Entscheidung beim Weihnachtsball

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Beim Weihnachtsball erhält Catherine einen Heiratsantrag von Channing Deverill - und ist hin- und hergerissen. Denn immer heißer brennt das Begehren, das sein Bruder Finn insgeheim in ihr weckt!


  • Erscheinungstag 16.11.2019
  • ISBN / Artikelnummer 9783733728311
  • Seitenanzahl 130
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

21. Dezember 1838

Endlich zu Hause! Catherine Emerson wusste es in dem Augenblick, da sie durch die Tür trat, und sie wusste es ebenso sicher wie ihren Namen. Die Eingangshalle von Deverill Hall sah genauso aus, wie sie sie in Erinnerung hatte: Das Geländer der langen Eichenholztreppe war mit Immergrün, Schleifen aus rotem Satin und Goldperlensträngen geschmückt. Catherine atmete tief den frischen Tannenduft ein, der eindeutig zu ihren Lieblingsgerüchen gehörte. Fünf Jahre Abwesenheit kamen ihr unendlich lang vor.

Genau genommen war Deverill Hall nicht wirklich ihr Zuhause. Das lag zwei Meilen entfernt von hier, und dort lebte sie mit ihrer Mutter und ihrem Vater – eher still und beschaulich. Die quirlige Unruhe des Deverill-Haushalts gehörte zu den Dingen, die ihr gefehlt hatten. Als Kind war sie immer erstaunt gewesen, dass es eine Familie mit nicht einem, sondern gleich vier Kindern gab. In Deverill Hall war es niemals ruhig gewesen.

Wie um ihre Gedanken zu bestätigen, ertönte ein Freudenschrei von der obersten Stufe der Treppe. „Catherine!“ Schnelle Schritte und ein Wirbel farbenfroher Röcke kündigte die Deverill-Mädchen an. Catherine lächelte. Einige Dinge änderten sich nie.

„Alyson, Meredith!” Sie wurde in eine Umarmung gerissen, dann in eine zweite, und alle drei Mädchen lachten und sprachen gleichzeitig aufeinander ein. In ihrer Kindheit waren sie unzertrennlich gewesen. Während der Sommermonate hatte Catherine praktisch hier gelebt, war mit den Deverills über die Hügel gelaufen und über die Wiesen geritten. Sie war so oft bei ihnen gewesen, dass sie ihr eigenes Zimmer erhalten hatte, ja sogar ihr eigenes Pony und danach eine Stute, als sie für den gutmütigen Henry zu groß geworden war.

„Nun sieh sich das einer an! Wie elegant du gekleidet bist!“ Meredith trat zurück, um Catherines Ensemble besser betrachten zu können – ein waldgrünes Reisekleid, das sich der neuesten Mode entsprechend eng um die Taille schmiegte. „Und ein weißer Pelzmuff! Es sieht einfach hinreißend aus, Catherine. Paris scheint dir gut zu bekommen.“

„Und dir bekommt die Verlobung gut“, gab Catherine das Kompliment zurück. Merediths sonst so blasse Wangen hatten eine gesunde Farbe, die blauen Augen leuchteten. Sie sah wunderschön aus. „Ich freue mich so für dich und Marcus.“ Meredith war verlobt! Noch hatte Catherine die Neuigkeit nicht ganz verdaut und war nur froh, dass Meredith ihr geschrieben und damit Zeit gegeben hatte, sich an die Situation zu gewöhnen.

„Alyson hat auch Neuigkeiten.“ Meredith schubste ihre jüngere Schwester nach vorn und warf ihr einen verschwörerischen Blick zu. „Du solltest es Catherine sagen.“

Alyson, die Schüchternere von den beiden, errötete. „Nichts ist sicher, aber Jameson Ellis macht mir seit dem Sommer regelmäßig die Aufwartung. Ich glaube, er wird mit Vater reden, wenn er zum Weihnachtsfest herkommt.“

„Oh, wie wundervoll.“ Catherine lächelte, aber innerlich zerbarst ein Teil ihrer Hoffnungen in unzählige Stücke. Beide Mädchen würden heiraten! Und was würde aus ihr? Sie war fort gewesen, und die Welt, die sie zurückgelassen hatte, hatte sich verändert. Catherine sah die Treppe hinauf, und das Gefühl, heimgekommen zu sein, wurde schwächer. Sie war gekommen, um ihre alten Freunde wiederzufinden. Doch ihre Freunde hatten nicht auf sie gewartet.

Früher hatte sie gewusst, wohin sie gehörte – hierher nach Deverill Hall mit ihren Freunden und ihrer zweiten Familie. Jetzt allerdings war sie nicht mehr sicher. Gab es denn noch einen Platz für sie in dieser veränderten Welt, in der sie ihre Freundinnen mit Ehemännern, Babys und neuen Familien teilen müsste? Sie war nicht eifersüchtig oder missgönnte den Mädchen ihr Glück. Sie hatte einfach nur geglaubt, alles wäre noch genauso wie damals, bevor sie fortgegangen war. Wie dumm und unvernünftig von ihr.

Alyson nahm aufgeregt ihre Hand. „Finn und Channing sind beide zu Hause.“ Sie senkte die Stimme und fuhr verschwörerisch flüsternd fort: „Finns neueste Geliebte hat ihm eine Diamanthalskette an den Kopf geworfen. Offenbar gefiel ihr sein Abschiedsgeschenk nicht besonders.“

„Natürlich dürfen wir nichts davon wissen“, warf Meredith lachend ein. „Aber so zu tun, ist nicht leicht, denn Finn hat eine Platzwunde … genau hier.“ Sie tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Wange. „Komm, Catherine. Die Jungs werden nicht wissen, wohin mit sich vor Freude, wenn sie dich sehen!“

Oder ich werde nicht wissen, wohin mit mir, dachte Catherine und spürte, wie ihr Puls sich beschleunigte bei der Aussicht, die beiden Brüder wiederzusehen. Oder, um genau zu sein, bei der Aussicht, ihn wiederzusehen – Channing Deverill, den jüngeren Bruder, Fluch ihrer Kindheit und Objekt ihrer jugendlichen Sehnsüchte. Sie wusste nicht genau, wann ihre Gefühle für ihn sich verändert hatten. Doch eines Tages im Sommer hatte er ihr über die Picknickdecke hinweg zugelächelt, und sie war verloren gewesen. Danach hatte sie zu träumen begonnen. Dass sie ihn heiraten und für immer Teil des Deverill-Haushalts sein würde. Catherine hatte alles bis in die Einzelheiten geplant – sie würde das Hochzeitskleid ihrer Großmutter tragen und Channing einen blauen Frackrock, weil Blau fabelhaft zu seinen Augen passte. Und es würde Blumen geben, massenhaft Blumen.

Was Finn anging, nahm sie an, dass er so düster und verdrießlich war wie eh und je. Es überraschte sie überhaupt nicht, dass seine Geliebte ihm die Kette an den Kopf geworfen hatte. Wahrscheinlich hatte sie es getan, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Soweit Catherine sich erinnerte, brachte Finn für nichts so viel Begeisterung auf wie für seine geliebte Pflanzenkunde. Wann immer die Geschwister und sie ein Picknick gemacht hatten, war es Channing gewesen, der sie mit aufregenden Geschichten unterhielt. Finn war meistens davongeschlendert und mit den Taschen voller Pflanzenproben zurückgekehrt, die er, unverständliche lateinische Begriffe von sich gebend, auf der Picknickdecke ausgebreitet hatte. Allerdings war Finn auch fünf Jahre älter als Catherine, und damals war ihr dieser Altersunterschied unüberbrückbar vorgekommen.

Die Mädchen hakten sich bei ihr ein und zogen sie in den offiziellen Salon, in dem sich bereits eine große Anzahl der zur Hausparty eingeladenen Nachbarn und Freunde aufhielt, allesamt in fröhlicher Weihnachtsstimmung. Der Kaminsims war mit einer beeindruckenden Girlande aus Immergrün geschmückt, und ein prasselndes Feuer begrüßte Catherine mit seiner gemütlichen Wärme. „Seht mal, wen wir in der Halle gefunden haben!“, rief Meredith.

Alle im Raum drehten sich zu ihr um, viele der Anwesenden erkannte Catherine wieder, doch nur an einem von ihnen war sie wirklich interessiert. Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen, bis sie Channing entdeckte. Ein breites Lächeln erschien um seine Lippen, als er sie mit seinen blauen Augen ansah. Ihr stockte der Atem, denn er bahnte sich sofort einen Weg durch die Menge zu ihr. Ihre Erinnerung an ihn wurde der Wirklichkeit nicht gerecht. Er strahlte eine umwerfend kraftvolle männliche Anmut aus. Seine lässige Art, sich zu bewegen, zeigte sein Selbstbewusstsein, und er war noch viel attraktiver, als sie ihn in Erinnerung hatte. In den vergangenen fünf Jahren waren seine Züge reifer geworden, ausgeprägter. Nichts war von der früheren Jungenhaftigkeit geblieben, und Catherine hoffte, dass auch sie nichts mehr von der Unbeholfenheit ihrer Jugend an sich hatte.

Seit einer Ewigkeit hatte sie sich diesen Moment ausgemalt – und gehofft, Channing würde sie anblicken und zum ersten Mal wirklich als Frau sehen. Es war ein Moment wie im Märchen, und schon allein wenn sie ihm bei diesem Wiedersehen ebenso selbstsicher und modisch erschien wie die Damen, mit denen er sich umgab, wenn er in London war, hätten die fünf Jahre ihrer Abwesenheit sich gelohnt. Eigentlich sollte sie nichts davon wissen, aber ihm eilte der Ruf eines Herzensbrechers voraus. Und Catherine fiel es nicht schwer, das zu glauben. Welche Frau würde nicht mit einem so umwerfenden Mann tanzen wollen oder in seiner Begleitung die Oper besuchen?

Sie schenkte ihm ein herzliches Lächeln und gab ihm die Hand, als er bei ihr ankam. Er sollte sehen, dass sie ihm zur Ehre gereichen würde. Immerhin hatte sie die großen Opernwerke in Paris gesehen und konnte intelligente Unterhaltungen über ihren Inhalt und die Komponisten führen – auf Englisch und auf Französisch.

„Gütiger Himmel, Cat, bist du das?“ Channing nahm ihre beiden Hände in seine und küsste Catherine auf die Wange, ohne seine Bewunderung zu verbergen. Er schien wirklich beeindruckt von ihrer Veränderung. Aber Catherine würde sich nicht leicht erobern lassen. Männer schätzten eine gewisse Herausforderung. Ihre Freundin Vivienne in Paris hatte ihr das beigebracht. Und so zögerte Catherine nicht, ihn sanft zu tadeln.

Catherine. Du weißt doch, dass Catherine mir besser gefällt.“ Als Mädchen hatte sie es gehasst, mit diversen Spitznamen bedacht zu werden, aber Channing hatte sich nie wirklich darum gekümmert.

„Du siehst atemberaubend aus.“ Er zwinkerte ihr zu und gab ihr das Gefühl, die einzige Frau im Raum zu sein. „Willkommen zu Hause. Komm und lass mich dir alle vorstellen.“ Er bot ihr den Arm, und schon hatte sie ihm vergeben. Das Märchen begann. Sie hakte sich bei ihm unter und schwebte an seiner Seite durch den Raum, um alte Freunde zu begrüßen. Ihre Hoffnung wuchs. Vielleicht würde man eine dritte Verlobung verkünden, noch bevor die Weihnachtstage vorüber waren.

Finn Deverill wandte sich von dem hohen Fenster ab, von dem aus man in den verschneiten Garten blickte. Die Aufregung um Catherine Emersons Erscheinen verebbte allmählich, die Gäste führten ihre Gespräche fort. Catherine hatte ihn nicht bemerkt. Aber das war Finn gewohnt. Die meisten Leute beachteten ihn nicht, wenn Channing in der Nähe war. Er galt als der ernste, ältere Bruder, während jedermann Channing für sehr viel aufgeschlossener, charmanter und witziger hielt. „Mach dir nichts daraus“, hatte ihn eine seiner Großtanten getröstet, als er noch ein Jüngling gewesen war. „Er ist nicht der Erbe, deswegen muss er so charmant sein wie nur möglich. Für dich spricht der Titel.“ Wobei sie ihm ermutigend das Knie getätschelt hatte.

Das Problem war, dass Finn gern selbst für sich gesprochen hätte. Im Lauf der Jahre war er mehreren jungen Damen begegnet, die sich alle für seinen Titel interessiert hatten, aber nicht für ihn persönlich. Geistesabwesend rieb er sich die Wange. Wenn seine Geliebte das verstanden hätte, wären die Dinge vielleicht zu einem besseren Ende gekommen. Zu einem Ende gekommen wären sie allerdings in jedem Fall.

Es ärgerte ihn nicht wenig, dass Catherine ihn nicht bemerkte. Sie war immerhin Teil seiner Kindheit gewesen, Grund genug, wenigstens nach ihm Ausschau zu halten. Er selbst jedenfalls hatte sie sehr wohl bemerkt – und auf eine Weise, die er nicht erwartet hatte.

Sie war Arm in Arm mit seinen Schwestern hereingekommen. Die Jahre hatten ihr wildes flammend rotes Haar in weiche kastanienbraune Locken verwandelt, die sie heute in einem eleganten Knoten trug. Und sie war auch nicht mehr dünn und schlaksig wie ein Junge, sondern wies äußerst aufregende weibliche Rundungen auf. Welcher Mann würde nicht gern die Hand auf ihre schmale Taille legen, und wie viel lieber noch den Mund auf jene süßen rosigen Lippen pressen, während er mit der anderen Hand ihre vollen Brüste streichelte, die sich so verführerisch unter der eng anliegenden Jacke aus dunkelgrünem Wollstoff abzeichneten.

Catherine Emerson hatte sich zu einer Schönheit entwickelt, einer wahren Versuchung! Doch der Gedanke beschämte Finn, kaum dass er ihm in den Sinn gekommen war. Wie konnte er so etwas von einer Frau denken, die er den größten Teil seines Lebens praktisch als eine Schwester betrachtet hatte?

Trotzdem ließ sich die Veränderung nicht leugnen, denn sie ging über Äußerlichkeiten hinaus. Catherine strahlte eine verblüffende Grazie aus. Und Kraft und Wohlwollen, wie sie nun an Channings Arm den Raum durchquerte und hin und wieder stehen blieb, um mit dem einen oder anderen Nachbarn und Bekannten zu plaudern. Einige kannte sie, einige nicht, aber allen gegenüber legte sie dieselbe ehrliche, warmherzige Freundlichkeit an den Tag.

An diese Eigenschaft erinnerte Finn sich noch lebhaft. Sie hatte sich immer um irgendein verletztes oder streunendes Tier gekümmert und es nach Hause mitgenommen, um es zu verarzten oder zu füttern. Einmal hatte sie einen herrenlosen Hund aus dem Dorf zu ihm gebracht und ihn angebettelt, dem Tier das Bein zu verbinden. Es war albern gewesen, aber schließlich hatte Finn sich erweichen lassen, nachdem Catherine ihm den ganzen Nachmittag gefolgt war und ihm mit einer Hartnäckigkeit zugesetzt hatte, die einer kleinen Schwester Ehre gemacht hätte.

Sie kamen jetzt beide in seine Richtung – eine erstaunliche Kombination aus flammendem Rotbraun und leuchtendem Goldblond. Channing beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr, das sie zum Lachen brachte. Finns Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ihr Ausdruck war unmissverständlich. Sie begehrte Channing. Vielleicht war begehren ein zu ernstes, intensives Wort, aber dass er zu ernsthaft sei, warf man ihm ohnehin seit Langem vor.

„Da bist du ja, lieber Bruder. Was machst du so ganz allein am Fenster? Um diese Jahreszeit gibt es doch keine Blumen zu sehen. Zumindest nicht im Garten. Hier im Haus dagegen ….“ Channing lächelte Catherine an. „Unsere Cat ist zu einer jungen Dame erblüht. Hast du sie schon begrüßt?“

Finn verbiss sich eine sarkastische Antwort. Channing wusste genau, dass er es noch nicht getan hatte. „Willkommen zu Hause, Catherine.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange, atmete ihren Duft nach frischen Pfirsichen ein, über dem ein Hauch von Vanille lag, der die Kopfnote abschwächte. „Ah, Apocynaceae, Roter Frangipani, was für ein schönes Parfum für den Winter“, meinte Finn leise. „Dir haben Mutters Frangipani schon immer gefallen.“ Die prächtigen Blüten gediehen nur im Gewächshaus, und Catherine hatte ihre lebhaften Farben und den tropischen Duft bereits als Kind gemocht.

„Dass du dich erinnerst!“ Catherine strahlte, und er war stolz, das Richtige gesagt zu haben. „Die Leute erraten meist den Pfirsichgeruch, keiner weiß allerdings, von welcher Blume er stammt. Ich habe sagen hören, dass der Rote Frangipani auch nach Kokosnuss riecht.“ Sie gab Channing einen leichten Stoß. „Du sagtest, es würde nach Rosen duften.“

Finn lachte. „Für Channing duftet alles nach Rosen.“

Gutmütig ließ Channing den Spott über sich ergehen. „Wie du siehst, ist Finn immer noch der Alte, die Nase ständig in irgendwelchen Blüten.“

Eine gewisse Betriebsamkeit bei der Tür erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein weiterer Gast war eingetroffen, eine hinreißende blonde junge Dame in einem königsblauen Reiseensemble und einer weißen Fuchsstola um die Schultern. Channing warf seinem Bruder einen bedeutungsvollen Blick zu und entschuldigte sich. „Ich lasse euch allein, damit ihr Neuigkeiten austauschen könnt, während ich meinen Ehrengast begrüße.“

Wenn Catherine seinen Aufbruch etwas plötzlich fand, so ließ sie es sich nicht anmerken. Finn entging jedoch nicht die Enttäuschung in ihren Augen, als sie Channing flüchtig nachsah. „Wer ist sie?“, fragte sie scheinbar unbekümmert und trat neben ihn ans Fenster. Es war wirklich ein recht guter Aussichtspunkt, von dem man sowohl den Salon als auch den Garten im Blick hatte, je nach Stimmung.

„Lady Alina Marliss. Sie ist Channings spezieller Gast über die Feiertage.“ Finn sagte nicht mehr. Falls Channing über seine letzte Eroberung in London sprechen wollte, würde er es schon tun. Es war nicht Finns Aufgabe, dieses Problem für ihn zu lösen.

„Besteht zwischen ihnen ein Einvernehmen?“

Finn sah ihr an, dass sie seine Worte auf eine ganz bestimmte Weise ausgelegt hatte. Er wusste genau, was sie dachte, und wenn es auch nicht ganz zutraf, so war das ebenfalls Channings Problem. Es hatte seine Vorteile, wenn man zur Abwechslung etwas mitteilsamer sein konnte. Das würde Channing noch früh genug lernen.

„Mir sind keine Einzelheiten bekannt“, antwortete er vage und wandte den Blick zum Fenster in der Hoffnung, Catherine würde es ihm gleichtun. „Erzähl mir von Paris. Hat es dir gefallen?“

Autor

Bronwyn Scott
Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den...
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