Cora Collection Band 70

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MIT JEDEN KUSS WÄCHST DIE LUST von DIXIE BROWNING
Er ist ein Traummann – doch Jake Smith kommt als Partner für Sasha nicht in Frage. Nach ihrer Scheidung glaubt die schöne Innenarchitektin nicht mehr an die Liebe! Doch je häufiger sie Jake in dem Ferienhaus begegnet, das sie für die nächsten Gäste einrichtet, desto größer wird ihre Sehnsucht. Ist Jake anders als die anderen?

HEISS ERSEHNT, HEISS BEGEHRT von WENDY ETHERINGTON
Jeder in der Kleinstadt kennt die attraktive Innenarchitektin Monica O'Malley, doch keiner weiß, dass sie sich nach Ben Kimball sehnt. Als sie den Auftrag erhält, seine Feuerwache neu zu gestalten, scheint endlich die Gelegenheit gekommen zu sein. Traut sie sich, mit dem sexy Feuerwehrmann zu flirten, sodass auch er ganz verrückt nach ihr wird?

1000 KÜSSE SPÄTER ... von BARBARA DUNLOP
Es knistert heftig zwischen der schönen Innenarchitektin Candice Hammond und dem Unternehmer Derek Reeves. Trotzdem streiten sie ständig: Candice hat genaue Vorstellungen, wie sie das Restaurant in Dereks Hotel einrichten möchte, während er nur sieht, wie viel alles kostet. Doch dann müssen sie unfreiwillig ein Wochenende miteinander verbringen …


  • Erscheinungstag 30.09.2023
  • Bandnummer 70
  • ISBN / Artikelnummer 0815230070
  • Seitenanzahl 400

Leseprobe

DIXIE BROWNING, WENDY ETHERINGTON, BARBARA DUNLOP

CORA COLLECTION BAND 70

1. KAPITEL

Sasha gönnte sich ein paar Minuten Pause, machte es sich im Liegestuhl bequem und schloss die Augen. Es war später Nachmittag, und die Sonne schien. Ihre kurze Jacke aus Crêpe-Georgette flatterte im warmen Wind. Ich habe zwar kein regelmäßiges Einkommen, und so etwas wie Urlaubsgeld oder einen Jahresbonus kenne ich auch nicht, dachte sie, aber das hier ist doch viel besser, als Tag für Tag hinter irgendeinem Schreibtisch in einem Großraumbüro zu hocken.

Der entfernte Verkehrslärm verschmolz mit dem Rauschen der Brandung und wirkte einschläfernd. „Nur fünf Minuten“, sagte Sasha leise zu sich selbst.

Nach diesen fünf Minuten würde sie aufspringen, die restlichen Punkte auf ihrer Checkliste abhaken und überlegen, ob sie vielleicht doch noch irgendetwas vergessen hatte. Anschließend würde sie zum neuen Bürogebäude eines anderen Kunden fahren und nachschauen, wann sie dort endlich mit der Arbeit beginnen konnte.

Als Innenarchitektin richtete sie hauptsächlich Büros ein, meistens Anwaltskanzleien, Arztpraxen oder Räumlichkeiten für Immobilienfirmen. Ab und zu, wenn sie mal keine Einrichtungsaufträge hatte, arbeitete sie für eine Ferienhausagentur, die Cottages in den zahlreichen Siedlungen entlang der Küste der nördlichen Outer Banks vermietete. Am liebsten richtete sie allerdings Privatwohnungen vollkommen neu ein. Und ein begrenztes Budget forderte ihre Kreativität geradezu heraus.

Zufrieden seufzend strich sie sich das Haar aus dem Gesicht, ohne die Augen zu öffnen. Am liebsten hätte sie sich jetzt die Schuhe abgestreift, aber ihr fehlte einfach die Energie, um sich aufzusetzen und die Riemchen an den Fußgelenken zu öffnen. Warum trug sie denn keine Schlappen?

Das ist der Preis meiner Eitelkeit, dachte sie. Spitze Stilettos sahen bei ihr nun mal so vorteilhaft aus, dass Sasha es einfach nicht schaffte, diese mörderischen Schuhe nicht anzuziehen, selbst wenn sie wusste, dass sie so viele Treppen hoch- und wieder runtersteigen musste.

Sie besaß zwar auch einige Paare Schuhe mit flachen Absätzen, trug sie jedoch so gut wie nie. Zu Hause lief sie barfuß herum und hatte weite Gewänder an, die eher unter die Kategorie „Zelt“ fielen. Sobald sie jedoch das Haus verließ, machte sie sich so vorteilhaft wie möglich zurecht, denn sie konnte ja nie wissen, wann sie dem nächsten potenziellen Kunden begegnete. Ihre Freundinnen, die sie gut kannten, nannten es das Aschenputtelsyndrom.

Dagegen hatte Sasha nie protestiert. Ihr Make-up war stets tadellos, ihr rotes Haar mit Strähnchen durchsetzt. Sie trug modische Outfits, die sie bei endlosen Schnäppchenjagden während der Schlussverkäufe erstand, und sehr viel Schmuck. Doch unter dieser Maske der Sasha Combs Cassidy Boone Lasiter verbarg sich immer noch die schlichte gute Sally June Parrish, älteste Tochter eines armen Pfarrers und ehemaligen Tabakbauern.

In Momenten wie diesen wünschte sie sich manchmal, Äußerlichkeiten seien ihr egal. Ob Aschenputtels Füße nach dem Ballabend in den gläsernen Schuhen auch so geschmerzt hatten?

„Entspannt euch, ihr Füße“, murmelte sie schläfrig. „Wenn wir drei erst wieder zu Hause sind, dann könnt ihr es euch richtig gemütlich machen. Versprochen.“

Die Sonne fühlte sich so gut auf der Haut an, jetzt, nachdem die drückende Mittagshitze abgeklungen war. Sasha war von Natur aus rothaarig, und so bekam sie immer Sommersprossen, egal, welchen Schutzfaktor ihre Sonnencreme auch hatte.

Nur noch eine Minute, sagte sie sich. Danach würde sie wieder ins Haus gehen und ihre Liste zu Ende durchgehen. Die Putzkolonne hatte bereits in der Woche zuvor dieses Haus sauber gemacht, aber es roch immer noch nach Zigarettenrauch. Außerdem war das Bett zerwühlt, als sei derjenige, der das Schlafzimmer in Ordnung gebracht hatte, mitten bei der Arbeit gestört worden.

Aber für das Putzen war Sasha nicht verantwortlich. Sie stellte lediglich eine Liste all der Dinge zusammen, die ersetzt werden mussten. Zwei Stuhlkissen fehlten, auch etwas Besteck und einiges Geschirr, das die Gäste sicher mit an den Strand genommen und dort verloren oder vergessen hatten. Ein Stuhlbein war abgebrochen, ein Lampenschirm voller Flecken, und zwei der mit Leder bezogenen Barhocker waren anscheinend als Dartscheibe benutzt worden. Normalerweise kümmerten die Eigentümer sich um diese Sachen, doch laut Katie McIver, die eine ganze Reihe von Cottages in dieser Gegend betreute, hatten die Eigentümer von Driftwinds in letzter Minute angerufen und sie gebeten, jemanden damit zu beauftragen, das Cottage für die kommende Saison in Schuss zu bringen.

Sasha hatte schon öfter für Katie gearbeitet. Diese Jobs brachten zwar nicht viel ein, aber jeder kleine Job konnte einen größeren nach sich ziehen.

Sasha massierte sich die Schläfen, wobei sie darauf achtete, sich nicht mit ihren langen künstlichen Fingernägeln zu kratzen. Schon den ganzen Tag über hatte sie leichte Kopfschmerzen, und jetzt wurde es schlimmer. Sie hatte gehofft, dass ein paar Minuten der Entspannung ihr helfen würden, doch das schien nicht zu klappen.

Eine Minute noch, nahm sie sich vor. Dann mache ich meine Abschlussrunde im Haus. Auf einem der Bettlaken war noch ein Rotweinfleck. Eigentlich seltsam, dass die Putzkolonne den übersehen hatte. Leute, die es sich leisten konnten, eines dieser luxuriösen Cottages zu mieten, hatten anscheinend keinerlei Respekt mehr vor dem Eigentum anderer.

Ruhig, sagte sie sich, bleib ganz ruhig. Denk an etwas Schönes. Zartbittere Schokolade, die auf deiner Zunge zergeht. Sanfter Blues oder eine Shoppingtour mit einer Kreditkarte ohne Limit.

Sie lag auf der Veranda von diesem Cottage am Strand, falls man ein Haus mit sechs Zimmern, sieben Bädern, zwei Badewannen und einem Swimmingpool noch als Cottage bezeichnen konnte. Doch ihre verdammten Nebenhöhlen taten wieder mal weh und ließen sie diesen Luxus nicht genießen.

Sasha versuchte immer noch, sich ganz bewusst zu entspannen, als sie einen Schatten vor ihren geschlossenen Augenlidern wahrzunehmen glaubte. Sie runzelte die Stirn. Was war das denn für ein Schatten gewesen? Laut Katie standen doch all diese Cottages bis zum Wochenende des Memorial Day leer.

Sie öffnete die Augen und blinzelte in die späte Nachmittagssonne. Nicht eine Wolke am Himmel, nicht einmal ein Kondensstreifen. Dennoch hätte Sasha schwören können, dass ein Schatten über sie hinweggehuscht war.

Wahrscheinlich ein Pelikan, vermutete sie und schloss seufzend wieder die Augen.

Sie war fast eingeschlafen, als erneut ein Schatten kurz über sie hinwegglitt. Besorgt öffnete Sasha die Augen und hob den Kopf.

Doch nichts rührte sich; nicht einmal ein Moskito war zu sehen.

Eher aus Neugier als aus Angst bewegte sie als Test die Hand vor den geschlossenen Augenlidern hin und her. Ja, genauso war es gewesen. Ganz kurz war etwas zwischen ihr Gesicht und den Sonnenschein geraten. Vielleicht ein Flugzeug? Rundflüge fanden hier ständig statt, aber doch nicht außerhalb der Saison. Außerdem hätte es schon ein Segelflugzeug sein müssen, denn gehört hatte Sasha nichts.

Entschlossen richtete sie sich auf. Sie hatte sich das doch nicht eingebildet. Hier gab es nichts, was einen Schatten werfen konnte. Keine Vögel, keine Flugzeuge, nicht einmal fliegende Superhelden. Was auch immer zwischen ihr und der Sonne vorübergeglitten war, es war wieder verschwunden.

Verdammt, die Entspannung konnte Sasha jetzt vergessen.

Gerade als sie sich aus dem Liegestuhl hochkämpfte, hörte sie ein dumpfes Geräusch und einen unterdrückten Ausruf. Sashas Herz klopfte wie wild, als sie über die Schulter nach hinten schaute. Die Sonne spiegelte sich in der gläsernen Schiebetür hinter ihr, sodass sie nicht ins Haus sehen konnte. Eigentlich konnte ohnehin niemand im Haus einen Schatten nach draußen auf die Veranda über ihr Gesicht werfen. Das ist doch logisch, überlegte sie sich.

Hatte sie die Haustür hinter sich abgeschlossen? Sasha ging immer so vieles gleichzeitig durch den Kopf, dass sie hin und wieder Einzelheiten vergaß. War es nicht möglich, dass Katie vorbeigekommen war, Sashas Auto gesehen hatte und sich jetzt erkundigen wollte, wie weit Sasha mit ihren Auflistungen war? Vielleicht war auch jemand von der Putzkolonne zurückgekehrt, um die Arbeiten zu beenden. Das würde auch das zerwühlte Bett und den Zigarettenrauch erklären.

Allerdings erklärte das alles nicht, wieso hier oben ein Schatten auf die Veranda gefallen war.

Sasha umfasste beide Lehnen des Liegestuhls. „Verdammt, wer ist denn da?“, rief sie und stellte die Füße auf den Boden, um schnell nach drinnen laufen und die Schiebetüren verschließen zu können. „Hören Sie, wer immer Sie auch sind! Ich bin müde, meine Füße tun mir weh, und ich habe höllische Kopfschmerzen. Legen Sie sich also lieber nicht mit mir an!“

Verflucht, die Alarmanlage hatte sie beim Betreten des Cottages ausgeschaltet.

Allmählich wurde sie doch nervös. Musste sie jetzt um ihr Leben laufen? Leider passte sie keineswegs in das Bild der selbstbewussten und schlagkräftigen Heldinnen, die in letzter Zeit so oft in Filmen zu sehen waren. Fitnesstraining war ihr ein Graus, obwohl sie zugeben musste, dass sie sich in Situationen wie dieser wünschte, doch wenigstens etwas fit zu sein.

Vorsichtig näherte sie sich dem Holzgeländer und spähte hinunter auf den Parkplatz. Außer ihrem roten Cabrio stand dort kein weiterer Wagen.

Katie war es also nicht und auch niemand von der Putzkolonne. Besorgt blickte Sasha sich um und rechnete fast damit, jemanden zu erblicken, der in diesem Moment zu ihr auf die Veranda trat.

Nun reiß dich mal zusammen, sagte sie sich. Bei deinen rasenden Kopfschmerzen hast du dir das sicher alles nur eingebildet.

Seufzend wandte sie sich dem Haus zu, und in diesem Moment nahm sie die Umrisse des Mannes auf der oberen Veranda des Nachbarhauses wahr. Dieses Cottage sollte doch angeblich auch leer stehen, fuhr es ihr durch den Kopf.

Über die knapp zwanzig Meter Strand hinweg starrten sie sich an. Der Mann hielt etwas in der Hand, das direkt auf Sasha gerichtet war.

War das eine Waffe?

Sasha schluckte und vergaß, Luft zu holen. Aus dieser Entfernung konnte sie den Gegenstand nicht erkennen. Außerdem hatte sie in ihrem Leben erst eine einzige Waffe aus der Nähe gesehen. Das war die alte 410er, mit der ihr Vater Eichhörnchen und Kaninchen geschossen hatte.

Was sie jetzt erblickte, das war klein und eckig. Im Grunde sah es eher wie eine Kamera aus, nicht wie eine Waffe, doch heutzutage gab es doch die absurdesten Modelle von Waffen.

Gesunder Menschenverstand war zwar zugegebenermaßen nicht ihre größte Stärke, aber hätte dieser Mann ihr nicht schon längst etwas antun können, als sie noch im Halbschlaf im Liegestuhl gelegen hatte? Wahrscheinlich schoss er nur ein paar Fotos für eine der Agenturen, die diese Cottages vermieteten. Sasha hätte ihn nicht einmal bemerkt, wenn er keinen Schatten geworfen hätte.

Gegen die tief stehende Sonne konnte Sasha ihn nicht gut erkennen, doch seine Silhouette zeigte breite Schultern und schmale Hüften. Der Rest wurde vom Geländer der Veranda verdeckt. Sashas Fantasie fügte noch ein paar Details hinzu, bevor sie diese Gedanken hastig verdrängte.

„Es muss wohl an den Hormonen liegen“, sagte sie sich unwillig. Dieser Mann konnte ein entflohener Sträfling sein, der sich den Winter über in den unbewohnten Cottages versteckt hielt. Das war viel sicherer, als in den Bergen vor dem FBI Zuflucht zu suchen. Allerdings kam jetzt bald die Urlaubszeit, und da musste er einen anderen Unterschlupf finden. Diese kräftigen Schultern hatte er bestimmt durch das Steineklopfen in der Sträflingskolonne bekommen. Vielleicht hielt er einen Glasschneider in der Hand oder eines dieser Geräte, mit denen man eine Safe-Kombination herausbekommen konnte.

Ich muss wirklich damit aufhören, einen Krimi nach dem anderen zu lesen!, dachte sie. Wenn ich doch bloß meine Handtasche mit dem Handy bei mir hätte, dann könnte ich die Polizei anrufen! Leider lag die Tasche im Wohnzimmer.

So ruhig und gelassen wie nur möglich ging sie zur gläsernen Schiebetür, trat ins Haus und blickte sich panisch nach ihrer Handtasche um. Aufgeregt sah sie immer wieder über die Schulter nach hinten, ob jemand über die Außentreppe auf die Veranda gestürmt kam.

„Hallo? Ja, hier spricht Sasha Lasiter. Ich bin im Driftwinds-Cottage in Kitty Hawk.“ Sie gab die Straße und Hausnummer an. Zum Glück konnte sie sich wenigstens daran erinnern. „Hören Sie, da ist ein Mann im Nachbar-Cottage, das eigentlich leer stehen sollte. Entweder hat er eine Waffe auf mich gerichtet, oder er fotografiert mich. Ja, da bin ich mir sicher!“ Empört schüttelte sie den Kopf. „Was auch immer er in der Hand gehalten hat, er hat damit auf mich gezielt.“

Vielleicht, vielleicht auch nicht, aber wenn sie Hilfe bekommen wollte, durfte sie sich nicht abwimmeln lassen. „Ich weiß das. Nein, ich sitze nicht in der Badewanne! Ich bin vollständig bekleidet, aber zufällig war ich draußen auf der Veranda und …“ Ungeduldig erklärte sie, was sie in einem leer stehenden Cottage zu suchen hatte. „Nein, ich erinnere mich nicht, ob ich hinter mir abgeschlossen habe!“ Sie wusste ziemlich genau, dass sie es nicht getan hatte. Schweigend hörte sie den teilnahmslosen Anweisungen am anderen Ende zu und regte sich dann wieder auf: „Hören Sie, ich werde es keinesfalls riskieren, zu meinem Wagen zu laufen und niedergeschlagen zu werden. Könnten Sie also so liebenswürdig sein und jemanden herschicken, der diesen Kerl überprüft?“

Verängstigt, enttäuscht und auch empört beendete sie das Gespräch. Sie war jetzt nicht mehr in der Stimmung, um das restliche Inventar des Hauses zu kontrollieren. Stattdessen lief sie in die Küche und schnappte sich ein Filettiermesser aus dem Messerblock. Damit bewaffnet ging sie wieder ins obere Stockwerk und suchte nach dem besten Verteidigungsposten, wo sie auf die Polizei warten konnte. Sie hatte tatsächlich Angst, jetzt das Haus zu verlassen. Sashas Wagen stand dicht vor dem Cottage, aber wie sicher war sie in einem Cabrio? Das Aluminiumverdeck war geschlossen, doch selbst wenn Sasha von hier wegkam, könnte der Kerl ihr folgen.

Wer hätte gedacht, wie gefährlich es war, Inneneinrichterin von Strandhäusern zu sein?

„Hey, Jake, wir haben gerade einen Anruf von einer Lady bekommen, die behauptet, du hättest ihr Angst eingejagt.“ Der schlaksige Deputy kam die Außentreppe zur Veranda des Cottages hinauf.

„Hallo, Mac. Woher wusstest du, dass ich es bin?“

„Der Anruf kam von nebenan, aber ich habe deinen Wagen vor der Tür gesehen. Bist du bei der Arbeit?“

„Das war ich. Tut mir leid, wenn ich die Lady verängstigt habe. Ich habe ihr noch etwas zugerufen, aber da war sie bereits ins Haus gestürmt.“

„Du solltest eigentlich selbst wissen, wie wenig es Frauen beruhigt, wenn ein Fremder ihnen etwas nachruft. Verrätst du mir, was du hier machst? Sie sagt, du hättest eine Waffe oder einen Fotoapparat auf sie gerichtet.“

„Ich habe Fotos gemacht. Mac, du weißt genau, dass ich nicht verraten darf, in wessen Auftrag ich arbeite.“ John Smith, von allen nur Jake genannt, blinzelte ins Licht der Abendsonne. „Es geht um eine Scheidung. Die Frau glaubt, ihr Ehemann habe eine kleine Affäre. Sie möchte Beweise, bevor sie gegen ihn klagt. Ich wollte mir hier erst mal das Cottage ansehen, zumal es leer steht. Der Kerl ist in der ganzen Gegend hier ziemlich bekannt, also wird er es nicht riskieren, sich mit irgendeiner Frau in einem Motel blicken zu lassen.“

„Und? Hattest du Glück?“

„Noch nicht. Ich habe erst heute angefangen.“

Der Deputy nickte. Mac Scarborough war drei Jahre älter als Jakes Sohn Tim und auf dieselbe Highschool gegangen, doch Jake kannte den jungen Polizisten ganz gut, wie das in so einer kleinen Stadt eben üblich war. Jake kannte fast alle Gesetzeshüter der weiteren Umgebung.

„Wie geht’s Timmy? Ist denn seine Einheit schon verlegt worden?“

„Das kann jetzt jeden Tag passieren.“ Langsam schüttelte Jake den Kopf. „Dir kann ich es ja sagen: Ich wünschte, er wäre zu euch Jungs gegangen anstatt zur Army.“

„Tja, warte nur ein paar Wochen, bis die Saison hier losgeht. Dann wirst du froh sein, dass er mit vernünftiger Ausrüstung in irgendeinem Krisengebiet ist und nicht auf der Jagd nach Drogendealern oder bei irgendwelchen Massenunfällen auf dem Highway.“ Hastig schüttelte der Deputy den Kopf. „O Mann, tut mir leid.“

Jake ging weder auf die Erinnerung an seinen tragischen Verlust noch auf die Entschuldigung ein. „Du würdest deinen Job nicht gegen irgendeinen anderen der Welt eintauschen, das wissen wir beide ganz genau.“

Lächelnd schob der junge Mann sich den Hut nach hinten und fuhr sich durch das kurze, von der Sonne gebleichte Haar. „Stimmt, was hier auf den Banks passiert, gibt es in den Großstädten noch viel öfter. Wir können an unseren freien Tagen wenigstens surfen gehen.“ Er rückte seinen Hut wieder zurecht. „Ich schätze, ich sollte jetzt lieber mal rübergehen und die arme Lady wissen lassen, dass du zu den Guten gehörst.“

Jake nickte. Er würde hier und heute sowieso keine Beweise mehr sammeln können. „Von mir aus gern. Wen immer ich hier auch hätte beobachten können, du hast ihn in jedem Fall verscheucht.“

„Na, wenigstens nicht mit Sirene und Blaulicht.“ Lächelnd wandte Mac sich zur Treppe. „Pass auf dich auf, Jake, und grüß Timmy von mir. Und erschrecke von jetzt an keine Ladys mehr, okay?“

In diesem Moment hörten sie eine Tür zuschlagen. Zögernd blieb Mac stehen, und beide Männer beugten sich gerade rechtzeitig über das Geländer, um eine wohlproportionierte Rothaarige auf hochhackigen Schuhen auf ihr Cabrio zurennen zu sehen. Sie schloss es auf, sprang hastig hinein, knallte die Tür zu und brauste rückwärts aus der Auffahrt.

„Tja, das war’s dann wohl.“ Ratlos seufzte der Deputy.

„Da lässt sich nichts mehr machen“, stellte Jake fest.

Er würde am nächsten Tag erneut versuchen, seine Beobachtungen für seine Auftraggeberin fortzusetzen, und damit wahrscheinlich einen weiteren Tag vergeuden. Jake war sicher, dass diese Treffen höchstwahrscheinlich tagsüber stattfanden, denn nachts würde Licht in einem unbewohnten Cottage für Aufmerksamkeit sorgen. Allerdings war heute nicht alles umsonst gewesen. Diese rothaarige Frau hatte ganz offensichtlich auf jemanden gewartet.

Er packte seine Digitalkamera wieder weg, setzte sich die Sonnenbrille auf und lief die Außentreppe hinunter. Seine Gedanken waren immer noch bei der gut aussehenden Rothaarigen. Abgesehen von der Haarfarbe erinnerte sie ihn an das klassische Foto von Marilyn Monroe. Besonders die Beine ähnelten denen von Marilyn. Allerdings war diese Frau hier ein bisschen kleiner und vielleicht auch etwas rundlicher. Wer auch immer sie war, sie besaß auf alle Fälle das Zeug, jeden Mann in Versuchung zu führen.

Seufzend stieg Jake in seinen rostigen Jeep. Er fragte sich, wieso diese Frau die Polizei gerufen hatte. Hätte sie das getan, wenn sie mit Jamison zu einem heimlichen Treffen am Nachmittag verabredet gewesen wäre?

Jedenfalls halfen die Fotos von dieser Frau allein auf der Veranda Mrs. Jamison keineswegs weiter. Jake hatte ungefähr ein Dutzend Bilder aus allen möglichen Blickwinkeln geschossen, bevor die Frau ihn ertappt hatte.

Jake Smith war einundvierzig und Inhaber von „JBS Security“, einer kleinen Security-Firma. Als Privatdetektiv hatte er bislang nur selten arbeiten können, da er ja seinen Sohn allein großgezogen hatte. Außerdem war der Bedarf an Privatdetektiven weitaus geringer als an Fachkräften für Gebäudeschutz, und so hatte Jake sich auf das Letztere konzentriert. Dennoch besaß er als Detektiv immer noch genug Routine, um sich jede Autonummer zu merken, die in irgendeiner Weise mit einem Fall zusammenhängen konnte.

Die Frau war nach Norden gefahren. Deshalb fuhr Jake jetzt ebenfalls in diese Richtung. Unterwegs rief er seinen Stellvertreter im Büro an. „Hack, ich brauche schnell ein paar Informationen über einen roten Lexus, ein Cabrio mit dem Kennzeichen S-A-S-H-A.“

„Gib mir eine Minute.“ Der neunzehnjährige Elektronikexperte ließ seine Kaugummiblase knallen und legte auf.

Auf Hack war immer Verlass. Gerade als Jake sich entscheiden musste, ob er nach rechts in Richtung Southern Shores oder über die Wright Memorial Bridge nach Westen fahren sollte, sagte ihm Hack die Adresse durch.

Muddy Landing. Wenigstens gab es auf dem Weg dorthin einen guten Imbiss, denn Jake hatte das Mittagessen ausfallen lassen.

Die kleine sexy Lady hatte möglicherweise doch auf Jamison gewartet. Der war vielleicht verhindert gewesen oder durch den Streifenwagen abgeschreckt worden. Jedenfalls würden die beiden sich nicht an irgendeinem öffentlichen Ort treffen, an dem sie erkannt werden konnten, wenn Jamison dieses große unbewohnte LuxusCottage besaß.

Andererseits konnte die Frau durchaus andere Gründe gehabt haben, sich in dem Cottage aufzuhalten. Vielleicht gehörte sie zur Agentur, die die Cottages vermietete, möglicherweise hatte sie auch vor, das Cottage zu mieten. Bevor Jake die Fotos in der Kamera löschte, musste er herausfinden, ob die Frau etwas mit dem Fall zu tun hatte oder nicht. Verführerisch genug war sie allemal.

Doch selbst wenn Jamison der Versuchung nicht widerstehen konnte, so war es einfach dumm, sich mit einer Geliebten in einem Haus zu treffen, das ihm selbst gehörte.

Jake fuhr an dem Imbiss vorüber, atmete tief durch und nahm sich fest vor, auf dem Rückweg hier anzuhalten. Muddy Landing war für eine richtige Stadt zu klein, und so hatte Jake keinerlei Schwierigkeiten, auch ohne das Navigationssystem, das Hack ihm eingebaut hatte, die angegebene Adresse zu finden.

Hübsche Gegend, dachte er, als er zwei Häuser entfernt auf der anderen Straßenseite anhielt. Allerdings hätte er sein Haus niemals in einem hellen Violett mit grünen Simsen angestrichen. Das rote Cabrio davor passte farblich noch weniger dazu, doch Jake wollte nicht von sich behaupten, den guten Geschmack gepachtet zu haben.

Er überlegte, wie er sich dieser Frau vorstellen sollte. „Sie sind ein heißer Feger, und da bin ich Ihnen nach Hause gefolgt.“ Das war sicher nicht besonders klug. Die Frau würde ihm die Tür vor der Nase zuknallen und wieder die Polizei rufen. Das könnte Jake sogar verstehen.

Auf dem Weg zur Haustür stopfte er sich das Hemd in die Hose und fuhr sich durch das dichte dunkle Haar. Während er darauf wartete, dass jemand auf sein Klingeln reagierte, sah er sich das gepflegte zweigeschossige Haus eingehender an. Sein eigenes Haus in Manteo, keine vierzig Meilen südlich von hier, war innen und außen schlicht weiß angestrichen. Im Moment ließ Jake alles neu streichen und das Dach neu decken. Der letzte Sturm hatte einige Schäden angerichtet, doch die Renovierung war sowieso schon seit Langem fällig gewesen.

Er klingelte noch einmal und wollte gerade wieder auf die Klingel drücken, als die Tür sich öffnete. „Madam, mein Name ist Jake Smith, und ich …“

Weiter kam er nicht, denn die kleine Person mit dunkel umrandeten Augen vor ihm schnarrte ihn an: „Verschwinden Sie, ich brauche nichts. Ich bin nicht interessiert, und an Umfragen nehme ich prinzipiell nicht teil.“

„Oh, Moment mal.“ Geistesgegenwärtig stellte Jake den Fuß in die Tür, bevor die Frau sie schließen konnte. „Ich bin nicht … also, ich kann Ihnen Empfehlungsschreiben zeigen.“ Als er nach seiner Brieftasche griff, trat die Frau ihm mit aller Kraft auf den Fuß. Der Schmerz schoss ihm durchs ganze Bein. Hastig zückte er seine Lizenz als Privatdetektiv und die Empfehlungskarte des Sheriffs, die er bereits seit Jahren besaß. Diese Karte hatte zwar keine offizielle Bedeutung, aber in dem Moment hätte er dieser Frau auch das Maisklößchenrezept seiner Mutter gezeigt, wenn das etwas geholfen hätte.

„Madam, ich wollte mich nur entschuldigen. Für den Fall, dass Sie sich noch Sorgen machen.“

War das hier überhaupt dieselbe Frau? Größe und Haarfarbe stimmten, doch anstelle von Minirock, dünnem Oberteil und sexy Stilettos war sie jetzt von Kopf bis Fuß in etwas eingehüllt, das aussah wie ein umfunktioniertes Armeezelt. Sie war barfuß. Die Zehennägel waren rot lackiert, und Jake konnte noch die geröteten Druckstellen von den unbequemen Schuhen an ihren Füßen erkennen. Solche Schuhe mochten zwar sexy aussehen, aber im Grunde waren sie ein Verbrechen an den weiblichen Füßen.

Er schaute sie an. Immer noch klemmte sein Fuß zwischen Tür und Rahmen. Ein exotischer Duft drang in seine Nase, und unwillkürlich holte er genießerisch tief Luft.

„Sie sind schon so gut wie tot“, stellte die Frau nüchtern fest. „Zwei Türen weiter wohnt ein Deputy. Den brauche ich nur anzurufen.“

„Soll ich Ihnen dafür mein Handy leihen?“ Er tat so, als wolle er es aus der Tasche ziehen, obwohl er genau wusste, dass es noch im Jeep lag.

Ganz langsam lockerte sie den Griff ihrer rot lackierten Finger an der Tür.

„Sagen Sie mir einfach, was Sie wollen, und dann verschwinden Sie. Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden, dann rufe ich Darrell an.“

Jake hätte sie vielleicht etwas ernster nehmen können, wenn die Wimperntusche nicht bis über die Wangen hinab verwischt gewesen wäre. Jedenfalls hoffte Jake, dass es welche war, denn sonst blieb als Erklärung für diese blauschwarzen Flecken nur eine schwere Misshandlung übrig. Das rote Haar lag an einer Seite flach an und stand an der anderen wild vom Kopf ab, als sei sie gerade aufgestanden.

Traf sie sich vielleicht hier mit Jamison? Hatte Jake sie in flagranti erwischt? Der Duft dieses Parfüms zumindest erinnerte an wilden Sex in einem tropischen Garten.

Aber würde diese Frau sich so anziehen, wenn sie ihren Liebhaber erwartete?

Andererseits sah sie auch in diesem missglückten Halloween-Kostüm so gut aus, dass jeder Mann bei dem Anblick an nichts anderes als zerwühlte Laken und feuchte, seidige Haut denken konnte.

„Wären Sie so freundlich, Ihren Fuß zu entfernen?“

Grünbraune Augen. Jake hätte schwören können, durch das Teleobjektiv blaue gesehen zu haben, doch da hatte er sich vielleicht auch geirrt. „Mrs. Lasiter, ich wollte nur sichergehen, dass Sie …“

Verblüfft riss sie die Augen auf. „Woher kennen Sie meinen Namen?“

„Ich besitze ein kleines Unternehmen für Gebäudeschutz und habe im Zusammenhang mit einem Auftrag Ihr Autokennzeichen überprüfen müssen. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie auf der Veranda am Strand erschreckt habe. Ich wollte Ihnen lediglich versichern, dass Ihnen von mir keinerlei Gefahr droht.“ Das alles stieß er in einem einzigen Atemzug hervor und hoffte, dass sein Fuß nicht noch mehr zusammengequetscht wurde.

Jake Smith, dachte Sasha. Und das soll sein echter Name sein? Eigentlich wollte sie ihm trauen. Bereits im Gegenlicht hatte er beeindruckend ausgesehen, aber jetzt aus der Nähe …

Egal, wie er auf sie wirkte, sie brauchte keinen Mann in ihrem Leben. Ich will es nicht, ich brauche es nicht, und ich möchte nicht einmal daran denken, sagte sie sich. Sie war mit rasenden Kopfschmerzen nach Hause zurückgekehrt und hatte festgestellt, dass Tabletten allein da nicht mehr halfen. Trotzdem hatte sie drei Pillen geschluckt und mit Milch hinuntergespült. Ohne sich abzuschminken, hatte sie sich ausgezogen und ihren ältesten, bequemsten Kaftan hervorgeholt. Dann hatte sie sich aufs Bett fallen lassen und sich Packungen mit gefrorenen Erbsen auf die Augen gedrückt.

„Nur damit Sie es wissen“, erklärte der Mann, „ich werde wahrscheinlich wieder dort auftauchen. Mein Job ist noch nicht beendet.“

Trotz ihrer Benommenheit und der Schmerzen fiel Sasha auf, wie gut der Mann aussah. Sein gebräuntes Gesicht wirkte durch die zahlreichen Lachfältchen noch attraktiver. Am Kinn zeichnete sich unter den Bartstoppeln ein Grübchen ab. In seinem dunklen Haar zeigten sich vereinzelt ein paar graue Haare. Anscheinend hatte er ein Alter erreicht, in dem Männer entweder aus der Form gerieten oder zu etwas wirklich Besonderem heranreiften.

Dieser hier war eindeutig von der letzteren Sorte.

„Nur damit Sie es wissen, auch mein Job ist noch nicht beendet.“ Endlich fand sie die Sprache wieder.

Er trat einen Schritt zurück und konnte so seinen Fuß befreien. Sasha wartete erst gar nicht ab, dass er sich umdrehte, sondern schlug wortlos die Tür zu.

2. KAPITEL

Jake konnte beim Autofahren nicht essen. Deshalb ließ er sich beim Imbiss eine gemischte Grillplatte einpacken und fuhr nach Manteo zu sich nach Hause, hörte während der Fahrt eine CD und dachte über diese ungewöhnliche Frau nach, der er gerade begegnet war.

Sasha Lasiter, das klang gut. Jake fragte sich, ob das ihr richtiger Name war. Auf der Veranda war ihm als Erstes ihre Figur aufgefallen. Der Kaftan, den sie zu Hause getragen hatte, hatte ihre Kurven zwar verborgen, doch Jake hatte sie ja zuvor bereits in Minirock und knapp sitzender Jacke gesehen. Die meisten Frauen trugen am Strand zwar weitaus weniger, doch selbst Sashas merkwürdiger Aufzug ließ Jakes Fantasie freien Lauf.

Solche Kurven bekam ein Mann nicht jeden Tag zu Gesicht. Eigentlich wie eine Sanduhr, bei der vielleicht etwas mehr Sand in die untere Hälfte gerieselt ist. Da ihr ganzer Körper so üppig proportioniert war, hatte sie anscheinend nicht mit Silikon nachgeholfen. Ein toller Körper, dachte Jake begeistert.

Der appetitliche Duft aus der Tüte mit dem Gegrillten erfüllte das Auto, heute Abend hatte er allerdings nicht nur Hunger auf Grillfleisch und Pommes frites. Sein Liebesleben war in der Zeit, in der er sich nur um seinen Sohn gekümmert hatte, arg vernachlässigt worden.

Jakes Frau Rosemary war fast genauso groß wie er gewesen. Als talentierte Mittel- und Langstreckenläuferin hatte sie sich sogar Hoffnungen gemacht, ins Olympiateam aufgenommen zu werden. Jake und sie waren gemeinsam zur Schule gegangen, und schon in der zehnten Klasse hatte Jake beschlossen, sie zu heiraten. Am Tag des Schulabschlusses waren sie dann durchgebrannt. Ihre Olympia-Hoffnungen hatte Rosemary zu dem Zeitpunkt bereits aufgegeben, und keiner von ihnen beiden hatte das jemals bereut.

Sieben Jahre später war Rosemary von einem betrunkenen Autofahrer auf einer Straßenkreuzung überfahren worden. Nur wegen Timmy hatte Jake es geschafft, diese Tragödie zu überstehen. Ein ganzes Jahr lang hatte er gebraucht, um mit dem entsetzlichen Verlust fertig zu werden, dann hatte er das Haus vermietet, das Rosemary und er billig gekauft und mit ihren bescheidenen Mitteln renoviert und eingerichtet hatten. Timmy und er waren in eine Hälfte des Gebäudes gezogen, in dem sich auch Jakes Büro befand.

Wie lange war das jetzt her? Manchmal hatte Jake Schwierigkeiten, sich an Rosemarys Gesicht zu erinnern. Es gab viele Fotos, besonders aus Timmys erstem Lebensjahr. Es gab Fotos des Baumhauses, das er gebaut hatte, als Timmy ein halbes Jahr alt war, Fotos der Rostschleuder, die sie sich als Zweitwagen zugelegt hatten und auf die sie damals so stolz gewesen waren.

Mit den Jahren, die seit Rosemarys Tod vergangen waren, hatte Jake seine Erinnerungen nur noch aus den Fotos bezogen.

Ich werde alt, dachte er und betrat das leere Haus, wobei er um ein paar Putzlappen und zwei Leitern herumgehen musste. Seltsam, eigentlich fühlte er sich überhaupt nicht alt. Er war erschöpft, und sein Fuß schmerzte immer noch, trotzdem kam Jake sich so jung vor wie schon seit Langem nicht mehr.

Sasha erwachte vom ersten Sonnenstrahl, der durchs Fenster auf ihr Kopfkissen fiel. Sie lag ein paar Minuten lang einfach da und dachte an den vorherigen Tag. Durch die geschlossenen Lider hindurch sah sie das Sonnenlicht in leuchtenden roten Farbtönen. Sie hielt den Atem an und wartete ab, ob ihre Kopfschmerzen auch an diesem Morgen gleich wieder einsetzen würden.

Sie musste an ihren Vater denken, der sie oft geschlagen hatte, selbst nachdem er Prediger geworden war. Seufzend verdrängte sie diesen Gedanken. In Muddy Landing spielte die Kirche eine zentrale Rolle. Bei den Box suppers, die bald wieder veranstaltet werden würden, wurden von der Kirche Pakete mit kulinarischen Köstlichkeiten, zubereitet von den Frauen des Ortes, meistbietend an die Männer versteigert, der Erlös ging dann an bedürftige Einrichtungen. Diese Feste nutzten Sasha und ihre Freundinnen oft, um ihrem Hobby nachzugehen: ledige Frauen und Männer des Ortes miteinander zu verkuppeln. Das taten sie nun schon seit einigen Jahren. Anfangs war Daisy noch dabei gewesen, doch die hatte mittlerweile geheiratet und war nach Oklahoma gezogen. Marty war jetzt ebenfalls verheiratet, doch sie lebte immer noch hier in der Sugar Lane. Faylene, die Haushälterin, die zeitweise bei ihnen allen dreien geputzt hatte, gehörte inzwischen zum festen Kreis der Kupplerinnen.

Sie hatten noch immer keinen Partner für Lily gefunden. Die Steuerberaterin war vor ein paar Jahren nach Muddy Landing gezogen, und der Jachtbesitzer, mit dem Sasha und ihre Freundinnen Lily im letzten Herbst zusammengebracht hatten, war ein Schlag ins Wasser gewesen. Er war einfach weitergesegelt, und Lily war da geblieben. Faylene, die auch bei Lily putzte, hatte Briefe erwähnt, die Lily jede Woche von irgendjemandem aus Kalifornien erhielt. Diese Briefe verwahrte Lily immer in ihrem Nachttisch auf anstatt im Schreibtisch.

Das alles hatte jedoch nicht viel zu bedeuten, zumal Faylene meinte, die Briefe seien mit Bleistift auf liniertem Papier geschrieben. Vielleicht hatte Lily aus einer gescheiterten Ehe ein Kind. Oder die Briefe kamen von einem Neffen oder einer Nichte.

Doch welches Kind schrieb jede Woche an seine Tante?

Sasha musste an ihre eigenen Nichten und Neffen denken. Wenn sie Glück hatte, unterschrieben die Kinder die Geburtstags- und Weihnachtsgrüße, die ihre Schwestern ihr schickten.

Sie rollte sich auf die Seite und dachte an Jake Smith. Ob er verheiratet war oder in einer festen Beziehung steckte? Vielleicht konnten sie ihn ja auf die Liste der verfügbaren Junggesellen setzen. In jedem Fall war er ein gut aussehender Kerl.

Diese Gedanken jagten ihr durch den Kopf. Morgens kamen ihr immer die besten Ideen. Sie musste unbedingt mit Katie von der Ferienhausagentur telefonieren. Falls irgendwo neue Cottages gebaut wurden, brauchte Sasha unbedingt die Baupläne, um ihre eigenen Entwürfe für die Inneneinrichtung einzureichen und vielleicht einen Auftrag zu bekommen.

Erleichtert stellte sie fest, dass ihre Kopfschmerzen verschwunden und ihre Nebenhöhlen nicht mehr verstopft waren. Seufzend setzte Sasha sich auf, absolvierte ihr Minimum an Dehnübungen und ging unter die Dusche.

Jake Smith hatte gesagt, sein Job im Nachbarcottage sei noch nicht beendet. Während Sasha die Wassertemperatur regelte, fragte sie sich, was Jake dort gemacht hatte. Da er nicht verhaftet worden war, konnte es wohl kaum etwas Ungesetzliches gewesen sein.

Oh, das fühlte sich himmlisch an! Heißes Wasser auf den Schultern! Ganz allmählich entspannten sich Sashas Muskeln, und sie sehnte sich nach einer Massage.

Sicherheit und Gebäudeschutz, das hatte er gesagt. Vielleicht hatte er in dem Cottage eine neue Alarmanlage installiert oder die alte repariert. Dann gehörte er zu diesen technisch begabten Menschen, die Fertigkeiten besaßen, die Sasha niemals besitzen würde. Gebrauchsanleitungen las sie nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ, und auch dann verstand sie kaum ein Wort. Im Grunde fühlte Sasha sich wie eine Frau mit dem Blick fürs Ganze in einer Welt voller winziger Kleinigkeiten.

Jake besaß also dieses kleine Unternehmen. Da fanden Lily und er bestimmt tausend Dinge, über die sie sich ausgiebig würden unterhalten können.

Entspannt wusch Sasha ihr dichtes, welliges Haar mit einem tönenden Shampoo mit Kokosduft. Auch als sie sich abtrocknete, dachte sie immer noch an ihre Erlebnisse vom Vortag. Sie cremte sich ausgiebig ein und zog sich dann einen langen Rock, ein gelbes T-Shirt und darüber ein durchsichtiges Jäckchen an. Ihre Röcke wurden an der Hüfte allmählich ein bisschen eng, jedoch nicht in der Taille. Jedes Pfund, das Sasha zunahm, spürte sie auf den Hüften, doch niemals an der Oberweite oder der Taille. Das neunzehnte Jahrhundert wäre das perfekte Zeitalter für mich gewesen, dachte sie. Und ich hätte nicht einmal ein Korsett tragen müssen.

Leider galten heute schlanke, große Frauen als schön, am besten mit künstlich vergrößerten Brüsten. Sasha war genau das Gegenteil, und so musste sie versuchen, das Beste aus sich zu machen. Und das schaffte sie – so hoffte sie jedenfalls – mit Stilgefühl, gutem Geschmack und Elan.

Nach dem Frühstück, das aus Diätgründen nur aus einem einzigen Doughnut und einem Milchkaffee bestand, zog Sasha sich fertig an. Draußen war es bereits warm und sonnig, sodass sie das Verdeck des Cabrios öffnete. Diesen Wagen hatte sie sich zum fünfunddreißigsten Geburtstag selbst geschenkt. Sie hatte bereits Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen, dennoch setzte sie sich einen Hut mit breiter Krempe auf und band sich einen Schal um, der im Wind flatterte.

Sasha hielt vor ihrem Lieblingscafé an und bestellte sich einen Espresso im großen Becher, aufgefüllt mit normalem Kaffee. Das half immer als Vorsorge, damit die Kopfschmerzen nicht zurückkehrten.

Wenige Minuten später bog sie in die Parkbucht des Jamison-Cottage ein. Nur ganz flüchtig blickte sie zum Nachbarhaus hinüber. Nein, dort stand kein Auto. Sasha wollte sich ihre Enttäuschung nicht eingestehen. Sie kannte sich mit Männern aus, und die Erfahrung sagte ihr, dass der gut gebaute Security-Mann wahrscheinlich noch im Bett lag.

Sasha war ein Morgenmensch, und sie hatte alle ihre vier Exmänner morgens praktisch aus dem Bett zerren müssen. Frank war bereits als Faulpelz zur Welt gekommen, Barry hatte in der Nachtschicht gearbeitet und dadurch zugegebenermaßen ein Anrecht auf spätes Aufstehen. Rusty dagegen hatte einfach gern lange geschlafen und war abends ausgegangen, um sich beim Glücksspiel und auf Partys zu amüsieren, meistens ohne Sasha.

Larry, ihr erster Ehemann, den sie kurz vor ihrem neunzehnten Geburtstag geheiratet hatte, nachdem sie ihn keine Woche zuvor kennengelernt hatte, hatte nur deshalb lange geschlafen, weil er genau wusste, dass Sasha es nicht ausstehen konnte. Schon als Kind war sie mit dem ersten Sonnenstrahl aufgewacht und voller Energie aus dem Bett gesprungen.

Wenn sie jetzt ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass keiner der Männer, die sie irrtümlicherweise geheiratet hatte, als pflichtbewusst und fleißig hätte gelten können. Selbst ihr Vater, der rotgesichtige, grimmige Addler Parish, hatte seine arbeitsintensive Tabakfarm aufgegeben und war Prediger geworden.

Darin war er fast genauso erfolglos wie als Tabakbauer gewesen. Jeder sagte, der alte Ad war ein böser Mensch, und das hätte Sasha jederzeit bestätigt. Die Arbeitszeiten eines Predigers hatten ihm mehr gelegen. Er hatte nämlich dadurch mehr Zeit, seiner Familie die Gesetze und Regeln einzutrichtern und die zu bestrafen, die dagegen verstießen. Meist war das Sasha gewesen.

Damals hatte sie noch Sally June Parrish geheißen. Ihre überarbeitete Mutter hatte nicht die Kraft gehabt, sich oder ihre Kinder vor der Bösartigkeit ihres Mannes zu schützen. Weder vor seinen Worten, seinen Fäusten noch seinem Gürtel. Sobald Sally June alt genug war, war sie von zu Hause weggelaufen und hatte einen Job bei einem Möbelhändler gefunden, dem sie die Schaufenster dekoriert hatte. Im Laufe der Jahre hatte sie im Abendstudium Innenarchitektur studiert und sich zu einer gefragten Inneneinrichterin hochgearbeitet.

Zu jener Zeit war sie mit Larry Combs verheiratet gewesen, einem gut aussehenden Taugenichts, der es bei keinem Job länger als ein paar Monate aushielt. Er behauptete immer, er sei überqualifiziert, doch im Grunde hatte er schlichtweg keine Lust zu arbeiten.

Ihr zweiter Ehemann hatte noch besser ausgesehen und war obendrein auch noch sehr clever gewesen. Leider hatte er sich als Gauner entpuppt.

Nach zwei kurzen Ehen hatte sie die Gegend von Greensboro verlassen und war in Richtung Osten gezogen. Und sie hatte noch zwei weitere Exmänner hinter sich gelassen. Keine ihrer Ehen hatte ihr das gegeben, wonach Sasha sich so sehr sehnte: eine liebevolle Familie. Und keine Ehe hatte länger als ein Jahr gedauert. Als sie nach Muddy Landing gezogen war und sich als Innenarchitektin niedergelassen hatte, war aus Sally June Sasha geworden. Und sie hatte den Nachnamen ihres vierten Ehemanns behalten, weil es einfacher war, als noch mal alle Dokumente ändern zu lassen.

Außerdem passte Lasiter gut zu Sasha.

Den Ort Muddy Landing hatte sie sich ausgesucht, weil zu jener Zeit Grundstücke im Currituck County vergleichsweise günstig waren. Das änderte sich schnell, als immer mehr Grundstücke erschlossen wurden, doch für Sasha war die Lage perfekt. Sie war keine Stunde von den Einkaufs- und Geschäftszentren von Norfolk entfernt, und die Outer Banks, wo die Baubranche einen Boom erlebte und es zahllose Jobs für Innenarchitekten gab, waren innerhalb von einer halben Stunde zu erreichen.

Mittlerweile waren fast dreizehn Jahre vergangen. Sasha war jetzt fünfunddreißig und überzeugter Single.

Mit jedem Ehemann hatte sie geglaubt, ihren persönlichen Prinzen gefunden zu haben, doch jedes Mal hatten sie sich als Kerle herausgestellt, die glaubten, mit Designerklamotten, gepflegter Ausdrucksweise, teurem Rasierwasser und einer Rolex ihre Unsicherheit überspielen zu können. Im Gegensatz zu Sasha, die anfangs genauso unsicher gewesen war, hatten diesen Männern der Grips, die rücksichtslose Ehrlichkeit zu sich selbst und der eiserne Wille zum Erfolg gefehlt.

Hin und wieder machte Sasha Scherze über Ehemann Nummer fünf, doch bevor sie sich jemals wieder auf einen Mann einließ, würde sie eher noch auf Haartönung, Make-up und Juwelen verzichten.

Ein paar Minuten blieb sie im Schatten vor dem Jamison-Cottage im Auto, genoss das Frühlingswetter und die belebende Wirkung des starken Kaffees. Es würde sicher nicht länger als eine Stunde dauern, hier im Cottage alles fertig aufzulisten.

Schließlich öffnete sie die Wagentür, schwang die Beine hinaus und blieb einen Moment sitzen, um den ruhigen Morgen zu genießen. In einer Woche würden die meisten Cottages hier bewohnt sein, doch im Moment herrschte in der Sackgasse friedliche Stille.

Sie ließ das Verdeck des Autos offen und stieg die Treppe zum Cottage hinauf. Sie schloss die Tür auf und schaltete die Alarmanlage aus. Es roch immer noch nach abgestandenem Zigarettenrauch, deshalb ließ Sasha die Glastüren offen, um zu lüften. Sie ging ins Obergeschoss und öffnete auch hier die Türen, um Durchzug zu schaffen. Leise vor sich hin summend ging sie noch einmal ihre Checkliste vom Tag vorher durch, um sicherzugehen, dass alles, was verloren, zerbrochen oder gestohlen worden war, ersetzt war. Die neuen Barhocker waren geliefert worden – also abgehakt. Sasha blickte sich um, ob sie noch irgendetwas übersehen hatte. Dann betrat sie ihren Lieblingsplatz, die obere Veranda. An diesem Tag allerdings kümmerte sie sich keine Sekunde lang um den grandiosen Ausblick über Strand und Ozean. Sie schaute lediglich zum Nachbarhaus hinüber.

Im Grunde rechnete sie nicht damit, den Mann dort zu sehen. Schließlich stand sein Wagen nicht vor der Tür. Ich will ihn ja auch gar nicht sehen, sagte sie sich, aber er hat doch gesagt, er habe dort noch zu tun.

Im Grunde war sie tatsächlich nicht enttäuscht, doch seit Monaten suchten sie und ihre Freundinnen jetzt nach einem Kandidaten für Lily Sullivan, der blonden, hübschen Steuerberaterin mit den traurigen Augen, die ein paar Straßen von Marty entfernt wohnte. Soweit sie bisher wussten, und Faylene konnte aus dem Hausmüll mehr über einen Menschen herausfinden als jeder CIA-Agent, besaß Lily keinerlei Liebesleben.

Das Dumme war nur, dass es in der Gegend so wenige alleinstehende Männer gab, jedenfalls keine, die für eine attraktive und intelligente Frau infrage kamen. Die besten waren bereits vergeben, und die übrigen waren zu alt, zu jung, zu langweilig oder zu dumm.

In den letzten Jahren waren es ausgerechnet Daisy und Marty, also zwei vom ursprünglichen Kuppler-Trio, gewesen, die die beiden besten Kandidaten für sich selbst reserviert hatten. Daisy hatte Kell Magee geheiratet, der auf der Suche nach einem Verwandten nach Muddy Landing gekommen war, und Marty hatte sich den knackigen Zimmermann Cole Stevens geschnappt, den sie eingestellt hatte, um ihr Haus umzubauen.

Ich bin nicht neidisch, sagte sich Sasha. Wirklich nicht.

Gerade als sie gehen wollte, geriet sie mit einem ihrer Absätze zwischen zwei Holzbohlen des Verandabodens. Sasha ruderte mit den Armen in der Luft und griff nach dem Liegestuhl, der wegrutschte, sodass sie noch mehr das Gleichgewicht verlor. Ihr linkes Bein brannte vor Schmerz wie Feuer. Sasha versuchte sich noch abzufangen, bevor sie auf dem Po landete, und verletzte sich die Finger an dem Holzboden der Veranda.

„Verdammt, o nein! Hilfe! Mist, verdammter. Nein, nein, nein!“ Sie krümmte sich und hielt sich dabei mit einer Hand den Fußknöchel. Mit der anderen Hand wedelte sie wie wild herum. Der Absatz klemmte immer noch in der Spalte zwischen den Bohlen.

Das pinkfarbene Wildleder des zehn Zentimeter hohen Absatzes war ruiniert. Der Anblick trieb Sasha die Tränen in die Augen. Sie weinte aus Frust und vor Schmerz. Für diese Schuhe hatte sie eine ganze Menge bezahlt, denn nichts schmeichelte Frauenbeinen mehr als hohe Absätze. Besonders Frauen wie Sasha, die seit der fünften Klasse nicht mehr gewachsen waren, konnten auf solche optischen Hilfsmittel nicht verzichten. Schon in jungen Jahren hatte man Sasha gesagt, dass sie als Rothaarige kein Pink tragen solle, und so hatte sie ihren ganzen Ehrgeiz darangesetzt, bei jeder sich bietenden Gelegenheit etwas Pinkfarbenes anzuziehen, selbst wenn es nur pinkfarbene Steine in ihrem Schmuck waren.

Mit zitternden Fingern schaffte sie es, den Riemen des Schuhs zu lösen und ihren Fuß zu befreien. Die Schuhe waren sehr spitz, sahen jedoch so gut aus, dass Sasha normalerweise nicht einmal bemerkte, welche Qualen sie beim Tragen litt.

O Gott, ihr Knöchel schwoll bereits an. Noch dazu hatte Sasha sich drei Fingernägel abgebrochen und sich gleich eine ganze Reihe von Splittern eingezogen. Wahrscheinlich konnte sie sich jetzt auf eine Blutvergiftung gefasst machen. Wurde das Holz dieser Strandhäuser nicht mit Arsen behandelt? Vielleicht auch die Böden der Veranden?

Wenigstens schaffte sie es, das Goldkettchen an ihrem Knöchel zu lösen, bevor es ihr das Blut abschnitt.

Ich werde hier sterben!, dachte sie. Ich werde hier auf der Veranda des unbewohnten Hauses in der Sonne verdorren wie ein Fisch auf dem Trockenen. Meine Haut wird sich schälen, und die Möwen werden mich von oben bis unten bekleckern.

In dem Moment fiel ihr das Handy ein. Nein, das lag in der Handtasche im Haus. Wenn sie es schaffte, irgendwie hochzukommen, könnte sie vielleicht mit einem Plastikstuhl als Gehhilfe ins Innere gelangen und den Notruf wählen. Hoffentlich hatte heute nicht derselbe Beamte Dienst wie gestern.

Tränen liefen ihr über das Gesicht, hinterließen dunkle Mascara-Spuren auf den Wangen und tropften auf das teure Oberteil. Sasha zog sich den zweiten Schuh aus und warf ihn beiseite. Was nützte ihr der eine Schuh, wenn der andere ruiniert war? Sobald ich zu Hause bin, dachte sie, werde ich diese Dinger verbrennen, auch wenn sie meinen Beinen noch so sehr geschmeichelt haben.

Aber erst einmal musste sie von hier weg. Sasha kniete sich hin und versuchte, einen der Stühle zu sich heranzuziehen.

In dem Moment hörte sie hinter sich Schritte auf der Veranda.

„Was in aller Welt haben Sie denn da angestellt?“, ertönte eine tiefe, vertraute Stimme.

Erschrocken fuhr Sasha herum und sah den Mann vor sich, der sie erst am Tag zuvor so in Panik versetzt hatte.

Nein, bitte nicht!, flehte sie. Wieso muss er mich in diesem Zustand sehen? „Hilfe?“, fragte sie kläglich.

Als sie in Jakes Jeep zum Krankenhaus in Nags Head fuhren, hatte Sasha ihr Unglück verdrängt und sich drei Dinge geschworen: Erstens würde sie nie wieder Schuhe mit zehn Zentimeter hohen Absätzen tragen, jedenfalls nicht bei der Arbeit. Zweitens würde sie ab sofort nur noch die Hälfte essen. Törtchen und gesüßter Milchkaffee gehörten von nun an der Vergangenheit an.

Also darf ich nichts mehr essen, was mir schmeckt, dachte sie bedrückt.

Jake hatte darauf bestanden, sie die Treppe hinunterzutragen. Als Alternative hätte Sasha auf dem Po Stufe für Stufe herunterrutschen müssen und sich damit womöglich noch mehr Splitter in empfindliche Körperteile eingezogen. Deshalb hatte sie sich von ihm auf die Arme heben lassen. Als wäre der Schmerz noch nicht schlimm genug, hatte das Gefühl, sich an einen starken, festen Körper zu schmiegen, sie so durcheinandergebracht, dass sie nicht einmal mehr herumgestritten hatte.

Den dritten Schwur hatte Sasha schon wieder vergessen, doch dabei ging es sicher darum, sich von Männern fernzuhalten, die Sashas Widerstand allein mit dem Klang der Stimme, einem Blick und ihrem Geruch ins Wanken brachten. Dieser Mann duftete nach Seife, Zahnpasta und Kaffee. Irgendwie sehr männlich.

Seine Berührung ließ Sasha erzittern, als hätte sie einen elektrischen Schlag erlitten.

Sie hatte immer noch gezittert, als Jake sie auf den Beifahrersitz seines Wagens gesetzt und ihr fürsorglich etwas als Stütze für den Fuß auf den Boden zurechtgelegt hatte. Als er jedoch nach dem Gurt gegriffen hatte, hatte Sasha seine Hand beiseitegeschoben. „Das schaffe ich schon noch allein.“

„Dann tun Sie’s doch!“, hatte er ärgerlich erwidert.

Weswegen ist er denn so verärgert?, fragte sie sich und tat sich einerseits leid und verspürte gleichzeitig auch ein erregendes Kribbeln. Schließlich war es ihr Knöchel, der gebrochen war. Und es war ihre Hand, die sich wahrscheinlich entzünden und dann so anschwellen würde, dass sie amputiert werden musste. Obendrein vielleicht dann noch eine Blutvergiftung. Und sicher bin ich gegen Antibiotika allergisch, dachte sie. Ich werde also bei der Behandlung an irgendeiner schockartigen allergischen Reaktion sterben.

„Alles in Ordnung mit Ihnen?“, erkundigte sich Jake.

Wenigstens klang er jetzt besorgt und nicht mehr so verärgert. „Nein, mit mir ist nicht alles in Ordnung, ich habe Schmerzen“, fuhr sie ihn an. Das war kindisch, aber da sie ihre Würde ihm gegenüber ohnehin längst verloren hatte, brauchte sie sich deswegen keine Gedanken mehr zu machen.

„Nur noch ein paar Minuten, dann sind wir da.“

Das klang ja beinahe schon mitfühlend. Mitgefühl konnte Sasha nicht ausstehen. Als sie welches gebraucht hätte, hatte sie es nicht bekommen. Damals, als sie das Geld für das Schulessen für billiges Make-up ausgegeben hatte, damit sie die Prellungen überschminken konnte, die ihr Vater ihr mit seinen Fäusten zugefügt hatte. Seine Reaktion darauf waren lediglich weitere Vorwürfe gewesen, sie würde sich wie eine Schlampe das Gesicht anmalen. Nicht selten gab es dafür gleich die nächsten Schläge.

Jake hielt vor dem Krankenhaus am Strand an. „Warten Sie, ich hole einen Rollstuhl.“

„Unsinn, ich brauche doch keinen Rollstuhl!“

„Also schön, dann legen Sie mir den Arm über die Schultern.“

Falls Sasha noch irgendeinen vernünftigen Gedanken im Kopf gehabt hatte, so verschwand der spätestens in dem Moment, als Jake sie ins Krankenhaus trug. Dieser Mann wirkte auf sie tatsächlich wie Hochspannung. Im Grunde brauchte sie gar keinen Arzt mehr. Die Nähe von Jake Smith lenkte sie so sehr ab, dass sie kaum noch den pochenden Schmerz in ihrem Knöchel spürte, von dem Schmerz in der Hand ganz zu schweigen.

Keine zwei Stunden später fuhr ein Pfleger Sasha im Rollstuhl zum Wartezimmer. Jake legte die Zeitschrift beiseite. Er hatte sich ohnehin nicht darauf konzentrieren können. „Alles erledigt?“, fragte er. Das Bein war nicht eingegipst, sondern nur verbunden. Also war der Knöchel offenbar nur verstaucht und nicht gebrochen. „Und was ist mit der Hand?“ Sashas rechte Hand war bis auf zwei Finger und den Daumen ebenfalls völlig bandagiert.

„Ein paar Splitter, und ich habe drei Fingernägel verloren.“

Entsetzt sah er ihr in die Augen. „Das ist ja entsetzlich!“ Er schluckte und kämpfte gegen Übelkeit an.

„Ich fürchte, ein weiterer wackelt. Dabei habe ich sie mir erst letzte Woche ankleben lassen. Jetzt kann ich mir alle Nägel an der rechten Hand neu machen lassen!“ Über die Schulter hinweg bedankte sie sich mit einem Lächeln bei dem Pfleger. „Danke, den Rest schaffe ich auch allein.“

„Wir haben unsere Regeln, Madam.“ Der Pfleger hinderte Sasha daran, aus dem Rollstuhl aufzustehen.

Kopfschüttelnd hielt Jake die Glastüren auf. „Kommen Sie, seien Sie doch nicht so verdammt bockig!“

Zusammen halfen die beiden Männer ihr aus dem Rollstuhl ins Auto, und Jake steckte dem jungen Pfleger ein paar Geldscheine zu.

Während der ersten paar Meilen Fahrt herrschte Schweigen, das nur von einigen schweren Seufzern unterbrochen wurde. Als sie an der ersten roten Ampel hielten, wandte sich Jake an Sasha. „Wir holen jetzt erst einmal die verschriebenen Medikamente, und anschließend fahren wir zum Strand und schließen bei Ihrem Auto das Verdeck. Sicher kann es ein paar Tage dort stehen bleiben, bis Sie wieder fahren können.“

„Nein, Moment mal! Ich lasse mein Auto doch nicht unbeaufsichtigt dort stehen!“

„Fühlen Sie sich denn in der Lage zu fahren?“ Vielsagend blickte er auf ihren Knöchel, den sie wieder auf die gepolsterte Plastikbox gelegt hatte.

„Es hat Automatik.“

„Sasha. Mrs. Lasiter, sehen Sie das Ganze doch mal aus meiner Sicht. Wenn ich Sie in Kitty Hawk absetze, werde ich keine Sekunde lang Schlaf finden, ehe ich weiß, ob Sie heil nach Hause gekommen sind.“ Jake bog in die Sackgasse, an deren Ende die Cottages mit Meeresblick lagen, zu denen auch Driftwinds gehörte, das Cottage, vor dem Sashas Cabrio stand.

„Ich kann doch nicht von Ihnen verlangen, dass Sie mich nach Muddy Landing fahren.“

Jake spürte, dass Sashas Widerstand nachließ. Im Grunde konnte er sich selbst nicht erklären, wieso er sich all diese Umstände machte. Eigentlich sollte er am Jamison-Fall arbeiten, zumal das stundenlange Observieren bisher überhaupt nichts gebracht hatte.

„Mögen Sie Gegrilltes?“ Er stieg wieder in den Jeep, nachdem er Sashas Cabrio dicht vor dem Cottage abgestellt, das Verdeck geschlossen und den Wagen verschlossen hatte. Er gab ihr die Schlüssel und fuhr wieder los.

„Klar mag ich das. Wie die meisten Menschen.“

Ihr Lächeln wirkte gezwungen. Offenbar hatte sie trotz der Medikamente größere Schmerzen, als sie zugeben wollte. Seltsam, dachte Jake, ihrem Äußeren nach hätte ich sie für eine Frau gehalten, die schnell jammert.

Keine zehn Minuten später kehrte Jake mit zwei Grillplatten aus dem Imbiss zurück und verstaute die Tüten auf dem Rücksitz. Er legte eine CD ein, pfiff leise mit und klopfte mit dem Daumen im Takt auf das Lenkrad.

Die Arbeit hatte sich angehäuft, in seiner Wohnung und im Büro sah es chaotisch aus, und im Jamison-Fall kam er einfach nicht weiter. Im Grunde durfte er gar nicht hier sein und die Zeit mit dieser Frau vertrödeln. Andererseits führte er gern zu Ende, was er begonnen hatte. In seiner Branche gehörte es dazu, alles zu Ende zu bringen.

Leider war ihm nicht ganz klar, was er diesmal angefangen hatte.

3. KAPITEL

Sasha wollte unbedingt ohne fremde Hilfe ihre Haustür erreichen, wenn auch nur, um sich ihre Unabhängigkeit zu beweisen. Leider musste sie nach ein paar Schritten unwillig Jakes Hilfe akzeptieren. Dies war ganz eindeutig nicht ihr Tag. Unbeholfen kramte sie ihren Schlüsselbund hervor, den Jake ihr sofort fürsorglich abnahm. „Es ist der Schlüssel mit dem Nagellack darauf“, erklärte sie.

Das mit der Unabhängigkeit musste noch ein paar Minuten warten.

Jake schloss die Tür auf, ohne Sasha dabei loszulassen. „Soll ich Sie über die Schwelle tragen?“

Nur über meine Leiche, dachte Sasha. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte. So gelassen wie möglich humpelte sie ins Haus.

Jake führte sie im Wohnzimmer zum Sofa. „Zuerst müssen Sie mal den Fuß hochlegen. Und wenn Sie mir dann noch verraten, wo die Küche ist, kann ich Ihnen Eis zum Kühlen bringen.“

„Woher wollen Sie denn wissen, was ich jetzt brauche?“

Diesmal war es sein Blick, der mehr sagte als jedes Wort. „Glauben Sie mir, ich habe schon mehr als einen verstauchten Knöchel gesehen. Unter diesem Verband ist mittlerweile bestimmt alles dunkelblau.“

Sasha wollte ihm sagen, er könne mitsamt seinem Mitgefühl und dem Grillfleisch verschwinden, weil sie das alles nicht nötig hatte.

Doch sie war auf ihn angewiesen. An diesem Tag arbeitete die Haushälterin Faylene bei Lily, und Marty war gerade erst aus den Flitterwochen zurückgekehrt. „Der Arzt hat gesagt, es sei eine mittelschwere Verstauchung. Einige Bänder seien gezerrt, aber so genau habe ich nicht hingehört.“ Sasha neigte dazu, bei schlechten Nachrichten lieber wegzuhören und sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Während der Arzt mit ihr gesprochen hatte, hatte sie sich überlegt, ob sie nicht vielleicht ihre teureren Schuhe versichern sollte. „Dann hat er auch noch von Eis gesprochen. Ich glaube, es liegt noch ein Gel-Pack im Tiefkühlfach, aber normalerweise benutze ich gefrorenes Gemüse.“

„Normalerweise? Wie häufig passiert Ihnen denn so etwas?“

Dazu schwieg Sasha lieber. Sie warf Jake nur einen ihrer überheblichsten Blicke zu.

Behutsam ließ er sie auf das Sofa herunter und hob ihr Bein auf die Kissen. Dabei berührte er sie weitaus häufiger, als Sasha im Moment lieb war. Der Rock wickelte sich um die Hüften, und mit der unverletzten Hand zerrte Sasha den Saum nach unten.

„So. Jetzt stopfen wir noch ein Kissen unter die Ferse.“

Seine Stimme klang wieder sanft und tief, doch Sasha hörte leichten Spott heraus. Sie fragte sich, woher er wohl seine Erfahrung mit solchen Situationen hatte, während Jake ihr ein weiteres Kissen unter das Knie schob, was noch mehr Berührungen zur Folge hatte. Bei all den Schmerz- und Beruhigungsmitteln sollte Sasha diese Berührungen eigentlich überhaupt nicht spüren. Doch ihr kam es vor, als sei ihr gesamter Körper empfindsamer geworden. Wenn Jake sie auch nur ganz flüchtig am Knie oder am Schenkel berührte, dann bekam Sasha Gänsehaut, sogar an den Stellen ihres Körpers, die er gar nicht angefasst hatte.

Zugegeben, in den letzten paar Jahren war sie, was Männer betraf, auf Diät gewesen, aber derart hungrig nach männlicher Aufmerksamkeit konnte sie doch gar nicht sein. Oder vielleicht doch?

Jake trat einen Schritt zurück und betrachtete sie prüfend von Kopf bis Fuß. „So. Schon besser?“

Schweigend nickte sie. Ihre Wangen glühten. Das war der Fluch der Rothaarigen. Bei ihrer hellen Haut bemerkte man sofort die kleinste Verlegenheit. „Das ist mir ja alles so peinlich.“

„Dazu besteht gar kein Grund. Das hätte jedem passieren können.“

Sasha wusste genau, was er jetzt dachte: jedem, der so verrückt ist, sich solche turmhohen Schuhe unter die Füße zu schnallen.

„Wie geht’s der Hand?“

Seine Hände lagen auf den Hüften. Gebräunte, kräftige Hände auf schmalen männlichen Hüften. Schluss damit!, sagte Sasha sich. „Alles in Ordnung.“ Sie blickte auf ihre Fingerkuppen. Ihre frisch entblößten eigenen Fingernägel sahen irgendwie komisch aus.

„Bleiben Sie hier sitzen, ich komme gleich mit etwas zum Kühlen zurück.“

„Nur keine Eile. Ich denke, ich werde in der Zwischenzeit einen kleinen Stepptanz auf dem Tisch hinlegen.“

Leise lachend verschwand Jake in der Küche, und dieses Lachen lenkte Sasha so ab, dass sie fast ihre unglückliche Lage vergaß. Der Mann hatte wirklich einen hübschen Po. Das fiel ihr natürlich nur deshalb auf, weil er praktisch auf ihrer Augenhöhe war, als Jake den Raum verließ. Kräftige Arme besaß er auch, sonst hätte er sie wahrscheinlich fallen lassen.

Tief gefallen wäre sie allerdings nicht, denn sie hatte sich ja mit beiden Armen an ihn geklammert. „Erbsen oder Mais, das ist egal! Geht beides!“, rief sie ihm nach.

„Hab ich bereits.“

Kurz darauf kehrte er zurück und legte ihr eine Packung gefrorener Erbsen an den Knöchel. „Passiert Ihnen so etwas öfter? Sie sind ja bestens vorbereitet. Das halbe Tiefkühlfach ist voll mit Erbsen- und Maispackungen.“

„Ich habe oft Kopfschmerzen.“ Schnell verstummte Sasha. Was ging das diesen Mann an? Er hatte sie zwar zum Krankenhaus gefahren, dort auf sie gewartet und die Medikamente für sie besorgt, sich um ihr Cabrio gekümmert, Essen geholt und sie nach Hause gebracht, aber das bedeutete doch nicht, dass sie ihr Leben vor ihm ausbreiten musste.

Andererseits musste sie an Lily denken, die laut Faylene dringend einen Partner brauchte. Dieser hier könnte passen, vorausgesetzt, er stand zur Verfügung. Dass er keinen Ehering trug, hatte nichts zu bedeuten. Es gab viele verheiratete Männer, die keinen trugen.

„Wird Ihre Frau sich keine Sorgen machen, wenn Sie so lange fortbleiben?“ Oh, das klang plumper als beabsichtigt.

„Ich habe im Büro angerufen, dass ich mich verspäte.“

Hieß das jetzt Ja oder Nein? Vielleicht kam dieser Mann für Lily ohnehin nicht infrage. Männer über Mitte dreißig, die immer noch allein lebten, waren meist überzeugte Singles. Das hatte Sasha irgendwo gelesen.

Andererseits zwangen Sasha und ihre Freundinnen ja niemanden vor den Altar. Sie organisierten lediglich ein Zusammentreffen vo...

Autor

Dixie Browning

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