Sündige Sommernächte

– oder –

 

Rückgabe möglich

Bis zu 14 Tage

Sicherheit

durch SSL-/TLS-Verschlüsselung

"Willst du meinen Verlobten spielen? Keine wirkliche Beziehung, nur eine Affäre auf Zeit."

Hat sie ihrem Jugendschwarm Trey gerade wirklich diesen frivolen Vorschlag gemacht? Cardin erkennt sich selbst nicht wieder. Aber warum soll sie in diesen heißen Sommernächten nicht etwas Spaß haben? Es ist ja für den guten Zweck: damit ihre Familien den ewigen Streit beilegen und sich endlich versöhnen. Zumindest ist das ihr Plan. Doch wenn sie nicht aufpasst, wird der elektrisierende Sex mit Trey noch zu ihrer Lieblingsbeschäftigung. Das macht die Vorstellung, dass es bald vorbei sein wird, immer unerträglicher...


  • Erscheinungstag 12.03.2012
  • ISBN / Artikelnummer 9783862783922
  • Seitenanzahl 288
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Donnerstagmorgen

„Whip! Ich brauche den Drehmomentschlüssel, sonst werde ich hier nie fertig.“

„Sieh doch dahinten in der Werkzeugbox nach, Sunshine. In der zweiten Schublade. Da habe ich ihn vorhin rausgenommen.“

„Na, jetzt ist er jedenfalls nicht mehr da drin. In keiner der Schubladen oder Kisten. Ich hab überall nachgesehen.“

Trey „Whip“ Davis war gerade damit beschäftigt, ein Verlängerungskabel auf dem Boden der mobilen Rennbox zu fixieren, die vor dem Corley-Motors-Trailer errichtet worden war. Mit diesem Truck transportierte „Bad Dog“ Butch Corley seinen Dragster zu den Veranstaltungen der National Hot Rod Association. Trey richtete sich auf und rekapitulierte die bisherigen Schritte dieses Tages.

Er hatte den Drehmomentschlüssel bei sich gehabt, als er Butch, der ein spätes Frühstück mit seiner Frau und seinem Sohn zu sich nahm, mit seinem Handy anrufen wollte – nur um festzustellen, dass er das Gerät im Regal in der Werkstatt hatte liegen lassen. Anscheinend war er von ihm beiseitegelegt worden, als er das Handy holte. Wo hatte er nur seinen Kopf?

So unorganisiert und durcheinander zu sein passte überhaupt nicht zu ihm. Er machte neuerdings dumme Fehler, und das musste aufhören. Sofort. Grübelnd ging er zu der offenen Tür des Wohnwagens. „Mach eine Pause und besorg dir eine Bratwurst und einen Kaffee. Ich werde improvisieren.“

Sunshine stand auf, streckte seine stämmige, einen Meter siebzig große Gestalt und setzte sein typisches sonniges Lächeln auf, das seine ohnehin schon rote Gesichtsfarbe noch intensivierte und seine blonden Augenbrauen beinah gebleicht aussehen ließ. „So’n Angebot kann ich nicht ausschlagen. Bis nachher, Boss.“

Treys Assistant Crew Chief ging zwischen den Wohnwagen und Sattelschleppern hindurch, die die Boxengasse des Dahlia Speedway in einen Campingplatz verwandelten, zu den Verkaufsständen. Die bunten Farben Hunderter von Logos auf den Trucks und T-Shirts, Baseballmützen und Tattoos leuchteten in der Vormittagssonne. Das galt auch für die zähnefletschende Corley-Bulldogge mit ihrem Stachelhalsband auf dem schwarzen Lastwagen von Treys Team.

Die Farben, das geschäftige Treiben, die Auspuffgase, der Zuschauerlärm und das düsenjägerlaute Dröhnen der Motoren – Trey liebte es, wenn eine Dragster-Rennstrecke zum Leben erwachte, und er würde es vermissen, wenn er nicht mehr dabei war.

Wenn Corley Motors früh am Montagmorgen nach den Farron Fuel Spring Nationals an diesem Wochenende abreiste, würde Sunshine Treys Aufgaben als Crew Chief übernehmen, die darin bestanden, zusammen mit Butch Rennstrategien auszutüfteln und die Mechaniker anzuleiten.

Es war nur ein vorübergehendes Arrangement; Trey hatte seiner Mannschaft und seinem Fahrer klar zu verstehen gegeben, dass er zurückkommen würde. Fürs Erste würde er in Dahlia bleiben, der Kleinstadt, in der er die ersten zwanzig Jahre seines Lebens verbracht hatte. Es wurde höchste Zeit, die Unterlagen und persönlichen Dinge durchzusehen, die er in den sechs Monaten seit dem Tod seines Vaters nicht angerührt hatte.

Da er nur selten zu Besuch kam, sah er keinen Grund darin, das Haus zu behalten. Natürlich hingen Erinnerungen daran, aber er war nicht so sentimental, deswegen das Haus nicht zu verkaufen. Er konnte sich auch so jederzeit an seine Kindheit erinnern.

Unglücklicherweise musste er noch sehr viel Arbeit in das Haus stecken, bevor an einen Verkauf zu denken war. Außerdem wusste nur er, welche Dinge weggeworfen werden konnten und welche aufbewahrt werden mussten, bis ein Verkauf oder eine Schenkung unter Dach und Fach war.

All diese neuen Verpflichtungen waren für seine Zerstreutheit verantwortlich. Aber nur zum Teil. Was ihn außerdem beschäftigte, war die Frage, weshalb sein Vater kurz vor seinem Tod auf einen verdienten Bürger der Gemeinde Dahlia losgegangen war und beinah den Sohn dieses Mannes umgebracht hätte, als der ihm zu Hilfe eilen wollte.

Damit er sich um diese Dinge kümmern konnte, blieb Trey nichts anderes übrig, als eine Auszeit zu nehmen. Andernfalls würde er seinen Job als Butch Corleys Tuning-Boss gefährden, und er hatte zu hart gearbeitet, um es so weit kommen zu lassen. Kein Mechaniker, der noch bei Trost war, würde für jemanden arbeiten wollen, der nicht ganz bei der Sache war, und kein Fahrer würde so jemanden an seinen Rennwagen lassen.

Da er wusste, dass Sunshine einem Plausch ebenso wenig widerstehen konnte wie einem Corndog, blieben Trey ungefähr dreißig freie Minuten. Der Rest der Truppe würde im Lauf des Tages eintrudeln, um sich auf das erste Qualifikationstraining am Freitag vorzubereiten. An diesem Wochenende würde es keine Freizeit geben, da rund um die Uhr gearbeitet wurde, um eine Bad-Dog-Vorstellung abzuliefern, die die Corley-Fans nicht vergessen würden.

Diese kurze Pause war also die letzte, die Trey bis zum späten Sonntagabend haben würde. Sobald Sunshine zurück war, würde jede Hand gebraucht werden und …

„Als ich dich das letzte Mal habe still dastehen sehen, hattest du gerade die Hose heruntergelassen.“

Erschrocken fuhr Trey in der Werkstatt herum.

„Wie schön, dass meine Erinnerung mich nicht täuscht. Du hast tatsächlich einen knackigen Po.“

Er konnte das Gesicht der Frau im Türrahmen nicht richtig erkennen, weil sie die Sonne im Rücken hatte. Trotzdem wusste er genau, wer ihn da musterte. „Cardin Worth. Es ist eine Weile her.“

Sie trug schwarze Turnschuhe, eine Hüftjeans und ein schwarzes T-Shirt mit dem Dahlia-Speedway-Logo. Sofort beschleunigte sich sein Puls, wie immer, sobald sie in seiner Nähe war oder er auch nur an sie dachte.

Und er hatte in den vergangenen sieben Jahren oft an sie gedacht. „Wie geht es dir?“

Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und betrat den Anhänger, der als Werkstatt diente. Ihr langer schwarzer Pferdeschwanz wippte, und ihre Wangenknochen waren markanter als in seiner Erinnerung. „Mir geht’s gut, Trey. Und dir?“

„Auch.“ Er beobachtete, wie sie die Sonnenbrille weglegte und den Drehmomentschlüssel nahm, dessentwegen er hergekommen war. Schon immer stand er auf ihre anmutigen Hände, und er hatte sich schon immer danach gesehnt, sie möge ihn intensiver berühren als an jenem Abend, an dem er von ihr mit heruntergelassener Hose ertappt worden war. „Was machst du schon so früh an einem Rennwochenende hier?“

„Eigentlich suche ich nach meinem Großvater.“ Sie musterte ihn forschend. „Hast du ihn gesehen?“

„Jeb? Nein.“ Trey hatte ganz vergessen, wie blau ihre Augen waren, wie wundervoll ihr Körper. „Geht es ihm gut?“

Ein kleines Grübchen erschien in ihrem Mundwinkel. „So gut wie eh und je.“

„Und du? Wie geht es dir?“

Ihr Lächeln wurde mitleidig, ihr Blick mild. „Das hatten wir schon.“

„Ach ja. Tut mir leid. Ich bin in Gedanken …“

„Schon beim Rennen?“

Nein, eher an jenem Abend vor sieben Jahren, an dem die Abschlussfeier der Highschool stattfand und sie Trey mit heruntergelassener Hose ertappt hatte. Jener Abend, als er Cardin in die Enge getrieben und ihrem Atem gelauscht hatte.

Er fragte sich noch immer, wie lange sie dort schon gestanden hatte, warum sie überhaupt stehen geblieben war, statt einfach weiterzugehen, und ob es sie so erregt hatte, wie er vermutete. Er fragte sich außerdem, ob sie, genau wie er, später von dieser Nacht geträumt hatte.

Er räusperte sich und kam auf ihre Frage zurück. „Ja, Farron Fuels ist immer ein wichtiges Rennen für Butch.“

„Für Dahlia auch“, erinnerte sie ihn, und in ihrer Stimme schwang ein gewisser Stolz auf ihre Heimatstadt mit.

Trey wusste, dass ihre Familie genau wie alle anderen, die von den vielen Besuchern des Dragster-Rennens profitierten, die schlechte Nachricht früh genug erfahren würde.

Dank Artie Buell, Sohn des Sheriffs, der sich gestern Abend in einer Kneipe an „Bad Dog“ Butchs Frau, die zusammen mit Sunshines Frau dort gewesen war, herangemacht hatte, war dieses Rennen das letzte für Butch. Er wäre hinter Gittern gelandet statt auf der Rennstrecke, wenn Trey und die anderen ihn nicht davon abgehalten hätten, auf Artie loszugehen.

Butch hatte nichts mehr übrig für eine Stadt, in der ein angeblich rechtschaffener Bürger – noch dazu einer, der mit dem Sheriff verwandt war – ungestraft eine verheiratete Frau belästigen konnte. Deshalb war das diesjährige Rennen das letzte. Corley Motors, eines der größten Dragsterteams, würde nicht mehr zum Dahlia Speedway zurückkehren.

Und das bedeutete, dass auch Trey nicht mehr zurückkehren würde, sobald er seine Angelegenheiten hier erledigt hatte.

Cardin drehte mit nachdenklicher Miene den Schraubenschlüssel in der Hand. „Es muss seltsam sein, wenn man hier aufgewachsen ist und nie zu Besuch da war. Außer während des Farron Fuels.“

Er wollte ihr erklären, dass es ganz und gar nicht seltsam war, weil Dahlia für ihn nur irgendeine Viertelmeile Asphalt war, über die er seinen Fahrer jagen musste. Aber er schwieg und wartete darauf, dass sie zu dem kam, was sie eigentlich von ihm wollte.

Und das tat sie, indem sie von leichten Sticheleien zu einem Hieb wechselte. „Die alten Freunde fehlen dir bestimmt, oder? Besonders Tater, wo ihr zwei doch unzertrennlich wart.“

Natürlich vermisste er Tater, schließlich waren sie beste Freunde gewesen, noch bevor sie den Namen des anderen hatten buchstabieren können. Doch die einzige Person, die Trey wirklich hätte hier halten können, hatte nie zu ihm gehört – auch wenn sie ihn jetzt ausfindig gemacht hatte und vor ihm stand.

Deshalb schüttelte er den Kopf.

„Wirklich nicht?“

„Nein.“

„Hm.“ Ihr Ton verriet, dass sie ihm nicht glaubte. „Gibt es nichts in Dahlia, das du vermisst?“

„Nein“, log er.

„Oder irgendjemanden?“

„Nein.“ Noch eine Lüge.

„Nicht mal Kim Halton?“

Kim Halton war das Mädchen gewesen, das vor ihm kniete, als er seine Hose heruntergelassen hatte. Das Mädchen, das beendete, was es angefangen hatte, um Trey anschließend mit dem anderen Mädchen zurückzulassen, das alles beobachtet hatte.

„Etwas gibt es.“

„Was?“

„Ich habe dich vermisst.“

„Pfft.“ Sie fuhr sich lässig durch die Haare und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Strähnen und ihrer Hand. „Wann haben wir uns schon gesehen?“

Er fragte sich, ob ihre Weigerung, ihm in die Augen zu sehen, verriet, dass ihr cooles Auftreten nur Fassade war. Und dann fragte er sich, wie viel von der Wahrheit sie wirklich hören wollte.

Und riskierte alles. „Du meinst außer dem einen Mal, als du zugeschaut hast, wie Kim es mir mit dem Mund machte?“

Ihre Wangen röteten sich, doch das war ihre einzige Reaktion, bis sie einmal kurz nickte.

„Ich sah dich in der Schule, in den Sporthallen und auf dem Footballfeld tanzen. Und ich sah dich immer dann, wenn ich auf einen Burger oder ein Bier im Restaurant deiner Eltern war.“

„Das ist lange her, Trey“, meinte sie, konnte ihre Verblüffung jedoch nicht verbergen. „Mindestens …“

„Sieben Jahre“, beendete er den Satz für sie.

„Das hört sich an, als hättest du genau mitgezählt.“

„Habe ich auch.“ Er kannte sogar das exakte Datum, an dem er aus Dahlia weggezogen war und Cardin zum letzten Mal gesehen hatte – außer im Vorbeigehen beim jährlichen Farron Fuels.

„Ich fasse es nicht. Du warst zwei Schulklassen über mir. Wir haben kaum mehr als ein Dutzend Worte gewechselt.“

Worte hatten allerdings nicht das Geringste mit den Empfindungen zu tun, die sie damals in ihm ausgelöst hatte – und noch heute in ihm weckte. „Und?“

„Deshalb gibt es keinen Grund, weshalb du mich vermisst haben könntest.“

„Du meinst keinen, der dir einfällt.“

„Na ja, jetzt bin ich hier“, sagte sie und flirtete ganz offen mit ihm.

Er verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Das ist nicht zu übersehen.“

Amüsiert fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Du bist viel zu weit weg, um irgendetwas zu erkennen.“

Zwischen ihnen lagen nur wenige Schritte, und Trey näherte sich ihr, sodass sie bis zu einem hüfthohen Spind zurückweichen musste. „Besser?“

„Sag du es mir“, konterte sie.

So provoziert stützte er sich mit den Händen links und rechts von ihren Hüften auf der Edelstahloberfläche ab. „Nicht viel besser.“

Zögerte sie oder spielte sie mit ihm? Wie auch immer, Treys Verlangen wurde stärker. Und dann legte Cardin ihm die Hände auf die Brust und fuhr mit den Fingern über seine Brustwarzen, die sich unter seinem Hemd abzeichneten. Das war so gut, dass er erschauerte – und noch mehr, als sie das Gesicht in seine Halsbeuge schmiegte.

Er schloss die Augen und atmete ihren Duft ein. Es war ihm klug erschienen, die Hände bei sich zu behalten, doch jetzt konnte er nur noch daran denken, dort weiterzumachen, wo sie vor sieben Jahren aufgehört hatten, weil sie zu jung gewesen waren.

Also umfasste er Cardins Oberarme, streichelte ihre Schultern und ihre Wangen und glitt mit seinen Händen tiefer, vorbei an ihren Brüsten. Was hier geschah, hatte weder Sinn noch Verstand. Seit damals gab es keinen Kontakt zwischen ihnen. Sie hatten auch nie darüber geredet, dass sie in jener Nacht beinah miteinander geschlafen hätten. Er hatte keine Ahnung, warum sie hier war, und momentan wollte er sich auch auf nichts anderes konzentrieren, als sie zu spüren.

Cardin schien es ähnlich zu gehen. Sie sah ihm in die Augen, öffnete die Lippen und stellte sich auf Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Um es ihr leichter zu machen, beugte er sich ein wenig herunter, und sogleich neckte sie seine Zunge mit ihrer – verführerisch, sie wollte ihm zeigen, was ihm in all den Jahren entgangen war.

Aber darüber dachte er nicht mehr nach, denn nun lag sie in seinen Armen, und das wollte er genießen. Ihre beinah verzweifelte Leidenschaft überraschte ihn. Sie schob ihre Hände unter sein T-Shirt und fuhr ihm mit den Fingern durch die seidigen Brusthaare, ehe sie erneut seine Brustwarzen liebkoste, was ihn rasend vor Begierde machte.

Bevor er seine Selbstbeherrschung verlieren würde, unterbrach Trey den Kuss und spürte das Pochen ihres Herzens. „Cardin, warum bist du hier?“

„Ich weiß es nicht. Es ist so lange her. Ich war mir nicht sicher. Ich brauche …“

„He, Whip! Wo steckst du? Du errätst nie, wen ich mit einem Corndog in jeder Hand gefunden habe.“

Sunshine war zurück, daher blieb Trey nichts anderes übrig, als Cardin loszulassen. „Wir bringen das später zu Ende“, flüsterte er.

„He, Whip!“

„Komme gleich“, rief er und zog sein T-Shirt herunter. „Hast du mich verstanden?“, wandte er sich an Cardin.

„Du meinst, dass wir das später zu Ende bringen?“ Sie nickte.

„Und dann wirst du mir verraten, was du brauchst?“

Sie antwortete nicht, sondern küsste ihn ein letztes Mal, ehe sie ihre Sonnenbrille wieder aufsetzte und aus dem Anhänger sprang.

Trey sammelte sich noch einige Sekunden, dann schnappte er sich das Werkzeug und trat in die gleißende Sonne hinaus. Er blinzelte und erkannte draußen ausgerechnet Jeb Worth neben Sunshine. Damit war wenigstens geklärt, dass Cardins Behauptung, sie sei auf der Suche nach ihrem Großvater, nicht unbedingt gelogen war. Ob dies allerdings wirklich der Grund war, warum sie in den Corley-Truck gekommen war, diese Frage blieb offen.

Trey überkam der Verdacht, dass es um viel mehr ging.

2. KAPITEL

Sonntagnachmittag

Cardin Serenity Worth hatte ihr ganzes Leben in Dahlia, Tennessee, verbracht. Sie hatte der halben Stadt Limonade in Plastikbechern verkauft und Kekse der Pfadfinderinnen sowie Süßigkeiten für wohltätige Zwecke. Sie war Mitglied der Dahlia Highschool Darlings gewesen und hatte drei Jahre lang in den Halbzeitpausen auf dem Spielfeld das Tanzbein geschwungen. Außerdem war sie Mitglied im Kaninchenzüchterverein gewesen.

Sie hatte im Headlights, dem Restaurant ihrer Familie, gearbeitet, seit sie alt genug war, um Steuern und Sozialversicherungsabgaben zu zahlen, und hatte ihren Lebensunterhalt damit verdient, zu kellnern und Erdnussschalen auf dem Fußboden zusammenzufegen.

Jetzt war sie fünfundzwanzig Jahre alt, ein Mädchen aus der Kleinstadt, das jeder kannte und noch in zwanzig Jahren kennen würde als Schatten ihres Vaters Eddie, Prinzessin ihrer Mutter Delta und als ganzen Stolz ihres Großvaters Jeb. Das brachte es mit sich, eine Worth zu sein und damit zu einer Familie zu gehören, die so im Ort verwurzelt war wie der Dahlia Speedway, die Dragster-Rennstrecke, auf der in knapp zwei Wochen das jährliche Moonshine-Rennen stattfinden sollte.

Das Mitternachtsrennen war die einzige Veranstaltung, bei der Jeb nach wie vor einen Wagen starten ließ, den er „White Lightning“ nannte. „Weißer Blitz“, eine Anspielung auf die Jahre der Prohibition, in denen der schwarzgebrannte Schnaps ihres Urgroßvaters Orin drei Gemeinden bei Laune hielt und seine eigene Familie vor dem Armenhaus bewahrte.

An diesem zu Ende gehenden Wochenende aber hatte die Piste den Top-Fuel-Dragsters gehört – langen, schmal gebauten speziellen Rennwagen mit dünnen Vorderrädern, die eine Viertelmeile unter fünf Sekunden fuhren und dabei eine Geschwindigkeit von über vierhundert Kilometern pro Stunde erreichten.

Die Farron Fuel Spring Nationals hatten bereits die Zelte abgebrochen, und das gesamte Team von Corley Motors aß und feierte nun an zwei Tischen im Headlights, keine fünf Meter von der Stelle entfernt, an der Cardin gerade zerstoßenes Eis in rote Plastikbecher mit Cola und süßem Tee füllte.

Nur war es nicht die Anwesenheit des gesamten Teams, die ein Kribbeln in ihr auslöste und ihr feuchte Handflächen bescherte, sondern nur der Mann, der an der hinteren Ecke des zweiten Tisches saß. Die im Stil eines Werkstattportals gestaltete Wand hinter ihm war wegen der milden Abendbrise aufgeschoben worden.

Es war der Mann, der gerade den letzten Maiskolben knabberte von denen, die die Gruppe zu ihren Hamburgern, den Chicken Wings und dem Krug Bier bestellt hatte.

Der Mann, dem sie sich vor drei Tagen an den Hals geworfen und den sie wie eine verliebte Frau geküsst hatte.

Trey Davis war der Teamchef von Corley Motors und das Gegenstück zu Cardin: der Junge aus der Kleinstadt Dahlia. Allerdings war er nicht in Dahlia geblieben so wie sie, und obwohl er hier noch ein Haus besaß, kam er nur während der Renntage im Frühling zu Besuch.

Cardin bildete sich ein, dass ihre gemeinsame Herkunft sie miteinander verband. Trey wusste, was es hieß, aus einer Kleinstadt in Tennessee zu stammen, mit Stereotypen behaftet zu sein, sich mit Vorurteilen herumzuärgern, dem Akzent und einer Familie, die einen in den Wahnsinn treiben konnte.

Außerdem war da noch die Sache mit der Schwärmerei während der Highschoolzeit, die über die Schulzeit hinaus angehalten hatte und jedes Jahr im März wieder aufflackerte, wenn das Farron Fuels stattfand und Cardin ihn wiedersah.

Hinterher fühlte sie sich stets wie ein Opfer ihrer eigenen Schwäche, weil sie wieder einmal Angst gehabt hatte, Trey auf jenen Abend vor sieben Jahren anzusprechen … auf das, was zwischen ihnen vorgefallen war, auf die süßen Dinge, die er ihr ins Ohr geflüstert hatte, und dass sie ihn seither nicht mehr vergessen konnte.

All dieser Dinge wegen und wegen der Verbindung zwischen ihren Familien – Treys Urgroßvater Emmett war der Partner ihres Urgroßvaters Orin im Schwarzbrennereigeschäft gewesen – hatte sie Vertrauen zu ihm und hoffte, seine Instinkte würden ihr dabei helfen, die Familienfehde der Worths zu beenden.

Es war offensichtlich, dass sie das nicht allein schaffen würde. Oft genug hatte sie versucht, die Beziehung ihrer Eltern wieder ins Lot zu bringen, ohne Erfolg. Eddie und Delta waren inzwischen getrennt. Cardin hatte auch versucht, die Kluft zwischen ihrem Vater und ihrem Großvater zu schließen. Die beiden redeten nicht mehr miteinander, weil Jeb ständig von dem Streit anfing, bei dem ihr Vater beinah ums Leben gekommen wäre.

Ein Jahr lang hatte sie die Friedensvermittlerin gespielt und ihre Mutter dazu gebracht, Verständnis für die Launen ihres Vaters zu haben. Schließlich hätten sie ihn beinah verloren. Ihn wiederum hatte Cardin davon überzeugt, Geduld zu haben, da die Genesung Zeit brauchte und nicht über Nacht geschehen würde, wie er gehofft hatte.

Überdies hatte sie ihren Großvater dazu gebracht, Eddies Fragen zu beantworten. Er war es schließlich gewesen, der den Kampf beendet und damit verhindert hatte, dass einer der anderen Männer verletzt wurde. Deshalb hatte er ein Recht darauf, zu erfahren, warum Aubrey Davis auf Jeb losgegangen war. Seit diesem Krach vor zwölf Monaten, der Eddie ins Krankenhaus gebracht hatte und an dem Treys Vater beteiligt gewesen war, glaubte Cardin, er sei ihr etwas schuldig.

Selbstverständlich ahnte er nichts von ihren Plänen, ihn zu benutzen.

Und sie war sich immer noch nicht ganz sicher, wie sie ihm den … Antrag machen sollte.

Während ihres Besuchs am Donnerstag auf dem Dahlia Speedway hatte sie keine Gelegenheit gehabt, ihm ihre Pläne darzulegen. Sie hatte lediglich ein wenig vorfühlen und herausfinden wollen, ob das Knistern zwischen ihnen noch da war.

Das war es, und zwar genauso aufregend wie in jener Nacht, als sie von seinem muskulösen Körper an die Schlafzimmerwand gedrückt worden war, eine Berührung, die sie nie vergessen würde.

Sie erschauerte und unterdrückte ein Stöhnen. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich an das sanfte Kratzen seiner frischen Bartstoppeln zu erinnern und daran, wie sich seine starke Brust angefühlt hatte.

Richtiger Zeitpunkt oder nicht – ihre Gedanken schweiften unweigerlich in diese Richtung ab, was prompt ihren Puls beschleunigte.

„Cardin?“

„Hm?“

„Du hast ja gar keinen Platz mehr für die Getränke gelassen.“

„Was?“

„Die Getränke. Das Eis. Cardin!“

Cardin riss sich von Treys Anblick los und wandte sich der tadelnden Stimme zu, die Sandy Larabie gehörte, die schon genauso lange wie Cardin im Headlights arbeitete. Sie war sechs Jahre älter und hatte schon zwei Scheidungen hinter sich. Außerdem war sie die bissigste der Kellnerinnen und die mit den meisten Trinkgeldern.

Sie deutete mit einem Kopfnicken auf die Becher in Cardins Händen, und nicht ein einziges Haar ihrer aufgedonnerten Frisur geriet dabei in Unordnung. „Konzentrier dich ein bisschen. Der Laden brummt.“

Cardin konzentrierte sich durchaus, nur nicht auf das, wovon Sandy sprach. „Tut mir leid. Ich war … abgelenkt.“

Sandy füllte Eis für eine ihrer Getränkebestellungen in einen Becher und folgte Cardins Blickrichtung. „Wusstest du, dass er hierbleibt, wenn das Team morgen weiterreist?“

Ja, das wusste sie, hatte es sogar früher erfahren als die meisten, da Jeb Neuigkeiten stets als einer der Ersten aufschnappte. Sie war von der Nachricht ebenso überrascht gewesen wie alle anderen auch, doch ihr Wissensvorsprung hatte es ihr ermöglicht, in Ruhe einen Plan auszuhecken.

Zu blöd, dass sie sich schon dazu hatte hinreißen lassen, Trey zu küssen, bevor sie ihm irgendetwas hatte erklären können. Doch ihn wiederzusehen hatte sie derartig aufgewühlt, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

„Ich weiß“, sagte sie zu Sandy. „Kaum zu glauben, was?“

Sandy ließ zwei Kaugummiblasen platzen. „Tater hat mir erzählt, dass Trey sich ein paar Monate freinimmt, um das Haus seines Vaters zu entrümpeln und zu verkaufen.“ Winston Tate „Tater“ Rawls, Mechaniker in der Autowerkstatt Morgan and Son, war auf der Highschool Treys bester Freund gewesen und derzeit mit Sandy zusammen.

„Ich glaube, Trey hat seit einem Jahr keinen Fuß mehr auf das Grundstück gesetzt. Ich frage mich, wie lange er wohl bleiben wird“, meinte Cardin, um Sandy vielleicht noch mehr Informationen zu entlocken. Je mehr sie wusste, desto überzeugender konnte sie sein, wenn sie mit Trey sprach.

„Tater sagt, Trey wird am Ende dieser Saison das Corley-Team wieder unterstützen“, meinte Sandy. „Aber da sie nicht mehr auf unsere Rennstrecke zurückkehren werden, sehen wir ihn möglicherweise zum letzten Mal hier.“

Die Bestellglocke ertönte, und Sandy wandte sich ab, während Cardin noch ihre Gedanken ordnete. Sie hatte Gerüchte gehört, dass Corley Motors den Dahlia Speedway von der Veranstaltungsliste gestrichen hatte. Das siegreiche Team war Favorit auf dieser Rennstrecke und ein Publikumsmagnet, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen war, dass der Teamchef aus der Stadt kam.

Aber weil dieser Idiot Artie Buell sich an Butch Corleys Frau herangemacht hatte, war „Bad Dog“ Butch fertig mit Dahlia. Das war auch deshalb schade, weil die Stadt das Geld brauchte, das solche großen Teams hereinbrachten. Große Teams wie das, bei dem der Mann beschäftigt war, den Cardin bitten wollte, für sie den Verlobten zu spielen.

Sowohl ihre Eltern als auch Grandpa Jeb mussten das schreckliche letzte Jahr vergessen und sich wieder wie eine Familie benehmen. Cardins Überlegung war, dass es sie aus ihrem Trübsinn reißen würde, wenn sie ihrer Familie Trey als ihren Verlobten vorstellte. Dann hätten sie etwas Neues, worauf sie sich konzentrieren könnten – nämlich darauf, alles zu versuchen, um diese Verlobung wieder zu lösen.

Schließlich war Trey Aubreys Sohn, und Aubrey war auf Jeb losgegangen und hatte Eddie ins Krankenhaus gebracht. Die Gründe für sein Verhalten hatte er mit ins Grab genommen. Wenn die Vorstellung, Cardin könnte Aubreys Sohn heiraten, ihre Familie nicht davon ablenkte, sich auf ungesunde Weise mit sich selbst zu beschäftigen, würde nichts das schaffen. Dies war ihre letzte, zugegebenermaßen verzweifelte Bemühung.

Aber hinter ihrem Plan steckte noch mehr, denn Trey war auch der Mann, den Cardin seit sieben Jahren nicht vergessen konnte. Sie musste herausfinden, was sie wirklich für ihn empfand.

In der Schule war er zwei Klassen über ihr gewesen, aber in einer Kleinstadt wie Dahlia liefen sich die wenigen Teenager immer wieder über den Weg – bei Schulfeiern und Sportveranstaltungen. Und bei Partys, die Klassenkameraden ohne das Wissen ihrer Eltern gaben.

Wie zum Beispiel Taters Fete nach dem Schulabschluss, auf der Cardin eine Tür geöffnet hatte, die sie für die Toilettentür hielt. Doch sie landete aus Versehen im Elternschlafzimmer, wo sie Trey in die Augen sah. Seine Hose hing ihm um die Knöchel, während Kim Halton mit offenem Mund vor ihm kniete.

Cardin war beschwipst gewesen, Trey dagegen stocknüchtern. Das hatte sie seinem Gesicht angesehen, als das Licht vom Flur ins dunkle Zimmer fiel. Sie sah die Empfindungen darin ebenso klar und deutlich wie einen gewissen Körperteil, und sie war überzeugt, dass Trey sich gewünscht hätte, sie wäre diejenige, die sich darum kümmerte, und nicht Kim Halton.

Heute war Cardin fünfundzwanzig, keine achtzehn mehr, doch noch immer erinnerte sie sich an diesen Blick, mit dem er sie stumm anflehte, zu bleiben und ihn so zu begehren, wie er sie begehrte. Und sie wartete und begehrte ihn tatsächlich. Sie hatte beobachtet, wie er kam, und wusste die ganze Zeit, dass er sich dabei ihre Liebkosungen vorstellte, ihre Lippen, ihre Zunge.

Als Kim fertig war, entdeckte sie Cardin und lief mit einem süffisanten Grinsen aus dem Zimmer. Trey zog sich hastig die Hose hoch und fluchte, während Cardin puterrot wurde. Dann drückte er sich an sie, presste sie gegen die Wand und forderte sie auf zu vergessen, was sie gesehen hatte.

Dabei spielte er mit einer Strähne ihres Haars und fragte sie, wie es ihr gelang, mitten in der Nacht nach Sonnenschein zu duften. Er streichelte zärtlich ihren Hals und sagte ihr, ihre Haut sei weicher als Daunen. Sie schwieg und gab, indem sie ihm die Hände auf die Brust legte, einem Verlangen nach, das sie nicht verstand.

Sie spürte seinen Herzschlag, hörte, wie seine Atmung sich beschleunigte. Sie fand keinen klaren Gedanken mehr und konnte nur noch auf ihrer Unterlippe kauen. Mit seinem Daumen hielt er sie davon ab, und selbst diese kleine Berührung ließ sie erschauern.

Dann umfasste sie sein Handgelenk, doch ihre Finger schlossen sich nicht ganz darum. Sie fühlte seine Haut, seine Knochen, seine rauen Härchen dort und wunderte sich, wie menschlich er sich anfühlte. Und so berührte sie mehr, seinen Handrücken, seine Nägel, seine Fingerspitzen, die Einbuchtung zwischen Zeigefinger und Daumen.

Sie berührte sein Gesicht und fand die Unebenheit an seiner Nase, die darauf zurückzuführen war, dass er sie sich einmal beim Football gebrochen hatte, zeichnete mit dem Finger den Schwung seiner Augenbrauen nach, strich sacht über seine dichten Wimpern und seine Grübchen, die beim Lächeln auf seinen Wangen erschienen. Sie fuhr ihm durch die Haare, und er drehte den Kopf, um ihre Handfläche zu küssen, wobei er Cardin in die Augen sah.

Seither war für sie nichts mehr wie vorher.

Jetzt atmete sie tief durch und verdrängte diese Erinnerungen, um mit wackligen Beinen die Drinks zu servieren, für die sie schon viel zu lange gebraucht hatte. Sie nahm die Essensbestellung der vierköpfigen Familie entgegen und eilte in die Küche, um sie in das System einzugeben, das sie an Eddie und seine Mitarbeiter weiterleitete.

Nachdem sie das erledigt hatte, überprüfte sie in der Damentoilette ihr Gesicht und ihre Haare. Sie musste wissen, ob sie so durcheinander aussah, wie sie sich fühlte, bevor sie zu Trey ging, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Schließlich war er hier, und sie war auch hier. Warum also noch länger warten?

Überraschenderweise sah ihr Spiegelbild nicht zerzaust aus. Sicher, einzelne Strähnen hatten sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst, und ihre Wangen waren verständlicherweise ein wenig gerötet. Aber es sah sexy aus, keineswegs verlegen.

Der Ausschnitt ihres Headlights-T-Shirts ließ ihre Schlüsselbeine frei, und die großen runden Scheinwerfer des aufgedruckten Truck-Kühlergrills hoben ihre Brüste hervor. Das war natürlich albern, doch da es sich um Trey handelte und ihr Plan wichtig war, hatte Cardin keine Skrupel, weibliche Waffen einzusetzen.

Und mit ihren nackten langen Beinen unter dem knappen Jeansrock, ihren großen blauen Augen und der Unterstützung eines Victoria’s-Secret-Pushup-BHs war sie im wahrsten Sinne des Wortes gut gerüstet.

Noch einmal atmete sie tief durch, dann ging sie zurück zur Küche, wo in der Durchreiche die Bestellungen standen. Sie nahm sich einen sauberen Teller, zwängte sich an den beiden Highschoolkids vorbei, die hier als Tellerwäscher arbeiteten, und wich Albert aus, dem Koch von der zweiten Schicht, der eine Wanne frisch durch den Wolf gedrehten Rindfleischs aus dem Kühlraum schleppte.

Da er die Hände voll hatte, konnte der griesgrämige Veteran ihr keinen Klaps auf den Po geben, sodass sie ihren Vater unbehelligt erreichte. Sie hielt ihm den Teller hin. „Ich brauche ein halbes Dutzend Maiskolben.“

Eddie Worth war erst achtzehn gewesen, als Cardin geboren wurde. Inzwischen getrennt von ihrer Mutter, galt er sämtlichen alleinstehenden Frauen jeden Alters als fette Beute. Mit einem funkelnden Ausdruck in seinen blauen Augen, die er seiner Tochter vererbt hatte, wandte er sich von seinem großen Topf Chili ab. „Die Maiskolben gehen gratis raus, nehme ich an?“

„Ja, die gehen aufs Haus.“

„Für wen diesmal?“

„Du sagst das, als würde ich regelmäßig Gratisessen verteilen.“

„Das tust du ja auch.“ Er schnappte sich eine schwere Zange und langte in einen dampfenden Bottich. „Ich wüsste nur gern, an wen, damit ich mir das Warum denken kann.“

Autor