Sturm der Liebe in Devon

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Wie ein lebendig gewordener, gut gebauter Gott des Meeres entsteigt ein mysteriöser Gentleman den tosenden Fluten an der Küste von Devon. Völlig nackt und am Ende seiner Kräfte! Bevor er in Tamsyns Armen zusammenbricht, küsst er sie, wie es noch nie ein Mann zuvor getan hat! Und in dieser Sekunde ist es um Tamsyn geschehen. Während sie den Fremden gesundpflegt, kann sie nur an seine Lippen auf den ihren denken. Ist er der Mann, mit dem die junge Witwe das Glück neu erleben darf? Dann erkennt sie, dass der geheimnisvolle Lord Cris de Feaux etwas verbirgt …


  • Erscheinungstag 03.04.2018
  • Bandnummer 584
  • ISBN / Artikelnummer 9783733733681
  • Seitenanzahl 256
  • E-Book Format ePub
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Leseprobe

1. KAPITEL

Er ertrank. Und er war wütend. Beides erkannte Cris, als ihm ein Schwall eiskalten Salzwassers ins Gesicht schlug. Fluchend schüttelte er es aus den Augen. Nun wurde ihm klar, wie gedankenlos er aus der kleinen Bucht herausgeschwommen war. Er hatte nicht einen Moment innegehalten, nachdem er sich die Kleider ausgezogen hatte, und sich in die Brecher gestürzt.

Es hatte sich gut angefühlt, sich durch die Brandung zu kämpfen und ins tiefe Wasser hinauszuschwimmen, seinen Körper anzutreiben, während sein Kopf wunderbar leer wurde und nur noch damit beschäftigt war, Arme und Beine zu koordinieren, die Muskeln zu strecken … Es hatte sich gut angefühlt, einmal nicht an die Konsequenzen zu denken, Vorsicht und Planung beiseite zu lassen. Und nun würde diese Fahrlässigkeit ihn umbringen.

Hatte er das gewollt? Mit erschrocken aufgerissenen Augen ging Cris unter, sank in eine nasse blaugrüne Welt und schoss spuckend und zornig wieder an die Oberfläche. Gegen jede Vernunft hatte er sich verliebt. Es war unpassend und unmöglich. Er hatte gewusst, dass es auf keinen Fall sein durfte, war gegangen, bevor noch mehr Unheil angerichtet wurde, und nun hatten ihn seine ziellosen Irrfahrten durch England hierher gebracht, an den Rand Nord-Devons und zum Meer.

Und wenn das Glück ihm nicht außerordentlich hold war, würde seine Unbesonnenheit ihn umbringen. Nein, er wollte nicht sterben, auch wenn es ihn noch so sehr schmerzte, dass diese Liebe nicht sein durfte. Aber er war zu weit hinausgeschwommen, hatte sich verausgabt, hatte seinem trainierten Körper zu viel abverlangt.

Denk nach, schnauzte er sich an. Du hast dich in diesen Schlamassel hineingeritten, jetzt sieh zu, dass du wieder herauskommst! Du wirst nicht aufgeben! Du wirst dich nicht der Liebe wegen umbringen.

Unter schmerzenden, salzverkrusteten Lidern musterte er das Ufer. Die hohen Klippen mit den zerklüfteten, wasserumtosten Felsen an ihrem Fuß schienen ihn zu verspotten und zu warnen, er werde einen blutigen Tod sterben, wenn er es wagte, ans Ufer zu schwimmen. Doch zwischen den Landzungen gab es kleine Sandbuchten, so viel wusste er. Die Strömung trug ihn entlang der Küstenlinie in südwestliche Richtung. Also würde er sich treiben lassen, seine Kräfte aufsparen, bis er an einen Punkt kam, auf den er zu schwimmen konnte. In den wenigen Minuten, in denen er dahindriftete, hatte ihn die Strömung bereits mitgezogen. Aber er wagte es nicht, sich wie ein Stück Holz einfach nur treiben zu lassen. Im kalten Wasser wurden seine Beine taub, seine Schultern und Arme schmerzten höllisch. Der Wind drehte sich und peitschte ihm nun das Wasser aus einem anderen Winkel ins Gesicht.

Da! Über der nächsten hochgelegenen Landspitze stieg etwas in den vollkommen blauen Himmel auf. Rauch. Das bedeutete, dort gab es ein Haus, einen Strand oder vielleicht sogar einen Steg. Schwimm! Ignoriere den Schmerz! Such nach dem letzten Fitzelchen Kraft und dann finde mehr davon. Woran auch immer Cris de Feaux, der Marquess of Avenmore, sterben würde, es würde weder Liebeskummer noch fehlender Mumm sein.

Die Zeit zog dahin, die Schmerzen wurden unerträglich. Er war sicher, dass er nicht mehr sehr viel länger würde weiterschwimmen können. Er hob den Kopf, der schwer wie Blei war, und sah ganz in der Nähe Land. Ein Strand, an dem sich die Wellen brachen. Es schien ihm, als mische sich der Geruch von Holzfeuer und wildem Knoblauch mit dem Salzgeruch des Meeres. Und das war keine Einbildung.

Aber das musste Einbildung sein! In einem Moment der Klarheit sah er eine Frau, die bis zur Taille im Wasser stand, mit dichtem braunem Haar, das ihr lose über die Schultern fiel und ihm „Halten Sie durch!“ zurief.

Meerjungfrau … Und dann gab sein Körper auf, seine Beine sackten nach unten, er ging unter und taumelte, als seine Füße Sand berührten. Irgendwie schaffte er es, sich aufrecht hinzustellen, und dann kam die Meerjungfrau mit ausgestreckten Händen auf ihn zu. Das Wasser zerrte an ihm und zwang ihn, seine Beine langsam zu bewegen – als versuchte er, in einem Traum davonzulaufen. Unter seinen Füßen bewegte sich der Sand, vom Sog der zurückrollenden Wellen aufgewühlt, doch er stolperte weiter. Einen Schritt auf die Frau zu, dann noch einen und dann vier weitere taumelnde Schritte.

Sie erreichte ihn, als er noch einen torkelnden Schritt machte und mit ihr zusammenstieß. Um das Gleichgewicht zu halten, griff er nach ihren Schultern. Unter seinen tauben Händen fühlte sich ihre Haut heiß, geradezu brennend an. Ihre Augen waren braun wie ihre Haare. Auf ihrer Nase gab es Sommersprossen, und ihr Mund war geöffnet.

Das war keine Meerjungfrau. Es war eine echte Frau. Eine nackte Frau … Das hier war das Leben, und er lebte. Er neigte den Kopf und küsste sie. Ihr Mund war heiß, seine Hände zitterten, als er sie an sich zog.

Sie erwiderte seinen Kuss, ohne Widerstand zu leisten. Der Geschmack von Frau und Leben und Hoffnung drang durch das Gefühl der Kälte und den Salzgeschmack und dort, wo seine Hände an ihrem Hals lagen, spürte er das Hämmern ihres Blutes.

Eine Welle brach sich an seinem Rücken und warf ihn und die Frau um. Sie machte sich frei, kam auf die Füße und griff nach ihm. Aber er hatte sich bereits erhoben. Eine letzte Kraftreserve hatte dieser Kuss und die Hoffnung geweckt. Er legte ihr den Arm um die Taille und hob sie hoch.

„Nicht ich muss getragen werden, sondern Sie“, protestierte sie, als sie festen Boden unter den Füßen hatten. Doch er ließ nicht los, stolperte durch den Sand, über Steine, die er unter seinen tauben Fußsohlen nicht spürte. Dann, als sie eine mit Gras bewachsene Stelle erreichten, gaben seine Beine schließlich nach. Er fiel hin und merkte kaum, dass er das Bewusstsein verlor.

Tamsyn starrte den Mann zu ihren Füßen an, nackt wie Adam, groß, herrlich muskulös, die nassen Haare fest an den Kopf geschmiegt, das Gesicht eine Maske der Erschöpfung und – sogar ohnmächtig – purer Entschlossenheit. Ein Meeresgott, den sein Element ausgespien hatte.

Wenn man an dieser Küste lebte, wusste man, was mit einem Menschen, der beinahe ertrunken war, zu tun war. Tamsyn zögerte nicht, auch wenn sich ihr der Kopf drehte und eine innere Stimme wissen wollte, warum sie sich von dem Fremden hatte küssen lassen. Erst warf sie die Handtücher, die sie dabei hatte, auf den still daliegenden Körper, dann ihren Umhang, zog sich das Unterkleid über und rannte hilferufend den Weg hoch, der sich zum Haus ihrer Tanten nach oben wand.

„Miss Tamsyn?“ Johnny, der Gärtner, kam aus dem Holzschuppen und ließ einen Arm voll Scheite fallen, als er sie sah. „Was ist los?“

Nach Luft schnappend hielt sie sich am Torpfosten fest. „Hol Michael und eine Trage! Unten am Strand liegt ein halb ertrunkener, durchgefrorener Mann. Schafft ihn hoch und sorgt dafür, dass der Umhang bleibt, wo er ist. Beeil dich!“

Die Köchin ihrer Tanten starrte sie nur an, als sie in die Küche platzte. „Hol Mrs. Tape! Sag ihr, sie soll Laken und heiße Steine in den Baderaum bringen!“

Schnell lief sie weiter, hielt kurz vor dem Badezimmer inne und öffnete vorsichtig die Tür, um ihre Tanten nicht zu erschrecken. Sie waren schon da: Gestützt von Tante Izzy und ihrer Zofe Harris hatte Tante Rosie, schmallippig vor Schmerzen, nach dem kurzen Gang aus ihrem Schlafzimmer gerade ihren Lehnstuhl erreicht. Dampf stieg aus der großen Wanne, in die sie zwei Mal am Tag stieg. Nur diese Bäder linderten den Schmerz in ihren verkrüppelten Gelenken. Alle drei Frauen schauten auf.

„Tamsyn, Liebes, deine Kleider …“, begann Izzy.

„Sie bringen einen Mann vom Strand hoch. Er muss aufgewärmt werden.“ Tamsyn hielt die Hände ins Wasser und zuckte zusammen. „Zu heiß. Das tut zu weh. Ich lasse einen Teil ab und ersetze es durch kaltes Wasser.“ Während sie redete, zog sie den Stöpsel heraus und drehte den Wasserhahn auf. „Es tut mir leid, Tante Rosie, aber ich glaube, er stirbt, wenn wir nicht entschlossen handeln. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so unterkühlt ist.“ Abgesehen von seinen Lippen. „Ich habe die Köchin losgeschickt, um Mrs. Tape und Laken zu holen. Wir müssen die Liege hier drin benutzen.“

„Ja, natürlich! Izzy, Harris, kümmert euch nicht um mich!“ Rosie war wie immer die Sachlichkeit in Person. „Heiße Steine, findest du nicht? Und viele Handtücher. Wärmt sie am Herd. Dann können sie aufs Bett gelegt werden, um ihn darin einzuwickeln. Sie müssen, wenn sie abgekühlt sind, ausgetauscht werden.“ Rosie verzog mitleidig das Gesicht. „Arme Kreatur! Ein Fischer, nehme ich an.“

Die Köchin eilte herein. „Ich mache Rinderbrühe warm“, verkündete sie und hielt die Tür auf. „Da kommen sie. Sie haben ganz schön zu schleppen, das ist mal sicher.“

Johnny und Michael hatten sich offenbar Hilfe geholt, denn Jason, der Stallbursche, schleppte das vordere Ende der Trage, während sich Molly, das Mädchen für alles, und der hagere kleine Peter, der Gelegenheitsarbeiten verrichtete, mit dem hinteren Teil abmühten.

In der Tat muss ein über sechs Fuß großer, ohnmächtiger Mann ein ganz schönes Gewicht darstellen, überlegte Tamsyn, als die Träger ihre Last abstellten. Sie prüfte die Wassertemperatur – warm, aber nicht heiß – und zog Umhang und Handtücher von ihm. Tante Izzy schrie leise auf, die Köchin sog scharf die Luft ein, und Molly murmelte: „Oh, mein …“

„Um Himmels willen, macht doch nicht so ein Getue! Habt ihr noch nie einen nackten Mann gesehen?“ Während Tamsyn das sagte, fiel ihr ein, dass es auf ihre Tanten womöglich zutraf, während die Köchin und Molly durchaus mit Männern vertraut waren und sie selbst … Jetzt nicht darüber nachdenken! „Hebt ihn hoch und legt ihn ins Wasser!“

Das brachte ihn wieder zu Bewusstsein. Fluchend drosch der Fremde auf die Hände der Männer ein, während er in die große Wanne gesenkt wurde, bis nur noch sein Kopf über Wasser war. „Was, zum Teufel …?“ Er öffnete die Augen, die vom Salzwasser rot gerändert waren. „Verdammt, das tut weh.“ Tamsyn sah, wie er den Blick auf sie richtete und sich seine Hände unter Wasser bewegten, um seine Blöße zu bedecken.

„Lassen Sie das“, schimpfte sie und warf ein großes Handtuch, strategisch platziert, in die Wanne. „Es ist völlig egal, ob Sie nackt sind. Niemand sieht hin, und wir müssen Sie warm bekommen!“

„Ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise.“ Die Worte kamen ihm undeutlich über die rissigen Lippen, die er zusammenpresste, als er die Augen schloss.

„Auch das ist jetzt unwichtig. Ich weiß, dass es schmerzhaft ist, aber wir müssen Sie aufwärmen.“ Die einzige Antwort war ein knappes Nicken, also griff Tamsyn ins Wasser, nahm seine rechte Hand und begann sie zu reiben. „Molly, nimm seine andere Hand und reibe sie! Und, Harris, könnten Sie Miss Pritchard in ihr Zimmer zurückbringen? Du gehst am besten auch, Tante Izzy.“

„Unsinn, wir bleiben hier!“ Tante Rosies Auftreten war ebenso forsch, wie ihre Bewegungen langsam waren. „Johnny, reite zu Dr. Tregarth!“

„Brauche keinen …“, begann Cris.

„Seien Sie ruhig, junger Mann! Tun Sie, was man Ihnen sagt, und verschwenden Sie keine Kraft!“

Quer über der Wanne begegnete Tamsyn Mollys amüsiertem Blick. Sie bezweifelte, dass der Mann unter ihren Händen – er musste um die dreißig sein – in letzter Zeit wie ein dummer Schuljunge behandelt worden war. Er war außerordentlich attraktiv und jetzt, wo sein Haar an manchen Stellen trocknete, sehr blond. Sie rutschte auf den Knien ein Stück weiter, tauchte die Hände ins Wasser und tastete nach seinen Füßen, die bei der Berührung zuckten. Seine Knie hoben sich aus dem Wasser und ließen eine kleine Flutwelle über den Rand der Wanne schwappen.

„Tut mir leid, wenn Sie kitzelig sind. Wäre es in Ordnung, wenn wir mehr heißes Wasser in die Wanne lassen?“

„Ja. Und nicht kitzelig“, murmelte er. „Nur überrascht.“

Und das ärgert dich, mein Wassermann! Er ist es nicht gewöhnt, auf Hilfe angewiesen zu sein, nahm Tamsyn an. Ganz sicher war es ihm neu, nicht die totale Kontrolle über seinen Körper zu besitzen. Sie stand auf, um nach dem Wasserhahn zu greifen, und hoffte, es gab noch genug heißes Wasser. Als sie sich über den Mann in der Wanne lehnte, öffnete er die Augen und sah sie direkt an.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nichts weiter als ein Leinenhemd trug, das ihr in einer Weise am nassen Körper klebte, die alles andere als anständig war und obendrein sicher wenig schmeichelhaft aussah. Und nicht nur der Fremde blickte sie an, sondern auch das im Zimmer versammelte männliche Personal und der Junge, der die jüngste Dame des Hauses ganz sicher nicht in einem solchen Zustand sehen sollte. Sie ließ warmes Wasser ein und hob dann beiläufig den Umhang vom Boden auf. „Ich gehe nur und ziehe mir etwas … Wärmeres an. Knetet weiter seine Hände und Füße! Ach, da sind Sie ja, Mrs. Tape! Können Sie die Liege als Bett herrichten und heiße Ziegel hineinlegen, bitte? Ich bin in einer Minute zurück.“ Und damit floh sie.

Von außen gesehen war es ein völlig ruhiger und gesammelter Abgang. Aber trotzdem war es eine Flucht. Ihre Hände zitterten, als sie in ihrem Zimmer das Unterhemd abstreifte, sich das Salz so rasch wie möglich von der Haut wusch und dabei nicht auf Tropfen und Spritzer achtete. Ihr Haar, das im besten Fall lockig und widerspenstig war, wehrte sich gegen das Auskämmen der verkrusteten Strähnen. Doch der Schmerz, wenn sich der Kamm verhakte und an den Haaren zerrte, war eine willkommene Ablenkung.

Der Fremde würde sich sicher nicht mehr daran erinnern, dass sie sich mit geöffnetem Mund geküsst hatten, als hauchte sie ihm Leben ein, und nun ja … von ihr aus war auch Verlangen im Spiel gewesen. Sie konnte es ruhig zugeben. Sie konnte nicht so tun, als sei sie geschockt und nur passiv gewesen. Sie hatte seinen Kuss erwidert, da sollte sie sich nichts vormachen. Nur der Himmel wusste, was ihn dazu gebracht hatte, sie zu küssen. Der Fieberwahn vielleicht?

Er würde sich wahrscheinlich auch nicht mehr daran erinnern, wie er in Anwesenheit interessierter Zuschauer, Männern wie Frauen, nackt in eine große Wanne mit warmem Wasser gesenkt worden war. Er konnte sich glücklich schätzen, wenn er das Ganze überlebte, ohne sich eine Lungenentzündung zu holen. Darüber sollte sie sich Gedanken machen und nicht darüber nachdenken, was über sie gekommen war, einen heftigen, schwindelerregenden Anfall von Lust einem völlig Fremdem gegenüber nachgegeben zu haben.

Er hatte einen schönen Körper, das hatte sie gesehen, und sie war nicht aus Stein. Sie war immerhin die berüchtigte Tamsyn Perowne aus dem Barbary Combe House und konnte sich genauso gut wenigstens hier und da einmal ihrem Ruf gemäß verhalten.

Aber für einen Tag hatte es genug Aufsehen gegeben. Deshalb wählte sie ein einfaches Alltagskleid, dessen Ärmel bis zum Ellbogen reichten und dessen Ausschnitt an ihrem Schlüsselbein endete. Sie wickelte ihren Zopf hoch, steckte einige Haarnadeln hinein und setzte ein Häubchen auf. Da! Perfekt! Sie nickte ihrem Spiegelbild kurz zu. Welches Kleidungsstück verlieh einer Frau ein respektableres Aussehen als eine Haube?

Als sie den Baderaum erneut betrat, war die Liege mit Kissen, Handtüchern und Laken überhäuft. Mrs. Tape wickelte erwärmte Steine in Flanell, und die Tanten hatten sich hinter den Wandschirm zurückgezogen. Mollys Arme steckten bis zu den Ellbogen in der Wanne, und Tamsyn fand, dass sie die Füße des Fremden mit unnötiger Begeisterung rieb.

„Das reicht, Molly! Ich glaube, wir legen den Herrn jetzt auf die Liege.“

„Wir?“ Es war nicht mehr als ein Krächzen. Er öffnete die Augen. Sie hatten die Farbe des winterlichen Meers und blickten hellwach. Möglicherweise hatte sie die Wahrscheinlichkeit, dass er etwas vergaß, überschätzt.

„Jason und Michael, helft dem Herrn hinaus und auf die Liege! Komm, Molly, hinter den Wandschirm mit dir!“ Sie scheuchte das Mädchen vor sich her und schnitt ihren Tanten eine Grimasse. Tante Izzy wirkte interessiert. Allerdings interessierte sie sich für alles von den Paarungsgewohnheiten der Schnecken bis zur Zubereitung von Zwetschgenmarmelade. Tante Rosie machte eine Miene, in der sich Vergnügen mit Sorge mischte.

„Hat er etwas gesagt, als ich mich umgezogen habe?“, flüsterte Tamsyn, während Platschen, Stöhnen und unterdrückte Flüche den Fortschritt des Wegs von der Wanne zur Liege begleiteten.

„Nichts“, flüsterte Tante Izzy zurück. „Nur als wir mehr heißes Wasser eingelassen haben, hat er einige Worte in einer fremden Sprache gesagt, die wir nicht kennen. Sie klangen … energisch.“

„Vielleicht ist er Ausländer.“

„Das glaube ich nicht.“ Tante Rosie schob die Brille noch ein Stück weiter die Nase hinauf. „Für mich sieht er wie ein Engländer aus und ganz bestimmt wie ein Gentleman, nicht wie ein Fischer. Nur Gott weiß, was er in unserer Bucht gemacht hat. Er erinnert mich an einen äußerst zornigen Erzengel. So blond und ernst.“

„Kennst du viele Erzengel, Liebes?“, spöttelte Tante Izzy. „Und sind sie alle Engländer?“

„Er wirkt so, wie ich sie mir immer vorgestellt habe, obwohl ich zugeben muss, dass er ein Paar Flügel, ein schimmerndes Gewand und ein feuriges Schwert braucht, um das Bild zu vervollständigen. Außerdem, glaube ich, dass er gerade nicht so gut wie sonst aussieht.“

„Meine Damen, der Herr liegt jetzt im Bett.“ Michael trat – die Hände voller feuchter Handtücher – hinter den Wandschirm. „Ich habe eins meiner Nachthemden für ihn nach unten gebracht. Es ist natürlich nicht so, wie er es gewöhnt ist. Aber es ist sauber.“

„Wunderbar! Vielen Dank, Michael! Wenn Sie nun die Wanne leeren könnten und sie für Miss Pritchard erneut füllen würden, stelle ich den Wandschirm vor die Liege, und damit ist jeder für sich.“

„Das gesamte warme Wasser ist aufgebraucht, Miss Tamsyn. Jason ist losgegangen, um den Kessel anzuheizen.“

„In diesem Fall warte ich so lange im vorderen Empfangszimmer. Wenn Sie mir dorthin behilflich sein könnten, Michael.“ Tante Rosie legte eine arthritische Hand auf den Arm des Dieners. „Ich bin sicher, unser Besucher wird etwas Frieden und Ruhe zu schätzen wissen.“

Tamsyn überließ es Tante Izzy und Molly, Rosie auf ihrem schmerzvollen Weg zur Vorderseite des Hauses zu begleiten, rückte die Haube gerade – und hoffentlich auch ihre Gefühle – und ging nachsehen, wie es um den Patienten stand.

Als sie sich seinem Lager näherte, öffnete er die Augen. „Vielen Dank!“ Sie hatten ihn aufrecht gegen die Kissen gelehnt und ihm die Decken bis unter die Achseln gezogen. Aber die Arme konnte er frei bewegen. Seine Worte klangen freundlich, doch seine blauen Augen funkelten zornig.

„Versuchen Sie, so wenig wie möglich zu sprechen. Es ist offenbar schmerzhaft. Haben sie Ihnen schon etwas zu trinken gegeben? Nicken Sie einfach.“

Er neigte den Kopf, und da sah sie den Becher am Wannenrand stehen, holte ihn, roch an seinem Inhalt und identifizierte das Getränk als Brandy mit Wasser verdünnt. „Die Köchin wird Ihnen Brühe bringen, wenn Sie sich etwas kräftiger fühlen. Trinken Sie das! Können Sie es selbst halten?“ Er wirkte nicht wie ein Mann, der es freundlich aufnahm, wie ein Invalide behandelt zu werden, ob er nun einer war oder nicht. Seine Finger schlossen sich um den Becher und berührten dabei ihre Hand. Die Finger waren noch immer kalt, aber nicht mehr von dieser tödlichen Kälte wie vorhin.

Tamsyn ging, um den Wandschirm vor die Liege zu schieben, damit der Fremde nicht das Gefühl habe, sie starre ihn an, während er versuchte, den Becher zum Mund zu führen. Sie würde gleich warmes Wasser holen, damit er seine entzündeten Augen damit auswaschen konnte.

Der Becher war leer, als sie sich dem Mann wieder zuwandte, und sie nahm ihn ihm aus der Hand, wobei es sie verwirrte, dass diese geröteten Augen sie mit gespannter Aufmerksamkeit beobachteten. Er erinnert sich doch ganz bestimmt nicht an diesen Kuss? Sie unterdrückte sowohl ein Erröten als auch den Drang, ihre Lippen noch einmal auf seinen Mund zu pressen. „Wie heißen Sie, Sir? Ich bin Tamsyn Perowne, und die beiden anderen Damen sind Miss Pritchard und Miss Isobel Holt.“

„Cri … De …“

Sie beugte sich näher, um das raue Geflüster verstehen zu können. „Christopher Defoe? Haben Sie etwas mit dem Schriftsteller zu tun? Ich liebe Robinson Crusoe.“ Er schüttelte den Kopf. Es war eine heftige, endgültige Verneinung. „Nein? Egal. Wer auch immer Sie sein mögen, Sie sind in Barbary Combe House hochwillkommen. Ruhen Sie sich ein wenig aus, und wenn der Doktor da war, hole ich die Brühe. Tatsächlich hört sich das nach ihm an.“ Das Geräusch erhobener Stimmen in der Eingangshalle drang sogar durch die Eichentür. „Und noch jemand. Was, um Himmels willen, ist da los?“ Sie hatte kaum die andere Seite des Wandschirms erreicht, als sich die Tür öffnete und Dr. Tregarth hereinkam, der aufgebracht über die Schulter weg mit dem Mann redete, der sich nach ihm ins Zimmer schob.

„Seien Sie kein Idiot, Penwith! Natürlich handelt es sich nicht um Jory Perowne. Der Mann ist vor zwei Jahren bei Barbary Head auf die Felsen gefallen, direkt vor der Nase von sechs Dragonern und dem Steuereinnehmer. Er war tot, bevor sie ihm eine Schlinge um den Hals legen konnten, und ist jetzt ganz sicher nicht aus dem Meer gestiegen.“

„Das mag ja alles sein, aber er war ein schlauer Bastard, dieser Perowne, und ich würde es ihm zutrauen, uns einen Streich zu spielen. Und ich bin hier der Magistrat und werde kein Risiko eingehen.“

Squire Penwith. Würde er denn nie aufgeben? Die Hände auf den Hüften, das Kinn hochgereckt, blieb Tamsyn wie angewurzelt vor den beiden Männern stehen. Er sollte sehen, welchen Kummer ihr seine Worte bereiteten. Dummer, rachsüchtiger, aufgeblasener alter Bock! Sie schaffte es, das nicht offen auszusprechen. „Mr. Penwith, wenn Sie mir erklären könnten, wie ein Mann von einer sechzig Meter hohen Klippe auf die Felsen fallen und diesen Vorgang überleben kann, wäre ich sehr interessiert, es zu hören.“ Der Anblick des zerschlagenen, schlaffen Körpers, bevor die Wellen ihn forttrugen … Sie sprach mit besonders fester Stimme, damit sich das drohende Zittern nicht bemerkbar machte: „Mein Mann war ganz sicher ein schlauer Bastard, aber bisher habe ich nicht gewusst, dass er fliegen konnte.“

2. KAPITEL

Also war seine Meerjungfrau mit der altmodischen Haube eine Witwe, oder? Cris zuckte zusammen, als sich sein eingerissener Mundwinkel bei ihrem trotzigen Tonfall zu einem unabsichtlichen Lächeln emporzog. Sein Vergnügen schwand allerdings, als der andere Mann, der Magistrat, ihr gegenüber aufbrauste.

„Er war nicht der einzige schlaue Fuchs in diesem Haushalt. Es würde mich nicht wundern, wenn ihr beide unter einer Decke gesteckt hättet. Und tu nicht so unschuldig und reiß die Augen auf! Ich weiß, dass die Schmuggelei immer noch stattfindet. Wer also betreibt sie, wenn dein Mann tot ist? Häh? Erzähl mir das!“

„Seit die Menschen ein Boot rudern können, verdient man an dieser Küste seinen Lebensunterhalt mit Schmuggel, Sie Dummkopf!“ Cris mochte die Mischung aus Logik und Schärfe in der klaren Stimme. „Lange bevor Jory Perowne geboren wurde, und so wird es auch noch lange danach sein.“ Mrs. Perowne redete in einem Tonfall, als spräche sie mit einem einfältigen Schuljungen.

„Nenn mich nicht Dummkopf, du …“

„Penwith, Sie dürfen mit Mrs. Perowne nicht so unbeherrscht reden.“ Das war der Arzt, nahm Chris an.

Der Magistrat fluchte, und Chris warf die Decken weg, schwang die Beine von der Liege und stellte fest, dass er nichts weiter als ein Nachthemd trug, das ihm bis zur Mitte der Schenkel reichte. Schnell drapierte er das oberste Laken um sich, warf sich das eine Ende wie eine Toga über die Schulter und stolzierte um den Wandschirm, der solide genug war, um nicht umzufallen, als er den Rahmen nach nur zwei Schritten packen musste, um sich abzustützen.

Seine Meerjungfrau – Tamsyn – wirbelte herum. „Mr. Defoe, gehen Sie freundlicherweise wieder in Ihr Bett zurück.“ Sie klang extrem verärgert, wahrscheinlich war sie auf alle anwesenden Vertreter des männlichen Geschlechts, einschließlich ihm, schlecht zu sprechen. Er konnte ihr das nicht verdenken.

„Gleich, Madam!“ Die beiden Männer starrten ihn an. Der eine, ein junger, schlaksiger Mann mit einer Ledertasche in der Hand, hob bei seinem Anblick die Brauen. Das musste der Arzt sein. Der andere hatte das Gesicht eines reizbaren Schulmeisters in mittleren Jahren mit Hängebacken, eine altmodische braune Perücke thronte auf seinem Kopf. „Sie, Sir, haben in Anwesenheit einer Dame eine unflätige Sprache benutzt. Sie werden sich entschuldigen und gehen. Ich nehme an, nicht einmal Sie benötigen einen Arzt um den Unterschied zwischen mir und einem Mann, der seit zwei Jahren tot ist, zu erkennen.“ Seine Stimme mochte heiser und krächzend klingen, seine Augen mochten geschwollen sein, doch wenn er wollte, konnte er immer noch mit dem ganzen Hochmut eines Marquess, der sich einem Haufen Dreck gegenüber sah, die Nase heben.

Wie vorauszusehen wurde der Magistrat rot und gab unterdrückte Geräusche von sich. „So können Sie nicht mit mir reden, Sir. Ich sehe Sie …“

„In der Morgendämmerung auf einem passenden Feld, Euer Ehren?“ Er hob die linke Augenbraue auf eine Weise, von der er wusste, sie war aufreizend arrogant. Seine Freunde hatten es ihm oft genug gesagt. Die Wut über seine eigene Dummheit brannte ihm immer noch in den Adern, und sich mit diesem Rüpel auseinanderzusetzen, war ebenso gut wie die Luft anderswo abzulassen.

„Mr. Penwith, mein Mann, war ungefähr einen Meter siebzig groß. Er hatte schwarzes Haar und braune Augen, und sein rechtes Ohrläppchen fehlte. Wie Sie sehen, ist Mr. Defoe größer, hat eine völlig andere Haarfarbe und ist im Besitz von zwei vollständigen Ohren. Vielleicht könnten Sie jetzt gehen, bevor Sie sich noch mehr zum Affen machen.“ Tamsyn Perowne, das Gesicht rosig vom Dampf des Badewassers, mit braunen Locken, die unter der albernen Haube hervorlugten, war zwar keine Kriegerkönigin wie Boudicca, sah aber trotzdem beeindruckend aus.

Chris stand grimmig mit durchgedrückten Knien da, bis der Magistrat die Tür hinter sich zuknallte. Dann ließ er zu, dass der Arzt ihn am Arm nahm und ihm auf die Liege zurückhalf. Irgendwann fühlten sich seine Muskeln wie nasser Flanell an, und jemand hatte mit rotglühenden Nadeln auf seine Glieder eingestochen. Er wünschte sich nichts weiter als eine Flasche Brandy und einen Monat lang schlafen zu können.

„Sie bleiben auf der anderen Seite des Wandschirms, Mrs. Perowne“, sagte der Arzt. „Ich sehe nach, ob sich Ihr schiffbrüchiger Seemann die Knochen gebrochen hat.“ Er begann sich an Cris’ Beinen zu schaffen zu machen, ohne sich um die unterdrückten Flüche zu kümmern, die er damit hervorrief.

„Es ist nichts gebrochen. Ich bin zu weit hinausgeschwommen und wäre fast ertrunken. Das ist alles, was mit mir nicht stimmt. Idiotie, kein Schiffbruch.“

„Wo sind Sie ins Wasser gegangen?“ Tregarth zog nacheinander die Augenlider seines Patienten hoch.

„Hartland Quay.“

„Sie sind von dort hierhergeschwommen, haben sich aus der Strömung und in diese Bucht gearbeitet? Beim Neptun, Sir, Sie sind ein starker Schwimmer, würde ich sagen.“ Er nahm ein hölzernes kegelförmiges Instrument aus der Tasche, presste ihm das größere Ende auf die Brust und hielt sein Ohr an das andere. „Ihre Lungen sind in Ordnung. Für einen Tag oder so werden Sie sich wie ein Sack aufgeribbelter Wolle vorkommen, nehme ich an, und ihre Muskeln werden sich höllisch anfühlen, weil sie überanstrengt sind. Aber sonst ist Ihnen nichts passiert.“ Er zog die Bettdecke hoch. „Sie können jetzt kommen, Mrs. Perowne. Wenn Sie es schaffen, sorgen Sie dafür, dass er bis morgen im Bett bleibt. Füttern Sie ihn, halten Sie ihn warm, lassen Sie ihn schlafen, und schicken Sie nach mir, falls er Fieber bekommen sollte. Einen guten Tag, Mr. Defoe.“

„Ich heiße nicht …“ Nicht Mr. Defoe. Ich bin Anthony Maxim Charles St. Crispin de Feaux, Marquess of Avenmore. Ohne Visitenkarte, ohne Geld und – wenn wir schon mal dabei sind –, ohne Hosen, was ihm äußerst wenig von seiner aristokratischen Würde ließ. Tamsyn – Mrs. Perowne – hatte seine gemurmelten Worte falsch verstanden.

Der Arzt verließ den Raum, und Mrs. Perowne stand am Fuß des Bettes, die Hände sittsam gefaltet, die Haube ordentlich auf den Locken, und sah so aus, als könnte sie kein Wässerchen trüben, geschweige denn einen Magistrat beschimpfen oder einen nackten Fremden in der Brandung küssen. Er könnte ihr sagen, dieser Kuss habe ihm wahrscheinlich das Leben gerettet, nahm aber an, das würde sie nicht gern hören.

„Die Brühe wird gleich gebracht, Mr. Defoe.“

Ja, er würde eine Weile so tun, als sei er ein Bürgerlicher. Das war einfacher, und außerdem würde so niemand von der Leichtfertigkeit des Marquess of Avenmore erfahren. Er nickte dankend.

„Wen sollen wir benachrichtigen? Ich nehme an, Ihre Verwandten und Bekannten werden sich Sorgen machen.“ Die Köchin betrat den Raum. Mrs. Perowne nahm ihr das Tablett ab und stellte es auf seine Schenkel. „Versuchen Sie die Brühe langsam zu schlucken. Sie wird Ihrer Kehle guttun und Sie stärken.“

Nach seiner Erfahrung tendierten Frauen dazu, es am Krankenbett zu übertreiben. Also wappnete er sich gegen alle Versuche, mit dem Löffel gefüttert zu werden. Mrs. Perowne schien ihm aber zuzutrauen, dass er es trotz seiner zitternden Hände allein hinbekam. Seine Arme fühlten sich an, als habe er auf einer Streckbank gelegen. „Mein Diener hält sich in Hartland Quay auf, wo auch meine Kutsche ist.“

„Und er kann Ihnen Kleidung bringen.“ Sie fing seinen Blick auf und lächelte, ein plötzliches, kleines, anzügliches Zucken der Lippen, das eine Nachricht direkt an seine Lenden sandte. Ein Muskel, der offenbar noch einwandfrei funktioniert. „So großartig Sie auch in Ihrer Toga aussehen, so ungeeignet ist sie im windigen Devon.“

Hatte er sie wirklich im Meer geküsst oder war das eine Halluzination gewesen? Nein, es war passiert. Er konnte das Gefühl ihres warmen Körpers heraufbeschwören, der sich an seinen drückte, die Weichheit ihrer weiblichen Rundungen, als sich ihre nackten Leiber berührt hatten. Er konnte sich auch an ihren warmen Mund erinnern, der sich geöffnet hatte, und die verlockenden Bewegungen ihrer Zunge. Verdammt, das machte ihm gleich in zweierlei Hinsicht ein schlechtes Gewissen: Erstens, weil er sich einer völlig Fremden aufgezwungen hatte, und zweitens, weil er an jemand anderen als Katerina dachte. Die niemals mein werden kann. Er konzentrierte sich auf sein Schuldgefühl, das für ihn völlig neu war und ihn davor bewahrte, über diesen Körper nachzudenken, den jetzt einige Lagen Baumwolle verhüllten.

„Sie werden im Bett bleiben und sich ausruhen, wie der Arzt empfohlen hat?“

Cris nickte. Er hatte nicht den Wunsch, sich zum Idioten zu machen, indem er sich – für den Fall, dass seine Beine unter ihm nachgaben –, in ihrer Gegenwart vom Boden aufrappeln musste. Morgen würde es ihm besser gehen. Morgen würde er vielleicht sogar in der Lage sein, vernünftig zu denken.

„Gut.“ Sie hob das Tablett hoch, und er sah, wie stark ihre schlanken Arme waren, da sie die Ärmel bis zum Ellbogen hochgerollt hatte. Sie schwamm gut genug, um es allein mit dem Meer aufzunehmen, und er würde wetten, dass sie auch eine ausgezeichnete Reiterin war. „Wir wissen, dass Sie ziemlich stur sind, weil Sie versucht haben, den Pfad durch die Klippen hochzugehen, statt dort zu warten, wo ich Sie zurückgelassen habe. Ich habe gerade mit den Männern geredet, und sie haben mir erzählt, dass Sie auf allen vieren gekrabbelt sind.“

„Ich bin zurechtgekommen. Wenn mich mein … Zusammenstoß im Meer nicht geschwächt hätte, wäre ich gelaufen.“ Als er das sagte, hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen. So viel also zum Thema Entschuldigung, das war etwas, das Lord Avenmore selten tun musste. Offenbar war Mr. Defoe besser als der Marquess dazu in der Lage, etwas zu vermasseln. Er hatte offenbar einen unerwartet derben Sinn für Humor.

„Einen Zusammenstoß nennen Sie es?“ Etwas in ihrem Blick funkelte, und Röte stieg ihr in die Wangen. Als sie sich mit der Zunge über die Lippen fuhr, regte sich sein einziger funktionsfähiger Muskel erneut. „Das, Sie armer Mann, war die Wiederbelebung eines beinahe Ertrunkenen. Wir machen das so in diesem Teil der Welt. Ich hole Ihnen Feder und Papier.“

Sie verließ den Raum, und damit war das mit der Entschuldigung offenbar erledigt. Mrs. Perowne war anscheinend anders als die Damen des Landadels, die er kannte. Und auch ihr verstorbener Ehemann schien nicht der Typ Mann gewesen zu sein, den man als Eigentümer dieses eleganten Hauses vermutete, nicht, wenn der örtliche Magistrat mit einem Strick hinter ihm her war und seine Witwe ihn einen schlauen Bastard nannte. Dieser Trampel von einem Squire hatte über den Tod ihres Mannes mit gefühlloser Offenheit geredet, und trotzdem hatte sie sich ihm gewachsen gezeigt und ihre Gefühle mit Trotz und Stolz kaschiert.

Die rätselhafte Mrs. Perowne kehrte mit einem Schreibbrett unter dem einen Arm und einer kleinen Schüssel in der Hand zurück. „Ich säubere nur Ihre Augen. Sie sehen überaus entzündet aus.“

Cris dachte, dass er wahrscheinlich insgesamt wie ein überaus mitgenommener Haufen Mensch aussah. Seine Haare waren inzwischen trocken, aber seine Haut fühlte sich an, als hätte jemand sie mit Sandpapier abgerieben, und seine Augen waren sicher klein und gerötet. Und er brauchte eine Rasur. Beim Gedanken daran, was seine Freunde sagen würden, wenn sie ihn jetzt sähen, schauderte ihm. Sobald Collins eintraf, würde der sich noch unverhohlener ausdrücken. Er betrachtete den Marquess of Avenmore als Beweis seiner Fähigkeiten als Kammerdiener und nahm es nicht besonders gut auf, wenn sein Herr nicht perfekt aussah.

„Wenn Sie mir die Schüssel geben, kann ich meine Augen selbst auswaschen.“ Er besaß immerhin noch seinen Stolz, und dass man sich um ihn kümmerte, während er aussah wie jetzt, machte seine Laune nicht besser.

„Na gut.“ Sie stellte das Schreibbrett auf den Stuhl neben der Liege, gab ihm die Schale und zog den Wandschirm ums Bett. „Meine Tante, die an schwerer Arthritis leidet, wird bald eines ihrer regelmäßigen heißen Bäder nehmen. Wir werden versuchen, Sie nicht zu stören.“

„Mrs. Perowne?“

Sie schaute um die Ecke des Wandschirms. „Mr. Defoe?“

„Ich halte mich in der Badestube Ihrer Tante auf und besetze ihre Liege. Ich sollte mich in ein anderes Zimmer begeben.“

„Wenn Sie das tun, wird sie das beunruhigen. Sie macht sich ohnehin schon genug Sorgen um Sie.“ Plötzlich lächelte sie, ein breites, offenes Lächeln, ganz anders als die vorsichtigen, kontrollierten Mienen der taktvollen Damen, mit denen er kürzlich so viel Zeit verbracht hatte. „Ruhen Sie sich erst einmal hier aus, versuchen Sie Ihre unangebrachten ritterlichen Anwandlungen unter Kontrolle zu halten. Irgendwann werden wir für Sie ein anderes Zimmer finden.“

Unangebrachte ritterliche Anwandlungen. Kleine Giftspritze. Sie war offenbar nicht an Männer gewöhnt, die sich wie Gentlemen verhielten. Cris tauchte das kleine Tuch in der Schüssel aus und wischte seine Augen, bis das schlimmste Brennen weg war, dann stellte er die Schale beiseite und griff nach dem Schreibbrett. Hinter dem Wandschirm bewegten sich Menschen, Wasser rann in die Wanne, und Dampf stieg auf. Hier mochte er sich am Ende der Welt befinden, und die Sitten waren etwas derb, trotzdem gab es fortschrittlichere sanitäre Anlagen als in seinen elegant eingerichteten Häusern.

Um die Geräusche von Miss Pritchard oder Miss Holt auszuschließen, konzentrierte er sich auf den Brief. Collins war mehr als ein Kammerdiener, eher ein vertrauenswürdiger Assistent, und man konnte sich auf seine Diskretion verlassen.

… zahlen Sie die Rechnung und bringen Sie alles nach …

„Mrs. Perowne, wenn ich Sie für einen Moment belästigen dürfte.“

„Sir?“ Sie blickte um die Ecke des Paravents. Jetzt war ihr Gesicht vom Dampf ausgesprochen gerötet. Die rosigen Wangen und die feuchten Haarsträhnen auf der Stirn standen ihr.

Er musste daran denken, wie sie sich über ihn gebeugt hatte, um den Wasserhahn anzudrehen, während er in der Wanne lag, und zwang sich, seine krächzende Stimme so freundlich wie möglich klingen zu lassen. „Könnten Sie mir sagen, wie ich meinem Diener erklären soll, wie er dieses Haus finden kann?“

„Barbary Combe House, Stibworthy. Wenn er im Dorf fragt, wird ihm jeder die Richtung zeigen.“

„Danke!“

… Barbary Combe House, Stibworthy. Fragen Sie im Dorf nicht nach Mr. Defoe. Die Leute kennen mich dort nicht, weil ich von der Seeseite aus gekommen bin. Kümmern Sie sich um einen angemessenen Wagen.

C. Defoe

Collins würde das richtig verstehen. Die Innenausstattung der herrschaftlichen Reisekutsche mit ihrer luxuriösen Polsterung mochte nicht weiter auffallen, die Wappen auf den Türen allerdings schon, wenn man sie nicht abdeckte. In Hartland Quay hatte es bereits genug Aufregung gegeben, weil ein Marquess in einem Gasthaus an der Küste abstieg. Aber mit ein wenig Glück würde der Tratsch sich nicht weiterverbreiten.

Er faltete den Brief, versah ihn mit der Adresse und fand ein Papiersiegel in dem Schreibkasten, um ihn zu verschließen. Dann zwang er sich zum Ausruhen. Die Anweisungen des Arztes hatten vernünftig geklungen, aber trotzdem würde er aus dem Blickfeld der erstaunlich verwirrenden Mrs. Perowne verschwinden, sobald Collins morgen ankam. Zurück nach London in die Normalität, aus der er geflohen war.

Er schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Im Zimmer war es jetzt still. Es gab nur ein paar Geräusche von jemandem, der umherging – wahrscheinlich um aufzuräumen. Er war erschöpft, und trotzdem wollten seine Augen nicht zubleiben. Cris starrte an die Decke. Er konnte immer schlafen, wenn er Schlaf brauchte; es war nur eine Frage der Selbstdisziplin.

Zurzeit schien er unter einer Art Kontrollverlust zu leiden. Er hatte sich nicht einmal hinreichend konzentrieren können, um zu erkennen, dass er dabei war, sich zu ertränken, und schaffte es nicht einmal an einem Strand auf die Nase zu fallen, ohne vorher noch rasch die ortsansässige junge Witwe zu küssen. Dabei war er der Mann, auf den sich die Regierung verließ, wenn es galt, diplomatische Zwischenfälle diskret aus der Welt zu schaffen und – falls nötig – auch auf unkonventionelle Art. Im Moment traute er sich nicht einmal zu, einen Streit zwischen zwei Viehhändlern in einem Gasthaus zu schlichten, und schon gar keinen zwischen zwei Botschaftern über eine wichtige Vertragsklausel.

Es hatte alles damit begonnen, als er Katerina von Stadenburg, die Ehefrau eines preußischen Diplomaten am dänischen Hof gesehen hatte. Klein, blond, blauäugig, elegant und intelligent. Wie für ihn bestimmt. Und sie wollte ihn ebenfalls, das konnte er ihr an den Augen ablesen und den kaum wahrnehmbaren, völlig kontrollierten Gesten, die sie machte, wenn er in der Nähe war: ihre Fingerspitzen, die über seinen Ärmelaufschlag strichen, die Berührung eines Schuhs, der unter dem Esstisch gegen seinen stieß, das Flattern ihres Fächers. Der eine Kuss.

Aber sie war mit einem preußischen Grafen verheiratet und er ein Repräsentant der englischen Krone. Eine Affäre mit ihr anzufangen – selbst wenn Katerina dazu bereit gewesen wäre –, hätte nicht nur bedeutet, sie eventuell zu entehren, sondern auch einen diplomatischen Zwischenfall zu riskieren. Und er wollte keine Affäre, er wollte sie heiraten. Was ein Ding der Unmöglichkeit war. Ehre, Pflicht, Respekt, das alles ließ nur eine einzige Verhaltensweise zu. Er beendete seine Aufgaben so rasch wie möglich und reiste dann ab, verabschiedete sich so beiläufig unter dem eifersüchtigen Blick ihres Ehemanns von ihr, als sei sie nur eine weitere, kaum zur Kenntnis genommene Diplomatengattin, ein hübsches Anhängsel ihres Mannes.

Ihre Selbstkontrolle war makellos gewesen, ihre freundlichen, formelhaften Antworten vollkommen beiläufig. Nur ihre Augen, die dunkel vor Schmerz und Resignation waren, hatten ihm die Wahrheit erzählt. Zum tausendsten Mal wünschte er sich, er hätte das nicht gesehen und hätte nur die Erinnerung an ihre kühle, akzentuierte Stimme mitgenommen. „Sie verlassen den Hof, Lord Avenmore? Ich wünsche Ihnen eine sichere Reise, Sir! Heinrich, komm, wir verpassen den Beginn des Konzerts.“

Schließlich spürte Cris doch, wie seine Augenlider schwer wurden, merkte, wie die Geräusche des Hauses erst verschwommen klangen und dann verstummten. Seltsamerweise waren die Augen, von denen er sich vorstellte, sie beobachteten ihn, bevor er endgültig einschlief, braun und nicht blau.

„Michael, nehme Sie das hier und geben Sie es bitte Jason. Sagen Sie ihm, er soll sofort nach Hartland Quay reiten und Mr. Defoes Diener suchen.“

„Schläft er, Liebes?“ Tante Izzy sah von den Blumen auf, die sie gerade in einer Vase arrangierte.

„Ja, so tief, dass ich einen furchtbaren Moment lang dachte, er atme nicht mehr.“ Tamsyn schloss die Tür zum Salon hinter sich und ging, zum Bücherregal, um Tante Rosies Roman zurechtzurücken. „Er muss erschöpft sein. Ich bin sicher, es war der schiere Starrsinn, der ihn hat weiterschwimmen lassen. Selbst wenn das Meer warm ist, ist es anstrengend genug, eine solche Entfernung schwimmend zurückzulegen. Aber es ist immer noch kalt, und bei dieser Strömung ist es ein Wunder, dass er überlebt hat.“ Sie nahm einen der abgeschnitten Blumenstängel und riss ein Blatt ab.

„Er muss sehr gut in Form sein, was bei dem Körperbau nicht überraschend ist. Du bist so unruhig, Tamsyn.“ Tante Rosie sah von ihrem Buch auf. „Hat dich der erbärmliche Squire Penwith aufgeregt, weil er so über den lieben Jory geredet hat?“

„Der Mann ist ein Idiot! Der liebe Jory war ein schlauer Teufel. Doch selbst er konnte nicht fliegen.“ Sie ließ sich auf den Fenstersitz sinken. „Ja, ich habe mich über den Squire mit seiner polternden Art und seinem Mangel an Vorstellungskraft aufgeregt. Außerdem denke ich nach wie vor nicht gerne an jenen Nachmittag.“ Sie schaute über den abschüssigen Rasen aufs Meer, das ruhig und blau im Sonnenlicht dalag und seine schlimmen Strömungen und scharfen Fangzähne unter einer Maske von Erhabenheit verbarg. Jory hatte mit den Gefahren und der Schönheit der See gelebt und sie gewählt, um sein Leben zu beenden. Seitdem sah Tamsyn das Meer mit anderen Augen.

Sie zog die Füße hoch und schlang die Arme um ihre Knie. „Und es macht mir Sorgen, dass Mr. Penwith uns bei unseren Problemen keine Hilfe ist. Ich bin mir nicht sicher, ob er findet, wir sollten für die Sünden meines Mannes büßen – egal, welche Verbrechen uns angetan werden –, oder ob er uns einfach nur hasst.“

„Oder ob er schlicht und einfach ein fauler Trottel ist“, sagte Tante Rosie säuerlich. „Ein brennender Heuschober: Das müssen kleine Jungen gewesen sein, die Unfug getrieben haben. Ausbrechendes Vieh: Das muss die Schuld des Zaunmachers gewesen sein. Eine Woche lang kein einziger Hummer in den Körben: muss an der Unfähigkeit unserer Fischer liegen. Hält er uns wirklich für solche Idioten?“

„Er denkt, wir sind Frauen, liebe Rosie“, sagte Tante Izzy und schnitt mit ihrer Schere einen vorwitzigen Farnwedel ab. „Und nicht nur das. Frauen, die sich dafür entschieden haben, ohne männlichen Schutz zu leben, was beweist, dass wir entweder tollkühn oder nicht ganz bei Trost sind.“

„Vielleicht ist er bestochen worden wegzugucken.“ Bisher hatte Tamsyn ihre Vermutung noch nicht erwähnt, weil sie Tante Izzy nicht hatte beunruhigen wollen. Selbst jetzt erwähnte sie keinen Namen.

„Bestochen? Von meinem Neffen Franklin, nehme ich an.“ Izzy mochte nicht mehr die Jüngste sein, doch ihr Verstand funktionierte tadellos.

„Er will uns hier raushaben.“

„Hier raus und in das winzige Witwenhaus auf seinem Besitz, wo wir sicher sind und wo er nach uns sehen kann, als seien wir ein Trio von Kindern oder Verrückten. Dieser Junge ist ein Aasgeier, Izzy“, schimpfte Rosie.„Er will die Hände auf dieses Haus und diesen Grund legen. Er will Barbary.“

„Nun, er kann es nicht haben. Papa hat es mir auf Lebenszeit überlassen, und ich habe vor, noch viele Jahre zu leben. Also wird sich Franklin in Geduld üben müssen.“ Izzy hob die Vase hoch und stellte sie auf das Sideboard. „Seine dummen kleinen Spielchen machen mir keine Angst.“

Solange sie dumme kleine Spielchen bleiben, dachte Tamsyn. Doch sie lächelte ihre Tante zustimmend an. Dann ließ sie den Blick auf dem Meer ruhen, ohne etwas Bestimmtes anzusehen, und fragte sich, warum der Viscount Franklin Chelford sich um dieses kleine Anwesen bemühen sollte, außer er war gekränkt, weil er nicht den gesamten Besitz seines Onkels hatte übernehmen können, als er den Titel geerbt hatte? Franklin war vergnügungssüchtig und würde dieses Spiels sicher bald überdrüssig werden und zu seinem aufregenden Leben in London zurückkehren.

Es war trotzdem seltsam, dass er seine Tante und ihre Gefährtin ausgerechnet jetzt umsiedeln wollte. Immerhin hatte Tante Izzy nach dem Tod ihres Vaters – der frühere Lord Chelford – das lebenslange Niesrecht am Landbesitz von Barbary Combe, dem Haus und allem, was dazugehörte, erhalten. Zudem hatte sie bereits mehrere Jahre hier gewohnt.

Wahrscheinlich war es ein plötzlicher Einfall, dachte Tamsyn. Oder vielleicht beurteilte sie Franklin auch nicht richtig. Vielleicht waren seine Absichten gut und die Serie von unglücklichen Ereignissen, die begonnen hatte, kurz nachdem Izzy das Angebot ihres Neffen abgelehnt hatte, nur ein zufälliges Zusammentreffen oder Pech.

Oder vielleicht ist der Mond aus grünem Käse.

3. KAPITEL

Etwas an den leisen Geräuschen um sein Bett herum schien ihm sehr vertraut. Cris hielt die Augen geschlossen und atmete den wohlbekannten Duft von Haaröl und Lederpolitur ein. „Collins?“

„Ja, Sir?“

Cris öffnete die Augen und drehte sich auf den Rücken. Bei seinem deftigen Fluchen hob Collins nicht einmal eine Braue.

„Muskelkater, Sir?“

„Der Schmerz, den man hat, wenn man sich überanstrengt.“ Cris richtete sich auf und lehnte sich gegen die Kissen. „Die Sorte, die sich anfühlt, als seien die Muskeln voller gemahlenem Glas.“

„Massage“, kündigte Collins an und ignorierte den erneuten Fluch seines Herrn. „Ich habe Ihre Sachen in einem Zimmer oben ausgepackt und das Bett ist bereit, Sir. Ich dachte, Sie würden vor Anbruch der Nacht noch gern dorthin umziehen. Es ist fünf Uhr und zurzeit sind die Damen alle im Salon.“

Autor

Louise Allen

Louise Allen lebt mit ihrem Mann  – für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden – in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.

Foto: ©  Johnson Photography

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