Julia Exklusiv Band 328

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SEXY FLIRT MIT HEISSEN FOLGEN von NATALIE ANDERSON

Ein sexy Foto von ihr im winzigen Bikini. Dazu die Frage: "Kann ich mir das erlauben?" Hastig schickt Mya die SMS aus der Umkleidekabine an ihre beste Freundin. Dass sie sich vertippt hat, begreift sie erst, als der umwerfend attraktive Playboy Brad Davenport bei ihr auftaucht …

PARTYGIRL SUCHT MANN FÜRS LEBEN von JACKIE BRAUN

Obwohl der seriöse Geschäftsmann Chase Trumbull mit seiner ernsten Miene, dem dunklen Maßanzug und der perfekt gebundenen Krawatte so gar nicht Ellas Typ ist, spürt sie sofort ein erregendes Kribbeln in seiner Nähe. Vorsicht: Gegensätze ziehen sich an - und manchmal auch aus, oder?

VORSICHT, CASANOVA! von ANNE OLIVER

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  • Erscheinungstag 11.09.2020
  • Bandnummer 328
  • ISBN / Artikelnummer 9783733715236
  • Seitenanzahl 384
  • E-Book Format ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Natalie Anderson, Jackie Braun, Anne Oliver

JULIA EXKLUSIV BAND 328

1. KAPITEL

Kann ich mir das erlauben?

Es war schwieriger, als gedacht, sich selbst in einem winzigen Raum zu fotografieren und dabei nur einen Bikini zu tragen. Mya Campbell unterdrückte ein Kichern und nahm ihre jüngste Aufnahme in Augenschein. Das Foto war total überblitzt, und das, was noch zu erkennen war, wirkte eher albern als glamourös.

Mit einem Schnauben – einer Mischung aus Enttäuschung und Lachen – löschte sie das Bild, änderte ihre Haltung vor dem Spiegel und drückte noch einmal ab. Kritisch betrachtete sie das Ergebnis ihres neuen Versuchs. Vielleicht war sie mit ihrem Vorhaben ein bisschen zu weit gegangen?

„Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich die Verkäuferin auf der anderen Seite des Vorhangs leicht ungeduldig. Ihr eisiger Tonfall wirkte noch hochnäsiger als ihr bemüht perfektes Auftreten.

„Ja, vielen Dank.“ Mya machte noch ein letztes Foto, ehe die Frau den Vorhang zur Seite riss und skeptisch in die Umkleidekabine spähte.

Die Verkäuferin wusste genauso gut wie sie selbst, dass sie sich keinen der Designerbikinis leisten konnte, die mit astronomischen Preisen ausgezeichnet waren. Aber das kleine, lange unterdrückte Teufelchen in ihrem Innern wünschte sich so sehr ein paar neue Kleidungsstücke. Und wenn sie es irgendwie schaffen sollte, einen Sommerurlaub zu bezahlen, dann hätte sie zu gern einen von diesen extrem winzigen Bikinis …

Während sie versuchte, eine Nachricht abzuschicken, konnte sie ein erneutes Kichern nicht unterdrücken. Ihre Finger zitterten so sehr, dass sie kaum die Tasten traf. Der Text wimmelte von Tippfehlern.

„Sind Sie sicher, dass Sie keine Hilfe brauchen?“, rief die Verkäuferin erneut durch den Vorhang.

Natürlich brauchte sie Hilfe. Aber von Menschen in weißen Kitteln. Zu spät – ein leiser Klingelton signalisierte ihr, dass ihre SMS versendet war. Und sie konnte sich diesen kleinen Stofffetzen sowieso nicht leisten.

„Vielen Dank, aber diese Art von Bikini passt nicht zu meinem Typ.“ Selbstverständlich nicht. Mya warf das Handy in ihre Tasche und versuchte, sich aus dem winzigen Stückchen Stoff zu befreien. Als sie einen Blick auf ihren fast nackten Körper im Spiegel erhaschte, errötete sie. Dieser Bikini verbarg wirklich nichts.

Wann würde sie endlich lernen, dass eine Figur wie ihre nicht zwischen zwei winzige Stoffbahnen gepresst werden konnte? In dem Moment, wenn sie sich am Strand hinunterbeugen würde, um ihre Schuhe auszuziehen, wäre schon alles aus einem Top wie diesem herausgefallen. Und zum Schwimmen war ein Bikini auch ungeeignet. Sie könnte also nur ruhig daliegen und sich präsentieren, und das war nun wirklich nicht ihre Art. Aber egal – sie würde sich sowieso keinen Sommerurlaub leisten können.

Niemals würde sie ein solches Foto an jemand anders schicken als an ihre beste und schonungslos offene Freundin Lauren Davenport. Lauren würde das Bild mit Fassung tragen, und Mya kannte ihre Antwort längst, auch ohne eine SMS zurückbekommen zu haben. Es war eindeutig ein Nein.

Brad Davenport schaute auf seine Uhr und unterdrückte ein genervtes Aufstöhnen. Er hatte heute mehrere aufeinanderfolgende Verhandlungen vor Gericht, und jetzt auch noch diese Besprechung, die nicht enden wollte. Sie dauerte schon eine Stunde länger als geplant.

Er bemerkte die Bitterkeit zwischen den Eltern, beobachtete den elfjährigen Gage Simmons, der neben ihm saß und in seinem Stuhl kleiner und kleiner zu werden schien, je mehr seine Eltern sich in gegenseitigen Vorwürfen verloren. Sowohl der Vater als auch die Mutter schienen mehr daran interessiert zu sein, sich gegenseitig in Stücke zu reißen, als daran, das Beste für ihren Sohn zu erreichen. Schließlich verlor Brad die Geduld.

„Ich denke, wir sollten es zunächst dabei belassen“, unterbrach er das Gespräch abrupt. „Mein Klient braucht eine Pause. Lassen Sie uns einen neuen Termin Ende der Woche ausmachen.“

Er sah sich um und erntete zustimmendes Nicken seiner Kollegen. Dann fiel sein Blick auf den Jungen, der ausdruckslos zu Boden starrte. Er kannte diese Miene, hatte sie selbst oft genug aufgesetzt, wenn niemand bemerken sollte, wie verletzt er war.

Nicht nur sein Klient brauchte eine Pause, wenn er ehrlich war. Doch Brads Erschöpfung war seine eigene Schuld – er hatte zu viele Fälle angenommen, weil er einfach nicht Nein sagen konnte.

Zwanzig Minuten später wuchtete er seine schwere Aktentasche ins Auto und dachte an den Abend, der vor ihm lag. Er brauchte Bewegung, nur mit Sport konnte er den Kopf freibekommen, in dem die Gedanken noch immer um die heutigen Verhandlungen kreisten. Er überlegte, welche Fragen er noch stellen musste und welche Antworten Licht ins Dunkel bringen konnten. Ihm schien es, als wenn jeder Punkt auf seiner To-do-Liste sich mit einem Megaphon versuchte, Gehör zu verschaffen. Er hatte Kopfschmerzen.

Brad griff nach seinem Telefon, das er während der Besprechung auf lautlos gestellt hatte. Es gab einige Nachrichten, und er hoffte, es sei vielleicht ein reizvolles Date darunter – ein netter Abend mit einer Frau, die nicht mehr von ihm wollte als ein bisschen Spaß.

Als er die SMS durchsah, entdeckte er eine, deren Absendernummer ihm nichts sagte. Er öffnete sie.

Kann ich mir das erlauben?

Die Nachricht fesselte ihn auf beinahe bizarre Weise, denn das Foto, das dazugehörte, war mehr als ungewöhnlich. Er konnte das Gesicht nicht erkennen, weil er es nur von der Seite sah. Aber das störte ihn nicht weiter. Schließlich war er ein Mann, und was er hier sah, waren verlockende Kurven. Milchweiße, üppige Brüste, die nur knapp von einem purpurroten, verlockenden Bikinioberteil gehalten wurden. Brad stieß einen genüsslichen Fluch aus und konnte nicht verhindern, dass er errötete. Das Foto endete kurz unter ihrem Bauchnabel – verdammt! – aber er konnte sich nicht wirklich beschweren. Diese Brüste waren unvergleichlich, die üppigen Formen ließen ihn denken an … Nein, er konnte gerade gar nicht mehr denken.

Kann ich mir das erlauben?

Diese Puppe konnte sich alles erlauben.

Aufgeschreckt und vergnügt zugleich fuhr er mit den Fingern über den kleinen Bildschirm, um das Foto zu vergrößern. Jetzt konnte er ihr Gesicht besser sehen. Sie lächelte in die Kamera, als wenn sie gerade das aufreizendste Lachen der Welt unterdrücken würde.

Brads Herz schien einen Moment auszusetzen. Es gab nur einen Menschen mit diesem Lächeln. Langsam ließ er den Blick über ihren Mund gleiten. Und da war sie, die verräterische Lücke zwischen ihren Schneidezähnen, die nie korrigiert worden war.

Mya Campbell. Die beste Freundin seiner eigensinnigen Schwester, und persona non grata auf dem Anwesen der Davenports. Doch Lauren hatte es nie gestört, dass ihre Freundin als „unerwünschte Person“ angesehen wurde.

Während der Minute, die Brad an Mya dachte – so lange hatte er noch nie an sie gedacht! – kamen ihm wahllos Bilder und Erinnerungen der vergangenen zehn Jahre in den Sinn. Momentaufnahmen eines Mädchens, das recht häufig bei ihm zu Hause gewesen war, aber regelmäßig verschwand, wenn er oder seine Eltern auftauchten. Wer sollte es ihr übel nehmen? Seine Eltern waren ihr gegenüber wenig gastfreundlich gewesen, dafür umso herablassender.

Für Lauren war das ein Ansporn gewesen, diese Freundschaft nur umso intensiver zu pflegen. Wann immer Mya den Davenports begegnete, war sie von deren Autorität wenig eingeschüchtert gewesen, und auch das Einhalten der normalen gesellschaftlichen Regeln hatte sie wenig interessiert. Die beiden Mädchen hatten sich grauenvoll benommen. Erstaunlicherweise war Mya dennoch die beste Schülerin der ganzen Schule gewesen. Was ihr Verhalten und die verrückte Kleidung anging, war sie ein echter Freak – und genau dadurch war sie schulbekannt.

Nur ein einziges Mal hatte Brad sie angemessen gekleidet gesehen. Dennoch hatte sie missmutig gewirkt und eine unerträglich coole Arroganz zur Schau getragen. Und seine Aufmerksamkeit hatte in jenem Moment nicht ihr, sondern einem weitaus freundlicheren Mädchen gegolten.

Jetzt aber erkannte er ihre voll erblühte Sinnlichkeit. Das Foto spiegelte ihren Humor, von dem er schon viel gehört, den er aber noch nie selbst erlebt hatte. Ehrlich gesagt, war er auch nie daran interessiert gewesen, ihn zu erleben. Plötzlich sah er, was sie all die Zeit verborgen hatte, und sein Körper reagierte mit einer solchen Heftigkeit darauf, dass er zusammenzuckte. Sie hatte ihm dieses Foto geschickt …?

Niemals. Bei diesem verrückten Gedanken lachte er laut auf. Ganz sicher hatte Mya Campbell nicht ihm diese lustvolle Aufforderung gesandt. Sie wusste ja nicht einmal, dass er existierte – höchstens als der große, unnahbare Bruder ihrer besten Freundin. Und sie hatten sich seit bestimmt drei Jahren nicht mehr gesehen.

Brad tippte auf den kleinen Bildschirm, um das Foto auf Normalgröße – besser gesagt, auf ansprechende Ganzkörpergröße – schrumpfen zu lassen. Nein, diese aufreizende Pose war offensichtlich nicht für ihn bestimmt. Das bedeutete, dass die geniale Mya Campbell zum ersten Mal in ihrem Leben einen Fehler gemacht hatte. Wie sollte er damit umgehen? Und, noch viel wichtiger, wo war Mya eigentlich?

Die Fragen kreisten in seinem Hirn, doch diesmal verursachten sie keine Kopfschmerzen, sondern vielmehr eine Vorahnung. Er legte das Mobiltelefon auf den Beifahrersitz seines Cabrios, ohne die anderen Nachrichten abzurufen. Dann setzte er die Sonnenbrille auf, entspannte und startete den Motor. Plötzlich versprach der Abend durchaus reizvoll zu werden, denn es gab ein Rätsel zu lösen.

Kann ich mir das erlauben?

So einfach würde sie nicht davonkommen.

Die Musik war so laut, dass Mya spürte, wie der Boden unter ihren Füßen bebte – und das hieß schon was, bei den hohen Absätzen. Doch sie war die Lautstärke gewohnt und hatte längst gelernt, den Gästen ihre Worte von den Lippen abzulesen. Sechsmal in der Woche arbeitete sie in der angesagtesten Bar der Stadt, jeder Handgriff saß. Egal, was sie machte, Mya Campbell wollte immer die Beste sein.

Sie hatte ihr Handy in die Tasche ihrer engen Jeans gesteckt und lautlos gestellt, damit es nicht störte. Der Geschäftsführer der Bar, Drew, mochte es gar nicht, wenn die Angestellten zwischendurch SMS schrieben oder telefonierten. Verständlich. Außerdem hatte sie sowieso zu viel zu tun. Und deshalb wusste sie nicht, ob Lauren das Foto schon bekommen hatte und was sie davon hielt. Aber da Lauren praktisch mit ihrem Telefon zusammengewachsen war, hatte sie ganz sicher schon eine Antwort geschickt.

Sobald Mya eine Verschnaufpause hatte, wollte sie nachsehen. Sie schob zwölf frisch polierte Schnapsgläser in einer ordentlichen Reihe auf die Theke und stellte sich dabei vergnügt lächelnd Laurens Gesicht vor, wenn sie das Bild sah. Sie würde entsetzt sein – so wie immer, wenn sie Mya in einem neuen, ungewöhnlichen Outfit sah.

„Komm schon, Schönheit, zeig uns, was du draufhast!“

Eine ganze Gruppe junger Kerle drängte sich an ihrem Ende der Bar. Sie feierten Junggesellenabschied und hatten darauf bestanden, dass Mya ihnen die Drinks servierte und nicht ihr Kollege Jonny. Das machte ihr nichts aus. Jonny hatte ihr gezeigt, wie man geschickt und schnell arbeitete. Noch war er besser als sie, doch das war den Jungs egal, sie wollten einfach von einer hübschen Frau bedient werden.

Sie hatte bereits drei Runden für sie eingeschenkt, jetzt kam die letzte, und sie genoss es. Sambucas zu flambieren und unter dem begeisterten Grölen der Gäste zu verteilen war großartig. Mit einer geschickten Handbewegung goss sie die ölige Flüssigkeit ein. Dann erhaschte sie einen Blick des Bräutigams und lächelte.

„Seid ihr bereit?“, fragte sie.

Die Freunde brachen in lauten Jubel aus.

Sie hielt das Feuerzeug an das erste Glas, entzündete den Sambuca und pustete ganz leicht, bis die Flamme von einem Glas zum nächsten übersprang. Tosender Beifall. Kurz schaute sie zu Jonny hinüber und zwinkerte. Diesen Trick beherrschte sie erst seit Kurzem, und sie wusste, dass ihr Kollege den Feuerlöscher in greifbarer Nähe hatte.

Als die Flammen verlöschten, kippten die Jungs den Schnaps hinunter und stellten die Gläser klirrend zurück auf die Theke. Einige verlangten nach mehr, doch sie wusste, dass der Trauzeuge noch andere Pläne hatte. Gleich würden sie in die nächste Kneipe wechseln, und ihr Teil der Veranstaltung wäre geschafft. Sie wollte lieber nicht wissen, wo die Gruppe heute Nacht abstürzen würde.

„Du warst großartig! Lass dich küssen!“, rief einer der Gäste.

„Ein Kuss! Ein Kuss!“, fielen die anderen ein.

Ungerührt nahm Mya das Feuerzeug, entzündete die Flamme und ließ sie langsam vor ihrem Gesicht hin und her gleiten. „Ich will euch nicht wehtun, Jungs“, warnte sie lachend.

Die Männer heulten auf und machten zischende Geräusche, als wollten sie das Feuer löschen. Lachend und ein wenig erleichtert schaute Mya ihnen nach, wie sie ihre Sachen zusammenpackten und gingen.

Und da sah sie ihn.

Brad Davenport, Schwarm aller Mädchen auf der Highschool.

Eine Sekunde lang war sie wie gelähmt. Das Feuerzeug glitt ihr aus der Hand. Als sie geistesgegenwärtig danach griff, erwischte sie es, verbrannte sich aber an der heißen Öffnung. Verdammt! Unwirsch warf sie es in das Regal unter der Theke und rieb ihre schmerzende Handfläche. Doch der stechende Schmerz hinderte sie nicht daran, Davenport anzustarren. Natürlich tat sie das nur, weil er sie anschaute, als sei sie der einzige Grund, warum er in die Bar gekommen war.

Liebe Güte! Sie versuchte, ihren rasenden Puls wieder zu beruhigen. Es konnte doch wohl nicht sein, dass sie sich von einem solchen Blick aus der Fassung bringen ließ!

Damals, als sie noch an Märchen geglaubt hatte, war sie überzeugt davon gewesen, Brad werde irgendwann ihr perfekter Prinz sein. Heute aber wusste sie es besser. Viel besser. Erstens gab es keine Prinzen, zweiten hatte sie – selbst wenn es welche gab – keinen Bedarf und drittens war Brad weit davon entfernt, perfekt zu sein.

Wenn sie ehrlich war, musste sie allerdings zugeben, dass er ziemlich perfekt aussah. Mehr denn je, wenn das überhaupt möglich war. Jeder Zentimeter seines einen Meters dreiundneunzig. Sie wusste seine Größe so genau, weil sie am Holzrahmen der Küchentür gestanden hatte. Neben Laurens Größe und den Maßen ihrer Eltern. Eines der vielen Zeichen eines glücklichen Familienlebens, auf die seine Mutter so viel Wert gelegt hatte.

Sein Haar war ordentlich geschnitten und verlieh ihm den Eindruck eines guten, seriösen Jungen, stellte Mya fest. Dabei war er alles andere als das. In seinen dunkelbraunen Augen schimmerten noch immer die kleinen goldenen Funken wie damals. Mit einem Blick aus diesen Augen hatte er früher jedes Mädchen dahinschmelzen lassen.

Dieser Typ hatte mehr Freundinnen auf seiner Liste als Mya Überstunden. Und sie arbeitete schon, seit sie den Inhaber des kleinen Dorfladens mit neun Jahren überredet hatte, dass sie mit ihrem Fahrrad für ihn Waren ausliefern durfte.

Sie versuchte, sich zu bewegen, doch irgendein Bann hielt ihre Füße am Boden fest. Also blieb sie einfach stehen und sah zu, wie Davenport immer näher kam. Mit jedem seiner Schritte wurde ihr heißer, obwohl sie direkt unter der Lüftung der Klimaanlage stand.

Brad war einer dieser Menschen, für den sich die Menge teilte, sobald er sich einen Weg bahnen wollte. Es war nicht nur seine Größe, nicht nur sein perfekt geschnittenes, ebenmäßiges Gesicht mit den strahlend weißen Zähnen, was diese Reaktion auslöste, sondern auch seine Haltung. Sein Auftreten war siegessicher und selbstbewusst. Die Menschen zollten ihm Achtung, bewusst oder unbewusst. Mya war nicht die Einzige, die ihn anstarrte. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass jede Frau in der Bar so reagierte wie sie, und auch die meisten Männer hatten seinen Auftritt wahrgenommen.

Sie musste sich zusammenreißen. Schließlich war sie keine der Frauen, die sich Brad Davenport auf dem Silbertablett anboten – auch wenn er sie mit seinem Blick bedachte. Aber warum gerade sie? So hatte er sie nie zuvor angesehen, tatsächlich hatte er sie niemals überhaupt bemerkt.

Ihr Herz raste. Herrje, sie war doch kein Teenager mehr!

„Hi Brad.“ Als er an den Platz an der Bar trat, den die Junggesellengruppe bereitwillig geräumt hatte, zwang sie sich zu einer völlig normalen Begrüßung.

„Hi Mya.“ Er ahmte ihren kühlen Tonfall nach – allerdings war seiner lässig, während ihrer atemlos geklungen hatte.

Es war einfach ungerecht, dass dieser Typ von der Natur so reich beschenkt worden war. Auf einer Liste der attraktivsten Männer wäre er ganz sicher bei den obersten fünf Prozent dabei. Doch das schien ihn nicht mal zu interessieren.

Während er ganz cool hier auftrat, war sie unter seinem Blick zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Unwillkürlich rieb sie ihre Hände an der Schürze, um sicherzustellen, dass ihre Muskeln ihr wieder gehorchten. Doch ihre Gliedmaßen fühlten sich noch immer an wie Gummi, während ihr Blut kochend heiß durch ihren Körper pulsierte. Worauf wartete sie?

„Was kann ich für dich tun?“

Er setzte jenes charmante Lächeln auf, das nur er beherrschte. „Ein Bier, bitte.“

„Ein bestimmtes?“ Betont lässig strich sie sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht und bemerkte erleichtert, dass sie ihre Bewegungen wieder kontrollieren konnte.

„Was du dahast.“ Vollkommen gerade stand er an der Theke, ohne sich aufzustützen, wie es die meisten Gäste machten. Mit seinem dunklen Jackett und dem weißen Hemd, dessen obersten Knopf er geöffnet hatte, wirkte er wie ein Abbild des typischen Juristen, der nach einem langen Abend noch einen Drink braucht. „Machst du in der nächsten Zeit mal eine Pause?“

Unsicher sah Mya ihn an. Ja, sie hatte tatsächlich gleich eine Pause, aber sie war nicht sicher, dass sie die ausgerechnet mit Brad verbringen wollte. Etwas an dieser Situation verwirrte sie. Es schien fast so, als habe er gewusst, dass er sie hier treffen würde. „Es ist gerade viel los“, wehrte sie ab.

„Aber die Jungs hier gehen doch sowieso gleich. Das ist ein guter Zeitpunkt für eine Pause, oder? Was willst du trinken?“

„Ich trinke ni…“

„Wasser, Saft“, unterbrach er sie. „Es gibt ja nicht nur Alkohol.“ Der Punkt ging an ihn.

Machte er sie wirklich gerade an? Das war unmöglich – er hatte sie niemals auch nur wahrgenommen.

Mya war es gewohnt, dass Männer anzüglich wurden, schließlich arbeitete sie in einer Bar. Früher oder später dachten sie alle nur noch an das eine – immerhin war im Laufe des Abends meistens eine Menge Alkohol im Spiel. Sie wusste, wie sie damit umgehen musste, und kleidete sich bewusst unauffällig, um die männlichen Gäste nicht schon durch aufreizende Kleidung auf dumme Ideen zu bringen. Das schlichte schwarze T-Shirt ließ ihre vollen Brüste kleiner wirken, und die Schürze über der engen Jeans verdeckte ihre Hüften und Beine.

Sie stellte das Bier vor Brad auf die Theke und konnte nicht vermeiden, ihn anzusehen. Als ihr Blick den seinen traf, schien es nur noch sie beide zu geben. Ja, er beherrschte es perfekt, einer Frau das Gefühl zu geben, sie sei die Einzige auf der ganzen Welt.

„Okay, ich nehme ein Wasser“, sagte sie hastig. Sie hatte das Gefühl, nüchtern werden zu müssen, obwohl sie keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte. Sie schluckte und versuchte, eines der üblichen Thekengespräche zu beginnen. „Ist eine Weile her, seit wir uns gesehen haben. Was machst du so?“

„Ich habe viel zu tun.“

Er arbeitete am Gericht, soweit sie wusste. Aber das war vermutlich nicht die einzige Beschäftigung, die seine Zeit beanspruchte. Schon in der Schule war sein Ruf als Frauenschwarm legendär gewesen. Lauren und sie hatten ihn fünf Jahre lang verfolgt und beobachtet, und sie konnten bestätigen, dass er ein Herzensbrecher war. Damals hatten alle Mädchen versucht, mit Lauren befreundet zu sein, um über sie an ihren Bruder heranzukommen.

„Wenn du eine Pause machen willst, solltest du vielleicht nicht hinter der Theke stehen bleiben“, sagte er, als sie seinen Drink vor ihn stellte.

Es war nur so, dass sie das massive Holz zwischen ihnen durchaus zu schätzen wusste. Eigentlich hatte sie geglaubt, längst über die Teenagerschwärmerei hinwegzusein, doch ein Blick von ihm genügte, und sie schmolz dahin. In seinen Augen lag ein unwiderstehlicher Glanz, dem sie komplett ausgeliefert war.

Während er sie, die Hand leicht auf ihren Rücken gelegt, durch die Menge leitete, stählte sie sich innerlich gegen die Wirkung, die seine Berührung auf sie ausübte. Sie fühlte sich nicht plötzlich unglaublich weiblich, nur weil sie sich der Nähe seines muskulösen Körpers bewusst war. Und sie genoss es keineswegs, dass die Gäste bereitwillig für ihn Platz machten, während er sich seinen Weg durch das dichte Gedränge bahnte und sie behutsam führte, als sei sie eine Prinzessin, die seinen Schutz brauchte. Meine Güte, solch einen Kitsch dachte sie nicht wirklich gerade, oder?

Auf der Terrasse war es dunkler und stiller. Natürlich wusste er, wo er ein einsames Plätzchen abseits des Getümmels finden konnte. Sie presste ihren Rücken an die kühle Hauswand. Zum einen wollte sie einen Blick auf die Bar und die Gäste haben, zum anderen half es ihr, einen Halt zu finden. Doch schon im nächsten Moment wurde ihr klar, dass es ein Fehler gewesen war, denn nun stand Brad genau vor ihr. Er versperrte ihr den Blick, und sie hatte keine Chance mehr, ihm auszuweichen.

Der hämmernde Rhythmus der Musik war nichts gegen ihren Pulsschlag. Aber Brad war zweifellos daran gewöhnt, dass die Frauen in seiner Gegenwart erröteten und nach Luft rangen. Sie hoffte nur, dass ihre Reaktion nicht aus dem Rahmen fiel.

„Würdest du mich eine Sekunde entschuldigen?“, sagte sie beinahe unfreundlich. „Ich muss ein paar Nachrichten auf dem Handy abrufen.“

„Kein Problem.“

Um Zeit zu schinden, tat sie so, als müsse sie ihr Telefon suchen. Sie brauchte einfach nur einen Moment, um sich zu fassen. Und außerdem wollte der kleine Teufel in ihr wissen, wie Lauren auf das Foto reagiert hatte, das sie ihr geschickt hatte. Aber sie hatte keine Nachrichten – das war seltsam angesichts Laurens Handysucht. Stirnrunzelnd betrachtete sie ihr Display.

„Musst du jemanden anrufen?“, erkundigte sich Brad.

„Es geht ganz schnell“, versicherte sie. Und sie könnte noch ein paar Minuten Schonfrist rausholen.

„Selbstverständlich.“ Brad hob sein Glas und trank einen Schluck.

Mya wandte sich ab und wählte Laurens Nummer.

„Und, wie findest du es?“, wisperte sie.

„Wie finde ich was?“

„Das Foto“, erklärte Mya und drehte sich noch etwas mehr zur Wand, um Brads fragendem Blick zu entgehen. „Ich habe es doch schon vor Stunden geschickt.“

„Welches Foto?“

„Na, dieses Foto.“ Myas Herzschlag beschleunigte sich. Sie schaute zu Brad hinüber. Er stand direkt vor ihr – viel zu nahe. Jetzt hob er den Blick und schaute sie fragend an. Es gefiel ihr nicht, dass er ihr Gespräch mithörte. Doch nachdem sie ihn angesehen hatte, konnte sie den Blick nicht mehr abwenden. Nicht, nachdem sie den Ausdruck in seinen Augen bemerkt hatte, dieses besondere helle Funkeln.

„Bei mir ist kein Foto angekommen. Was war denn drauf?“ Lauren lachte unbekümmert.

„Aber ich habe es dir geschickt“, beharrte Mya verzweifelt. Sie war sich ganz sicher, dass sie den Ton gehört hatte, der ihr signalisierte, dass eine Nachricht verschickt worden war. „Du musst es bekommen haben.“

„Nichts. Nada.

Das Blut pochte in Mays Adern. Ihr war so heiß, dass sie kaum mehr klar denken konnte. Denn wenn Lauren das Foto nicht bekommen hatte – an wen hatte sie es dann geschickt?

Nachdenklich starrte sie auf den Mann vor sich und bemerkte, wie eine winzige Veränderung in ihm vorging. In seinen Augen erkannte sie unverhohlene Heiterkeit, als machte er sich über sie lustig. Was?

Unmöglich.

Die vage Befürchtung verwandelte sich in Sekundenschnelle in Gewissheit. Und jetzt lachte Brad auch noch, verdammt, seine Schultern zuckten. Lachte er über sie?

„Ich habe es definitiv nicht gesehen“, beteuerte Lauren. „Aber es ist schön, dass du anrufst, ich habe ewig nichts von dir gehört …“

Mya hörte nicht mehr zu. Sie rief sich die Szene in der Umkleidekabine in Erinnerung. Wie sie gekichert hatte und ganz nebenbei auf die Tasten ihres Telefons gedrückt hatte.

Nein. Bitte nicht.

Laurens Stimme, der Lärm in der Bar – alle Geräusche wurden dumpf, als sei sie in einen Swimmingpool eingetaucht. Ganz allmählich wurde ihr klar, was das alles bedeutete. Und noch immer hielt der Blick aus seinen dunklen Augen sie in seinem Bann.

Ihre Telefonliste war alphabetisch geordnet. Ihr Handy war ein altes Mobiltelefon von Lauren, und sie hatte keine der Nummern gelöscht, die schon gespeichert waren. Natürlich hatte Lauren auch die Nummer ihres Bruders gespeichert. Und B kam vor L.

Davenport. Brad Davenport.

2. KAPITEL

Lauren plapperte am anderen Ende der Leitung immer noch, doch Mya nahm es gar nicht wahr. Langsam ließ sie das Handy sinken, dann schob sie es fassungslos zurück in die Tasche.

„Anscheinend hat mein Handy den Geist aufgegeben“, erklärte sie Brad mit aufgesetzter Fröhlichkeit. „Darf ich mir deines kurz ausleihen?“

Nur mit Mühe unterdrückte Brad das Lachen, das ihn noch immer schüttelte. „Tatsächlich?“, entgegnete er schließlich.

So überzeugend wie möglich nickte Mya und ignorierte das Vibrieren ihres Handys in ihrer Hosentasche.

„Aber dein Telefon klingelt gerade.“

Tja, der schrille Ton überlagerte sogar den Lärm in der Bar.

„Was ist das für ein Klingelton?“

„Der Gesang eines Delfins, der sich mit seinen Gefährten verständigt“, sagte Mya und entschloss sich zu einer spontanen Lüge. „Aber vermutlich ist mein Lautsprecher kaputt – am anderen Ende scheine ich nicht mehr zu verstehen zu sein. Also, darf ich deins benutzen?“

Sie legte all ihre Überzeugungskraft in ihre Stimme. Am liebsten hätte sie sich in einen kleinen Ball verwandelt und wäre hinter den nächsten Stein gerollt. Jetzt wusste sie, warum er ausgerechnet heute Abend hier aufgetaucht war. Was hatte er bloß gedacht? Natürlich war ihm klar gewesen, dass das Foto nicht für ihn bestimmt war. Oder hatte er es etwa als Aufforderung aufgefasst?

Ein hysterisches Lachen stieg in ihr auf, und sie schaffte es nur mit äußerster Mühe, es zu unterdrücken. Als Teenager hätte sie alles darum gegeben, Brads Aufmerksamkeit zu erregen. Doch mittlerweile war sie erfahren genug, sich nicht mit Männern wie ihm einzulassen. Wenn sie sich schon bei der Nummer vertan hatte – warum musste sie ausgerechnet ihm dieses Foto schicken? Diesem großartigen, attraktiven Bruder ihrer Freundin, der jede Frau ins Bett bekam?

Noch immer hielt Brad ihren Blick gefangen, und sie erkannte das amüsierte Glitzern in seinen Augen. „Aber mein Smartphone hat eine Stange Geld gekostet, und mich beunruhigt ein bisschen dieses Wasserglas in deiner Hand“, wandte er ein.

Konnte dieser Typ Gedanken lesen? Natürlich hatte sie vor, das Telefon mit dem verräterischen Foto in den Tiefen ihres Glases zu versenken – am liebsten hätte sie Brad selbst darin untergetaucht, wenn das möglich gewesen wäre. Oder, noch besser, sie selbst wäre darin verschwunden.

Wie hatte ihr solch ein Fehler unterlaufen können? Dies war zweifellos der entsetzlichste Moment ihres ganzen Lebens. Und warum hatte sie sich ausgerechnet in diesem winzigen scharlachroten Bikini fotografieren müssen, der wirklich nichts verbarg?

„Wie kommt es eigentlich, dass du meine Nummer hast?“, wollte Brad wie beiläufig wissen und räumte damit auch den letzten Hauch eines Zweifels aus.

„Ich habe das Telefon von Lauren geerbt“, erklärte Mya kleinlaut.

„Ach, ist es eines von denen, die sie angeblich verloren hat, damit Dad ihr ein neues besorgt?“

Vermutlich hatte er recht. Eine Zeit lang hatte Lauren ihren Vater buchstäblich für alles bezahlen lassen. „Sie hat mir erzählt, euer Dad habe ihr ein neues gekauft und sie brauche das alte Handy nicht mehr.“

Es gefiel ihr nicht, wie Brad die Stirn runzelte. Ganz zweifellos meinte er, sie habe einen schlechten Einfluss auf seine Schwester. Schließlich kam sie aus dem falschen Viertel der Stadt und hatte Lauren vom rechten Weg abgebracht. Glaubte er wirklich, sie habe ihre Freundschaft zu Lauren ausgenutzt, um an begehrte Dinge wie ein Handy zu kommen? Laurens Eltern dachten genau das, wusste Mya. Und tatsächlich hatte Lauren ihr ein paar Sachen zukommen lassen, aber Mya hatte sich meistens geweigert, etwas anzunehmen. Das Handy gehörte zu den wenigen Dingen, die sie behalten hatte.

Und jetzt? Diese Situation war einfach nur würdelos. „Könntest du das Foto bitte einfach löschen?“, wagte sie einen Vorstoß.

„Niemals.“

Das vielsagende Lächeln, das er ihr schenkte, ließ sie dahinschmelzen, doch sie konnte sich so nicht abspeisen lassen. „Es war nicht für dich bestimmt.“

„Leider“, entgegnete er sanft. „Schickst du regelmäßig Fotos von dir in Unterwäsche an deine Freunde?“

„Es war keine Unterwäsche“, verbesserte sie ihn entrüstet.

Er legte den Kopf in den Nacken und lachte lauthals. „Ach nein?“

„Es war ein Bikini“, beharrte sie.

Kopfschüttelnd bedachte er sie mit einem amüsierten Blick. „Mya, es war ganz eindeutig ein BH.“

Doch sie wollte nicht nachgeben. Auch so war die Situation schon peinlich genug. „Ich war in einem Geschäft für Bademoden. Und ich wollte Laurens Meinung zu einem Bikini wissen.“

„Der Stoff war ziemlich durchsichtig, und das Oberteil hatte Bügel. Für mich sah es ganz nach Unterwäsche aus.“

„Klar, da bist du natürlich der Experte“, schoss sie zurück und spürte, wie sie errötete.

„Allerdings“, stimmte er ungerührt zu. „Und, ganz nebenbei, es stand dir ausgesprochen gut.“

Prüfend betrachtete er sie und konnte sich nicht überwinden, ihrer Bitte aus Höflichkeit nachzukommen. Natürlich wusste er, dass sie peinlich berührt war, aber um nichts in der Welt hätte er dieses Foto gelöscht. Sie sah hinreißend aus darauf – wie hinreißend, war ihm niemals zuvor bewusst gewesen. Das Bild hatte den Anstoß gegeben, doch sie jetzt vor sich zu sehen – verlegen und schnippisch, zierlich und mit diesen unglaublich hellen Augen – war noch viel besser.

Sie hatte das Haar zu einem Pferdeschwanz hochgebunden. Er erinnerte sich, dass sich die Farbe von Zeit zu Zeit änderte. Stunde um Stunde hatten Lauren und Mya früher in Laurens Zimmer verbracht, gekichert und irgendwas mit ihrem Haar angestellt. Jetzt allerdings, nachdem sie anscheinend die Phase hinter sich hatte, mit einer Frisur in grellem Pink oder Purpurrot herumzulaufen, wirkte der Farbton ziemlich natürlich – ein helles Braun mit ein paar blonden Strähnen.

Von den hohen Wangenknochen wurde ihr Gesicht zu dem kleinen, energischen Kinn hin schmaler. War ihre Gesichtsform schon perfekt, wurde sie von den makellosen Zähnen und dem verschmitzten Lächeln noch übertroffen.

Er konnte sich nicht erinnern, dass sie früher Schwarz getragen hatte, doch die Farbe verbarg ihre reizvolle Figur keineswegs. Trotz ihrer schlanken Figur und dem beinahe koboldhaft schelmischen Gesichtsausdruck wirkte sie keineswegs jungenhaft. Die schmalen Jeans und die lange Schürze verdeckten nicht ihren wohlgeformten Po.

Und diese Brüste … Auf dem Foto hatten sie sich fast über den Rand des Bikinioberteils ergossen. Unter dem schlichten schwarzen T-Shirt allerdings wirkten sie weniger voll. Doch auch jetzt ließ sich nicht verbergen, dass sie angesichts ihrer sonstigen Zartheit beinahe sündhaft üppig waren.

Sein Herz schlug in einem siegestrunkenen Takt und pumpte das Blut durch seine Venen. Er hatte bemerkt, wie sie ihn ansah – das kurze Aufblitzen in ihren Augen, als er die Bar betreten hatte. Vom ersten Moment an hatte eine unwillkürliche Anziehungskraft zwischen ihnen gewirkt. Und er kannte die Zeichen – jenen zweiten Blick, das kleine Lächeln, das leichte Erröten. Das Funkeln in den Augen, die leicht geöffneten Lippen. Und Brad Davenport war sich seiner Wirkung durchaus bewusst. Ihm war klar, dass sein Körper einen zweiten Blick lohnte – oh, und der Zyniker in ihm wusste auch, dass die meisten Frauen sein Vermögen nicht unattraktiv fanden. Daher war er es gewohnt, dass die Frauen ihn begehrten, und er spürte genau, wann es so weit war.

In diesem Moment fuhr sie mit der Zungenspitze kurz über ihre etwas zu üppige Oberlippe und versuchte, ein Lächeln zurückzuhalten. Ja, sie hatte tatsächlich noch immer die winzige Lücke zwischen ihren Schneidezähnen.

Mit diesem Blick hatte sie früher die Jungen reihenweise um den Finger gewickelt. Gleichzeitig wusste sie immer, wie sie ihre Verehrer auf Abstand halten konnte. Doch er hatte nicht vor, auf Sparflamme gehalten zu werden. Sein Körper brannte bereits lichterloh.

Zum zweiten Mal an diesem Abend gab er einem Impuls nach. Kurz entschlossen nahm er ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf einen Tisch neben sich.

„Was soll das?“ Ihr Protest war kaum mehr als ein Flüstern.

„Wir sind alte Freunde“, erklärte er sanft. „Und haben uns noch nicht einmal richtig begrüßt.“

„Ich hätte nicht gerade behauptet, dass wir Freunde sind.“ Ihre Stimme zitterte.

Lächelnd registrierte er ihre Unsicherheit. Zumindest reagierte sie auf ihn, doch das genügte ihm nicht. Er war es gewohnt zu bekommen, was er wollte. Ehe sie noch etwas sagen konnte, stand er direkt vor ihr und küsste sie.

Sie erstarrte, doch er bedeckte ihre Lippen sanft mit seinen. Als er spürte, dass ihr Körper in seinen Armen weicher wurde – erfreulich schnell – hob er leicht seinen Kopf und zog sie noch enger an sich. Behutsam ließ er seine Zunge über ihre vollen Lippen streicheln, spürte die Zartheit ihrer Haut und eroberte schließlich ihren Mund, um ihre Süße zu schmecken. Endlich erwiderte sie seinen Kuss, und das Feuer zwischen ihnen loderte auf.

Wow, Mya Campbell war viel heißer, als er es sich jemals erträumt hätte.

Den Bruchteil einer Sekunde lang fragte Mya sich, ob sie träumte. Doch dann ergriff sie eine solche Leidenschaft, dass sie wusste, es konnte kein Traum sein. Sie dachte nicht einmal daran, Brad zurückzustoßen. Was er mit seiner Zunge tat, fühlte sich teuflisch gut an. Tiefer und tiefer drang er in ihren Mund ein und eroberte ihn im Sturm. Sie schmiegte sich an ihn und öffnete sich ihm, um noch mehr von ihm zu bekommen.

Als er sie noch dichter an sie presste, spürte sie seinen breiten, harten Brustkorb. Sie genoss es, die Wand im Rücken zu haben, und fühlte sich herrlich gehalten. Sein Kuss wurde drängender, seine Berührungen fordernd. Es war wie Yin und Yang – die Zartheit seiner Lippen und die Stärke seines Körpers. Alles in ihr verlangte nach Erfüllung dessen, was er ihr versprach.

Mya ließ die Hände über seinen Bauch gleiten, fühlte seine straffe Muskulatur durch den Baumwollstoff seines Hemdes und die Wärme, die er ausstrahlte. Als sie sich vorstellte, seinen Körper im Liebesspiel auf ihrem zu spüren, erschauerte sie.

Mit allen Sinnen genoss sie seine Nähe, ihr Verstand war vollkommen ausgeschaltet. Sie schien mit ihm zu verschmelzen, drehte und wand sich, um ihm noch näher zu sein. Und er antwortete mit der gleichen Leidenschaft – presste sich an sie, küsste ihren Mund, ihre Wange, ließ die Lippen über ihren Hals gleiten und zurück zu ihrem Mund, während sie mit den Fingern durch sein Haar fuhr und sich seinen Liebkosungen hingab.

Mit den Händen zeichnete er ihre verlockenden Kurven nach, presste ihre Hüfte an seine und ließ sie spüren, wie sehr er sie begehrte. Er hörte sie aufstöhnen, als sie seine Härte fühlte. Es ist verrückt, wie intensiv wir aufeinander reagieren, dachte er noch, ehe er ihre vollen Brüste in seinen Händen barg und keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.

Unvermittelt zuckte sie zurück, sie war viel zu erregt, um diese Berührung zu ertragen. Doch er ließ seine Finger sanft an dieser verlockenden Stelle ruhen und vermied es, ihre Knospen zu streicheln. Eine gute Entscheidung – allein die Berührung seines Oberkörpers an ihren Brüsten machte sie schier wahnsinnig. Als ihr klar wurde, dass er sie nicht weiter reizen würde, entspannte sie und ließ es zu, dass er sich noch dichter an sie presste, während sie sich seinem leidenschaftlichen, fordernden Kuss hingab.

Sie wollte mehr. Langsam ließ sie ihre Hüfte an seiner kreisen. Zu mehr war sie nicht in der Lage, denn er hielt sie fest gegen die Wand gepresst. Doch selbst diese winzigen Bewegungen feuerten ihr Verlangen mehr und mehr an. Es war das Einzige, was in diesem Moment zählte auf der Welt.

Längst war seine Zärtlichkeit mehr als das – er hatte sie belagert, umzingelt, erobert und verlangte ihre bedingungslose Kapitulation. Und sie gab auf. Ihre Finger krampften sich unwillkürlich um den Stoff seines Hemdes, und Schauer der Erregung durchfuhren ihren Körper.

„Entschuldige bitte.“

Mya fuhr zusammen und spürte, dass Brad sich versteifte. Sie zog sich von ihm zurück, und als sie ihn ansah, erkannte sie, dass er ebenso erschrocken war wie sie.

„Mya, deine Pause ist längst vorbei.“ Drew, ihr Chef, sah sie mit eiskalter Miene an. „Was glaubst du eigentlich, warum du hier bist?“

Vollkommen vor den Kopf gestoßen, sah Mya ihn wortlos an. Sie war noch so aufgewühlt, dass sie nicht nachdenken konnte. Doch ein Blick auf ihren Chef sagte ihr, dass er innerlich tobte vor Wut. Das Glücksgefühl war wie weggeblasen, Panik machte sich in ihr breit. Sie konnte es sich nicht leisten, ihren Job zu verlieren. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

„Tut mir leid, Drew“, begann sie atemlos und trat noch einen Schritt von Brad zurück. „Ich habe nicht auf die Zeit geachtet. Mir …“

„Ach was!“, unterbrach Drew sie ungeduldig. „Das ist …“

„Meine Schuld.“ Zu Myas Entsetzen mischte Brad sich ein. „Ich habe sie aufgehalten.“

Wutentbrannt starrte Drew ihn an. Doch sein Gesichtsausdruck wurde freundlicher, als er sein Gegenüber näher betrachtete.

Mya sah von einem zum anderen. Während Brad sich zwischen sie und Drew drängte, wirkte er plötzlich noch größer und breiter. Es war nicht gut, dass er sich einmischte, befürchtete sie. Diese Sache konnte sie selbst mit Drew regeln, ohne albernes männliches Gehabe.

Kurz schaute Brad sie an, doch er schien ihr wortloses Flehen, sich herauszuhalten, nicht zu verstehen. Stattdessen baute er sich vor Drew auf.

Erschrocken hielt Mya den Atem an. Doch auf einmal lächelte Brad – sein gewinnendes, wenn auch leicht selbstgefälliges Lächeln, mit dem er alles erreichen konnte.

„Mein Name ist Brad Davenport“, stellte er sich vor und streckte Drew so selbstverständlich die Hand hin, als hätte er nicht bis vor wenigen Augenblicken dessen Mitarbeiterin um den Verstand gebracht. „Ich würde die Bar gerne mieten.“

„Drew.“ Kurz zögerte Myas Chef, dann schüttelte er Brads Hand. „Die Bar ist ziemlich angesagt. Vielleicht sollten Sie sich überlegen, ob Sie für eine kleine Party tatsächlich die gesamten Räumlichkeiten brauchen.“

„Es geht nicht um eine kleine Party. Und ja, ich brauche die ganze Bar“, entgegnete Brad ruhig. „Natürlich werde ich einen guten Preis dafür bezahlen, wenn Sie mir dafür absolute Privatsphäre garantieren können.“

Mya sah, wie sich Drews Miene veränderte, als ihm der Inhalt von Brads Worten klar wurde. In Sekundenschnelle erkannte er die teure Designerkleidung, die goldene Uhr, das natürliche Selbstbewusstsein …

„Ich bin sicher, wir werden uns einigen“, erwiderte er beinahe unterwürfig.

„Zweifellos.“ Wieder setzte Brad sein charmantes Lächeln auf, das keinen Widerspruch duldete. „Mir gefällt es hier. Die Bar hat eine ganz besondere Atmosphäre.“

Amüsiert beobachtete Mya, wie Brad ihren Chef um den Finger wickelte. Alles, was er wollte, erreichte er mit solcher Leichtigkeit. Brad war es gewohnt, dass sich alle Türen für ihn öffneten und die Frauen ihm zu Füßen lagen. Und obwohl sie erleichtert war, dass er gerade ihren Kopf aus der Schlinge gezogen hatte, war sie doch erschüttert, wie selbstverständlich er sein Ziel erreichte.

Dieser Mann hatte alles – Geld, gutes Aussehen, Köpfchen, Charme. Hatte er jemals erfahren, was es bedeutete, um etwas kämpfen zu müssen? Wirklich hart für etwas zu arbeiten? Mya wusste, wie das war.

„In zwei Minuten stehst du wieder hinter der Theke“, wandte sich Drew herablassend an Mya.

„Selbstverständlich.“ Sie schaute ihm nach, als er wieder in der Menge verschwand, dann wandte sie sich an Brad. „Ich befürchte, du wirst dich tatsächlich mit ihm treffen müssen.“

„Darauf freue ich mich schon“, erwiderte er unbekümmert. „Eine ungestörte Nacht hier in der Bar erscheint mir durchaus reizvoll.“

Mya beschloss, auf die Doppeldeutigkeit seiner Worte nicht einzugehen. „Gibt es einen Anlass für eine Party?“

„Wer braucht einen Grund, um zu feiern?“ Brad zuckte die Schultern.

„Das Leben ist eine einzige Party“, gab sie spöttisch zurück.

Kaum merklich lächelte er, dann trat er näher. „Schade, dass wir unterbrochen wurden. Es fing gerade an, interessant zu werden.“

Doch Drews Auftreten hatte Mya auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. „Die Dinge sind außer Kontrolle geraten“, widersprach sie und zwang sich, ihm nicht in die Augen zu sehen. „Du hast mich überrascht.“

„Wow“, sagte Brad nach einer kurzen Pause. „Dann bin ich gespannt, wie du reagieren wirst, wenn du eine Vorwarnung bekommen hast.“

Mya schüttelte den Kopf und wandte sich ab. „Es wird kein zweites Mal geben.“

Doch er hielt sie zurück.

Die Berührung ließ sie aufschauen, noch ehe sie darüber nachgedacht hatte. Beim Blick in seine dunklen Augen loderte sofort das Feuer in ihr wieder auf, doch sie zwang sich, ihm zu widerstehen.

Mya mochte Sex, doch sie bevorzugte ihn in einer festen Beziehung und nicht als One-Night-Stand. Darin war Brad ein Profi, das wusste sie. Doch sie wollte sich nicht in ein Gefühlschaos stürzen, dafür hatte sie viel zu viel zu tun – die Arbeit, das Studium, und außerdem noch essen, trinken, schlafen.

Das Leben hatte es diesem Mann immer viel zu einfach gemacht. Allein schon heute Abend hatte er zweimal bekommen, was er wollte. So leicht würde sie es ihm nicht noch einmal machen. Sie war tatsächlich überrascht gewesen, und ihre Reaktion auf ihn war schlicht auf seine Erfahrung zurückzuführen und darauf, dass sie in der letzten Zeit nicht besonders viele Affären gehabt hatte.

Frust und Verlegenheit machten sich in einem Wutausbruch Luft. „Du hast wirklich geglaubt, ich hätte dir das Foto geschickt, um dich anzumachen, ja?“ In ihrer Stimme lagen Fassungslosigkeit und Spott. „Eine Frau, die in den vergangenen fünf Jahren nicht ein einziges Wort mit dir gewechselt hat?“

„Haben wir jemals miteinander gesprochen?“ Er lachte ihre Anschuldigung einfach weg. „Ich hatte immer eher den Eindruck, Lauren und du seid an mir vorbeistolziert und habt hinter verschlossenen Türen gekichert. Nachdem ich gesehen habe, was für Fotos ihr euch schickt, würde mich brennend interessieren, was ihr tatsächlich in ihrem Zimmer gemacht habt. Seid ihr nicht sogar auf den Schulball zusammen gegangen?“

„Gemeinsam mit Laurens Freund“, berichtigte Mya.

„Oh, eine Dreiecksbeziehung.“ Brads Lachen klang bitter.

„Wenn du dich erinnern magst – sie hatte dich gebeten, mich zu begleiten.“

„Ach ja, stimmt.“ Prüfend sah er sie an.

Im Gegensatz zu ihm hatte May den entwürdigendsten Augenblick jenes Abends nicht vergessen. Brad hatte damals Semesterferien und war mit einer platinblonden Schönheit zu Hause aufgetaucht. Groß und schlank, mit strahlend blauen Augen, Designergarderobe und einem Was-kostet-die-Welt-Auftreten. Mya hatte sie vom ersten Moment an gehasst. Die meiste Zeit hatte sie mit Brad auf dem Sofa gelegen und sich von ihm küssen lassen.

„Du hast eines von Laurens Kleidern getragen“, sagte er langsam.

„Ja.“ Dass er sich gerade an dieses Detail erinnerte, amüsierte sie. Sie hatte sich eines von Laurens unzähligen dezenten Ballkleidern ausgeliehen, weich fallend und rosa. Nicht gerade die Farbe, die sie normalerweise bevorzugte. Kurzerhand hatte sie nach einer Schere gegriffen, dem Kleid einen tiefen Rückenausschnitt verpasst und ihn mit Seidenbändern geschnürt. Damit wirkte es viel romantischer.

Sie hatte gehofft, mit diesem Kleid Aufmerksamkeit zu erregen, endlich einfach dazuzugehören. Akzeptiert zu werden und nicht immer anders zu sein als die anderen. Dass es dafür nicht reicht, einfach seine Kleider zu wechseln, wusste sie damals noch nicht. Die Garderobe ändert nicht den Menschen, der darin steckt.

Bei jenem Schulball war sie sechzehn Jahre alt gewesen und noch ungeküsst. Und sie musste noch zwei weitere Jahre warten, ehe an der Uni einem Studenten diese Ehre zuteilwurde, der unglaublich nett zu ihr gewesen war, bis er bekommen hatte, was er wollte.

An jenem Abend aber hatte sie noch Träume. Jene Träume, in denen das schüchterne Mädchen von dem tollsten Jungen der Schule zum Tanzen aufgefordert und von ihm geküsst wird. Oder von dem umwerfenden Bruder der besten Freundin. Sie war so albern gewesen. Fünf Minuten lang hatte sie sich wie eine Prinzessin gefühlt – genau bis zu dem Augenblick, als Brad sie nicht einmal wahrgenommen hatte. Obwohl sie sich so schön und wundervoll gekleidet fühlte, war es ihr nicht gelungen, seine Aufmerksamkeit zu erringen.

„Du warst zu sehr mit der Blondine beschäftigt, um auf Laurens Bitte auch nur zu antworten“, erklärte Mya trocken.

Das Grübchen in seinem Kinn vertiefte sich. „Allerdings, das stimmt.“

Er war genervt gewesen, dass seine Schwester ihn störte. Mya hatte die blanke Lust in seinen Augen gesehen, das Verlangen, die Zärtlichkeit, mit der er das Mädchen auf seinen Schoß zog – mit einem Arm hatte er sie liebevoll gehalten, mit der anderen Hand ihre Brust gestreichelt. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dieses Mädchen zu sein. Fünf Minuten lang war ihr das nun gelungen. Und es hatte sich besser angefühlt als in ihren geheimsten Träumen.

Sie wappnete sich innerlich gegen ihn. „Das alles spielt keine Rolle mehr. Viel wichtiger ist die Tatsache, was für ein Idiot du bist – da schickt dir eine Frau ein Foto in einem Bikini, und du bist sofort heiß auf sie? Obwohl du sie in den letzten zehn Jahren nicht einmal gesehen hast?“

Noch immer blitzten seine Augen belustigt. „Vor zehn Jahren warst du noch ein Kind.“

„Das macht es nicht besser.“ Sondern eher schlimmer.

„Vielleicht ist dieser Schulball doch nicht ganz so unwichtig.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Kann es sein, dass du für mich geschwärmt hast? Für den großen Bruder deiner besten Freundin?“

Wortlos starrte sie ihn an.

„Denn“, er lehnte sich vor, „da warst du nicht die Einzige.“

Eine Unverschämtheit! Dieser Typ hatte echt Selbstbewusstsein. Dummerweise stimmte, was er sagte. Einige Mädchen hatten sich nur deshalb mit Lauren angefreundet, um an ihn heranzukommen.

Entschlossen schüttelte Mya den Kopf. „Mädchen in dem Alter sind total hormongesteuert, genauso wie die Jungen. Sie suchen sich jemanden, der in greifbarer Nähe ist. Deshalb hatte diese Schwärmerei von Laurens Freundinnen wenig mit deiner vermeintlichen Attraktivität zu tun, sondern vielmehr damit, dass du da warst.“

Ungerührt grinste er. „Wenn du also nicht an mir interessiert warst, an wem denn dann?“

„Ich hatte keine Zeit für Jungs.“

„Jeder hat Zeit für so etwas.“ Er trat näher, seine Stimme war nur noch ein Flüstern. „Von wem hast du geträumt?“

„Von niemandem.“

„Nach außen die kleine Rebellin, und im Herzen die Spießerin.“ Er schüttelte den Kopf.

Mya biss die Zähne zusammen.

„Kein Wunder, dass du so auf mich reagierst – du hast anscheinend viel zu selten Spaß mit Männern.“

Wieder sagte sie nichts, denn er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Es war lange her, dass sie mit einem Mann zusammen gewesen war, nur deshalb war sie schon bei seiner ersten Berührung dahingeschmolzen.

„Hättest du dir gewünscht, ich wäre auf Laurens Bitte eingegangen, dich zum Ball zu begleiten? Ist das der Grund, warum du mich jetzt so niedermachst? Habe ich deinen Jungmädchentraum zerstört?“

Er legte den Finger so sehr in die Wunde, dass es schmerzte. Aber sie würde es nie, niemals zugeben. „Ich bin überzeugt, dass du viele Herzen gebrochen hast, aber nicht meines.“ Mya bemühte sich um einen gelangweilten Tonfall. „Tatsächlich hast du mich niemals mit deinem Charme einwickeln können – ich habe deinen wahren Charakter immer erkannt.“

„Und wie bin ich?“

„Selbstsüchtig, verwöhnt, eingebildet. Unausstehlich.“

„Ist das alles?“ Er hielt einen Moment inne. „Willst du nicht noch erwähnen, wie unattraktiv du mich findest?“

Sehr witzig. „Du bist so von dir überzeugt, das ist einfach unerträglich.“

„Aber du bist trotzdem scharf auf mich.“ Er lachte. „Das kannst du nicht leugnen. Nicht, nachdem du mich so geküsst hast wie eben.“

„Du warst derjenige, der mich geküsst hat“, verbesserte sie ihn und befeuchtete ihre trockenen Lippen mit der Zunge.

„So hat es angefangen, aber nach zwei Sekunden hast du mir fast das Hemd vom Leib gerissen.“

„Ich habe versucht, dich wegzustoßen.“

Der unverschämte Kerl lachte noch lauter. Mya riss sich von ihm los und steuerte auf die Bar zu. Doch sobald sie hinter der Theke stand, war er schon wieder direkt vor ihr – und noch immer sichtlich erheitert.

„Du solltest jetzt gehen“, sagte sie kühl, ohne zu zeigen, wie sehr dieses Lächeln auf sie wirkte. „Ich habe zu tun.“ Damit zog sie ein Küchenbrett hervor und begann, ein paar Limonen in Scheiben zu schneiden.

„Oh nein“, widersprach er. „Ich will dich mehr als je zuvor.“

Dass er sie jemals gewollt hatte, war ihr neu. Und während sie versuchte, nicht daran zu denken, dass er sie aus einer Laune heraus geküsst hatte, wurde ihr deutlich bewusst, dass genau dies den Tatsachen entsprach. Er hatte sich nie für sie interessiert. Der Mann, der keinen Rock ausließ, hatte Mya nicht einmal wahrgenommen, bis er sie nur mit einem Bikini bekleidet auf einem Foto entdeckt hatte. Darauf konnte sie sich nichts einbilden.

Das zeigte einmal mehr, was für ein Typ er war – ihn interessierte nur der kleinste gemeinsame Nenner: nackte Haut.

In gespielter Verzweiflung schüttelte er den Kopf. „Du misstraust meinen edlen Motiven.“

„Dein Ruf eilt dir voraus“, entgegnete sie lässig. „Und alles, was du bisher heute Abend gesagt und getan hast, bestätigt meine schlimmsten Erwartungen.“

„Mya, wirklich, ich brauche dich.“ Seine Miene wurde ernst. „Ich will nicht einfach nur die Bar mieten. Ich möchte, dass du mir zur Verfügung stehst.“

3. KAPITEL

„Ich bin nicht interessiert.“ Mya sagte die Worte immer und immer wieder vor sich hin, doch ihren Körper konnte sie damit nicht überzeugen. Ihr Puls raste, jede Silbe von Brads letztem Satz klang in ihren Ohren nach. Doch ihr Stolz war verletzt. Kaum hatte er ihre Brüste in einem knappen Bikinioberteil gesehen, hatte er sie geküsst – und jetzt brauchte er sie plötzlich? Wofür genau?

„Natürlich bist du das.“ Er zwinkerte. „Ich muss eine Party organisieren, und du bist genau die Richtige, um mir armen Kerl zu helfen. In solchen Dingen bin ich hoffnungslos überfordert.“

Nachdrücklich schüttelte sie den Kopf. „Du bist das Gegenteil von arm und hoffnungslos überfordert. Du brauchst niemanden, am wenigsten mich.“

Er grinste, ganz offensichtlich gefiel es ihm, die Wahrheit zu hören. Doch Mya bemerkte, dass sein Verstand hinter dieser fröhlich-lässigen Miene auf Hochtouren arbeitete. Der Typ war in jeder Hinsicht berechnend. Und nachdem sein Kuss sie vollkommen aus der Bahn geworfen hatte, musste sie sich noch mehr vor ihm hüten als zuvor.

„Lauren hat ihren Abschluss geschafft“, sagte er.

Verwirrt von dem abrupten Themenwechsel, sah Mya ihn an. Wortlos nickte sie. Wenn sie sich nicht so dämlich angestellt hätte, wäre sie ebenfalls längst mit dem Studium fertig.

„Eine Zeit lang sah es so aus, als würde sie nicht einmal die Highschool schaffen, geschweige denn die Uni“, fuhr er fort.

Das stimmte. Als Mya an Laurens Schule gekommen war, hatte die Freundin einen dermaßen schlechten Ruf gehabt, dass sie kurz davor war, die Schule verlassen zu müssen. Das hatte natürlich überhaupt nicht ins Bild der perfekten Familie Davenport gepasst. Sie alle hatten einen erstklassigen Abschluss und machten selbstverständlich Karriere. Von Lauren wurde das Gleiche erwartet.

In Myas Familie dagegen war sie die Einzige, die überhaupt die Schule abgeschlossen hatte. Und jeder erwartete nun, dass sie auch die Erste sein würde, die einen Hochschulabschluss erlangte. Immerhin hatte sie sogar ein Stipendium bekommen. Doch das war längst abgelaufen, und sie zweifelte mittlerweile, dass es ihr jemals zugestanden hatte. Anscheinend hatte Lauren sie nun überflügelt. Noch einmal nickte sie. „Sie hat es allen gezeigt und ihren Abschluss sogar mit Bestnoten gemacht.“

Dann schwiegen sie beide. Unwillkürlich sah Mya ihn an, und plötzlich mussten sie lachen.

„Das ist wirklich eine Ironie des Schicksals, oder?“, meinte Brad und grinste über das ganze Gesicht. „Vor ein paar Jahren ist sie fast von der Schule geflogen, und jetzt wird sie selbst Lehrerin.“

„Sie wird ein Drache, davon bin ich überzeugt.“ Mya versuchte, ein Kichern zurückzuhalten. „Ganz streng. Sie wird es nicht einmal dulden, dass die älteren Schülerinnen sich die Nägel lackieren.“ Dabei hatten Mya und Lauren weit mehr Regeln gebrochen als die, in der Schule keinen Nagellack zu benutzen.

„Ich will diese Party ihr zu Ehren geben. Es ist auch eine Entschuldigung, dass meine Familie ihr so wenig zugetraut hat“, erklärte Brad. „Viele ihrer Kommilitonen gehen nach Weihnachten nach Übersee. Lauren hat so schwer geschuftet.“ Prüfend musterte er sie. „Deshalb hat sie sich eine Überraschung verdient.“

„Du willst sie damit überraschen?“, wiederholte Mya. „Und ich soll sie ablenken?“ Das stellte sie sich spannend vor.

Doch Brad schüttelte den Kopf. „Du sollst die Party organisieren.“

Myas Begeisterung zerplatzte wie ein Luftballon, in den jemand mit einer Nadel gestochen hatte. Aber was hätte sie anderes von ihm erwarten können? Er richtete eine Überraschungsparty für seine Schwester aus, und sie war diejenige, die damit die ganze Arbeit haben würde. Das versetzte ihrem Selbstbewusstsein einen weiteren Schlag – und außerdem hatte sie überhaupt keine Zeit dafür. „Ist das Feiern nicht eher dein Spezialgebiet?“

Darling, ich habe noch nie eine Party geplant. Mein Leben ist eine einzige Party.“ Er ahmte ihren Tonfall nach.

„Ich bitte dich!“

„Wer könnte besser ein Fest für meine Schwester ausrichten als ihre beste Freundin? Ich habe gesagt, ich will dich buchen – du bekommst deine Arbeit also bezahlt.“

Sie wehrte ab. „Auf keinen Fall nehme ich Geld von dir. Ich bin Laurens Freundin!“ Die Vorstellung, von ihm dafür bezahlt zu werden, widerte sie an. Sie hatte nichts dagegen, Geld zu verdienen, aber sie würde sich einen solchen Service nicht ausgerechnet von Brad honorieren lassen.

„Okay, dann engagiere ich eben einen Profi.“ Ungerührt zuckte er die Schultern.

Das brachte sie noch mehr auf. Er war viel zu sehr gewohnt, dass alle nach seiner Pfeife tanzten. „Denkst du wirklich, du wirfst nur ein paar Scheine auf den Tisch, und schon bekommst du die beste Party des Jahres? Lauren würde ganz sicher kein unpersönliches Fest wollen, das von irgendwelchen PR-Damen organisiert wird, die sie nicht einmal kennt.“ Energisch schüttelte Mya den Kopf. „Würde es ihr nicht viel mehr bedeuten, wenn du dich selbst darum kümmerst? Sie hasst Durchschnittlichkeit.“

Lauren wusste das Besondere zu schätzen – das war eine der vielen Gemeinsamkeiten zwischen ihr und Mya.

Brad sah sie skeptisch an. „Du meinst, ich sollte mir Gedanken um Dekoration und Häppchen machen?“

„Warum nicht?“, gab sie zurück.

„Es reizt dich nicht, über eine unbegrenzte Summe verfügen zu dürfen und absolut freie Hand zu haben? Die meisten Frauen könnten da kaum widerstehen.“

„Ich bin nicht wie die meisten Frauen. Und Lauren ebenfalls nicht. Du solltest es selbst organisieren – es ist schließlich dein Fest.“ Sie bedachte ihn mit einem eiskalten Blick. „Oder bist du zu selbstsüchtig, Zeit für deine Schwester aufzubringen?“

Er lachte. „Süße, jeder Mensch auf diesem Planeten ist selbstsüchtig. Wir alle tun genau das, was für uns selbst am vorteilhaftesten ist. Meine Motive sind durchaus eigennützig und haben nicht ausschließlich mit Lauren zu tun. Zum Beispiel muss ich dann kein Dinner mit meinen Eltern ertragen, das sie ganz sicher zu Laurens Ehren veranstalten würden. Und wenn ich die Bar jetzt doch nicht miete, wird dein Chef sauer auf dich sein, und du wirst es an mir auslassen – und auch das will ich ganz egoistisch vermeiden. Macht mich das zu einem schlechten Menschen?“

Als ihr Blick den seinen traf – tiefgründig und dunkel – durchströmte brennende Hitze ihren ganzen Körper. Er wollte also nicht, dass sie schlecht über ihn dachte? Und er machte es, damit sie keinen Ärger mit ihrem Chef bekam? „Nein“, sagte sie zögernd.

„Du musst mir helfen“, versuchte er es sanfter.

Das brachte das Fass zum Überlaufen. „Wir wären nicht in dieser Situation, wenn du mich nicht geküsst hättest“, begann sie. „Du bist schuld an dieser Misere. Und du brauchst mich nicht.“

„Habe ich etwa die Telefonnummern von Laurens Freunden? Nein. Ich kenne nicht einmal die Hälfte ihrer Kommilitonen. Natürlich brauche ich deine Hilfe.“

Wortlos sah sie ihn an.

„Ich denke nur an Lauren. Und du?“, stichelte er.

Seufzend gab sie auf. „Na gut, ich helfe dir. Aber nicht für Geld.“

„Du bist wirklich eine gute Freundin“, neckte er sie.

„Oh ja, das bin ich“, versetzte sie.

„Wir machen alle das, was uns selbst am meisten nützt“, murmelte er kopfschüttelnd. „Du hast nicht zufällig zugestimmt, weil du dann mehr Zeit mit mir verbringen kannst?“

Entrüstet keuchte sie auf. Wie konnte er so die Tatsachen verdrehen? „Keineswegs. Ich tue es für Lauren“, verkündete sie im Brustton der Überzeugung und versuchte, die aufkeimende Vorfreude zu ignorieren, die sie bei dem Gedanken überkam, ihn häufiger sehen zu können. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht gönnen. „Du hältst dich für unwiderstehlich, was?“

„Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass das häufig zutrifft.“

Seine Augen funkelten. Auch wenn er lachte, war sie sicher, dass er genau das meinte, was er sagte. Unverschämt war gar kein Ausdruck dafür. Der Kerl brauchte einen Dämpfer. „Nun, in diesem Fall nicht.“

„Ach nein?“ Er ließ sich die Laune nicht verderben. „Also errötest du nur aus purem Ärger? Dann musst du dir ja auch keine Gedanken machen. Wir können ganz ungestört Laurens Party organisieren, weil du mir problemlos widerstehen kannst.“

Würde ihr das gelingen? Eine Sekunde lang schwankte Mya, doch dann erwachte ihr Kampfgeist. Selbstverständlich! „Völlig problemlos.“

Er beugte sich vor. „Schade, dass ich dich in den vergangenen Jahren nicht häufiger gesehen habe.“

„Vielleicht hättest du einfach öfter auf Laurens Geburtstagsfeiern auftauchen sollen.“

Getroffen zuckte er zusammen. „Ich war in Übersee.“

Sie wusste, dass er im Ausland studiert und Berufserfahrung gesammelt hatte, ehe er hier seine Kanzlei eröffnet hatte. „Wie praktisch. Die Arbeit geht immer vor, nicht wahr? Das hast du von deinem Vater gelernt.“

„Was willst du damit sagen?“

„Hat er nicht auch immer Arbeit vorgeschoben, wenn es für ihn bequemer war? Er verdient Millionen und kauft damit alles, was von ihm erwartet wird.“

Das amüsierte Funkeln in Brad Augen erlosch. „Kann es sein, dass du dir Vorurteile über mich gebildet hast?“

Mya gab zu, dass sie zu weit gegangen war. „Tut mir leid, das war unter der Gürtellinie. Deine Eltern waren immer sehr zuvorkommend zu mir“, versicherte sie, beschämt über ihre Unhöflichkeit.

Doch er lachte laut auf, der Schalk war in seine Augen zurückgekehrt. „Zuvorkommend?“

Vermutlich erinnerte er sich, wie kühl seine Eltern ihr stets begegnet waren. „Zumindest haben sie mich nicht aus ihrem Haus verbannt.“ Auch wenn sie es am liebsten getan hätten.

„Mach dir keine Gedanken mehr darüber. Ich weiß ebenso gut wie du, wie meine Eltern sich benommen haben.“

Brad hatte sein Elternhaus verlassen, sobald er konnte. Mya dagegen hatte jeden Nachmittag dort verbracht. Lauren und sie hatten sich in Laurens großes Zimmer verzogen, gekichert und geschwatzt und die frostige Atmosphäre im Haus einfach ignoriert. Den schönen Schein der perfekten Familie. „Aber Lauren war diejenige, die immer zu spüren bekam, dass sie die Erwartungen nicht erfüllte.“

„Meinst du, ich nicht?“

Mya zuckte die Achseln. „Du bist immerhin Anwalt geworden.“

„Du weißt genau, dass mein Vater und ich völlig unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Und ich arbeite nicht in seiner Firma.“

Ungerührt nahm sie ein Glas und polierte es. Das bedeutete gar nichts.

„Alle Anwälte sind gleich, oder was?“ Wütend schnaubte er. „Ich habe nichts mit ihm gemein. Ich arbeite mit Kindern.“

Das war ihr bekannt, aber sie wollte sich davon jetzt nicht beeindrucken lassen. „Meinst du etwa, nur weil du der heldenhafte Fürsprecher für Kinder bist, rechtfertigt das dein Verhalten als Schürzenjäger?“ Denn genau das war er. Ebenso wie sein Vater.

„Etwa nicht?“

Er leugnete es nicht einmal. „Glaubst du das wirklich? Anscheinend engagierst du dich tatsächlich genau aus diesem Grund für Kinder“, sagte sie. „Um bei den Damen zu punkten.“

Er lachte laut auf, und sie konnte gar nicht anders, als in diesen von Herzen kommenden Heiterkeitsausbruch einzustimmen.

„Das ist ein interessanter Aspekt. So habe ich noch nie darüber nachgedacht“, sagte er schließlich. „Aber wenn es mir tatsächlich Punkte bei den Damen einbringt, habe ich vielleicht endlich mal etwas Nützliches in meinem Leben gemacht. Ist es eigentlich nützlich, Alkohol für Junggesellen anzuzünden?“

Sie zuckte unbehaglich zusammen. In der Bar zu arbeiten, war für sie nur Mittel zum Zweck. Doch es gelang ihr, lässig zu reagieren. „Menschen bei der Entspannung zu helfen, ist ganz sicher sinnvoll.“

Misstrauisch zog er die Augenbrauen hoch. „Ich bin mir nicht sicher, ob du tatsächlich eine Begabung dafür hast, Männern beim Entspannen zu helfen.“

Als sie seinen Blick erwiderte, spürte sie erneut die extreme Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte.

„Studierst du eigentlich noch, oder bist du fertig?“, brach er schließlich das Schweigen, das sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Dabei schaute er sie nicht an, sondern spielte mit den Postkarten, die in einem Ständer auf der Theke standen.

„Ich studiere in diesem Semester in Teilzeit.“

„Und was?“

„Wirtschaft und Jura.“

„Wirtschaft und Jura?“, wiederholte er. „Dann wirst du ja ebenso ein Kapitalist wie mein Vater und ich.“ Er lachte, und sie nahm es ihm nicht übel. Schließlich hatte sie sich selbst gerade über seinen Vater ausgelassen. „Und, macht es dir Spaß?“, erkundigte er sich.

„Natürlich“, erwiderte sie steif.

„Und was hast du danach vor?“

„Ich will einen Job in einer der fünf besten Firmen, das ist doch klar.“

„Was ist dein Spezialgebiet?“

„Körperschaften.“

„Du meinst, Banken und so was? Erbsenzähler? Du willst zu den Leuten gehören, die Firmen aufkaufen und dabei in die eigene Tasche wirtschaften?“

„Ich weiß nicht, was falsch daran sein soll, für eine Arbeit angemessen bezahlt zu werden.“ Mya wandte sich ab, um sich wieder um die Gäste zu kümmern, die sie schon zu lange vernachlässigt hatte. Ihr Wunsch, erfolgreich zu sein, war nichts, was sie mit einem Sohn reicher Eltern besprechen wollte. Sie brauchte Geld – nicht etwa für einen riesigen Flachbildschirm, ein Haus mit Pool oder luxuriöse Fernreisen. Ja, sie wollte ein Haus kaufen, aber nicht für sich, sondern für ihre Eltern.

Sie war sich Brads Blickes bewusst, der noch immer auf ihrem Gesicht ruhte, während er an einem alkoholfreien Drink nippte. Als sie zu ihm hinübersah, bemerkte sie die Anstrengung in seinen Augen. Konnte es sein, dass der unwiderstehliche Playboy einfach müde war?

Doch er blieb, selbst als die Bar sich leerte und die Musik nur noch leise im Hintergrund spielte. In zehn Minuten würden sie erbarmungslos das Licht andrehen, um auch die letzten Nachteulen hinauszukomplimentieren. Mya bemerkte, dass Brad sie noch immer beobachtete, und ihre Bewegungen wurden fahrig. Sobald sie an den Kuss dachte, wurde ihr heiß. Als er ihr bedeutete, zu ihm zu kommen, konnte sie nicht widerstehen.

„Ich denke gerade darüber nach, welche Getränke wir zu Laurens Party anbieten sollten“, begann er. „Es wäre schön, nicht nur die üblichen Drinks zu haben, sondern auch etwas Besonderes.“

Das also war der Grund, aus dem er noch immer hier saß? Er plante die Feier? Er beobachtete sie gar nicht heimlich?

„Da siehst du es“, stellte Mya mit heiterer Miene fest und verbarg ihre Enttäuschung. „Du wirst eine brillante Party ausrichten, dafür brauchst du mich gar nicht.“

„Ohne deine Erfahrung geht es nicht“, widersprach er. „Ich kann keine Getränke flambieren.“

Nein, aber er konnte ganz andere Dinge zum Brennen bringen, einzig und allein mit einem Blick. Mya riss sich zusammen und konzentrierte sich auf die Arbeit. „Wir könnten einen Cocktail erfinden, der genau zu Lauren passt.“

„Cocktails sind eine Spezialität dieser Bar, nicht wahr? Ja, schlag einen vor und denk dir einen spritzigen Namen dafür aus. Dann schreiben wir ihn ganz stilecht auf die Tafel.“ Die Idee gefiel ihm. „Dazu ein Profi-Barmixer, dem die Gäste zusehen können. Und der natürlich auch mit Feuer umzugehen versteht.“

„Und mit Eis“, ergänzte sie und füllte Eiswürfel in ein Glas. Am liebsten hätte sie sich selbst damit abgekühlt. Warum war ihr nur so heiß? Vielleicht hatte sie sich eine Erkältung eingefangen?

„Aus welchen Zutaten würdest du einen Cocktail für Lauren mischen?“, wollte er wissen. „Wie ist sie?“

Ernsthaft dachte Mya darüber nach. „Eine klassische Basis mit einer überraschenden Note. Eine Zusammenstellung, die niemand erwartet.“

Sie wandte sich von ihm ab und ließ den Blick über die Reihen der Flaschen wandern. Dann wählte sie eine Flasche aus und schenkte daraus ein. „Laurens Cocktail müsste aus mehreren Schichten bestehen“, überlegte sie weiter. Vorsichtig beugte sie sich vor und goss etwas auf die erste Flüssigkeit, ohne dass sich die beiden Sorten vermischten. „Unerwartet, aber köstlich.“ Sie lächelte zufrieden und fügte noch ein paar Tropfen aus anderen Flaschen dazu. Dann richtete sie sich auf und sah Brad erwartungsvoll an.

Wortlos erwiderte er ihren Blick.

„Möchtest du probieren?“, brach sie schließlich das Schweigen.

Er betrachtete den Drink, dessen unterste Schicht blau schimmerte, dann folgte eine rote und letztendlich eine sonnengelbe Ebene. „Nach dir“, sagte er. „Sieht ein bisschen aus wie Gift. Ich ahne nicht einmal, was alles drin ist.“

„Ich trinke nie während der Arbeit.“ Sie schenkte ihm ihr verführerischstes Lächeln. „Traust du dich nicht?“

„Versuch nicht, mich zu überlisten“, warnte er sie leise. Doch dann griff er nach dem Glas und nahm einen kleinen Schluck. Der Drink war scharf, und Brad schnappte nach Luft, nachdem er das Glas abgesetzt hatte. „Erstaunlich gut“, gab er zu.

„Ja, nicht wahr?“, erwiderte Mya selbstzufrieden. „Genau wie Lauren.“

Er grinste zustimmend. „Und, Schlaumeier, welchen Cocktail würdest du für mich mixen?“

Das war einfach. Mya griff nach einer Flasche und stellte sie auf die Theke.

Entgeistert starrte er auf das Etikett. „Du vergleichst mich mit einem langweiligen alten Malt Whisky?“

„Er ist gut so, wie er ist. Auf seine Art überwältigend.“

„Da liegst du falsch. Es gibt einen anderen Drink, der mir ähnlicher ist als ein Whisky.“

„Und welcher?“

„Tequila. Extrem stark, mit ein bisschen Salz und etwas Fruchtigem, zum Beispiel deine Limonen.“

Sie verdrehte die Augen.

„Und was bist du?“ Das Spiel begann, ihm Spaß zu machen. „Brandy? Wodka? Gin?“

„Nichts davon. Und ich habe auch keine Zeit mehr.“

„Lass uns morgen zum Lunch treffen, dann können wir noch ein paar Pläne für die Party schmieden.“

Sie hätte zustimmen sollen, die Party allein zu organisieren. Warum nur hatte sie geglaubt, ihn einbinden zu müssen? „Ich habe morgen Vorlesungen.“ Für ihn würde sie die nächsten Jahre täglich Vorlesungen haben.

„Dann zum Frühstück.“

Energisch schüttelte sie den Kopf. „Da muss ich arbeiten.“

„Hat die Bar rund um die Uhr geöffnet?“ Fragend zog er die Brauen in die Höhe.

„Wenn es in meinen Vorlesungsplan passt, arbeite ich morgens und an einigen Nachmittagen in einem Café.“

„Und abends dann noch hier in der Bar?“

Sie nickte und sah, wie er die Stirn runzelte. Natürlich konnte er das nicht verstehen, aber sie musste ihren Lebensunterhalt verdienen.

„Warum machst du kein Praxissemester?“

Ohne zu antworten, wandte sie sich um und stellte die Flaschen zurück ins Regal. „Ich will erst mein Studium beenden, und außerdem – das kannst du glauben oder nicht – verdiene ich in der Bar mehr.“

„Sind die Trinkgelder so gut?“

„Verdammt gut.“ Sie spülte sich die Hände ab und wischte über die Theke.

„Wenn du das Bikinioberteil von dem Foto anziehen würdest, bekämst du sicher noch mehr Trinkgeld“, erwiderte er. „Was wir für die Party auf jeden Fall brauchen, sind schickere Outfits für die Bedienungen. Wenn man eure brave Kleidung sieht, würde man nicht im Traum darauf kommen, was für sexy Unterwäsche ihr tragt.“

Mya spürte, wie die Schamesröte heiß in ihre Wangen stieg. Warum nur hatte sie dieses Foto gemacht? Er würde sie mit Genuss immer wieder daran erinnern. „Es ist schlicht, praktisch und seriös“, verteidigte sie ihr Outfit.

„Es ist langweilig und bringt deine Schönheit nicht genug zur Geltung“, stellte Brad fest. „Nicht so wie die roten Dessous, die du drunter trägst.“

„Ich trage sie nicht“, widersprach sie nachdrücklich.

„Du hast sie ausgezogen?“ Mit gespieltem Entsetzen sah er sie an.

„Es waren keine Dessous, sondern ein Bikini“, erklärte sie, um Fassung bemüht. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. „Warum sind Männer nur so scharf auf Spitzenunterwäsche?“, dachte sie laut nach. „Wisst ihr nicht, dass die Dessous nichts darüber aussagen, wie weit eine Frau gehen wird?“

„Willst du damit sagen, du würdest weiter gehen, als dein langweiliger Sport-BH vermuten lässt?“

Der Typ war unerträglich. Doch er hatte es geschafft – sie lachte lauthals. Okay, sie würde sich auf einen Flirt einlassen. Mit einem geheimnisvollen Gesichtsausdruck nickte sie. „Ich trage definitiv keine Spitze.“

„Und warum nicht?“ Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel.

„Ich habe keinen Freund, der mir welche schenken würde“, gab sie neckisch zurück und stolzierte mit einem aufreizenden Hüftschwung auf ihren High Heels davon.

„Du würdest doch niemandem erlauben, dir verspielte Dessous zu kaufen“, rief er ihr nach. „Dafür bist du viel zu unabhängig.“

Ganz richtig. Interessant, dass er das verstand. Doch er sollte nicht das letzte Wort haben. „Tatsächlich ist Spitzenwäsche viel zu unbequem.“

„Ach ja?“ Er ließ den Blick über ihren Körper wandern.

„Keine Frau kann sie länger als fünf Minuten tragen.“

„In meiner Gegenwart müsste das auch keine Frau.“

Sie verzichtete auf eine Antwort und schenkte ihm stattdessen ein aufreizendes Lachen. „Meine Haut ist sehr sensibel, ich vertrage keine Spitze.“ Amüsiert betrachtete sie sein Mienenspiel. Wurde er etwa rot? Es gefiel ihr, dass sie ihn verunsichern konnte.

„Wie sensibel?“ Er ging ein paar Schritte an der Bar entlang, bis er wieder mit ihr auf einer Höhe war. „Zu empfindlich, um berührt zu werden?“

Jetzt erkannte sie, dass seine Röte keine Scham war, sondern Begehren. Sofort stand sie in Flammen. „Auf jeden Fall.“

„Wirklich?“ Der Rotton wurde dunkler. „An welchen Stellen denn besonders?“

Jetzt konnte ihre Gesichtsfarbe es mit seiner aufnehmen, dennoch hielt sie seinem Blick stand und sah den neckenden und herausfordernden Ausdruck in seinen Augen. Seine Worte ließen ihr Innerstes vibrieren. Sie hatte nicht erwartet, dass das Gespräch eine solche Wendung nehmen würde, sondern ihn einfach nur aufziehen wollen. Jetzt aber hatte er es geschafft, dass ihre Haut tatsächlich ausgesprochen sensibel reagierte und sie sich fühlte wie in einem lichterloh brennenden Feuer.

„Das muss schwer für dich sein“, fuhr er sanft fort. „Vermutlich musst du dich jeder Berührung entziehen, auch wenn es dir das Herz zerreißt.“ Nachdenklich schaute er sie an. „So wie du dich eben auch ganz konsequent von mir zurückgezogen hast.“

In ihr bebte ein solches Verlangen, dass sie nicht einmal antworten konnte.

„Vielleicht brauchst du ein bisschen mehr praktische Erfahrung.“

Entschlossen schüttelte sie den Kopf. „Ich bin keineswegs unerfahren.“ Und sie wollte ganz sicher keine Erfahrungen mit ihm machen.

Ungläubig lächelte er. „Ach wirklich?“

Zugegeben, sie war sicherlich nicht so mit allen Wassern gewaschen wie er. Dennoch hob sie selbstbewusst den Kopf. „Ich hatte einige Freunde.“ Ein paar Milchbubis.

„Gut. Aber du warst noch nie mit mir zusammen.“

„Bist du so toll?“, gab sie zurück und schaffte es sogar, skeptisch zu klingen, obwohl ihre Hormone verrücktspielten und schrien: Ja, er ist so toll!

Sein Gesicht sprach Bände. „Warte ab und lass dich überraschen.“

„Du bist unausstehlich.“ Sie gewann ihre Fassung wieder und war entschlossener denn je, sich von ihm nicht um den Finger wickeln zu lassen. „Warum sollte ich mir wünschen, mit einem Kerl Sex zu haben, der schon jede andere Frau der Stadt in seinem Bett hatte?“

„Nicht jede“, protestierte er. „Außerdem – was ist schlimm daran, die Liebe zu teilen? Wenn man zu lange Sex mit einer Frau hat, kommt sie auf seltsame Ideen. Deshalb ist es sicherer, sich auf mehrere Frauen zu konzentrieren.“

„Ja, sehr sicher.“ Sie verdrehte die Augen. Er leugnete es nicht einmal, kein Mann für eine feste Beziehung zu sein. Brad Davenport war ein echter Playboy.

Er streckte die Hand über die Theke und ließ seine Finger langsam über ihren Arm gleiten. Jeder Millimeter ihrer Haut schien unter Strom zu stehen. Sie wusste, dass er es bemerkte. Und deshalb versuchte sie gar nicht erst, es zu überspielen.

„Das ist nicht mehr als reine Lust.“ Abrupt wandte sie sich ab und nahm Eiswürfel aus dem Kühlfach.

„Na und?“, hörte sie ihn ruhig sagen. „Probieren wir es aus.“

„Selbst wenn die Chemie zwischen uns stimmt – ich bin mir nicht sicher, dass ich deine Selbstgefälligkeit noch weiter aufblähen möchte, indem ich Ja sage.“ Dieser Typ schaffte es wirklich, sie mit einem Blick dahinschmelzen zu lassen.

„Wenn du es nicht tust, wirst du es vielleicht bereuen“, gab er zurück.

„Vielleicht bereue ich es auch, wenn ich es tue.“

„Tja, das ist das Risiko“, erwiderte er lachend. „Lass uns einfach den Moment genießen.“

„Den Moment?“ Sie unterdrückte die Lust, die allein sein Lachen in ihr auslöste. „Was soll das hier werden?“

„Vertrau mir. Ich passe auf dich auf.“

„Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst“, entgegnete sie beleidigt.

„Wirklich nicht?“

Mit schmalen Augen beobachtete Mya, wie er näher kam. Wollte er sie genauso wie sie ihn? Oder verzehrte nur sie sich nach ihm, während ihn die Situation kaltließ?

„Vielleicht brauchst du niemanden. Aber du wirst dich an diesen Kuss erinnern, das verspreche ich dir.“

Energisch schüttelte sie den Kopf, doch als sie den Mund öffnen wollte, um Brad zu widersprechen, legte er sanft seinen Finger auf ihre Lippen.

„Du kannst es nicht verbergen. Ich sehe es in deinen Augen. Und ich empfinde genauso“, sagte er schlicht. „Lass mich dich noch einmal küssen.“

„Brad …“

Er straffte seine Schultern. „Ich akzeptiere dein Nein, für den Augenblick. Aber leugne nicht, dass da etwas zwischen uns ist.“

„Meine Güte, ich habe länger niemanden mehr geküsst“, erklärte sie leichthin. „Und deshalb habe ich vielleicht ein bisschen überreagiert.“

Unbeirrt schüttelte er den Kopf. „Es hat dich genauso mitgerissen wie mich. Du bist jemand, für den im Leben ‚alles oder nichts‘ gilt. Aber du hast Angst, und deshalb entscheidest du dich für das nichts. Ich dagegen will alles.“

„Hast du es jemals mit nichts probiert?“

„Ich bin gerade dabei.“

„Tatsächlich.“ Es war keine Frage, sondern nur ungläubiges Erstaunen. „Seit fast zwei Stunden!“

„Genau“, sagte er, und sein Tonfall verriet, dass ihm das keineswegs gefiel.

Mya kicherte und griff nach seinem Handgelenk, als wolle sie seinen Puls fühlen. „Und wie kommst du damit zurecht?“, erkundigte sie sich gespielt besorgt.

„Mehr schlecht als recht.“ Er legte seine Hand auf ihre. „Aber ich bin einigermaßen zufrieden.“

„Einigermaßen?“, neckte sie ihn. Dann lehnte sie sich über die Theke. „Du solltest dich nicht zu sehr verausgaben“, riet sie ihm. „Sonst bist du nachher enttäuscht.“

„Welcher Höhepunkt war jemals enttäuschend?“

Nur mit Mühe schaffte sie es, nicht zu erröten. „Ist das alles, was für dich zählt? Der kurze Genuss?“

„Ich finde es wunderbar, ja“, stimmte er unbekümmert zu, ehe er ihre Hand nahm und an sein Herz legte. „Warum soll ich es nicht zugeben? Ich stehe auf dich.“ Kurz zögerte er. „Jetzt sei du auch ehrlich zu mir.“

Unter ihrer Hand spürte sie seinen starken, ruhigen Herzschlag. Was sollte sie sagen? Natürlich hatte sie Lust auf großartigen Sex mit ihm, aber sie fürchtete sich vor der Zeit danach. Abrupt schloss sie die Finger zur Faust und zog sie zurück. „Ich stehe nicht vor Gericht.“

Autor

Natalie Anderson
Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an...
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Jackie Braun
Nach ihrem Studium an der Central Michigan Universität arbeitete Jackie Braun knapp 17 Jahre lang als Journalistin. Regelmäßig wurden dabei ihre Artikel mit Preisen ausgezeichnet. 1999 verkaufte sie schließlich ihr erstes Buch ‚Lügen haben hübsche Beine‘ an den amerikanischen Verlag Silhouette, der es im darauf folgenden Jahr veröffentlichte. Der Roman...
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Anne Oliver
Anne Oliver wurde in Adelaide in Süd Australien geboren und ist dort immer noch heimisch. Sie hat zwei erwachsene Kinder und einen Abschluss in Naturwissenschaften. Seit annähernd 30 Jahren arbeitet sie im Bereich der früh kindlichen Bildung.
Anne begann 1998 mit dem Schreiben und ist Mitglied der Romance Writers of...
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