SEALs of Fortune - Auf der Suche nach Gold und Liebe (3in1)

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Eine Trilogie über drei ehemalige Navy SEALs, die eine Tiefseetauchfirma gründen, um einen versunkenen Schatz zu bergen. Doch ehe sie sich versehen, müssen sie sich entscheiden: Wollen sie den Schatz - oder sinnliche Erfüllung?

Loraleis Geheimnis

Jackson Duchane verfolgt mit seiner Tauchfirma nur ein Ziel: Er will ein Schiffswrack voller Gold entdecken. Bis er bei der Suche in der Karibik auf die betörende Loralei trifft. Ehe er sich versieht, muss er sich entscheiden: Will er den Schatz - oder sinnliche Erfüllung?

Tief in uns

Mit einem unwiderstehlichen Navy SEAL auf Schatzsuche zu gehen, ist so ziemlich das Letzte, was Avery will! Noch schlimmer wird es, als sie mit ihm auf einer einsamen Insel strandet. Aber manchmal ist gerade das Schlimmste das Beste …

Die Bikini-Strategie

Sex mit seiner Angestellten? Unmöglich. Sex mit der kleinen Schwester seines besten Freundes? Das geht erst recht nicht! Aber mit der verführerischen Kennedy an Bord seines Schiffs zu sein und die Finger von ihr lassen zu müssen, stellt Asher auf eine sehr harte Probe …


  • Erscheinungstag 08.08.2019
  • ISBN / Artikelnummer 9783745751147
  • Seitenanzahl 432
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

PROLOG

Jackson Duchane hatte das drohende Unheil in dem Moment geahnt, als er die ramponierten und veralteten Tauchausrüstungen von Lancaster Diving gesehen hatte, die auf den Docks in Mobile, Alabama, gelegen hatten.

Eine Ölgesellschaft hatte das Lancaster-Team engagiert, um eine Gesteinsschicht zu sprengen, die den Zugang zu einer neuen Ölleitung im Golfstrom versperrte. Unter diesen Vorgaben hatte er einen Untervertrag mit James Lancaster geschlossen. Für den Besitzer dieses Tauchbetriebes hatte er vorher noch nie gearbeitet.

Aber Trident Diving konnte im Augenblick nicht wählerisch sein. Das Geschäft lief nur langsam an und sie brauchten jeden Auftrag. Jackson und seine Partner Asher Reynolds sowie Knox McLemore hatten sich mit der Gründung eines eigenen Tauchbetriebes einen jahrelangen Traum erfüllt.

Als ehemalige Navy SEALs hatten die drei Männer während der Kampfeinsätze der Spezialeinheit nicht nur die gegenseitigen Stärken zu schätzen gelernt, sondern auch Freundschaft geschlossen. Zu diesem tollen Team gehörte auch seine Schwester Kennedy, die gerade ihren Abschluss auf dem College machte und im Büro die Stellung hielt.

Jetzt, gut dreißig Meter unter Wasser, war es zu spät, auf seinen Instinkt zu hören. Zur Hölle, wie unfähig war der Mann eigentlich, der gerade mit dem Sprengzünder hantierte? Und warum bemerkte sonst niemand, dass dieser Mann sie alle in Lebensgefahr brachte?

Hektisch signalisierte Jackson den anderen Tauchern, dass etwas schieflief. Aber alle ignorierten ihn. Typisch. Sie hatten ihn nicht gerade willkommen geheißen, als er in letzter Minute für einen Taucher eingesprungen war, der sich laut Lancaster an Land verletzt hatte.

Doch inzwischen fragte er sich, ob diese Darstellung stimmte. Denn das Problem mit dem Sprengzünder war nicht der erste Sicherheitsverstoß, den er bemerkt hatte, seitdem er an Bord der Emily’s Fortune war. Er würde es jedenfalls nicht zulassen, dass er oder jemand anders ums Leben kam. Im jahrelangen Dienst für die SEALs hatte er schon genug Tod und Zerstörung gesehen.

Knox, Asher und er hätten diesen Job erheblich effizienter und sicherer erledigen können. Wettbewerbsvereinbarung hin oder her – hinterher würde er dem Kunden sagen, was er gesehen hatte, und ihm versichern, dass Trident Diving jeden in Zukunft anfallenden Auftrag besser, sicherer und kostengünstiger ausführen konnte.

Jackson tauchte zu Brian – dem Mann, der die Sprengladung zünden sollte –, schob ihn zur Seite und nahm dessen Platz ein. Wie erwartet funkelte Brian ihn wütend an und versetzte ihm seinerseits einen Stoß. Ihn ignorierend, brachte Jackson den Sprengzünder korrekt an der Gesteinsschicht an, packte den Mann am Arm und zog ihn mit sich hinauf zur Wasseroberfläche. Alle mussten möglichst schnell zurück zum Schiff, bevor der Sprengstoff detonierte.

Er gab den anderen Tauchern das entsprechende Zeichen. Sie folgten ihnen sofort. An Bord des Schiffes legte er die Tauchausrüstung ab und ging zu James Lancaster. Da er mit ihm schon ein- oder zweimal aneinandergeraten war, bereitete er sich auf eine hitzige Auseinandersetzung vor.

„Was zum Teufel ist da unten vorgefallen, Duchane?“

„Der verdammte Ex-SEAL glaubt, dass er alles besser weiß“, brüllte Brian hinter ihm.

Mühsam versuchte Jackson, sich zu beherrschen. „Dieser verdammte Idiot war kurz davor, den Sprengzünder falsch anzubringen und uns alle in die Luft zu jagen.“ Er bemerkte das Entsetzen in James’ Augen. Endlich.

„Das ist Blödsinn“, stieß Brian hervor. „Er wollte sich nur am Sprengstoff zu schaffen machen.“

Als Jackson wütend einen Schritt auf ihn zu machte, ging Lancaster schnell dazwischen und sagte in beschwichtigendem Ton: „Es ist wohl besser, wenn unsere Wege sich trennen.“

1. KAPITEL

Acht Monate später

Loralei Lancaster überwand ihre Angst und betrat das verdammte Schwimmdock. Für die meisten Leute waren die karibischen Turks- und Caicosinseln ein erstklassiges Reiseziel. Für sie war es ein reiner Höllentrip. Sie war von Wasser umgeben – und das nicht nur hier auf dem Dock. Jedes Fenster, durch das sie sah, schien Meerblick zu haben.

„Nimm es klaglos hin, Kleine.“

Fast glaubte sie, die barsche Stimme ihres Vaters hören zu können. Doch als sie aufgewachsen war, hatte er oft monatelang überhaupt nichts von sich hören lassen. Gesehen hatte sie ihn vielleicht ein- oder zweimal im Jahr. Er hatte ein Leben auf der Durchreise geführt, in dem sich immer alles nur ums Wasser gedreht hatte.

Vielleicht waren sie beide auf diese Weise glücklicher gewesen – was ihrem Groll und ihrer Verbitterung jedoch keinen Abbruch tat. Nachdem ihre Mutter bei einem Tauchunfall ums Leben gekommen war, hatte ihr Vater sie auf dem Festland bei den Schwiegereltern untergebracht, die sie aufgezogen hatten.

„Loralei!“, rief Brian, der auf dem Deck eines Schiffes stand, das ein paar Meter entfernt am Dock festgemacht hatte.

Ihr kam es jedoch so vor, als wenn ein Kilometer sie vom Schiff trennte. Sie war kaum vier oder fünf Schritte auf dem Dock gegangen, als sie vor Angst erstarrt war. Sie schien sich nicht mehr bewegen zu können. Hier gab es auch keine Reling, an der sie sich hätte festhalten können, um nicht ins Wasser zu fallen. Plötzlich stand Brian vor ihr und schlang die Arme um sie.

Nur gut, dass er anscheinend nicht wahrnahm, dass sie vor Panik wie gelähmt war. Vielleicht bemerkte niemand, welche Angst ihr das Wasser einjagte. Sie hatte sich so bemüht, ihre Schwäche geheim zu halten, was natürlich in Wahrheit albern war. Unzählige Leute gingen jeden Tag ins Wasser, ohne zu ertrinken.

Aber diese Einsicht hatte Loralei im Lauf der Jahre nicht geholfen, ihre Angst zu überwinden – und jetzt war sie die neue Besitzerin von Lancaster Diving. Was zum Teufel sollte sie mit einem Tauchbetrieb anfangen, der zudem noch in argen Finanznöten war? Ich muss nur die nächsten Wochen hinter mich bringen. Ich muss das einfach tun, munterte sie sich auf.

Denn ihr Vater hatte ihr auch die Mittel hinterlassen, um Lancaster Diving zumindest profitabel genug zu machen, um potenzielle Käufer anzulocken. Er war dem Fundort eines Schiffswracks auf der Spur gewesen, das angeblich einen Goldschatz an Bord gehabt hatte.

Laut geschichtlichen Quellen war die Chimera von den Jungferninseln nach New Orleans gesegelt, um Waren und Munition zu liefern. Auf dem Weg war es durch einen Hurrikan zerstört worden und irgendwo zwischen Haiti und den Turks- und Caicosinseln gesunken.

Gesetzt den Fall, dass die Gerüchte stimmten, fand Loralei es historisch interessant, dass der Goldschatz an Bord den von achtzehnhunderteinundsechzig bis achtzehnhundertfünfundsechzig dauernden Amerikanischen Bürgerkrieg zwischen den in der Konföderation vereinigten Südstaaten und den nördlichen Bundesstaaten hätte entscheiden können.

Natürlich war das reine Spekulation. Aber wenn karibische Plantagenbesitzer, die wirtschaftlich an der Konföderation interessiert gewesen waren, viel Gold aufgebracht und auf die Reise geschickt hatten … Als Historikerin war ihr Interesse in dem Moment geweckt worden, als sie angefangen hatte, die Dokumente mit den Nachforschungen ihres Vaters über die Chimera zu lesen.

Diese Dokumente waren nicht die einzige Überraschung gewesen, denn Loralei hatte nicht gewusst, dass ihr Vater auch nur einen Funken Interesse an Geschichte gehabt hatte. Sie hatte immer geglaubt, dass ihr brennendes Bedürfnis, mehr über die Vergangenheit zu erfahren, aus dem Nichts entstanden wäre.

Warum hatte sie erst nach dem Tod ihres Vaters herausgefunden, dass sie tatsächlich eine Gemeinsamkeit hatten? Vor allem deswegen war sie trotz des verdammten Wassers hergekommen, um zu beenden, was er begonnen hatte.

Diesen Dokumenten zufolge, hatte ihr Dad geglaubt, ausfindig gemacht zu haben, an welchen möglichen Orten die Chimera damals gesunken war. Wenn sie das Schiff fände, könnte sie nicht nur den verschuldeten Tauchbetrieb auf Vordermann bringen, sondern verfügte auch über die finanziellen Möglichkeiten, sich auf ihre wissenschaftliche Forschungslaufbahn zu konzentrieren.

Momentan konnte Loralei es sich nicht einmal leisten, jemanden zu engagieren, der den Einsatz managte und beaufsichtigte. Schon jetzt befürchtete sie, den Tauchern nicht das Gehalt bezahlen zu können. Aber darum würde sie sich sorgen, wenn es so weit wäre.

Brian legte den Arm um ihre Schultern, um sie zum Schiff zu bringen. Fast hätte sie sich bei ihm bedankt. Doch im letzten Moment verkniff sie sich die Worte, als ihr bewusst wurde, dass er sie falsch verstehen könnte.

Sie kannte den Mann fast schon ihr ganzes Leben lang, war ihm aber nur sehr selten begegnet. Brian war direkt nach der Highschool zum Team ihres Vaters gestoßen. Sie war froh, jemanden zu haben, der kenntnisreich und erfahren genug war, um ihr zu helfen, die nächsten Wochen gut zu überstehen.

Er packte ihre Taille, hob sie die Leiter hoch und dann an Bord ihres Schiffes Emily’s Fortune. Ihr tat das Herz weh, als sie die verblassten roten Buchstaben an der Außenwand betrachtete. Emily war der Name ihrer Mutter gewesen. Aber irgendwie schaffte Loralei es, den aufsteigenden Kummer zu verdrängen.

Zu ihrer Erleichterung führte Brian sie in den Bauch des Schiffes. Nun musste sie zumindest nicht länger aufs Wasser schauen. Allerdings erinnerten sie das Kreischen der Seevögel, die Seeluft und das leichte Schaukeln des Schiffes auf dem Wasser ständig daran, wo sie sich befand.

„Das Trident-Team ist bereits hier.“

Loralei sank auf eine Bank rund um den Tisch in der Kombüse und rieb sich die Schläfe. „Was?“

„Der Tauchbetrieb, von dem ich dir am Telefon erzählt habe.“

„Der uns seit acht Monaten die Kunden abwirbt?“

„Ja.“

Sie musterte den neun Jahre älteren Brian. Seine Haut war von Wind und Sonne gegerbt. Obwohl sie die karamellfarbene Hautfarbe ihrer lateinamerikanischen Mutter geerbt hatte, war sein Teint viel dunkler. Dadurch sah er älter aus. „Warum?“

Er runzelte die Stirn. „Keine Ahnung. Aber es beunruhigt mich.“

Loralei war auch nicht gerade begeistert darüber. Wenn Brian die Wahrheit sagte – und sie hatte keinen Grund, daran zu zweifeln –, war Trident Diving ihrem Vater seit Monaten ein Dorn im Auge gewesen. Bestimmt war es kein Zufall, dass dieses Team ausgerechnet jetzt hier aufgetaucht war. „Verdammt, dann haben wir vermutlich einen Konkurrenten, nicht wahr?“

„Wahrscheinlich.“

Jackson mischte sich unter die Leute im Jachthafen, in dem geschäftiges Treiben herrschte. Er beobachtete, dass Brian eine Frau lächelnd begrüßte und umarmte. Das war bestimmt Lancasters Tochter. Er hatte gehört, dass James Lancaster vor drei Monaten an einem Herzinfarkt gestorben war.

Das war zwar bedauerlich, aber ehrlich gesagt überraschte es ihn nicht. Der Mann hatte nicht gesund ausgesehen, als Jackson das letzte Mal mit ihm geredet hatte. James hatte bald bemerkt, dass Trident ihm die Kunden abspenstig machte – was eine leichte Übung gewesen war. Daraufhin war er mit hochrotem Gesicht in die Geschäftsräume von Trident gestürmt und hatte wütend mit der von Jackson unterschriebenen Wettbewerbsvereinbarung gedroht.

Zu dieser Zeit hatte Jackson jedoch schon entdeckt gehabt, in welchen finanziellen Schwierigkeiten Lancaster Diving steckte, und gewusst, dass sich der Mann keinen Anwalt leisten konnte. Also hatte er ihm gesagt, dass er vor Gericht ziehen sollte. Und er hatte auch kein schlechtes Gewissen gehabt, weil es hier um das Leben und die Sicherheit von Menschen ging.

Einige Wochen später war die Eingangstür zu ihren Geschäftsräumen zertrümmert gewesen. Jemand hatte alles darin durchwühlt. Aber weder die teuren Tauchausrüstungen noch die Computer oder andere Wertgegenstände waren gestohlen worden.

Knox, Asher, Kennedy und er hatten mehrere Tage gebraucht, um wieder Ordnung in das Chaos zu bringen. Sie konnten weder beweisen, dass die Einbrecher die Dokumente mit seinen Nachforschungen über die Chimera gestohlen hatten, noch dass James Lancaster hinter dem Diebstahl gesteckt hatte.

Aber sein Instinkt hatte ihm gesagt, dass genau das der Fall gewesen war. Und nun sagte ihm sein Instinkt, dass es kein Zufall sein konnte, wenn Lancaster Diving sich im Umfeld der Turks- und Caicosinseln herumtrieb.

Loralei Lancaster verschwand – gefolgt von Brian – unter Deck. Jackson hatte sich inzwischen über die Frau informiert, die James’ Erbe angetreten hatte. Fast tat sie ihm leid. Aber nicht genug, um Lancaster Diving nicht weiterhin aus dem Markt drängen zu wollen. Vor allem musste er sie von der Chimera fernhalten. Seit zehn Jahren stellte er nun bereits Nachforschungen über das Schiffswrack an. Er würde nicht zulassen, dass Lancaster es zuerst fand – noch dazu aufgrund seiner Recherchen.

Zweifellos war Loralei mit der golden getönten Haut eine schöne, exotische Frau. Die Shorts ließen ihre langen, schlanken Beine sehen. Die leichte Bluse flatterte im Wind und zeichnete ihre weiblichen Kurven und Rundungen nach. Laut seinen Informationen hatte er erwartet, dass sie mutig und unerschrocken wäre. Aber als sie über das Dock zur Emily’s Fortune gegangen war, hatte sie wie erstarrt gewirkt.

Am liebsten wäre er auf ihr Schiff gestürmt und hätte sie zur Rede gestellt. Aber das führte nirgendwohin. Zweifellos log sie genauso wie ihr Vater, Brian und jeder andere, der zu Lancaster Diving gehörte. Er hatte einen besseren Plan. Jackson lehnte sich wie ein Tourist an die Balustrade, sah sich um und wartete.

Eine Stunde später verließ Loralei mit Brian das Schiff. Sie wirkte äußerst angespannt. Die Meeresbrise strich durch ihre langen schwarzen Haare. Als sie näherkam, bemerkte er überrascht, dass sie hellgrüne Augen hatte. Aber das war die einzige Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrem Vater.

Brian bemerkte ihn nicht einmal, als er nicht weit entfernt an ihm vorbeiging, doch Loralei nahm ihn kurz in Augenschein. Nicht sein Gesicht, sondern seinen durch jahrelanges Training muskelgestählten Körper.

Er war es gewohnt, dass Frauen Notiz von ihm nahmen. Die Gefahr und Geheimhaltungspflicht, die damit einhergingen, ein SEAL zu sein, hatten ihm einen für viele Frauen reizvollen Ruf eingebracht. Im Lauf der Jahre hatte er diesen Jobvorteil gern genutzt.

Allerdings hatte Jackson schon seit Monaten keine Zeit mehr dazu gehabt. Seine gesamte Energie hatte er darauf verwendet, Trident auf dem Markt zu etablieren sowie für die Suche nach der Chimera Nachforschungen anzustellen und das dafür nötige Kapital aufzutreiben.

Jackson irritierte es, dass ausgerechnet Loralei die Frau war, auf die er seit achtzehn Monaten zum ersten Mal körperlich reagiert hatte. Obwohl sie ihn nur kurz im Vorbeigehen gemustert hatte, war sein Puls in die Höhe geschnellt. Nur gut, dass sein Verstand mehr Macht über ihn hatte als seine Hormone.

Er zwang sich, sich nicht umzudrehen und ihr hinterherzublicken. Warum auch? Er wusste genau, wo er sie finden konnte.

Loralei brauchte einen Drink. Oder mehrere. Ja, definitiv mehrere dieser für die karibischen Inseln typischen Fruchtcocktails. Mit genug Alkohol, um zu vergessen, dass sie morgen auf einem Schiff unterwegs sein würde, nur von Wasser umgeben.

Sie wünschte, dass Melody hier wäre. Ihre beste Freundin hatte angeboten mitzukommen, sich dann aber keinen Urlaub nehmen können. Sie war die Einzige, die über die irrationale Angst Bescheid wusste, die Loralei nicht überwinden konnte und verheimlichte. Selbst Melody hatte nur durch einen Zufall davon erfahren und sie dann zur Rede gestellt.

In der Hotelbar setzte sich Loralei auf eine Bank in einer Ecke und bestellte sich einen Drink. Wahrscheinlich sollte sie auch zumindest eine Kleinigkeit essen. Aber damit würde sie besser warten, bis ihr Magen nicht mehr brannte. Nachdem die Kellnerin ihr einen Fruchtcocktail serviert hatte, trank Loralei einen Schluck.

Genüsslich schloss sie die Augen, als sie den exotischen Geschmack von Ananas, Erdbeeren und Mango auf der Zunge hatte. Als sie die Augen wieder aufschlug, stand ein Mann vor ihrem Tisch und beobachtete sie unverhohlen.

„Stört es Sie, wenn ich mich zu Ihnen setze?“, fragte er und wollte es sich schon bequem machen, bevor er die Frage zu Ende gestellt hatte.

„Ja. Nehmen Sie es nicht persönlich, aber ich suche keine Gesellschaft.“ Loralei bemerkte, dass er einen Moment lang perplex war. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt, einen Korb zu bekommen. Er sah im landläufigen Sinn gut aus, wirkte aber aalglatt und nichtssagend.

Im nächsten Moment setzte er ein schmieriges Lächeln auf. Anscheinend ging er davon aus, dass sie ihre Ansicht jeden Augenblick änderte. Sie fühlte sich zunehmend unbehaglich. Zumindest hielt er inne und setzte sich nicht.

„Lassen Sie mich Ihnen noch einen Drink spendieren.“

„Nein. Ich bin bestens versorgt.“ Loralei bemerkte aus den Augenwinkeln, wie der Mann, der ihr am Hafen aufgefallen war, die Bar durchquerte. Nun, er sah wirklich blendend aus. Er war bestimmt mindestens ein Meter fünfundachtziggroß, muskulös und zog durch seine Ausstrahlung alle Blicke auf sich. Wenn sie auf Männersuche wäre, hätte er sicherlich zu ihren Kandidaten gehört.

Er trug eine Khakishorts und ein hellblaues Poloshirt, das seine breite Brust und den Waschbrettbauch betonte. Seine Haut war von der Sonne bronzefarben getönt. Die honigblonden Haare wirkten, als hätten er, der Wind oder eine Femme fatale sie gerade zerzaust. Einfach zum Anbeißen.

Loralei wurde der Mund trocken und sie musste einen großen Schluck ihres Drinks nehmen. Im nächsten Moment sah sie, dass der Adonis direkt auf sie zukam. Er schob den anderen Mann, den sie völlig vergessen hatte, einfach aus dem Weg und beugte sich zu ihr hinunter.

„Entschuldige meine Verspätung, Süße.“ Mit den Lippen strich er sanft über ihre.

Sie schmolz dahin, schaffte es jedoch irgendwie, eine passende Bemerkung zu murmeln, als er sie anlächelte. Seine unglaublich blauen Augen glitzerten schalkhaft. Ihr blieb der Mund offen stehen – eine Geste, bei der sie sich nicht sicher war, was sie damit ausdrücken wollte. War es eine Einladung, sie erneut zu küssen? Oder wusste sie, dass sie etwas sagen sollte? Wie etwa: Wer, zum Teufel, bist du? Bevor sie sich entscheiden konnte, drängte er sie dazu, in die Ecke zu rücken, und setzte sich neben sie.

„Angeblich sind Sie doch nicht auf der Suche nach Gesellschaft“, beschwerte sich der andere Mann, der immer noch vor ihrem Tisch ausharrte.

„Das tut sie auch nicht. Sie hat ja mich.“

Der andere Mann starrte sie wütend an. „Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie nicht allein hier sind?“

Loralei zuckte nur mit den Schultern und deutete mit einem halben Lächeln eine Entschuldigung an.

Aufgebracht ging er schließlich weg.

Offenbar hatte er realisiert, dass er auch keine Chance hätte, wenn er sich mit dem Prachtkerl anlegte, der im Moment so dicht neben ihr saß, dass sie seinen Körper von der Schulter bis zur Hüfte spürte. Die Hitze, die von ihm ausging, hüllte sie ein. Vielleicht hätte sie sich doch besser umziehen sollen, bevor sie in die Hotelbar gegangen war, denn der Saum der knappen Shorts war ein Stück nach oben gerutscht, wodurch seine Haut an ihrer rieb.

„Wer bist du?“, brachte Loralei schließlich über die Lippen.

„Jack“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Schön, dich kennenzulernen“, erwiderte sie, ohne nachzudenken. Als er sich zurücklehnte und sie ebenso freundlich wie sinnlich und begehrlich anlächelte, überlief sie ein erregendes Kribbeln. Das war anscheinend eine tödliche Kombination für ihre Libido. Sie rutschte auf dem Sitz hin und her. „Was tust du hier?“

Er zuckte die Achseln. „Dich retten. Ist das nicht offensichtlich?“

„Nun, ja. Aber warum?“, fragte Loralei.

„Weil ich es wollte.“

Sein Lächeln wirkte jetzt fast ein wenig gefährlich. Oh, dieser Prachtkerl brachte sie definitiv in Schwierigkeiten. Er gehörte zu der Sorte Männern, die bekamen, was immer sie wollten, wann immer sie es wollten. Zu dumm. Heute Abend würde er enttäuscht werden. Weil er sie nicht haben konnte.

Einerseits wollte Jackson lachen, als Loralei Lancaster ihn argwöhnisch ansah. Andererseits wollte er sie enger an sich ziehen. Aus der Nähe betrachtet war sie sogar noch schöner. Wunderschön. Selbst im dämmrigen Licht der Bar leuchtete ihre Haut.

Nur neben ihr zu sitzen, löste Ehrfurcht, Triumph und Freude in ihm aus. Nur einmal hatte er bisher dasselbe empfunden: Als er den Fundort der Chimera auf wenige Möglichkeiten eingegrenzt hatte.

Dabei sollte er in ihrer Nähe wütend und von dem Verlangen nach Vergeltung getrieben sein. Jackson erinnerte sich an den Grund, warum er ihr in die Bar gefolgt war, und versuchte, gegen die Versuchung anzukämpfen. Da er die glatte, warme Haut ihres Oberschenkels spüren konnte, versuchte er es mit nur wenig Erfolg.

„Ich sage dir dasselbe, was ich zu dem anderen Mann gesagt habe. Ich bin nicht interessiert.“

„Hm.“ Ihn reizte es, ihr zu beweisen, dass sie log. Er hatte gespürt, dass sie seinen Kuss erwidert hatte. Und wenn er ehrlich war, wollte er erneut ihre Lippen auf seinen spüren. Er senkte den Kopf und sog tief die Luft ein. Sie duftete nach Vanille. Dann strich er ein zweites Mal mit den Lippen über ihre.

Loralei rang nach Atem. Aber sie wich nicht zurück, sondern lehnte sich zu ihm.

Die unerwartete Einladung konnte er nicht ignorieren. Selbst wenn er nur hatte beweisen wollen, dass er recht hatte. Jackson leckte über ihre leicht geöffneten Lippen und ließ die Zunge in ihren Mund gleiten. Sie schmeckte noch süßer, als sie duftete.

Die Hand in ihren Nacken legend, vertiefte er den Kuss und entlockte ihr ein Seufzen. Langsam zog er sich zurück, es genießend, dass sie ihn mit ihren auffallend grünen Augen benommen ansah. „Bist du dir da sicher?“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Sie blinzelte, um wieder zu sich zu kommen, presste die Lippen zusammen und funkelte ihn wütend an. Innerlich bereitete er sich auf den Gegenschlag vor, zu dem sie offensichtlich ausholte. Obwohl seine Hand noch immer in ihrem Nacken lag. In dem Moment, in dem sie ihr Glas in die Hand nahm, ahnte er, was sie vorhatte, tat aber nichts, um sie aufzuhalten.

Loralei kippte ihm den eiskalten Drink über den Kopf. Dabei funkelten ihre Augen heißblütig. Sie atmete stoßweise, wodurch sich ihre Brüste unter dem Stoff der Bluse abzeichneten. Meine Güte, könnte sie noch schöner werden? Oder heimtückischer?

Daran musste er sich erinnern – auch wenn seine Hormone verrücktspielten. Er konnte ihr nicht trauen. Oder sonst jemandem, der mit Lancaster Diving in Verbindung stand. Jackson rührte sich nicht. Er wischte nicht einmal den bunten Fruchtcocktail weg, der ihm über die Ohren, in den Kragen und über den Nacken lief, und grinste sie frech an.

„Lass mich los.“

„Nicht bevor wir uns darüber unterhalten, weshalb du auf dieser Insel bist, Loralei.“

Sie hielt inne. „Ich habe dir meinen Namen nicht gesagt.“

„Nein.“

„Woher kennst du ihn dann?“

„Ich weiß viele Dinge über dich. Dazu gehört auch, wonach du hier auf der Suche bist. Du wirst die Chimera nicht finden, das verspreche ich dir. Dein Vater hat es nicht geschafft, mir genug Informationen zu stehlen, um das Wrack tatsächlich aufzuspüren. Mein Team wird euch zuvorkommen. Du verschwendest nur Zeit und Geld.“

Jackson sah ihr an, dass sie fieberhaft nachdachte. Er hatte sich immer zu intelligenten Frauen hingezogen gefühlt. Ein schönes Gesicht und ein toller Körper reichten ihm nicht. Er brauchte eine Frau, die ihn reizte und herausforderte.

Deswegen ging er mit unkomplizierten Frauen ins Bett, bei denen keine Gefahr bestand, dass er sich in sie verliebte. Bislang war für ihn keine feste Beziehung infrage gekommen. Seitdem er als Achtzehnjähriger zur Navy gegangen und anschließend ein SEAL geworden war, hatte er aufgrund der Einsätze nie gewusst, wie lange er an einem Ort bleiben würde.

Wenn Loralei nicht zu dem Team gehören würde, das seine Nachforschungen gestohlen hatte, wäre er definitiv an ihr interessiert. Daher war es vielleicht besser, dass sie Widersacher waren. Im Augenblick konnte er sich keinerlei Ablenkungen leisten.

„Trident“, sagte sie nach einem Moment.

„Brillante Schlussfolgerung, Süße.“

„Nenn mich nicht Süße.“

Jackson zuckte die Schultern.“

„Welcher von den Mistkerlen bist du?“, fragte Loralei.

„Mistkerle?“, wiederholte er beleidigt.

„Mistkerle, Besitzer – was macht das für einen Unterschied?“

Jackson lachte bitter. „Nicht wir, sondern dein Freund Brian gehört in diese Kategorie, Prinzessin. Vor acht Monaten war er kurz davor, mich und alle anderen Taucher im Team deines Vaters mit Sprengstoff in die Luft zu jagen.“

„Das glaube ich dir nicht.“

„Wie du willst. So oder so verschwendest du hier im Tropenparadies deine Zeit. Geh zurück nach Chicago, wo du hingehörst.“

Loralei verschränkte die Arme. „Wenn das wahr wäre, würdest du dich nicht damit aufhalten, es mir zu sagen, sondern dir ins Fäustchen lachen. Was hast du gegen mich?“

„Gegen dich persönlich? Nichts.“ Noch nicht. „Aber eine Menge gegen deinen Dad und seine Crew. Sie haben mich fast umgebracht, anschließend gefeuert und mich dann bestohlen.“

„Sie haben dich bestohlen? Laut Brian stiehlst du seit Monaten unsere Kunden.“

„Wenn die Kunden zu einem Mitbewerber abwandern wollen, hat das mit Diebstahl nichts zu tun, Prinzessin. Und es war verdammt einfach. Ich musste euren Preis nur geringfügig unterbieten. Die meisten Kunden waren schnell von unserer Professionalität, Erfahrung und unseren Sicherheitsstandards überzeugt.

Aber zurück zum Thema Diebstahl“, fuhr Jackson fort. „Was, glaubst du, wie dein Vater zu den Rechercheergebnissen über die Chimera gekommen ist? Bestimmt nicht dadurch, dass er in den letzten zehn Jahren jeden freien Moment Meeresströmungen nachverfolgt, historische Dokumente studiert und akribisch herausgearbeitet hat, welchen möglichen Kurs das Schiff eingeschlagen hatte.“

Loralei schüttelte den Kopf. Er konnte in ihren Augen sehen, dass sie ihm nicht glauben wollte. Nicht, was ihren Vater anging. Verständlich. In seinem Leben hatte es auch einmal eine Zeit gegeben, in der er nicht hatte glauben wollen, dass seine Mutter dazu fähig wäre, ihn einfach so zu verlassen.

Die Realität war manchmal schwer zu ertragen. Jeder musste lernen, mit der hässlichen Wahrheit umzugehen. Loralei würde es überleben, dass ihr Vater nicht der Mann war, für den sie ihn gehalten hatte. Oder es stellte sich heraus, dass sie genauso war wie er. Auf jeden Fall wüsste er dann, woran er mit Lancaster Diving war, und konnte dementsprechend seine nächsten Schritte planen.

„Geh“, sagte sie schließlich in drohendem Ton.

Jackson stand auf, hielt aber noch einmal inne und sah sie an. „Denk darüber nach, was ich dir in Bezug auf die Chimera gesagt habe. Du verschwendest hier nur Zeit und Geld. Und wenn ich richtig informiert bin, kannst du dir das momentan nicht leisten.“

Loralei sah diesem brutalen Kerl nach, als er wegging. Ihr schwirrte der Kopf. Jack war wohl die Kurzform für Jackson Duchane, einem der Besitzer von Trident Diving. Bei der Erinnerung daran, wie stark sie körperlich auf ihn reagiert hatte, wurde sie rot vor Verlegenheit.

Die Dinge, die er über ihren Dad gesagt hatte, waren verletzend gewesen. Konnten sie stimmen? Sie hatte ihren Vater immer für einen ehrenhaften Mann gehalten. Er hatte sie stets ermahnt, ein braves und anständiges Mädchen zu sein, wenn er denn einmal aufs Festland gekommen war und Zeit mit ihr verbracht hatte.

Allerdings war Loralei alt genug, um zu wissen, dass Eltern manchmal das eine sagten und etwas anderes taten. Nur hatte ihr Vater nie diesen Eindruck vermittelt gehabt. Um es wirklich zu wissen, hatte sie ihn allerdings viel zu selten gesehen. Und das war das Problem. Deswegen konnte sie Jackson nicht in die Augen sehen und ihn einen Lügner nennen.

Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass seine Behauptung stimmen könnte. Lancaster Diving hatte ernstliche finanzielle Probleme. Und laut Brian hatte ihr Vater Trident die Schuld für diese Situation gegeben. Wenn es so wäre, hätte ihr Vater sich nicht im Recht gesehen, wenn er sich in den Besitz dieser Dokumente über die Chimera gebracht hätte? Vielleicht. Wahrscheinlich. Verdammt!

Also, was sollte sie jetzt tun, zum Teufel? Loralei hatte alles auf diese Karte gesetzt. Den Goldschatz zu finden, wäre ihre Rettung und die Lösung aller Probleme. Sie könnte Brian fragen, ob Jackson die Wahrheit gesagt hatte. Doch wahrscheinlich würde Brian sie einfach belügen. Oder vielleicht wäre es auch keine Lüge.

Warum hatte Trident Diving ihren Vater nicht angezeigt, wenn er diese Unterlagen wirklich gestohlen hatte? Weil sie es nicht beweisen konnten. Als Loralei länger darüber nachdachte, kam sie zu einer verblüffenden Erkenntnis. Der Mistkerl wollte sie verwirren und verunsichern. Er wollte sie dazu bringen, sich geschlagen zu geben, noch bevor die Jagd auf den Schatz begonnen hatte.

Noch mehr ärgerte sie jedoch, dass Jackson seinen tollen Körper, gefährlichen Charme und umwerfenden Sexappeal dazu benutzt hatte. Er hatte nicht gezögert, ihr nahezukommen, sie zu küssen und völlig durcheinanderzubringen, bevor er sein Psychospielchen durchgezogen hatte – und sie war darauf hereingefallen.

Aber das passiert mir nicht wieder, dachte Loralei. Bei der nächsten Begegnung mit Jackson Duchane wäre sie auf alles vorbereitet. Vielleicht drehte sie den Spieß um und schlug ihn mit seinen eigenen unlauteren Mitteln.

2. KAPITEL

Meine Güte, was hatte sie sich nur dabei gedacht? Loralei schlich über das Deck von Jackson Duchanes Schiff. Sie hatte nicht beabsichtigt, an Bord zu gehen, als sie zum Hafen gekommen war. Aber … Ehrlich gesagt, hatte sie keine Ahnung, was sie vorgehabt hatte. Die Gelegenheit hatte sich einfach ergeben.

Sie hatte das Schiff in Augenschein genommen, um ein Gefühl für Jacksons Equipment und seine Crew zu bekommen. Eines war sicher: Seine Ausrüstung war viel umfassender als die von Lancaster Diving. Sie unterdrückte den aufsteigenden Neid und Ärger. Natürlich war er in einer besseren Ausgangslage. Er hatte ihnen die Kunden und damit das Geld weggenommen.

Während sie herumgelungert hatte, war die gesamte Crew von Bord gegangen. Diese Chance konnte sie sich nicht entgehen lassen. Daher stand sie jetzt an Deck seines Schiffes, das auf den Wellen schaukelte. Sie versuchte, die aufsteigende Panik unter Kontrolle zu bekommen. Tief ein- und ausatmen. Loralei wandte den Blick vom Wasser ab und ging zur Tür, die in den Bauch des Schiffes führte.

Zumindest wäre sie dann unter Deck. Drinnen war es allerdings noch dunkler. Das Schiff war riesig – viel größer als ihres. Es hieß Amphitrite – offensichtlich nach der griechischen Meeresgöttin und Ehefrau von Poseidon – war jedoch definitiv moderner und technisch auf dem neuesten Stand.

Im Flur ging sie an verschiedenen Türen vorbei und öffnete einige davon. Anscheinend waren es Schlafkojen. Die letzte Tür führte zu einer Art Büro. Auf dem großen Tisch lagen eine Menge Papiere. Sie sichtete die Unterlagen und bemerkte dann, dass es Landkarten von Inseln waren. Nicht von den Turks- und Caicosinseln, aber vielleicht von den kleineren Inseln in der Umgebung?

In dem dunklen Raum konnte Loralei die kleine Schrift nicht entziffern. Doch sie wagte es nicht, eine Lampe einzuschalten, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Also nahm sie einige der Papiere und ging zu einer Luke in der Wand, durch die das Mondlicht fiel. Jetzt konnte sie den Namen einer Bucht lesen, die ihr ein Begriff war.

Gleich morgen früh würde sie sich mit ihrer Crew auf den Weg zu dieser Bucht machen. Spekulationen nach hatte die Chimera dort Zuflucht gesucht, als der Sturm übers Meer gefegt war. Aber laut Aussagen der Besatzung eines anderen Schiffes, das in der Nähe gewesen war, war der Anker der Chimera gerissen. Dann war das Schiff auf die offene See getrieben worden.

Daher war die Bucht ein guter Ausgangspunkt für die Suche. Anscheinend hatte Jackson Duchane dasselbe vor. Loralei bekam ein schlechtes Gewissen. Was tat sie nur? Sie sollte nicht hier sein. Es fühlte sich falsch an.

Als sie die Papiere zurück auf den Tisch legte, hörte sie ein Geräusch. Instinktiv duckte sie sich, schüttelte dann aber den Kopf. Wahrscheinlich war es nur die Takelage, die beim Schaukeln des Schiffes schepperte. Niemand war an Bord. Doch ihr Herz hämmerte. Sie sollte gehen. Vorsichtshalber lauschte sie einen Moment, als sie die Tür öffnete.

„Nein, dich und Knox hier zu haben, wäre im Moment nicht hilfreich. Du musst dich um den Job bei Prescott kümmern und jemand muss den Betrieb im Büro am Laufen halten.“

Loralei erstarrte, als sie Jacksons Stimme hörte. Im Lichtschein, der in den Flur fiel, sah sie seinen Schatten. Sie traute sich erst wieder, Atem zu holen, als der Schatten nach links verschwand und seine immer leiser werdende Stimme nicht mehr zu hören war. Also ging sie nach rechts. Das war ohnehin der schnellste Weg, um an Deck und dann vom Schiff zu kommen.

Erneut steckte sie den Kopf durch die Tür. Die Luft schien rein zu sein. Sie schlich sich dicht an der Wand entlang hinaus an Deck, stieß dann aber mit der Schulter gegen irgendeinen Gegenstand. Ein metallisches Scheppern erklang und sofort wurde ihr flau im Magen. Das Schiff unter ihr schwankte. Sie starrte aufs schier unendliche Wasser und sofort wurde ihr speiübel. Oh nein, jeden Moment würde sie sich übergeben.

„Was war das, zur Hölle?“ Jackson drehte sich um und sah zum Heck. „Hör mal, Asher, ich ruf dich zurück. Ich glaube, es ist jemand an Bord.“ Er steckte das Handy ein, ging an Deck und überquerte es lautlos. Er war auf alles vorbereitet, aber nicht darauf, Loralei Lancaster zu sehen, die neben der Reling kauerte und sich daran klammerte, als hinge ihr Leben davon ab. „Was machst du hier, zum Teufel?“

Sie zuckte nicht zusammen, antwortete nicht, sondern starrte weiterhin aufs Wasser. Ihr Atem ging schnell und flach. Wahrscheinlich weil er sie erwischt hatte. Er packte ihre Arme und zog sie hoch. Sie ließ die Reling los, krallte ihre Finger jedoch sofort in den Stoff seines Poloshirts. Schließlich sah sie ihn an.

Aber in der Dunkelheit konnte er den Ausdruck in ihren Augen nicht richtig erkennen. „Warum bist du auf meinem Schiff, Loralei?“ Als sie langsam den Kopf schüttelte, fuhr Jackson fort: „Hoffst du, an die Informationen zu kommen, die deinem Daddy entgangen sind? Zu dumm, Prinzessin. In den letzten Monaten war ich vorsichtiger. Hier gibt es nichts zu entdecken, das für dich nützlich sein könnte.“

„Lass mich gehen.“

„Warum sollte ich das tun? Die Polizei einzuschalten, ist die bessere Wahl.“

„Um was zu sagen? Dass du mich an Bord deines Schiffes entdeckt hast? Ich bin hergekommen, weil ich mit dir reden und die Missverständnisse zwischen uns klären wollte.“

„Warum hast du dann hier im Schatten an der Reling gekauert?“, spottete Jackson. „Diese Lüge kaufe ich dir nicht ab.“

Loralei wandte kurz den Blick ab, bevor sie ihn wieder ansah. „Mir ist etwas heruntergefallen.“

„Was? Das Messer, das du mir zwischen die Rippen stoßen wolltest?“

Sie schnappte nach Luft. „Wovon redest du zum Teufel? Ich will dich nicht verletzen.“

„Sicher. Das sagen sie alle. Ich bin in meinem Leben vielen blutrünstigen Menschen begegnet – Frauen eingeschlossen –, die dazu fähig waren, andere zu töten. Wenn du gesehen hast, wie sich ein zehnjähriger Junge mit Sprengstoff in die Luft jagt, weil es ihm jemand gesagt hat, unterschätzt du andere in dieser Hinsicht nicht mehr.“

Loralei blinzelte ihn schockiert an. „Das ist schrecklich.“

„Das kannst du laut sagen.“

Sie legte ihm jetzt die Hände auf die Brust. „Tut mir leid“, sagte sie weich.

Eine Sekunde lang wollte Jackson ihr glauben. Aber dann erinnerte er sich daran, wer sie war und warum sie an Bord seines Schiffes war. Seine monatelang aufgestaute Wut über den Einbruch ihres Vaters und den Diebstahl seiner Unterlagen brach sich Bahn. Er hob sie auf seine Arme.

„Was tust du?“

„Ich ermögliche dir einen schnellen Abgang.“ Er drehte sich zum Wasser und musterte es, um sicherzugehen, dass sie sich nicht wehtun könnte, wenn er sie über Bord fallen ließe.

In dem Moment, als Loralei klar wurde, was er vorhatte, fing sie an zu kreischen, ihn anzuflehen und sich mit Händen und Füßen zu wehren. Erneut krallte sie die Finger in den Stoff seines Poloshirts.

Er schaffte es, mit einer Hand ihre beiden Handgelenke zu packen und festzuhalten. „Hör damit auf und nimm deine Strafe hin wie eine gute, kleine Diebin.“

„Jackson, im Ernst.“ Sie keuchte. „Das ist barbarisch.“

„Gegen ein kleines Bad im Meer ist nichts einzuwenden, Prinzessin. Das ist eine gute Therapie, damit du er dir das nächste Mal zwei Mal überlegst, ob du hier einbrichst.“ Er hielt sie jetzt über das Wasser.

Loralei sah hastig unter sich und sog scharf den Atem ein. Dann schaute sie ihn flehentlich an. „Ich kann nicht schwimmen.“

Fast glaubte Jackson ihr. Oder vielleicht fühlte es sich auch nur einfach zu gut an, sie zu halten und wieder ihren Körper zu spüren. Wie auch immer. „Diesmal retten dich deine Lügen nicht, Prinzessin.“

Oh nein, sie würde ertrinken. Loralei hatte es immer gewusst. Das war ihr Schicksal. Genau wie es das Schicksal ihrer Mutter gewesen war. Obwohl ihre Mom im Gegensatz zu ihr das Wasser geliebt hatte. Sie hatte ihr Leben auf dem Schiff nur widerwillig aufgegeben, um sich um ihre Tochter zu kümmern, die sie niemals wirklich gewollt hatte.

Sie schaute in Jacksons blaue Augen, die sie an den aufklarenden Himmel zu Hause nach einem Sommersturm erinnerten. Offensichtlich glaubte er, dass sie ihn anlog, um sich davor zu bewahren, ins Wasser geworfen zu werden. Nun, es würde nicht lange dauern, bis er bemerkte, dass sie die Wahrheit gesagt hatte. Leider wäre es dann wahrscheinlich schon zu spät.

Er zählte bis drei und warf sie ins Wasser. Automatisch holte Loralei tief Luft und schloss gleichzeitig fest die Augen. Sie war stinksauer darüber, dass sie sich in diesem Moment daran erinnerte, wie Jackson verführerisch grinsend in der Bar neben ihr gesessen und sie voller Verlangen angesehen hatte.

Jetzt bereute sie, dass sie nicht mit ihm aufs Zimmer gegangen war und die heiße Leidenschaft ausgelebt hatte. Welche gemischten – und verkorksten – Gefühle hegte sie für ihren Mörder, verdammt?

Als Loralei mit dem Po zuerst ins Wasser eintauchte, zog sie automatisch Arme und Beine an und war überrascht, dass sich das Wasser angenehm warm und fast beruhigend anfühlte. Während sie wie ein Stein nach unten sank, ruderte sie mit den Armen und Beinen und schlug die Augen wieder auf. Es war jetzt so dunkel um sie herum, dass sie kaum noch etwas erkennen konnte.

Ihre Lunge brannte. Aber irgendwie schaffte sie es, nicht zu atmen, um zu verhindern, dass Wasser in ihre Lunge drängte. Sie war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. Dann sah sie plötzlich Jacksons Gesicht vor sich. Er starrte ihr in die Augen und versuchte, ihr etwas zu sagen.

Aber Loralei war nicht mehr in der Lage, zu enträtseln, was es war. Ruhe und Frieden überkamen sie. Zum ersten Mal bemerkte sie, wie still es unter Wasser war. Nichts sonst zählte. Hatte ihre Mutter dasselbe empfunden? Sie hoffte es. Denn in den sie seit Jahren quälenden Albträumen hatte ihre Mom verzweifelt und voller Schmerzen gegen das Ende angekämpft.

Trotz ihres Dämmerzustands bemerkte sie, dass Jackson von hinten die Arme um sie schlang und nach oben zog. Er wollte sie retten. Doch sie befürchtete, dass es leider zu spät war. Da sie dem Zwang zu atmen nicht länger widerstehen konnte, öffnete sie den Mund, um Luft zu holen. Aber es war nur Wasser.

Zur Hölle, Loralei hatte nicht gelogen. Wieso, um Himmels willen, leitete sie eine Tauchcrew, wenn sie nicht schwimmen konnte? Aber bevor er dieser Frage auf den Grund gehen konnte, musste er sie zuerst aus dem Wasser holen und sich dann davon überzeugen, dass sie noch atmete.

Innerhalb von dreißig Sekunden war ihm klar geworden, dass sie nicht wieder auftauchte. Ein paar Sekunden später war er einigermaßen sicher gewesen, dass sie ihn nicht zum Narren hielt. Nach weiteren dreißig Sekunden war er auf den Meeresgrund getaucht und hatte begonnen, sie nach oben zu ziehen.

Viel Zeit. Aber Loralei musste überleben. Denn er könnte nicht damit leben, sie tatsächlich ertränkt zu haben. Das kleine Biest war ihm ein Stachel im Fleisch, aber sie verdiente es nicht, dafür zu sterben.

Als Jackson mit ihr auftauchte, schob er sie aufs Dock und stieg aus dem Wasser. Es war kein gutes Zeichen, dass sie sich nicht regte. Wenn sie bewusstlos geworden war, hatte sie Wasser in der Lunge. Er drehte sie auf die Seite, damit das Wasser aus ihrem Mund und der Nase rinnen konnte. Dann machte er Mund-zu-Mund-Beatmung.

Einen Moment später fing Loralei an zu husten. Er drehte sie um und klopfte ihr auf den Rücken, damit sie sich das Wasser vollständig aus der Lunge spie. Danach legte sie die Stirn erschöpft aufs Dock und rührte sich nicht mehr. Beruhigend rieb er ihr jetzt über den Rücken, um sie zu trösten. Aber er musste sie auch berühren, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich lebte.

Als sie ihm schließlich einen Blick über die Schulter zuwarf, erwartete Jackson, dass sie ihm Vorwürfe machte. Er verdiente es nicht anders.

„Danke“, flüsterte sie.

Diese Reaktion hatte er definitiv nicht erwartet. „Ich habe dich fast umgebracht und du bedankst dich bei mir?“

„Du hast mich gerettet.“

„Ich habe dich ins Wasser geworfen.“

„Okay, geh zum Teufel“, meinte Loralei mit einem halben Lächeln. „Und danke, dass du mir das Leben gerettet hast. Geht es dir jetzt besser?“

Nicht besonders. Aber das konnte Jackson ihr nicht sagen. Stattdessen hob er sie auf seine Arme und trug sie zurück auf sein Schiff. Sie murmelte etwas, doch er schnitt ihr das Wort ab, bevor sie protestieren konnte. „Du brauchst eine warme Dusche. Es besteht noch immer das Risiko, dass du einen Schock erleidest. Ich lasse dich nicht aus den Augen, bis ich weiß, dass es wegen des Wassers in der Lunge nicht zu Komplikationen kommt.“

Wahrscheinlich sollte er sie ins Krankenhaus bringen. Aber er wollte sie tatsächlich selbst im Auge behalten. Er fühlte sich für sie verantwortlich. Das war alles. Er hatte viele Erfahrungen mit Leuten gesammelt, die fast ertrunken wären. Wenn er nicht glaubte, ein in diesem Zusammenhang auftretendes Problem schnell genug erkennen zu können, um einen Notarztwagen zu rufen, würde er sie nicht auf sein Schiff tragen.

Er brachte Loralei in seine Kabine mit eigenem Bad, die er als Besitzer beansprucht hatte. Auch wenn nur eine Toilette, ein Waschbecken und eine schmale Duschkabine in das winzige Bad passten, musste er es mit niemandem teilen.

Vor der Dusche setzte Jackson sie vorsichtig ab, schlang aber einen Arm um ihre Taille, um ihr Halt zu geben. Dann drehte er das warme Wasser auf und schaute sie an. In ihren grünen Augen spiegelten sich ein wenig Misstrauen, eine Spur Dankbarkeit und viel Angst wider. Warum hatte er das nicht vorher gesehen? Weil er ihr nicht hatte glauben wollen. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Es tut mir leid“, sagte er schroff.

„Mir auch. Ich weiß, dass du mir wahrscheinlich nicht glaubst. Aber ich hatte wirklich nicht vor, mich auf das Schiff zu schleichen.“

Verunsichert kämpfte er mit seinen Schuldgefühlen. Er wollte Loralei glauben. Aber er konnte es nicht. Nicht einmal, nachdem er sie fast ertränkt hätte. Sie hatte ihn nicht belogen, als sie gesagt hatte, dass sie nicht schwimmen konnte. Das hieß aber nicht, dass sie ihm auch sonst die Wahrheit sagte. Warum war dieser Gedanke so schmerzlich? Es sollte ihm egal sein.

Sie war für ihn nicht mehr als eine Geschäftsrivalin und die Tochter eines Mannes, der alles in seiner Macht Stehende getan hatte, um ihm und seinem Tauchbetrieb zu schaden. „Das spielt keine Rolle“, sagte Jackson nur. „Jedenfalls nicht im Moment.“

Tief seufzend senkte sie den Blick und trat einen halben Schritt zurück. Mehr Abstand zu ihm einzulegen, war in dem winzigen, inzwischen mit heißem Wasserdampf erfüllten Raum, nicht möglich. Sie griff nach dem obersten Knopf der Bluse. „Geh bitte, damit ich duschen und von dem Boot verschwinden kann.“ Sie öffnete den Knopf.

Erst jetzt bemerkte Jackson, dass der dünne, nasse Stoff fast durchsichtig war und ihr auf der Haut klebte. Er rührte sich nicht vom Fleck. „Schiff. Es ist ein Schiff.“

„Wie auch immer“, erwiderte Loralei.

Er konnte den Blick nicht abwenden, als sie langsam die golden getönte Haut entblößte. Erst als er den weißen BH aus Spitze aufblitzen und die sanften Rundungen ihrer Brüste sah, drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte hinaus.

Schwer atmend fuhr er sich durch die Haare, als sie die Badezimmertür schloss. Doch er konnte hören, dass sie in die Duschkabine trat und die Glasfibertür zuschob. Er stellte sich vor, wie sie unter dem warmen Wasserstrahl stand, sein Shampoo benutzte und ihren nackten Körper einseifte.

Jackson zog trockene Kleider an und holte für Loralei ein altes T-Shirt und eine Sportshorts aus dem Schrank. Dann wollte er an Deck flüchten, bevor er eine Dummheit machte. Wie etwa die Badezimmertür aus den Angeln zu heben, damit er ihr helfen könnte, die Seife von der Haut zu spülen. Aber er konnte sich nicht dazu bringen wegzugehen, bevor er nicht wusste, dass sie wirklich in Ordnung war.

Also tigerte er stattdessen in der kleinen Kabine umher. Doch je länger sie im Bad blieb, desto unruhiger wurde er. Er fing an, sich Sorgen zu machen. Sollte er die Tür eintreten oder warten? Eigentlich war er jemand, der keine Probleme damit hatte, Entscheidungen zu treffen. Aber im Moment war er dazu nicht in der Lage – was ihn nur noch mehr frustrierte.

Loralei schlang die Arme um ihren Körper. Trotz des warmen Wassers erschauerte sie. Sie schloss die Augen. Immer wieder ging ihr durch den Kopf, dass sie fast ertrunken wäre. Es war schrecklich gewesen, wie hilflos sie sich gefühlt hatte, als sie immer tiefer gesunken war.

Was stimmte nicht mit ihr? Sie war eine erwachsene Frau und sollte sich nicht von ihrer Angst beherrschen lassen. Noch mehr machte ihr zu schaffen, dass es Jackson gewesen war, der sie gerettet hatte.

Meine Güte, ihre Lippen kribbelten immer noch von seiner Mund-zu Mund-Beatmung. Sie hatte seine breiten Schultern und seine muskulöse Brust gespürt, als er sie ins Bad getragen hatte. Bei der Erinnerung daran vibrierte jede Faser ihres Körpers. Sie wollte mehr von ihm spüren. Verdammt, was war nur los mit ihr?

Loralei nahm die Shampooflasche von der Ablage, um sich die Haare zu waschen. Sandelholzduft stieg ihr in die Nase. Ohne nachzudenken, sog sie tief den Atem ein. Der Duft des Mannes, der ihr das Leben gerettet hatte – eine Mischung aus Sandelholz und Salz –, war ihr schon fast vertraut.

Nachdem sie sich das Salzwasser auch noch von der Haut gespült hatte, stieg sie aus der Duschkabine. Mit einem Handtuch trocknete sie sich kurz die Haare, bevor sie es sich um den Körper schlang. Dann bemerkte sie, dass sie nichts zum Anziehen hatte.

Großartig. Es war schlimm genug, Jackson gegenübertreten zu müssen. Doch jetzt musste sie es auch noch halb nackt tun, denn das Handtuch reichte nur von ihren Brüsten bis zu den Oberschenkeln. Sie straffte die Schultern, öffnete die Tür und erstarrte.

Jackson tigerte angespannt in der kleinen Kabine umher. Er hatte die Finger im Nacken verschränkt. Seine Schulter- und Rückenmuskeln zeichneten sich unter dem dünnen Stoff des T-Shirts ab. Wow, was für ein Kraftpaket. Kein Mann sollte so aussehen. Vor Verlangen wurde ihr ganz heiß.

Als er sich umdrehte und sie mit diesen himmelblauen Augen begehrlich musterte, bekam Loralei weiche Knie. Auch ihre Brustwarzen wurden unter seinem Blick hart. Bevor sie versuchen konnte, ihren Hormonrausch in den Griff zu bekommen, stand er schon neben ihr und legte ihr die Hand auf den Arm.

„Ganz ruhig“, murmelte er. „Ich war schon drauf und dran, die Tür einzutreten. Du hast lange gebraucht.“

Sie war überrascht, in seinen Augen echte Sorge und Schuldgefühle zu sehen. Und Lust. Verdammt. Jetzt stand sie völlig unter Strom und stellte sich vor, Jackson wäre zu ihr in die kleine Duschkabine gekommen. Sie leckte sich die Lippen. „Mir geht es gut“, sagte sie mit heiserer Stimme.

„Warum glaube ich dir nicht?“

Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, mit der Fingerspitze über seine Lippen zu streichen. „Im Ernst.“ Loralei trat ein Stück zur Seite, um sich unter Kontrolle zu bekommen. „Gib mir etwas zum Anziehen, damit ich ins Hotel zurückgehen kann.“

Er drehte sich um und nahm die Kleidung vom Bett. Doch statt ihr die Sachen zu geben, drückte er sie an seine Brust. „Du gehst nirgendwohin.“

„Natürlich tue ich das. Ich muss zu meiner Crew.“

„Du musst dich ausruhen.“

„Genau. Und je eher du mir die Kleider gibst, desto eher bin ich dir nicht mehr im Weg.“ Sie streckte die Hand aus. Jackson reagierte nicht und schien es auf eine Auseinandersetzung mit ihr ankommen lassen zu wollen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, schien er sich wieder zu entspannen.

Er legte die Kleider zurück aufs Bett, trat zu ihr, berührte sie jedoch nicht. „Loralei, du bist beinahe ertrunken“, sagte er weich.

Bei der Erinnerung daran stieg erneut Panik in ihr auf. „Ich weiß“, flüsterte sie.

„Ich muss dich im Auge behalten und dafür sorgen, dass es nicht doch noch zu Komplikationen kommt. Es gibt viele Berichte darüber, dass Menschen sogar noch Stunden später gestorben sind, nachdem sie fast ertrunken sind.“

Loralei schluckte. Aber mit diesem unangenehmen Gedanken würde sie sich später beschäftigen. Im Moment musste sie Jackson davon überzeugen, sie gehen zu lassen. Denn sie war nicht sicher, ob sie die Hände von ihm lassen könnte, wenn sie noch länger blieb. „Meine Crew kann auf mich achtgeben. Sag mir, worauf man achten muss.“

Er schüttelte den Kopf. „Ich habe dich ins Wasser geworfen. Sogar nachdem du mir gesagt hattest, dass du nicht schwimmen kannst. Ich bin für dich verantwortlich.“

Aus irgendeinem Grund zögert sie. Wenn sie ins Hotel zurückkehrte, müsste sie Brian erzählen, was passiert war und warum er sie wegen möglicher Komplikationen im Auge behalten sollte. Sie müsste ihm beichten, dass sie nicht schwimmen konnte.

Es war schlimm genug, dass Jackson ihr Geheimnis kannte. Sie wollte nicht, dass auch noch ihre Crew es erfuhr. Mit ihrem geringen Wissen über den Tauchbetrieb war sie schon jetzt die Außenseiterin im Team. Loralei biss sich auf die Unterlippe. Sie hasste es, nicht zu wissen, was sie tun sollte.

Zart strich Jackson mit dem Daumen über ihre Unterlippe, damit sie sich entspannte. „Du bist hier sicher. Das verspreche ich dir.“

Die Berührung elektrisierte sie. Vielleicht war sie sicher vor ihm. Aber wer schützte sie vor sich selbst?

Er musste wirklich dafür sorgen, dass Loralei Kleidung anzog. Der Knoten, den sie zwischen ihren Brüsten in das Handtuch geschlungen hatte, löste sich Zentimeter um Zentimeter und gewährte ihm mit jeder Sekunde tiefere Einblicke.

Die schwarzen, feuchten Haare fielen ihr über die Schultern. Jackson wollte mit beiden Händen durch die Locken fahren und ihr Gesicht näher an sich ziehen, um sie erneut zu küssen. Zur Hölle. Er musste sich wirklich zusammenreißen. Schnell drehte er sich um und schnappte sich das T-Shirt und die Sportshorts, die er für sie herausgesucht hatte. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, stieß er mit ihr zusammen.

Er spürte ihre Hände auf seiner Brust. Das zwischen ihren Körpern eingeklemmte Handtuch glitt ein Stück nach unten. In einem verzweifelten Versuch, sie beide vor einer Dummheit zu bewahren, griff er nach dem Handtuch, das ihren Rücken hinunterrutschte. Die instinktive Reaktion war ein Fehlschlag.

Als er ihren Rücken berührte, schnappte Loralei nach Luft und bog sich ihm entgegen, wodurch ihre Brüste über seine Brust rieben. Verdammt, er wollte mehr. Sie hielten beide in der heiklen Position inne, in dem Wissen, dass eine falsche Bewegung zu einem Desaster führen würde.

Leider wusste Jackson nicht, was das größere Desaster wäre. Sie gehen zu lassen oder es nicht zu tun. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Langsam legte sie den Kopf in den Nacken und sah ihn an. Er erwiderte den Blick und hatte das Gefühl, sich in ihren Augen verlieren zu können. Die Art, wie sie ihn ansah, machte ihn heiß.

Sie leckte sich die Lippen und öffnete sie, als ob sie etwas sagen wollte. Aber sie atmete nur tief ein. Ihre Brüste hoben und senkten sich. Ihre harten Nippel rieben erneut über seine Brust. Er schloss die Augen. „Loralei“, murmelte er. „Geh einen Schritt zurück. Jetzt.“ Denn er hatte sich kaum mehr unter Kontrolle. Er war nicht stark genug, selbst Abstand einzulegen.

Damit bemühte er sich das letzte Mal mit letzter Kraft, das Richtige zu tun. Denn in fünf Sekunden wäre er nicht länger in der Lage, sich zurückzuhalten. Doch sie rührte sich nicht. „Ich meine es ernst.“ Sein gesamter Körper stand unter Anspannung. Er war am Ende seiner Selbstbeherrschung, auf die er normalerweise stolz war. In seiner Zeit bei den SEALS hatte er es sich antrainiert, auch den widrigsten Bedingungen standhalten zu können.

„Was ist, wenn ich keinen Schritt zurückgehen will?“, flüsterte sie schließlich.

Jackson stöhnte und öffnete die Augen, als er sie noch näher an sich zog. Er musterte ihr Gesicht. Hatte sie wirklich gemeint, was sie gesagt hatte?

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Hals und zog seinen Kopf zu sich herunter. Als sich ihre Lippen fast berührten, flüsterte Loralei: „Lass mich spüren, dass ich am Leben bin.“

In der Sekunde, als sie sich küssten, waren ihm die Konsequenzen völlig egal. Darum würde er sich später Gedanken machen. Jetzt war er nur damit beschäftigt, sie zu kosten und zu fühlen. Er fuhr durch ihre Haare, schlang einen Arm um ihre Taille, neigte ihren Kopf zur Seite, um den Kuss zu vertiefen. Sie standen in Flammen, während ihre Zungen Tango tanzten.

Er strich über ihren Rücken. Ihre Haut war seidenweich, glatt und noch feucht von der Dusche. Er könnte Stunden damit zubringen, sie nur zu berühren. Während sie sich leidenschaftlich küssten, streichelte er die Grübchen direkt über ihrem Po.

Jackson wollte einen Schritt zurücktreten und ihren Anblick genießen. Aber sie hatte ihre Hände überall. Ihr Heißhunger törnte ihn nur noch mehr an. Sie beendete den Kuss, fuhr mit den Lippen über seinen Hals, leckte aufreizend über seine Haut und knabberte sacht daran. In seiner Hose bebte es.

Er hob Loralei hoch und setzte sie auf die Kommode. Mit einer Handbewegung fegte sie die wenigen Dinge zu Boden, die darauf standen. Lustvoll betrachtete er sie. Das heruntergerutschte Handtuch bedeckte noch ihren Bauch und ihre Schenkel. Im Spiegel hinter ihr konnte er ihren runden Po sehen.

Auch sie schaute ihn voller Verlangen an. „Jackson, bitte.“

Was hatte sie gesagt, bevor sie sich geküsst hatten? Lass mich spüren, dass ich am Leben bin. Er wollte es sie spüren lassen. Er wollte es sie beide spüren lassen. Aber er sollte es nicht tun. Er trat einen Schritt zurück und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen und seinen Verstand wieder einzuschalten.

„Was machst du?“

„Du …“ Jackson ballte die Hände zu Fäusten. „Das ist nicht, was du jetzt brauchst.“

Loralei verzog grimmig den Mund. „Wage es nicht.“

„Was?“

Sie packte den Stoff seines T-Shirts, um ihn näher an sich zu ziehen. „Heute Abend von mir wegzugehen.“

Sein Puls raste. Er versuchte, ihren halb nackten Körper zu ignorieren, und sah ihr ins Gesicht. Sanft löste er ihre Finger – einen nach dem anderen – aus dem Stoff des T-Shirts und hielt ihre Hand fest.

Ihre Augen sprühten Funken. „Du verfluchter Mistkerl.“ Sie legte die andere Hand dorthin, wo sie spüren konnte, wie erregt er war. „Du willst es genauso wie ich.“

Natürlich. Sie war schön. „Ja, ich will dich.“

„Warum machst du dann einen Rückzieher?“

„Weil es das einzig Richtige ist.“

Sie lachte rau und stieß ihn fort. Ihr und ihm zuliebe trat Jackson mehrere Schritte zurück. Loralei glitt von der Kommode, ignorierte ihn völlig und bedeckte ihre Blöße notdürftig mit dem Handtuch. Sie versuchte, es wieder um ihren Körper zu schlingen. Dann schnappte sie sich die Kleider, die auf dem Bett lagen, ging ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu.

Er musste nicht lange warten, bis sie wieder herauskam. Sein T-Shirt war viel zu groß und fiel ihr bis auf die Oberschenkel. Die kurzen Shorts darunter waren nicht zu sehen. Der Ausschnitt fiel ihr über eine Schulter. Der Stoff auf der anderen Schulter war feucht von ihren langen Locken. Sie sah so zerrupft und wütend aus – irgendwie bekam er Herzklopfen.

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich zur Kabinentür um, aber Jackson war schneller. Bevor Loralei die Tür auch nur einen Spalt öffnen konnte, stemmte er sich mit einer Hand dagegen. „Wohin willst du?“

Sie würdigte ihn keines Blickes „Zurück ins Hotel.“

„Das passiert nicht, Prinzessin. Das habe ich dir schon gesagt.“

„Na und? Willst du mich etwa gefangen halten? So etwas nennt man Kidnapping.“

Er rückte drohend näher. „Vor ein paar Minuten wolltest du noch unbedingt bleiben.“

Loralei zuckte die Schultern. „Jetzt will ich es nicht mehr.“

3. KAPITEL

Jackson lehnte sich mit der Schulter gegen die Tür. „Du hast die Wahl, Prinzessin. Entweder bleibst du hier, damit ich dich im Auge behalten kann …“

Ihre Augen funkelten. „Oder?“

War es falsch, dass es ihm gefiel, wenn Loralei wütend war? „Oder ich bringe dich ins nächste Krankenhaus, wo sie dich zur Beobachtung dabehalten.“

„Das Krankenhaus.“

Er zuckte die Schultern. „Wie du willst.“ Die Schlüssel für den Mietwagen steckte er ein und legte ihr die Hand aufs Kreuz, um sie hinauszuführen.

Aber sie zuckte zurück. „Lass das.“

Noch vor ein paar Minuten hatte sie nicht genug von seinen Berührungen bekommen können. Aber jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um sie darauf hinzuweisen. Während sie den Flur hinunter stolzierte, betrachtete Jackson hingerissen ihren Hüftschwung und den erotischen Gang. Aber wahrscheinlich wüsste sie es auch nicht zu schätzen, wenn er deswegen jetzt eine Bemerkung machte.

An Deck blieb Loralei dann wie erstarrt stehen. Er erinnerte sich daran, dass sie sich in Kauerstellung an die Reling geklammert hatte, als er sie entdeckt hatte. Sie hatte nicht nur Angst vor dem Wasser, es versetzte sie regelrecht in Angst und Schrecken. Er hob sie auf seine Arme. „Willst du immer noch lieber ins Krankenhaus gehen?“

Sie nickte. „Bring mich von diesem Schiff. Bitte“, flüsterte sie mit bebender Stimme.

Sein Beschützerinstinkt erwachte. Natürlich konnte sie ihre Frau stehen – was der Drink bewiesen hatte, den sie ihm über den Kopf gekippt hatte. Aber im Moment wirkte sie ungeheuer verletzlich.

Sobald sie in dem Jeep saßen, den er gemietet hatte, entspannte sie sich. Sie lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Erleichtert fragte er sich, ob sie vielleicht eingeschlafen war. Doch sobald er vor der Notaufnahme des Krankenhauses geparkt hatte, sprang sie aus dem Jeep und lief in die entgegengesetzte Richtung.

Jedoch nicht schnell genug. Jackson holte sie ein und packte ihren Arm. „Wo willst du hin?“

„In mein Hotel.“

„Oh nein. Du hast zugestimmt, dich durchchecken zu lassen.“

Loralei sah ihn an. „Ich habe meine Meinung geändert. Mir geht es gut.“ Ihre grünen Augen sprühten vor Temperament.

Sofort wurde ihm wieder heiß. „Die Sache ist die, Prinzessin: Ich habe nichts dagegen, dir hier auf dem Parkplatz eine Szene zu machen.“

„Nur zu“, spottete sie.

Sein Puls beschleunigte sich. Vor Ärger, aber auch vor Aufregung. Jackson verzog den Mund zu einem gefährlichen Grinsen. „Wenn du es nicht anders willst …“ Er packte ihre Beine, hob sie hoch, schulterte sie und rannte zur Notaufnahme. „Hilfe! Meine Frau wäre fast ertrunken“, rief er laut, während er nach drinnen lief. Als Loralei zappelte, verstärkte er seinen Griff, achtete aber darauf, ihr nicht wehzutun.

„Hör damit auf“, zischte sie.

„Ich wollte es dir leicht machen, Prinzessin“, flüsterte er.

Mehrere Krankenschwestern kamen angerannt. „Was ist los?“

„Meine Frau ist im Hafen von unserem Schiff gefallen. Sie könnte sich den Kopf angeschlagen haben.“

Loralei schnappte nach Luft. „Du weißt, dass ich mir den Kopf nicht angeschlagen habe.“

Jemand schaffte eine fahrbare Krankentrage herbei. Jackson legte Loralei darauf und hielt sie sogar noch mit einer Hand fest, als zwei Krankenschwestern sich über sie beugten. „Sie war bewusstlos. Ich habe sie aus dem Wasser gezogen und Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht.“ Besitzergreifend fuhr er ihr durch die schwarzen Locken. „Sie hat beim Husten viel Wasser gespuckt“, fügte er besorgter hinzu, als er tatsächlich war.

„Mir geht es gut“, protestierte sie und versuchte aufzustehen.

„Bitte liegen Sie still, Mrs. …“

„Miss Lancaster. Und dieser Mann ist nicht mein Ehemann.“

Kopfschüttelnd wandte sich Jackson an eine der Krankenschwestern. „Kann ihre Verwirrung vom Aufprall mit dem Kopf stammen?“ Er hörte, dass Loralei frustriert kreischte, als sie zu einem Untersuchungszimmer gebracht wurde.

„Wir kümmern uns um Ihre Frau, Sir“, sagte eine der Krankenschwestern beruhigend zu ihm, als er ihr folgte. „Es gibt ein paar Formulare, die Sie ausfüllen müssten …“

Ich bringe ihn um, dachte Loralei. „Er ist nicht mein Mann“, wiederholte sie, als die Krankenschwestern ihr eine Manschette um den Arm legten.

„Zu dumm. Er ist fabelhaft.“

Fabelhaft? Auf diesen Gedanken war sie wirklich noch nicht gekommen. Doch bevor sie eine entsprechende Bemerkung machen konnte, kam ein Arzt herein, der sie mit ernster Miene untersuchte.

Nachdem er ihre Lungen abgehört hatte, sagte er zu einer Krankenschwester: „Wir machen eine Röntgenaufnahme und ein Blutbild.“ Er wandte sich wieder Loralei zu. „Ich möchte Sie zur Beobachtung über Nacht hierbehalten.“

In diesem Moment wurde es ihr zu bunt. „Nein.“

„Nein?“, wiederholte er verständnislos.

„Nein. Keine Röntgenaufnahme und kein Blutbild. Ich bleibe auch nicht zur Beobachtung hier. Ich fühle mich gut. Definitiv. Mein … Freund ist paranoid.“

„Nein, das ist er nicht, Ma’am. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass es noch zu Komplikationen kommt.“

Autor

Kira Sinclair
Wenn Kira Sinclair gerade nicht als Büro – Managerin arbeitet oder neue Zeilen für eine Geschichte schreibt, verbringt sie Zeit mit ihrem Ehemann, zwei bezaubernden Töchtern und jeder Menge Tieren auf ihrer kleinen Farm im Norden Alabamas. Egal in welcher Form, Schreiben war schon immer ein Teil ihres Lebens.
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