Paula Lambert - Office Nights 21-24

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Stella Durigatti ist wieder zu Hause (beziehungsweise im Büro), und in Liebesdingen überschlagen sich die Ereignisse: Giulio möchte sie nach Italien mitnehmen, Mackenzie gesteht ihr seine Liebe, und dazwischen erhärtet sich ihr Verdacht, dass die ganze Männer-Sache ein abgekartetes Spiel war … Stella reicht es. Sie macht mit allen dreien Schluss - aber noch nicht ganz, denn vorher möchte sie doch wissen, wer Atlas ist. Natürlich nur, um endgültig abschließen zu können.


  • Erscheinungstag 19.09.2019
  • ISBN / Artikelnummer 9783745751437
  • Seitenanzahl 50
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

TEIL 21

Das Taxi biegt langsam in meine Straße ein und kommt vor einem Baufahrzeug zum Stehen, das die Weiterfahrt blockiert. Die Stille ist spürbar unangenehm; Mackenzie und ich haben schon auf dem Rückflug kaum miteinander gesprochen, was Blödsinn ist, weil wir beide erwachsen sind und mit solchen Situationen eigentlich umzugehen wissen. Es ist ja Quatsch, jetzt Theater zu machen. Wir haben ein bisschen gevögelt, weil sich das in New York so angeboten hat, haben unsere Arbeit erledigt, und jetzt ist eben alles wieder beim Alten. Denn – wie hat er noch gesagt? – was in New York passiert, bleibt in New York.

Endlich bewegt sich der Lastwagen aus dem Weg, und das Taxi setzt sich wieder in Bewegung, bis es schließlich vor meinem Haus anhält. „Also dann“, sage ich, „wir sehen uns morgen im Büro.“ Mackenzie nickt und beugt sich vor, als würde er mich küssen wollen. Aber dann drückt er mir nur einen unverbindlichen Schmatzer auf die Wange und setzt sich wieder gerade hin. „Okay, bis morgen.“ Ich lächle, etwas bemühter, als ich vorhatte. Als das Taxi weg ist, seufze ich laut. So viel Stress für das bisschen Abenteuer.

Es hat schon seinen Grund, dass die Leute einen davor warnen, mit Mitarbeitern zu vögeln. Es ist einfach unangenehm, Privates und Geschäftliches zu vermischen. Wenn Mackenzie das nächste Mal beruflich anderer Meinung ist, werde ich automatisch an den Sex mit ihm denken. Und das ist echter Mist. Zum Glück ist der Zauber bald vorbei. Der Obermacker in New York hat angedeutet, dass er nun genug Vertrauen in meine Leute hat, um Mackenzie wieder abzuziehen. Dann habe ich meine Ruhe, und alles ist wieder beim Alten.

Von Atlas habe ich vier Tage lang keine Antwort auf meine Mail erhalten. Als ich jetzt wieder seinen Absender in meinem Postfach sehe, macht mein Herz einen kleinen Hüpfer. Inzwischen ist es mir fast egal, wer er ist – er ist der einzige Mann in meinem Leben, der mir keinen Stress macht. Ich frage ihn, ob wir wieder spazieren gehen wollen, und bin überrascht über meine Forschheit. Mir ist aufgefallen, dass er mir seltener schreibt und offenbar das Interesse verliert. Dabei finde ich, dass wir ein gutes Team sind. Endlich fließen meine Säfte wieder, und das meine ich nicht nur sexuell. „Ich habe dir viel zu verdanken, ob du es weißt oder nicht“, schreibe ich ihm. Er antwortet nur kurz, in einem einzigen Satz: „Ich dir auch.“ Kein Wort über mein Spazierangebot, keine Aufgabe, nichts weiter. Nur: „Ich dir auch.“ Ich frage mich, ob das der Code fürs Schlussmachen unter Internetstalkern ist und ärgere mich, dass er mich einfach so wegschiebt.

Zum Glück habe ich nicht lange Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, denn gegen 15 Uhr kommt Problem Nummer 3 unverhofft in mein Büro, um mich zu überraschen. Wir sind gerade mit einem Meeting fertig, was bedeutet, dass der Konferenzraum voll mit Leuten ist. Unter anderem John Mackenzie. Giulio trägt einen riesigen Blumenstrauß vor sich her und sieht so frisch italienisch aus, als hätte er gerade Eros Ramazotti und Adriano Celentano gleichzeitig verschluckt. Ich muss lachen, obwohl ich mich eigentlich ärgere. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er Ort und Zeit nicht willkürlich gewählt hat. Sein Auftritt verursacht den üblichen Auflauf, und ich meine, Alice seufzen zu hören. Er sieht wirklich niedlich aus, auch wenn alles an ihm einfach zu viel ist. „Ich dachte, du könntest ein bisschen Farbe hier gebrauchen“, sagt Giulio und stellt den Strauß in eine Vase direkt neben die Atlas-Statue. „So grau hier, alles so grau hier“, sagt er und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen, um bei Mackenzie hängenzubleiben. Dessen Pupillen sind so sehr geweitet, dass es aussieht, als hätte er schwarze Augen. Schließlich wendet er sich ohne ein Wort ab und verlässt den Raum. Unmöglich, dass Giulio etwas ahnt. Aber irgendetwas stimmt hier nicht. Ich weiß nur nicht, was.

„Tja, danke für die Blumen“, sage ich und klatsche unbeholfen in die Hände, während sich der Konfi langsam leert. „Ich wollte mich gestern ausführlicher melden, aber du weißt ja, wie man sich fühlt nach so einem langen Flug …“

Giulio legt den Kopf schief und mustert mich. „Tue ich das? Ja, vermutlich. Aber wenn der Prophet nicht zum Berg kommt … du weißt schon.“ Er macht einen Schritt auf mich zu. „Alles okay? Du wirkst etwas angespannt.“

Autor

Paula Lambert
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