Schicksalhaftes Wiedersehen

– oder –

 

Rückgabe möglich

Bis zu 14 Tage

Sicherheit

durch SSL-/TLS-Verschlüsselung

Noch immer schämt sich lsabel Forrester zutiefst, dass sie schwach wurde. Vor acht Jahren hat sie sich in einer traumhaften Liebesnacht einem Mann hingegeben, den sie kaum kannte. Seitdem führt sie zusammen mit ihrem siebenjährigen Sohn ein zurückgezogenes Dasein. Als sie Colonel Etienne Hankins, den attraktiven Freund ihres Schwagers, kennenlernt, scheint das Glück zu ihr zurückzukehren. Ganz offensichtlich fühlt sich der vermögende Gentleman sehr zu ihr hingezogen - Gefühle, die lsabel durchaus erwidert. Nur eins irritiert sie stark: Wieso kommt Etienne ihr so vertraut vor?


  • Erscheinungstag 07.09.2015
  • Bandnummer 0444
  • ISBN / Artikelnummer 9783864945380
  • Seitenanzahl 160
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

PROLOG
IMAGE

„Ich will aber nicht, dass du heute Abend ausgehst. Bleib doch zu Hause, bei mir und bei den Kindern.“

Die Frau, an die sich dieser flehentliche Appell richtete, hätte genauso gut taub sein können; jedenfalls schenkte sie dem großen, attraktiven Herrn, der ihn hervorgebracht hatte, nicht die geringste Aufmerksamkeit. Geduldig sah er zu, wie sie sich die üppigen dunklen Locken kleidsam über die eleganten weißen Schultern drapierte und dabei den Kopf vor dem Spiegel in der Eingangshalle drehte und wendete.

„Meine Güte, so sieh mich doch an! Antworte mir!“

Die dunkelhaarige Schöne wandte sich mit einem Rascheln ihres scharlachroten Satinkleides um. „Was ist heute Abend nur mit dir, Benjamin?“ erkundigte sie sich. „Fühlt Mrs. Smith sich etwa nicht wohl? Wenn du glaubst, ich tue dir den Gefallen und spiele mit dir glückliche Familie, nur weil deine Geliebte nicht wohlauf ist, bist du noch dümmer, als ich dachte.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete ihn aus schmalen Katzenaugen. „Deine chère amie mag indisponiert sein, doch mein Bekannter ist es nicht“, schnurrte sie mit beleidigender Gleichgültigkeit. „Lord Ballantine wird jede Minute hier sein, um mich in die Oper auszuführen.“

Als er erfuhr, wer an diesem Abend ihr Begleiter sein sollte, eilte er raschen Schrittes zu seiner Gattin und fasste sie am Arm.

„Dein Galan kann warten … oder sich der nächsten albernen Gans auf seiner Liste widmen. Bestimmt bleibst du heute Abend nicht Ballantines einzige Eroberung. Und was meine Geliebte angeht, so fühlt sie sich prächtig und würde sich wie immer sehr freuen, mich zu sehen. Was ich von meiner vornehmen Gemahlin leider nicht behaupten kann.“ Er schloss die Augen und lockerte den Griff mit entschuldigender Miene. „Allmählich wird es Zeit, dass wir versuchen, unsere Ehe in Ordnung zu bringen. Die Kinder sind inzwischen alt genug, um die ewige Disharmonie zu spüren. Sie haben nicht darum gebeten, auf die Welt gebracht zu werden – oder in einer so trostlosen Atmosphäre aufzuwachsen.“

„Die Kinder! Immer dasselbe Lied! Wir sollten so leben, wie es unseren Kindern gefällt! Manchmal wünschte ich, ich wäre nach Frankreich zurückgekehrt. Mit meiner Familie auf dem Schinderkarren dem Schafott entgegenzurollen wäre vielleicht angenehmer gewesen, als deine ekelhaften Berührungen zu erdulden.“

Ihr Gatte lächelte dünn und ließ sie los. „Du? Meine ekelhaften Berührungen erdulden? Seit wann denn das? Kannst du dich vielleicht erinnern, wann du mich das letzte Mal in dein Bett gelassen hast? Ich wüsste nicht, wann ich in den letzten fünf Jahren meine ehelichen Rechte genossen haben sollte!“

Unter ihrer makellosen Schminke wurde die Frau bleich. „Und ich, mon cher, wüsste nicht, wann ich sie je genossen hätte. Du hast deinen Erben, und dazu noch eine Tochter. Lass mich in Ruhe. Ich habe dir gegenüber alle meine Pflichten erfüllt, mehr kann und will ich nicht tun.“ Sie ging an ihm vorüber Richtung Eingangstür. Am Fuß der Treppe blieb sie plötzlich stehen. „Was versteckst du dich hier? Spionierst du deiner Mama nach? Sofort ins Bett mit dir, aber schnell! Morgen geht es ja zum Glück wieder zurück in die Schule.“

Schweigend sah der Junge die Frau aus großen samtbraunen Augen an. Sie zuckte zusammen unter dem unverwandten, durchdringenden Blick, doch dann wanderte der Blick weiter zu ihrem Ehemann.

„Hinauf mit dir, aber sofort!“ Die Stimme der Frau war scharf geworden. „Soll dein Lehrer etwa erfahren, dass du Nachhilfe brauchst in Zucht und Benimm?“

Der Knabe sah rasch zu seiner Mutter, doch die interessierte sich bereits nicht mehr für ihn, da in diesem Moment der Butler erschien.

„Lord Ballantines Kutsche wartet draußen“, meldete der alte Dienstbote in neutralem Ton.

„Méchant …“, murmelte die Frau leise. Während sie sich dramatisch eine Zobelstola um die schmalen Schultern schlang, erklärte sie: „Ich stamme aus uraltem gräflichem Geblüt, und doch habe ich einen unverschämten Sohn und einen Gatten, der zu feige ist, ihn zu bestrafen.“

„Und ich bin der Sohn eines Earl; meine Herkunft ist weitaus vornehmer als die deine, und doch fordert meine Frau einen Skandal heraus wie eine gewöhnliche …“ Der Mann presste die Lippen zusammen, als er aus dem Augenwinkel sah, wie sein Sohn die Finger um das Treppengeländer krampfte.

„Du bist der jüngere Sohn eines … Niemands …“, spottete sie, bereits im Gehen.

Der Butler schloss die Tür hinter ihr und zog sich dann diskret in die Schatten zurück. Nur ein Hauch teuren französischen Parfüms kündete noch von ihrer Anwesenheit.

Der Mann streckte die Hand aus. Sofort kam der kleine Junge über die kalten Fliesen getappt und schmiegte sich an den Vater. Der legte ihm die langgliedrigen Finger auf den Kopf. Als er sprach, war seine Stimme tränenerstickt.

„Wenn du einmal groß bist, Etienne, wähle deine Frau mit Umsicht. Du musst dich dabei von Vernunft und Respekt leiten lassen. Aus Treue oder Pflichtgefühl zu heiraten oder auch aus … Liebe ist unklug. Es ist oft falsch, das Richtige zu tun.“

1. KAPITEL
IMAGE

Wäre er irgendwo anders gewesen als in Irland, hätten ihn diese klaren braunen Augen, dieser ernste, fast dreiste Blick vielleicht aus dem Gleichgewicht gebracht, schließlich hatte er sich schon mit vielen Frauen vergnügt – aber in Irland? Was für eine feuchte, trostlose Gegend! Vor heute hatte er noch nie einen Fuß auf diesen quatschenden, platschenden Boden gesetzt. Und trotzdem … Wenn er sich das Gesicht des Knaben so ansah, kam es ihm doch bekannt vor.

Das Kind stand ganz still und erwiderte seinen Blick, ohne sich etwas aus dem Regen zu machen, der ihm das blonde Haar durchnässte. Der Hengst schnaubte, so dass das rosige Kindergesicht von einer Atemwolke eingehüllt wurde, und schlug mit dem Huf gegen die am Boden liegende Mütze. Dies erregte die Aufmerksamkeit des Reiters. Kurz zuvor war der Knabe auf die Straße gestürmt, hatte lachend die Mütze gejagt, die ihm der Wind vom Kopf geweht hatte. Pferd und Reiter mussten ausweichen und wären beinahe gestürzt.

Das Gesicht des Reiters hatte sich verfinstert, doch nun war er froh, dass er den Jungen nicht angeschrien hatte, obwohl der natürlich Tadel verdient hatte. Er hätte ihn über den Haufen reiten und sich dabei auch noch selbst das Genick brechen können. Brüsk deutete er auf die Mütze und schnippte mit den Fingern. Gehorsam hob der Knabe die Mütze auf. Er schien keine Angst zu haben. Stattdessen lächelte er.

„Du solltest besser aufpassen. Ein Pferd wie meines hätte einen kleinen Jungen unter den Hufen zermalmen können.“

Das schien den Knaben nicht besonders zu beeindrucken. „Wie heißt er denn?“ erkundigte er sich und strich dem Pferd über die Flanke.

„Storm.“

„Und Sie?“

Der Mann machte Miene, die zittrig vorgebrachte Frage unbeantwortet zu lassen, und verbesserte den Jungen stattdessen: „Höflicher wäre es zu sagen, ‚und Sie, Sir‘“, doch dann stellte er sich dennoch vor: „Ich heiße Etienne …“ Der Rest ging unter in einer in rauem Irisch hervorgestoßenen Tirade.

„Heilige Mutter Gottes, da dreh ich dir nur eine Sekunde den Rücken, um ein bisschen mit Mrs. O’Flaherty zu plaudern, und schon läufst du mir davon. Na, was wohl deine Mama sagen wird, wenn sie von all dem Schabernack erfährt, und … Himmel, du bist ja klatschnass!“ Eine Frau, die sich mit einer Hand den Hut, mit der anderen den Mantel festhielt, kam über die Straße auf sie zugerannt. Sie packte den Jungen am Arm und zog ihn in einen geschützten Ladeneingang, wobei sie ohne Unterlass zeterte. Den Fremden auf dem mächtigen Hengst bedachte sie nur mit einem scharfen Seitenblick.

Etienne sah dem Jungen nach, der im Weggehen immer wieder mit den Stiefelspitzen gegen die Furchen in der Straße stieß. In Etienne regte sich eine frühe Kindheitserinnerung und entlockte ihm ein Lächeln. Doch dann zügelte er das Pferd und verfluchte sich zum hundertsten Mal dafür, dass er im „Fiddle & Flute“ keine Kutsche gemietet hatte. Wenn der Schmied nicht so lang, gebraucht hätte, dem Zugpferd ein Hufeisen anzupassen, hätte er die Strecke nach Waterford recht bequem hinter sich bringen können. Stattdessen fühlte er sich unwohl und verärgert, wobei ihm durchaus bewusst war, dass es nicht nur damit zu tun hatte, dass er hungrig und durchnässt war. Er wurde das Gefühl nicht los, dass eben etwas ganz Bedeutsames geschehen war. Leise fluchend spornte er sein Pferd an. Es war bloß ein Kind gewesen, der Fratz irgendeines irischen Bauern. Der Knabe hatte mit ihm nichts zu tun. Schließlich habe ich Irland zuvor noch nie betreten, rief er sich in Erinnerung, ehe er den Hengst im Galopp ausgreifen ließ.

„Hast du mich etwa nur deswegen eingeladen, um zuzusehen, wie ich an der Influenza sterbe?“

Connor Flinte, Earl of Devane, wandte sich von dem gotischen Fenster ab und grinste den Mann an, der soeben die große, gemütliche Bibliothek betrat und sich die Wassertropfen aus dem dunklen Haar schüttelte.

Der Eifer, mit dem Connor auf seinen Gast zueilte, verriet echte Freude. „Begrüßt man etwa so seinen Gastgeber? Seinen lang entbehrten Kameraden? Das ist mir ja ein schöner Dank für meine Gastfreundschaft, also wirklich!“ schalt Connor mit wahrem irischem Charme.

„Na, Connor, du musst zugeben, dass dieses Wetter einfach fürchterlich ist! Ist es in Irland etwa immer … so verdammt nass?

Der Earl of Devane hob eine Augenbraue. „Nass? Hör bloß auf, das ist doch gar nichts. Wart ab, bis es hier einmal wirklich zu regnen anfängt. Aber im Ernst, ich freue mich, dich zu sehen, Etienne. Warum hat Gallagher dich eigentlich nicht angekündigt?“ Stirnrunzelnd blickte Connor zur Tür, doch sein braver Butler war nirgends zu sehen.

„Ach, ich hab ihm gesagt, er soll sich keine Mühe machen. Er schien leicht beunruhigt; das Dach über eurem Eingang leckt, und als ich ankam, war er gerade dabei, mit ein paar Lakaien Eimer aufzustellen. Das hat mich daran erinnert, dass ich mich mal um das Dach von Redgrave Park kümmern müsste.“

„Willst du von hier aus direkt nach Redgrave Park weiterreisen? Oder hast du vor, in London einen Zwischenstopp einzulegen?“ fragte Connor seinen ehemaligen Offizierskameraden. „Wenn du nach London reist, hätte ich eine Bitte an dich. Würdest du einen wichtigen Brief für meinen Anwalt in Cheapside mitnehmen?“

Etienne verzog amüsiert die Lippen. „Oh, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich über London nach Suffolk reise. Und ich spiele gern den Briefträger für dich.“

„Wie geht es Lady Avery? Ist sie immer noch verrückt nach dir?“ fragte Connor halb bewundernd, halb spöttisch, als er an die schöne Witwe dachte, die schon seit vielen Jahren die Geliebte seines Freundes war. Viele vermögende, einflussreiche Männer hatten sich um sie bemüht und versucht, sie ihm abspenstig zu machen. Doch sie war ihrem Colonel treu geblieben, angeblich sogar während der langen Monate, die er mit der Armee unterwegs war.

„Soweit ich weiß, geht es ihr sehr gut“, erwiderte Etienne grinsend. „Ihrem letzten Brief nach zu urteilen, wird sie entzückt sein, mich zu sehen. Es wäre unhöflich, sie nach einem halben Jahr Abwesenheit zu enttäuschen.“ Sein Lächeln wurde nüchterner. „Und ich sollte auch Miss Caroline Greenwood aufsuchen, bevor ich mich nach Redgrave Park aufmache.“

Auf Connors fragenden Blick hin erklärte er: „Für mich wird es allmählich Zeit, an eine Ehefrau und einen Erben zu denken. Als ich das letzte Mal in London war, habe ich Miss Greenwood einige Aufmerksamkeit geschenkt. Sie scheint recht fügsam und ist auch ganz hübsch. Sie errötet nicht, stottert nicht und kichert auch nicht ohne Unterlass. Ich möchte eine anständige Gastgeberin, die sich zu benehmen weiß. Sie ist noch jung, an die neunzehn, würde ich sagen. Davon abgesehen, scheint sie genau die Richtige.“ Er lachte. „Und ihre Eltern sind gern bereit, die Zeche zu zahlen. Sie haben angedeutet, dass ich mit einer sehr großen Mitgift rechnen dürfte. Ihr Vater ist mit mir in Verbindung geblieben. Jetzt, wo ich endgültig zurück bin, werden sie wohl von mir erwarten, dass ich da weitermache, wo ich vor dem Krieg aufgehört habe. Werde ich wohl auch.“

„Wie romantisch“, murmelte Connor.

Etienne warf ihm unter dichten dunklen Brauen einen scharfen Blick zu. „Was hat denn Romantik damit zu tun?“ fragte er sarkastisch. „Wir haben festgestellt, dass es Lady Avery gut geht wie eh und je. Meine Eheschließung wird sie nicht weiter bekümmern.“

Als ob er sich seiner Rolle als Gastgeber jetzt erst bewusst würde, bot Connor seinem Besuch einen bequemen Sessel am Feuer an. Dann zog er seinen eigenen Sessel an den riesigen Kamin. Mit einem erschöpften Seufzer ließ Etienne sich in die weichen Lederpolster sinken. Lässig streckte er die muskulösen Beine aus und lehnte den Kopf zurück. Erfreut nahm er ein bauchiges Brandyglas mit einer großzügig bemessenen Menge bernsteinfarbener Flüssigkeit entgegen.

Nachdem die Männer bedächtig einen Schluck getrunken, einander in Augenschein genommen und nichts Kommentarwürdiges entdeckt hatten, wandte Etienne seine Aufmerksamkeit der Person zu, die ihn so interessierte. Er richtete die dunklen Augen auf Connor und beugte sich vor. „Wenn wir schon von Romantik sprechen … nun ja, sicher ist dir klar, dass ich hier nicht deinetwegen eine Lungenentzündung riskiere. Wo ist dein schönes, raffiniertes Eheweib? Es wird Zeit, dass ich sie kennen lerne.“

Sobald Rachel erwähnt wurde, wurden Connors Züge weich. „Sie ist mit ihrer Schwester im Dorf. Außerdem erwarten wir jeden Augenblick deine Mutter.“

„Meine Mutter?“

„Sie ist seit einiger Zeit zu Gast bei den Ormondes. Hast du das nicht gewusst?“

Etienne zuckte mit den Schultern. „Nein. Ormonde ist ein Vetter meines Vaters. Ich weiß schon seit langem, dass meine Mutter eine Schwäche für ihn hat.“

„Höre ich da eine Spur Feindseligkeit heraus?“

Etienne stürzte den Inhalt seines Brandyglases hinunter, ehe er erwiderte: „Es ist mir völlig gleichgültig, mit wem sie ihre Zeit verbringt. Wir stehen einander nicht nahe, das weißt du doch. Es waren immer nur meine Großeltern, die uns zusammengehalten haben. Dahin muss ich auch noch, bevor ich nach Suffolk zurückkehre, nach Cambridge, um zu sehen, wie es ihnen geht. Sie sind beide schon zweiundachtzig Jahre alt.“

Etienne wich Connors mitfühlendem Blick aus. Stattdessen richtete er die schokoladenbraunen Augen auf die lodernden Flammen.

„Wie lange kannst du bleiben?“

Etienne sah ihn an. Was er im Gesicht seines Freundes entdeckte, brachte ihn zum Lachen. „Täuscht mich mein Gefühl, oder habe ich hier jemanden vor mir, der sich nach etwas männlicher Gesellschaft sehnt, selbst wenn er einen Brief hat, der dringend nach London gebracht werden müsste? Sind die Damen etwa in der Überzahl, Connor, hmm?“

Sein Freund wirkte leicht verlegen. „Der Brief ist eigentlich nicht so wichtig, aber deine Gesellschaft schon. Ich dachte, ich könnte dich dazu überreden, mindestens eine Woche zu bleiben und dich reizenderweise deiner Mutter und meiner Schwägerin zu widmen.“

Etienne sank lachend in den Sessel zurück. „Du lieber Himmel! Wie lang bist du jetzt verheiratet? Zu lange für solche Mätzchen, möchte man meinen! Flitterwochen dürfen drei, höchstens sechs Monate dauern! Wenn ich mich nicht irre, bist du jetzt schon über eineinhalb Jahre verheiratet!“

„Ich habe meine Schwägerin sehr gern, aber manchmal möchte ein Mann auch tagsüber mit seiner Frau allein sein.“

„Verstehe.“ Etienne lächelte ihn beruhigend an. „Und wahrer Freund, der ich bin, tue ich dir gern eine Woche den Gefallen.

Aber dann habe ich das dringende Bedürfnis, nach London zu Lady Avery zu reisen … du verstehst?“

Connor nickte grinsend.

„Deine Gemahlin muss ja ganz bezaubernd sein“, erklärte Etienne bewundernd. „Ich kann es gar nicht abwarten, sie endlich kennen zu lernen.“

Isabel Forrester streifte sich angewidert die feuchten Handschuhe ab und schüttelte sie energisch aus, während sie ihrer älteren Schwester antwortete. „Ich komme mit in den Salon, das verspreche ich dir. Aber erst muss ich nachsehen, wie es Marcus geht. Heute vor dem Frühstück hat er gesagt, dass es ihm nicht gut gehe. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil ich ihn bei diesem Wetter in die Schule geschickt habe. Aber er übertreibt ja gern, wenn es ihm in den Kram passt.“ Sie seufzte viel sagend. „Ob Noreen wohl neue Klagen von Vater Maguire bringt?“

Zu aufgeregt von den Neuigkeiten ihres Butlers, um sich groß um den Gesundheitszustand ihres Neffen zu kümmern, schwang Rachel ihren Schutenhut hin und her. „Na, halte dich bitte nicht allzu lange auf. Gallagher sagt, dass Colonel Hankins bereits eingetroffen ist. Ich glaube, er ist sehr reich und verfügt über gute Verbindungen. Ich habe ihn einige Male von weitem gesehen. Das ist zwar schon lange her, aber damals hat er einen guten Eindruck auf mich gemacht. Eigentlich hielt ich ihn für ein Prachtexemplar von einem Mann.“

„Gewiss, meine Liebe“, stimmte Isabel ihr trocken zu, da ihr nur zu bewusst war, dass Rachel nicht nachließ in ihren Versuchen, die Schwester unter die Haube zu bringen – und nicht nur die Schwester, sondern jede unverheiratete Dame, die sich im Umfeld eines halbwegs annehmbaren Junggesellen aufhielt. „Aber denk nur, wie lang das zurückliegt; inzwischen hat er bestimmt nachgelassen. Schlechte Zähne, Haarausfall …“

„Wenn ihm tatsächlich die Haare ausgehen sollten, musst du ihm einen Tiegel deines Haarwuchsmittels verkaufen; er wird dir noch am selben Tag einen Heiratsantrag machen.“

Das entlockte Isabel ein Lächeln. Mit den Kräutern aus ihrem Heilkräutergarten hatte sie für eine Wöchnerin im Dorf eine Haartinktur bereitet; die Frau war entzückt, als ihr Haar wieder dichter wurde. Isabel führte den Erfolg allerdings eher auf den Umstand zurück, dass das Kind abgestillt und die Mutter zu neuen Kräften gelangt war als auf irgendein aus Rosmarin und Lavendel gebrautes Wundermittel.

Rachel Flinte, Countess of Devane, war sich bewusst, dass ihr Mann sie in der Bibliothek von Wolverton Manor erwartete, damit sie einen seiner ältesten Freunde begrüßte, daher legte sie Mantel und Hut ab und reichte sie einem Lakaien. Dann warf sie das goldblonde Haar zurück, zupfte ein paar Locken zurecht und machte sich auf den Weg in die Bibliothek.

„Madam? Das Dinner ist bereit, Madam. Sind Sie wach?“

Die Stimme mit dem starken irischen Akzent drang bis in Isabels Träume und riss sie aus dem Schlaf. Blinzelnd schlug sie die Augen auf und sah Noreen Smiths sommersprossiges Gesicht direkt vor sich. Sie rieb sich die Augen, stützte sich auf den Ellbogen und blickte auf die Uhr. Es war kurz vor acht. Isabel stöhnte.

Noreen hob die rötlichen Brauen, verdrehte die Augen und schürzte die Lippen. Dieser Gesichtsgymnastik entnahm Isabel, dass die Zofe ihr Widerstreben, zum Abendessen hinunterzugehen, für ungezogen hielt.

„Wir haben Gäste, Madam … aus England“, erklärte Noreen bedeutungsvoll. Noreen war Rachels Dienerin, hatte die frisch gebackene Countess of Devane nach Irland begleitet und war ihr weiterhin treu ergeben. Isabel hingegen war fast eine Fremde für sie, obwohl Noreen den Merediths seit über zehn Jahren diente.

„Sie sind im Handumdrehen fertig“, erklärte sie energisch. „Und es besteht kein Grund, sich um den jungen Herrn Sorgen zu machen. Er ist müde und liegt schon im Bett. Er hat meinem Sam in den Ställen geholfen …“ Noreen presste die Lippen zusammen. Ihr Ehemann neigte dazu, den vaterlosen kleinen Jungen zu sehr zu verwöhnen. Geschäftig goss sie warmes Wasser in die Waschschüssel.

Isabel stand auf und ging zu ihrem Kleiderschrank. Unschlüssig zog sie eine Abendrobe aus smaragdgrüner Seide hervor.

„Ihre Schwester trägt heute das neue kirschrote Satinkleid“, erklärte Noreen hilfreich. „Darin sieht sie wie eine Prinzessin aus. Und Mrs. Hankins ist gerade gekommen, nur von ihrer Zofe begleitet. Beide patschnass und windzerzaust, aber die Dame hat nur gelächelt und sich bedankt, als ich ihr das Haar frisiert habe. Nett und liebenswürdig, genau das ist sie. Und sie trägt lavendelblaue Seide.“

Isabel spritzte sich warmes Wasser ins Gesicht und trocknete sich dann ab, bevor sie sich in dem kleinen Spiegel am Waschtisch betrachtete. Ernst inspizierte sie ihren ungewöhnlich blassen Teint und die zarten Gesichtszüge. Sie schob sich eine vorwitzige goldbraune Locke aus dem Gesicht. Kirschrot würde ihr niemals stehen, und wie eine Prinzessin würde sie auch niemals aussehen. Auf ihre Schwester Rachel hingegen traf beides zu. Reuig verzog sie den Mund. Mrs. Hankins war also bereits eingetroffen. Sie legte das Handtuch zur Seite. „Rachel trägt ihr neues rotes Kleid? Dann nehme ich das smaragdgrüne, Noreen.“

„Ich bin wirklich froh, dass Sie dem üblen Wetter getrotzt haben, Colonel Hankins, und rechtzeitig zum Dinner erschienen sind. Connor sagt, Sie hätten sich bereit erklärt, eine Weile bei uns zu bleiben. Connor hat mir eine ganze Menge über Sie erzählt.“

„Tatsächlich? Hoffentlich nur Gutes.“

„Bestimmt nichts Schlimmes, wirklich nicht“, erklärte Rachel lachend. „Aber mein Mann musste wohl auch diplomatisch sein, damit Sie sich nicht mit Geschichten über seine Sünden rächen.“ Neckend blickte sie in die humorvollen tiefbraunen Augen ihres Gastes. Nun beeil dich doch, Isabel, er ist wirklich umwerfend, dachte sie dabei aufgeregt. „Vermutlich gäbe es da einiges zu berichten, oder?“ Als der Colonel sie fragend ansah, erklärte sie: „Ich meine Connors Sünden. Bestimmt waren Sie und Connor keine Engel, als sie bei der Armee waren.“

„Da fällt mir jetzt nichts Schreckliches ein, Madam, das versichere ich Ihnen“, beruhigte Etienne sie, während er sich insgeheim gratulierte, bei der Wahrheit geblieben zu sein. Sich in der Fremde der Sünde zu ergeben, war nicht schrecklich, sondern überaus angenehm gewesen. Dennoch, als er in das rosige Gesicht der Countess blickte, schien es ihm ratsam, das Thema zu wechseln. „Tut mir Leid, dass ich Ihre Hochzeit verpasst habe, Madam.“

„Ach, da waren Sie nicht der Einzige“, erklärte Rachel ihm schüchtern. „Außer Connor und mir waren nur noch zwei Trauzeugen dabei. Nicht einmal unsere Eltern waren anwesend. Aber wirklich schade, dass Sie nicht zu unserem Hochzeitsfest kommen konnten, das wir ein paar Wochen später gefeiert haben, es war ganz wunderbar. Connor hat versucht, zu Ihnen Kontakt aufzunehmen, doch Sie waren leider schon wieder im Ausland.“

Etienne beobachtete, dass die Countess nervös mit ihrem Fächer spielte. Anscheinend befürchtete sie, dass er ihre jugendlichen Eskapaden ansprach, die damals die vornehme Gesellschaft erschüttert hatten. Mit neunzehn hatte sie Connor kurz vor der Hochzeit sitzen lassen, und sechs Jahre später, als sie längst als alte Jungfer galt, hatte sie ihm ein zweites Mal das Jawort gegeben. Connor hatte nie aufgehört, sie zu lieben, trotz all der Qualen, die sie ihm bereitet hatte. „Ich bin froh … sehr froh, dass sich für euch alles zum Besten gewendet hat. Hatte ja mal den Anschein, als würde nie etwas daraus werden.“

„Ja, eine lange Zeit hatte es diesen Anschein.“ Rachel legte den Kopf schief und begegnete seinem aufmerksamen Blick. Natürlich kannte der Freund ihres Mannes die ganze Geschichte – wie sehr sie Connor verletzt und zur Verzweiflung gebracht hatte. Vermutlich wusste er auch, dass sie in den sechs trostlosen Jahren ohne Connor andere Männer zurückgewiesen hatte. Sie konnte nicht sicher sein, ob er hinter seiner charmanten Fassade die Wahl seines Freundes nicht missbilligte. Nicht dass sie erwartet hätte, er könnte sie nach so kurzer Bekanntschaft sofort ins Herz schließen, sie hingegen spürte, dass sie nach ihrem kurzen Gespräch schon anfing, ihn zu mögen. Ihre Wangen begannen zu brennen, aber nur, weil sie nicht wollte, dass Colonel Hankins sie auf Grund ihrer früheren Eskapaden vorschnell beurteilte. Ihr Blick blieb an seiner breiten Brust hängen, und sie verfiel auf ein neues Thema. „Also, Colonel Hankins, Ihre Weste sieht einer von Connors Westen verblüffend ähnlich. Sie müssen wohl beim selben Schneider arbeiten lassen. Connor schwört auf Goldman & Stein in der Draper’s Lane.“

Etienne sah auf die gemusterte Seidenweste und dann auf die Frau, die ihn aus reiner Verlegenheit so streng musterte. Wie arrogant er damals gewesen war – zu glauben, er habe das Recht, sich einzumischen, nur weil er Connors bester Freund war. Und er konnte von Glück sagen, dass Connor und seine Liebste nicht entdeckt hatten, was er zu tun versucht hatte. Zum Glück war kein Schaden entstanden. Lady Devane machte auf ihn einen charmanten Eindruck; er begann sie zu mögen.

„Wie aufmerksam von Ihnen, Madam. Es handelt sich tatsächlich um die Weste Ihres Mannes. Mein Koffer ist auf dem Weg vom ‚Fiddle & Flute‘ irgendwo verloren gegangen. Connor hat mir freundlicherweise ein paar Kleidungsstücke geborgt, damit ich trocken und faltenfrei zum Dinner erscheinen kann.“ Er öffnete den schwarzen Frackrock, um die perlgraue Weste und den Rest seiner elegant gewandeten Gestalt zur Schau zu stellen. „Alles, was ich heute Abend trage, hat mir Ihr großzügiger Ehemann zur Verfügung gestellt.“ Rachel warf einen züchtigen Blick auf die eindrucksvolle Gestalt. Sie errötete noch stärker, als ihr unwillkürlich ein heiseres Lachen entschlüpfte. „Und es steht Ihnen ganz vorzüglich, Sir“, murmelte sie. „Sie und Connor haben anscheinend dieselbe Größe.“

„Womit protzt du da vor meiner Frau herum, Hankins?“ erkundigte sich Connor spöttisch.

„Nur mit deinem hervorragenden Kleidergeschmack, Connor … womit denn sonst?“

„Hör bloß nicht auf das, was er sagt, Rachel, er ist ein Schwerenöter, dem man keine Frau anvertrauen kann.“

„Ich finde ihn aber ziemlich Vertrauen erweckend“, beschied Rachel ihren Mann mit einem spitzbübischen Lächeln.

Etienne nahm das Kompliment mit einem Neigen des Kopfes zur Kenntnis, wobei eine Haarsträhne im Kerzenschein kastanienbraun aufschimmerte. „Vielen Dank, Mylady.“

„Ach, hören Sie doch auf mit diesem Madam und Mylady“, rief Rachel, die jetzt, wo ihr Gatte an ihrer Seite weilte, in seltsam koketter Stimmung war. Sie blickte sich um und entdeckte Mrs. Hankins, die gemütlich in einem Sessel am Feuer saß und an ihrem Ratafia nippte. „Ich werde jetzt ein wenig mit Ihrer Mutter plaudern, Colonel, um sie über die on-dits auszufragen, die im ton die Runde machen. Und wenn meine Schwester dann immer noch nicht aufgetaucht ist, gehe ich sie selbst holen, ehe wir hier alle hungers sterben.“

„Tut mir Leid, dass ich mich verspätet habe, Rachel, aber hier bin ich“, erklang da beschwichtigend Isabels melodische Stimme.

2. KAPITEL
IMAGE

„Wie alt ist ihr Sohn, Mrs. Forrester?“

Bedächtig legte Isabel den Suppenlöffel hin. „Er ist gerade sieben geworden, Mrs. Hankins.“

„Und wie heißt er?“

„Marcus.“

„Ah, was für ein schöner Name. Ist Marcus nach seinem Papa benannt? Schläft er schon, oder darf er noch einmal zu uns herunterkommen? Ich würde mich freuen, ihn kennen zu lernen.“ Ein leichter französischer Akzent verlieh Claudine Hankins’ Stimme eine musikalische Note.

„Er ist bereits im Bett, weil er morgen früh aufstehen muss, um in die Schule zu gehen.“ Selbst jetzt noch, wo so viele Jahre und Meilen zwischen ihr und den neugierigen Augen und bösen Zungen in England lagen, fühlte Isabel sich unbehaglich, wenn es um persönliche Fragen ging.

Beim ersten Gang hatten sie über alltägliche Nichtigkeiten geplaudert, und Isabel hatte fröhlich in Mrs. Hankins’ Klagen über das entsetzliche Wetter eingestimmt. Nun hatte sich die Unterhaltung bedenklich persönlichen Themen zugewandt, auch wenn Isabel klar war, dass hinter dem Geplauder ihrer Tischnachbarin keinerlei finstere Absichten lauerten. Nein, sie machte auf sie einen netten Eindruck und schien auch eifrig darauf bedacht zu gefallen.

Ihr Blick fiel auf Connor und Rachel, die mit ihrem weltgewandten Gast ins Gespräch vertieft waren. Von dieser Tischhälfte hörte man mehr Gelächter als Besteckgeklirr.

Die Atmosphäre war erfüllt von einem Gefühl guten Einvernehmens. Isabel kam weiteren Fragen seitens Mrs. Hankins zuvor, welche die Harmonie hätten gefährden können, indem sie selbst eine Frage stellte. „Kennen Sie die Ormondes gut? Rachel sagt, sie seien schon eine ganze Weile dort zu Gast. Ich bin ihnen einmal begegnet, vor etwa drei Monaten, gleich nach meiner Ankunft in Irland. Ich fand sie sehr nett.“

Die Ormondes waren Nachbarn der Devanes. Lord Ormonde, ein Witwer, lebte mit seiner alten Mutter und zwei halbwüchsigen Töchtern in dem großen, zugigen Schloss. Rachel und Isabel waren einmal zum Lunch in Ormonde Castle geladen, waren aber nicht bis zum Dinner geblieben, da sie befürchteten, sich dort Frostbeulen zu holen.

„Lord Ormonde ist ein Vetter meines verstorbenen Mannes“, erklärte Mrs. Hankins. „Er war einer der Trauzeugen meines Mannes. Danach hatten wir eine Weile den Kontakt verloren … bis mein Mann den Verletzungen erlegen ist, die er bei Waterloo davontrug. Vincent war bei der Beerdigung. Im nächsten Jahr starb dann Vincents Frau, und seither stehen wir uns ziemlich nahe.“ Sie faltete die Hände auf dem Tisch. „Vincent kommt mich öfter in Chelsea besuchen und bringt auch seine Töchter mit. Ich glaube, er hofft darauf, dass die ältere – und hübschere – einen Ehemann findet. Die Besuche sind immer sehr schön. Wenn man verwitwet ist, passiert es leicht, dass das Leben öde und leer wird. Aber das wissen Sie sicher auch.“ In ihrer Stimme schwang Mitgefühl. „C’est tragique, dass Sie allein mit einem kleinen Jungen zurückblieben! Ein Junge braucht einen Vater. Le pauvre petit! Ist Ihr Gatte an einer Krankheit gestorben? War er noch jung?“

„Er war Soldat und noch recht jung …“, flüsterte Isabel verlegen, während sie sich fragte, wie es angehen konnte, dass sie schon wieder über ihre Lage sprachen. Rasch erstickte sie jede weiteren Diskussionen im Keim. „Tut mir Leid, ich spreche nicht gern darüber.“

Naturellement!Bitte verzeihen Sie!“ wisperte Mrs. Hankins. Tröstend tätschelte sie Isabels schmale Hand. „Manchen Leuten tut es gut, wenn sie darüber sprechen können. Vincent redet gern von seiner Frau und wie schön sie es vor ihrer Krankheit miteinander hatten …“

„Ormonde hört sich einfach gern reden. Anscheinend ist das ansteckend. Ich fürchte, du hast zu viel Zeit mit ihm verbracht, liebe Mutter.“

Autor

Mary Brendan
Mary Brendan wurde in Norden Londons als drittes Kind von sechs Kindern geboren. Ihr Vater hatte eine Klempnerfirma, und ihre Mutter, die sie zum Lesen und lernen anregte, arbeitete als Schulsekretärin.
Mary Brendan heiratete mit 19 Jahren und arbeitete in einer internationalen Ölfirma als Büroangestellte und später dann als Sekretärin in...
Mehr erfahren