
Paula Lambert - Office Nights 13-16
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Meine Mutter ist beim Frühstück unfassbar gut gelaunt, aber sie sagt nichts, sondern lächelt nur und lässt ihre süßen Knopfaugen zwischen Giulio und mir hin- und hertanzen, als wären sie Newtons Pendel.
Gigi stöhnt genervt und versucht das Gespräch auf das Geschäft zu lenken. Offenbar geht es der Papierbranche noch besser, als ich in der letzten Gesellschafterversammlung gehört habe. Gigi hat über Umwege einen Deal mit einem Fast-Food-Unternehmen abgeschlossen, was eine so große Nachricht ist, dass er sie gut auch schon gestern hätte verkünden können. Meine mamma ist über den Geldsegen völlig aus dem Häuschen, aber nicht, weil wir dann alle in finanzieller Sicherheit sind, weit gefehlt.
„Fantastico“, ruft sie, „man weiß ja nie, wofür man plötzlich viel Geld brauchen kann. Zum Beispiel für ein neues Haus oder für große Feste!“ Ihr Blick saust von Giulio zu mir und wieder zurück, bis wir uns auch ansehen und beide bei dem Gedanken, eine riesige italienische Hochzeit für uns auszurichten, lachen müssen. Ich gebe zu, ich könnte es schlimmer treffen. Giulio hat letzte Nacht bewiesen, dass er auch ohne Klamotten pure Lebensfreude verströmt, aber wir kennen uns einfach zu lange … oder vielleicht auch nicht. Ich bin zu müde, um jetzt darüber nachzudenken, und stehe auf, um mich für die Arbeit fertig zu machen.
Giulio folgt mir in den Flur und nimmt meine Hand.
„Das war wirklich schön.“
„Ja, fand ich auch.“ Ich bin ein wenig verwirrt, weil er plötzlich so einen verbindlichen Ton in der Stimme hat.
„Ich bin ja noch ein paar Tage hier“, sagte er. „Ich meine, wir könnten uns doch auch mal bei dir treffen, oder du zeigst mir die Stadt?“ Giulio kennt die Stadt ganz genau und weiß, dass ich das weiß. Er legt den Kopf schief und blinzelt mich mit seinen lachenden Schokoladenaugen an.
„Im Ernst?“
Er nickt. „Mein absoluter Ernst. Ich finde es schön, zur Abwechslung mal mit jemandem zusammen zu sein, den ich wirklich mag.“ Mit diesen Worten drückt er mir einen Kuss auf die Lippen und geht zurück in die Küche. Er dreht sich noch einmal um und sagt: „Ich hole dich um sieben von der Arbeit ab. Keine Widerrede.“ Als ich im Auto sitze, frage ich mich, wie aus mir eine Frau werden konnte, die nur noch von Männern umgeben ist, die ihr sagen, was sie tun soll.
Mackenzie blickt auf die Uhr, als ich ins Büro komme, und zwar mit dieser Art Blick, die sagt: „Es ist zehn nach zehn, und wäre das mein Laden, wäre ich spätestens um acht Uhr hier gewesen.“ Seine Augen sehen aus, als wäre heute die Sonne nicht hinter den Wolken hervorgekommen, so dunkel sind sie. Ich nicke ihm kurz zu und verschwinde in mein Zimmer, aber dann fällt mir ein, dass cool sein taktisch nicht das Richtige ist, wenn man seinen neuen Großkunden pflegen will. Also drehe ich um und schmeichele mich an den Türrahmen, als wären wir gute Freunde.