V wie VampWoman

– oder –

 

Rückgabe möglich

Bis zu 14 Tage

Sicherheit

durch SSL-/TLS-Verschlüsselung

Lady Pamela Smythe-Worthing hat genug vom Weglaufen und tauscht das Chocoloodtrinken mit ihren Vampirfreundinnen gegen Catsuit und Maske ein, um als VampWoman die bösen Malcontents zu bekämpfen. Ausgerechnet ihr Kampfgefährte Mikhail, ein wilder Barbar, weckt überwältigend intensive Gefühle in ihr. Aber er hat schon einmal jemanden verloren, den er liebte, und will nicht, dass Pam ihr Leben aufs Spiel setzt … Wie kann ihre Liebe eine Chance haben, wenn er Pam nicht sein lässt, wer sie wirklich ist?


  • Erscheinungstag 15.12.2016
  • Bandnummer 16
  • ISBN / Artikelnummer 9783955766160
  • Seitenanzahl 75
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Kerrelyn Sparks

V wie VampWoman

image

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der HarperCollins Germany GmbH,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Geschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright © 2016 by MIRA Taschenbuch
in der HarperCollins Germany GmbH

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

Vampires Gone Wild

Copyright © 2013 by Kerrelyn Sparks

erschienen bei: Avon Books, New York

Published by arrangement with Avon Books,

an imprint of HarperCollins Publishers, LLC.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Umschlaggestaltung: büropecher, Köln

Titelabbildung: Getty Images, München; büropecher, Köln

Redaktion: Mareike Müller

Übersetzung: Marian Schilasky und Thomas Hase

ISBN 978-3-95576-616-0

www.harpercollins.de

Werden Sie Fan von MIRA Taschenbuch auf Facebook!

eBook-Herstellung:

readbox publishing, Dortmund

www.readbox.net

Alle handelnden Personen in dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

1. KAPITEL

Mikhail Kirillov war kein Freund vieler Worte und hielt sich nicht mit Dingen auf, die auf der Hand lagen. Und seine Gefährten waren schlau genug, um die gleichen Schlüsse zu ziehen wie er. Zoltans Informant hatte ein Doppelspiel mit ihnen getrieben, und nun hatten sie sich selbst in eine Falle teleportiert.

Mikhail verschaffte sich einen raschen Überblick über die Gruppe von Malcontents, die aus dem nahe gelegenen Wald aufgetaucht war und sich jetzt auf der mondbeschienenen Wiese versammelte, wo sie zähnefletschend lärmten und mit ihren Fäusten gegen die Schilde schlugen. Sie waren mit Speeren, Schwertern und Streitäxten bewaffnet. Ein Sterblicher könnte annehmen, dass diese verbrecherischen Vampire hoffnungslos zurückgeblieben waren, aber Mikhail wusste, was Sache war. Die Malcontents kämpften am liebsten hautnah und blutig. Der Geruch des Blutes trieb sie zur Raserei.

Mikhail hatte nachgezählt. „Sechsunddreißig gegen vier.“

„Könnte schlimmer sein“, flüsterte J.L.

„Kommen neun auf jeden von uns“, konstatierte Jack. „Die schaffen wir.“

Zoltan nickte. „Wir sollten in Kreisformation kämpfen. Dann decken wir uns gegenseitig den Rücken.“

Mikhail runzelte die Stirn, während die anderen schon die Schwerter zogen. Zoltans Idee war ja nicht verkehrt, aber seine Taktik würde sie erheblich in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Und wenn es etwas gab, das Mikhail über alles schätzte, war es Freiheit – im Kampf ebenso wie im Leben.

Frei zu sein vom Verfall durch Alter und Krankheit, frei zu sein, um so leben und kämpfen zu können, wie er es wollte. In den über sechshundert Jahren harter Kämpfe war es niemandem gelungen, ihn auch nur an den Rand einer Niederlage zu bringen. Diese Überlegenheit hatte dazu geführt, dass aus dem unerschrockenen Krieger Mikhail eher ein unerbittlicher Einzelkämpfer als ein Teamplayer geworden war.

Nicht dass ihm das Schicksal seiner Freunde gleichgültig gewesen wäre. Zwanzig Minuten zuvor hatte Jack verkündet, dass seine Frau Lara schwanger war. Mikhail hätte sich, ohne mit der Wimper zu zucken, einer ganzen Armee von Malcontents entgegengestellt, damit Jack unversehrt zu seiner Frau heimkehren konnte. Allerdings bedurfte Jack alias Giacomo di Venezia kaum einer Unterstützung, denn er war unter den Vampiren vermutlich der beste Schwertkämpfer des Planeten. Jean-Luc Echarpe würde dem widersprechen, aber der war ja zu beschäftigt damit, alberne Klamotten zu entwerfen, während Jack und Mikhail Zoltan dabei halfen, den Menschenhändlerring der Malcontents zu sprengen, der seine Basis in Albanien hatte.

Als Meister des Zirkels Osteuropa konnte auch Zoltan Czakvar im Schwertkampf bestehen. Um wen sich Mikhail ein wenig Sorgen machte, das war J.L. Wang. Der junge Vampir aus den Staaten war ehemaliger Special Agent des FBI und im Umgang mit der Pistole vermutlich besser vertraut als mit dem Schwert.

Ein Kreischen von Metall auf Metall erfüllte die Luft, als die Malcontents ihre Schwerter zogen. Siegessicher angesichts ihrer Überzahl riefen sie Schmähungen zu ihnen herüber.

Es wurde Zeit, die Verhältnisse richtigzustellen. Mit einer schnellen Bewegung langte Mikhail nach hinten und zog mit der Rechten seine Waffe aus dem Lederfutteral, das er auf dem Rücken trug. Es war ein mächtiges Breitschwert, schwer genug, dass die meisten Sterblichen ihre Mühe gehabt hätten, es mit beiden Händen auch nur hochzuheben. Mit der Linken zog Mikhail eine frisch geschliffene Streitaxt aus dem Gürtel.

Sein Kriegsgeheul hallte über den Platz und ließ die Malcontents ein wenig zurückweichen. Als er auf sie losging, sah er ihren hasserfüllten Blicken an, wie sie spekulierten, wo der Ansturm sie treffen würde, so wie Küstenbewohner mit Bangen erwarten, wo der Hurrikan das Land erreicht. Mikhail zielte auf die Mitte. Die Vampire dort richteten in Erwartung seines Angriffs ihre Schilde auf und hoben die Schwerter. Derweil rückten die äußeren Enden der Schlachtlinie in der Hoffnung vor, ihn einkesseln zu können.

Mikhail aber teleportierte sich zur rechten Flanke, und in einem einzigen gewaltigen Streich schlug er drei Köpfe ab. Noch bevor die Getroffenen zu Asche zerfallen waren, hatte er sich schon ans linke Ende ihrer Formation teleportiert, wo er drei weitere Malcontents enthauptete. Darauf folgten in der Mitte noch drei weitere, bevor er sich wieder zu seinen Kampfgefährten zurückteleportierte. Das ganze Manöver hatte nicht länger als fünf Sekunden gedauert.

Die Malcontents waren sichtlich geschockt. Ein Dutzend von ihnen ergriff in Panik die Flucht. Mikhail atmete einmal tief durch, dann stieß er ein nächstes Kriegsgeheul aus und schwang das Schwert und die Axt über seinem Kopf. Das allein genügte, damit drei weitere Malcontents es mit der Angst zu tun bekamen und sich zum Amüsement von Mikhails Gefährten schleunigst davonmachten.

„So, jetzt steht es nur noch zwölf gegen vier“, bemerkte Zoltan.

„Na, dann weiter so“, ergänzte J.L.

„Und? Worauf warten wir noch?“, fragte Jack.

Mit einem lauten Schrei stürzten sie sich auf die Malcontents. Mikhail fertigte gleich zwei von ihnen mit einem einzigen Schwertstreich ab und erledigte anschließend einen dritten mit der Streitaxt. Mit einem Seitenblick konnte er sich vergewissern, dass seine Gefährten ebenfalls gute Arbeit verrichteten. Jack hatte bereits zwei der Malcontents erlegt und war mit dem dritten beschäftigt, einem besonders hässlichen Exemplar mit einer breiten Narbe entlang seiner einen Gesichtshälfte. Zoltan und J.L. hatten jeweils ihre ersten Gegner besiegt und befassten sich gerade mit den nächsten.

Die beiden verbleibenden Malcontents entdeckte Mikhail, als sie versuchten, sich von hinten an Zoltan und J.L. heranzuschleichen. Typisch Malcontent. Jemanden hinterrücks zu erstechen, gehörte zu ihrem Standardrepertoire.

Mikhail teleportierte sich zum ersten hinüber und machte ihm den Garaus. Dann trat er auf den anderen zu und machte: „Buh!“

Ein kurzer Aufschrei. Dann hatte der sich wegteleportiert. Mikhail steckte seine Axt zurück in den Gürtel, um sich seelenruhig den Ausgang des restlichen Kampfes anzuschauen.

In das laute Klirren der Schwerter hinein erklang plötzlich Musik. Mikhail drehte den Kopf. Sie schien aus Jacks Jackentasche zu kommen. Eine schwungvolle Version des Hits „That’s Amore“.

Fluchend schlug Jack auf das Narbengesicht ein, sodass der Malcontent sich gezwungen sah, etliche Meter zurückzuweichen. Dann zog Jack sein Handy aus der Tasche und schaute aufs Display.

„Du musst da jetzt nicht rangehen“, murmelte Mikhail halb zu sich selbst.

„Es ist Lara“, verkündete Jack, während er den Malcontent erneut abwehrte. „Wenn ich nicht rangehe, macht sie sich Sorgen.“

Mikhail verzog das Gesicht. Gott sei Dank war er davor gefeit, in die Falle zu gehen, in der die meisten seiner Freunde bereits steckten. Frau und Kinder? Nie wieder!

„Hallo, Bellissima“, meldete sich Jack. Sein Gegner sah dadurch, dass er abgelenkt war, seine Chance gekommen und griff an, jedoch hatte Jack keine Mühe, ihn zurückzuschlagen.

„Das passt im Augenblick ein bisschen schlecht, Lara. Kann ich dich in zwanzig Minuten zurückrufen?“ In diesem Moment bemerkte er, dass Zoltan gerade mit seinem Gegenüber fertig geworden war. „Kann auch schon in zehn Minuten sein“, korrigierte er sich.

Dann hörte er eine Weile zu, während er die Finten des Narbengesichts parierte. „Nein, es ist nichts los. Hier ist alles ruhig.“ Auch den nächsten Vorstoß des anderen konnte er geschickt abwehren. „Der Lärm? Das ist nichts. Die Jungs machen nur ein wenig Fechttraining.“

Mikhail unterdrückte ein Knurren und steckte sein Schwert ins Futteral zurück, während J.L. Wang seinen Gegner ins Herz traf und ihn zu Asche werden ließ. Darauf gesellte sich dieser zu Mikhail und Zoltan, die das Schauspiel beobachteten, das Jack ihnen bot.

Der musste gerade mit einem Satz zurückweichen, da der Vernarbte versuchte, ihm die Knie zu durchschlagen. „Nein, warte mit dem Essen nicht auf mich. Aber sei so lieb und stell mir eine Flasche Blardonnay in den Kühlschrank. Ich komm bald nach Hause.“

Mikhail verdrehte die Augen, und Zoltan steckte mit einem resignierten Seufzer sein Schwert weg. Jack hätte seinen Gegner schon vor wenigstens fünf Minuten töten können, wenn er bei der Sache gewesen wäre.

„Iss schön, wenn du Hunger hast. Immerhin musst du ja jetzt für zwei essen.“ Mikhail war schon längst ungeduldig, doch jetzt schaute auch J.L. auf die Uhr. Jack wehrte noch immer die Attacken ab und telefonierte seelenruhig weiter. „Nein, ich habe nie gesagt, dass du zu dick bist. Ich denke, du bist … oh, merda.“ Wieder war Jacks Reaktionsvermögen gefordert, wenn er nicht einen Blick auf seine eigenen Eingeweide werfen wollte. „Nein, Bellissima, natürlich habe ich nicht dich gemeint. Ich sprach mit …“

„Das reicht jetzt!“ Mikhail trat vor, ergriff die eine Hand des Narbengesichts und zerquetschte sie in seiner Faust, sodass der Malcontent vor Schmerz laut aufschrie und das Schwert fallen ließ. Dann schickte Mikhail den hässlichen Typen mit einem Kinnhaken zwanzig Meter weiter zu Boden, wo der erst einmal liegen blieb, ohne sich zu rühren.

Jack warf Mikhail einen dankbaren Blick zu und trat ein wenig beiseite, um sein Telefonat fortzusetzen. „Lara, du bist schöner als je zuvor.“ Auch er steckte sein Schwert in die Scheide. „Ich weiß, dass du die Arbeit vermisst, aber wir haben vereinbart, dass du jetzt kein Risiko eingehen solltest. Ja, hier ist wirklich alles sicher, aber – warum habe ich denn plötzlich diesen Hall in der Leitung? Hast du die Freisprechanlage eingeschaltet? Lara …“ Jack verstummte, als ein Schatten neben ihm Gestalt annahm. Lara konnte es nicht sein, weil sie als Sterbliche nicht die Fähigkeit besaß, sich zu teleportieren.

Es handelte sich also um einen Vampir und zwar eindeutig um einen weiblichen, wie Mikhail im Mondschein feststellte. Ihr Kopf war von einer schwarzen Kappe aus dünnem elastischem Stoff verhüllt, der wie eine Maske auch die Augenpartie bedeckte. Wer sie auch sein mochte, sie war atemberaubend. Sie trug schwarze Stiefel und Handschuhe aus Leder, und der Rest steckte in einem ebenfalls schwarzen, hautengen Catsuit. Lange, schlanke Beine, schön geschwungene Hüften. Um die schmale Taille schlang sich eng ein Multifunktionsgürtel. Dazu volle, feste Brüste, nicht zu groß, aber eine hübsche Handvoll. Nicht, dass er die Absicht hatte … Mikhail rief sich selbst zur Ordnung.

Irgendetwas an ihr kam ihm vertraut vor. Zwar war die obere Gesichtshälfte verdeckt, aber trotzdem kam ihm der Rest bekannt vor. Bei wem hatte er diese fein geschwungenen Lippen schon einmal gesehen? Auch die Art, wie sie ein wenig trotzig ihr Kinn vorreckte, als könnte sie einen Mann bloß mit einem einzigen herablassenden Blick in die Knie zwingen. Ja, das hatte er schon einmal in einer Show auf einem Fernsehkanal des Digital Vampire Network gesehen. Er schaute bestimmt nicht viel Fernsehen, aber diese eine Show ließ er sich nie entgehen.

War sie es wirklich? Wie oft hatte er sie sich vorgestellt – nackt auf einem Stapel von Tierfellen.

Sie fuhr herum, und ihr schwarzer Seidenumhang wehte durch die Luft, während sie ihren Blick umherschweifen ließ. Offenbar zu dem Schluss gekommen, dass ihr keine Gefahr drohte, wandte sie sich der Gruppe um Mikhail zu und warf sich ein wenig theatralisch in Pose. Breitbeinig stand sie in ihren Stiefeln da. Die Fäuste in den Handschuhen in die Hüften gestemmt, die Brust herausgedrückt und das Haupt stolz erhoben, musterte sie die vier Männer. Dann bedachte sie Zoltan und J.L. mit einem hoheitsvollen Nicken.

Als ihr Blick dann auf Mikhail fiel, der sie die ganze Zeit fest im Auge behielt, wurde ihre Miene für einen Moment starr. Dann wandte sie sich rasch ab.

Sie war es ohne Zweifel. Ihre Augen hatten einen ganz eigentümlichen Blauton. Lavendelblau. In über sechshundert Jahren war ihm noch niemand mit Augen wie ihren begegnet. Sie war der schönste weibliche Vampir der Welt. Leider auch der hochnäsigste.

Autor

Entdecken Sie weitere Bände der Serie

Love At Stake