Michelle Willingham

Michelle schrieb ihren ersten historischen Liebesroman im Alter von zwölf Jahren und war stolz, acht Seiten füllen zu können. Und je mehr sie schrieb, desto mehr wuchs ihre Überzeugung, dass eines Tages ihr Traum von einer Autorenkarriere in Erfüllung gehen würde. Sie besuchte die Universität von Notre Dame im Bundesstaat Indiana, da sie mit dem Gedanken spielte, Medizin zu studieren. Jedoch musste sie diesen Gedanken bald wieder verwerfen, da sie kein Blut sehen konnte. Stattdessen studierte sie Englisch und schloss mit summa cum laude, der besten Benotung, ab. Daraufhin kam sie auf die Idee Lektorin zu werden. Ihr erster Teilzeitjob bestand darin, Hypothekenhandbücher zu bearbeiten, was sie umgehend zurück zur Uni fliehen ließ, um Lehrerin zu werden. Michelle unterrichtete 11 Jahre lang, bevor sie aufhörte, um zu Hause bei ihren Kindern zu sein und sich voll und ganz dem Schreiben widmen zu können. Zahlreiche ihrer Romane erschienen in der Reihe Harlequin Historical. Michelle ist mit einem Raketenwissenschaftler verheiratet und lebt zusammen mit ihm in Virginia. Neben dem Schreiben kocht und liest sie gerne und vermeidet sportliche Aktivitäten um jeden Preis.

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  • Interview

Interview mit unserer Autorin Michelle Willingham

Wir haben unseren bekanntesten und beliebtesten Autorinnen Fragen gestellt und schöne Antworten bekommen. Diesmal von Michelle Willingham:

Warum schreiben Sie, und was inspiriert Sie?

Ich erzähle einfach sehr gern Geschichten, wobei mich grüblerische Helden oder verwundete Seelen besonders inspirieren. Auch wenn ich ein Buch lese, mag ich es, wenn die Protagonisten harte Zeiten durchmachen. Das Buch, das ich im Moment schreibe, handelt von einem Wikinger, der in einer Schlacht schwer verletzt wird und das Gehen erst wieder lernen muss. Der Mann, der ihm diese Wunde zugefügt hat, ist der Pflegevater der Heldin. Logisch, dass es für meinen Wikinger eine große Herausforderung ist, seinen Rachedurst zu überwinden und dem Mann zu verzeihen. Außerdem muss er erkennen, dass wahre Stärke von innen kommt und nicht notwendigerweise etwas mit physischer Kraft zu tun hat. Ich schreibe sehr gern Geschichten, in denen die Figuren wachsen und sich im Laufe der Handlung innerlich verändern. Seelische Heilung ist eines meiner Hauptthemen.

Wo schreiben Sie am liebsten?

Ich schreibe sehr gern in Cafés. Bei einer großen Tasse Kaffee versinke ich dann in der Geschichte, an der ich gerade arbeite. Oft schaue ich mir auch die Leute um mich herum an und frage mich, wer und wie sie wohl sind. Auf diese Weise war ich schon bei Bewerbungsgesprächen dabei, habe gehört, wie Mütter mit ihren Kindern sprechen, und wurde Zeugin von beginnenden Romanzen am Nebentisch. Das inspiriert mich. Ich beobachte gern Menschen und stelle mir vor, wie sie leben.

Welchen Ihrer Liebesromane und welche Ihrer Hauptfiguren finden Sie besonders gelungen?

Das ist ungefähr so, als würde man mich fragen, welches meiner Kinder ich am meisten liebe! Ich mag alle meine Bücher. Jedes hat seinen ganz eigenen Charakter. Die dramatische Handlung um einen Wikinger oder eine Liebesgeschichte im Mittelalter gefällt mir genauso gut wie eine zärtliche Liebesgeschichte aus der Zeit des Regency, die auch mal märchenhafte Qualitäten haben kann. Allerdings gebe ich zu, dass ich meine MacEgan-Serie besonders mag. Trahern MacEgan und Ewan MacEgan sind einfach zwei großartige Männer.

Waren Sie schon einmal in Deutschland, und wenn Ja, wie hat es Ihnen gefallen?

Ich habe dort sieben Jahre gelebt und besuche Deutschland immer wieder ausnehmend gern. Als Kind habe ich mit meinen Eltern auf dem US-Stützpunkt Ramstein bei Kaiserslautern gewohnt, später sind wir nach Stuttgart umgezogen. Dort habe ich Deutsch gelernt und es später in der Schule perfektioniert. Jetzt lernt meine Tochter Deutsch. Ich helfe ihr, wenn es geht, aber leider ist mein Wortschatz inzwischen recht klein geworden. Früher habe ich deutsche Übersetzungen von Nora Roberts‘ Büchern gelesen, um dabei zu bleiben, aber ich bräuchte wirklich mehr Übung. Zwei Mal war ich auf der Loveletter Convention in Berlin, und ich würde sie gern ein drittes Mal besuchen. Dort kann ich mein Deutsch wunderbar mit den Leserinnen praktizieren und Ritter-Sport-Schokolade futtern. Mir haben auch die Schlösser in Potsdam sehr gut gefallen. Wenn ich jedes Jahr nach Deutschland reisen könnte, würde ich das sofort tun!