The Bryants - Mächtig und stolz - 3-teilige Serie

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Erleben Sie die Geschichte der mächtigen Bryants und wie Geheimnisse eine Familie entzweien können.

UNTER DEM MOND DER KARIBIK
Eine heiße Woche am Strand, in der alles erlaubt ist? Das kann Millie sich nicht vorstellen! Doch mit einem frechen Lächeln überzeugt Chase sie: Eine Woche ist ja nicht für immer. Zu spät erkennt Millie, dass sieben Tage Glück mit diesem Traummann niemals reichen ?

KÜSSE UNTERM WASSERFALL
Ein gemeinsamer Ausflug in den Regenwald, ein sinnliches Bad unterm Wasserfall, eine heiße Umarmung - danach ist nichts mehr, wie es war! Wenn Aurelie noch einen Tag länger mit Luke in diesem Tropenparadies bleibt, gerät ihr größtes Geheimnis in Gefahr …

LIEBESSTUNDEN MIT DEM MILLIONÄR
Einen prickelnden Kuss im Plaza Hotel. Sinnliche Liebesstunden in der Suite. Und am nächsten Morgen: Goodbye! Mehr erwartet Zoe nicht, als sie dem umwerfenden Aaron begegnet. Die eine Nacht in den Armen des Millionärs bleibt jedoch nicht ohne Folgen …


  • Erscheinungstag 13.09.2018
  • ISBN / Artikelnummer 9783733737856
  • Seitenanzahl 432
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Cover

Kate Hewitt

The Bryants - Mächtig und stolz - 3-teilige Serie

IMPRESSUM

Unter dem Mond der Karibik erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Cora-Logo Redaktion und Verlag:
Postfach 301161, 20304 Hamburg
Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0
Fax: +49(0) 711/72 52-399
E-Mail: kundenservice@cora.de

© 2012 by Kate Hewitt
Originaltitel: „Beneath the Veil of Paradise“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXTRA
Band 10 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Susann Willmore

Umschlagsmotive: Creatas / Getty Images

Veröffentlicht im ePub Format in 09/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733737900

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

 

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1. KAPITEL

Ob sie jemals anfangen würde, zu malen?

Schon seit über eine Stunde saß die Frau jetzt dort und starrte die leere Leinwand an. Chase Bryant beobachtete sie dabei. Er hockte mit einem Drink am Tresen der Beachbar direkt am Meer und fragte sich die ganze Zeit, ob sie nun endlich den Pinsel in die Hand nehmen würde.

Nein, das tat sie nicht.

Sie machte den Eindruck, als sei sie ziemlich pingelig und korrekt. Obwohl sie sich in einem Luxusresort auf einer karibischen Insel befanden, hatten ihre hellbraunen Shorts messerscharfe Bügelfalten. Auch ihr hellblaues Polohemd sah aus, als hätte sie es erst vor einer Stunde gebügelt. Insgeheim überlegte er, wie sie sich wohl entspannen mochte. Wenn sie sich überhaupt jemals entspannte. So, wie sie sich in ihrer jetzigen Umgebung zeigte, bezweifelte er es.

Trotzdem faszinierte ihn etwas an ihrer entschlossenen, wenn auch etwas steifen Haltung, an der Art, wie sie die Lippen zusammenpresste. Sie war nicht besonders hübsch – jedenfalls nicht für seinen Geschmack, er stand eher auf kurvenreiche, sexy Blondinen. Für eine Frau war sie ziemlich groß, ungefähr einen Meter achtzig, und fast schon hager. Die Knochen an ihren Schlüsselbeinen stachen hervor, und sie hatte spitze Ellenbogen. Ihr Gesicht war schmal und wirkte sehr streng. Das galt auch für ihre Frisur. Das dunkelbraune Haar war zu einem exakten Bob geschnitten. Wahrscheinlich trimmte sie ihn jede Woche mit der Nagelschere oder dem Rasiermesser.

Er hatte die Fremde nicht mehr aus den Augen gelassen, seit sie mit ihrer gesamten Ausrüstung erschienen war und sich am Strand nicht weit von der Bar niedergelassen hatte. Er beobachtete sie, während er sein Mineralwasser trank. Leider würde es für ihn diesmal kein Bier geben.

Alles hatte sie akkurat angeordnet – die Leinwand, die Farben, den dreibeinigen Hocker. Dabei befand sie sich doch am Strand, mitten in der Karibik – und sie sah so aus, als ob sie gleich einer Seniorenklasse Zeichenunterricht geben würde.

Trotzdem wartete er weiter darauf, ob sie eine gute Malerin war. Die Aussicht war fantastisch – vor ihnen lagen das tiefblaue Meer und ein langer Streifen feiner Sandstrand. Niemand versperrte die Sicht, denn das Resort war nicht nur luxuriös, sondern vor allem diskret. Er kannte sich hier gut aus, schließlich gehörte es seiner Familie. Und Diskretion war das, was er jetzt am allermeisten brauchte.

Inzwischen hatte sie sich auf dem Schemel niedergelassen. Mit kerzengeradem Rücken saß sie da und blickte hinaus aufs Meer. Das ging etwa eine halbe Stunde lang so. Eigentlich hätte es langweilig sein müssen, ihr zuzusehen, aber er konnte ihr Gesicht sehen und die Gefühle, die sich darauf spiegelten wie Schatten auf dem Wasser. Wie sie sich genau fühlte, vermochte er nicht zu sagen. Aber sie wirkte nicht sehr glücklich, so viel stand fest.

Ob sie auf den Sonnenuntergang wartete? Das war immer ein fantastisches Schauspiel. Chase liebte es, dieses Naturwunder zu beobachten. Es hatte etwas Poetisches, wenn die intensive Schönheit innerhalb eines Augenblicks verging. Auch jetzt sah er gebannt dabei zu, wie die Sonne immer tiefer sank. Ihre langen Strahlen ließen die Wasseroberfläche aufglühen. Der Himmel erstrahlte in einer Myriade von Farben – von Magenta über Türkis bis hin zu Gold.

Und noch immer saß die Frau einfach nur so da.

Nun wurde Chase fast ein bisschen ärgerlich. Sie hatte all ihre Sachen mitgebracht und wollte offensichtlich malen. Warum tat sie es dann nicht? Hatte sie vielleicht Angst davor? Nein, wahrscheinlich war sie einfach eine Perfektionistin. Verdammt noch mal, inzwischen wusste er, dass das Leben zu kurz war, um immer auf den perfekten Moment zu warten. Oder auf einen Moment, der auch nur einigermaßen in Ordnung war. Manchmal musste man einfach mitten ins Leben hineinspringen. Solange man noch die Zeit dazu hatte.

Entschlossen stellte er sein Glas ab, stand von seinem Barhocker auf und ging hinüber zu Fräulein Pingelig.

Millie kam sich ziemlich idiotisch vor, und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Aber sie fühlte sich so, und schlimmer noch: Es war jämmerlich, an einem wunderbaren Strand zu sitzen und auf eine leere Leinwand zu starren, ohne einen Pinselstrich zu tun.

Doch um ehrlich zu sein, hatte sie keine Lust mehr darauf.

Es war sowieso eine alberne Idee gewesen. Eine Idee, wie man sie manchmal in Selbsthilfebüchern oder in Frauenzeitschriften las. Auf dem Flug nach St. Julian’s hatte sie einen psychologischen Ratgeber gelesen, der betonte, wie wichtig es war, gut zu sich selbst zu sein. Millie bezweifelte nur, dass das auch bei ihr funktionierte. Seufzend wandte sie sich von der Leinwand ab.

Und plötzlich sah sie sich mit einem muskulösen, dunkelhaarigen Adonis konfrontiert, der sie anlächelte.

„Ich habe mich gefragt, ob Ihre Farben nicht längst getrocknet sind“, meinte er amüsiert.

Na toll, ein Besserwisser! Millie stand auf. Sie war fast so groß wie er. „Wie Sie sehen können, habe ich noch nicht einmal angefangen.“

„Worauf warten Sie eigentlich?“

„Auf Inspiration“, gab sie zurück und sah ihn scharf an. „Die finde ich hier allerdings nicht.“

Falls sie ihn damit treffen wollte, ging der Versuch daneben. Er lachte nur und musterte sie eingehend von oben bis unten.

Millie stand regungslos da und spürte, wie langsam der Ärger in ihr hochstieg. Sie hasste Männer wie ihn – attraktiv, immer zum Flirten aufgelegt und total arrogant.

Schließlich sah er ihr in die Augen. „Nein, ganz im Ernst – warum haben Sie noch nichts auf die Leinwand gebracht?“

„Das geht Sie gar nichts an.“

„Natürlich nicht. Ich bin einfach nur neugierig. Ich habe Sie jetzt von der Bar aus über eine Stunde lang beobachtet. Die letzten dreißig Minuten haben Sie nur noch aufs Meer hinausgestarrt.“

„Wer sind Sie eigentlich? Spionieren Sie mir etwa hinterher?“

„Nein, ich langweile mich einfach nur entsetzlich.“

Millie sah ihn an und versuchte, ihn einzuschätzen. Zuerst hatte sie gedacht, er sei einfach ein Frauenheld. Doch jetzt wirkte er plötzlich ziemlich aufrichtig. Offensichtlich war er tatsächlich neugierig. Und gelangweilt.

Daher erwiderte sie zögernd: „Es hat einfach nicht funktioniert.“

„Geht das schon lange so?“

„Ja, irgendwie schon.“ Sie begann, die Farben einzupacken. Es hatte keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. Sie würde nicht malen – weder heute noch an einem anderen Tag. Dieser Abschnitt ihres Lebens lag lange hinter ihr.

Chase griff nach der Staffelei und klappte sie geschickt zusammen, bevor er sie ihr reichte. „Darf ich Sie zu einem Drink ein­laden?“

Seine höfliche Frage gefiel ihr, trotzdem schüttelte sie den Kopf. „Nein danke.“ Seit zwei Jahren hatte sie sich mit niemandem mehr getroffen. Sie hatte geatmet, gearbeitet und versucht, zu überleben. Auch für diesen Mann würde sie ihre Gewohnheiten nicht aufgeben.

„Sind Sie sicher?“

Sie blieb ihm die Antwort schuldig und musterte ihn ihrerseits von Kopf bis Fuß. Kein Zweifel, er war wirklich sehr attraktiv – warme braune Augen, kurzes dunkles Haar, ein ausgeprägtes Kinn und ein durchtrainierter Körper. Seine Bermudashorts hingen ihm tief auf den Hüften, die Beine waren lang und muskulös.

„Warum geben Sie sich überhaupt mit mir ab?“, fragte sie herausfordernd. „Ich wette mit Ihnen um hundert Dollar, dass ich nicht Ihr Typ bin.“

„Ach, Sie glauben also, mich schon durchschaut zu haben?“

„Auf jeden Fall.“

„Nun, um ehrlich zu sein, haben Sie recht. Sie sind wirklich nicht mein Typ – so groß und so streng. Was ist eigentlich mit Ihrem Haar?“

„Wieso?“ Instinktiv strich sie sich über den Kopf. „Was ist damit?“

„Der Schnitt ist so streng. Sieht ein bisschen furchteinflößend aus.“

„Lächerlich!“ Aber irgendwie mochte sie seine Ehrlichkeit.

Er zog die Augenbrauen hoch. „Also, gehen Sie jetzt mit mir essen?“

„Ich dachte, Sie wollten mich nur zu einem Drink einladen.“

„Inzwischen habe ich mein Angebot erhöht.“

Gegen ihren Willen musste Millie lachen. Aus unerfindlichen Gründen gefiel ihr dieser hartnäckige und offenbar so von sich selbst überzeugte Typ. Wann hatte sie zuletzt gelacht? Es schien viele Jahre her zu sein. Außerdem war sie im Urlaub und hatte eine ganze Woche, um sich zu erholen. Was sollte sie mit all dieser Zeit anfangen? Warum sollte sie sich nicht amüsieren? Widerstrebend nickte sie.

„Also gut, zu einem Drink dürfen Sie mich einladen. Aber nicht mehr.“

„Wollen Sie mit mir feilschen?“

Millie sah ihn interessiert an. Mit Verhandlungen kannte sie sich aus. „Wie lautet denn Ihr Gegenangebot?“

„Drinks, ein Abendessen und ein langer Spaziergang am Strand.“

„Sie müssen mir weniger anbieten, nicht mehr.“

Er lächelte sie an – ein Lächeln, das ihr unter die Haut ging. „Ja, ich weiß.“

Sie zögerte kurz. „In Ordnung.“ Sie war bereit, die Herausforderung anzunehmen.“ Dann packte sie ihre Malutensilien, ging hinüber zum nächsten Mülleimer und stopfte alles hinein. Chase ließ sie dabei nicht aus den Augen.

„Ich muss sagen, Sie machen mir Angst“, bemerkte er. „Aber irgendwie mag ich das.“

Millie verzichtete auf einen Kommentar. Sie war ziemlich nervös, und das ärgerte sie. Aber es war ja auch schon lange her, dass jemand sie um ein Rendezvous gebeten hatte. In den letzten zwei Jahren hatte sie rund um die Uhr gearbeitet. Eigentlich war sie nur hier, weil Jack, ihr Boss, sie zu einem Kurzurlaub gedrängt hatte.

Der fremde Mann – sie wusste ja nicht einmal, wie er hieß – führte sie an der Bar vorbei zum Strandrestaurant. Jeder Tisch wurde von einem Sonnenschirm beschattet und bot einen wundervollen Blick aufs Meer.

Kaum hatten sie sich gesetzt, erschien auch schon der Kellner. Offenbar kannte man Millies Begleiter. Wahrscheinlich ein wohlhabender Gast, der öfter herkam. Ob das Geld wohl selbst erarbeitet war? Oder geerbt? Aber das konnte ihr ja auch egal sein.

„Wie heißen Sie überhaupt?“, fragte sie ihn.

„Chase.“ Er sah sie eindringlich an und schenkte ihr wieder dieses sinnliche Lächeln.

„Üben Sie das eigentlich?“, platzte sie heraus.

„Was denn?“

„Na, dieses Lächeln.“

„Nein, aber es scheint ja nicht so schlecht zu sein … Sie halten mich für ziemlich arrogant und eingebildet, oder?“

Ja, das traf ihre Einschätzung ziemlich genau. Millie müsste unwillkürlich lachen. Sie hätte nicht gedacht, dass er so entwaffnend ehrlich sein würde. „Nicht schlecht. Aber ich glaube, ich weiß auch, was Sie von mir denken.“

„Nämlich?“

„In Ihren Augen bin ich eine verklemmte alte Jungfer, die nicht weiß, wie man sich amüsiert.“

Jetzt war es an ihm, zu lachen. „Ob Sie’s glauben oder nicht, das stimmt nicht. Jedenfalls nicht nur. Da ist noch etwas anderes. Sie wirken irgendwie traurig.“

Millie erstarrte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sprachlos sah sie ihn an und registrierte erneut sein leises Lächeln. Das wiederum lenkte ihren Blick zu seinen Lippen. Volle Lippen, wie die einer Frau. Trotzdem konnte kein Zweifel daran bestehen, dass er ausgesprochen männlich war.

Sie wirken irgendwie traurig.

„Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen“, entgegnete sie steif. Keine besonders schlagfertige Reaktion, aber im Moment war sie zu mehr nicht fähig. Stirnrunzelnd wandte sie den Blick ab, griff nach ihrem Smartphone und drückte darauf herum. Chase wandte den Blick nicht von ihr ab. Etwas Unerklärliches ging von ihm aus – als wüsste er, wie ihr innerlich zumute war. Das hatte sie nicht erwartet.

„Und wie heißen Sie?“, fragte er.

„Millie.“ Verdammt, keine E-Mails.

„Millie? Das ist doch bestimmt eine Abkürzung. Wie lautet Ihr richtiger Name?“

„Camilla. Camilla Lang.“

„Camilla“, wiederholte er und zog die einzelnen Silben ein wenig auseinander. Dadurch klang der Name viel sinnlicher. „Das gefällt mir.“ Er zeigte auf ihr Handy. „Also, was passiert denn gerade in der realen Welt, Camilla? Wollten Sie nachschauen, wie Ihre Aktien stehen?“

Millie errötete, denn er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Zum fünften Mal hatte sie heute schon die Börsenkurse aufgerufen. „Alles im grünen Bereich. Und bitte nennen Sie mich nicht Camilla.“

„Millie ist Ihnen lieber?“

„Auf jeden Fall.“

Er lachte. „Wir werden bestimmt einen amüsanten Abend haben.“

Sie errötete noch tiefer. Das Ganze war ein Fehler, ein alberner Fehler. Hatte sie tatsächlich geglaubt, sie könnte mit einem Mann flirten und Spaß haben? Wie lächerlich!

„Ich glaube, ich sollte besser gehen.“ Sie erhob sich von ihrem Sitz, aber Chase griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie zurück. Die Berührung durchzuckte Millie wie ein Blitz. Ruckartig riss sie die Hand zurück. „Nein, nicht, ich …“

„Bitte, entschuldigen Sie!“ Doch es wirkte nicht so, als täte es ihm leid. „Trotzdem bleibe ich dabei. Bestimmt werden wir einen tollen Abend haben. Ich mag Herausforderungen.“

Sie ließ sich auf den Stuhl zurückfallen und griff nach der Speise­karte.

„Sollen wir bestellen?“

„Zuerst die Getränke.“

„Ich hätte gern ein Glas Chardonnay auf Eis.“

„Das überrascht mich nicht“, murmelte Chase. Er stand auf und ging hinüber zur Bar. Millie starrte ihm nach. Die Bermudashorts standen ihm ausgesprochen gut.

Nur mit äußerster Willenskraft gelang es ihr, den Blick von ihm abzuwenden. Erneut bedauerte sie, dass sie sich von ihrem Chef zu diesem Kurzurlaub hatte überreden lassen. Sie wollte keine Ferien, hätte am liebsten nur gearbeitet. Aber leider widersprach das der neuen arbeitnehmerfreundlichen Politik ihrer Firma. Alle Angestellten mussten jedes Jahr mindestens die Hälfte ihres Urlaubs nehmen. Und Millie hatte seit zwei Jahren keinen Tag mehr freigenommen.

Sie hatte täglich zwölf, vierzehn und manchmal sogar sechzehn Stunden gearbeitet. Jetzt auf die Bremse zu treten, fiel ihr ausgesprochen schwer.

„So, bitte“, sagte Chase in diesem Moment und reichte ihr ein Glas Wein. Überrascht stellte sie fest, dass er selbst Mineralwasser trank.

„Haben Sie ein Alkoholproblem?“, fragte sie abrupt, was er mit einem Lachen quittierte.

„Richtig, lassen Sie uns gleich zum Wesentlichen kommen.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich trinke im Moment nur nicht, das ist alles.“ Dann wechselte er das Thema. „Also gut, Millie, wo kommen Sie her?“

„Aus New York City.“

„Das dachte ich mir.“

„Ach ja?“ Stirnrunzelnd sah sie ihn an. „Sie scheinen ja bereits alles über mich zu wissen.“

„Nein, ich bin nur ein guter Beobachter. Und Sie wirken wie eine typische hartgesottene Karrierefrau.“

„Woher sind Sie?“

„Auch aus New York.“

„Das wundert mich nicht.“

„Aha. Darf ich fragen, warum?“

„Weil Sie auf mich wie ein überprivilegierter Großstadtschnösel wirken.“

Chase tat so, als würde er zusammenzucken. „Autsch, das tat weh!“

„Wenigstens wissen wir jetzt, woran wir sind.“

„Wirklich?“, fragte er sanft. „Warum sind Sie eigentlich so kratzbürstig?“

„Das bin ich doch gar nicht.“ Aber sie wusste, dass er recht hatte. Wahrscheinlich hing es damit zusammen, dass sie völlig aus der Übung war, was Small Talk anging. Trotzdem – irgendwie konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, dass sich hinter dem charmanten Plauderer, als der er auftrat, noch jemand anderes verbarg.

„Warum sind Sie nach St. Julian’s gekommen?“

„Was glauben Sie wohl? Ich mache hier Urlaub.“

„Irgendwie passt das nicht zu Ihnen.“

Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber natürlich würde sie ihm das nicht verraten. „Sie scheinen mich ja wirklich gut zu kennen“, sagte sie spöttisch.

Er beugte sich überraschend vor. „Wissen Sie, was? Ich glaube, das tue ich auch.“

Plötzlich merkte sie, dass ihr das Herz bis zum Halse schlug. Sie lehnte sich zurück. „Wie kommen Sie denn darauf?“

„Weil ich Ihren Typus kenne. Ich würde sagen, Sie sind entweder bei einer Bank beschäftigt oder an der Börse. Vielleicht Investmentmanagerin?“

Verdammt! Wie konnte er das wissen? Sie erwiderte darauf nichts.

„Ich gehe davon aus, dass Sie viele Stunden am Tag arbeiten.“ Dieses Spiel machte ihm anscheinend großen Spaß. „Wahrscheinlich leben Sie irgendwo auf der Upper East Side. Nicht allzu weit von der U-Bahn, damit Sie in höchstens zwanzig Minuten bei der Arbeit sein können. Na, wie gut bin ich bisher?“ Er sah sie herausfordernd an.

„Gar nicht so schlecht.“ Zähneknirschend musste Millie zugeben, dass er sie ziemlich genau beschrieben hatte. „Bis auf die Tatsache, dass ich in Midtown lebe.“

Er grinste. „Oh, da lag ich ja nur knapp daneben.“

„Außerdem“, fuhr sie fort, „fällt mir zu Ihnen auch einiges ein.“

„Nur zu, schießen Sie los! Ich bin gespannt.“

Millie konnte nur raten, was er machte oder wo er arbeitete. Aber sie war gewillt, die Herausforderung anzunehmen.

Daher holte sie tief Luft, bevor sie loslegte: „Ich würde sagen, Sie arbeiten in irgendeinem pseudokreativen Bereich – zum Beispiel in der Werbung.“

„Pseudokreativ?“, wiederholte er amüsiert. „Sie sind wirklich eine harte Nuss, Camilla.“

„Millie“, korrigierte sie ihn. Nur Rob hatte sie Camilla genannt. „Sie leben in Chelsea oder Soho, wahrscheinlich in einem renovierten Loft. In Ihrem Wohnzimmer stehen mehrere Ledersofas und ein riesiger Plasmabildschirm. Außerdem besitzen Sie eine hochmoderne Küche voller Geräte, die Sie nie benutzen.“

Chase hatte ihr aufmerksam zugehört, doch jetzt schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, Sie liegen völlig falsch.“

Das überraschte sie. „Wirklich?“

„Nun gut, Sie haben recht, was das Loft angeht, aber es ist in Tribeca. Mein Fernseher ist nur mittelgroß, aber vor allem irren Sie sich, was die Küche betrifft. Meine Küche ist sehr gemütlich, denn ich verbringe dort viel Zeit. Kochen finde ich nämlich sehr entspannend.“

„Das glaube ich Ihnen nicht.“

„Es stimmt trotzdem. Sie hingegen kochen wohl nie, richtig? Ihnen genügt morgens ein Bagel auf dem Weg zur Arbeit. Für gewöhnlich lassen Sie das Mittagessen ausfallen. Manchmal gibt es auch abends nur Müsli bei Ihnen. Und das essen Sie dann im Stehen neben der Spüle.“

Leider lag er auch damit ziemlich richtig. Was für ein trauriges Bild! Plötzlich hatte sie keine Lust mehr auf dieses Spiel. „Was machen Sie denn nun beruflich?“

„Ich bin Architekt. Würden Sie das als pseudokreativ bezeichnen?“

„Auf jeden Fall.“ Sie wusste, dass sie viel zu streng war. Aber sie konnte nicht anders. Er führte sie vor, wie es noch kein anderer getan hatte. Und es tat weh! Nein, dieses Rendezvous war vorbei.

„Es war wirklich amüsant bisher. Aber jetzt muss ich leider gehen.“ Sie leerte ihr Glas in einem Zug und stand auf. Doch Chase hielt sie auf. Er griff nach ihrem Handgelenk. Erneut hatte Millie das Gefühl, als würde sie einen Stromschlag bekommen.

„Haben Sie Angst?“

„Angst?“, wiederholte sie so abschätzig wie möglich. „Wovor – vor Ihnen?“

„Vor uns.“

„Es gibt kein uns.“

„Doch, es gibt uns seit dem Moment, als Sie sich bereit erklärt haben, sich von mir zu einem Drink, einem Abendessen und einem Spaziergang am Meer einladen zu lassen. Bisher hatten wir erst den Drink.“

„Lassen Sie mich los“, entgegnete sie barsch und merkte, dass sie am ganzen Körper bebte.

Chase hob beide Hände und ließ sie nicht aus den Augen. „Das habe ich doch schon getan.“

Richtig. Millie kam sich total albern vor. Nur ihre Furcht hielt sie gefangen. Dass Chase sie so durchschaute, fand sie richtig unheimlich.

Sie konnte jetzt nicht einfach weggehen. Das wäre einer Niederlage gleichgekommen. Daher ließ sie sich erneut auf den Stuhl sinken und lächelte Chase cool an. „Ich habe keine Angst.“

Ihre Reaktion schien ihn zu befriedigen, das machte sie seltsam stolz. Trotzdem würde sie froh sein, wenn der Abend vorüber war.

„Gut, sollen wir jetzt bestellen?“

„Oh nein, wir werden nicht hier essen“, erwiderte Chase überraschend. Sie sah ihn verblüfft an. Er lächelte, ganz Herr der Situation. „Ich ziehe eine etwas privatere Umgebung vor.“

2. KAPITEL

„Privater?“ Millies Stimme klang schrill. Empört starrte sie ihn an und hektische rote Flecken erschienen auf ihren Wangen.

„Entspannen Sie sich“, sagte Chase. „Ich habe nicht vor, Sie zu entführen, obwohl das wirklich eine reizvolle Möglichkeit wäre.“

„Das ist nicht lustig.“

Sie hielt sich kerzengerade, noch immer war ihr Gesicht vor Ärger gerötet. Es wunderte ihn, dass sein Vorschlag eine so heftige Reaktion bei ihr ausgelöst hatte. Obwohl … eigentlich stimmte das nicht. Um ehrlich zu sein, bereitete es ihm ein geradezu höllisches Vergnügen, sie zu provozieren. Es gab etwas an ihr, das ihn reizte. Aber was genau mochte das sein?

„Nein, Sie haben recht, das ist wirklich nicht komisch“, sagte er dann gespielt zerknirscht. „Schließlich kennen wir uns kaum. Es tut mir leid, wenn ich Sie verunsichert habe.“

Millie verdrehte die Augen. „Nun mal langsam. Wir sind hier nicht in einem psychologischen Seminar. Mit mir können Sie ganz normal reden.“

Er lachte, ihre Direktheit gefiel ihm. „Also gut, ich werde es Ihnen erklären. Mit einer privateren Umgebung meinte ich einen Raum innerhalb des Resorts. Einen Raum, wo das Essen vom Servicepersonal serviert wird und Sie völlig sicher sind. Nur für den Fall, dass Sie sich in irgendeiner Weise bedroht fühlen sollten.“

„Ich habe mich keine Sekunde lang von Ihnen bedroht gefühlt“, gab sie zurück. Chase beugte sich nach vorn.

„Wirklich nicht?“, fragte er mit sanfter Stimme. Er wusste, dass er sie damit mehr bedrängte, als ihr lieb war. Denn er hatte die Verletzlichkeit in ihren Augen gesehen, hatte gespürt, wie kühl die Atmosphäre plötzlich geworden war, als sie ihren Panzer angelegt hatte. Er kannte diese Taktik nur zu gut, schließlich hatte er sie selbst angewandt.

Millie starrte ihn an. Er erwiderte ihren Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Wie warm ihre Augen waren! Sie hatten die Farbe von dunklem Honig oder Rum. Bisher schienen sie das einzig Warme an ihr zu sein.

Bedroht ist das falsche Wort“, sagte sie schließlich. Ihr Ton verriet, wie ehrlich sie war. „Aber Sie verunsichern mich, das muss ich zugeben.“

„Tatsächlich?“

Millie lächelte flüchtig. „Niemand hört gern, dass er ganz offensichtlich der Typ Mensch ist, der abends sein Müsli im Stehen neben dem Spülbecken isst.“

Autsch! Erst jetzt erkannte er, wie beleidigend das gewesen war.

„Warum wollen Sie überhaupt mit mir ausgehen? Was sehen Sie in mir?“ Auch diese Frage war ehrlich gemeint. Millie war zwar neugierig, aber auch verletzbar. Chase musste zugeben, dass er die Antwort selbst nicht kannte.

„Was sehen Sie denn in mir?“, gab er zurück.

Sie biss sich auf die Lippen. „Sie haben mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder zum Lachen gebracht.“

Zum ersten Mal seit langer Zeit? „Oh, damit setzen Sie mich aber ganz schön unter Druck.“

Sie sah ihn mit großen Augen an. „Warum?“

„Weil ich das jetzt natürlich wieder hinbekommen muss.“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, so leicht bin ich nicht zu kriegen.“

„Jetzt hat das Gespräch allerdings eine sehr interessante Wendung genommen.“

„Das war nur aufs Lachen bezogen“, protestierte sie. Und dann musste sie wirklich lachen, ganz gegen ihren Willen.

„Na, sehen Sie, es geht doch“, meinte er zufrieden.

Plötzlich spürte Chase, wie anziehend sie auf ihn wirkte. Nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern tiefer, was viel gefährlicher war. Ja, es ließ sich nicht leugnen – er fand diese toughe Frau mit den warmen Augen sehr attraktiv.

„Sie haben unseren Deal umgeschmissen “, sagte sie und klang plötzlich wieder so geschäftsmäßig wie vorher. „Ihr Vorschlag war, dass wir hier zu Abend essen sollten, im Restaurant.“

„Ich fürchte, Sie haben das Kleingedruckte nicht gelesen.“

„Tut mir leid, ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas unterschrieben zu haben“, gab sie kühl zurück. „Verbale Absprachen werden vor Gericht nicht anerkannt.“

Chase lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Erstaunlich, wie sehr ihn dieses Gespräch anregte! Er hatte sich seit Monaten nicht mehr so lebendig gefühlt. Seit acht Monaten und sechs Tagen, um genau zu sein.

„Also gut“, sagte er. „Sie können ja gehen, wenn Sie mögen.“ Aus irgendeinem Grund gefiel ihm die Vorstellung, dass sie jetzt aufstehen und direkt wieder für immer aus seinem Leben verschwinden würde, gar nicht. Doch es war ihm wichtig, dass Millie freiwillig blieb. Warum er so empfand, hätte er nicht zu sagen vermocht. Aber er spürte instinktiv, dass es hier um mehr ging als nur um eine Mahlzeit.

Sie biss sich erneut auf die Lippen. Das schien eine Angewohnheit von ihr zu sein. Sie schlug die Augen nieder, aber Chase hatte dennoch den Eindruck, als könnte er bis auf den Grund ihrer Seele schauen.

Schließlich sah sie ihn an. Der Ausdruck ihrer Augen war unergründlich. „Gut, ich bin einverstanden. Wir können irgendwohin gehen, wo wir mehr unter uns sind.“ Dann stand sie auf, ohne seine Reaktion abzuwarten.

Chase erhob sich ebenfalls. Unterschiedliche Gefühle bewegten ihn – Vorfreude, Lust, Neugier. Millie zog ihn auf vielen Ebenen an und faszinierte ihn.

Lächelnd führte er sie aus dem Strandrestaurant ins Resort zurück.

Millie folgte Chase in die Lobby. Hier war das Licht gedämpft, die Luft angenehm kühl im Vergleich zu der Hitze am Strand. Doch ihr war alles andere als kühl. Sie spürte eine Glut, die sie durchflutete, spürte, dass sie Chase begehrte. Die Erkenntnis erschreckte sie. Ja, sie wollte ihn – und das war mehr als körperliches Verlangen.

Seit zwei Jahren hatte sie mit keinem Mann mehr geschlafen. Vielleicht war es sogar noch länger her, denn sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann Rob und sie sich das letzte Mal geliebt hatten. Stundenlang hatte sie nachts wach gelegen und sich das Hirn zermartert. Sie suchte verzweifelt nach einer Erinnerung, nach einem Bild, wie sie zufrieden und glücklich in den Armen ihres Ehemanns lag. Aber ihr wollte nichts einfallen, denn es war einfach zu lange her.

„Hier entlang“, sagte Chase in diesem Moment. Millie betrat hinter ihm den Lift. Hier war es eng und stickig.

Sie räusperte sich, es klang viel zu laut. Chase lächelte, und sie hatte das unangenehme Gefühl, dass er genau wusste, was in ihr vorging. Ihm war bewusst, dass sie ihn anziehend fand, auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubte.

Denn Chase war genau die Sorte Mann, die sie nicht brauchte. Außerdem erinnerte er sie an Rob. Nein, falsch – er war so, wie Rob gern gewesen wäre.

„Hey, immer langsam, Millie!“

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. „Was?“

„Sie denken einfach zu viel. Das sehe ich Ihnen an.“

Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. „Das bilden Sie sich nur ein. Ich denke einzig und allein ans Abendessen.“

Darauf erwiderte er nichts, aber sein Lächeln wurde breiter. Ging es um mehr als ums Dinner?

„So, wir sind da.“ Die Türen des Lifts öffneten sich. Sie gingen einen Flur hinunter und betraten eine Terrasse. Außer ihnen war weit und breit kein Mensch zu sehen.

In diesem Moment fühlte Millie sich nicht verletzlich oder bedroht. Nein, sie spürte nackte Panik. Was machte sie nur hier? Warum hatte sie sich auf die Einladung dieses Mannes eingelassen, der sie ebenso anzog wie irritierte? Und warum fühlte sie sich in seiner Gegenwart so lebendig?

Sie legte die Hand auf das schmiedeeiserne Geländer, das noch warm von den Strahlen der untergehenden Sonne war. Langsam begann der Himmel, sich dunkelblau zu färben. Das Meer lag ruhig und beinahe spiegelglatt da.

„Leider haben wir den besten Teil verpasst“, sagte Chase und trat neben sie.

„Das finde ich nicht. Jeder liebt diese prächtigen Sonnenuntergänge, wenn der Himmel rot und orange leuchtet. Aber mich erinnert das an eine alte Frau, die viel zu stark geschminkt ist.“

„Ich verstehe. Ja, das passt zu Ihnen. Sie mögen es offensichtlich diskreter, weniger spektakulär.“

„Und Sie? Welcher Moment ist Ihnen am liebsten? Der davor oder danach?“

Chase ließ sich Zeit mit der Antwort. Die Luft zwischen ihnen schien förmlich zu knistern. Sie konnte kaum atmen.

„Davor“, entgegnete er schließlich. „Dann gibt es immer etwas, worauf man sich freuen kann.“

Millie hatte nicht den Eindruck, als würden sie noch über Sonnenuntergänge sprechen. Inzwischen war der Himmel völlig dunkel, von der Sonne war nichts mehr zu sehen.

„Was mich interessieren würde … wie haben Sie sich denn so schnell Zugang zu dieser Terrasse verschafft? Oder halten Sie immer Privatzimmer bereit, falls Sie mal eine Frau treffen, die Ihnen gefällt?“

Er lachte amüsiert – ein tiefes, sonores Lachen, das all seine Lebenslust verriet. Millie war nicht überrascht. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass er ein Hedonist war. Diese Erkenntnis verschaffte ihr allerdings keine Genugtuung. Im Gegenteil, ehrlicherweise musste sie zugeben, dass sie neidisch war.

„Wollen Sie die ganze Wahrheit hören?“

„Selbstverständlich.“

Er griff nach einem blauen Baumwollhemd, das über einem der Stühle lag und streifte es über.

„Dieses Resort gehört meiner Familie.“

„Verstehe.“ Sie hatte es ja gewusst, er war ein reicher Schnösel. Genau das strahlte er auch aus – die Souveränität und das Selbstbewusstsein, die nur Menschen besaßen, die in privilegierten Verhältnissen groß geworden waren. Eigentlich hätte sie sich darüber freuen müssen, dass sie mit ihrer Einschätzung richtig gelegen hatte. Aber tatsächlich war sie ein wenig enttäuscht.

„Das hat bestimmt eine Menge Vorteile.“

„Kann man sagen.“ Seine Stimme klang plötzlich anders, eine Spur kühler. Der frivole Klang war verschwunden. Neugierig sah Millie ihn an. Chase wirkte angespannt. Er lächelte nicht einmal, als er sie zu dem kleinen Tisch führte, der für sie gedeckt war. Das Kerzenlicht flackerte im Halbdunkel und hüllte alles in ein warmes, einladendes Licht.

Wie bei ihr üblich, dachte sie angestrengt nach. „Ich weiß, dass dieses Resort der Familie Bryant gehört. Meine Firma kümmert sich um ihre Investments.“ Sie spürte, dass ihm diese Bemerkung nicht angenehm war. „Welcher der Bryants sind Sie denn?“

„Sie kennen meine Familie?“, beantwortete er ihre Frage mit einer Gegenfrage.

„Wer kennt sie nicht?“ Die Bryants gehörten zum New Yorker Geldadel und tauchten dauernd in der Boulevardpresse auf. Soweit Millie sich erinnerte, gab es drei Brüder.

„Ich bin der jüngste Sohn.“ Chase hatte sich gesetzt und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Mein großer Bruder Aaron kümmert sich bei Bryant Enterprises um die Immobilien. Luke, mein mittlerer Bruder, ist der Vertriebschef.“

„Und Sie machen Ihr eigenes Ding.“

„Genau.“

Ihre Neugier war geweckt. Warum arbeitete er nicht mit seinen Brüdern zusammen? „Aber der Bereich Architektur taucht in dem Unternehmen doch gar nicht auf, oder?“

Er presste seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. „Vollkommen richtig.“

„Was hat Sie bewogen, den Familienbetrieb zu verlassen?“

„Das ist aber eine sehr persönliche Frage, finden Sie nicht?“

„Ach ja?“

„Warum haben Sie Ihre Leinwand in den Müll geschmissen?“

Überrascht sah Millie ihn an. Er lächelte unmerklich. „Ich habe zuerst gefragt.“

„Gut, wie Sie wollen. Ich nehme nicht gern Anweisungen entgegen. Und Sie?“

„Ich male nicht gern.“

Sie sahen sich an, es war ein Duell auf Augenhöhe. „Das ist hochinteressant“, meinte er schließlich. „Sie malen nicht gern, aber Sie schleppen all diese Sachen zum Strand herunter.“

„Als ich jünger war, habe ich gern gemalt“, gab sie zurück. „Deshalb dachte ich, ich probiere es noch einmal. Aber es hat nicht funktioniert. Warum interessiert Sie das überhaupt?“

„Ich habe es Ihnen schon gesagt – weil ich mich gelangweilt habe. Da kamen Sie mir gerade recht.“

Millie beschlich das Gefühl, dass er damit nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Er war offensichtlich ein Mann, der sich nicht so leicht in die Karten sehen ließ.

„Wenn Ihnen wirklich so langweilig ist – warum machen Sie dann überhaupt Ferien?“, fragte sie herausfordernd.

„Auf ärztlichen Rat hin.“

„Was bedeutet das?“

„Ich hatte vorher zu viel Stress.“

Das sah man ihm nicht an. Im Gegenteil, er wirkte außerordentlich entspannt, was ihn noch attraktiver erscheinen ließ.

„Inzwischen scheinen Sie sich erholt zu haben.“

„Ja, sieht ganz so aus.“

Millie spürte, dass er etwas vor ihr verbarg. Sein Tonfall klang einfach nicht ganz echt.

„Also, wie sieht es aus? Sollten wir nicht langsam etwas zu uns nehmen?“

„Ganz wie Sie wollen.“

Innerhalb weniger Minuten erschien ein Kellner mit einem Tablett voller Speisen. Beeindruckt sah Millie ihm dabei zu, wie er frisch gegrillten Snapper in Limettensaft und Kokosnussreis auf ihren Teller häufte. Es roch himmlisch.

Sie wartete, bis er Chase bedient hatte und dann ebenso geräuschlos wieder verschwand, wie er gekommen war.

„Toller Service“, meinte sie anzüglich. „Zur Familie Bryant zu gehören, zahlt sich aus, wie mir scheint.“

„Manchmal.“ Erneut dieser reservierte Ton.

„Wohnen Sie hier auch?“

„Nein, ich habe meine eigene Villa.“ Offensichtlich war das Thema Familie ein wunder Punkt. Chase schien stolz auf das zu sein, was er aus eigener Kraft erreicht hatte. Aber Millie spürte, dass sie ihn jetzt nicht danach fragen durfte.

Sie probierte den Fisch, der wirklich köstlich schmeckte. Plötzlich fiel ihr auf, dass Chase sie beobachtete. Ihr Körper reagierte schlagartig, wie auf eine Berührung.

Es war schon so lange her.

„Warum machen Sie Urlaub, Millie?“

„Auf Befehl meines Chefs. Ich war schon ewig nicht mehr in den Ferien.“

„Wie lange nicht mehr?“

„Es ist über zwei Jahre her.“

„Eine lange Zeit.“

Sie nickte.

„Warum nicht früher?“

„Ich arbeite gern.“

„Das habe ich mir gedacht. Sind Sie jetzt wirklich Investmentmanagerin?“

„Sie haben es erraten.“

„Macht Ihnen Ihr Beruf Spaß?“

Eigentlich wollte Millie mit einem begeisterten „Aber klar“ antworten. Doch irgendetwas hinderte sie daran. Es war, als hätte ihr jemand die Hand auf den Mund gelegt. Daher schluckte sie nur hilflos und spürte, dass sie rot wurde.

„Verstehe“, sagte Chase ruhig. Es war nur ein einziges Wort, aber es genügte, um eine tiefe, unkontrollierte Wut in ihr hochsteigen zu lassen.

„Sie verstehen überhaupt nichts!“ Was bildete sich dieser arrogante Typ überhaupt ein? Und warum verriet sie ihm so viel von sich?

„Vielleicht haben Sie ja recht“, erwiderte Chase ruhig. Ihr aggressiver Ton schien ihm überhaupt nichts auszumachen. Mehr denn je war Millie davon überzeugt, dass dieses Date ein großer Fehler war.

„So, und jetzt sind Sie dran.“

Sie sah ihn erstaunt an. „Wie bitte?“

„Sie dürfen mir eine persönliche Frage stellen. Das ist doch nur fair.“

Damit hatte sie nicht gerechnet. „Warum hassen Sie es, ein Bryant zu sein?“

„Hass ist ein zu starkes Wort. Ich habe nicht gesagt, dass ich meine Familie hasse.“

„Das war auch gar nicht nötig.“ Millie trank einen Schluck Wasser. Jetzt fühlte sie sich wieder etwas ruhiger. „Sie sind nicht der Einzige, der Gedanken lesen kann, wissen Sie.“

„Ach nein? Sie können also meine Gedanken lesen?“ Chase lehnte sich nach vorn, seine Augen funkelten im Licht der Kerzen. Millie sah seinen Dreitagebart, sie roch seinen ganz eigenen Duft aus Moschus, Sonne und Mann.

„Was denke ich denn in diesem Moment?“, fragte er herausfordernd. Sie zögerte mit der Antwort.

Sie wusste nur, was sie selbst dachte. Am liebsten hätte sie ihn geküsst, hätte seine Lippen auf ihren gespürt. Sie würde nichts zurückhalten, sondern sich ihm in einem einzigen langen Kuss ganz hingeben. Es war erstaunlich, wenn man bedachte, dass sie sich kaum kannten. Aber in dieser kurzen Zeit hatte er mehr von ihrem Innersten wahrgenommen als ihre Familie und ihre engsten Freunde.

Dabei war er ein Fremder.

Ein Fremder, von dem sie wusste, dass er sie mit seinen Küssen ins Paradies entführen konnte.

„Ich habe keine Ahnung“, erwiderte sie und wandte den Blick ab.

Chase lachte leise. „Feigling!“

Ja, vielleicht war sie ein Feigling. Aber er war es auch. Denn schließlich hatte er vermieden, ihre Frage nach seiner Familie zu beantworten.

Sie schob ihren Teller von sich. Plötzlich hatte sie keinen Appetit mehr. „Was ist mit unserem Strandspaziergang?“

Er sah sie fragend an. „Sind Sie schon fertig?“

Und wie fertig sie war! Je eher dieser Abend zu Ende ging, desto besser. Nur ihr Stolz hinderte sie daran, den Spaziergang abzusagen. Sie war entschlossen, diese ganze Sache in den Griff zu kriegen. Ihn in den Griff zu kriegen.

„Das Essen war köstlich“, sagte sie. „Aber ich habe genug.“

„Das ist ganz wörtlich zu verstehen, nehme ich an.“

Millie lächelte. „Sie können das interpretieren, wie Sie wollen.“

„Also gut“, sagte er und erhob sich langsam von seinem Stuhl. „Dann lassen Sie uns jetzt spazieren gehen.“

Er griff nach ihrer Hand. Ohne darüber nachzudenken, ließ sie es zu.

Kaum hatten sich seine Finger um ihre geschlossen, jagten warme Schauer durch Millies Körper. Da wusste sie, dass sie verloren war.

3. KAPITEL

Chase merkte, wie Millies Finger sich verkrampften. Sie fühlten sich schmal und zerbrechlich an. Plötzlich hatte er den starken Wunsch, sie zu beschützen. Das musste eine archaische Reaktion sein. Denn wenn es eine Frau gab, die man nicht beschützen musste, war es Camilla Lang.

Er rechnete damit, dass sie ihm ihre Hand entziehen würde. Das wollte sie bestimmt auch, tat es aber nicht. Wahrscheinlich aus Angst, sich schwach zu zeigen. Er lächelte und verstärkte seinen Griff, worauf sie sich noch mehr verspannte.

Diese Frau war kratzbürstig. Außerdem hatte sie mit Sicherheit irgendein Problem, darauf hätte er jede Wette abgeschlossen. Wahrscheinlich ging es um eine unglückliche Beziehung, vielleicht hatte ihr jemand das Herz gebrochen. Aber es konnte sich auch um noch dunklere Geheimnisse handeln. Wer hätte das schon sagen können? Chase wusste nur, dass er damit nichts zu tun haben wollte. Schließlich hatte er genug eigene Probleme. Probleme, die er ganz bestimmt nicht mit Millie teilen würde.

Dennoch führte er sie weg vom Tisch, weg von der Terrasse, sie bestiegen den Aufzug und verließen gemeinsam das Resort. Dann schlug er den Weg zum Strand ein. Millie hielt die ganze Zeit über seine Hand. Sie sagte jedoch kein einziges Wort und Chase hatte den Eindruck, dass sie sich nicht besonders wohlfühlte.

Es war ja auch eine ziemlich ungewöhnliche Situation, wie sie hier Hand in Hand in der Dunkelheit spazieren gingen.

Der Wind schüttelte die Palmen. Das sanfte Rauschen der Wellen, die ans Ufer schlugen, drang an sein Ohr. Plötzlich schienen das Resort und seine Gäste weit weg zu sein. Ihre Stimmen waren kaum noch zu hören. Die dunkle Nacht umschloss Millie und ihn wie ein Mantel. Doch dann entzog Millie ihm ruckartig ihre Hand.

Schweigend liefen sie den Strand entlang. Der Sand unter ihren Füßen fühlte sich weich und kühl an. Aus der Ferne schimmerten die Lichter einiger Jachten zu ihnen herüber. Chase vernahm das leise Lachen einer Frau, die wahrscheinlich gerade verführt wurde.

Anders als Millie. Sehr aufrecht und steif ging sie neben ihm. Es wirkte fast so, als würde sie patrouillieren.

Um ein Haar wäre er stehen geblieben. Was, zum Teufel, machte er nur hier, mit so einer Frau? Gab es nicht bessere Wege, seine Zeit zu verbringen?

„Was?“, fragte Millie und wandte sich ihm zu. Im Mondlicht sah Chase ihre warmen, sanften Augen, in denen eine Verletzbarkeit lag, die sie nur schwer verbergen konnte.

„Was meinen Sie damit?“

„Sie haben irgendetwas gedacht.“

„Ich denke immer irgendetwas. Das tun die meisten Menschen.“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine … Sie bereuen es schon, stimmt’s? Dieses ganze idiotische Date!“

Er blieb stehen. „Und Sie?“

„Was glauben Sie denn?“, erwiderte Millie mit einem dünnen Lächeln.

Plötzlich hatte Chase den verrückten Wunsch, sie zu packen, in den Sand zu werfen und zu küssen, bis sie … großer Gott!

Er atmete tief durch und strich sich durchs Haar. „Wir beide sind ziemlich verschieden, Millie.“

„Das ist auch gut so.“

Darüber konnte er nicht lachen. Zu viele unterschiedliche Gefühle beherrschten ihn – Verlangen und Lust, Irritation und eine Angst, die er sich nicht erklären konnte. Eine äußerst verwirrende Mischung. Er hatte Millie eingeladen, weil er dachte, es könne amüsant werden. Aber dann wurde es viel zu intensiv. Und Intensität konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. „Vielleicht sollten wir zurück zum Resort gehen.“

„Wie Sie meinen!“ Ihr Tonfall verriet ihm, dass er sie verletzt hatte. Sie ging einfach stur weiter, ohne sich nach ihm umzuschauen.

„Millie, ich … was machen Sie denn da?“

„Ich führe unseren Spaziergang weiter, bis zum Ende.“

„Mir war nicht klar, dass wir uns ein Ziel gesetzt hatten.“

„Nein, aber wir sind doch erst seit fünf Minuten unterwegs. Haben Sie so wenig Durchhaltevermögen?“

Chase eilte ihr nach. An der steifen Haltung ihres Rückens erkannte er, wie ärgerlich sie war.

„Nun bleiben Sie doch mal stehen!“

„Warum sollte ich?“

„Gut, dann komme ich eben zu Ihnen.“ Mit ein paar schnellen Schritten holte er sie ein. Der Wind hatte ihr Haar leicht zerzaust, sodass es weniger streng wirkte. Spontan legte er seine Hände um ihr Gesicht und strich mit dem Daumen sanft darüber. Ihre Haut fühlte sich kühl an, wie Seide. Aber sie war unglaublich weich, genau wie ihre Lippen. Er konnte gar nicht mehr verstehen, dass sie so hart auf ihn gewirkt hatte.

Jetzt war sie ihm so nah, dass er sie hätte küssen können. Aber das tat er nicht. Millie wehrte sich nicht gegen seine Berührung, sie rührte sich nicht. Wie ein Reh, das im Licht von Scheinwerfern gefangen war. In der Falle. Zu Tode erschrocken.

„Bitte entschuldigen Sie“, sagte er leise.

Sie fuhr zurück. „Wofür?“

„Weil ich mich wie ein Idiot verhalten habe.“

„Auf welchen Punkt des heutigen Abends beziehen Sie sich?“

„Als ich eben vorgeschlagen habe, wir sollten zum Resort zurückgehen. Davor habe ich mich einigermaßen korrekt verhalten, denke ich.“

Millie antworte nicht darauf. Chase sah, dass sie die Lippen halb geöffnet hatte und dass ihre Pupillen erweitert waren. Verlangen – ja, jetzt spürte er es auch, sein Körper reagierte in einer Weise, die keinen Zweifel zuließ. Noch immer hielt er ihr Gesicht umfangen. Keiner bewegte sich. Es war, als wären sie gelähmt – nein, als hätten sie zu viel Angst, den Graben zu überbrücken, der sie voneinander trennte.

Dann befreite Millie sich mit einem kleinen Ruck aus seinem Griff und trat einen Schritt zurück. „Danke für die Entschuldigung“, sagte sie mit ihrer gewohnt kühlen Stimme. „Aber das wäre nicht nötig gewesen. Es war nett, Sie kennengelernt zu haben, Chase. Hiermit haben wir wohl beide die Abmachung erfüllt.“ Sie lächelte, doch es lag keine Wärme in ihrem Blick.

„Gute Nacht“, sagte sie und trat den Rückweg an.

Millie marschierte schnurstracks los, ohne nach rechts oder nach links zu schauen. Sie wollte nur noch weg von Chase.

Was war gerade geschehen?

Er hätte sie um ein Haar geküsst. Sie hätte es um ein Haar zugelassen. In dem Moment, als er ihr Gesicht umfangen hatte, als er zärtlich mit dem Daumen über ihre Haut strich, als sei sie etwas ganz Besonderes und Kostbares, war sie wehrlos gewesen. Er hätte alles mit ihr machen können. Doch, Gott sei Dank, hatte sie noch die Kraft gefunden, ihm zu widerstehen.

Nein, ein Mann wie Chase Bryant war das Letzte, was sie brauchte.

Sie verließ den Strand und ging durch den Palmengarten zur anderen Seite des Resorts, wo der Haupteingang lag. Von dort aus würde sie sich sofort auf ihr Zimmer begeben. Mit ein bisschen Glück konnte sie Chase die ganze Woche aus dem Weg gehen. Die Ferienanlage war ziemlich groß, und er hatte ihr ja gesagt, dass er in seiner Villa wohnte.

Warum war sie bei dieser Vorstellung so enttäuscht – ja, sogar verzweifelt? Lächerlich, sich wegen eines Fremden so verloren zu fühlen. Total absurd!

Eines hatte ihr dieser Abend auf jeden Fall gezeigt, dachte sie, als sie die Tür zu ihrer Suite aufschloss. Offenbar war sie bereit, sich wieder mit Männern zu treffen.

Das würde sie auch tun – aber nicht mit einem Mann wie Chase Bryant!

Chase Bryant … ein paar Dinge über ihn hatte sie erraten. Aber wer war er wirklich? Immer wieder hatte er sie an diesem Abend überrascht. Am allermeisten war sie über die Wirkung erstaunt, die er auf ihren Körper und auf ihre Sinne ausübte.

Es wäre ihr lieber gewesen, wenn sich ihre anfängliche Meinung über ihn bewahrheitet hätte: Dass er ein verwöhnter, arroganter Macho mit einem übersteigerten Selbstbewusstsein war. Doch dieses Klischee passte nicht zu ihm. Seine Beobachtungsgabe war umwerfend genau. Millie hatte das Gefühl, dass er der Erste war, der sie so sah, wie sie wirklich war.

Aber auch das war erschreckend, denn schließlich wollte sie ja nicht mehr verletzt werden.

All diese Gedanken beschäftigten Millie, als sie unter der Dusche stand. Das warme Wasser entspannte sie, und sie musste zugeben, dass ihr Körper eine andere Sprache sprach. Er wollte, dass Chase sie berührte. Ihre Lippen wollten wissen, wie es sich anfühlte, ihn zu küssen. Mit jeder Faser sehnte sie sich nach ihm – es war eine Sehnsucht nach Erfüllung, die sie in sich bereits für tot gehalten hatte.

Sie konnte die Situation klar analysieren. Gut, sie wollte nicht verletzt werden. Aber das musste ja auch nicht geschehen. Wie viel Chase ihr bedeutete, wie nahe sie ihn an sich heranließ, hing einzig und allein von ihr ab.

Hier waren sie nun – eine Woche lang auf einer tropischen Insel. Beide hatten nichts anderes zu tun als …

Warum also nicht?

Warum was nicht?

Sie shampoonierte ihr Haar und massierte mit heftigem Druck ihre Kopfhaut.

Woran, zum Teufel, dachte sie gerade?

An eine Affäre mit Chase Bryant? Eine Affäre, die genau eine Woche dauern würde? An ein Abenteuer?

Aber das war doch gar nicht ihr Stil. Der einzige Mann, mit dem Millie jemals geschlafen hatte, war ihr Ehemann gewesen. Dennoch, es ließ sich nicht leugnen – in diesem Moment spielte sie mit dem Gedanken an ein prickelndes Techtelmechtel. Sie war neugierig auf Chase, wollte mehr von ihm.

Millie stellte die Dusche ab und griff nach dem Badehandtuch. Sie war überzeugt davon, das Ganze kontrollieren zu können. Diesen Hunger, der so plötzlich in ihr erwacht war, konnte sie stillen und damit sich selbst und der Welt beweisen, dass sie ihr Problem überwunden hatte.

Das musste sie jetzt nur noch Chase mitteilen.

Chase sah die die aufrechte Gestalt im Stechschritt auf sich zumarschieren, als sei sie Teil einer Armee. Verblüfft fragte er sich, warum Millie nach ihm gesucht hatte. Eines war klar – sie plante eine Attacke.

Komischerweise gefiel ihm diese Vorstellung. Er saß an Deck seines Segelboots, die Wellen schlugen glucksend gegen den Bug. Die Sonne schien ihm auf den Rücken, und er sah gebannt dabei zu, wie Millie näher kam.

Was mochte sie vorhaben? Er hatte versucht, die Einzelheiten ihres gestrigen Dates möglichst zu verdrängen.

„Ach, hier sind Sie!“

„Wollen Sie zu mir?“

Sie stand auf dem Steg, die Hände demonstrativ in die Hüfte gestemmt, und sah ihn herausfordernd an. „Allerdings!“

„Das klingt ja spannend.“ Er stand auf und zuckte zusammen, als er den Schmerz in den Knochen spürte. Langsam ließ er sich nicht mehr ignorieren. „Also, dann schießen Sie mal los, Amazone!“

Ein Lächeln zuckte um ihren Mund, dann war sie wieder ernst. „Ist das Ihr Boot?“

„Ja, es gehört mir.“

„Sind Sie nach St. Julian’s gesegelt?“

Chase lachte, denn genau das hätte er früher gemacht. Aber jetzt nicht mehr. Eine solch weite Strecke traute er sich in seiner Verfassung nicht mehr zu. „Nein, ich bin geflogen, wie die meisten Leute. Das Boot liegt immer hier. Können Sie segeln?“

Verneinend schüttelte Millie den Kopf.

„Sie sollten es lernen.“

„Warum?“

Sie sah ihn misstrauisch an.

„Weil es Spaß macht. Und weil es so befreiend ist.“ Ja, er konnte sich gut vorstellen, wie sie auf dem Deck stand und der Wind ihr Haar durcheinanderwirbelte. Sie würde gelöster aussehen – weicher und glücklicher.

„Kommen Sie an Bord“, sagte er und streckte den Arm aus. Sie zögerte eine Sekunde, seufzte dann tief wie jemand, der sich in sein Schicksal ergab und ergriff seine angebotene Hand.

Es war nur ein kleines Segelboot, etwas über zehn Meter lang. Er hatte es von seinem ersten Bonus gekauft und war damit um die halbe Welt gesegelt – damals, als er noch ein Draufgänger gewesen war. Inzwischen kreuzte er nur noch in seichten Gewässern herum, wie ein Rentner. Kein Risiko. Kein Stress. Kein Spaß.

„Es ist … hübsch“, sagte Millie. Chase war sofort klar, dass sie keine Ahnung von Booten hatte. Aber das war ihm egal. Er freute sich, sie an Deck zu haben, auch wenn sie immer noch viel zu steif wirkte. Heute trug sie ein rot-weiß gestreiftes Top und dunkelblaue Shorts. Der klassische Marinelook – ziemlich langweilig.

Warum war sie wohl gekommen?

„Ich könnte Sie mal auf einen kleinen Segeltörn mitnehmen“, schlug er vor.

„Ja, das könnten Sie“, erwiderte Millie. Sie hatte offensichtlich etwas vor, das spürte er genau.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Na?“

„Na was?“

„Warum sind Sie gekommen?“

Wie schon so oft zuvor beantwortete sie seine Frage mit einer Gegenfrage.

„Haben Sie etwas dagegen?“

„Nein, überhaupt nicht.“ Das war die Wahrheit.

„Wie lange bleiben Sie überhaupt auf der Insel?“

„Eine Woche, mehr oder weniger.“

„Sind Sie nicht sicher?“

„Ich bin ziemlich flexibel.“

„Danach fliegen Sie zurück nach New York?“

„Das ist der Plan.“ Das Ganze wirkte langsam wie ein Verhör. Das machte Chase zwar nichts aus, aber er fragte sich doch, worauf sie hinauswollte.

„Komisch, ich habe Sie dort nie getroffen“, meinte sie nachdenklich.

„Nun, es ist ja auch eine ziemlich große Stadt.“

Sie sah ihn direkt an. „Und wir beide bewegen uns in verschiedenen Kreisen.“

„Sieht ganz so aus.“

„Gut. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns wiedersehen, auch ziemlich gering.“

Eigentlich hätte ihn das verletzen können. Aber Chase lachte. Er mochte ihre Widerborstigkeit. „Macht Ihnen das Angst?“

Sie ging nicht auf seinen scherzhaften Ton ein. „Mir wäre es lieber so.“

Er sah sie verblüfft an. „Warum sind Sie dann auf meinem Boot?“

„Nein, ich habe gemeint, danach. Nach dieser Woche.“ Ihre Worte klangen bedeutungsvoll, aber er verstand sie immer noch nicht.

„Das lässt sich bestimmt einrichten.“

„Es würde für mich alles leichter machen“, sagte sie ernst.

Jetzt war Chase total verwirrt. „Millie, ich habe keine Ahnung, worüber Sie sprechen.“

„Ich weiß.“ Sie presste die Lippen zusammen und gab sich dann einen Ruck. „Ich finde Sie sehr anziehend. Das wissen Sie wahrscheinlich.“

Er sagte dazu nichts, sondern wartete ab.

„Und ich habe den Eindruck, dass Sie mich auch ein bisschen attraktiv finden.“

Sie sah in diesem Moment unglaublich verletzlich aus. Chase hätte sie am liebsten in die Arme genommen. Stattdessen sagte er: „Ja, ich finde Sie … nein, dich, auch sehr anziehend. Mehr, als ich erwartet hätte.“

Jetzt war sie es, die lachte. „Weil ich eigentlich nicht dein Typ bin?“

„Ist das so wichtig?“

„Nicht direkt.“

„Jedenfalls kannst du es mir glauben.“

„Gut.“ Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Dann sitzen wir im selben Boot.“

„Hoffentlich. Denn ich weiß immer noch nicht, wohin diese Unterhaltung führen soll.“

„Das werde ich dir sagen.“ Sie holte noch einmal tief Luft und sah ihm direkt in die Augen. „Ich möchte mit dir schlafen.“

4. KAPITEL

Man musste es seinem guten Benehmen anrechnen, dass Chase nicht einfach loslachte. Er starrte sie nur an, bis sie errötete.

Sie hatte sich für diesen direkten Weg entschieden, weil ihr nichts Raffinierteres eingefallen war. Weder konnte sie gut flirten, noch war sie besonders talentiert darin, Männer zu verführen. Nein, sie konnte nur ohne Umwege zur Sache kommen, und das hatte sie getan.

„Okay“, sagte Chase nach einer geraumen Weile. „Das … freut mich zu hören.“

Millie lachte verlegen. „Schön!“

Er rieb sich den Dreitagebart und sah sie nachdenklich an. „Was ist der Grund dafür?“

„Was meinst du?“

„Naja, ich meine … warum ausgerechnet ich?“

„Weil du hier bist, weil du an mir interessiert bist und weil ich dich attraktiv finde.“

„Aber ein solcher Vorschlag … so etwas machst du doch normalerweise nicht, oder?“

Sie schluckte, erwiderte seinen Blick aber, ohne mit der Wimper zu zucken. „Nein, normalerweise nicht.“

„Warum dann jetzt?“

Wie viel Wahrheit war hier angebracht? „Hör zu, wir sollten gleich einmal etwas klarstellen. Mir geht es nicht um Gefühle oder darum, dich näher kennenzulernen.“

„Wie erfrischend! Ich schätze deine Ehrlichkeit!“

„Gut.“ Sie spürte, wie sie wieder rot wurde. Gestern Abend, als sie nicht vergessen konnte, wie sehr sie sich nach seinem Kuss sehnte, war ihr das Ganze als gute Idee erschienen. Eine kurze Affäre mit Chase schien Millie der perfekte Weg zu sein, um die Vergangenheit zu vergessen. Nun, wenigstens für eine kurze Weile.

Aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher.

Sie räusperte sich nervös. „Und?“

„Nun, ich fühle mich sehr geschmeichelt. Aber eines musst du wissen – ich gehöre nicht zu der Sorte Männer, die sofort mit jeder Frau ins Bett geht.“

„Nein? Ich muss sagen, das habe ich anders eingeschätzt.“

Er sah sie amüsiert an. „Das heißt, du hast mich von Anfang an für eine Art Callboy gehalten?“

„So war das nicht gemeint.“ Inzwischen war sie richtig rot. „Ich dachte nur, weil du mich gestern angesprochen hast, wärst du offen für … für eine Art …“ Was denn? Affäre? Abenteuer? Beziehung?

„Interessant.“ Er griff nach einem Seil und rollte es auf. Millie spürte, wie das Boot langsam zu schaukeln begann.

„Könntest du mir jetzt netterweise antworten?“, fragte sie und versuchte, nicht zu ungeduldig oder gar fordernd zu klingen.

„Du willst eine Antwort von mir?“

„Ja, natürlich.“ Wollte er sie etwa foltern?

„Auf die Frage, ob ich mit dir schlafen werde oder nicht.“

Sie biss die Zähne zusammen. „Ja.“

Chase zog noch ein zweites Seil an Deck. „Die kurze Antwort lautet ja.“

Sie atmete aus. „Und die lange?“

„Nur zu meinen Bedingungen.“

Millie spürte, dass ihr Mund trocken wurde.

„Und wie lauten die?“

„Mach dir keine Sorgen. Das wirst du schon früh genug erfahren.“

Millie merkte viel zu spät, dass sie bereits abgelegt hatten. Chase machte sich gerade an den Segeln zu schaffen.

„Was … was machst du da?“

„Wonach sieht es denn aus? Wir segeln los.“

„Aber ich will nicht …“

„Ich sagte doch, dass ich dich auf einen Törn mitnehmen möchte. Ich will sehen, wie dein Haar im Wind weht und …“

„Aber … „

„Zu meinen Bedingungen.“ Er lächelte sie an. „Entspann dich! Wer weiß, vielleicht gefällt es dir sogar.“

„Ja, davon bin ich eigentlich ausgegangen“, murmelte sie.

„Freut mich zu hören.“

Sie sah Chase dabei zu, wie er die Segel setzte. Die frische Brise ließ das weiße Tuch flattern, dann blähte es sich voll auf. Jetzt waren sie schon weit vom Ufer entfernt. Millie war plötzlich alarmiert. Sie befand sich auf einem Boot mitten in der Karibik allein mit einem Mann. Mit Chase.

Aber sie hatte keine Angst, im Gegenteil. Sie fühlte sich … lebendig.

„Also gut“, sagte sie und machte einen Schritt auf ihn zu. „Wohin fahren wir?“

„Brauchen wir denn ein Ziel?“

„Ich brauche immer ein Ziel.“

„Ja, das ist mir schon aufgefallen.“

Der Wind blies ihr eine Haarsträhne ins Gesicht. Millie schob sie ungeduldig zurück. Chase betrachtete sie wohlwollend.

„Du wirkst schon viel entspannter“, meinte er. „Viel weicher.“

„Nein, mach das nicht!“ Es klang wie eine Warnung.

„Was denn?“

„Versuch nicht, mich ändern zu wollen. Darum geht es hier nicht.“

Sein Lächeln verschwand. „Sondern? Um Sex?“

„Allerdings. Ich dachte, das hätte ich klargestellt.“

„Allerdings.“ Jetzt zog er an den Segeln und führte irgendein Manöver durch, das Millie nicht durchschaute. „Und ich habe dir gesagt, dass es zu meinen Bedingungen geschieht. Achtung!“

„Was …“

Plötzlich kam etwas Großes, Hölzernes auf sie zu. Chase packte sie bei den Schultern und riss sie zurück. Sie spürte die Wärme seines Körpers, ihr Herz machte einen Satz.

„Was war das denn?“

„Der Baum. Ich musste gegen den Wind kreuzen.“

„Was bedeutet das?“

„Die Richtung ändern. Ich hätte dich vorwarnen sollen, aber dieses ganze Gerede über Sex hat mich abgelenkt.“

Darauf hatte Millie keine Antwort. Sie fühlte nur, wie heiß sich seine Hände anfühlten. Wenn er sie jetzt gestreichelt hätte …

„Nun ist wieder alles okay“, sagte er stattdessen und ließ sie los. „Wir beide sollten uns unterhalten, denke ich.“

Sie folgte ihm in den rückwärtigen Teil des Boots, wo eine Bank mit Kissen stand. Chase ging zu dem kleinen Kühlschrank daneben und holte eine Flasche Mineralwasser heraus. Dann goss er beiden ein Glas ein.

„Zum Wohl! Tut mir leid, dass ich keinen Champagner habe, um diesen denkwürdigen Moment zu feiern.“

„Jetzt erklär mir doch bitte einmal, warum du keinen Alkohol trinkst.“

„Das hat mir der Arzt empfohlen. Um Stress abzubauen.“

Millie spürte genau, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte. Aber warum? Nachdenklich nippte sie an ihrem Glas.

„Gut, dann würde ich aber wenigstens gern mehr über deine Bedingungen hören.“

„Okay. Die erste sieht so aus, dass ich entscheide, wann es geschieht. Und wo. Und wie.“

Sie schluckte. „Das gibt dir aber sehr viel Kontrolle.“

„Ja, ist mir klar. Und diese Bedingung ist nicht verhandelbar.“

„Ich weiß nicht … das fühlt sich für mich nicht so gut an.“

„Na gut, dann nicht.“

„Wie?“

„Dann eben nicht. Kein Deal, kein Sex.“

Sie biss sich auf die Lippe. „So habe ich das nicht gemeint.“

„Wenn du mit mir schlafen willst, musst du dich auf meine Bedingungen einlassen.“

„Bei dir klingt das so … so kalt. So geschäftsmäßig.“

„Naja, du hast doch damit angefangen. Das wird schon seinen Grund haben. Ist es das erste Mal für dich, nachdem du dich von deinem Freund getrennt hast?“

Millie wandte den Blick ab und starrte hinaus aufs Meer. „Nein.“

„Bist du geschieden?“

„Nein.“

Chase stieß einen Seufzer aus. „Aber irgendetwas in der Richtung wird es doch wohl sein, oder?“

„In der Richtung.“

„Gut, du willst mir keine Einzelheiten erzählen. Das respektiere ich. Trotzdem muss ich dir sagen, dass ich kein Typ für One-Night-Stands bin. Wenn du an so etwas denken solltest, wendest du dich besser an einen Escort-Service. Oder du gehst in eine Bar und lässt dich von jemandem ansprechen.“

Sie schüttelte den Kopf. „Das interessiert mich nicht.“

Er beugte sich vor und sah sie durchdringend an. „Was willst du dann?“

Widerstrebend erwiderte sie seinen Blick. Seine Augen glitzerten wie Gold, der Wind blies ihm durchs Haar. Er sah umwerfend attraktiv aus. „Ich will dich.“

Er nickte, ein leises Lächeln zuckte um seine Lippen. „Und ich will dich. Sehr sogar. Aber ich möchte, dass es etwas wird, was wir beide nicht so schnell vergessen. Deshalb tun wir es auch auf meine Weise.“

Autor

Kate Hewitt

Aufgewachsen in Pennsylvania, ging Kate nach ihrem Abschluss nach New York, um ihre bereits im College angefangene Karriere als Schauspielerin weiter zu verfolgen. Doch ihre Pläne änderten sich, als sie ihrer großen Liebe über den Weg lief. Bereits zehn Tage nach ihrer Hochzeit zog das verheiratete Paar nach England, wo...

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Kate Hewitt

Aufgewachsen in Pennsylvania, ging Kate nach ihrem Abschluss nach New York, um ihre bereits im College angefangene Karriere als Schauspielerin weiter zu verfolgen. Doch ihre Pläne änderten sich, als sie ihrer großen Liebe über den Weg lief. Bereits zehn Tage nach ihrer Hochzeit zog das verheiratete Paar nach England, wo...

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