Ein Prinz zu Weihnachten

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„Ein echter Prinz!“ Für Kristins süße Nichte Sonia wird ein Märchen wahr, als sie kurz vor Weihnachten ein Treffen mit Prinz Eric gewinnt. Und auch Kristin fühlt sich wie verzaubert – und träumt bei einem zärtlichen Kuss heimlich vom Happy End am Hof des Prinzen …


  • Erscheinungstag 26.10.2021
  • ISBN / Artikelnummer 9783751503426
  • Seitenanzahl 149
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

„Eric? Verzeihst du mir, dass ich dich noch so spät anrufe?“

„Maren?“

Eric Thorvaldsen, fünfunddreißig Jahre alt und Fünfter in der Thronfolge der Frijanischen Krone, saß senkrecht im Bett. Sein schwarzer Labrador Thor, der am Fußende seines Bettes lag, hob nur kurz den Kopf und legte ihn dann wieder nieder. Ein kurzer Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es vier Uhr morgens war.

„Na, hast du mich schon zum Onkel gemacht?“

Seine Schwester erwartete ihr erstes Kind.

„Nein, noch nicht, Bruderherz. Ich hatte Wehen, und Stien hat mich ins Krankenhaus gebracht, aber es hat wieder aufgehört. Wie auch immer, so oder so wird unser Baby zu früh kommen. Aber der Arzt hofft, dass ich noch eine Woche durchhalte; auf jeden Fall hat er mich dazu verdonnert, ruhig zu liegen.“

„Noch vier Tage, und dann ist Weihnachten!“

„Ja, das wäre doch was, nicht wahr, wenn unser Baby am schönsten Tag des Jahres auf die Welt kommen würde?“

Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte, tat Eric sein künftiger Neffe jetzt schon leid. Gab es etwas Schlimmeres als seinen Geburtstag an einem Feiertag zu begehen? Den Gedanken behielt er allerdings lieber für sich. „Wann auch immer es auf die Welt kommt, es wird ein wundervoller Tag.“

„Ich weiß, ich kann es kaum noch erwarten. Wie auch immer, jetzt, da ich quasi ans Bett gefesselt bin, muss ich dich um einen Gefallen bitten. Und bitte sag nicht Nein, bevor du gehört hast, worum es geht. Es ist wirklich wichtig!“

Für Erics mitfühlende Schwester war alles wichtig – sie war Schirmherrin Dutzender wohltätiger Vereine und Stiftungen, die sich um Obdachlose, Waisen, Kranke, Alte, misshandelte Tiere und noch vieles mehr kümmerten. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

„Ich hätte ja Knute oder Mutter gefragt“, fuhr Maren fort, „aber Knute nimmt an diesem Wirtschaftskongress in Hamburg teil und kommt wohl nicht vor nächster Woche zurück. Und Mutter ist gleich mit ihm mitgefahren, um ein bisschen einkaufen zu gehen. Also kommst nur noch du infrage.“

Seit ihr Vater letztes Jahr einem schweren Herzinfarkt erlegen war, war Knute König des Landes. Da Maren seinen Bruder erwähnte, ahnte Eric schon, dass dieser „Gefallen“ offizieller Natur sein musste – und „offiziell“ waren grundsätzlich Dinge, um die er, wann immer es ging, einen weiten Bogen machte.

„Eric? Ich weiß, dass du gerade zusammenzuckst.“

Er musste schmunzeln. „Bin ich so schlimm?“

„Nein, noch viel schlimmer! Im Ernst, es ist wirklich wichtig, und wenn du nicht kannst, muss ich es eben riskieren, mein Baby früher als geplant auf die Welt zu bringen und mich selbst darum kümmern.“

Er schmunzelte. „Fantastisch – jetzt hast du mich an einen Punkt gebracht, an dem ich kaum Nein sagen kann, nicht wahr?“

„Ich liebe dich, Bruderherz.“

„Ich dich auch, mein erpresserisches Schwesterherz.“

Abgesehen davon, dass Maren ein Jahr älter war, waren sie wie Zwillinge. Knute war sieben Jahre älter. Gott sei Dank stellte er seine königlichen Pflichten nie infrage. Dadurch dass Knute zwei Söhne hatte, die jetzt schon auf ihre Zukunft vorbereitet wurden – für den Fall, dass ihm irgendetwas zustoßen sollte –, gefolgt von Maren und ihrem erwarteten Baby, die Nummer drei und vier der Thronfolge belegten, nahm Eric Platz fünf ein. Eine Tatsache, die ihn ungemein freute, da er sich fast zu hundert Prozent sicher sein konnte, niemals regieren zu müssen. Gleichzeitig hatte sie ihm die Freiheit beschert, seinen Beruf als Ozeanograf ausüben zu können.

„Muss ich in den Palast kommen?“ Thorsvik lag nur ungefähr eine halbe Stunde von seinem Haus entfernt.

„Nein, du kannst direkt in Brobak bleiben.“

„Das ist schon mal ein Vorteil.“

Wenn er nicht gerade in der Stadt arbeitete oder an ozeanografischen Seminaren rund um den Globus teilnahm, bevorzugte er es, die wenige Freizeit, die er hatte, in seinem Haus zu verbringen, das in einem kleinen Dorf südlich Oslos lag. Ganz oben von einem Steilhang, weitab von den nächsten Nachbarn, konnte er auf die Hauptstadt hinabblicken und sich wieder frisch und jung fühlen.

„Ich werde jemanden vom Palast bitten, dir gleich am Morgen deine Gardeuniform zu bringen.“

Eric runzelte die Stirn. Seit dem Familienfoto, das während Knutes Krönungszeremonie aufgenommen worden war, hatte er keine offizielle Kleidung mehr anlegen müssen.

„Das gehört also morgen dazu?“

„Ja, aber lass mich das erklären. Vor einem Jahr hat sich der Chocolate Barn am Marktplatz dazu entschlossen, sein Angebot an Weihnachtsexportwaren auszuweiten und eine neue heiße Schokolade anzubieten. Statt den üblichen traditionellen Gnom auf der Packung abzudrucken, haben sie einen Wettbewerb durchgeführt, um ein passendes kleines frijanisches Mädchen zu finden, das sie auf der Dose abbilden können. Sie hoffen, dass sie überall auf der Welt einen Wiedererkennungswert haben wird. Ein kleines Mädchen aus Amerika mit frijanischen Wurzeln hat den Wettbewerb gewonnen, und der Preis ist eine vorweihnachtliche Reise nach Frija zusammen mit ihren Eltern und …“

„… und, lass mich raten, der Höhepunkt des Ganzen ist ein Treffen mit Prinzessin Maren im Chocolate Barn, wo sie dann gleich eine Jahresration an Schokolade mitnehmen darf“, unterbrach sie Eric.

„So was in der Art“, murmelte Maren. „Sie haben mich vor einem Jahr gefragt, ob ich das machen könnte, und ich habe natürlich zugesagt. Sie wird um 14 Uhr dort sein, um dich zu treffen.“

„Hast du schon jemals irgendjemandem eine Bitte abgeschlagen?“

„Du weißt doch, wann immer es um einen wohltätigen Zweck geht, sage ich nicht Nein. Der Chocolate Barn wird einen Teil der Umsätze dieses neuen Produkts an meine Tierschutzorganisation spenden.“

„Ja, aber ich bin mir sicher, dass der Inhaber und auch die Eltern des Mädchens Verständnis dafür haben, wenn sie erfahren, dass du ein Baby erwartest.“

„Natürlich würden sie das. Aber wir sprechen hier von einem kleinen Mädchen. Eine süße Sechsjährige, die immer noch an Märchenprinzessinnen und Schlösser und Zauberei glaubt. Ich bin mir sicher, dass sie den morgigen Tag kaum erwarten kann.“

Eric gab einen resignierten Laut von sich, der halb nach Lachen und halb nach Seufzen klang. „Ich bin wohl kaum ein passender Ersatz, Maren.“

„Im Gegenteil, du bist perfekt! Und mit deiner Uniform siehst du aus wie Prince Charming, der gleich den Thron besteigen wird. Sie wird sich auf der Stelle in dich verlieben und völlig vergessen, dass sie eigentlich mich treffen wollte. Der Hoffotograf wird auch da sein und ein paar Erinnerungsfotos von euch beiden schießen – und danach kannst du deinen Urlaub genießen.“

„Das klingt gut. Ich muss bis Januar nicht mehr arbeiten und wollte morgen mit Bea einen Tag zum Skifahren nach Kvitfjell fliegen.“

„Das freut mich. Ich habe aus verlässlicher Quelle erfahren, dass sie sehr in dich verliebt ist.“

„Die Presse behauptet alles Mögliche, Maren. Wir hatten viel Spaß miteinander, aber interpretiere da nur nicht zu viel hinein.“

„Ich habe Fotos von euch beiden in der Zeitung gesehen. Sie ist sehr hübsch und – wie man hört – auch intelligent. Mit einer solchen Frau könntest du nichts falsch machen.“

„Da hast du recht.“

„Vielleicht bringst du sie mal in den Palast, wenn ihr wieder zurück seid, sodass wir sie mal kennenlernen können?“

„Mal sehen …“

„Eric …“, rief seine Schwester in gespielter Verzweiflung.

„Ist ja gut, falls ich mich bis dahin in sie verliebt haben sollte, mache ich euch miteinander bekannt.“

Maren stöhnte ergeben.

„Ich will keinen Fehler machen, Maren.“

Seit einigen Jahren schon nannten ihn die Paparazzi den größten Playboy Europas. Eine Lüge, die sie immer wieder benutzten, um den Verkauf ihrer Blätter anzukurbeln, aber Eric weigerte sich, sich darüber aufzuregen.

Nach einer kleinen Pause sagte Maren leise: „Ich würde nicht wollen, dass das passiert – dass du einen Fehler machst, meine ich.“

Eric konnte sich immer auf die Liebe seiner Schwester verlassen.

Im Gegensatz zu Knute und Maren, die beide Partner von adliger Abstammung geheiratet hatten für den Fall, dass entweder einer von ihnen oder ihre Kinder regieren müssten, stand es Eric frei, eine Frau seiner Wahl zu heiraten – auch eine Bürgerliche. Das war Teil der Abmachung mit seinem Vater gewesen, bevor dieser gestorben war.

Merkwürdigerweise hatte die Tatsache, dass er, wie jeder Bürgerliche auch, die Frau heiraten durfte, die er wollte, Eric nur noch zögerlicher gemacht, was das Thema Ehe betraf. Er bevorzugte es, gleich beim ersten Mal die richtige Frau zu heiraten und nicht eines Tages vor einer Scheidung zu stehen.

Noch vor einigen Tagen hatte ihm sein bester Freund Olav, der erst kürzlich geheiratet hatte, etwas in der Art gesagt, dass die Ehe auf eine furchtbar lange Zeit angelegt sei und man es sich besser gründlich überlegte, bevor man den entscheidenden Schritt tat.

Zum ersten Mal hatte Eric nicht genau einschätzen können, ob sich sein ältester Freund aus Kindertagen nur einen Scherz erlaubt hatte oder nicht. Seit dieser Aussage hatte Eric den leisen Verdacht, dass Olavs Ehe bereits jetzt in Schwierigkeiten steckte. Und das machte ihm Angst.

„Sei wegen morgen ganz beruhigt. Ich werde mein Bestes geben, um dich zu vertreten. Alles, was du tun musst, ist, auf dich und das Baby aufzupassen.“

„Danke, Eric, du bist der Beste.“

Nein, war er nicht. Knute wäre ohne zu zögern für sie eingesprungen. Alles zum Wohl Frijas. Ihr Bruder hatte einen edlen Charakter, und dafür bewunderte und liebte ihn Eric.

Um sein schlechtes Gewissen in Bezug auf seine Abneigung gegenüber königlichen Verpflichtungen wieder wettzumachen, erwiderte er: „Bevor ich zu meinem Skiurlaub aufbreche, lasse ich dich wissen, wie der Tag gelaufen ist.“

„Das würde mich freuen. Und versprich mir, dass du dir kein Bein brichst, sonst ist dein restlicher Urlaub ruiniert.“

„Das habe ich ganz sicher nicht vor.“

„Sogar ein so erfahrener Skifahrer wie du kann mal einen Unfall haben, Eric. Sei einfach nur vorsichtig. Du weißt, wie sehr sich Mutter darauf freut, uns alle zusammen Weihnachten zu sehen.“

Eric war sich dessen bewusst, dass seine Mutter immer noch trauerte und ihre Familie um sich brauchte. Knute hatte die Idee gehabt, sie nach Deutschland mitzunehmen, wo sie hoffentlich keine Zeit zum Grübeln hatte. Und Gott sei Dank würde Maren ihr bald ein Enkelkind schenken, um das sie sich liebevoll kümmern konnte.

„Mach dir keine Sorgen. Ich bin nur für ein paar Tage weg. Befolge du einfach das, was dir der Arzt gesagt hat, Maren. Gute Nacht.“

„Halt mal einen Augenblick still, meine Süße.“

Ein paar Haarklammern stellten sicher, dass das rote Spitzenkäppchen auf Sonias glänzenden braunen Locken sicher saß.

„So.“ Kristin Remmen gab ihrer Nichte einen Kuss. Sie kümmerte sich um sie, seit ihre Schwester bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen war. „Jetzt bist du fertig.“

„Glaubst du, die Prinzessin ist schon da, Tante Kristin?“ In freudiger Erwartung dessen, was noch kommen würde, hüpfte Sonia aufgeregt von einem Bein aufs andere.

Kristin betrachtete ihre fünfeinhalbjährige Nichte. Ihre Augen funkelten wie Sterne, obwohl ihr Licht vor einiger Zeit erloschen war. Sie war immer brav und tapfer, aber der Gedanke, Prinzessin Maren aus dem Frijanischen Königshaus persönlich zu treffen, hatte sie in hellste Aufregung versetzt. Es war das einzige Gesprächsthema seit Wochen, und für Sonia konnte es nicht bald genug dazu kommen.

„Ich weiß es nicht. Wir müssen hier warten, bis uns die Inhaber rufen lassen.“

Die Severeids hatten ihnen den Aufenthaltsraum für die Angestellten im hinteren Teil des Chocolate Barn überlassen, damit sie sich in den letzten Minuten vor dem Treffen vorbereiten konnten.

Sie und Sonia hatten sich in dem kleinen, reizenden Hotel, in dem sie untergebracht waren und das nur einen Block vom Chocolate Barn entfernt lag, fertig gemacht. Für diesen besonderen Anlass hatte sich Kristin ein kirschrotes Mantelkleid aus Wolle geleistet, das vom Kragen bis hinunter zum Saum mit goldenen Knöpfen bestickt war. Es saß perfekt und versteckte die weiblichen Rundungen ihrer ein Meter vierundsechzig.

Die Anwesenheit Prinzessin Marens würde dazu führen, dass der unvermeidliche Pulk an Fotografen und Fernsehjournalisten da sein würde. Es war nur allzu natürlich, dass Kristin so gut wie möglich aussehen wollte. Ihr honigblondes Haar hatte sie in einem französischen Knoten hochgesteckt, sodass die winzigen goldenen Ohrringe in Form von glitzernden Christbaumkugeln zum Vorschein kamen.

Die ganze Aktion war in das Weihnachtsthema eingebunden und würde die Meldung in den Abendnachrichten in Europa und auf der ganzen Welt sein.

„Wenn deine Urgroßmutter noch leben würde und dich jetzt in dieser traditionellen Tracht sehen könnte, die sie damals für ihr kleines Mädchen aus Frija mitgebracht hat, wäre sie unglaublich stolz auf dich.“

Nach der Familiengeschichte Kristins war Anton Remmen, der auf dem Familienhof im Varland Fjord gearbeitet hatte, im Jahr 1900 mit seiner Frau, seinem Sohn und der Tochter Sonja, nach der auch Sonia benannt war, nach Amerika ausgewandert.

Die rote Weste, der schwarze Rock und die mit der berühmten Varland-Spitze bestickte weiße Leinenbluse und Schürze waren typisch für die Region, aus der sie stammten. Mit ihren roten Kniestrümpfen und den schwarzen Schuhen mit den silbernen Schnallen sah Sonia wie die Verkörperung eines traditionellen frijanischen Kindes aus.

Inzwischen schmückte Sonias Bild die Etiketten zahlreicher Dosen und Päckchen für heiße Schokolade des Chocolate Barn aus Brobak.

Viele ältere Menschen, die sich noch an die berühmte Olympia-Eiskunstläuferin Sonja Hewie erinnerten, bemerkten, wie sehr ihr Sonia mit ihrem gewinnenden breiten Lächeln und den Grübchen ähnelte.

Kristin konnte ebenfalls eine entfernte Ähnlichkeit erkennen. Ohne Zweifel strahlte ihre Nichte eine Lebendigkeit aus, die viele Menschen fesselte. Die Tatsache, dass sie in der authentischen Tracht ihrer Großmutter Sonja so unglaublich fotogen und bezaubernd aussah, hatte Mr. und Mrs. Severeid dazu veranlasst, sich für Sonias Bild zu entscheiden, das zusammen mit Hunderten anderer aus Frija, Europa und Amerika für den Wettbewerb eingesendet worden war.

„Glaubst du, dass mich Opa Elling im Fernsehen sehen wird?“

„Das würde er um nichts auf der Welt verpassen.“

Kristin senkte den Kopf. Sie spürte einen Stich in ihrem Herzen, wenn sie an ihren traurigen Vater dachte, der aufgrund einer schweren Grippe zu krank war, um sie auf ihrer dreitägigen Reise nach Brobak und zu den umliegenden Dörfern Frijas zu begleiten.

Wären Sonias Eltern noch am Leben, so hätten sie sie anstelle Kristins heute hierhergebracht. Sie hätten alles sehen können, und es wäre ohne Zweifel aufregend gewesen, in diesem wunderschönen Land auf den Spuren ihrer Vorfahren zu wandeln.

„Ms. Remmen?“ Kristin drehte sich um, als sie Mrs. Severeids Stimme hörte. „Könnte ich Sie einen Moment sprechen?“, fragte sie auf Frijanisch. Kristin beherrschte die Sprache fließend und unterrichtete sie am Amerikanisch-Frijanischen Kulturinstitut in Chicago.

„Ist die Prinzessin jetzt da?“, fragte Sonia aufgeregt.

„Warte eine Minute, meine Süße, ich finde es gleich heraus. Setz dich so lange auf diesen Stuhl.“

Kristin ließ ihre zappelige Nichte zurück, um sich kurz zur Tür zu begeben. „Ja?“

„Es gab einige Änderungen im Ablauf“, flüsterte die ältere Dame. „Der Hof hat gerade mitteilen lassen, dass Prinzessin Maren jeden Moment ihr erstes Kind erwartet und daher Bettruhe verordnet bekommen hat. Sie wird deshalb von ihrem Bruder Eric vertreten. Das ist unglaublich spannend. Er lässt sich kaum bei öffentlichen Auftritten blicken, und deshalb fühlen wir uns natürlich sehr geehrt, dass er uns besucht. Ich dachte, Sie sollten das wissen, damit Sie ihre Nichte darauf vorbereiten können. Wenn es an der Zeit ist, mit ihr vor das Geschäft zu treten, gebe ich Ihnen ein Zeichen.“

„Danke“, murmelte Kristin, aber ihr Herz sank. Sie richtete einen besorgten Blick auf ihre Nichte, die fest damit rechnete, eine Prinzessin zu treffen, seit sie wusste, dass sie den Wettbewerb gewonnen hatte.

Autor

Rebecca Winters

Rebecca Winters und ihre Familie leben in Salt Lake City, Utah. Mit 17 kam Rebecca auf ein Schweizer Internat, wo sie französisch lernte und viele nette Mädchen traf. Ihre Liebe zu Sprachen behielt sie bei und studierte an der Universität in Utah Französisch, Spanisch und Geschichte und später sogar Arabisch.

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