Nackt ertappt

– oder –

 

Rückgabe möglich

Bis zu 14 Tage

Sicherheit

durch SSL-/TLS-Verschlüsselung

Benedict hat Leben und Karriere im Griff und soll die bildschöne April kennenlernen. Perfekt. Doch da sieht er, wie sich Aprils verruchte Schwester Maya in der Badewanne befriedigt! Die Luft vibriert vor Sinnlichkeit, und Ben kann sein Glück nicht fassen, als Maya ihn verführt. Die unausweichliche Affäre überwältigt ihn so, dass bald seine Firma leidet. Um die zu retten, tut Ben sich mit April zusammen, Mayas Schwester - Mayas verhasster Schwester! Plötzlich merkt Ben, dass er seine große Liebe riskiert …


  • Erscheinungstag 06.02.2020
  • Bandnummer 33
  • ISBN / Artikelnummer 9783745751796
  • Seitenanzahl 180
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Maya

Als ich Benedict Chivers das erste Mal sah, war ich gerade kurz vor dem Orgasmus.

Ich hatte einen langen, aufreibenden Tag im Büro hinter mir – genaugenommen im Büro von meinem Arschloch von Vater. Seit dem Moment, als ich aus dieser Folterkammer entkommen war, hatte sich alles in mir nach einem heißen, beruhigenden Schaumbad gesehnt.

Sich wohlig im heißen Wasser ausstrecken und entspannen, das hat mich schon immer scharfgemacht. Es muss daran liegen, dass mir das heiße Wasser zwischen den Schenkeln entlangströmt und dass meine Haut sich durch den Badeschaum so glitschig und gut anfühlt.

Jedenfalls war ich gerade tief in eine meiner schönsten Sexfantasien vertieft, als ein kraftvoll gebauter und atemberaubend gut aussehender Mann durch die unverschlossene Badezimmertür hereinkam und mich dabei erwischte, wie ich mit den Fingerspitzen meine Klitoris stimulierte und wie mein Körper direkt auf die dringend benötigte Entspannung zusteuerte.

An dieser Stelle sollte ich darauf hinweisen, dass er nicht zufällig von der Straße in mein Apartment gekommen ist. Ich hatte gerade für ein paar Wochen im Haus meines Vaters in Kensington gewohnt, während in meinem Apartment die beängstigend veralteten Stromleitungen erneuert wurden. Eigentlich hatte ich bei meiner Freundin Bella unterkommen wollen, aber mein Vater hatte darauf bestanden, dass ich stattdessen bei ihm wohne. Und wenn mein Vater auf etwas besteht, hat man dem gefälligst Folge zu leisten.

Ich schwöre, es war ein reines Versehen, dass ich die Tür nicht abgeschlossen hatte – aber ich kann nicht behaupten, dass ich es jetzt bereue.

Der Fremde sah mich aus seinen durchdringenden, zinngrauen Augen an, und bei seinem Blick fühlte ich mich wie hypnotisiert. Mein Atem stockte, mein Puls raste los, und das Dopamin durchströmte mich, während ich seinen Blick wie gebannt erwiderte.

Er stand einfach nur da. Seine festen Lippen waren leicht geöffnet, und aus seinen unglaublichen Augen blickte er mich an. Tief und durchdringend. Als ob es nichts anderes mehr auf der Welt geben würde als mich, nackt in dieser Wanne.

Die Faszination in seinem Blick machte mich so heiß, dass ich meine Finger wieder bewegte. Es fühlte sich an, als würde ich in seinem intensiven, eindringlichen Blick versinken. Die glühend heiße, ungeteilte Aufmerksamkeit von ihm spürte ich überall in meinem Körper.

Über das sanfte Plätschern des Wassers hinweg konnte ich seinen Atem hören. Schneidend scharf stieß er die Luft aus. Ich war wie berauscht von meiner Lust und dem Drang zu beenden, was ich begonnen hatte, aber ich bemerkte trotzdem, wie er die Schultern anspannte und die Fäuste ballte, als müsse er sich mit aller Macht beherrschen, die Hände bei sich zu behalten, um nicht ins Wasser zu greifen und mich zu berühren.

Dieser Gedanke gab mir den Rest. Der Orgasmus stieg in mir auf, und der gierig-begehrliche Blick und das unverhohlene Verlangen in den Zügen des Mannes ließ mich kommen. Die überwältigenden Wellen rissen mich mit, das laute Stöhnen stieg in meiner Kehle hoch, und ich konnte nicht mehr klar sehen, so schwindelerregend wirbelte mir der Höhepunkt in den Kopf.

Anscheinend schockierte ihn, dass ich meine Lust laut hinausschrie. Es riss ihn aus seinem schamlosen Voyeurismus. Als meine Welt wieder mit der Wirklichkeit eins wurde, konnte ich sehen, dass er einen Schritt nach hinten tat, die Stirn runzelte und hektisch blinzelte, als würde er gerade wieder zur Besinnung kommen.

Als die Ekstase in mir abebbte und ich wieder Luft bekam, konnte ich nur noch lachen.

Schließlich war das wirklich eine sehr lächerliche Situation.

„Freut mich, Sie kennenzulernen. Danke für den optischen Reiz“, brachte ich lachend hervor.

Aber anstatt es ebenfalls mit Humor zu nehmen, sah mich der Mann nur kühl an, und das Lachen blieb mir im Hals stecken. Dann machte er auf dem Absatz kehrt, verließ schnell das Bad und knallte die Tür hinter sich zu.

Meine Verlegenheit schüttelte ich schnell ab und dachte lächelnd an den Blick des Mannes, als ich kurz davor war zu kommen. Er hatte es gewollt. Er wollte, dass ich komme. Er konnte einfach nicht wegsehen, obwohl er sich anscheinend über sich selbst ärgerte, weil er dazu nicht in der Lage war.

Der Gedanke, dass der Mann mich beim Masturbieren erwischt hatte, prickelte in mir. Das war irgendwie verboten und aufregend. Noch heißer fand ich allerdings, dass er sofort wieder hätte gehen können, es aber nicht getan hatte. Er war einfach dagestanden und hatte zugesehen, als hätte er einfach nicht anders gekonnt.

Dieser Gedanke gefiel mir unglaublich gut. Hatte ich so eine Macht über diesen aufregenden, gut aussehenden Fremden?

Wer war dieser Mann, und was hatte er hier um sechs Uhr abends im Haus meines Vaters zu suchen? Vor sieben kam mein Vater sonst nie nach Hause. Meistens ließ er sich erst ab neun wieder hier blicken.

Dieser Mann musste jemand Besonderes sein, wenn mein Vater früher als sonst von der Arbeit kam, um sich hier mit ihm zu treffen.

Ich stieg aus dem Bad und trocknete meine immer noch kribbelnde Haut mit einem der weichen, flauschigen Badetücher ab, von denen die Haushälterin immer übertrieben viele im Bad stapelte. Dann ging ich zu meinem Zimmer, um mich anzuziehen. Fast hoffte ich, noch mal dem mysteriösen Besucher mit den dunklen Augen über den Weg zu laufen. Aber das sollte wohl nicht sein.

Aus dem Erdgeschoss konnte ich gedämpfte Stimmen hören, wahrscheinlich von zwei Männern. Einer davon war ganz sicher mein Vater, das erkannte ich am tiefen Timbre der Stimme. Wahrscheinlich war der mysteriöse Mann zurück nach unten gegangen, was auch immer die zwei da für ein Meeting haben mochten.

Beim Anziehen beeilte ich mich. Zu einem schlichten Tanktop zog ich mir die älteste und bequemste Jeans an, bevor ich nach unten ging.

„Maya, bitte komm rein.“

Beim dröhnenden Befehlston von meinem Vater erstarrte ich, als ich gerade auf Zehen am Wohnzimmer vorbeischlich, um mir ungesehen in der Küche noch ein großes Glas Wein zu gönnen, bevor es Zeit fürs Dinner war.

Mein Vater hatte darauf bestanden, dass ich ihm, solange ich hier bei ihm wohne, beim Dinner Gesellschaft leiste. Ich musste definitiv beschwipst sein, um eine ausgedehnte Mahlzeit mit ihm zu ertragen, während der wir zwei schweigend da saßen und jeden Blickkontakt zu vermeiden versuchten.

Widerstrebend wandte ich mich um und ging zur Tür des Esszimmers. Was in aller Welt würde jetzt passieren, wenn ich dort hineinging? Mein Vater stellte mich nur äußerst selten Geschäftspartnern vor. Es war immer meine ältere Schwester April, mit der er sich schmückte. Sie war der Sonnenschein der Familie. Im Vergleich zu ihrer makellosen Erscheinung war ich nur das schwarze, sehr schwarze Schaf.

Hatte dieser Typ meinem Vater erzählt, was gerade oben im Bad passiert war?

Ganz bestimmt nicht.

Letztlich kam er bei dieser Geschichte genauso schlecht weg wie ich, wenn nicht noch schlechter. Und mein Vater war kein Mensch, der es duldete, wenn man bei seiner Familie irgendwelche Grenzen überschritt. Dieser Kerl hatte eine seiner Töchter im Bad überrascht. Wie ich gehört hatte, hatte mein Vater Männer schon für weit weniger geschäftlich ruiniert.

Mit hoch erhobenem Kopf betrat ich das Zimmer. Ich war fest entschlossen, mich von den beiden einflussreichen Männern nicht einschüchtern zu lassen. Meinem Vater schenkte ich das unterwürfige Lächeln, das ihn sofort misstrauisch machte, wie ich an seinem mürrischen Stirnrunzeln erkennen konnte.

„Das ist Benedict Chivers. Er ist einverstanden, dass du in den nächsten Wochen für ihn in seiner Firma Ergo-i Software arbeitest, während ich in New York bin.“

Er deutete auf den Mann, der mich vor nicht mal zehn Minuten beobachtet hatte, als ich mich selbst zum Höhepunkt gebracht hatte. Jetzt stand er stocksteif im Wohnzimmer meines Vaters und hielt ein großes Glas mit zehn Jahre altem Scotch in seiner kräftigen Hand.

Wieder konnte ich kaum fassen, wie attraktiv dieser Mann aussah. Bei seinem kantigen Kinn und den dunklen Augen konnte ich den Blick kaum von diesem hübschen Kerl abwenden.

Sein Gesicht war kantig, die hohen Wangenknochen ausgeprägt. Das pechschwarze Haar trug er nach hinten gekämmt. Ich konnte keine einzige graue Strähne entdecken. Für einen Geschäftsführer musste er noch ziemlich jung sein. Ich schätzte ihn auf Anfang dreißig. Wie groß er war! Dieser Kerl musste mindestens eins neunzig sein! Bei seinen breiten Schultern und den langen Gliedmaßen hätte ich mich ihm am liebsten an den Hals geworfen und mich an ihm gerieben, nur um diese Wahnsinnskraft aus nächster Nähe zu spüren.

„Du wirst ihn in allem unterstützen, bei dem er deine Hilfe braucht“, fuhr mein Vater fort. Anscheinend hatte er überhaupt nicht mitbekommen, was hinter seinem Rücken da oben im Bad geschehen war. Zum Glück! Es wäre wirklich schade, wenn der rätselhafte, sexy Mr. Chivers beruflich ruiniert würde.

„Protokoll führen, Termine organisieren, so was in der Art. Du übernimmst den Job seiner leitenden Sekretärin, die sich gerade von einer OP erholt. Sein übriges Assistenzteam wird deine Arbeit auch überwachen und kann dir helfen, wenn du Fragen hast.“

Ich hörte auf, Benedict Chivers eindringlich zu mustern, und wandte mich ab. Es nervte mich ein bisschen, dass er es schaffte, meinen Blick zu erwidern, als hätten wir uns noch nie im Leben gesehen. Dann lächelte ich meinen Vater unterwürfig an.

„Es wird für dich von Vorteil sein, den Büroalltag in einer anderen Firma mitzuerleben.“ Er ignorierte mein ungewöhnlich respektvolles Verhalten einfach. „Besonders, wenn du es tatsächlich damit ernst meinst, dir dein eigenes Unternehmen aufzubauen.“

Aus seinem Mund klang das Wort „Unternehmen“ so, als hätte ich vor, ein schäbiges Bordell oder ein Waffenkartell zu gründen.

Ich konnte förmlich spüren, wie sich mir vor Wut die Nackenhärchen aufrichteten.

Dabei plane ich im Grunde, ein Unternehmen für kundenspezifisch angefertigte Schmuckstücke zu gründen. Diese Idee geht mir schon seit Jahren durch den Kopf. Ich wäre die Erste, die zugibt, dass ich bis jetzt noch nicht viel mit meinem Leben angefangen habe. Gut möglich, dass ich mir ein bisschen zu viel Zeit für Partys genommen habe. Aber an meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag bin ich zu einer Erkenntnis gelangt, als mir klargeworden ist, dass all meine Freunde im Gegensatz zu mir in ihrem Leben nach vorn blicken. Seitdem habe ich hart daran gearbeitet, mich wieder mehr auf meine Ziele zu konzentrieren.

Leider braucht man zur Gründung eines Unternehmens für Schmuck verdammt viel Grundkapital, und wenn man damit Gewinn machen möchte, muss man wirtschaftlich eine Menge beachten. Genau in dieser Hinsicht habe ich mich seitdem weitergebildet und im letzten Jahr Abendkurse besucht. Mein Tutor findet, dass ich es schaffen kann, aber ich weiß selbst, dass mir noch eine Menge an Praxiswissen und Erfahrung fehlt.

Nach langem Hin und Her hat mein Vater endlich eingewilligt, dass ich über meinen Treuhandfonds verfügen kann, wenn ich ihm beweise, dass ich mich aufs Geschäftliche konzentrieren kann. Mit diesem Geld kann ich dann mein Unternehmen gründen. Schließlich kosten allein die Edelsteine und Edelmetalle schon eine Menge. Obwohl mein Vater Milliardär ist, war er bei meinen Schwestern und mir schon immer schrecklich geizig, weil er wollte, dass wir den „wirklichen Wert von Geld zu schätzen lernen“.

Besonders streng ist er in dieser Hinsicht mit mir. Seit dem Ärger mit den Designer-Höschen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Als Gegenleistung für sein Entgegenkommen musste ich ihm versprechen, dass ich sechs Monate meines Lebens dafür opfere, in unserem Familienunternehmen das Geschäft von Grund auf zu erlernen. Allerdings hat er mir bisher noch nicht viel zugetraut. Ich darf nur endlose Mengen Kaffee besorgen und Dokumente einscannen und dann schreddern. Mir kommt es vor, als würden Millionen zehn Jahre alte Akten in diesem staubigen Keller liegen. Höchstwahrscheinlich ist das nicht mal eine sinnvolle Arbeit. Er hat sich das bestimmt nur ausgedacht, um mir den Mut zu nehmen.

Jetzt soll anscheinend dieser Kerl mich babysitten, während mein Vater in die Staaten fliegt. Offenbar glaubt er mir nicht, dass ich mein Versprechen halte, auch in seiner Abwesenheit hart zu arbeiten und das Partyleben zu vergessen.

Allerdings bin ich ganz froh darüber, wenn Benedict Chivers mich als mein Boss herumscheucht. Gut möglich, dass mir das sogar Spaß macht. Das werde ich aber ganz bestimmt nicht einfach so tatenlos über mich ergehen lassen. Es sei denn, er lässt noch ganz anderes über mich ergehen. Das könnte mir gefallen. Und ihm hat es definitiv auch gefallen, da zu stehen und zuzusehen, wie ich es mir in der Wanne selbst besorge. Auch wenn er jetzt so tut, als sei das nie geschehen.

Ich fand, zum Ausgleich sei es bestimmt ganz unterhaltsam, wenn ich auch ein bisschen Spaß mit diesem Kerl habe. Deshalb wandte ich mich ganz sachlich und respektvoll an den Mann, der bereits sehr genau wusste, wie ich aussah, wenn ich gerade zum Höhepunkt kam.

„Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Chivers. Ich freue mich sehr darauf, mit Ihnen zu kommen und zu arbeiten.“ Schnell schüttelte ich den Kopf und verzog die Nase, als hätte ich mich nur unglücklich ausgedrückt. „Ich meinte, in Ihre Firma zu kommen und bei Ihnen zu arbeiten.“

So unschuldig wie möglich lächelte ich ihn an und zeigte dabei mein Grübchen. Allerdings verrieten mir sein düsteres Stirnrunzeln und sein scharfsinniger Blick, dass er genau wusste, was ich da tat. Würde er mich dafür später noch büßen lassen? Das konnte ich nur hoffen.

„Freut mich auch, Maya. Schön, dass Sie zu uns an Bord kommen“, erwiderte er sachlich.

Obwohl er sehr vorsichtig war, sich keinerlei Zweideutigkeit anmerken zu lassen, lief mir beim Klang seiner tiefen, leicht heiseren Stimme ein Schauer über den Rücken. Ich schwöre, ich hätte auf der Stelle kommen können.

In Gegenwart dieses Mannes cool zu bleiben, das würde wirklich eine Herausforderung werden.

„Ich hoffe, Ihre Zeit bei Ergo-i wird für Sie lehrreich. Wir haben alle eine Menge zu tun, aber wenn ich Ihren Vater richtig verstehe, kommen Sie schnell zurecht, wenn man Ihnen zeigt, wo’s langgeht.“ Dabei wirkte sein Blick so versteinert wie das hundertfünfzig Millionen Jahre alte versteinerte Fossil auf dem Kaminsims meines Vaters.

Ein Anflug von Frustration überkam mich. Sahen diese zwei mich tatsächlich so? Dass ich ausführliche Anleitungen brauchte, um Heißgetränke zu servieren und Unterlagen hin und her zu schieben?

„Okay, tja, wenn das alles ist, was zu sagen war … Da wartet in der Küche noch ein Glas Wein auf mich“, erwiderte ich kühl und wollte auf einmal nur noch raus aus diesem Raum. Die Nähe dieses Kerls warf mich schwer aus der Bahn.

Knapp nickte ich den beiden Männern zu und zog mich rasch aus dem Zimmer zurück. Ich rannte fast den Flur entlang, um die sichere Distanz der Küche zu erreichen.

Noch ehe ich an meinen Fluchtort gelangen konnte, hörte ich hinter mir schwere Schritte und spürte den eisernen Griff meines Vaters am Arm, der mich stehen bleiben ließ.

Widerstrebend wandte ich mich zu ihm um und sah ihn an. Was für Kränkungen standen für heute Abend auf dem Plan?

„Ich erwarte, von Benedict nichts anderes zu hören, als dass du tadelloses Verhalten an den Tag gelegt hast, während du für ihn gearbeitet hast“, sagte er in dem leisen eisigen Tonfall, den er immer dann einsetzt, wenn er will, dass die Leute ihm sehr genau zuhören.

Als ob jemals irgendjemand wagen würde, ihm nicht zuzuhören!

„Ich hoffe darauf, dass er und April sich auf Anhieb verstehen, wenn sie erst aus China zurückkommt. Er ist ein sehr kluger und ehrgeiziger Mann mit einer aufstrebenden Firma. Seine und unsere Familie miteinander zu verschmelzen wäre für alle von großem Vorteil. Deshalb, bitte, bei allem, was dir lieb ist, tu nichts, was den Ruf unserer Familie gefährden könnte, während du für diesen Mann arbeitest.“

Es stand mehr als nur ein Elefant in diesem Raum. Immer wenn ich mit meinem Vater zusammen war, kam es mir vor, als würde eine ganze Elefantenherde herumstampfen.

Ich hasse es, dass er immer mit mir spricht, als sei ich nicht vierundzwanzig, sondern erst vierzehn. Allerdings ist es schon fast ein Wunder, dass er überhaupt mit mir spricht, nach allem, was ich mir als Vierzehnjährige geleistet habe. Mein Verhalten von damals hat unser aller Leben unwiderruflich verändert. Besonders das meiner Mutter.

Die stechenden Schuldgefühle, die mich seit jenem entsetzlichen Tag überkommen, musste ich schnell verdrängen. Ich setzte ein unbekümmertes Lächeln auf. Mittlerweile schaffe ich es meisterhaft, unbekümmert zu lächeln, selbst wenn ich innerlich zu sterben glaube.

„Ich werde heute Abend nicht mit dir essen“, fügte er hinzu. „Ich gehe mit Benedict in den Club um die Ecke.“

Mein Vater meinte den elitären Club, zu dem nur Männer Zutritt haben und bei dem er im Vorstand sitzt. In diesem Club würde ich mich niemals blicken lassen, selbst wenn ich nicht die stolze Besitzerin einer Vagina wäre.

„Viel Spaß euch beiden“, erwiderte ich nur, wand mich aus dem Griff meines Vaters und nickte höflich.

Dann wandte ich mich ab und lief zur Küche. Mehr denn je brauchte ich jetzt dieses Glas Wein.

Vielleicht wäre es sogar eine ganz gute Erfahrung für mich, bei Benedict Chivers zu arbeiten. Das versuchte ich mir jedenfalls einzureden, während ich das größte Weinglas nahm, das ich finden konnte, und es bis zum Rand mit einem Sancerre aus dem riesigen Kühlschrank füllte. Es würde mir den Arbeitstag bestimmt versüßen, wenn ich ab und zu einen Blick auf diesen Kerl werfen konnte. Und wenn wir uns eines Abends vielleicht näherkommen würden, wenn er noch Überstunden machte und alle anderen bereits zu Hause waren, dann würde vielleicht der Funke zwischen uns überspringen und diese Mauer aus Eis wegschmelzen, die er so hastig zwischen uns errichtet hatte.

Das wäre gut, aufregend und verboten. Besser ging’s nicht.

Außerdem würde es mir riesige Genugtuung verschaffen, meiner perfekten Schwester eins auszuwischen, indem ich schon mal mit dem Mann schlafen würde, der für sie bestimmt war.

Es gibt Tage, da ist meine Schwester fast genauso schlimm wie mein Vater mit ihren Vorwürfen und den missbilligenden Äußerungen über meinen Lebenswandel.

Ihrer Meinung nach würde es unserer ganzen Familie besser gehen, wenn ich nie geboren wäre. Das hat sie mir wortwörtlich so gesagt, als wir zwei noch jünger waren. Direkt ins Gesicht. Ich habe nur gelacht, aber tief in mir ist etwas gestorben. Selbst heute noch behandelt sie mich, als sei ich Dreck unter ihrer Schuhsohle. Ständig hacken sie und mein Vater wegen irgendwas auf mir herum.

Das ist so, als würde ich ständig von der Anti-Spaß-Polizei verfolgt.

Wenn meine kleine Schwester Juno nicht wäre, die von meinem Vater fast immer ignoriert wird, als würde sie gar nicht existieren, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie in seiner Gegenwart meistens nach unten sieht und kein Wort sagt, würde ich mich auf Familienfeiern überhaupt nicht mehr blicken lassen.

Juno ist allerdings völlig anders als die übrigen Mitglieder der Darlington-Hume-Familie. Sie ist fleißig und einfühlsam, ganz im Gegensatz zu meinem weltgewandten herrischen Vater, und ich habe ständig den Drang, sie deswegen beschützen zu müssen. Wenn sie vor einem steht, zieht sie oft die Schultern nach vorn und senkt den Kopf, als wolle sie keinerlei Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Ich glaube, das hat angefangen, als sie als Teenager Pickel bekam und stark zugenommen hat. Jedenfalls wurde sie deswegen auf der Schule gehänselt, bis ich mich eingemischt habe und es mit diesen Bitches aufgenommen habe.

Niemand behandelt die Menschen schlecht, die mir etwas bedeuten.

Niemand!

Das alles ist jedenfalls die Hintergrundgeschichte dazu, wieso ich jetzt hier über den auf Hochglanz polierten Tisch im Besprechungsraum hinweg in Benedict Chivers kluges, schönes Gesicht sehe. Es geht um die Geschäfte seiner millionenschweren Softwarefirma, alle reden über Zahlen, und Benedict Chivers ignoriert mich einfach.

Ich arbeite jetzt schon fast eine Woche hier, und er hat kaum ein Wort zu mir gesagt. Er sieht nicht mal in meine Richtung, und sämtliche Anweisungen von ihm lässt er mir von einem seiner übrigen Assistenten ausrichten.

Ja, das regt mich auf, verdammt!

Ich kann es nicht ausstehen, wenn man mich behandelt, als sei ich kein bisschen Aufmerksamkeit wert. Das musste ich mir über all die Jahre hinweg schon oft genug bei meinem Vater aushalten. Benedict Chivers werde ich das nicht durchgehen lassen.

Ich hatte ja nicht geplant, vor ihm zu masturbieren, aber seit meinem ersten Tag hier behandelt er mich so kühl, als hätte ich es drauf angelegt, ihn in Verlegenheit zu bringen. Allerdings muss ich zugeben, ich habe den Ruf, ein bisschen wild zu sein.

Der einzige Grund für die Quälerei, die ich in den nächsten Tagen über mich ergehen lassen werde, besteht darin, aller Welt zu beweisen, dass mehr in mir steckt als nur ein Partygirl. Dass auch ich ein Mensch bin, der Respekt verdient. Die ganze Schufterei und das Einschleimen wird sich für mich letztlich auszahlen, wenn ich eines Tages mein eigener Boss sein möchte. Vielleicht schaffe ich es sogar, meinen Vater zu beeindrucken, wenn ich in meinem Leben Erfolg habe.

Da hat es schon Seltsameres gegeben.

Natürlich rechne ich nicht damit. Mein Vater hat Schutzmauern um sich und seine Emotionen errichtet, die so weit emporragen, dass man die Höhe nicht mal abschätzen kann. Ich weiß das genau, schließlich habe ich mir im Lauf der Jahre oft genug den Kopf daran gestoßen.

Aber genug davon. Ich habe noch nie in Selbstmitleid gebadet, und damit werde ich auch jetzt ganz sicher nicht anfangen. Ich schmiede mir mein eigenes Glück, und ich werde dabei verdammt gute Arbeit leisten.

Jetzt beobachte ich meinen neuen Boss, der gerade mit hypnoseähnlicher Kontrolle das Meeting leitet. Er zieht die volle Aufmerksamkeit seiner kleinen Bediensteten und ihren Respekt auf sich, wie er da zielgerichtet alle Punkte der Tagesordnung durchgeht. Dabei verhält er sich sehr geschickt, elegant und selbstbewusst. Mich durchrieseln kleine Schauer der Bewunderung, die sich zwischen meinen Schenkeln zu einem erotischen Pochen sammeln und meine Haut erwartungsvoll kribbeln lassen.

Obwohl er sich in meiner Gegenwart ständig benimmt, als hätte er einen Dildo im Arsch – oder vielleicht auch gerade deswegen –, finde ich diesen Mann einfach faszinierend.

„Möchten Sie, dass ich Ihnen irgendetwas hole, Mr. Chivers? Vielleicht eine Tasse Tee?“ Ich stelle ihm die Frage in einer kurzen Pause des Meetings nur, damit er mir in die Augen sehen muss. Seit ich hier angefangen habe, hat er mich nicht direkt angesehen, und ich will wenigstens ein paar verdammte Sekunden seiner Aufmerksamkeit bekommen, ehe wir uns ins Wochenende verabschieden.

„Nein, danke, Maya“, erwidert er, und ich halte unwillkürlich die Luft an, während ich darauf warte, dass er mich aus diesen dunklen, sinnlichen Augen ansieht.

Doch das tut er nicht. Stattdessen blickt er auf sein Tablet mit den Notizen für das Meeting, die ich haarklein für ihn ausgearbeitet habe. Hat meine Gegenwart denn überhaupt keinerlei Wirkung auf ihn?

Scheiße!

Ich entschuldige mich, mache den Umweg um den gesamten Besprechungstisch herum und sorge dafür, dass ich, als ich am Kopfende an ihm vorbeikomme, mit der Hüfte leicht an seine Schulter stoße, während ich so tue, als müsse ich mich an ihm vorbeizwängen. Dann verschwinde ich in den Waschraum.

Sobald ich dort drin bin, blicke ich starr mein Spiegelbild an. Bin ich wirklich bereit dazu, das zu tun, was mir gerade durch den Kopf geht? Ich denke daran, seit mir klargeworden ist, dass mich Benedict und seine ihn anbetende Belegschaft das gesamte Meeting hindurch herablassend behandeln werden. Sie reden über die Betriebsrenten, und ich muss das absolut sinnfreie Protokoll führen.

Anscheinend folgt Benedict Chivers dem Beispiel meines Vaters und versucht, mir sämtliche Lebensenergie zu rauben, indem er mich mit einer endlosen Abfolge von Tabellen, Diagrammen und Präsentationen quält.

Im Moment kann ich von Glück sagen, wenn ich es überhaupt jemals schaffe, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Gut möglich, dass ich vorher schon längst an Langeweile gestorben bin.

Also, ja, verdammt! Ich habe den Mut, das hier jetzt durchzuziehen. Zumindest rede ich es mir ein, während ich unter meinen Minirock greife und meinen Slip nach unten ziehe, heraussteige und ihn in dem kleinen Schränkchen unter dem Waschbecken verstecke.

Nachdem ich mir den Rock glatt gestrichen habe, werfe ich mir im Spiegel ein letztes aufmunterndes Lächeln zu und verlasse den Waschraum.

Als ich zum Meeting zurückkehre, streicht mir die kühle Luft aus der Klimaanlage an meiner Pussy entlang. Das steigert die pochende Erregung noch, die in mir erwacht ist, als mir diese Idee gekommen ist.

Sehen wir doch mal, ob es Ihnen jetzt immer noch so leicht fällt, mich zu ignorieren, Mr. Chivers.

Ich setze mich jetzt an einen anderen Platz am Tisch, gleich rechts neben Benedict. Und während ich mich hinsetze, drehe ich den Stuhl unauffällig etwas zur Seite, sodass Benedict freie Sicht auf mich hat (sonst niemand), vorausgesetzt, er sieht überhaupt zu mir.

Ganz sittsam schlage ich die Beine übereinander und muss mir ein Lächeln verkneifen, als ich bemerke, wie sein Blick bei meiner Bewegung sofort zu mir geht, er aber schnell wieder wegsieht, als würde er sich dazu zwingen, mich nicht anzuschauen.

Ich tue es nicht sofort. Ich warte, bis einer seiner Mitarbeiter ausschweifend über kombinierte Maßnahmenpläne schwafelt. Dann erst ändere ich mit auffälligen Bewegungen meine Sitzposition. Mein Seufzen ist so leise, dass niemand außer Benedict es mitbekommt. Langsam hebe ich den Fuß und stütze den hohen Absatz des Schuhs auf die Metallstrebe vorn unter meinem Stuhl. Mein Knie schwebt jetzt in der Luft, und meine Beine sind leicht gespreizt. Mein Rock klafft etwas auf.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Benedict den Kopf dreht. Ich höre, wie er scharf einatmet, als er bemerkt, wie ich mich „versehentlich“ entblößt habe. Jetzt lasse ich ihn alles sehen, und als ich mich ihm zuwende, treffen sich endlich unsere Blicke. Ich sehe genau das, worauf ich seit dem Moment warte, als er im Bad meines Vaters den Blick nicht mehr von mir abwenden konnte.

Unverhohlenes Verlangen.

Heiße, brennende Lust.

Aber noch bevor ich lächeln kann, sieht er wieder weg und stellt seinem Mitarbeiter eine Frage, als sei gar nichts passiert.

Als sei ich überhaupt nicht hier.

Er ignoriert mich schon wieder.

Grenzenlos frustriert nehme ich den Fuß wieder herunter und schlage die Beine übereinander. Nur für den Fall, dass er doch wieder zu mir sieht, gebe ich mich nach außen hin vollkommen sachlich und cool. Auf keinen Fall soll Benedict Chivers jemals erfahren, wie tief er mich mit seiner Missachtung verletzt.

Es kommt mir vor, als würde sich das Meeting noch stundenlang hinziehen, obwohl am Ende beim Blick auf meine Uhr nur achtzehn Minuten vergangen sind. Achtzehn qualvolle, energieraubende Minuten.

Sobald Benedict die Gesprächsrunde beendet, stehen alle von ihren Stühlen auf, und ich suche Block und Stift zusammen, um auch aufzustehen, wobei ich mir den Rück über die Schenkel glatt streiche.

„Maya, Sie kommen bitte mit mir. Ich möchte Sie in meinem Büro sprechen. Jetzt sofort.“

Die letzten beiden Worte spricht Benedict so befehlend aus, dass ich keinen Zweifel daran habe, was mir jetzt bevorsteht. Die einzige noch offene Frage lautet, was genau ihm als Bestrafung vorschwebt.

Diese Frage lässt mich meinen Ärger vergessen, und sofort ist die heiß pochende Lust wieder da und lässt mich im Schoß feucht werden, während ich ihm zitternd in sein Büro folge. Leicht benommen höre ich noch, wie er seiner anderen Assistentin zuruft, er wolle nicht gestört werden.

Mit zitternden Fingern ziehe ich die Tür hinter mir ins Schloss und wende mich ihm zu. Mein Atem geht rasend schnell, aber ich halte den Kopf hoch erhoben.

Ganz bestimmt werde ich vor diesem Kerl jetzt nicht klein beigeben.

2. KAPITEL

Benedict

Maya Darlington-Hume bedeutet nichts als Ärger. Das weiß jeder.

Genau wie alle anderen habe auch ich in den Klatschspalten darüber gelesen, wie sie an der Seite von irgendwelchen It-Boys aus Nachtclubs torkelt und betrunken oder unter Drogen den Stinkefinger in die Kameras hält. Auch die pixeligen, rangezoomten Fotos kenne ich, auf denen sie spätnachmittags auf dem Grundstück von Primrose Hill herumhängt und einen Takeaway-Kaffee in der Hand hält, während sie sich anscheinend von einer der wilden Partys erholt, die sie am Abend zuvor bei sich zu Hause veranstaltet hat.

Das alles löst bei mir ein Brennen im Magen aus. Es stört mich nicht, wenn Frauen sich amüsieren, aber ich habe im Lauf meines Lebens genug Erfahrungen mit verwöhnten und gelangweilten reichen Frauen gesammelt, um eine dieser Frauen zu erkennen, wenn ich sie vor mir habe.

Als Teenager habe ich als Hausmeister in Tinderly gearbeitet. Das ist die berühmteste und wohlhabendste Mädchenschule des ganzen Landes. Sie lag nur ein paar Meilen von dem Ort entfernt, wo ich aufgewachsen bin. Wir haben in einem heruntergekommenen Fertighaus am Rand von Oxford gelebt, aber das Leben dieser Mädchen war Millionen Meilen von dem entfernt, was ich als Kindheit erlebt habe.

In dieser Schule habe ich gearbeitet, bis ich zwanzig war. Jeden Penny habe ich gespart, um endlich dem Leben entfliehen zu können, das ich so satt hatte. Mein Vater war ein asozialer, versoffener Nichtsnutz, und seit ich denken kann, wollte ich Geld verdienen, um meine Mutter retten zu können, sie in ein anderes Zuhause zu bringen, damit wir zwei diesen Scheißkerl niemals wiedersehen müssen.

Nur so habe ich es in Tinderly aushalten können. Es war wie ein ständiger Drahtseilakt über einem gefährlichen Minenfeld, das aus gelangweilten und lustgesteuerten pubertierenden Mädchen bestand. Ich schwöre bei Gott, mir ist dort keine einzige Schülerin begegnet, von der anzunehmen war, sie würde jemals ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft werden. Es war glasklar, dass sie alle letztlich nur vom riesigen Vermögen ihrer Eltern leben würden oder vom Geld ihrer zukünftigen, selbstzufriedenen, adligen Ehepartner.

Aus meiner Perspektive des niederen Bediensteten heraus habe ich mir von diesen Mädchen alles bieten lassen müssen: Ich wurde von den Privilegierten beschimpft, und nicht selten musste ich mir versteckte Drohungen anhören, sie würden dafür sorgen, dass ich gefeuert werde, wenn ich ihnen nicht sexuell zu Diensten bin. Als ob ich irgendein Sexspielzeug sei, das ihnen zu ihrer Unterhaltung zur Verfügung steht! Zum Glück waren diese Drohungen immer nur leeres Gerede, aber die grausame Verachtung, mit der sie mich behandelt haben, wenn ich mich geweigert habe, mich auf irgendeine Weise mit ihnen einzulassen, war verletzend genug.

Diese Schule war wie ein schrecklicher Mikrokosmos einer verzogenen, abgestumpften und korrupten Gesellschaft, der ich nach Möglichkeit in meinem gesamten Arbeitsleben aus dem Weg gehe.

Leider muss ich mich, damit meine Softwarefirma auch weiterhin Marktführer bleibt, jetzt genau mit dieser Sorte von Menschen abgeben. Und dazu gehört anscheinend auch Maya Darlington-Hume, die alles verkörpert, was ich an reichen Menschen verabscheue. Ihr launenhaftes, anmaßendes Verhalten wird nur von ihrem Narzissmus übertroffen und ihrer verdammten Gier nach Ausschweifungen.

Gut möglich, dass sie die schönste Frau ist, die ich jemals gesehen habe. Und mit ihrem Charisma macht sie es mir fast unmöglich, sie nicht anzusehen. Aber ich bin kein Idiot. So schwer es mir auch fallen mag, sie nach diesem intensiven erotischen Moment zu ignorieren, den wir letzte Woche im Bad ihres Vaters erlebt haben, muss ich es unbedingt schaffen.

Leider kann ich einfach nicht aufhören, an sie zu denken, seit ich so schamlos zugesehen habe, wie ihr wundervoller Körper sich im Wasser gewunden hat, als sie sich selbst zum Orgasmus gebracht hat.

Fuck!

Seitdem habe ich bestimmt tausendmal daran gedacht, auch wenn ich mir immer wieder vorgenommen habe, diese Minuten zu vergessen.

Der Ausdruck in ihren Augen, als sie direkt vor mir gekommen ist! Fast dachte ich, sie könne mir in meinen Kopf sehen. Dann hätte sie gewusst, dass ich es nicht über mich bringen konnte wegzusehen. Seitdem verfolgt mich dieser Blick.

Und seit sie hier arbeitet, verbringe ich mehr Zeit im Fitnesscenter als sonst in einem ganzen Monat. Dort versuche ich, durch totale körperliche Erschöpfung meinen Drang nach Sex zu vergessen. Ich will mir nicht mehr ständig ausmalen, wie es sein mag, wenn sie unter mir liegt und sich vor Lust windet, während ich immer wieder tief in sie eindringe. Und wie ich sie dazu bringe, dass sich in ihrem schönen, lebensfrohen Gesicht wieder die Ekstase zeigt, die ich an jenem Tag gesehen habe.

Jetzt steht sie in Fleisch und Blut bei mir im Büro und sieht mich aus ihren klugen Augen aufsässig an, weil sie auf meine Strafe dafür wartet, dass sie sich voller Absicht vor mir entblößt hat.

Fast kommt es mir vor, als könne sie spüren, wie sehr ich mich danach sehne, sie zu dominieren. Seit ihrem ersten Tag in meiner Firma kämpfe ich dagegen an, obwohl ich genau weiß, wie viel Lust mir das verschaffen würde.

Nein, ich darf mich nicht gehenlassen. Ich darf nichts mit ihr anfangen.

Ihr Vater muss mir wohlgesonnen bleiben, wenn ich mithilfe seines Einflusses mein Ziel erreichen will. Er soll Vorstandsmitglied werden und seinen beträchtlichen Einfluss in den wohlhabenden Kreisen für mein Unternehmen nutzen, das ich durch harte Arbeit aus dem Nichts erschaffen habe. Nur dann haben wir eine echte Chance, im immer stärkeren Wettbewerb zu überleben.

Autor

Christy Mc Kellen
Mehr erfahren

Entdecken Sie weitere Bände der Serie

Club