiente sie ihren Unterhalt unter anderem als Konzertpianistin und Gesangslehrerin. Erst mit der Geburt ihres Sohnes kehrte Ruhe in ihr hektisches Leben...
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Margaret Way
Mit mehr als 110 Romanen, die weltweit über elf Millionen Mal verkauft wurden, ist Margaret Way eine der erfolgreichsten Liebesroman-Autorinnen überhaupt. Bevor sie 1970 ihren ersten Roman verfasste, verdiente sie ihren Unterhalt unter anderem als Konzertpianistin und Gesangslehrerin. Erst mit der Geburt ihres Sohnes kehrte Ruhe in ihr hektisches Leben...
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