Es geschah in jener Nacht

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Heiße Küsse beim Tanzen, erregende Berührungen im Aufzug und im Hotelzimmer dann die Explosion der Leidenschaft! Dass Melanie in dieser Nacht ein Kind empfing, erfährt Jack erst Monate später. Auf der Stelle will er sie heiraten - aber Melanie lehnt ab …


  • Erscheinungstag 17.07.2019
  • ISBN / Artikelnummer 9783733747589
  • Seitenanzahl 130
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

Herzlichen Glückwunsch! Es ist ein Mädchen!

Leutnant Jack Singer blinzelte und las die Postkarte noch einmal. Die Karte zeigte eine alte Plantage, und die Handschrift gehörte seiner Schwester.

„He, ich bin Onkel geworden. Ich habe eine Nichte!“

Jacks SEAL-Kamerad Reese Logan lächelte. „Toll! Richte Lisa und Brian meine Glückwünsche aus.“

Ein Mädchen. Jack runzelte die Stirn. Mehr hatte Lisa nicht geschrieben. Sehr merkwürdig, dass seine Schwester, die eine Fotonärrin war, keine Fotos geschickt hatte. Und noch merkwürdiger, dass sie nicht einmal erwähnt hatte, dass sie schwanger war. Zwar hätte sie ihn auch gar nicht erreichen können, außer durch sein Postschließfach. Er war fünfzehn Monate lang auf Sondereinsätzen unterwegs gewesen, und Kontakt zur Außenwelt war nicht erlaubt gewesen. Das war das Schwierigste daran, wenn man zu den SEALS, der Eliteeinheit der Navy, gehörte. Dass man oft für längere Zeit keine Verbindung zur Außenwelt hatte oder gezwungen war, sie so einzuschränken, dass einen die Freunde oft vergaßen.

So wie Melanie Patterson es offenbar getan hatte.

Er ging hastig seine Post durch, fand aber leider nicht, was er erhofft hatte: einen Brief, der ihm gezeigt hätte, dass die Frau, mit der er nach der Hochzeit seiner Schwester die unglaublichste Nacht seines Lebens verbracht hatte, ihn nicht völlig aus ihrem Leben verdrängt hatte. Jack schloss sein Postfach zu und steckte den Schlüssel ein. Danach ging er zur Kommandozentrale. Er hatte zwei Monate Urlaub, und er wusste genau, wo er die verbringen würde. Er würde die Zeit nutzen, um seine Schwester und seine kleine Nichte zu besuchen – und dann würde er vielleicht auch Melanie finden und sie fragen, warum sie ihn mit der Präzision eines Skalpells aus ihrem Leben entfernt hatte.

Plötzlich traf ihn die Möglichkeit wie ein Schlag, dass sie ihn vielleicht schlicht und einfach vergessen hatte.

Das wäre wirklich sehr übel, um es milde auszudrücken, weil seine Erinnerungen an die Hochzeit seiner Schwester vor allem mit Melanie verbunden waren. Sie war eine der Brautjungfern gewesen, Lisas beste Freundin und drei Jahre älter als sie. Und sie gehörte zu den Frauen, die einen Mann froh sein ließen, dass er ein Mann war.

Jack ging zu einer der Telefonzellen und wählte Lisas Nummer. Er sagte sich, dass er eigentlich viel aufgeregter über seine neue Nichte sein und nicht ständig daran denken sollte, wie er Lisa über Melanie Patterson ausfragen konnte. Das war kein gutes Zeichen – eigentlich sollte er froh darüber sein, dass die Frau nichts von ihm wollte. Aber er war es nun mal nicht.

Als er es vor einigen Monaten geschafft hatte, an ein Telefon zu kommen, hatte er feststellen müssen, dass Melanies Telefon abgestellt worden war. Es war, als hätte sie nie existiert. Er hatte seine Schwester befragt, aber auch sie hatte seit Monaten nichts mehr von Melanie gehört. Er machte sich Sorgen und war gleichzeitig wütend.

Warum wollte sie nicht mit ihm sprechen? Sie passten gut zusammen, vor allem im Bett, aber auch sonst. Jack dachte wohl zum millionsten Mal an jene Nacht zurück. Schon die Erinnerung daran, wie er mit Melanie geschlafen hatte, reichte aus, um ihn wahnsinnig zu machen.

„Keine Post von ihr?“

Jack schüttelte den Kopf und lauschte dem Klingeln am anderen Ende der Leitung, während die anderen SEALS sich die Ausrüstung abnahmen und die teuersten Teile dem Bedarfsoffizier übergaben.

„Gib’s auf, Kumpel. Ich habe die Botschaft deutlich verstanden, auch wenn du dich weigerst, sie zu kapieren.“

Jack sah Reese finster an. „Ich gebe nicht so schnell auf.“

„Man soll auch nicht aufgeben, solange noch eine Chance besteht, aber die Frau hat ihre Gefühle für dich ganz deutlich gemacht, wenn du mich fragst.“

Jack schüttelte den Kopf und fragte sich, warum seine Schwester nicht den Anrufbeantworter angestellt hatte. „Melanie Patterson ist die Mühe wert.“

Reese grinste. „Greif dir eine Schwimmweste, Leutnant, denn dein Schiff ist schon dabei, abzusaufen.“

Jack achtete nicht weiter auf ihn, aber er musste zugeben, dass er beunruhigt war. Er hätte nie gedacht, dass es ihn so schwer erwischen könnte. Sicher, er hatte sehr oft an Melanie denken müssen, und er wollte wieder mit ihr Kontakt aufnehmen. Aber es war mehr als das. Sie hatten in so vielen Bereichen zueinandergepasst, nicht nur im Bett, und er wollte sie wiedersehen, um herauszufinden, ob diese Verbindung echt war oder nur reines Wunschdenken.

Fünfzehn Monate vorher

Die Hochzeit war vorbei.

Anstelle seines verstorbenen Vaters hatte Jack seine kleine Schwester zum Altar geführt und sie dem Mann übergeben, den sie liebte, und sie dann vor ein paar Minuten beide zu der wartenden Limousine begleitet und sie ihr neues Leben beginnen lassen. Seine Mutter war mit ihren Freunden abgezogen, und jetzt konnte er sich endlich ganz auf den Menschen konzentrieren, der ihn seit zwei Wochen keine Ruhe mehr ließ – die Ehrenbrautjungfer Melanie Patterson.

Schon ihre Nähe machte es ihm schwer, klar zu denken. Ganz davon zu schweigen, welche Wirkung sie sonst noch auf ihn hatte, Er kämpfte schon seit über 336 Stunden gegen seine Leidenschaft an, seit dem Moment, als er die beste Freundin seiner Schwester zum ersten Mal gesehen hatte.

Sie hatte die längsten Beine, die man sich vorstellen konnte, war eigenwillig und so verdammt sexy, dass er darauf brannte, sie zu berühren. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, ein Problem aus der Welt zu schaffen, das den wichtigsten Tag seiner kleinen Schwester ruinieren könnte, war er mit Melanie zusammen und plauderte mit ihr bis spätnachts oder segelte mit ihr auf dem Fluss, wenn sie dem Chaos der Hochzeitsvorbereitungen für kurze Zeit entfliehen konnten. Wenn sie nicht bei ihm war, dachte er an sie und an die Möglichkeit, den schicken Rotschopf irgendwann an einen Ort zu locken, wo sie völlig ungestört waren. Um herauszufinden, ob sie so gut küsste, wie sie aussah. Er wettete einen ganzen Monatslohn, dass sie unvergleichlich war.

Aber es war nicht nur er, der völlig durcheinander war. Das wusste er genau, sonst hätte er sich zusammengerissen und sich von ihr fern gehalten. Die Signale, die er von ihr empfing, die sie ihm schickte, waren eher ein sehr zarter Wink, aber sie trafen ihn mit voller Wucht ins Herz und verstärkten sein Verlangen nach ihr.

Während die Limousine davonfuhr, winkte er seiner Schwester nach und sah Melanie an. „Melanie?“

Sie lächelte. „Hi, Leutnant. Habe ich dir schon gesagt, wie hinreißend du in deiner weißen Uniform aussiehst?“

„Nein, aber du darfst gern jetzt damit anfangen.“

„Ein Navy-SEAL mit einem stark ausgeprägten Selbstwertgefühl“, neckte sie ihn. „Wie selten.“

Um sie herum begann der Partyservice mit dem Aufräumen. Die Band spielte noch ein letztes Lied, und während die letzten Gäste sich zerstreuten, nahm Jack Melanie in die Arme und zog sie auf die Tanzfläche.

„Du hast heute Morgen wunderschön ausgesehen.“

„Aber jetzt nicht mehr?“

Er lächelte. Sie hielt ihn auf Trab, das musste er ihr lassen. „Du warst die Ballkönigin, das weißt du doch, oder?“

„Vielen Dank. Ich bin auch so nett und verrate deiner Schwester nicht, dass du das gesagt hast.“

Er zog sie dichter an sich, und ihr Körper so dicht an seinem entfachte ein heftiges Feuer in ihm.

Sie atmete tief ein. „Jack.“ Sie versuchte sich seinem festen Griff zu entziehen.

„Pscht“, machte er und fing an, mit ihr auf der Tanzfläche herumzuwirbeln. „Du fühlst es doch auch, oder?“

„Oh ja“, flüsterte sie und legte den Kopf an seine breite Schulter.

Er liebte es, sie so nah bei sich zu haben. Sie passte perfekt in seine Arme. Und er wusste, dass sie auch in jeder anderen Hinsicht perfekt zu ihm passen würde. „Gut. Ich hatte gehofft, dass ich nicht allein diese Qualen durchstehen muss.“

„Nein.“ Sie strich ihm sanft über den Rücken.

Er wünschte nur, er würde ihre Hände direkt auf seiner Haut spüren und dass sie beide nackt in seinem Bett lägen. „Du bringst mich langsam, aber sicher um den Verstand, weißt du das?“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr.

Sie erschauerte. „Davon habe ich nichts gemerkt.“

„Es wäre ja auch nicht das Beste gewesen, wenn ich der Ehrenbrautjungfer nachsteige, während Lisa wegen der Blumen einen Nervenzusammenbruch hat, oder?“

„Dann muss ich Sie wirklich zu Ihrer Zurückhaltung beglückwünschen, Leutnant.“

„Nein, bei den Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, hätte man mich besser vor ein Kriegsgericht stellen sollen.“

Melanie hob den Kopf von seiner Schulter und betrachtete sein attraktives Gesicht. Sie sah Leidenschaft und Verlangen in seinen Augen, genau dieselbe Botschaft, die sie schon seit vierzehn Tagen darin las.

Jack Singer war in Lisas Wohnzimmer gekommen, das vollgestopft war mit Metern von Tüll- und Satinstoff, und ein einziger Blick von ihm hatte Melanie bis ins Innerste getroffen. Es lag gar nicht so sehr daran, dass er gut aussah – er sah sogar sehr gut aus – und auch nicht daran, dass seine Uniform wie angegossen saß und jede Frau bei seinem Anblick weiche Knie bekam. Es waren vielmehr seine Augen, die es ihr sofort angetan hatten, Augen, die so viel von seinen Gefühlen verrieten.

Sie erinnerte sich an die Art, wie er Lisa heute Morgen in ihrem Hochzeitskleid angesehen hatte. Seine dunkelblauen Augen hatten sich mit Tränen der Rührung gefüllt. Wer hätte gedacht, dass ein so starker Mann mit einem so gefährlichen Beruf dahinschmelzen würde beim Anblick einer Braut? Aber dann erinnerte sie sich auch an den Blick, den er dem Blumenhändler zugeworfen hatte, der fast den großen Tag seiner Schwester verdorben hätte. Wenn Blicke töten könnten …

„Was waren das denn für Gedanken?“, fragte sie ihn plötzlich.

„Das ist ein gefährliches Terrain“, warnte er sie und ließ genießerisch den Blick über sie wandern.

„Ich lebe gern gefährlich.“

„Mit mir? Jetzt?“

Sie legte ihm die Arme um die Schultern und eine Hand in den Nacken, um seinen Kopf zu sich herunterzuziehen. Es kam ihr vor, als hätte sie es schon unzählige Male vorher getan, als würde sie ihn seit Tausenden von Jahren kennen.

„Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich in die Gänge kommst“, sagte sie leise.

Im nächsten Moment presste er wild den Mund auf ihre Lippen und drückte sie dicht an sich. Es war umwerfend, genau, wie er es sich vorgestellt hatte. Viel zu heiß und intim, um in aller Öffentlichkeit weiterzumachen. Jack war hart geworden und wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand.

„Wow, Singer!“, hörte er jemanden aus einiger Entfernung sagen und löste sich widerwillig von Melanie. Sein Atem kam unregelmäßig.

„Halt die Klappe, Reese“, sagte er zu seinem Freund, ohne den Blick von Melanies Gesicht zu nehmen.

„Jawohl, Sir“, gab Reese amüsiert zurück.

„Lass uns von hier verschwinden, Melanie.“

Sie atmete tief ein und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Was tun wir dann noch hier?“

Er lächelte und wartete, während sie ihre Tasche holte. Mit einer Geschwindigkeit, als wäre der Teufel hinter ihnen her, verließen sie den schicken Club, wo die Hochzeitsfeier stattgefunden hatte. Während der Taxifahrt zum Hotel berührte Jack Melanie nicht und küsste sie auch nicht, weil er sich nicht zutraute, die Grenzen des Anstands nicht zu überschreiten, wenn er erst mal damit anfing. Er hielt nur ihre Hand, und es kam ihm wie das Erotischste vor, das er je getan hatte. Ihre Finger waren miteinander verflochten, die Handflächen lagen dicht aneinander. Er fand das intimer als so manche Nacht, die er mit anderen Frauen verbracht hatte.

Vor dem Hotel stieg er aus dem Taxi, bezahlte den Fahrer und nahm wieder Melanies Hand, als sie in die Rezeptionshalle gingen und dann den Aufzug betraten. Er sah Melanie nicht an, aber er spürte immer noch ihren Körper dicht an seinem, fühlte ihre Wärme und ihren Duft. Und er hielt sich nur mit größter Anstrengung zurück.

Die Menschen lächelten und nickten. Ein Mann erwähnte, dass er auch bei der Marine gewesen war, und Jack hoffte, dass er eine passende, respektvolle Antwort gab, aber er erinnerte sich später nicht mehr daran. Menschen stiegen ein und aus, und der Aufzug bewegte sich stetig, aber viel zu langsam weiter. Und dann waren sie endlich allein, die Einzigen, die zu den obersten Stockwerken des Hotels wollten. Jack hielt es nicht länger aus. Er drehte sich abrupt zu Melanie um.

Sie lächelte und streckte ihm die Arme entgegen. Er drängte sie gegen die Wand und küsste sie wie ein Verhungernder. Und sie erwiderte seinen Kuss mit derselben Verzweiflung.

Jack verlor jede Selbstbeherrschung. Als Melanie seine Hand nahm und sie sich auf den Schenkel legte, genau unter den hohen Seitenschlitz ihres Abendkleides, stöhnte er auf und fuhr begierig höher, zuerst zum Spitzenrand ihres halterlosen Seidenstrumpfs und dann zu ihrer zarten, warmen Haut. Er packte ihren festen Po und zog sie dichter an sich. Sie stieß kleine erstickte Laute der Lust aus, aber er wollte noch viel mehr von ihr hören – ihren Aufschrei, wenn er sie zum Gipfel der Leidenschaft brachte.

Er schlüpfte mit der Hand zwischen ihre Schenkel und begann sie zu streicheln. Melanie schnappte erregt nach Luft und krallte die Finger in seine Schultern, während seine Finger sie liebkosten.

Sie unterbrach den Kuss. „Was wir tun, ist sehr gewagt.“

Jack lächelte. „Ja, ich weiß. Ich werde es nie vergessen.“ Und dann schob er die Hand unter ihren Seidenslip und drang mit einem Finger tief ein.

„Oh, Jack“, brachte sie atemlos hervor und bog sich ihm unwillkürlich entgegen.

Jack liebkoste ihre empfindlichste Stelle. Melanie warf schwer atmend den Kopf nach hinten und schrie leise auf, als er mit einem zweiten Finger eindrang.

„Oh, du meine Güte!“

„Oh, ja“, flüsterte er und küsste ihren Hals. Es war so schon, sie zu streicheln und ihre heftige Reaktion zu spüren. Dann klingelte der Aufzug, und die Tür öffnete sich. Melanie und Jack stöhnten frustriert auf und lösten sich voneinander. Jack nahm sofort Melanies Hand und ging eilig den Flur zu seinem Zimmer hinunter. Glücklicherweise war der Flur leer, und so waren sie unbeobachtet.

Jack fummelte mit der Chipkarte an der Tür herum. Melanie riss ihm die Karte aus der Hand und steckte sie in den Schlitz, ohne Jack aus den Augen zu lassen. Die Tür sprang auf, und Jack zerrte Melanie hinein, stieß die Tür zu und drängte Melanie gegen sie.

Sie lachte über seine Ungeduld, und er küsste sie tief und wild. Mit zitternden Fingern knöpfte Melanie sein Hemd auf und schleuderte ihre Sandaletten von sich. Auch Jack befreite sich von seinen Schuhen, dann folgte seine Uniformjacke. Melanie drehte sich um, die Hände auf die Tür gestützt, damit Jack den Reißverschluss in ihrem Rücken öffnen konnte. Er atmete tief ein, als er den fliederfarbenen BH und den dazu passenden Slip sah. Er verteilte heiße Küsse entlang ihrer Wirbelsäule und schob sanft das Kleid von ihren Schultern, so dass es auf den Boden glitt. Dann drehte er Melanie zu sich herum und musterte sie.

„Bist du schön!“, brachte er nur hervor.

Sie hob neckend die Augenbrauen und öffnete den Verschluss ihres BHs. Jacks Puls beschleunigte sich. Hastig streifte er sein Unterhemd ab.

Melanie legte seine Hände auf ihre Brüste, aber Jack brauchte keine Ermunterung. Er war jetzt mehr als bereit für sie. Das war er schon seit zwei Wochen. Jedes Mal wenn sie beide sich zufällig berührt hatten, hatte er das Gefühl gehabt, einen elektrischen Schlag zu bekommen. Jedes Mal wenn sie gelacht oder gelächelt hatte, hatte er sich lebendiger und glücklicher gefühlt.

Er streichelte ihre Brüste, spürte, wie die rosigen Spitzen sich aufrichteten, und konnte es kaum erwarten, sie mit dem Mund zu liebkosen. Und genau das tat er dann voller Gier, schloss den Mund um eine Knospe und saugte hingebungsvoll an ihr.

Melanie hob ein Bein und schlang es um seinen Schenkel. In ihrem Kopf schien sich alles zu drehen, so berauschend war das Lustgefühl, das Jack in ihr weckte. Ihr Puls raste, während er sie weiterhin mit der Zunge liebkoste, zuerst ihre Brust, dann ihre Rippen, ihren Bauch.

Er schlüpfte mit den Daumen unter den Bund ihres Spitzenslips und zog ihn herunter, während er vor ihr in die Knie ging. Er berührte und küsste ihre Schenkel, ihre Knie, ihre Waden. Dann hob er eins ihrer schlanken Beine und legte es sich über die Schulter. Er hielt inne und sah zu ihr auf. Sie lächelte und fuhr ihm mit einem Finger über die Lippen.

Und dann drückte er den Mund auf ihren empfindlichsten Punkt, und Melanie fühlte sich, als würde in ihr ein Feuerwerk der Lust explodieren.

„Jack“, stöhnte sie auf.

Seine Zunge drang gierig vor, und Melanie schrie leise auf. Sie wollte viel mehr von ihm. Sie war hungrig nach diesem Mann, nach allem, was er ihr geben konnte. Aber sie wusste, dass er sie verlassen würde, weil sein Job sein Leben war. Es gab nur das Jetzt für sie, und sie wollte es bis zur Neige auskosten, wollte alles genießen, was er ihr geben konnte.

Und er gab ihr alles. Er liebkoste und reizte jede empfindliche Stelle ihres Körpers mit einer Meisterschaft, die Melanie in Flammen aufgehen ließ. Jack spürte die Schauer, die sie durchzuckten, das Anspannen ihrer Muskeln, das Verlangen. Er spreizte ihre Beine noch mehr und drang mit zwei Fingern ein. Melanie keuchte auf und klammerte sich an ihn, um nicht zu fallen.

„Jack!“, rief sie.

Er wollte ihr noch mehr Lustschreie entlocken, er wollte der einzige Mann sein, bei dem sie die Kontrolle über sich verlor, ja, er wollte der einzige Mann in ihrem Leben sein. Aber er durfte nicht an so etwas denken, wenn er schon in wenigen Stunden Tausende von Meilen von ihr entfernt sein konnte. Also genoss er nur den Augenblick, wie er es schon seit Jahren tat und wie er es auch noch die nächsten zehn Jahre tun würde.

Er richtete sich auf, und sie lehnte sich erschöpft an ihn, aber nur einen Moment lang. Dann legte sie die Arme um ihn, küsste ihn feurig und schlüpfte mit der Hand zwischen sie beide, um seinen Gürtel zu öffnen und den Reißverschluss aufzuziehen. Jack stützte sich an der Tür hinter sich ab und unterdrückte mühsam ein Aufstöhnen, als sie die Hand in seine Hose schob.

„Jetzt bist du an der Reihe“, flüsterte sie.

„Oh nein.“

„Was ist los, Leutnant? Geht dir schon die Puste aus?“

„Nein, aber ich fürchte, es könnte vorbei sein, ehe es begonnen hat.“

Sie lachte und verstärkte den Druck ihrer Finger um ihn, streichelte ihn aufreizend langsam und schob seine Hose nach unten. Jack befreite sich hastig ganz von der Hose und zog Melanie an sich. Der Aufprall von nackter Haut auf nackter Haut nahm beiden den Atem.

Jack streichelte Melanie begierig, wollte jeden Zentimeter ihres Körpers erkunden. Aber auch Melanie blieb nicht untätig. Ihre Liebkosungen machten ihn wahnsinnig. Noch nie war er so hart gewesen vor Verlangen. Schnell nahm er sie auf die Arme und ging mit langen Schritten auf sein Bett zu. Er setzte sie in der Mitte ab, und sie zog ihn zu sich herunter.

Wieder umschlang Jack sie mit seinen muskulösen Armen, und Melanie dachte nur, dass es noch nie in ihrem Leben für sie so aufregend mit einem Mann gewesen war. Als er etwas aus der Schublade neben dem Bett holte, nahm Melanie es ihm geschickt weg.

Er hob fragend die Augenbrauen.

Sie lächelte, stieß ihn zurück, so dass er auf dem Rücken landete, und setzte sich rittlings auf seine Schenkel. Jack setzte sich auf. Sie öffnete die Folie und brachte Jack fast um den Verstand, als sie ihm das Kondom ganz langsam überstreifte.

„Melanie, hab Erbarmen!“

„Kommt nicht infrage“, erwiderte sie und rutschte etwas höher.

Er lachte leise, umfasste ihre Brüste und richtete sich leicht auf, um eine Brustspitze in den Mund zu nehmen. Melanie schloss sekundenlang die Augen. Sie liebte es, wenn er das tat. „Oh, Jack, das machst du so gut.“

„Es ist mir ein Vergnügen, Ma’am.“

Sie lächelte, küsste ihn und erhob sich leicht. „Mein Held.“

Er brachte sich in die richtige Stellung, und Melanie hielt sich an seinen Schultern fest, als sie sich langsam auf ihn senkte, den Blick in seinen getaucht. Und dann füllte er sie groß und hart aus. Jack glaubte, so viel mehr zu fühlen als nur ihren Körper. Aber er konnte nicht verstehen, was es war. Er warf aufkeuchend den Kopf zurück, und sie strich ihm das feuchte Haar aus der Stirn.

„Melanie …“

„Pscht“, sagte sie. „Nicht jetzt.“ Auch sie spürte, dass ihre Verbindung sehr viel mehr war als Sex. Die wilde, hastige Begierde war jetzt vergessen. Das hitzige Drängen hatte einer süßen Intensität Platz gemacht. Es war fast, als hätte das Schicksal sie zusammengeführt, weil jeder in dem anderen das gefunden hatte, was ihm fehlte.

Melanie bewegte sich langsam auf ihn, ließ ihn fast ganz aus sich herausgleiten und nahm ihn wieder tief in sich auf, als könnte sie so einen Mann für sich beanspruchen, der nie wirklich ihr gehören konnte. Er war wie ein wilder Mustang, frei und edel. Und sie würde es nie wagen, ihn festzubinden oder ihn zu bitten, bei ihr zu bleiben. Obwohl sie den Gedanken nicht ertragen konnte, ihn zu verlieren, wo sie ihn doch gerade erst gefunden hatte. Zwei Wochen waren nicht genug.

Jack packte ihre Hüften, den Blick immer noch mit ihrem verschmolzen. Geschickt drehte er sich zur Seite, ohne sich von ihr zu lösen, und nun lag Melanie unter ihm. Sie schlang die Beine um ihn, als wollte sie ihn gefangen nehmen, und er ging nur zu gern darauf ein.

Ihr Herz klopfte wild, und bei jedem seiner Stöße bäumte sie sich voller Verlangen auf, um ihn willkommen zu heißen. Und Jack wusste, dass er diese Nacht niemals vergessen würde, dass er sie unzählige Male wieder durchleben und sich wünschen würde, sie hätte nie geendet.

Immer unkontrollierter, immer kraftvoller bewegte er sich. Melanie schrie auf vor Erregung. Jack steigerte sein Tempo, und schließlich wurden sie beide von einer Welle heißer Lust gepackt. Ein letztes Mal drang Jack in ihre feuchte Tiefe vor, und er sah Melanie vor Glück lächeln. Und als sie ihn in ihrer Ekstase ganz fest umarmte, wurde er von einer Wärme erfasst, die das Innerste seines Herzens erreichte.

Melanie flüsterte ihm mit kehliger Stimme seinen Namen ins Ohr und küsste ihn dann mit einer Hingabe, wie er sie noch nie erlebt hatte. Und da wusste er, dass er nie aufhören würde, sie zu begehren. Nur gut, dass die Nacht noch nicht zu Ende war …

Das Telefon klingelte um sechs Uhr früh, und es dauerte ein paar Momente, bevor Jack zum Hörer griff.

„Ich hoffe, du hast eine gute Ausrede, Reese.“ Sonst würde sein guter Freund sich auf ein blaues Auge gefasst machen müssen.

„Leutnant Singer? Hier spricht Colonel Walsh.“

Jack war sofort hellwach und setzte sich auf. „Ja, Sir.“

„Es gibt neue Pläne. Melden Sie sich so schnell wie möglich zurück.“

„Ja, Sir.“

„Wie war die Hochzeit, mein Sohn?“

Jacks Blick wanderte zu dem schmalen nackten Rücken der Frau, die sich an ihn schmiegte. „Unvergesslich, Sir.“

„Hervorragend. Ich sehe Sie dann also in ein paar Stunden.“ Der Colonel legte auf.

Stunden? Verdammt!

Melanie drehte den Kopf zu ihm um. „Du musst gehen, nicht wahr?“

Er nickte, legte sich wieder hin und nahm Melanie in die Arme. Sie rollte sich auf ihn und legte die Arme auf seine Brust.

„Ich wusste, dass das passieren würde“, sagte sie, und Tränen stiegen ihr in die Augen. Er würde ihr so sehr fehlen. „Ich hatte nur gehofft, dass wir wenigstens ein paar Tage zusammen haben würden.“

Er strich ihr über den Rücken. „Ich auch.“

Sie küsste ihn. „Bitte mich nicht, auf dich zu warten, Jack. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, nicht zu wissen, wann oder ob du wieder zurückkommst.“

„Ich komme zurück, und wenn ich wieder da bin, möchte ich …“

Sie schüttelte den Kopf. „Gib kein Versprechen, das du nicht halten kannst. Ich tue es auch nicht.“

„Warum nicht?“

„Weil ich dich nicht nur gern hab.“ Himmel, sie hatte sich in so kurzer Zeit total in ihn verliebt. „Und ich kann meine Hoffnungen nicht auf einen Mann setzen.“

Jack runzelte die Stirn. Ihm wurde klar, wie wenig er über diese Frau und ihre Vergangenheit wusste. Sein Instinkt sagte ihm, dass man sie sehr verletzt hatte.

Melanie wollte sich nicht an Jack klammern oder sonst einen Mann. Sie war viel zu oft im Stich gelassen worden in ihrem Leben, und sie musste in die Zukunft blicken, ohne sich dabei von Jack abhängig zu machen. Sie musste so tun, als hätte er ihr Herz nicht so tief berührt, als wären sie nie so intim miteinander vereint gewesen.

Es war fast ein Segen, dass er gezwungen war, so bald schon zu gehen. Noch zwei Wochen mit Leutnant Jack Singer, und sie würde ihr Herz völlig an ihn verlieren. Und das war gefährlich, denn wohin sollte das führen?

Er schob sie sanft auf den Rücken. „Ich gehöre nicht zu den Männern …“

„Pscht“, unterbrach sie ihn. „Komm zu mir, Jack“, flüsterte sie und versuchte, sich ihre Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. „Bevor du zu unbekannten Zielen aufbrichst und für wie weiß, wie lange fortbleibst, gib mir alles, was du mir geben kannst.“

Da brauchte sie ihn nicht lange zu bitten, und für kurze Zeit drängte ihre Leidenschaft alles andere in den Hintergrund.

Autor

Amy J. Fetzer
Amy J. Fetzer glaubt nicht an den Mythos, dass man zum Schreiben geboren wird. Sie selbst hat es sich hart erarbeitet. Erst mit 30 Jahren fing sie an zu schreiben – davor hatte sie als Kosmetikerin gearbeitet – und an ihrem ersten Buch feilte sie 3 Jahre lang. Etliche Male...
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