Lesen Sie hier das Interview, das wir mit der Autorin geführt haben.
Interview mit Crystal Green
Woher bekommen Sie Ihre Ideen?Als erstes kommt mir die Idee für einen Charakter – manchmal durch einen Film, manchmal durch Situationen im echten Leben – und dann entscheide ich, welcher „Co-Star“ in seinem oder ihrem Leben für den meisten Tumult sorgen würde. Aus diesem Konflikt entwickelt sich dann die Geschichte.
Haben Sie einen Tipp, wie ich vorgehen sollte, wenn ich selber einen Roman schreiben will?
Tun Sie es einfach! Machen Sie das Schreiben zu Ihrer Priorität im Leben, und lassen Sie keine Entschuldigungen für mangelnde Zeit gelten. Wenn Sie das Gefühl haben, das Geschriebene ist fürchterlich (und das Gefühl wird sich aller Voraussicht nach einstellen), überarbeiten Sie es. Nichts ist in Stein gemeißelt. Wenn Sie mit Ihrer Geschichte zufrieden sind, fangen Sie an, sie zu verschicken. Denn wenn niemand sie zu lesen bekommt, wird sie auch nicht veröffentlicht. Besuchen Sie auch Konferenzen und Autoren-Workshops, um sich ein Netzwerk aufzubauen und handwerkliche Tricks zu lernen.
Wie haben Sie mit dem professionellen Schreiben angefangen?
Ich schreibe, seitdem ich einen Stift halten kann. Früher liebte ich es, wenn mir vorgelesen wurde. Später wurde ich dann nahezu süchtig nach historischen Romanen und verfasste eigene Supermann- und Indiana Jones-Geschichten. Natürlich waren sie grauenhaft, aber ich hatte viel Spaß dabei. Ich glaube, ich habe jede Regel gebrochen, denn ich schickte meine Heldin ins verrückte New Orleans von 1853 und sie war (ähem) an mehr als nur einem Helden interessiert. Nun ja, das Buch ist inzwischen gut versteckt. Als ich mich später den Romance Writers of America anschloss, lernte ich, wie man wirklich schreibt. Ohne sie wäre ich heute wohl keine Romance-Autorin. Komischerweise schreibe ich heute zeitgenössische Romane, obwohl ich Historicals immer noch sehr liebe.
Eine Freundin von mir bittet mich um eine Beurteilung ihres Manuskripts. Wie gehe ich am besten vor?
Man sollte immer etwas Positives äußern, um das Negative auszubalancieren. Formulieren Sie Vorschläge auch als Vorschläge, und nicht als Anforderung. Benutzen Sie Smiley oder andere psychologische Tricks, um ihre Partner zu ermutigen. Prüfen Sie, ob Ihre Kommentare dem Gesamtbild des Romans helfen, oder ob sie auf persönlichem Geschmack beruhen. Das sind zwar eigentlich Selbstverständlichkeiten, aber man vergisst sie leicht.
Was lesen Sie, um sich zu inspirieren?
Ich habe sehr seltsame Lesegewohnheiten. Wenn ich nicht gerade in der Phase bin, einen neuen Roman zu entwerfen, lese ich mindestens vier Bücher gleichzeitig. Ich habe ein „Handtaschenbuch“, um mir die Wartezeit beim Schlangestehen im Supermarkt, bei der Autowäsche oder ähnlich zu verkürzen. Das ist meisten eines von einer befreundeten Autorin. Die anderen drei Bücher variieren: oftmals ist es ein historischer Liebesroman (ich liebe sie!), ein zeitgenössisches Buch (um den Markt zu beobachten), und dann entweder ein Klassiker oder ein Buch, das mir mehr über das Schreiben beibringt oder neue Erfahrungen bereitet. Ich verfolge zum Beispiel auch die Arbeiten von Autoren wie Stephen King, weil er bis an die Grenzen von Sprache und Beschreibungen geht. Larry McMurty hat schrullige Charaktere, deren innere und äußere Dialoge eine Menge über sie verraten. Und ich liebe die Themen von Donna Tartt und wie sie sich in die Geschichte und die Charaktere einbinden. Und dann ist da noch Suzanne Brockmann, deren Tempo eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen ist.
In der Entwurfsphase für ein neues Buch mag ich es, Teile aus Büchern zu lesen, die mir bei der Recherche helfen oder mich kreativ inspirieren.