Das skandalöse Spiel der Countess

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In ihrer lieblosen Ehe hatte Lady Gertrude mehr als genug Zeit, sich mit der feinen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Das kommt ihr jetzt zugute, wo sie eine passende Partie für ihre Tochter sucht. Unter den vielen hoffnungsvollen Kandidaten befindet sich auch Jasper Thorne. Vom ersten Augenblick an knistert es unglaublich zwischen Lady Tru und Jasper – dabei darf ihre Leidenschaft nicht sein! Mit jeder heimlichen Berührung, jedem bedeutungsvollem Blick wird klar: Jasper schert sich nicht um die Konventionen der Gesellschaft. Er will Tru an seiner Seite und in seinem Bett! Ein skandalöses Spiel beginnt …


  • Erscheinungstag 26.07.2025
  • Bandnummer 176
  • ISBN / Artikelnummer 9783751532235
  • Seitenanzahl 384
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Sophie Jordan

Das skandalöse Spiel der Countess

Sophie Jordan

Geschichten über Drachen, Krieger und Prinzessinnen dachte Sophie Jordan sich schon als Kind gerne aus. Bevor sie diese jedoch mit anderen teilte, unterrichtete sie Englisch und Literatur. Nach der Geburt ihres ersten Kindes machte sie das Schreiben endlich zum Beruf und begeistert seitdem mit ihren eigenen Geschichten. Die New-York-Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in Houston, und wenn sie sich nicht gerade die Finger wund tippt bei einem weiteren Schreibmarathon, sieht sie sich gerne Krimis und Realityshows an.

PROLOG

The London Tittle Tattle

14. April 1821

Nun ist es offiziell. Lady Cordelia Chatham feiert ihr Debüt, und die Londoner Gesellschaft hält den Atem an. Gewiss überwiegt ihr makelloser Stammbaum die möglicherweise geringfügige Mitgift der Tochter eines Earls, der dafür bekannt ist, einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Zeit in Spielsalons zu verbringen. Mitgiftjäger sollten sich also gar nicht erst bemühen, aber diejenigen, die sich eine adelige Braut von bester Abstammung wünschen, brauchen nicht länger Ausschau zu halten nach einem kostbaren Juwel, das den Arm eines jeden Gentleman schmücken wird, sofern er das Glück hat, es für sich zu gewinnen. Die Schönheit der Saison ist eingetroffen.

1. KAPITEL

Eine Dame wählt ihren Gemahl nur selten selbst aus, ihre Freundinnen jedoch durchaus. Ist es da verwunderlich, dass sie die Gesellschaft ihrer Freundinnen bevorzugt?

(Gertrude, Countess of Chatham)

Grosvenor Square

London, England

Gertrude ließ das Skandalblatt mit einem zufriedenen Seufzer sinken. Sie war sich bewusst, dass sie diese elende Zeitung zum ersten Mal nicht mit der sonst üblichen Verachtung zur Hand genommen hatte. Sie hasste diese Skandalblätter wegen des Schadens, den sie anrichten konnten – und anrichteten – aber dieses hier erwies sich als äußerst erfreulich. Nicht das gewöhnliche Gewäsch, so viel stand fest.

Gutes kam auf Delia zu, und das war das erste Anzeichen dafür. Sie würde eine Auswahl an Verehrern haben. Selbst über ihr Geschick bestimmen können. Das alles hatte sich Tru fest für ihre Tochter vorgenommen. Sie griff nach ihrer Teetasse.

„Sie wirken sehr zufrieden mit sich“, sagte Hilda, während sie im Schlafzimmer herumhuschte, aufräumte und Trus Sachen für den heutigen Tag zusammensuchte.

„Oh, das bin ich auch.“

„Und das hat damit zu tun?“ Hilda zeigte mit skeptischer Miene auf die abgelegte Zeitung.

„In der Tat. Delia wurde heute äußerst lobend in der Tittle Tattle erwähnt.“ Chatham selbst war wenig schmeichelhaft davongekommen, ganz im Gegensatz zu Delia. Und das war alles, was zählte.

„Ach ja?“ Ihre Zofe zog die Augenbrauen hoch und drapierte vorsichtig Trus frisch gebügeltes Kleid auf der Chaiselongue. „Dann wird Lady Delia gewiss erfreut sein.“

Tru nickte und lächelte ein wenig unsicher. Sie hoffte es jedenfalls. Große Dinge standen bevor. Dinge, die ihre Tochter wegen ihrer Jugend und Unerfahrenheit noch nicht zu schätzen wusste, Tru jedoch sehr wohl.

Hilda neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Was meinen Sie, Mylady? Ihre Perlen? Oder doch vielleicht die Saphirbrosche?“

Tru betrachtete das sonnengelbe Kleid, das sie an diesem Tag tragen wollte. „Saphire passen besser zum Frühling, finde ich.“

Ihre Zofe nickte zustimmend und war ihr beim Anziehen behilflich, wobei sie ihr das Korsett ganz fest schnürte. Tru sah in den hohen Standspiegel. Hilda würde eine ganze Weile brauchen, um die widerspenstige Lockenmähne in eine annehmbare Frisur zu verwandeln.

Die Leute sagten immer nur, das Leben wäre kurz, aber es konnte unendlich lang sein, wenn man unglücklich war – unglücklich verheiratet. Dann zogen sich die Tage schleppend dahin, wochenlang, monatelang, jahrelang, ohne Gnade. Das würde Delia erspart bleiben.

Doch obwohl Tru diese Vorstellung gefiel, so durchzuckte sie auch ein leichtes Gefühl der Sorge dabei. Ein kleiner, dunkler Verdacht, den man für eine Vorahnung hätte halten können, wenn sie an einen solchen Unsinn geglaubt hätte, was sie definitiv nicht tat.

Schließlich war jeder seines Glückes Schmied. Sie würde dafür sorgen, dass ihre Tochter jede Chance darauf erhielt.

Jasper Thorne las die Zeitung und dann gleich noch ein zweites Mal, ehe er sie auf seine Brust sinken ließ. Er lag noch im Bett; sein Diener hatte ihm ein Tablett mit einer dampfenden Tasse Kaffee auf seinen Nachttisch gestellt und ihm einen guten Morgen gewünscht. Von Ferne hörte er, dass sich auch die anderen Bediensteten rührten.

Normalerweise hatte er keine Vorliebe für solche Skandalblätter, aber mitunter nahm das Leben eine Wende, die sogar ihn überraschte. Und so kam es, dass er nicht nur einen Diener hatte, sondern auch die Gesellschaftsseiten der Klatschblättchen las, als wäre er ein blaublütiger Gentleman, der sich für Derartiges interessierte. Andererseits – wie sonst hätte er etwas über die Welt lernen sollen, in die er einzutauchen gedachte?

Die Schöne der Saison ist eingetroffen.

„Lady Cordelia Chatham“, murmelte er, den Klang ihres Namens kostend.

Lady Cordelia.

Sie hörte sich genau wie das an, was er suchte – wie die, nach der er suchte. Zufrieden schnippte er mit dem Finger gegen die Zeitung. Diejenigen, die sich eine adelige Braut von bester Abstammung wünschen, brauchen nicht länger Ausschau zu halten. Tatsächlich.

Der Earl of Chatham fuhr senkrecht in seinem Bett hoch und packte fluchend die Zeitung fester. Er las erneut und glaubte, seinen Augen nicht zu trauen.

Lady Cordelia Chatham. Seine Tochter. Wie alt war das Mädchen inzwischen? Fieberhaft rechnete er nach. Das Kind – feierte sein Debüt.

Er konnte sich nicht erinnern, wann er sie das letzte Mal gesehen hatte. Ganz sicher hatte er nicht mehr an sie gedacht, seit … Wenn überhaupt jemals. Nicht mehr seit dem Tag ihrer Geburt, als die Hebamme ihm mitgeteilt hatte, er hätte eine Tochter bekommen. Ein Mädchen. Ein nutzloses Mädchen. Keinen Sohn.

Er sah wieder auf die Zeitung. Vielleicht doch nicht ganz so nutzlos.

In seinen Gedanken trug sie immer noch Zöpfe und verbrachte die Tage im Kinderzimmer, beschäftigt mit Dingen, die weibliche Kinder eben so taten. Irgendwie hatte sie das jedoch wohl hinter sich gelassen. Sie war jetzt erwachsen, und seine Frau hatte es versäumt, ihn darüber in Kenntnis zu setzen. Natürlich. Gertie war eine eingebildete Ziege, die keine Lust hatte, irgendetwas zu tun, das ihn zufrieden machte.

Die Frau neben ihm regte sich im Schlaf, ohne aufzuwachen. Mit geschlossenen Augen griff sie nach der Bettdecke und zog sie sich über die nackte Hüfte.

Seit dem Tag, an dem er Gertie geheiratet hatte, war sie eine einzige Enttäuschung für ihn gewesen, sein Ehejoch, das Einzige, das er in seinem Leben bereut hatte, doch es gab kein Entkommen. Leider war seine Frau gesund und munter und würde ihn wahrscheinlich überleben. Er war an sie gekettet. „Dumme Kuh.“

Seine Bettgefährtin erschrak beim Klang seiner Stimme. Sie hob stöhnend den Kopf und murmelte: „Was ist los?“

„Nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest. Schlaf weiter.“

„Dann rede gefälligst nicht, ja?“

Er starrte das Prachtstück an, das neben ihm lag. Sie war ein kleiner Frechdachs, aber er hatte so lange um sie geworben, bis er sie endlich für sich gewonnen hatte, dass er ihr ihre Dreistigkeit nicht übel nahm. Er würde ihr freches Mundwerk gern in Kauf nehmen, solange ihm dafür ihr Mund zur Verfügung stand, wann und wo auch immer er wollte. „Es geht um meine Tochter“, brummte er.

Fatima schlug verschlafen ein Auge auf. „Deine Tochter? Ich wusste gar nicht, dass du eine hast.“

„Offenbar feiert sie ihr Debüt, und das ist mir entgangen.“

„Wie kommt das?“ Fatima stützte sich auf einen Ellenbogen und sah in ihrer Verschlafenheit entzückend aus, als sie blinzelnd auf die Zeitung in seiner Hand schielte.

„Meine Frau hat es versäumt, mich darüber zu informieren.“

„Deine Frau? So etwas hast du also auch?“

„Natürlich“, schnaubte er.

„Ihr wohnt aber nicht zusammen.“

„So ist es.“ Er war kurz nach der Hochzeit bei ihr ausgezogen. Vor einer Ewigkeit.

„Warum sollte sie dich dann darüber informieren?“

Er sah sie mit finsterer Miene an. „Bist du etwa auf ihrer Seite? Die feine Gesellschaft mag die Countess of Chatham ja bewundern, aber ich weiß, dass sie in Wirklichkeit eine …“

„Ach, die Countess … ja! Ich habe einen Brief von ihr auf dem Schreibtisch in deinem Arbeitszimmer gesehen.“

„Tatsächlich? Wann ist er denn gekommen?“

Sie zuckte mit einer ihrer reizenden Schultern. „Ich weiß es nicht. Vor ein paar Wochen.“

„Vor ein paar Wochen? Warum hast du mir nichts davon gesagt, du dummes Mädchen?“

Jetzt verdüsterte sich ihr Gesichtsausdruck. „Ich bin nicht deine Sekretärin. Er liegt auf deinem Schreibtisch, zusammen mit deiner übrigen Korrespondenz. Es ist nicht meine Schuld, wenn du sie einfach ignorierst. Der Brief liegt dort, zusammen mit all den anderen Briefen, die du nicht beachtet hast.“

Er presste die Lippen aufeinander. Auf seinem Schreibtisch. Ungeöffnet wie die zahllosen anderen Schreiben von den vornehmsten Händlern in London. Vom Tuchhändler. Vom Herrenausstatter. Von seinem Club. Lästig, alle miteinander. Verfluchte Nervensägen, die es wagten, ihn zu belästigen, als wäre er ein Niemand und nicht ein angesehener Earl.

Wahrscheinlich hatte er den Brief ja doch gesehen und ihn bewusst ignoriert. Einen Brief von seiner Frau hatte er sicher als störend empfunden, ähnlich wie eine Rechnung. Dann hatte er ihn zur Seite geschoben und vergessen.

Das spielte jetzt keine Rolle mehr. Jetzt wusste er Bescheid. Jetzt konnte er die Kontrolle übernehmen.

Seine Tochter war im heiratsfähigen Alter. Plötzlich war sie ein Objekt der Begierde. Und das gedachte er voll und ganz auszunutzen.

Die Duchess of Dedham stieß beim Frühstück einen Freudenschrei aus und sprang auf. Der Lakai, der an der Tür zum Esszimmer eingedöst war, wachte erschrocken auf. „Stimmt etwas nicht, Euer Gnaden?“

Valencia zerknüllte die Zeitung in ihrer Hand und schwenkte sie in der Luft. „Ganz im Gegenteil! Es ist sogar alles bestens!“

Zumindest für die liebe Delia. Sie war soeben zum Stolz der Saison geworden. Tru musste überglücklich sein. Ihre süße Tochter durch die unruhigen Gewässer des Heiratsmarktes zu steuern war plötzlich längst nicht mehr so herausfordernd.

Valencia sank wieder auf ihren Stuhl am Kopfende des langen Tisches. Sie sah auf die vielen leeren Stühle und seufzte. Sie hatte gedacht, auf diesen Stühlen würden mittlerweile Kinder sitzen. Als sie Dedham geheiratet hatte, war sie noch voller Zuversicht gewesen. Sie hatte sich nicht vorstellen können, jeden Morgen so einsam zu verbringen, aber so war es nun einmal. Ohne ihre Freundinnen wäre ihr Leben vollkommen trostlos gewesen.

Wenigstens hatte Delia nun die Chance auf ein anderes, ein besseres Leben.

„Was nimmt dich denn so gefangen, Frau?“

Die Marchioness of Sutton sah von der Zeitung auf, die sie in ihrem Lieblingssessel am Kamin las. Ihr Mann stand in der Tür und stützte sich schwer auf seinen Gehstock mit dem goldenen Knauf. Jane war, wie er gesagt hatte, vollkommen vertieft in ihre Lektüre gewesen, deshalb hätte sie ihn sonst auch nicht kommen hören, aber sein Stock verriet stets seine Ankunft. „Ach, die Tittle Tattle ist heute Morgen voller interessanter Neuigkeiten.“

„Solange es dabei nicht um uns geht. Wir sind oft genug in diesem Blatt vertreten gewesen.“

In der Hinsicht hatte der Marquess recht. Zum Glück war es um sie neuerdings ziemlich still geworden. Geradezu friedlich. Schon seit geraumer Zeit war ihr Name in den Skandalblättern nicht mehr erwähnt worden. Fast sah es so aus, als hätte die Gesellschaft Jane inzwischen akzeptiert. „Nein, es geht um die junge Lady Cordelia, Chathams Tochter. Offenbar gilt sie als die Lieblingsdebütantin der Saison.“

„Wirklich? Nun, ihre Mutter war schon immer eine schöne Frau.“

„Ja, Tru ist richtig hübsch.“

Ihr Mann kam jetzt ganz ins Zimmer und ließ sich leise aufstöhnend in einem Sessel nahe am Feuer nieder. Sie waren jetzt sechs Jahre verheiratet, und in dieser Zeit hatte seine Beweglichkeit stark nachgelassen. Vermutlich würde er schon bald ganz steif und bettlägerig werden. Das kam davon, wenn man einen Mann am Abend seines Lebens heiratete.

Mit viel Glück, guter Strategie und der Anleitung durch ihre Mutter würde Lady Cordelia ein solches Schicksal erspart bleiben. Die Countess of Chatham war eine kluge Frau. Sie würde alles richtig machen und dafür sorgen, dass ihre Tochter glücklich verheiratet wurde. Dass sie nicht das Leben einer jungen Frau an der Seite eines alten Mannes führte. Niemals.

Das war allein Janes Geschick.

Lady Cordelia schleuderte die Zeitung quer durch das Zimmer.

„Stimmt etwas nicht, Mylady?“

„Dieses … dieses verdammte Schmierblatt!“

Ihre Zofe verfolgte, wie die Zeitung durch die Luft flog und schließlich zerknüllt auf dem Boden landete. „Ich dachte, Sie würden sich freuen?“

„Mich freuen? Mich freuen?“ Sie merkte selbst, wie schrill ihre Stimme klang, aber sie kam nicht dagegen an.

„Ihre Mutter ist jedenfalls sehr erfreut.“

„Mama?“ Delia machte ein grimmiges Gesicht. „Woher weißt du das?“

Stella lächelte geheimnisvoll. „Das Personal weiß eben alles.“

Delia nickte zerstreut. Ja, natürlich. Das hatte Mama ihr schon beigebracht, zusammen mit zahllosen anderen Verhaltensregeln. Hüte stets deine Zunge. Bedienstete mögen sich unauffällig im Hintergrund halten, aber sie sind immer da. Sie beobachten und hören immer alles.

„Eine Trophäe“, grollte sie. „Ich bin nichts weiter als eine Trophäe. Eine reine Jagdbeute.“

Stella machte große Augen. „Wäre es Ihnen lieber, Sie würden überhaupt nicht erwähnt? Oder schlimmer noch, wenn man Sie wenig schmeichelhaft beschreiben würde?“

„Versuche nicht, mich zur Vernunft zu bringen, Stella. Ich bin empört und will es auch bleiben.“

Ihre Zofe nickte gutmütig und hob die Zeitung vom Boden auf. „Und wie lange gedenken Sie, hm … empört zu bleiben?“

„Das weiß ich noch nicht.“ Delia ließ sich zurück aufs Bett fallen und sah vorwurfsvoll hinauf zum Baldachin.

„Den ganzen Tag?“, fragte Stella sanft nach.

„Vielleicht.“ Sie griff nach einem Kissen und umarmte es. „Nun, zwanzig Minuten lang, mindestens.“

„Nehmen Sie sich Ihre zwanzig Minuten, Mylady.“ Stelle tätschelte ihr leise lachend den Arm. „Finden Sie Ihr inneres Gleichgewicht wieder. Ich bin mir sicher, nach diesem großen Erfolg wird man Ihnen zahlreiche Besuche abstatten.“ Wie zur Bekräftigung schüttelte sie die zerknüllte Zeitung. „Dann wollen Sie bestimmt ausgeruht und erfrischt sein.“

„Damit ich wieder charmant und schön wie immer bin.“

„Ganz genau“, stimmte Stella zu.

„Und wenn ich das nicht schaffe?“

„Was denn?“

„Was passiert, wenn …“ Sie räusperte sich. „Was passiert, wenn mir das nicht gelingt? Wenn alle herausfinden, dass ich einfach nur ein Mädchen und eigentlich nichts Besonderes bin?“ Ganz und gar nichts Besonderes? Was geschah dann? Was geschah, wenn sie herausfanden, dass sie eine Betrügerin war?

2. KAPITEL

Es ist eine merkwürdige Laune des Schicksals, dass eine Dame nur nach ihrer Schönheit oder ihrer Fähigkeit bewertet wird, für Nachwuchs zu sorgen – beides Eigenschaften, auf die sie keinerlei Einfluss hat.

(Gertrude, Countess of Chatham)

Es kam nur selten vor, dass der Ehemann der Countess ihr seine Aufwartung machte. Tru befiel sofort eine düstere Vorahnung, als Mrs. Fitzgibbon ihr die Haustür öffnete. Die grimmige Miene ihrer Haushälterin verriet alles, als Tru mit raschelnden Röcken über die Schwelle trat. Sie brauchte gar nicht erst zu fragen, sie wusste es auch so.

Der Earl war hier.

Sie schluckte und befeuchtete sich die Lippen. „Wann ist er gekommen, Mrs. Fitzgibbon?“

„Vor über einer Stunde, Mylady“, antwortete diese, während sie Tru ihren Umhang abnahm.

Vor über einer Stunde. Chatham war bestimmt nicht glücklich, so lange warten zu müssen, was allerdings nicht außergewöhnlich war. Sie konnte sich nicht erinnern, den Earl jemals glücklich gesehen zu haben, jedenfalls nicht in ihrer Gegenwart.

Mrs. Fitzgibbon winkte eine Bedienstete herbei, um den Lakaien die Pakete abzunehmen, mit denen sie Tru und ihren Begleiterinnen folgten. „Keine Sorge“, beruhigte sie Mrs. Fitzgibbon, die Trus bangen Gesichtsausdruck zweifellos richtig deutete. „Ich habe ihn mit Essen und dem französischen Brandy versorgt, den er so sehr liebt. Er ist damit hochzufrieden.“

„Danke, Mrs. Fitzgibbon.“ Tru atmete auf, auch wenn sie das nicht ganz glauben konnte. Ihr Ehemann zufrieden? Unmöglich. Er beklagte sich ständig; das Essen, die Getränke, die Zimmertemperatur, die Gesellschaft – vor allem ihre – ließen stets und immer deutlich zu wünschen übrig. Nichts war dem Mann gut genug.

In all den Jahren ihrer Ehe hatte sie wohl kaum einen Monat zusammen mit ihrem Mann verbracht. Für sie war er immer nur „der Earl“ oder „Chatham“ gewesen (er hatte sie nie gebeten, ihn anders anzureden), und er war gerade lange genug bei ihr gewesen, um ihre beiden Kinder zu zeugen.

Sie hatte gelernt, dass für die Fortpflanzung kein längeres Beisammensein erforderlich war. Wenn nicht ein paar Monate später Babys zur Welt gekommen wären, hätte sie sich kaum daran erinnert, dass Chatham überhaupt in ihrem Schlafzimmer gewesen war.

„Er erwartet Sie im Salon.“ Mrs. Fitzgibbon zeigte auf die geschlossene Flügeltür. Tru konnte sich gut vorstellen, wie er dahinter all das aß, was ihm die Haushälterin großzügig vorgesetzt hatte.

Sie hatte ihn zuletzt vor zwei Wochen auf dem Marsten-Ball gesehen. Ganz flüchtig nur, als er dem Kartenzimmer entgegenstrebte, in dem die Gentlemen ihren Zigarren, Whist und anderen Glücksspielen frönten. Das Kartenzimmer war wie immer sein Ziel. Sie und Cordelia waren nie der Grund für seine Anwesenheit auf einem Ball. Er war nur um seiner selbst willen da.

Sie zog ihre Handschuhe aus und gab sie Mrs. Fitzgibbon. „Dann will ich seine Geduld nicht länger strapazieren.“ Sie drehte sich zu ihren Begleiterinnen um, die das Ganze mit großen Augen verfolgten. Auch Rosalind und Valencia wussten, dass der Besuch des Earls etwas Außergewöhnliches war. „Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss meine Einladung leider zurücknehmen.“ Sie hatten den Nachmittag mit Einkäufen verbracht, und Tru hatte vorgeschlagen, im Anschluss bei ihr zu Hause gemeinsam Tee zu trinken.

„Wir können auch bei dir bleiben“, bot Valencia mit besorgtem Blick an.

„Ja, lass uns dir Gesellschaft leisten!“ Rosalind nickte mitfühlend. „Ich würde gern meinen Schwager begrüßen.“

Tru verzog das Gesicht bei dieser Vorstellung. Ihre Schwester hatte nie behauptet, Chatham zu mögen, und diese Antipathie beruhte auf Gegenseitigkeit. Wann immer die beiden aufeinandertrafen, eskalierte jede Unterhaltung schnell zu Sticheleien und kaum verhüllten Beleidigungen. Das war nicht gerade hilfreich. In solchen Momenten wurde es immer schwerer, mit Chatham fertigzuwerden, und das hatte Tru ohnehin noch nie besonders gut gekonnt.

„Lieber nicht, Ros. Geht nach Hause, ich berichte euch dann morgen.“

„Bist du sicher?“ Valencia schien noch nicht überzeugt. Ihr Misstrauen war verständlich, schließlich kannte sie sich mit lasterhaften Ehemännern aus.

„Danke für eure Anteilnahme, aber ich bin mir ganz sicher.“

Ihre Schwester und ihre Freundin traten vor und küssten sie auf die Wange. „Wir sehen uns morgen.“

Tru stimmte zu, aber in Gedanken war sie schon bei dem Mann, der hinter der geschlossenen Tür auf sie wartete.

Auf ihr Nicken hin öffnete ein Lakai in Livree ihr die Tür zum Salon, und Tru trat ein. Das leise Klicken des hinter ihr zufallenden Türschlosses klang überlaut in ihren Ohren. Sie traf ihn genauso an, wie sie es erwartet hatte; seiner Stiefel entledigt, die Füße in Socken auf einem Fußschemel, während er herzhaft den Speisen und Getränken zusprach, die man ihm serviert hatte. Mrs. Fitzgibbon hatte für ein wahres Festmahl gesorgt.

Auch wenn er nicht oft zu Besuch kam, so war er doch der Earl of Chatham, und das Küchenpersonal war mit all seinen Vorlieben vertraut und wünschte stets seine vollkommene Zufriedenheit. Er mochte nicht hier bei ihnen am Grosvenor Square wohnen, aber er war nun einmal ihr Herr und Meister, ihre Existenzgrundlage. Bedauerlich, aber wahr, und das behielten sie ständig im Kopf.

Tru hatte mit achtzehn geheiratet, das war ihr seinerzeit nicht sehr jung vorgekommen; schließlich hatten alle ihre Freundinnen ebenfalls geheiratet. So gehörte es sich einfach. Im Nachhinein betrachtet war sie mit ihren naiven Hoffnungen und unrealistischen Erwartungen wahrhaftig noch ein Kind gewesen.

Sie hatte sich gefühlt wie im Märchen, und Chatham war darin ihr Prinz gewesen. So einen Fehler beging man als junges Mädchen leicht – einen Fehler, für den sie bis heute bezahlte.

Chatham war nur sechs Jahre älter gewesen, die beste Partie der Saison mit seinem jungenhaften blendendem Aussehen. Alle Ihre Freundinnen hatten sie damals beneidet. Nicht, dass er inzwischen hässlich geworden wäre; für einen Mann seines Alters war er immer noch einigermaßen attraktiv, auch wenn sein einst volles Haar jetzt nur noch aus schütteren, hellbraunen Strähnen bestand. Auch ein leichter Bauchansatz war nicht zu übersehen, den er im Moment noch weiter zu pflegen schien, in dem er gierig einen Lammknochen abnagte.

Sie wünschte, in jene Zeit zurückkehren und sich davor warnen zu können, nicht auf Äußerlichkeiten und oberflächlichen Charme hereinzufallen. Sie wünschte, sie hätte gemerkt, wie der Mann in Wirklichkeit war, ehe sie dieses verhängnisvolle Ehegelübde vor dem Altar abgelegt hatte. Sie wünschte, sie hätte sich dem Drängen ihrer Eltern widersetzt, seinen Antrag anzunehmen.

Sie wünschte …

Sie wünschte sich noch so vieles, aber sie würde nicht zulassen, dass Reue ihr Leben überschattete. Das nützte ja auch nichts, denn die Vergangenheit ließ sich nicht ungeschehen machen. Wäre das möglich gewesen, hätte sie heute nicht Delia und Charles.

„Chatham“, sagte sie zur Begrüßung, nachdem er ihr Erscheinen noch nicht einmal bemerkt hatte.

Er wandte ihr träge den Blick zu und kaute weiter. „Hallo, Ehefrau. Nett, dass du dich endlich zu mir gesellst.“

„Ich wusste nicht, dass du mich heute besuchen wolltest, sonst wäre ich natürlich zu Hause gewesen.“ Schließlich kannte sie ihre Pflichten.

Er ging nicht darauf ein. „Einkaufen gewesen?“

„Ja, in der Bond Street.“

Er ließ den säuberlich abgenagten Knochen auf den Teller fallen. „Du hattest schon immer ein großes Talent, mein Geld auszugeben.“

Mein Geld.

Was für eine Unverschämtheit. Alles in ihr sträubte sich vor Zorn über diese ungerechte Bemerkung. Sie atmete tief durch und schluckte die hitzige Antwort hinunter, die ihr auf der Zunge lag. In solchen Momenten erkannte sie den Mann nicht wieder, den sie einst geheiratet hatte.

Chatham hatte bei ihrer Hochzeit nicht einen Penny besessen. Er war auf der Suche nach einer reichen Erbin gewesen – und sie war genau das. Eine der schillernden Erbinnen der Saison, umschwärmt von Chatham und vielen anderen.

Mit Tru waren alle seine Gebete erhört worden, vorausgesetzt, er betete überhaupt, und das war nicht anzunehmen. Ihr Ehemann gehörte nicht zu den demütigen Männern. Er betete höchstens vor dem Altar der losen Frauenzimmer, der Spielhöllen und seines aktuellen Lieblingspferds im Tattersalls.

Dennoch hatte er durchaus etwas zu bieten, etwas, das ihre Eltern über seine Mittellosigkeit hinwegsehen ließen. Er besaß einen alten, ehrwürdigen Titel und zwei Anwesen – eins in der Stadt und einen großen, uralten Besitz im Lake District. Beiden drohte der Verfall, trotzdem waren sie immer noch beeindruckend. Das hatte gereicht, um ihre Eltern zu blenden, und so war sie zur Countess of Chatham geworden.

Jahrelang hatten sie von ihrer äußerst großzügigen Mitgift gelebt. Als das Geld zur Neige gegangen war, hatte Chatham ihre Eltern um mehr gebeten. Das hatte ihre Mutter ihr immer wieder schmerzhaft vor Augen gehalten, was Mama aber nicht daran gehindert hatte, ihm weiterhin Geld zu geben. Der äußere Anschein musste gewahrt bleiben, er bedeutete Mama alles. Sie konnte doch nicht zulassen, dass ihre Tochter, die Countess of Chatham, in die Armut abglitt.

Sein Vorwurf, dass sie achtlos mit Chathams Geld umging, ärgerte Tru maßlos, weil sie von ihren Eltern unterstützt wurden und er weitaus mehr Geld ausgab als Tru.

Chatham gönnte sich stets nur das Allerbeste. Nach der Hochzeit hatte er sein Landhaus renovieren lassen und für sich selbst ein drittes Haus gekauft, um darin zu wohnen – fernab von ihr und ihren Kindern. Ein prunkvolles Haus am Gresham Square, in dem er frei und nach Herzenslust mit den Frauen verkehren konnte, die ihm das Bett wärmen durften.

Er kannte keine Zurückhaltung. Während er mehrere Häuser unterhielt, sich stets nach der neuesten Mode kleidete, sehr viel Zeit (und Geld) in Spielhöllen investierte und schöne Reisen unternahm, führte sie ein bescheidenes und unauffälliges Leben mit den Kindern.

„Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?“

„Hm. Ja.“ Er nahm sich ein Stück Käse und biss herzhaft hinein. „Unsere Tochter.“

Sie erstarrte. In den ganzen letzten achtzehn Jahren hatte er nicht ein einziges Mal ihre Tochter erwähnt. Das war einfach kein Thema für ihn, ihre Erziehung und ihr Aufwachsen hatten ihn nicht interessiert. Tru hatte alle Entscheidungen in Bezug auf Cordelia allein getroffen, und jetzt machte ihr sein plötzliches Interesse durchaus etwas Angst. „Was ist mit ihr?“

„Sie ist inzwischen achtzehn.“

„Das ist mir wohl bekannt.“

Ihre Spitze schien ihm nicht aufzufallen. Er zog ein weiteres Lammkotelett durch die Minzsoße. „Es wird Zeit, dass sie heiratet.“

Tief durchatmen. Das war es also. Das war der Grund für seinen Besuch.

Sie hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Es war unvermeidlich gewesen. Natürlich würde er sich die Gelegenheit, einen Vorteil für sich zu erlangen, nicht entgehen lassen. Delia war der Liebling der Gesellschaft in dieser Saison geworden. Bestimmt hatte er gehört, dass sie zu den Favoritinnen zählte, und beschlossen, sich einzumischen.

Tru hatte Delia äußerst klug mit der Gesellschaft bekannt gemacht, stets darauf bedacht, sie wissen zu lassen, dass sie nicht überstürzt heiraten musste. Sie hatte die Wahl und konnte und sollte sich Zeit lassen, ihren künftigen Mann gut kennenzulernen. Tru wollte nicht, dass Delia der Fehler ihrer Mutter wiederholte. Sie würde sich nicht so unter Druck gesetzt fühlen wie Tru damals.

„Delia sind bereits sehr viele Chancen eingeräumt worden“, sagte sie vorsichtig. „Du solltest stolz auf sie sein. Ich bin mir sicher, irgendwann wird sie eine Wahl treffen, über die du erfreut sein wirst.“

„Oh, ich bin sehr erfreut und bereit, davon zu profitieren.“ Er zog den Lammknochen quer durch den Mund und ließ ihn dann auf den immer höher werdenden Knochenstapel auf seinem Teller fallen. „Ich habe schon eine Wahl für sie getroffen.“

In der einsetzenden Stille wiederholte Tru in Gedanken die Worte ihres Mannes. Ich habe schon eine Wahl für sie getroffen. Diese Worte hallten wie eine Totenglocke in ihr nach. Ihr wurde schlecht.

„Ich habe eine gute Partie für sie gefunden, die für alle von großem Nutzen sein wird. Vorausgesetzt, unsere Tochter gefällt ihm, heißt das.“

Eine unsichtbare Schlinge legte sich ihr um den Hals und schnürte ihr die Kehle zu. Plötzlich hatte sie einen bitteren Geschmack im Mund – den der Angst. Sie schluckte dagegen an und zwang sich, sich zu beherrschen. Sie durfte keine Angst zeigen, denn Angst bedeutete Verwundbarkeit. Raubtiere griffen die Verwundbaren an, und ja, dieser Vergleich traf voll und ganz auf ihren Mann zu. Als sie ihn geheiratet hatte, war sie so naiv gewesen zu glauben, er würde rücksichtsvoll mit ihren Gefühlen umgehen. Daraufhin hatte sie ihm ihr Herz geöffnet und ihre verwundbaren Stellen gezeigt. Aber er war nicht rücksichtsvoll gewesen.

Mit leise raschelnden Röcken trat sie näher und setzte sich in den ihm gegenüber stehenden Sessel. „Wie bitte?“, fragte sie vorsichtig nach. Sie war sich zwar ziemlich sicher, was er damit gemeint hatte, aber sie wagte nicht, es laut auszusprechen – aus Angst, dass dann ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden würden.

Er hörte einen Moment lang auf zu kauen und sah sie aufgebracht an. „Lässt dich dein Gehör im fortgeschrittenen Alter langsam im Stich?“

Ihr Lächeln gefror, aber sie ging nicht auf die Provokation ein. Fortgeschrittenes Alter! Sie war einige Jahre jünger als Chatham, aber er behandelte sie so, als stünde sie bereits mit einem Bein im Grab. Wahrscheinlich sah er es wirklich so, denn er bevorzugte junge Frauen. Seine Gespielinnen waren alle keinen Tag älter als dreißig.

„Ich habe einen Ehemann für Cordelia gefunden“, wiederholte er, sichtlich verärgert über das, was er für Begriffsstutzigkeit hielt.

Ihr Verdacht hatte sich also bestätigt. Sie holte stockend Luft. Es war so unvorstellbar und gleichzeitig so wenig überraschend. Ihr Mann hatte ihre Tochter kaum je gesehen, dennoch hatte er jetzt einen Mann für sie gefunden. „Einen Ehemann“, murmelte sie. „Wie meinst du das?“

Seine Augen versprühten Blitze. „Was glaubst du wohl, was ich damit meine, Gertie? Verdammt, warst du schon immer so schwer von Begriff?“

Sie zuckte leicht zusammen. Nicht wegen seines bissigen Tonfalls, sondern vielmehr, weil er diesen verhassten Namen benutzte. Gertie.

Der Earl was der Einzige, der sie Gertie nannte, und sie hasste das. Sie hatte ihn höflich verbessert, als er angefangen hatte, ihr den Hof zu machen. Er war jedoch bei diesem Spitznamen geblieben, und sie hatte sich eingeredet, es könnte, ja, sollte ihr gefallen … dass es ein Kosename war.

Nach der Hochzeit war ihr schnell klar geworden, dass sie diese Anrede verabscheute, sie immer schon verabscheut hatte. Das war die reine Wahrheit, genau wie mache andere Wahrheit, die sie über ihren frischgebackenen Ehemann herausgefunden hatte. „Delia hat so viele aussichtsreiche Chancen“, wiederholte sie. „Es ist noch viel zu früh in dieser Saison, ihre Chancen schon jetzt einzugrenzen.“

„Ich bestimme, wann es Zeit ist, ihre Chancen einzugrenzen.“

Eine Bedienstete betrat das Zimmer mit einem Tablett voller frischer Horsd’œuvres. Abigail lächelte und nickte Tru kurz zu, als sie an ihr vorbeiging und vor dem Earl stehen blieb. Sie knickste und hielt ihm das Tablett hin. „Mylord.“

„Ah!“ Er beugte sich vor und ließ eine Hand über dem Tablett schweben. „Die sehen ja ganz köstlich aus!“ Noch während er das sagte, schweifte sein Blick über die junge Bedienstete, vor allem über die verlockenden Rundungen unter ihrer bescheidenen Schürze.

Tru stieß einen hörbaren Seufzer aus, in der Hoffnung, dieses Geräusch würde seinem lüsternen Gaffen ein Ende bereiten. Natürlich änderte sich nichts an seinem Verhalten. Er besaß keinerlei Schamgefühl.

Auch der Bediensteten entging seine Aufmerksamkeit nicht. Sie errötete, während sie abwartete, und ihre Arme zitterten.

Chatham entschied sich für einen winzigen Crêpe mit einer Füllung aus mit Honig marinierter Entenbrust und schob ihn sich in den Mund. „Hmmm, köstlich. Deine Köchin kann zaubern. Ich sollte wirklich öfter zu Besuch kommen, wenn mich hier eine solche Belohnung erwartet.“

Tru drehte sich der Magen um. Gott bewahre, nein! Vielleicht war es nicht die beste Entscheidung gewesen, ihm erlesene und von hübschen Bediensteten servierte Speisen vorzusetzen, wenn ihn das zu häufigeren Besuchen herausforderte. „Du kannst das Tablett hier lassen, Abigail, vielen Dank“, entließ sie die junge Frau.

Abigail schaffte Platz für das Tablett auf dem kleinen Tisch vor Chatham, warf Tru einen erleichterten Blick zu und hastete fluchtartig aus dem Zimmer.

Chatham sah ihr mit eindeutigem Wohlwollen hinterher. „Ich kann mich gar nicht an sie erinnern. Ist sie neu?“

Tru ignorierte seine Frage bewusst, da sie nicht vorhatte, sein unangemessenes Interesse an ihrem jungen weiblichen Personal noch zu schüren … Bisher war es ihr gelungen, die Frauen in ihrem Haus vor seinen … Gelüsten zu bewahren. Sie hoffte, dass ihr das auch weiterhin gelang.

Sie leckte sich nervös die Lippen und umfasste mit den Händen ihre Knie. „Dürfte ich den Namen des Gentlemans erfahren, den du ausgesucht hast?“ Es bereitete ihr Schwierigkeiten, die Frage zu stellen, denn sie klang ein wenig nach Akzeptanz, und das war das Letzte, was sie wollte. Sie wusste jedoch, wie sie mit ihrem Mann umzugehen hatte. Offener Widerstand bewirkte nie etwas bei ihm. Sie musste gekonnter vorgehen, ganz subtil.

Er wandte ihr wieder den Blick zu und blinzelte verwirrt. Die junge Bedienstete und die frischen Horsd’œuvres hatten ihn eindeutig abgelenkt und ihn den Faden verlieren lassen.

„Der Name des Mannes, den du, nun ja, ausgesucht hast?“, wiederholte sie.

„Ach so. Es ist Jasper Thorne.“

Sie dachte angestrengt nach. „Dieser Name sagt mir nichts.“ Sie hatte geglaubt, die Namen aller infrage kommenden Männer in der Stadt zu kennen. Schließlich hatte sie eine Tochter im heiratsfähigen Alter; was wäre sie sonst für eine Mutter gewesen, wenn sie sie nicht kennen würde?

„Du wirst ihn nicht kennengelernt haben. Er verkehrt nicht in unseren Kreisen.“

„Aber warum empfiehlst du ihn dann?“ Wenn das so war, warum zog der Earl ihn dann überhaupt als Kandidaten in Betracht? Ihr Mann war sich seines Ranges in der Hierarchie der Londoner Gesellschaft überaus bewusst. Tatsächlich hatte er keine Zeit für jemanden, der seine gesellschaftlichen Ambitionen nicht unterstützte oder ihm sonst nicht von Nutzen war. Sie musste davon ausgehen, dass dieser Jasper Thorne ihm einen gesellschaftlichen Aufstieg ermöglichen konnte, eine andere Erklärung gab es nicht. Der Mann war entweder steinreich oder der nächste König von England.

Auf Chathams Schweigen hin fuhr sie fort. „Der junge Lord Ruthford ist ganz verliebt in Delia, und sie kennt ihn schon ihr ganzes Leben lang.“

Er verzog den Mund. „Ruthford? Dieses kleine Lordchen hatte ich wirklich nicht im Sinn.“

„Der junge Mann hat nur gute Seiten, und er hatte schon immer eine Schwäche für Delia.“ Das war sehr beruhigend für sie; Tru wusste, er würde Delia niemals schlecht behandeln. Das sah sie seinen Augen an, sein Blick wurde immer ganz weich, wenn er Delia betrachtete. Er betete sie an und würde ewig dankbar sein, wenn sie seine Frau wurde.

Chatham schüttelte den Kopf. „Ruthfords Familie verfügt nur über ein mittleres Vermögen. Thorne hingegen ist über alle Maßen vermögend!“ Seine Augen funkelten beinahe genauso wie beim Anblick der jungen Abigail.

„Delia würde sich sehr wohlfühlen als künftige Viscountess Ruthford …“

„Delias Wohlgefühl ist unwichtig.“

Natürlich. Sie war ja nur eine Tochter. Ein weibliches Wesen, nicht viel mehr als eine bewegliche Sache. Ungeachtet der Herkunft, ungeachtet des Rangs waren Frauen nur Bauern auf dem Schachbrett des Lebens. Die Spieler waren wie immer Männer.

Chatham fuhr fort. „Dank dir habe ich nur eine einzige Tochter, und aus der will ich so viel wie möglich herausholen. Welche andere Wahl habe ich denn, mit nur einem Sohn?“

Tru überhörte die Spitze. Sie wusste nur zu gut, dass er ihr die Schuld daran gab, dass sie nur so wenige Kinder hatten. „Bitte, Chatham, ich habe diesen Thorne noch nicht einmal gesehen. Wichtiger noch, Delia hat ihn noch nie gesehen.“

Der Earl zuckte mit den Schultern. „Das lässt sich bald ändern.“

Sie überlegte fieberhaft, was sie sagen konnte, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. „Ich war mir ganz sicher, dass du dir jemanden mit einem Adelstitel für Delia wünschst.“

Wieder zuckte er mit den Schultern. „Ein Titel ist bedeutungslos, wenn ein Mann nicht das Vermögen hat, das dieser verlangt.“

Das hatte er am eigenen Leib erfahren, wie sie wusste. Das hatte ihn dazu veranlasst, sie zu heiraten – wegen ihres Vermögens. Und jetzt führte ihn das dazu, einen Mann für seine Tochter auszusuchen, nicht etwa wegen dessen Stammbaums, Charakter oder weil der sie liebte, sondern allein aus dem Grund, dass sein Geldbeutel prall gefüllt war.

Sie beobachtete, wie er kaute, und ein Gefühl der Hilflosigkeit stieg in ihr auf. „Ruthford kann gut für sie sorgen. Er ist kein Geldverschwender. Er verbringt seine Zeit nicht in Spielhöllen oder bei Frauen. Er ist sehr vernünftig.“ Im Gegensatz zu dir.

Er sah sie scharf an, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Schlag dir Ruthford aus dem Kopf. Er ist nicht gut genug.“

Nicht gut genug für Chatham. Weil er zusätzlich zu seiner Frau nicht auch noch seinen Schwiegervater versorgen kann – oder will. Ganz sicher nicht. Das würden Ruthfords Eltern nicht zulassen. „Und dieser Mr. Thorne ist es?“

„Mach dir keine Sorgen, du wirst ihn bald kennenlernen. Ich habe das bereits arrangiert.“

Bald? Wie bald? Sie sah ihn erwartungsvoll an und stellte ungläubig fest, dass er keine nähere Erklärung abgab, sondern ungerührt weiteraß. „Arrangiert?“, hakte sie nach.

„Der Lindley-Ball heute in zwei Wochen. Er wird dort sein. Ich selbst habe dafür gesorgt, dass er eine Einladung erhält. Ich erwarte von Cordelia, dass sie äußerst zuvorkommend sein wird. Erinnere sie noch einmal an ihre Manieren und daran, was von ihr erwartet wird. Sie soll sehr freundlich zu ihm sein, denn sie ist sicher nicht die einzige junge Dame, die ihn sich angeln will.“ Er runzelte nachdenklich die Stirn. „Glaubst du, dass du die Situation zu meiner Zufriedenheit im Griff haben wirst?“

Er hatte eindeutig so seine Zweifel daran. Sie allerdings auch.

Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf. Natürlich hatten sie vorgehabt, zum Lindley-Ball zu gehen; sie ließen sich nie eins von Lady Lindleys Festen entgehen.

Jetzt wartete der Earl gespannt auf ihre Antwort.

„Sie wird sich gut benehmen“, versprach sie, weil er keine andere Antwort akzeptieren würde. „Dafür werde ich sorgen.“

Nicht, dass Tru etwas Besonderes hätte unternehmen müssen, um ihr Versprechen zu halten. Delia war außerordentlich gut erzogen. Ein sanftes Wesen. Fast zu gut für diese Welt, und das beunruhigte Tru, denn sie wusste, wie unfreundlich diese Welt den Sanftmütigen gegenüber war. Debütantinnen konnten grausam sein, und als eine der hübschesten Debütantinnen der Saison trug Delia bereits eine Zielscheibe auf ihrem Rücken.

„Ich will, dass sie sich mehr als nur gut benimmt.“ Der Earl richtete den Blick wieder auf Tru, drohend dieses Mal. „Sorge dafür, Frau. Vielleicht sollte sie jemand anderes in guten Manieren unterweisen, da du nicht sonderlich erfahren darin bist. Ich kann ein paar Damen empfehlen. Deine Freundin, die Duchess of Dedham, oder …“ Er schnippte mit den Fingern. „Oder die reizende Marchioness of Sutton.“ Sein entrückter, lüsterner Gesichtsausdruck verriet, dass er Jane ganz klar vor Augen hatte, wahrscheinlich ohne ihre Kleider. „Also, das ist eine Frau, die weiß, wie wirkungsvoll sie mit ihren Reizen spielen kann. Ich bereue, sie nicht genommen zu haben, als ich sie hätte haben können.“

Tru blieb nichts anderes übrig, als in ihrem Sessel sitzen zu bleiben, sich klein und hilflos zu fühlen und voller ohnmächtiger Wut zuzuhören, während ihr Mann von dem Charme einer weiteren Frau schwärmte, ausgerechnet dem einer anderen Freundin von ihr.

Doch während sie so still dasaß, formte sich plötzlich eine glühende Entschlossenheit in ihr. Ihre Tochter würde etwas Besseres bekommen als das hier. Chatham würde nicht den Sieg davontragen. Tru mochte für immer eine Gefangene des Willens ihres Mannes und seinen Launen ausgeliefert sein, aber Delia würde sie nicht zu einem solchen Schicksal verurteilen.

Tru würde kämpfen. Für Delia, aber auch für sich selbst, denn Letzteres hatte sie noch nie getan. Zum vielleicht ersten Mal in ihrem Leben würde sie kämpfen – und siegen.

3. KAPITEL

Séancen sind etwas schrecklich Gewöhnliches und Abgefeimtes, abgehalten von schamlosen Schwindlern und Betrügern. Ich kann es kaum erwarten, an einer teilzunehmen.

(Die Honorable Rosalind Shawley)

Valencia und Rosalind hatten sich über Trus Bitte zu gehen hinweggesetzt. Sie erwarteten sie in deren Schlafzimmer – zwei Katzen, die bereit waren, sich auf sie zu stürzen, sobald sie ihr Schlafzimmer betrat.

Seufzend lehnte Tru sich mit dem Rücken an die Tür. Sie wusste die Unterstützung der beiden nach der Begegnung mit Chatham zwar zu schätzen, aber nicht unbedingt jetzt gleich. Erst wollte sie ein wenig allein sein, um sich an ihrem Kissen abzureagieren. Vor den beiden konnte sie so etwas nicht tun.

Vor anderen zeigte sie sich stets beherrscht und ruhig, selbst vor Ros und Valencia. Sie war die Älteste von ihnen, diejenige, die immer einen kühlen Kopf bewahrte und das Trio zusammenhielt. Ihre gelassene Fassade durfte einfach nicht bröckeln.

Tru hatte es anfänglich nicht richtig zu schätzen gewusst, dass Chatham sie sich selbst überließ, bis er sich das erste Mal wieder bei ihr blicken ließ. Und sein heutiger Besuch war wahrscheinlich der schrecklichste von allen gewesen, und es hatte viele schreckliche Momente im Laufe ihrer Ehe gegeben.

Schon sehr bald nach der Hochzeit war ihr klar geworden, dass sie einen schweren Fehler begangen hatte. Anfang lebten sie und Chatham zusammen, weil er seine eigene Residenz noch nicht erworben hatte. Diese Erleichterung kam erst später, und so hatte es in ihrem ersten Jahr als Mann und Frau zahllose schreckliche und unerträgliche Momente gegeben.

Aber das hier? Das war noch viel schlimmer, denn es betraf Delia. Sie hätte wissen müssen, dass der Tag kommen würde, an dem er seine Tochter als Chance benutzte, um sich selbst voranzubringen. Wahrscheinlich hatte Tru es sogar gewusst. Sie hatte es nur verdrängt und sich stattdessen darauf konzentriert, Delia dabei zu helfen, Fuß zu fassen in der Gesellschaft und sich dabei einen Mann ihrer eigenen Wahl auszusuchen, ehe der Earl davon Wind bekam, dass seine Tochter bereits in Erscheinung getreten war und ihr die Herzen reihenweise zuflogen.

Offenbar waren sie nicht schnell genug gewesen.

Rosalind sprang mit demselben Elan vom Bett, den sie schon als Kind versprüht hatte. Niemand konnte ihr ansehen, dass sie mit dreißig eigentlich schon eine alte Jungfer war. Sie schien ewig jung zu bleiben – hübsch, lebhaft und vollkommen zufrieden damit, noch unverheiratet zu sein und nach wie vor bei Mama und Papa zu wohnen. „Ist der Kerl noch da?“

„Nein, er ist gegangen.“ Er blieb nie lange. Er hielt sich lieber woanders auf als in ihrer Gesellschaft. Wenigstens etwas.

„Gott sei Dank.“ Rosalind nickte. „Was hat er gesagt? Was wollte er?“

Was er gewollt hatte? Rosalind kannte den Earl gut genug, um zu wissen, dass es immer einen Grund für seine Besuche gab. Er verfolgte immer nur seine eigenen Ziele.

Bislang war Charles der einzige Grund für seine Besuche gewesen. Er konnte sich nie aufraffen, seine Tochter zu besuchen. Wenn Charles in den Ferien von der Schule nach Hause kam, erschien der Earl, um ihn zu sehen. Er interessierte sich sehr für seinen Sohn, schließlich war der sein Erbe.

Es war schwierig gewesen, einem kleinen Mädchen Chathams fehlendes Interesse an ihr zu erklären, das sehr wohl merkte, dass der Vater den Sohn vorzog. Tru hatte es versucht, aber irgendwann war das nicht mehr nötig gewesen. Delia war in ein Alter gekommen, in dem sie selbst schlussfolgern konnte, was für ein Mann ihr Vater wirklich war. Früher oder später kam die Wirklichkeit ans Licht, genau wie die Wahrheit.

Deshalb hegte sie auch keine freundlichen Gefühle für ihren Erzeuger, und mit sechzehn dachte Charles ähnlich wie sie. Es spielte keine Rolle, dass sein Vater ihn besuchte. Ihm entging keineswegs, wie sein Vater seine Mutter und seine Schwester behandelte, und das hinterließ einen bleibenden Eindruck bei ihm. Er war ein lieber und loyaler Junge. Beide Kinder waren gute und freundliche Menschen – und ganz und gar nicht wie ihr Vater.

Es war Trus Aufgabe, die beiden zu schützen, auch vor Chatham. Jetzt war sie mehr denn je entschlossen, das auch zu tun.

Tru atmete tief durch und gab sich gelassener als sie sich fühlte. „Er war hier, um mir mitzuteilen, dass er einen Ehemann für Delia gefunden hat.“ So war sie – oder wie sie zu werden gelernt hatte, wie die Welt sie geformt hatte. Sie ließ sich nie etwas von dem Aufruhr in ihrem Herzen anmerken. Wozu auch? Ihre Lebensgeschichte war bereits geschrieben und ließ sich nicht mehr ändern. Also gab sie sich stets beherrscht und nüchtern.

„Er hat einen Ehemann für sie gefunden?“ Rosalind stemmte die Hände in die Hüften und sah aus, als wollte sie aus dem Zimmer stürmen und sich selbst auf die Jagd nach Chatham begeben, was bei Rosalind durchaus im Bereich des Möglichen lag. Ihre Schwester war einfach furchtlos. Dem Druck von Mama und Papa standzuhalten und nicht einen der vielen Heiratsanträge anzunehmen, die sie im Lauf der Jahre erhalten hatte, das erforderte echten Mut … und Sturheit. „Dieser schreckliche Kerl!“

„Wen hat er denn für sie ausgesucht?“, fragte Valencia, wie immer ganz pragmatisch. Auch sie hatte auf Geheiß ihres Vaters gleich in ihrer ersten Saison geheiratet. Auf Geheiß ihrer Familie, ihrer Freunde, der ganzen Gesellschaft. So verhielt man sich nun einmal.

Wie Tru kannte auch sie die Erwartungen, die man an junge Damen stellte; Erwartungen, die Rosalind zu ignorieren beschlossen hatte. Offenbar ließ man ihr diesen Luxus durchgehen. Sie war die Jüngste, ihre Geschwister hatten bereits vor ihr geheiratet. Also gestattete man ihr diesen Akt der Rebellion ohne Vorwürfe. Tru freute sich aufrichtig für sie.

„Einen Mr. Thorne.“ Tru schüttelte seufzend den Kopf. „Habt ihr schon mal von ihm gehört? Laut Chatham ist er reich wie Krösus, aber ich habe noch nie auch nur das Geringste von ihm gehört.“

„Ich auch nicht, aber er hat Geld, er muss Geld haben.“ Rosalind schnaubte. „Etwas anderes interessiert Chatham doch gar nicht!“ 

Sie sah Valencia an, aber ihre Freundin zuckte nur mit den Schultern, auch sie schien noch nie von ihm gehört zu haben. Rosalind konnte es kaum glauben, schließlich kannte sie die meisten Mitglieder der Londoner Gesellschaft. Unter welchem Stein hatte Chatham den Mann aufgetrieben?

„Ich werde Nachforschungen anstellen und so viel wie möglich über ihn in Erfahrung bringen“, erklärte Tru.

„Ja.“ Valencia nickte. „Wir helfen dir dabei. Wir beziehen auch Maeve mit ein, sie hat viele Beziehungen.“

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